Tag der adventistischen Frau. Wie ein Diamant in Gottes Hand

Tag der adventistischen Frau 12. Juni 2010 “Wie ein Diamant in Gottes Hand” verfasst von Denise Lopes Südamerikanische Division Übersetzung ins Deu...
2 downloads 2 Views 216KB Size
Tag der adventistischen Frau

12. Juni 2010

“Wie ein Diamant in Gottes Hand”

verfasst von Denise Lopes Südamerikanische Division Übersetzung ins Deutsche: Angelika Uhlmann

Herausgegeben von der Abteilung Frauen Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten

1

Liebe Schwestern, anbei erhaltet ihr die Materialsammlung für den “Tag der adventistischen Frau” 2010. Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto “Wie ein Diamant in Gottes Hand”. Das Programm wurde von Denise Lopes aus der südamerikanischen Division (SAD) mit viel Gebet und Umsicht ausgearbeitet. Denise arbeitet in der North Brazil Union Mission als Abteilungsleiterin für Frauen; sie kennt also die Herausforderungen, die euch in eurem Dienst begegnen. Das diesjährige Thema legt den Schwerpunkt darauf, wie wichtig es ist für Gott zu strahlen, selbst unter schwierigen Bedingungen. Ihr könnt das Material gerne an euer jeweiliges kulturelles Umfeld anpassen. Bitte denkt daran, dass wir an diesem Tag die Frauen feiern wollen, die ihre Zeit, ihr Talent und sogar ihr Leben Gott gegeben haben, um ihm zu dienen. Nehmt euch Zeit, einige Frauen zu ehren und Gott für ihren freudigen Dienst zu danken. Wir bitten euch, euren Schwerpunkt auf zwei Divisionen zu legen: die südamerikanische und die südpazifische Division. Die folgenden Seiten enthalten Berichte über die Arbeit in diesen Divisionen und wir bitten auch, dafür zu beten. Die aufgeführten Informationen können im Sabbatschul-Teil des Gottesdienstes der Gemeinde mitgeteilt werden. Dies können z.B. Frauen tun, die in der Tracht eines der Länder dieser Divisionen gekleidet sind. Hier lassen sich viele Ideen umsetzen. Die Arbeit der Frauendienste könnte nicht wachsen, wenn du nicht Gott gestatten würdest, dich im Dienst für die Frauen zu gebrauchen. Ich bitte dich beim Präsentieren des folgenden Materials hervorzuheben, dass alle Frauen einen Dienst brauchen, der das Leben von Bedürftigen berührt und von Jesus’ Liebe erzählt. Liebe und fröhliche Grüße,

Heather-Dawn Small Abteilungsleiterin

2

Inhalt Seite Über die Autorin

4

Die Divisionen im Blickpunkt

5

Gottesdienstentwurf

7

Predigt: ”Wie ein Diamant in Gottes Hand

8

Kindergeschichte: “Gottes Juwelen”

15

Zitate über Frauen in den Schriften von Ellen G. White

18

Frauendienste — Wie du mitmachen kannst

19

3

Über die Autorin Denise Muckenberger Lopes wurde in Florianópolis, SC, Brasilien geboren. Sie ist seit drei Jahren mit Pastor Marlinton Souza Lopes verheiratet, der gegenwärtig die North Brazil Union Mission leitet. Sie hat zwei Söhne: Denisson, 18 Jahre, und Wellington, 16 Jahre. Sie hat an der Parana Federal University studiert und arbeitet als Leiterin der Abteilungen Frauen, Kinder- und Teenagerarbeit in der North Brazil Union Mission. Sie liebt ihre Arbeit und sieht es als Segnung Gottes und Privileg an, dass sie für ihn arbeiten darf.

4

Die Divisionen im Blickpunkt • •

Südamerikanische Division Südpazifische Division

Südamerikanische Division Wiliane Marroni, Leiterin der Abteilung Frauen Gebiet: Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Falklandinseln, Paraguay, Peru und Uruguay, mit den dazugehörigen Inseln im Atlantischen and Pazifischen Ozean; bestehend aus den Verbänden Austral, Zentralbrasilien, Ostbrasilien und Südbrasilien und die Missionen in Bolivien, Chile, Ecuador, Nordbrasilien, Nordperu, Nordostbrasilien, Südperu und Westzentralbrasilien. Die südamerikanische Division hebt zwei besondere Projekte hervor: 1. Begrüßungsdienst – unser Ziel ist es, alle Gemeinden darin zu unterweisen, wie sie Freunde willkommen heißen können, damit diese sich angenommen fühlen und gerne bleiben wollen. Wir fordern die Gemeinden heraus, “aufnahmebereite Gemeinden” zu sein. In anderen Worten: alle Mitglieder sollen wissen, wie sie ihren Freunden Gottes Liebe zeigen können. 2. Das Schweigen brechen – Diese Kampagne wurde genauso zum Segen für die Gemeinden wie für die Ortschaften, in denen sie durchgeführt wurde. Öffentliche Stellen haben mitgewirkt, so dass diese Projekte in Stadthallen veranstaltet wurde, unterstützt von Bildungsministerien, Erziehungsberatungsstellen und anderen Abteilungen, die sich mit diesem Thema befassen. In manchen Städten ist die Kampagne “Das Schweigen brechen” kein Projekt der Siebenten-Tags-Adventisten mehr, sondern in die Jahresplanung des örtlichen Erziehungsamtes aufgenommen worden. Dadurch wird die Kampagne in private, staatliche und lokale Schulen getragen, um dort zu Aktionen gegen Gewalt aufzurufen. Wir sind uns sicher, dass Gott Türen öffnet, damit die Abteilung Frauen durch diese beiden Projekte Jesus als den Einen weitergeben kann, der liebt, sich um unsere Mitmenschen sorgt und allen seinen Kindern eine hoffnungsvolle Zukunft schenken will. ..............................................................

