Uhr im Bayerischen Fernsehen

Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi Samstag, 23. Oktober 2010 / 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi Samst...
Author: Gerda Keller
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Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi

Samstag, 23. Oktober 2010 / 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen

Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi

Samstag, 23. Oktober 2010 / 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen

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Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi (Dr. Stephanie Heckner)

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Das absolute Diesseits (Max Färberböck)

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Auch Schwarz ist eine Farbe (Sigi Zimmerschied)

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Inhalt

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Besetzung

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Stab

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Die Figuren

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Biografien Schauspieler

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Regisseur und Drehbuchautor

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Nächster Heimatkrimi in Planung

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Presse- und Fotokontakt

„Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi“ ist eine Produktion der ROXY FILM GmbH (Annie Brunner, Dr. Andreas Richter, Ursula Woerner) im Auftrag des Bayerischen Rundfunks (Dr. Stephanie Heckner / Redaktion Reihen und Mehrteiler). Gedreht wurde vom 28. Oktober bis 30. November 2009 in Kreuzberg (Lkr. Freyung-Grafenau) und im Landkreis Rottal-Inn u. a. auf Bauernhöfen in Stubenberg, Ering, Bad Birnbach, in Kößlarn, Münchham und Simbach am Inn.

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Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi Wie bei den beiden ersten Filmen der Heimatkrimireihe, hat uns auch bei „Sau Nummer vier“ der Humor im Krimigenre gereizt. Die klassische polizeiliche Ermittlungsarbeit und Fallbezogenheit hat uns weniger interessiert als die menschlichen Hintergründe, der Charakter der Figuren im Zusammenhang mit ihrer Verwurzelung, ihrem Gefühl von Beheimatet- und Fremdsein.

„Sau Nummer vier“ ist der dritte bayerische Heimatkrimi nach dem Würzburgkrimi „Freiwild“ und dem Allgäukrimi „Erntedank“. Johanna Bittenbinder und Florian Karlheim geben darin als Polizeiobermeisterin Wegmeyer und Kriminalhauptkommissar Lederer ein ziemlich ungleiches Paar ab. Gisela Wegmeyer, Chefin über drei Kollegen in der kleinen Polizeistation in Niedernussdorf, geht nicht davon aus, dass ein Mord passiert ist, nur weil ein Rauhaardackel mit einem abgebissenen Finger durchs Dorf läuft. Der Straubinger Kriminalkommissar hingegen glaubt fest an ein Verbrechen und ist gewillt, es aufzuklären, komme was da wolle. „Mit der dörflichen Routine ist es jetzt erst mal vorbei!“ So lautet sein kraftvoller Auftakt in Niedernussdorf und damit macht er sich natürlich keine Freunde!

Wir haben Sigi Zimmerschied und Max Färberböck, der in Oberbayern aufgewachsen ist, und Niederbayern während des Drehs so ins Herz geschlossen hat, dass er nicht nur Mühe hatte, wieder nach Hamburg zurückzugehen, sondern auch fast ein paar Schweine adoptiert hätte, um sie in Mecklenburg-Vorpommern wieder anzusiedeln, gebeten, einen Text für dieses Presseheft zu schreiben. Bei beiden mischt sich im Nachdenken über Niederbayern der Oberbayer ein. Beide Texte sind eine Liebeserklärung.

Der Regisseur Max Färberböck hat mit „Sau Nummer vier“ nach einem Drehbuch des Straubinger Autors Christian Limmer einen Film gedreht, der den Herzschlag Niederbayerns aufnimmt. Hier wird nicht geprotzt, es wird nicht geplappert. Auch die Landschaft trumpft nicht auf. Die Hügel sind weich, die Straßenzüge ähneln sich. Als wir zum ersten Drehtag nach Kreuzberg fuhren, fragte ich Christian Limmer, was aus seiner Sicht eigentlich die Niederbayern von den Allgäuern unterscheidet. Was ist hier das Pendant zu Kluftingers Kässpatzen? „Die PS unterm Hintern vielleicht“, meint Limmer, ein schnelles Auto. Der Lederer jedenfalls fährt gern schnell und hört dabei laute Musik. Als Max Färberböck auf Motivsuche in einem Dorf war, stand eine Frau in der Tür. Er grüßte freundlich. Sie sagte nichts und schaute bloß. So wie in unserem Film die Bäuerin Reimann, die von der echten Bäuerin Therese Steinleitner gespielt wird. Sie wurde von Färberböck auf einem Hof in der Nähe von Ering entdeckt. So sind viele der Neben- und Komparsenrollen mit Menschen aus der Region besetzt. Giselas Vater wird vom 80jährigen Josef Wierer aus Wörth an der Donau gespielt, der neben seinem Beruf als Polizeibeamter 35 Jahre in Passau Laientheater gespielt hat, bis er für den Film entdeckt wurde.

Unter den Besuchern am Drehort, den Motiv- und Gastgebern des Drehteams, haben wir wunderbare, teils schweigsame, aber auch sehr herzliche Menschen kennengelernt. Auch wenn viele Kilometer gefressen wurden, um an den Drehort zu kommen, - wir kommen gern wieder. Zunächst hoffen wir jedoch, dass der von Roxy Film fürs Bayerische Fernsehen produzierte Niederbayernkrimi von allen bayerischen Zuschauern angenommen wird, und dass alle sich darin irgendwie zu Hause fühlen, auch wenn die niederbayrische Tonart eine ganz andere ist als die in Oberbayern, in Franken oder im Allgäu. In Zimmerschieds Worten: „Auf nach Niederbayern! Die Sau hat es verdient!“ Dr. Stephanie Heckner Redaktionsleitung Reihen und Mehrteiler BR

