Deutscher Akademischer Austauschdienst German Academic Exchange Service
36. Jahrestagung Ausländerstudium an der Ludwigs – Maximilians - Universität München
Stressmanagement und Erweiterung der Beratungskompetenz Mittwoch, 08. März 2017
Antje Willeke
Agenda
DAAD
• Theorie zum Thema Beratung • Theorie zum Thema Stress
• Experimente und Austausch für Ihre Praxis • Empfehlungen für Ihre Praxis
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Prozess- vs. Expertenberatung
DAAD
Prozessberatung
Expertenberatung
Unterstützung des Kundensystems, die Probleme selber zu bearbeiten und neue Lösungen selbst zu entwickeln.
BeraterIn unterstützt die Kundinnen und Kunden durch ihr Wissen und ihre Erfahrung.
Steuerung mit „Prozessfragen“: „Was ist Ihnen besonders wichtig …?“
Vorschläge, Anregungen oder Hinweise dienen zu Entwicklung von neuem Verhalten.
BeraterIn ist Expertin für den Prozess, nicht zwingend für das Thema.
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DAAD
GROW-Modell – der rote Faden in der Beratung
„ • •
•
„ • • • •
G
oal“: Orientierungsphase
„
Kontakt zu der ratsuchenden Person aufbauen kurze Schilderung des Anliegens Ziel des Gesprächs klären
•
W
hat next“: Abschlussphase
Reality
• • •
„
Was ist das Ergebnis? Was sind die nächsten
•
Schritte?
•
Wie kann der weitere Prozess unterstützt werden? Dokumentation
•
“: Klärungsphase
Wie wird die Ist-Situation von der ratsuchenden Person beschrieben/erklärt? Welche Beschreibungen/Erklärungen sind möglich? Was gibt es alles zu beachten? Was ist schon alles passiert?
O
ptions“: Lösungsphase
Was gibt es für Lösungs-
möglichkeiten? Was sind Chancen und Risiken der Alternativen? Was wäre ein erster Schritt? in Anlehnung an: soencksen.de
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DAAD
Wann sprechen wir von Stress?
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Reaktion in der Amygdala (Teil des Limbischen Systems) im Bereich des Zwischen- und Stammhirns
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Reaktionen bei Stress
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8
9
DAAD
Wann sprechen wir von Stress?
Stressor/ Reiz
Wahrnehmungsfilter Die zu beratende Person will einen Sondertermin vereinbaren
Bewertung
• • • •
Erfahrungen Denkmuster Überzeugungen Ressourcen / Kompetenzen
Reaktion
Positiver Stress Negativer Stress • •
Spannkraft Begeisterung
•
Überforderung
•
Tunnelblick
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Reaktionen bei Stress
DAAD
Negativer Stress beginnt im Kopf…… und ist das Ergebnis eines individuellen Bewertungsprozesses
• Wenn die Arbeitsanforderungen und –belastungen zu hoch sind • die individuduellen Beanspruchungen zu hoch sind • die Bewältigungsmöglichkeiten und Ressourcen zu gering • Abhängig von der Persönlichkeit (Risikofaktoren, Resilienz)
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Reaktionen bei Stress
Arbeitsbelastungen Arbeitsaufgabe
Beanspruchungsfolgen kurzfristig
langfristig
Körperliche Beschwerden
Körperliche Erkrankung
Arbeitsumgebung Arbeitsorganisation Soziale Beziehungen
Belastungen abbauen, z.B. durch Arbeitsgestaltung
Psychische Reaktionen
Arbeitsunzufriedenheit
Psychische Erkrankung Fehlzeiten Fluktuation
Ausgleich ungünstiger Wirkungen durch Aufbau von Kraftquellen / Ressourcen 12
Reaktionen bei Stress
DAAD
Als Stressreaktionen werden alle beobachtbaren verhaltens- und psychologischen Veränderungen sowie subjektive Berichte über Stress angesehen.
Aktivierung des autonomen Nervensystems (Sympathikus): Anstieg der Herzfrequenz, des Blutdrucks, des Schwitzens, der Anspannung, erhöhte Aufmerksamkeit, etc.