Südpazifische Division Erna Johnson, Leiterin der Abteilung Frauen Gebiet: Australien, Neuseeland, Papua Neuguinea und die Pazifikinseln, die südlich des Äquators zwischen dem 140 Längengrad Ost und dem 120 Längengrad West liegen und Kiribati nördlich des Äquators (einschließlich Nauru, Samoa, Salomoninseln, Tonga, Tuvalu, Vanuatu und andere); bestehend aus den Verbänden Australien und Neuseeland und den Missio5

nen Papua Neuguinea und Transpazifik. Unsere Schwestern in im Südpazifik haben folgende Anliegen, bei denen sie gerne unsere Fürbitten hätten: Lese- und Schreibfähigkeit – ein großer Teil der Frauen in unserem Gebiet sind Analphabeten. In einer der Missionen in Papua Neuguinea kann ein Drittel der Frauen nicht lesen und schreiben. Die Abteilung Frauen unterhält in vielen Gebieten Leseschulen und Bildungseinrichtungen, um neue Lehrer auszubilden; aber wir haben nicht die finanziellen Mittel, um alle nötigen Ausgaben hierfür zu decken. Wir möchten unsere Schwestern bitten, uns durch ihre Gebet zu unterstützen. Eine einzige Frau konnte 300 Menschen, Männer und Frauen, durch ihren Dienst zu Gott führen. Dieser Dienst bestand darin, dass sie den Leuten mit Hilfe der Bibel das Lesen beibrachte. Wir könnten euch viele ähnliche Geschichten von überall in unserer Division erzählen. Leseklassen führen Menschen zu Gott. Dieser Dienst wird hier dringend gebraucht. Herzensruf – Während der letzten drei Jahre sind in vielen unserer Vereinigungen verstärkt Bemühungen durchgeführt wurden, um die Schwestern zu erreichen, die sich von unserer Gemeinde zurückgezogen haben. Manchen wurde ein Abonnement der Zeitschrift Women of Spirit geschenkt – mit erstaunlichen Folgen. Andere Schwestern werden regelmäßig besucht. Eine Mission in Papua Neuguinea konnte zum Beispiel 47 Frauen durch Liebe und Freundschaft in die Gemeinde zurückholen. Bittet betet, dass der Herr noch mehr unserer Schwestern dazu ruft, an diesem wichtigen Dienst mitzuarbeiten. Leiterschaftsausbildung – In der ganzen Division wurden bereits Ausbildungsprogramme für Leiterinnen angeboten und an den meisten Orten werden diese Programme sogar schon wiederholt. Unsere Frauen werden in ihrem Selbstvertrauen gestärkt, weil sie erfahren, wie Gott sie begabt hat. Sie gehen nun mutig los, um zu lehren, zu predigen und Gottes Botschaft den Frauen in ihrer Nachbarschaft mitzuteilen. Wir bitten euch, an diese Frauen in euren Gebeten zu denken. Viele von ihnen haben wenig formale Bildung genießen dürfen, aber sie geben Gottes Liebe weiter. Evangelisation/Kontaktpflege – Unsere Frauen halten mutig öffentliche Evangelisationen ab - überall in der Division von Französisch Polynesien bis Australien und all den Inseln dazwischen. Viele Menschen, Männer wie Frauen, konnten durch ihr Engagement für Christus gewonnen werden. Ich danke Gott für ihren Mut und ihre Leidenschaft für diesen Dienst. Bitte betet dafür, dass noch viel mehr Frauen ihre Gaben und Talente für diesen Dienst nutzen. Unsere jungen Frauen erreichen – Die Leiterinnen der Abteilung Frauen im ganzen Südpazifik haben gemeinsam beschlossen, dass sie in den nächsten fünf Jahren den Schwerpunkt darauf legen wollen, unsere jungen Frauen zu erreichen. Sie sind die Kirche der Zukunft und somit die künftigen Mitarbeiterinnen bei den Frauendiensten. Wir möchten ihren Bedürfnisse entgegenkommen und sie dort erreichen, wo sie sind. Bitte betet dafür, dass wir dies in Glauben und Liebe vollbringen können.

6

“Wie ein Diamant in Gottes Hand” Gottesdienstentwurf Präludium Mitwirkende betreten das Podium Lobgesang Bittegebet Zehnten und Gaben Kollekte Gebet für die Kollekte Gemeinsames Loblied: “Mein Schöpfer und mein Herr” (WLG # 41) Fürbitte Kindergeschichte: “Gottes Juwelen” Musikbeitrag PREDIGT: “Wie ein Diamant in Gottes Hand” Weihegesang: “Es gibt viel zu tun für Jesus” (WLG #591) Segen Schlusslied Postludium