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Das absolute Diesseits

„Die Gamserl schwarz und braun de san so liab zum schaugn doch wennst as fanga wuisst dann muast de aufe draun.“ „Klappe!“ und „Aus!“ gerufen. Die Bauern, keine Über-, sondern eben Niederbayern, sahen uns relativ unbewegt zu. Es werden viele Filme hier gedreht. Niederbayernsets sind ziemlich dran, aber das beeindruckt hier keinen. Zu lange waren die Menschen hier unverwöhnt, und das wird, was die wirtschaftliche Situation sehr, sehr vieler Höfe angeht, wohl auch so bleiben. Europa hat seine kalte, bürokratische Hand auf die Region gelegt und an der Zukunft dieser arbeitsamen Menschen gerüttelt. Keine blumigen Balkons, kein internationaler Massentourismus, keine oberbayrische Oneman-show in Supertracht. Alles cool. Die Witze hintersinnig und schief wie bei den Friesen. Wenn einen das Leben nicht wie in Oberbayern mit exorbitanten Grundstücks- und Immobilienpreisen von einem Zwangsvergnügen zum anderen treibt, nimmt man sich eben Zeit. Für einen Blick, ein paar trockene Sätze, für das absolute Diesseits.

...diese Strophe aus einem Lied, das wir, je nach Laune des Lehrers einzeln oder als Klasse singen mussten, ist das erste, was mir einfällt, wenn ich an eine, an meine bayrische Kindheit denke. Dann prasseln alle Klischees des Landlebens auf einmal nieder: die Steinschleuder, aufgeschlagene Knie, gerissene Fahrradketten, ewig Hunger, immer Durst, der strenge Pfarrer, cholerische Bauern, das Sonntagssaufen, alte Männer im Straßengraben und natürlich pralle Dirndl und das kräftige, robuste Lachen bayrischer Frauen, die auch gern mal ihren braven Mann gegen einen echten ’Hund’ eintauschen. Denn das muss der oberbayrische Mann schon sein, ein Pfundskerl, ein Viech, ein über ganz Deutschland hinwegdröhnender Überkerl. Wo sonst wäre F.J. Strauß so viel Liebe geschenkt worden, wenn nicht da, wo man in jedem Mann den echten Hund verehrt. In dieser Matriarchats- und Patriarchats- und Liebschaftsberstenden Welt, voll geranienschwerer Balkone, sündteurer Bauernhöfe und extrem hoher Skiliftpreise wächst man, staunend und von vielen Ohrfeigen begleitet, gut heran. Und wird auf Lebenszeit ein mit Stolz versorgter, in teurer Tracht gekleideter, Witze und gute Laune hin- und herschwingender Ober- sprich: Überbayer.

Eigentlich sollt’ ich über Sau #4, also über Film und Schweine schreiben. Nun sind mir der Niederbayer an sich und der Oberbayer außer sich dazwischen gekommen. Der letzte trachtelt ohne Ende, der andere sieht eher zu. Von vielen Problemen bedroht, aber ziemlich unaufgeregt, dad i amoi sagn... April 2010, Max Färberböck

Niederbayern ist da, mit Verlaub, echt weit weg. Ich war schon beinah zwanzig, als ich das erste Mal ’da nunter’ fahren musste und mit großer Verwunderung sah, wie beeindruckend diese Landschaft und sogar die Höfe waren. Riesenhöfe, in ihrer Schlichtheit manchmal sogar besser als die unseren...echt was Neues. Da ist dieses Niederbayern, obwohl beinahe berglos, wirklich schön. Und keiner erzählt einem das. Ich stand an meinen VW gelehnt, schaute in die unendlich weit und weich geschwungene Landschaft und kratzte mich am Kopf: „Die Hügel schaun ja aus wie liegende Frauen“, dachte ich. „Ja echt, nicht schlecht.“ So ungefähr war das. Und jetzt, viele Jahre später, haben wir uns wie die Zwerge in Gullivers Reisen auf diesen riesigen feinlinigen Hügeln hin- und herbewegt und dauernd

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Auch Schwarz ist eine Farbe. Ein kleines Plädoyer für die Sau

Du dumme Kuh. Du blöde Sau. Beide haben es nicht leicht.

Gemüts, in dem sich das Bayerische mit der österreichischen Schwärze und der böhmischen Melancholie verbinden. Auch Schwarz ist eine Farbe. Ein Produktionsfahrer sagte mir einmal auf der Fahrt zu einem Motiv im Oberland, diesen Platz finde er blind. Jede Produktion fahre hierher. Dreifarbige Wiesen, zweifarbige Kühe, einzwiebliger Kirchturm, dahinter ein See, dahinter die Berge. Da sagt dann selbst der Hamburger: Mensch Dörthe, da fahrn ma mal hin. Blind. Ein erschreckendes Wort für ein Genre, das Landschaften, innere wie äußere, entdecken und Bilder erschaffen soll. Deshalb ist es eine fast pionierhafte Aufgabe, diese Landschaft und ihre Menschen für Filme und Geschichten zu entdecken. Damit nicht alle erblinden. Auf nach Niederbayern! Die Sau hat es verdient. Schweine sind entgegen allen Vorurteilen sauber, spielen gerne mit Fußbällen, können mit einem Joystick umgehen und sind in ihrer Intelligenz nach neuesten Untersuchungen sogar Primaten überlegen. Wofür sich der Münchner, besonders wenn er Filme macht, gerne hält.

Aber wenn ich als Kabarettist so über die Lande ziehe, spüre ich ihn dennoch elementar: den Unterschied zwischen der Kuh und der Sau, also dem Ober- und dem Niederbayern. Der Oberbayer, dessen Landschaften, Schlösser, Seen und Speisekarten seit jeher die überregionalen Fremdenverkehrsprospekte zieren, er, dem die Filmproduzenten nachlaufen in der Suche nach bunten Motiven, die auch ein Westfale noch als typisch bayerisch erkennt, er, der immer der reichere war, er lehnt sich im Kabarett zurück, im fast feudalistischen Habitus der oberbayerischen Odelsgeschlechter und lässt den Kasperl machen. Der Niederbayer geht zunächst einmal in Deckung. Der Kasperl bedroht ihn. Er fühlt sich sofort angegriffen. Er, der nur die kargen Wiesen hat und Erwin Huber, der das Hochwasser abbekommt und einmal im Jahr am Aschermittwoch zur Müllhalde verbrauchter Politikersprüche wird, er erwartet zunächst Prügel. Der Niederbayer. Das, was bei ihm als Ignoranz erscheint, ist oft nur der lähmende Zweifel an der Zulässigkeit seiner Neugierde. Der Niederbayer. Während er beim Kabarett noch darüber nachdenkt, ob nicht etwa doch er damit gemeint sei und somit verschlossen erscheint, hat der Oberbayer schon dreimal auf die Schenkel seines Nachbarn geschlagen, und während beim Niederbayern langsam die Erkenntnistropfen durch den Granitflins seines Gemüts sickern, hat der Oberbayer schon längst alles kuhfladenartig weggeklatscht. Der Niederbayer öffnet erst beim dritten Mal Läuten. Wenn er das Gefühl bekommt, er sei auch wirklich gemeint. Deshalb hat das Filmteam von der „Sau Nummer vier“ nach Aussagen vieler Beteiligter bei den Drehtagen in Niederbayern eine langsam wachsende Offenheit und Herzlichkeit erfahren, die selten geworden ist. Der Niederbayer und sein ewiger Minderwertigkeitskomplex. Denn, genausowenig wie die Film- und Fernsehindustrie, begreift er selbst den Reichtum seiner Landschaft und seiner Motive nicht, ebensowenig die Vielschichtigkeit des

Produzenten, Redakteure, Autoren und Regisseure, gebt den Seen, Bergen, Lüftlfassaden und Kühen eine Pause, lasst uns noch mehr Schweinefilme machen, lasst uns die ganz andere, eigen-geheimnisvolle, herbe Schönheit Niederbayerns entdecken! Dörthe kommt zwar dann wahrscheinlich nicht. Aber der Hugo aus Parsberg, der Erwin aus Ochsenfurt oder die Ilse aus Sonthofen und all die anderen, denen die Dominanz der Kühe zu viel geworden ist. Dies wünscht sich inbrünstig Die Sau Sigi

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Inhalt

Niedernussdorf ist ein kleines beschauliches Dorf in Nieder-

aufzuklären, während Gisela fest an einen Unfall glaubt. Sie mag

bayern, nicht weit von Straubing. Hier gab es noch nie einen

die vorschnelle Art nicht, in der Florian Lederer seine Schlüsse

Mord, nicht so lange die Niedernussdorfer und ihre Polizei-

zieht. Komisch ist nur, dass sich der Besitzer des Fingers nicht

obermeisterin Gisela Wegmeyer (Johanna Bittenbinder) den-

meldet. Normalerweise spricht sich so ein Unfall schnell herum.

ken können. Lederers Verdacht fällt rasch auf die Schweinebauern Matthias und Anne Berner (Sigi Zimmerschied und Doris Buchrucker), da

Plötzlich taucht mitten in der Idylle ein abgetrennter männlicher Finger auf. Mit ihm tritt Florian Lederer (Florian Karl-

Annes Vater Josef angeblich auf dem Jakobsweg unterwegs ist.

heim) auf den Plan, ein ehrgeiziger junger Hauptkommissar

Dann wird in einem Waldstück in der Nähe des Dorfes eine

aus der Polizeidirektion Straubing. Lederer weist nach, dass der

Brandstelle mit Asche gefunden. Mitten darin liegt ein künstli-

von einem Rauhaardackel durchs Dorf getragene Finger ur-

ches Hüftgelenk. Es scheint also doch eine Leiche zu geben und

sprünglich von einem Schwein abgebissen wurde. Er geht

diese wurde offenbar nicht verfüttert, sondern verbrannt. Von

davon aus, dass in Niedernussdorf ein alter Mann an Schweine

wem stammt also der Finger? Und gibt es in dem Fall nur eine

verfüttert worden ist. Lederer ist wild entschlossen, den Mord

Leiche oder gar mehr?

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Besetzung Gisela Wegmeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Johanna Bittenbinder Florian Lederer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Florian Karlheim Schorsch Kramer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Stefan Betz Erwin Huber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Moritz Katzmair Richie Hafenrichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Tim Seyfi Jakob Wegmeyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Josef Wierer Monika Baumgartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Agathe Taffertshofer Gerhard Baumgartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Peter Mitterrutzner Wilhelm Baumgartner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Franjo Marincic Matthias Berner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Sigi Zimmerschied Anne Berner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Doris Buchrucker Josef Berner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Bernhard Butz Franz Kramer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Karl Friedrich Gertrud Kramer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Christiane Blumhoff Beppo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Jonas Hohlböck Olli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Jakob Meyer Schwester Doris . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Bettina Mittendorfer Ludwig Fellbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Heinz-Josef Braun Pfarrer Schwarz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Johann Schuler Georg Reimann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Robert Braunersreuther Heide Reimann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Therese Steinleitner u.v.a.

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Stab Drehbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Christian Limmer Regie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Max Färberböck Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Gerd Baumann Kamera . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Andreas Doub Ton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Max Meindl Szenenbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Doerthe Komnick Requisite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Ralf Habermann, Stefanie Gros Kostümbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Birgitta Lohrer-Horres Maske . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Heiner Niehues, Ulla Röling Casting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Franziska Aigner-Kuhn Aufnahmeleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Christian Feier, Denis Küper Produktionsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Renate Stoecker-Szaggars Herstellungsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Barbara Josek (Roxy), Maike Beba (BR) Producer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Nathalie Scriba Produzenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Annie Brunner, Dr. Andreas Richter, Ursula Woerner Redaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Dr. Stephanie Heckner (BR)

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DIE FIGUREN

GISELA WEGMEYER Gisela ist eine mitten im Leben stehende, zupackende Frau mit

Im Laufe der Jahre hat sie es bis zur Dienststellenleiterin der

dem Herz am rechten Fleck, der es gelungen ist, sich ihren

Polizeistation Niedernussdorf gebracht. Nebenbei kümmert

Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren. Gisela ist als

sich Gisela um ihren demenzkranken Vater Jakob. Obwohl

Teenager von Oberbayern nach Niedernussdorf gezogen, nach-

Gisela Kinder sehr mag, hat sie sich gegen eigenen Nachwuchs

dem ihre Großmutter gestorben war und ihre Eltern den alten

entschieden. Und auch Heiraten war für sie nie ein Thema. Seit

Hof der Familie übernommen haben. Gisela fühlte sich in

einigen Jahren führt sie allerdings eine sehr glückliche Bezie-

Niedernussdorf schon als Kind heimisch, weil sie mit ihrer

hung mit dem Versicherungsangestellten LUDWIG FELL-

Großmutter eng verbunden und oft auf deren Hof zu Besuch

BACH

war. Abgesehen davon ist Gisela mit Leib und Seele Polizistin.