7

“Wie ein Diamant in Gottes Hand” Predigt von Denise Lopes Bibeltext: Sprüche 11,16 “Eine Frau gewinnt Ansehen durch ein liebenswürdiges Wesen; andere werden durch Gewalt reich und berühmt.” (HfA) Matthäus 5,9 “Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.” (HfA) I – Einleitung Wir leben in einer Welt, in der Schönheit, Macht und Reichtum hohes Ansehen genießen; eine Welt, in der diejenigen verehrt werden, die schön, mächtig oder reich sind. Dies ist aber nicht nur in unserem Jahrhundert so. Die Geschichtsschreibung und die Biografien sind voll von Leuten aus der Vergangenheit, die in ihrem Streben nach diesen Eigenschaften Wege einschlugen, die zwar manchmal Freude brachten, aber genauso Traurigkeit und Tragödien zur Folge hatten. Heute wollen wir eine Geschichte betrachten, die von drei Menschen handelt. Gemeinsam erlebten sie einen Kampf mit Schönheit, Reichtum, Macht, Stolz, Hass und Selbstsucht. Während wir diese drei Leute beobachten, werden wir sehen, wie sie sich in verschiedene Richtungen bewegen, obwohl ihr Weg miteinander verknüpft ist. Es handelt sich nicht um eine erfundene Geschichte, sondern um einen biblischen Bericht, der im Alten Testament zu finden ist. Wir werden diese Geschichte von einem Diamanten und einem ungeschliffenen Stein genau betrachten – es geht um einen Diamanten, der es Gott erlaubte, ihn zu schleifen und einen ungeschliffenen Stein, der die Möglichkeit, geschliffen zu werden, nicht ergriff. II – Welche Charaktere kommen in dieser Geschichte vor? 1. Samuel 25, 2-3 – “In Maon lebte ein Mann namens Nabal, ein Nachkomme Kalebs. Er war sehr reich: Ihm gehörten 3.000 Schafe und 1.000 Ziegen. Seine Viehweiden lagen beim Nachbardorf Karmel. Er hatte eine Frau namens Abigajil, die sehr schön und klug war. Nabal aber war grob und niederträchtig.” (HfA) Wir kennen die Umstände nicht, die dazu führten, dass Abigajil, eine gläubige, schöne und kluge Frau, Nabal heiratete – einen Mann, der nichts von Gott wissen wollte, obwohl er von Kaleb abstammte. Damals wurden junge Frauen mit Männern verheiratet, die ihre Väter oder Familienvorstände für sie bestimmten. Wir vermuten, dass Abigajil für ihre Eltern sehr kostbar war, denn ihr Name bedeutet: “Grund zur Freude” oder “meines Vaters Freude”. Da die Namen damals auf ein Erlebnis bei der Geburt zurückgingen oder die für das Kind angestrebte Zukunft beschrieben, können wir schlussfolgern, dass Abigajils Eltern sich über ihre Geburt sehr gefreut oder von einer schönen Zukunft für ihr kleines Mädchen geträumt haben. Offensichtlich glaubten sie, dass Nabal, der reich war, eine gute Partie für ihre Tochter sein würde. Nabal nutzte jedoch seine Macht und seinen Reichtum, um seine Charakterschwächen zu verschleiern. Während seiner Ehe stellte er sich aber als unsensibel, grausam und hinterhältig heraus. 8

Im weiteren Verlauf der Geschichte erfahren wir, dass die äußere Schönheit Abigajils von ihrer inneren Schönheit noch überstrahlt wurde. Die Vorzüge ihres Charakters leuchteten wie ein geschliffener Diamant, wodurch Abigajil mehr respektiert und geehrt wurde als ihr Ehemann mit all seinem materiellen Reichtum. III – Der Kontext Samuel, der große Prophet Israels, war erst vor kurzem gestorben und die Nation spürte den Verlust dessen, der das Volk ermutigt hatte. Auch David litt unter diesem Verlust. Er weinte wie ein Kind, das seinen Vater verloren hatte, weil er, von Saul verfolgt, nicht an Samuels Beerdigung teilnehmen konnte. Saul war nun sogar noch gefährlicher für David. Deshalb nutzte dieser die Zeit, in der der König mit der Beerdigung Samuels beschäftigt war und die Trauerzeit einhielt, um zu einem sichereren Versteck in die Wüste Maon zu fliehen. Während der Gesalbte des Herrn und seine 600 Mann sich dort aufhielten, beschützten sie die Bauern der Region vor Angriffen von Nomaden und Dieben. Nabal profitierte davon; dieser Schutz war so wirkungsvoll, dass Nabals Diener in 1. Samuel 15,16 berichteten: “Tag und Nacht umgaben sie uns wie eine schützende Mauer, solange wir unsere Herden in ihrer Nähe hüteten.” (HfA) Die Zeit verflog und die Ernte nahte. Nun wollte man die Früchte seiner Arbeit genießen. Nabals Diener feierten gerade, als David zehn seiner Männer zu ihnen schickte - auf einer friedlichen und gutnachbarschaftlichen Mission. Der mächtige Krieger bat darum, dass ihm etwas von dem Überfluss abgegeben würde, damit er seine Männer versorgen könnte. Das waren genau die Männer, die Nabal beschützt und ihm so zu noch größerem Reichtum verholfen hatten. Nabal benahm sich dumm und selbstsüchtig, wie es sein Name impliziert. Er gab vor, nie von David gehört zu haben und verglich ihn mit einem entlaufenen Sklaven. In 1. Samuel 25,10.11 lesen wir: “Nabal schimpfte: Was ist das für einer, dieser David, der Sohn Isais? Heutzutage gibt es haufenweise solche davongelaufenen Sklaven! Und da sollte ich Essen und Trinken und sogar das Fleisch meiner Schafe, die ich für die Scherer geschlachtet habe, solchen dahergelaufenen Landstreichern geben? Ich weiß ja nicht einmal, woher sie kommen!” (HfA) Eine derartige Respektlosigkeit enttäuschte Davids Männer. Eilig kehrten sie zu ihm zurück und berichteten, was vorgefallen war. David war empört. Aus Furcht und Entrüstung lief einer von Nabals Dienern zu Abigajil, da er spürte, in welche Gefahr Nabals Grobheit sie alle gebracht hatte. Er berichtet ihr den ganzen Vorfall und bat sie, einzugreifen. Rasch, doch diskret und klug, traf sie die nötigen Vorbereitungen. Ohne mit ihrem Ehemann gesprochen zu haben, suchte sie Nahrungsmittel für David und seine Männer zusammen. Noch während Abigajil sich darauf vorbereitete, David und seinen Männern zu helfen, reagierte David impulsiv, ohne nachzudenken oder mit Gott darüber zu sprechen, allein motiviert durch sein verletztes Ego. Er scharte 400 Mann um sich, um Nabal und seine Diener zu töten, weil Nabal so undankbar gewesen war.