FLORIAN LEDERER Der ehrgeizige junge Polizeihauptkommissar aus Straubing

dass seine etwas selbstgefällige, vorschnelle Art nicht überall

leitet zusammen mit Gisela die Ermittlungen. Florian hat ein

gut ankommt und insbesondere eine gestandene Frau wie

dynamisches bis übermotiviertes Auftreten und neigt dazu,

Gisela sich nicht einfach herumkommandieren lässt.

auch mal übers Ziel hinaus zu schießen. Er wird feststellen,

GISELAS TRUPPE: SCHORSCH, ERWIN UND RICHIE SCHORSCH KRAMER, der übergewichtige Metzgersohn, muss

wieder einen Strich durch die Rechnung. ERWIN HUBER ist ein

sich immer wieder von seinem Vater anhören, dass er sich bes-

schräger Kauz, dessen größte Leidenschaft das Motocross-

ser hinter die Theke der Metzgerei hätte stellen sollen, als Ein-

Fahren ist und der zusammen mit seinem Kollegen, dem Ex-

brecher und Verkehrssünder zu jagen. Doch Schorsch ist gern

Rocker RICHIE HAFENRICHTER, ein ebenso ungleiches wie

Polizist, und auch wenn er leicht zu verunsichern ist, über-

unschlagbares Team bildet – zumindest was das Sprücheklop-

rascht er manchmal mit seinen kriminalistischen Geistes-

fen betrifft.

blitzen. Seine Schusseligkeit macht ihm allerdings immer

JAKOB WEGMEYER sie das alles schaffen soll und wie lange sie die Verantwortung

Giselas Vater Jakob war früher mit Leib und Seele Bauer. Seitdem seine Frau gestorben ist, wird er von Tag zu Tag verwirr-

noch tragen kann, den demenzkranken Vater zu Hause zu be-

ter und bringt sich und andere in lebensbedrohliche Situatio-

halten.

nen. Gisela liebt ihren Vater sehr, aber sie weiß oft nicht, wie

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DIE BERNERS: MATTHIAS, ANNE UND JOSEF Die Berners sind bodenständige Bauern, die ihren landwirt-

nen. Sie leben auf dem Hof, auf dem Matthias auch aufge-

schaftlichen Betrieb auf Schweinemast umgestellt haben und

wachsen ist. Matthias' Vater Josef ist ein sehr gläubiger

damit ihren Lebensunterhalt mehr schlecht als recht verdie-

Mensch, der eine Pilgerreise auf dem Jakobsweg macht.

DIE BAUMGARTNERS: MONIKA, WILHELM, HELMUT UND GERHARD Das Ehepaar Monika und Wilhelm heißt eigentlich nach

arbeitet als Kellnerin in der Niedernussdorfer Wirtschaft „Zum

Wilhelm mit Nachnamen „Mitterer“. Da sie aber im Haus von

Wilden Bock“. Sie haben einen Sohn, Helmut, der in München

Monikas Vater leben, sind sie für die Dorfgemeinschaft einfach

Jura studiert. Monikas Vater Gerhard vermisst – ähnlich wie Gi-

„die Baumgartners“. Monika und Wilhelm sind die Nachbarn

selas Vater Jakob – seine Frau Mathilda, die schon seit Wochen

der Berners. Sie kümmern sich um deren Schweine, während

auf Kur ist. An jedem Samstagabend kommt er zum Wegmeyer-

Matthias und Anne Berner unterwegs in Frankreich sind, um

Hof und liest seinem Freund Jakob am Küchentisch aus der

Josef zum Jakobsweg zu bringen. Wilhelm ist Maurer, Monika

Zeitung vor.

OLLI UND BEPPO Die beiden Freunde haben nur Unsinn im Kopf. Den größten

sie es aus und legen etwas anderes in das Loch hinein, um den

Spaß haben sie, wenn sie den herrenlosen Rauhaardackel

Hund zu irritieren. Als sie bei einem dieser Streiche einen abge-

SEPPL ärgern können. Wenn Seppl etwas verbuddelt, graben

trennten Finger finden, vergeht ihnen das Lachen schlagartig.

WEITERE NIEDERNUSSDORFER SIND: Die Schweinebauern HEIDE und GEORG REIMANN. Georg

Polizist. Er mischt sich regelmäßig in die Ermittlungsarbeit ein,

Reimann war früher Bürgermeister des Dorfes und fühlt sich

weil er alle bei der Polizei für unfähig hält, seinen Sohn Schorsch

auch heute noch als solcher.

eingeschlossen.