9

Ein Kampf der Egos, genährt durch Stolz und Hass, war im Anzug, als Abigajil erschien – ein Diamant von seltener Schönheit inmitten von Feindschaft. Beim Anblick Abigajils hielten David und seine 400 Männer an. Abigajil stieg von ihrem Esel und fiel vor dem Gesalbten des Herrn auf die Knie, um für ihren Ehemann zu bitten (1. Sam. 25,23). Sie verteidigte ihn nicht; sie bestätigte, dass er ein Narr sei. Dann bat sie um Vergebung und nahm Nabals Fehlverhalten auf sich, obwohl sie selbst keine Schuld traf. Sie sagte: “Ich allein bin schuld, mein Herr. Bitte lass deine Dienerin reden, und hör, was ich dir sagen will!” (HfA) In Vers 28 fährt sie fort: “Vergib uns, dass wir dich so schlecht behandelt haben. Gewiss wird der Herr deine königliche Familie nie aussterben lassen, denn du kämpfst gegen die Feinde Gottes. Er bewahre dich dein Leben lang vor großen Fehlern.” (HfA) Auf diese Weise hat es Abigajil geschafft, eine unberechenbare Situation zu entschärfen und Friede und Versöhnung wiederherzustellen. Wir können uns gut vorstellen, dass die Soldaten vor Abigajils Schönheit erstarrten. Ihre klugen und demütigen Worte besänftigten wütende Gefühle und verhinderten Blutvergießen; ihre Geschenke zeigten ihre Freundlichkeit. Folgende Geschenke brachte sie mit: • 200 Brote: dies war in Palästina ein Hauptgericht, üblicherweise mit Käse oder Oliven gefüllt. • 2 Schläuche Wein • 5 zubereitete Schafe: Hammelfleisch zum Braten, auch ein Hauptgericht. • 5 Sack geröstetes Korn: dies konnte jederzeit verzehrt werden; die Soldaten konnten es als Zwischenmahlzeit während der Arbeit verwenden. • 100 Rosinenkuchen und 200 Feigenkuchen: dies war die Nachspeise, die nicht nur bequem auf die Reise mitzunehmen war, sondern auch ein guter Energiespender. Abigajil sorgte überlegt und großzügig für David und seine Männer. Nachdem Abigajil ihre Geschenke überreicht hatte, verließ sie den künftigen König Israels. Sie ging zurück nach Hause und wartete auf die passende Gelegenheit, um mit ihrem Ehemann zu sprechen. Da Nabal betrunken war, wartete sie bis zum Sonnenaufgang um ihm Bericht zu erstatten. Als Nabal hörte, wie nahe David ihrem Hof gekommen war und wie nahe er selbst dem Tod gewesen war, erlitt er einen Schlaganfall. Er wurde gelähmt und starb zehn Tage später. Als die Nachricht von Nabals Tod David erreichte, war dieser erleichtert, dass er auf Gottes Urteil über den törichten Mann gewartet und die Angelegenheit nicht selbst in die Hand genommen hatte. David war von Abigajils Schönheit und Intelligenz so beeindruckt gewesen, dass er sie nicht vergessen konnte. Nach Nabals Tod bat er um ihre Hand und sie akzeptierte. Die innere Schönheit und Weisheit Abigajils, deren Charakter wie ein schön geschliffener Diamant war, wurde belohnt und sie wurde zum Segen für den neuen König Israels. Sie wurde mit der Freude gesegnet, ihm seinen ersten Sohn zu schenken.

10

IV – Lehren und Anwendung Abigajil erlebte viele Schwierigkeiten und hatte wenig Grund zum Glücklichsein. Vermutlich hatte sie in ihrer Ehe die wahre Liebe nicht kennen gelernt, da ihr Ehemann so leicht reizbar war. Er trank viel und war der Meinung, die Welt würde sich um ihn und seine Interessen drehen. Doch trotz der Umstände blieb Abigajil ihrem Mann, den Menschen in ihrem Haushalt und Gott und seinem Wort treu. Sie war intelligent und großzügig. Sie führte ihren Haushalt mit leichter Hand und kümmerte sich um sich selbst. Sie war ehrlich und vertrauenswürdig. Diskretion und Bescheidenheit waren wichtige Charakterzüge Abigajils; und sie war bei ihren Aufgaben zielbewusst. Die Bibel nennt bei dem Lob der rechtschaffenen Frau in den Sprüchen keinen Namen; aber die Beschreibung passt gut auf Abigajil. Aus der Geschichte dieser Frau können wir lernen, welchen Wert Entschlusskraft, Diskretion, das Setzen von Prioritäten, Entschiedenheit und Weisheit haben. Und wir können uns selbst fragen: Welche Geheimnisse machten diese Frau so schön? Was machte sie zu einem glitzernden Diamanten unter lauter gewöhnlichen Steinen? Geheimnis #1: Beziehung zu Gott. Abigajil hatte eine enge Beziehung zu Gott. Dies half ihr zu entscheiden, was zu tun und zu sagen sei, wenn sie dem Druck ihres Ehemanns ausgesetzt war oder mit seiner Unbesonnenheit fertig werden musste. Nur so können wir Beziehungen leben oder, wie im Fall Abigajils und vieler anderer, eine ungesunde Beziehung aushalten. Durch persönliche Beziehung und Gemeinschaft mit Gott erwirbt man Urteilsvermögen und Weisheit, die für den Umgang mit einem nichtchristlichen Ehepartner oder anderen Nichtchristen nötig ist. Durch eine persönliche Beziehung zu Gott kann man Freude erfahren, auch wenn die Umstände hoffnungslos erscheinen. Eine persönliche Beziehung mit Gott lässt uns bedingungslose Liebe erfahren. In einer persönlichen Beziehung zu Gott lernen wir, uns auf ihn zu verlassen. Dies ist unsere Quelle der Weisheit – die Weisheit, die sich durch Abigajils Leben zog. In Neh. 8,10 werden wir erinnert: “Lasst den Mut nicht sinken, denn die Freude am Herrn gibt euch Kraft!” (HfA) Geheimnis #2: Ein besonnener, friedfertiger Geist. Abigajil war nicht immer mit der Gesinnung ihres Ehemanns einverstanden. Jesus versichert uns: “Glücklich sind, die Frieden stiften.” Matthäus 5,9 Wie Abigajil können wir Risse in unseren Beziehungen vermeiden – innerhalb wie außerhalb der Familie – wenn wir es Gott erlauben, unseren Geist mit seinem Frieden zu füllen. Selbstkontrolle zu entwickeln, brenzlige Situationen zu entschärfen, – dies sind die Wege, um unseren Charakter zu formen, damit wir einen Charakter ähnlich wie Jesus erlangen und Harmonie erhalten werden kann. Ellen White sagt dazu in Patriarchen und Propheten, S. 648: “Gäbe es doch recht viele solcher Frauen wie diese Israelitin, die Zorn besänftigen, voreilige Entschlüsse verhindern und mit klugen, beruhigenden Worten großes Unheil verhüten!” Geheimnis #3: Beständigkeit und Treue. Weil Abigajil in allem, was sie sagte und tat, treu war, vertrauten ihr die Menschen. Wäre dem nicht so gewesen, hätte Nabal nicht wegen der Geschichte, die sie erzählte, gelitten, hätten die Diener nicht darauf vertraut, dass sie die Probleme löst und David hätte nicht ihrem Wort geglaubt. In Lukas 16,10 lesen wir: “Wer im Kleinen ehrlich ist, wird es auch im Großen sein.” (HfA) Wenn wir das Vertrauen anderer Menschen gewinnen wollen, damit sie auch an die Erlösung 11

glauben, müssen wir beständig sein. Unsere Taten sollten unseren Glauben und unsere Worte widerspiegeln. Natürlich werden manche Menschen, wie Nabal, dem Drängen des Heiligen Geistes nicht nachgeben. Doch andere werden zu uns kommen und uns um Unterstützung bitten, so wie Abigajils Diener. Manche werden die Wahrheit annehmen und glauben und ihrerseits durch die Liebe und die Kraft des Wortes Gottes verändert werden. Geheimnis #4: Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Wer Gott liebt, ist zu Menschen freundlich, besonders zu denen, die grob und unfreundlich sind. Abigajil war freundlich zu ihrem Ehemann, weil sie gelernt hatte, dass sanfte, friedfertige Worte mehr erreichen als grobe, tadelnde. Sie bewirtete die Gäste, die ihr Ehemann nach Hause brachte, freundlich. Sie kümmerte sich um das Wohlergehen all derer, die bei ihr arbeiteten und hatte eine gute Beziehung zu ihren Nachbarn. Sie war höflich und gastfreundlich zu David und seinen Soldaten. Paulus ermutigt uns, unsere gewinnenden Charaktereigenschaften auszubauen. In Kolosser 3,12 lesen wir: “Da Gott euch erwählt hat, zu seinen Heiligen und Geliebten zu gehören, seid voll Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld.” (NL) Können die Menschen, die mit uns in Kontakt kommen, gleichbleibende Freundlichkeit an uns erkennen? Sind wir liebevoll und geduldig, selbst mit denen, die uns das Leben schwer machen? Sind wir gute Gastgeber? Behandeln wir diejenigen, die der Heilige Geist in Gottes Hause leitet, freundlich? Sind wir freundlich zu unseren Arbeitskollegen, besonders zu denen, die uns helfen oder unsere Untergebenen sind? Welche Art von Gastfreundschaft zeigen wir unseren Nachbarn zuhause und in der Umgebung der Gemeinde? In Patriarchen und Propheten, S. 648, lesen wir: “Wie der Duft einer Blume war Abigajils Gottesfurcht [oder Freundlichkeit] ganz unbewusst aus ihrem gesamten Verhalten zu spüren. In ihr wohnte der Geist des Sohnes Gottes. Ihre Rede war mit Anmut gewürzt, voller Güte und Friedfertigkeit und strahlte himmlischen Einfluss aus.” Geheimnis #5: Bescheidenheit und Besonnenheit. Abigajil hätte alles verlieren können, einschließlich ihres Lebens, wenn sie nicht gelernt gehabt hätte, bescheiden und besonnen zu sein. In Matthäus 10,16 lesen wir: “Ich schicke euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Seid klug wie Schlangen, aber ohne Verschlagenheit wie Tauben.” (HfA) Abigajil war wie ein Schaf mitten unter Wölfen. Nabal und David waren zwei mächtige Männer – Nabal, der oft unbesonnen handelte, und David, der sich gerade anschickte, unbesonnen zu handeln. Abigajil wählte ihre Worte sorgfältig, sprach bedacht und genau zur richtigen Zeit. Dies rettete David, Nabal und die Soldaten und Diener. Viel Leid wird verursacht von Stolz, Impulsivität, Unsensibilität und dem Wunsch, die Gerechtigkeit selbst in die Hand zu nehmen! Dies sollte bei Kindern Gottes nicht so sein. Wir sind mitten unter Wölfen, aber wir sollten nicht wie sie sein. Dies bedeutet nicht, dass wir passiv sein sollten. Wir sind Schafe, weil wir anders sind und es ist unsere Aufgabe, einen Unterschied zu machen. Deshalb erhalten wir in der Bibel Ratschläge über Bescheidenheit und Besonnenheit (Matth. 10,16). Sie erinnert uns auch daran, dass Gerechtigkeit Gottes Angelegenheit ist (5. Mose 9,7). Es gibt eine Zeit zum Stillesein und eine Zeit zum Sprechen (Prediger 3,7). Wir müssen im Gebet lernen, dies zu unterscheiden. Bescheidenheit hat die Macht, Argumente zu entwaffnen; Besonnenheit hat die Macht, Umstände zu verändern. Aus Bescheidenheit wächst Vergebung, und Besonnenheit erzeugt Ver12