Die Eltern von Schorsch, FRANZ und GERTRUD KRAMER, ha-

Dann gibt es noch die Altenpflegerin SCHWESTER DORIS, den

ben alles daran gesetzt, ihrem Sohn eine ordentliche Erziehung

Schweinebauern ANTON GRUBER und PFARRER SCHWARZ,

angedeihen zu lassen. Franz ist stolz auf seine Metzgerei. Er

der mit bodenständigem Menschenverstand und manchmal

hätte es gerne gesehen, wenn sein Sohn in seine Fußstapfen

unkonventionellen Methoden über seine Gemeinde wacht.

getreten wäre. Aber eigentlich ist Franz selbst ein verhinderter

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Johanna Bittenbinder

Gisela Wegmeyer

Brückner. Im Kino war sie u.a. in Marcus H. Rosenmüllers „Wer früher stirbt ist länger tot“, sowie in „Beste Gegend“ und „Beste Zeit“ als Katis Mutter zu sehen. Johanna Bittenbinder ist im realen Leben mit ihrem Verlobten Ludwig Fellbach aus „Sau Nummer vier“ (Heinz-Josef Braun) verheiratet, mit dem sie in „Tannöd“, einem „urbayrischen Krimi-Abend mit vogelwilder Musik“ nach dem Bestseller von Andrea Maria Schenkel auf bayerischen Bühnen steht.

Johanna Bittenbinder, Jahrgang 1957, absolvierte ihre Schauspiel- und Gesangsausbildung bei Peter Rieckmann, Gisela Hoeter und Nelia Veksel in München und hat sich seitdem einen Namen sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera gemacht. Im festen Engagement stand sie am Theater rechts der Isar und im Modernen Theater in München auf der Bühne. Für das Fernsehen wirkte sie in zahlreichen Fernsehserien und -reihen mit, darunter für den BR u. a. in Franz Xaver Bogners Serie „München 7“, im BR-Tatort „Der Tod auf der Walz“, „Der Traum von der Au“ und 2010 in „Die Heilige von St. Adelheim“, im BR-Polizeiruf „Die Prüfung“ und „Jenseits“. In der BR-Produktion „In aller Stille“ spielt sie an der Seite von Nina Kunzendorf, Michael Fitz und Maximilian

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Heimat – das sind in erster Linie die Menschen, vertraute Töne, Gerüche, herrliche Schmankerl und ein spezieller Humor, den man aber trotzdem überall verstehen kann, weil er echt ist.

Mein Heimatgefühl ist sehr ausgeprägt, aber an einen bestimmten Ort ist es nicht gebunden. Wahrscheinlich hängt das schon mit meinen Eltern zusammen. Mein Vater war ein Banater Donauschwabe aus Rumänien mit rheinländischen Wurzeln (Bittenbinder kommt nämlich von Büttenbinder, also dem Faßbinder) – die Familie meiner Mutter lebt seit Urgedenken in Oberbayern. Beide Seiten waren aber bäuerlicher Herkunft (Weinbauern, Land- und Gastwirte).

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Florian Karlheim

Florian Lederer

Mit Heimat verbinde ich den Ort, auf den ich mich verlassen kann, mit dem ich mich identifizieren kann, der mir die Kraft, die Freude und den Rückhalt gibt. Ein Platz, der sich jeder Logik entzieht, und dem eigenen Leben Antworten auf Fragen gibt, mit denen ich selbst alleine überfordert bin. Überraschungen binden den Zusammenhalt. In dieser Einigkeit wächst das eigene Geben mehr als das Nehmen. Verantwortung entsteht, und der Wunsch nach diesen dauerhaften Gefühlen. Heimat – ein Lebensraum und Vorbild für Beziehungen zwischen Menschen.

Florian Karlheim wurde 1976 in München geboren, wo er bis heute wohnt. Als er 1996 Abitur machte, war er schon zwei Jahre „Marienhof“-Star: In der ARD-Vorabendserie spielte er bis 2000 den Schüler und Mädchenschwarm Olli Ebert. Als eine für seinen Werdegang wichtige Arbeit betrachtet Florian Karlheim den Diplomabschlussfilm „Joshua“, den Andreas Müller 2001/2002 an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich produziert hat. Einen Glücksfall nennt er die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Franz Xaver Bogner: Bogner besetzte Karlheim in seiner Gerichtsserie Café Meineid – und gab ihm 2004 eine Hauptrolle in der Serie „München 7“. Karlheim spielte an der Seite von Andreas Giebel die Rolle des Felix Kandler genannt „Fexer“, einen jungen Polizist aus München-Neuperlach, der sich hier nicht nur gegen seinen neuen Partner Xaver Bartl, sondern auch gegen seine Vergangenheit als Kleinkrimineller und Glücksspieler behaupten muss. 2007 schlüpfte Florian Karlheim für eine Rolle im Kinofilm „Stellungswechsel“ von Maggie Peren wieder in die Polizeiuniform. Auch in Franz Xaver Bogners neuer BRSerie „Schexing“ stand er 2009 vor der Kamera. Hören kann man Florian Karlheim im BR-Radio-Tatort als Polizeiobermeister Rudi Egger.

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Stefan Betz

Schorsch Kramer

in Wiesbaden den 2. Publikumspreis und beim Landshuter Kurzfilmfest den 1. Publikumspreis. Mit „Grenzverkehr“ inszenierte Stefan Betz 2005 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm. Als Schauspieler war er u. a. in der BR-Serie „Franzi“ zu sehen, im BR-Spielfilm „Das große Hobeditzn“ und im BR-Polizeiruf 110 „Er sollte tot“. Im Kino spielte er in Marcus H. Rosenmüllers „Beste Zeit“ und „Schwere Jungs“.