änderung. Bescheidenheit erweckt Liebe, Besonnenheit erweckt Respekt. Abigajils Bescheidenheit und Besonnenheit entwaffneten David, retteten ihr Heim, erweckten bei allen Beteiligten Respekt und wurden von Gott belohnt. Geheimnis #6: Gottes Ruf. Wahrscheinlich entwickelten sich einige von Abigajils Tugenden mit der Zeit auf Grund der Umstände, die ihre schwierige Ehe mit sich brachte. Sie ließ sich von den Gegebenheiten nicht hin und her werfen, und sie änderte den Verlauf der Ereignisse durch ihre Besonnenheit. Sie war jedoch nicht passiv; sie handelte. Sie verstand, dass es ihre Aufgabe war, andern zum Segen zu sein, auch Nabal. Vielleicht war ihre Gegenwart und ihr guter Charakter seine einzige Chance auf wirkliches Glück. Ihre Aufgabe war es außerdem, ihren Haushalt und die dazu gehörigen Personen zu beschützen und zu retten. Als sie aktiv wurde, befähigte Gott sie dazu und gab ihr neue Talente und Weisheit – so viel, dass Gott sie benutzen konnte, um König David selbst zu ermahnen und zu beraten. Wir sind wie Abigajil von Gott gerufen zu dienen. Unsere Umstände, in denen wir leben, dürfen uns nicht davon anhalten; wir müssen unsere Aufgabe erfüllen. Tatsächlich können Schwierigkeiten dazu dienen, dass wir unser Bestes geben. Und sie können uns zeigen, dass wir weder Ansehen noch besondere Titel brauchen, um zum Segen zu werden und die Aufgabe zu erfüllen, die Gott für jeden von uns hat. Die Fähigkeiten werden uns in dem Maß geschenkt, in dem wir näher zu Gott kommen und aktiv werden. Wenn wir unseren Teil tun, bringen wir anderen Menschen Segen und Rettung. Unser Einflussbereich umfasst, wie bei Abigajil, unseren Ehepartner – ob er Christ ist oder nicht – unsere Familie einschließlich Eltern und Kinder, unsere Arbeitskollegen, egal ob sie mit uns auf gleicher Stufe, unter oder über uns stehen und natürlich unsere Nachbarn. Abigajils größtes Schönheitsgeheimnis lag darin, sich selbst in die Hände des größten Diamantenschleifers zu begeben und ihm zu erlauben, sie zu formen. Abigajil hätte ein Rohdiamant sein können, doch sie erlaubte es, dass sie von ihrem Schöpfer sorgfältig geschliffen, von Unreinheiten befreit und wunderschön gemacht wurde. Verwandlung kann nicht ohne Übergabe erfolgen. Kein Stein wird geschliffen und zum Leuchten gebracht ohne dass er durch die Hände des Meister-Diamantenschleifers geht, der ihn reinigt und poliert. Um Diamanten zu werden, polierte Juwele, die für Jesus glänzen, müssen wir uns völlig an ihn übergeben. Wenn wir die Liebe und Gnade unseres Erlösers widerspiegeln – die wunderbaren Facetten unseres Charakters – dann scheinen wir für ihn wie Diamanten. V – Zusammenfassung Wir können viel von der Geschichte Abigajils lernen; die größte Lehre verweist jedoch auf Jesus. Abigajil, die sich zwischen David und Nabal stellte und anbot, die Strafe für die Sünden ihres Ehemannes auf sich zu nehmen, erinnert uns an Jesus, der sich zwischen Gott und die Menschheit stellte und die Strafe für all unsere Übertretungen auf sich nahm und uns so vor Gottes Zorn rettete. Während er auf der Erde lebte, war Christus von ganz normalen Sterblichen umgeben – rauen, durchschnittlich aussehenden Steinen – Missetätern. Er war jedoch der edelste aller Diamanten, ein Segen für die Welt, und er erfüllte seine Aufgabe vollständig. Motiviert uns seine große Liebe nicht dazu, dass auch wir einander lieben? Wenn uns vergeben wurde, können wir dann nicht auch vergeben? Wenn wir eingeladen wurden zur Hochzeit des Lammes, kön13

nen wir dann nicht auch das Brot der Wahrheit, des Mitgefühles und der Gerechtigkeit an die austeilen, die danach hungern? Abigajil konnte die Ehe mit Nabal, die alles andere als perfekt war, ertragen, weil sie gelernt hatte, auf Gott zu schauen. Jesus konnte unsere Welt der Sünde und Gleichgültigkeit ertragen, weil er auf Gott schaute. Abigajil wurde ihrer Aufgabe gerecht und zur richtigen Zeit änderte Gott ihre Lebensumstände. Sie heiratete König David. Jesus wurde seiner Aufgabe gerecht – zur richtigen Zeit. Gott änderte die Umstände, erweckte ihn aus dem Grab und gab ihm die Schlüssel zum Himmel. Wenn deine Lebensumstände schwierig sind, wenn du mit Menschen wie Nabal zu tun hast, schau auf Gott. Erfülle deine Aufgabe. Gott führt dich. Wir waren vermutlich alle Rohdiamanten. Doch um zu funkeln wie Abigajil müssen wir uns dem Großen Diamantenschleifer übergeben und ihm erlauben, unsere raue Schale zu entfernen und unser Innerstes zu polieren, damit sich die Schönheit seines Charakters in unserem Leben widerspiegelt. Dann glänzen wir überall zu seiner Ehre. Ich wünsche uns, dass wir täglich in unserer Beziehung zu Gott wachsen, dass wir danach streben, sanft und friedfertig zu werden. Ich wünsche uns, dass wir beständig und treu in unseren Worten und Taten sind, dass wir Freundlichkeit und Gastfreundschaft praktizieren. Ich wünsche uns, dass wir bescheiden und besonnen leben und das vollbringen, wozu Gott uns berufen hat. Wir beten dafür, dass uns der Heilige Geist hilft, wie Diamanten in der Hand des Meisterjuweliers zu sein und dass er uns freudig sehen lässt, was Gott in uns vollbringen kann – für uns, durch uns und durch seine Gemeinde.

14

Kindergeschichte Gottes Juwelen Paul war in der zweiten Klasse und lernte eifrig. Eines Tages hatte ein neues Wort gelesen und wollte wissen, was es bedeutet. Am nächsten Tag fragte er in der Deutschstunde: “Frau Schmitt, was ist ‘Charakter’? Ich habe das Wort in einem Buch meines Vaters gelesen und wüsste gerne, was es bedeutet.” Die anderen Schüler wollten es auch wissen. Frau Schmitt merkte, dass dies eine gute Gelegenheit war, ihren Schülern etwas Wichtiges beizubringen. Sie bat sie, bis zum nächsten Tag zu warten, weil sie ihnen etwas ganz Besonderes zeigen wollte. Gleich als der Unterricht am nächsten Tag begann, holte Frau Schmitt vorsichtig ein Samtkästchen aus ihrer Tasche. Langsam öffnete sie es und die Schüler durften hineinsehen. Das wunderschöne Kästchen enthielt einen dunklen, rauen Klumpen. “Paul, hast du schon einmal so einen Stein gesehen? Wie sieht er aus?” “Ja, Frau Schmitt, so etwas habe ich schon gesehen. Ich finde, es sieht aus wie ein getrockneter Schlammbrocken.” “Passt auf! Dieser harte, dunkle Klumpen hat etwas Wunderschönes im Inneren. Schaut!” Die Lehrerin brach ein Stück von den Stein ab und unter der harten Kruste konnten Paul und die anderen Schüler einen wunderschönen, leuchtenden Stein entdecken. Er hatte keine besondere Form, aber sie merkten, dass er stark glänzte. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Frau Schmitt fuhr fort: “Gestern fragte Paul, was das Wort ‘Charakter’ bedeutet. Wie viele Wörter, die wir verwenden, hat das Wort ‘Charakter’ mehrere Bedeutungen. Aber wir werden nur über eine davon sprechen. Charakter ist etwas, das man nicht sehen kann. Ich will es euch erklären. Es gibt vieles, was wir nicht sehen können, von dem wir aber wissen, dass es da ist. Wir können zum Beispiel Liebe oder Glück nicht sehen; aber wir merken, wenn jemand glücklich ist, nämlich daran, wie er sich verhält. Wir merken, ob ein anderer uns lieb hat, daran, wie er sich verhält. ‘Charakter’ ist etwas, das wir nicht sehen können. Es ist das, wie wir innen drin sind. Aber oft können wir sagen, ob jemand einen guten oder schlechten Charakter hat, je nachdem wie er spricht und handelt. Charakter beschreibt das, was wir innen sind, ähnlich wie bei einem solchen Stein. Er kann wie ein ganz gewöhnlicher Erdklumpen aussehen, aber im Inneren etwas Wunderschönes verbergen. Es gibt Menschen, die wie dieser Klumpen sind. Das, was sie tun, ist nicht sehr nett. Sie erlauben es nicht, dass die “harte Kruste”, der unschöne Teil ihrer Persönlichkeit, weggenommen wird. So kann ihr Verhalten nicht besser werden – oder, um es anders auszudrücken, sie können nicht “poliert” werden. Ich will damit sagen, dass diese Menschen nicht lernen, was Gott uns sagen möchte. Sie sind wie raue Steine, die noch nicht von einem Diamantschleifer bearbeitet wurden. Ein Diamantschleifer ist jemand, der mit Juwelen und Edelsteinen arbeitet. 15

Wenn jemand Jesus nicht erlaubt ihm zu helfen, dass er gut und freundlich wird, dann ist diese Person wie dieser Klumpen: dunkel und ohne Form. Wenn wir das, was Gott uns sagt, annehmen und ihm erlauben, uns in unserem Leben zu führen, dann erlauben wir ihm, unser Diamantschleifer zu sein. Er reinigt und poliert uns, er nimmt die Fehler von unserem Charakter und bald werden wir ein wunderschöner Juwel.” Dann nahm Frau Schmitt ein anderes Kästchen aus ihrer Tasche. Es war aus rotem Samt und als sie es öffnete, konnten die Schüler einen wunderschönen Stein sehen, der geschliffen und poliert war. Er funkelte in der Sonne. Die Schüler waren verblüfft. Noch nie hatten sie einen so schönen Stein gesehen. Dieser wunderbare Stein zeigt, wie ein schöner Charakter ist. Und das möchte Gott mit uns machen, wenn er uns hilft unser Herz zu ändern und uns in wunderbare, glänzende Vorbilder für ihn zu verwandeln. Gott zeigt uns, was richtig ist. Er lehrt und er hilft uns. Wenn wir es ihm erlauben, all das “aufzuräumen”, was in unserem Leben schlecht ist, dann werden wir leuchten wie ein geschliffener Stein. Die Leute merken dann, dass wir einen “funkelnden” Charakter haben, und zwar durch unsere guten Taten, unser Freundlichkeit und unsere Liebe. Wodurch zeigt es sich noch, dass wir einen “funkelnden” Charakter haben? (Sprich mit den Kindern über andere Charakterzüge.) Wenn wir Gott erlauben, unser Leben aufzuräumen, dann werden wir gerecht, ehrlich und freundlich. Paul staunte darüber, wie der wunderbare Stein in der Sonne funkelte und sagte: “Frau Schmitt, ich möchte, dass mein Leben wie dieser funkelnde Stein ist. Ich möchte für Jesus glänzen!” Wollt ihr auch in euren Leben scheinen wie ein Edelstein? Das Lied “Wenn der Heiland als König erscheint” erzählt uns, dass wir Edelsteine in Jesus’ Krone sein werden. Wir wollen dieses Lied gemeinsam singen. Anmerkung: Bringe, wie in der Geschichte erwähnt, zwei Kästchen und die entsprechenden Steine mit, die du den Kindern zeigen kannst. (Ein Stein sollte mit getrockneter Erde bedeckt sein und der andere sollte ein glänzender, polierter Edelstein sein.) Singe am Ende der Geschichte das Lied “Wenn der Heiland als König erscheint” mit den Kindern. Lade die ganze Gemeinde ein, die letzten beiden Verse mitzusingen. Du findest das Lied in “Kommt, lasst uns fröhlich loben”, Nr. 27 oder unter www.notendownload.com mit dem Suchbegriff “wenn der Heiland, wenn der Heiland”

16

Anfügungen der Übersetzerin: Wenn der Heiland, wenn der Heiland als König erscheint 1. Wenn der Heiland, wenn der Heiland als König erscheint, und die Seinen als Erlöste im Himmel vereint: O dann werden sie glänzen, wie die Sterne so rein, in des Heilandes Krone als Edelgestein! 2. Es wird sammeln, Er wird sammeln zur heiligen Schar all die Seelen, die im Blute sich wuschen recht klar. O dann werden sie glänzen, wie die Sterne so rein, in des Heilandes Krone als Edelgestein! 3. Und die Kindlein, und die Kindlein zieht er an die Brust, die Ihm kindlich ihre Herzen hier schenkten voll Lust. O dann werden sie glänzen, wie die Sterne so rein, in des Heilandes Krone als Edelgestein! 4. Drum, ihr Großen und ihr Kleinen, gebt Jesu das Herz! Er macht selig, Er macht herrlich, Er führt himmelwärts! O dann werden sie glänzen, wie die Sterne so rein, in des Heilandes Krone als Edelgestein! (Kinderlied, Autor: Ernst Gebhardt (1832 - 1899)) Die Noten finden sich in “Kommt, lasst uns fröhlich loben”, Nr. 27 oder unter www.notendownload.com mit dem Suchbegriff “wenn der heiland, wenn der heiland”.