Stefan Betz wurde 1970 in Landshut geboren. Er wuchs zusammen mit drei Schwestern auf einem Einödbauernhof in Niederbayern auf und lebt heute in München. Nach dem Abitur machte er eine verkürzte „Quasi-Lehre“ zum Werkzeugmacher und studierte dann Metalltechnik und Sozialkunde für das Lehramt an Beruflichen Schulen. Das Studium beendete er mit einem Diplom als Berufspädagoge und ließ es damit gut sein. Während seines Studiums drehte er bereits etliche Kurzfilme (Buch & Regie) und gewann zwei niederbayerische und zwei bayerische Jugendfilmpreise. Stefan Betz war Stipendiat an der Drehbuchwerkstatt München mit Franz Geiger als persönlichem Betreuer, absolvierte die Dramenwerkstatt München unter der Leitung von Tankred Dorst und nahm an der Sommerakademie Bairisches Volksschauspiel (Michael Lerchenberg, Biermösl Blosn, Hanns Christian Müller) teil. Er schrieb das Drehbuch zum BR-Fernsehfilm „Angies erster Neger“ und etliche Serienkonzepte samt Pilotfolgen über junge, coole Menschen in Fabrikhallen bis hin zum Lügenbaron Münchhausen. 2003 realisierte er den Kurzfilm „Sommergeschäfte“, gefördert vom FFF Bayern und dem Kuratorium Junger Deutscher Film. Der Film lief auf etlichen Kurzfilmfesten zwischen Braunschweig und Bozen, gewann bei ex-ground

Heimat? Heimat ist für mich ein Ort, an dem ich mich wohlfühle. Vor allem aber sind das Menschen, mit denen ich mich verstehe. Woher sie auch kommen und wo sie auch wohnen.

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Tim Seyfi

Richie Hafenrichter

der Walz“ und „Der Mann auf der Brücke“. Im Kino spielte er u. a. in Fatih Akins preisgekröntem Film „Gegen die Wand“ mit, in Marcus H. Rosenmüllers „Wer früher stirbt ist länger tot“, in „Deutschland 09“ und aktuell in „Die Tür“ unter Regisseur Anno Saul und in „Vincent will Meer“ von Ralf Huettner.

Tim Seyfi, 1971 in der Zentraltürkei als fünftes von acht Kindern geboren, kam mit drei Jahren nach Deutschland und lebt seitdem in München, so dass Bayerisch seine zweite Muttersprache wurde. Nach dem Abitur begann Seyfi zunächst einen Dolmetscher-Studiengang in Englisch und Französisch, den er 1994 erfolgreich abschloss. Allerdings zog es ihn schon während der Schulzeit auf die Bühne - als Sänger seiner Schulcombo „Noise Pollution“. Erste Studioluft schnupperte er schließlich bei kleineren Moderatorenjobs für Tele 5, bevor ihn sein Studium unter anderem nach Marseille und Paris führte, wo er dann an der renommierten Schauspielschule „Cours Florent“ studierte. In München schließlich sah ihn Regisseur Hanns Christian Müller 1995 auf einer Kleinkunstbühne und besetzte ihn sofort in einer größeren Rolle seines Fernsehspiels „Willkommen in Kronstadt“. Danach war er in vielen Fernsehfilmen zu sehen, u.a. im Zweiteiler „Zeit der Wünsche“, in den BR-Tatorten „Tod auf

Nach mehreren Wochen wieder zurück in München, ein Biss in eine knusprige bayrische Butterbrez'n...das ist Heimat !

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Moritz Katzmair

Erwin Huber

Heimat bedeutet für mich als erstes Wohlfühlen: Menschen, die man kennt und die einen gern haben und die man auch gern hat. Es gibt aber auch Orte meiner Kindheit in der Gemeinde Sinzing, in der Nähe von Regensburg, bei denen ich das Gefühl habe, zurück zu meinen Wurzeln zu kommen. Wenn ich im Sommer im Garten meines Freundes Robert W. bin, mit dem ich befreundet bin seit wir drei Jahre alt waren, dann würde ich von einem Stückchen Heimat sprechen. Der Begriff Heimat hat keinen bewussten Stellenwert in meinem Leben. Allerdings glaube ich, es ist ein Bauchgefühl, das einem sagt: Hier bin ich daheim, das ist meine Heimat. Oder auch: Ein sonniger Tag im Biergarten mit Freunden, einem Weißbier und einem Wurstsalat – ja das ist Heimat.

Moritz Katzmair wurde 1984 bei Regensburg geboren und lebt in Landshut. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und der Fachhochschulreife an der BOS besuchte er die Schauspielschule Regensburg, die er im Sommer 2007 abschloss. Während der Ausbildung spielte er bereits am Landestheater Niederbayern, am Stadttheater Ingolstadt, der Schauspielcompagnia Regensburg sowie bei den Sommerfestspielen in Wunsiedel. Im Sommer 2008 absolvierte Katzmair die Sommerakademie für Bairisches Volksschauspiel. Seit der Spielzeit 2007/2008 ist er Ensemblemitglied des Landestheaters Niederbayern. Hier war er bisher u.a. als Simmerl in „Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben“, als Titelrolle in „Yvonne, die Burgunderprinzessin“ und als Benvolio/Balthasar in „Romeo und Julia“ zu sehen. Seit März 2009 betreut Katzmair gemeinsam mit der Dramaturgin Dana Dessau den zweiten Jugendclub des Stadttheaters Landshut und inszenierte hier zuletzt Shakespeares „Macbeth“.

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Josef Wierer

Jakob Wegmeyer

Ich bin sehr heimatverbunden und liebe die Landschaft in meiner Umgebung. Seit zwanzig Jahren bin ich im Wanderverein und genieße die Natur. Wenn man eine Heimat hat, kann man zufrieden sein.

Josef Wierer wurde 1930 in Wörth an der Donau geboren, wo er heute noch lebt. Neben seinem Beruf als Polizeibeamter spielte er 35 Jahre lang in Passau Laientheater, bis er schließlich von Jo Baier entdeckt wurde, 1985 seine erste größere Rolle bekam und seitdem wiederholt für Baier in Filmen wie „Schiefweg“, „Hölleisengretl“ oder „Wildfeuer“ vor der Kamera stand, ohne jedoch den Beruf des Polizisten aufzugeben. Er ist Vater von 5 Kindern, Opa von 10 Enkeln und Uropa eines Urenkelchens. Hobbys erübrigen sich da laut eigener Aussage.

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Sigi Zimmerschied

Matthias Berner

er als Autor, Darsteller, Regisseur, Komponist und Produzent mitwirkte. Im Kinofilm „Räuber Kneißl“ von Marcus H. Rosenmüller war Zimmerschied als intriganter „Flecklbauer“ zu sehen. Auch in Rosenmüllers „Die Perlmutterfarbe“ spielte er mit. Für den BR stand er u. a. im Tatort „Häschen in der Grube“ vor der Kamera. Im Weihnachtsfilm „Zimtstern und Halbmond“ (Degeto/BR) spielte er 2010 einen katholischen Pfarrrer. Und im neuen BR-Polizeiruf 110 wird er eine durchgehende Rolle als Schrankenwärter spielen.

Sigi Zimmerschied, 1953 in Passau geboren, gründete 1975 mit Bruno Jonas die Passauer Kabarettgruppe „Die Verhohnepeopler“. Schon ihr erstes Stück sorgte für einen Skandal: In der „Himmelskonferenz“ wurde ein resignierter Gottvater von einem Himmelsfunktionär namens Erzengel Michael entmachtet. Zimmerschied bekam dafür eine Anzeige wegen Gotteslästerung. Die Themen „Glaube“ und „Kirche“ begleiten ihn bis heute: Seit fast 30 Jahren reibt er sich an seinem katholisch-konservativen Umfeld. Seinem Erfolg hat die rebellische Ader nicht geschadet. Im Gegenteil: 2008 Jahr wurde er mit dem Friedrich-Baur-Preis für darstellende Kunst ausgezeichnet – als erster Kabarettist überhaupt. 1980 hatte er bereits den Deutschen Kleinkunstpreis für Kabarett erhalten. Auch in Filmen wirkte Zimmerschied mit, darunter 1982 in „Peppermint Frieden“ von Marianne Rosenbaum, mit Peter Fonda in der Hauptrolle. 1983 und 1986 drehte er unter der Regie von Josef Rödl die Filme „Grenzenlos“ und „Der wilde Clown“, 1989 spielte er in „Himmelsheim“ von Manfred Stelzer. Seine künstlerische Vielseitigkeit bewies er mit dem Projekt „Schartl“, einem frei finanzierten Spielfilm, bei dem

„Heimat, das ist der schizophrene Bewusstseinszustand, in dem man alles bekämpft, was man am liebsten erhalten möchte.“

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Doris Buchrucker

Anne Berner

gen, Hannover, Bonn, Hamburg, Konstanz, Münster und Ingolstadt. 1989 spielte sie zum ersten Mal am Bayerischen Staatsschauspiel die Sophie in „Clavigo“ (Regie: H. D. Jendreyko). Auch im Fernsehen ist Doris Buchrucker immer wieder zu sehen, so etwa in „Dr. Hope“ (Regie: Martin Enlen), in „Grüß Gott, Herr Anwalt“ (Regie: Walter Bannert) oder im Jo BaierFilm „Der schönste Tag im Leben“ an der Seite von Martina Gedeck und Heio von Stetten.

Doris Buchruckers Biografie ist untrennbar mit dem Theater verbunden. Sie wurde in München geboren und an der Otto-Falckenberg-Schule ausgebildet. Ihre erste Rolle war die Recha in „Nathan der Weise“ von Lessing unter der Regie von Ernst Seitgen in Ingolstadt. Anschließend ging sie für drei Jahre ans Deutsche Theater Göttingen, gefolgt von zwei Jahren in Heidelberg. In den achtziger Jahren spielte sie am Thalia Theater und arbeitete zwei Jahre in Ulm u.a. mit Dietrich Hilsdorf. Weitere Stationen waren Wuppertal, Tübin-

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Agathe Taffertshofer

Monika Baumgartner

Auch auf der Bühne war Agathe Taffertshofer seit den 70er Jahren häufig zu sehen. Dabei führte sie der Weg von München, wo sie u.a. Ensemblemitglied am Münchner Volkstheater unter Intendantin Ruth Drexel war, über Tirol als Ensemblemitglied im Landestheater nach Wien, wo sie heute lebt und arbeitet.

Die gebürtige Münchnerin hatte in den vergangenen Jahren diverse Auftritte in BR-(Ko)-Produktionen, so z.B. im Rosenmüller-Film „Räuber Kneißl“, in „Mit einem Schlag“ von Vivian Naefe, in „Hinterlassenschaften“ unter der Regie von Steffi Kammermeier oder in Dominik Grafs „Dr. Knock“. Als „Susi Lehner“ ist sie den Fans von Franz Xaver Bogners „Café Meineid“ ein Begriff.

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Peter Mitterrutzner

Gerhard Baumgartner

in unzähligen Rollen auf verschiedenen Volksbühnen, darunter dem Münchner Volkstheater, wo er aktuell als Portner Petrus in „Brandner Kaspar und das ewig’Leben“ zu sehen ist. Inzwischen ist er auch selbst ein gefragter Regisseur, wirkte in bedeutenden Filmen mit (u.a. in den Marcus H. Rosenmüller Filmen „Beste Zeit“ und „Beste Gegend“) und war Sprecher in über 200 Hörspielen.

Bis vor etwa 15 Jahren hat der gebürtige Südtiroler als Schriftsetzer und Druckereileiter für verschiedene Verlage gearbeitet. Parallel dazu hat Peter Mitterrutzner seit den 70er Jahren immer auch Volkstheater gespielt, zuerst in seiner Heimatgemeinde, auf der Pfarrbühne von Brixen-Albeins. Erst nach und nach machte er seine Berufung zum Beruf. 1993 war er Mitbegründer der Rittner Sommerspiele und stand seitdem

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Jakob Meyer

Olli

Heimat, das ist: Brüder und Freunde, Lagerfeuer, Kastanien-

Jakob Meyer, geboren 2000, teilt sich mit Jonas Hohlböck nicht nur die Schulbank, sie sind auch beste Freunde und haben es so vielleicht nicht von ungefähr zusammen durch die Castings geschafft. Im Gegensatz zu Jonas verbringt Jakob seine Freizeit lieber mit Kraxeln und ist laut eigener Aussage am einfachsten dadurch ruhig zu stellen, dass man ihm ein Buch in die Hand drückt. Er wohnt in Pleining und hat nicht erst durch den Krimi mit der Polizei zu tun – als Sohn eines Polizisten ist er mit der Materie längst bestens betraut.

baumkraxeln, viele Tiere (Pony, Pfau, Katzen, Wachteln etc.), mit Opa Karten spielen, unter den Obstbäumen in Ruhe Bücher lesen, Fußball spielen, Ministrant sein. Wichtig ist meine Heimat für mich, weil ich da meine ersten Schritte gemacht habe und weil wir uns alle kennen: die Nachbarn, die ganze Schule – bei uns kennt sich einfach jeder. Ich bin nicht fremd, kenne mich in der ganzen Gegend aus, und jeder weiß, wo ich „dahoam“ bin.