17

Zitate über Frauen in den Schriften von Ellen G. White “Wenn ein großes und entscheidendes Werk zu tun ist, wählt Gott Männer und Frauen für diese Arbeit; und großer Verlust entsteht, wenn die Talente beider nicht verbunden werden.” Evangelism, S. 469 “Wir können edle Arbeit für Gott leisten, wenn wir uns dazu bereiterklären. Frauen kennen ihre Kraft für Gott nicht ... Es gibt einen höheren Zweck für Frauen, eine größere Bestimmung. Eine Frau sollte ihre Kräfte entwickeln und ausbauen, denn Gott kann sie in dem großen Werk einsetzen, das Menschen vor dem ewigen Untergang rettet.” Testimonies to the Church, Vol. 4, S. 642 und Evangelism, S. 465. “Zu keiner Zeit wurden mehr Arbeiter benötigt als gegenwärtig. Brüder und Schwestern in allen Gesellschaftsschichten sollten sich selbst dazu anhalten, mitzuarbeiten. In all unseren Gemeinden sollte etwas getan werden, um die Wahrheit weiterzugeben. Jeder ist in der Pflicht die verschiedenen Punkte unseres Glaubens zu studieren.” Review and Herald, 1. April 1880. “Wenn es für jede einzelne Frau, die sich dieser heiligen Mission (persönliche Weitergabe des Evangeliums) widmet, zwanzig Frauen gäbe, würden sich viel mehr Menschen zur Wahrheit bekehren. Die große Aufgabe, das Evangelium zu verkündigen, braucht den veredelnden, milden Einfluss christlicher Frauen..” Evangelism, S. 471. “Es sollten sich gewiss mehr Frauen im Dienst für die leidende Menschheit engagieren ... Wenn sich gläubige Frauen um das Heil anderer kümmern ... arbeiten sie so, wie Christus es tat. Kein Opfer wir ihnen zu groß sein, um Menschen für Christus zu gewinnen. Evangelism, S. 465. “Intelligente christliche Frauen sollten ihre Talente voll ausschöpfen ... Ehefrauen und Mütter dürfen ihren Mann und ihre Kinder keinesfalls vernachlässigen, aber sie können viel tun ohne ihre Pflichten zuhause zu vernachlässigen.” Welfare Ministry, S. 164.

18

Ein Dienst für Frauen — Wie du mitmachen kannst Frauen sind eine einflussreiche Kraft in der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Wenn Frauen anderen dienen, ziehen Familie, Gemeinde und Gesellschaft Nutzen aus ihrer geistlichen Stärke und ihrem Dienst. Einladung: Wir laden dich ein, mitzumachen. Es gibt viele Möglichkeiten zu dienen. • • •



durch Gebet und Ermutigung indem du dich dafür einsetzt, dass es ein Frauenprogramm in deiner Gemeinde, Vereinigung, Verband gibt indem du deine Talente und Führungsfähigkeiten einsetzt, um in verschiedenen Programme mitzuhelfen, je nachdem, wo deine Gaben liegen durch deine finanzielle Unterstützung

Programme: Die Abteilung Frauen unterstützt und entwickelt die verschiedensten Programme, wie besondere Tage • Internationaler Frauengebetstag (erster Sabbat im März) • Tag der adv. Frau (zweiter Sabbat im Juni) • Tag zur Prävention von Missbrauch und Gewalt (vierter Sabbat im August) Besondere Programme • Leselernprogramme • Gebet und Liebe Seminar • Mission Projekte • Gebietsübergreifende Wochenenden, Freizeiten und Kongresse • Gebetsgruppen und Gebetsketten • Kleingruppen / Bibelstudiengruppen • Gastfreundschaft in der Gemeinde • Mentorinnen für Mädchen und Frauen • Girls4christ Tage • Ausbildungsseminare • Programme „Sag nein zur Gewalt gegen Frauen“ enditnow Sechs kritische Themen Es gibt sechs kritische Themen, die Frauen auf der ganzen Welt besonders betreffen. 1. Analphabetismus 2. Missbrauch 3. Armut 4. Gesundheitsrisiken 5. Überarbeitung 6. Mangel an Mentorinnen und Ausbildungsmöglichkeiten zur Leiterin Als Christen, die dem Vorbild Jesus’ nachstreben, glauben wir, dass es wichtig ist, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Nöte der Menschen zu lindern, ihr Vertrauen zu gewinnen und ihnen dabei zu helfen, Antworten für ihre Bedürfnisse zu finden. Deshalb haben sich 19

die Frauendienste entschlossen, einen großen Teil ihrer Aufmerksamkeit diesen sechs herausfordernden Thematiken zu widmen. Diese Herausforderungen geben jedem in der Gemeinde Gelegenheiten, sich im Dienst zu engagieren. Die Frauendienste laden alle ein, mit uns gemeinsam Gottes gute Nachricht weiterzugeben! Obwohl diese sechs kritischen Themen alle Gemeindeglieder direkt oder indirekt betreffen, haben sie auf Frauen die größte Auswirkung. Diesen Bedürfnissen zu begegnen bedeutet, zu dienen wie Christus gedient hat: voll Liebe und Menschlichkeit. Adaptiert von GC Women’s Ministries Handbook. – Handbuch der Abteilung Frauen (in jeder Gemeinde aufliegend) Weitere Informationen: www.sta-frauen.de – www.sta-frauen.ch – www.sta-frauen.at-

20