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Jonas Hohlböck

Beppo

Heimat ist für mich Freiheit – und nicht nach Vorschriften der anderen zu leben. Heimat ist nicht nur das eigene Grundstück, sondern das Gebiet um uns herum: Mein Umfeld, d. h. Eltern und Geschwister, Schule, Freunde, Freizeit.

Jonas Hohlböck wurde 1999 geboren und wächst auf dem Hof seiner Eltern im niederbayerischen Zeilarn auf. Zur Schauspielerei fand er durch ein Musical der Schultheatergruppe, wobei er da auch singen musste. Jonas fährt leidenschaftlich gern Bulldog und spielt – wie seine Filmfigur – Fußball.

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Max Färberböck Regie

Max Färberböcks Kinodebut „Aimée und Jaguar“ eröffnete 1999 die Berlinale und wurde einer der erfolgreichsten deutschen Filme des Jahres, erhielt u.a. eine Golden GlobeNominierung. Nach dem ebenfalls preisgekrönten Fernsehfilm „Jenseits“ (2002) war „September“ (2003, Premiere in Cannes, „Un certain regard“) sein zweiter Kinospielfilm. 2007/2008 realisierte Max Färberböck den Kinofilm „Anonyma – Eine Frau in Berlin“, der beim Santa Barbara Filmfestival 2009 den „Best International Movie Award“ erhielt.

Nach mehrjähriger Theaterarbeit in Buenos Aires und Italien besuchte Max Färberböck die Hochschule für Fernsehen und Film München. Hiernach folgten Theaterinszenierungen in Hamburg, Heidelberg und Köln, bevor er mit drei Folgen von „Der Fahnder“ seine Fernseharbeit begann. Er schrieb und inszenierte die bei Publikum und Presse gleichermaßen erfolgreichen, preisgekrönten TV Movies „Schlafende Hunde“ und „Einer zahlt immer“ sowie die beiden ersten „Bella Blocks“, die mehrfach prämiert wurden, u.a. mit dem Adolf Grimme-Preis. 2009 kehrte er zu „Bella Block“ zurück und inszenierte „Die Vorsehung“, die 2010 mit dem Deutschen Fernsehkrimipreis ausgezeichnet wurde.

Christian Limmer Drehbuch

„Mit anderen Augen“. Die Idee zu „Sau Nummer vier“ ist beim gemeinsamen Brainstorming mit ROXY anlässlich eines Zeitungsartikels entstanden. Das Drehbuch wurde gemeinsam mit ROXY-Film und der BR-Redakteurin Stephanie Heckner entwickelt.

Christian Limmer wurde 1964 in Straubing geboren und lebt in München. Er studierte u. a. Theaterwissenschaften und arbeitet seit Anfang der 90er-Jahre als Drehbuchautor. Für den BR schrieb er u. a. drei Folgen des Tatorts: „Schwarzer Advent“, „Der Prügelknabe“ und „Liebeswirren“, - der 50. Fall für Miro Nemec und Udo Wachtveitl. Für den BR-Polizeiruf lieferte er die Drehbücher für „Tiefe Wunden“ und

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Nächster Heimatkrimi in Planung:

Föhnlage. Ein Alpenkrimi Romanvorlage: Jörg Maurer Drehbuch: Stefan Holtz und Florian Iwersen Produktion: Neue Bioskop Television GmbH Redaktion: Dr. Stephanie Heckner

Es herrscht Föhn im bayerischen Voralpenland. Und wer den Föhn kennt, weiß, dass manche Bewohner dieser speziellen Höhenlage ein vages Gefühl der Antriebslosigkeit überkommen kann, andere von Migräne geplagt werden und der ein oder andere sogar zu einem konkreten Mordgedanken fähig ist. Das alteingesessene Bestatter-Ehepaar Ignaz und Ursel Grasegger ist eigentlich durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen, schon gar nicht vom Föhn. Doch ihre heimelige Welt gerät aus den Fugen, als Kommissar Jennerwein in einem Mordfall zu ermitteln beginnt, der den ganzen Kurort in Atem hält. Die Einheimischen spekulieren bei Bier und Weißwurst über mögliche Täter, während für die Graseggers die Alpenluft immer dünner wird. Hinter ihrer kleinbürgerlichen Fassade verbirgt sich nämlich ein bislang wohlgehütetes Geheimnis.

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Pressekontakt: Bayerischer Rundfunk Pressestelle Regine Fenn Tel. 089/5900 2169 E-mail: [email protected] Angelika Stein Tel. 089/5900 4487 E-mail: [email protected] Textzusammenstellung: Gesine Pucci Bayerischer Rundfunk Pressestelle/Foto Ulrike Kreutzer Tel. 089/5900 2738 E-mail: [email protected] und [email protected] www.br-foto.de

Sämtliche Rechte an den Texten und Farbfotos beim BR. Honorarfreie Nutzung lediglich für Ankündigungen und Veröffentlichungen im Zusammenhang mit der Sendung bei Nennung des Bayerischen Rundfunks. Andere Verwendung nur nach entsprechender schriftlicher Vereinbarung mit dem BR.

Impressum: Fotos: © BR/Regina Recht Grafik: dinjank_münchen Druck: Weber Offset, München

Redaktionsschluss Juni 2010