Stress als Notbetrieb ist lebensrettend
Dauerstress • verhindert die Aktivierung des „Gegenspielers“ (Parasympathikus ) und damit die Entspannung • unterdrückt das Immunsystem und macht krank
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DAAD
Burn-out
Stufe 3 Burn-out Leistung und Lebensmut schwinden. Körper und Geist steuern auf die völlige Erschöpfung zu. • vollkommene Apathie • Suizidgefahr • Depressionen • drohender Infarkt
Stufe 2
Stufe 1
Die Erschöpfung schreitet voran. Das Verhalten ändert sich, alles dreht sich nur noch um die Arbeit. • aggressive Ausbrüche • blinder Aktionismus • Rückzug von Freunden und Familie • Ohnmachtsgefühle • Konzentrations- und Gedächtnissprobleme
Erste Anzeichen der Erschöpfung: • Schmerzen, Tinitus, unregelmäßiger Herzschlag • gesteigerte Arbeitsaktivität • verminderte Leistungsfähigkeit • Reiz- und Kränkbarkeit • Schlafstörungen aus: Der Spiegel 4/2011
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Was bedeutet Stress im Rahmen von Beratungssituationen?
DAAD
Quelle: Internetseite Studienberatung Uni Ingolstadt
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Mein Beispiel aus der Praxis
DAAD
• Es geht um eine Beratung zur Weiterbildung. Normalerweise sind dafür ca. 2 – 3 Termine zu je einer Stunde vorgesehen. • Meine Kundin will nach dem 3. Termin noch weitere Termine, weil sie noch weitere Möglichkeiten prüfen will.. • Sie redet viel und lang. Wir überziehen jedes Mal die Beratungszeit.
• Sie macht mir sogar den Vorwurf, dass ich ihr nicht alle Informationen gebe. „Das hätten Sie mir vorher sagen müssen“. • Ich merke, dass diese Person mich nervt, werde angespannt und nervös und ärgere mich über die viele Zeit, die sie in Anspruch nimmt.
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DAAD
Die Stress-Ampel
Ich gerate in Stress, wenn …
Ich setze mich selbst unter Stress, indem …
Wenn ich im Stress bin, dann …
Stressoren
• • • • •
Leistungsanforderung Zu viel Arbeit Soziale Konflikte Zeitdruck Störungen
Persönliche Stressverstärker
• • • • •
Ungeduld Perfektionismus Kontrollstreben Einzelkämpfertum Selbstüberforderung
• • • •
Körperliche Aktivierung Emotionale Aktivierung Mentale Aktivierung Verhaltens-Aktivierung
Stressreaktion langfristig
Erschöpfung Krankheit
Quelle: Kaluza, G.: Stressbewältigung
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DAAD
Die Stress-Ampel
Ich gerate in Stress, wenn …
Stressoren
Ich setze mich selbst unter Stress, indem …
Persönliche Stressverstärker
Wenn ich im Stress bin, dann …
Stressreaktion langfristig
Erschöpfung Krankheit
Quelle: Kaluza, G.: Stressbewältigung
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Stressoren in Beratungssituationen
DAAD
Belastungsfaktoren bzw. Stressoren können ganz verschiedene Ursachen haben. Für Beratungssituationen kann man drei Ebenen für die Ursachen von Stressoren unterscheiden:
• organisationale Ebene • soziale Ebene • personale Ebene
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DAAD
Stressoren in Beratungssituationen (Beispiele)
Äußere Stressoren
Organisationale Ebene
• • • • • • • • •
Aufgabenvielfalt hohe Arbeitsdichte Zeiteinteilung Tätigkeitsspielräume Einflussmöglichkeiten Kooperationspartner Überstunden Unklare Rahmenbedingungen Unklare Rechtssituationen
Soziale Ebene
• Verhaltensweisen und Interessen der zu Beratenden • (Mangelnde) Unterstützung durch Führungskraft • Zusammenarbeit mit Kollegen • Kooperation mit anderen Bereichen • Konflikte im Team und am Arbeitsplatz • Probleme im privaten Umfeld 20
Stressoren in Beratungssituationen (Beispiele)
DAAD
Innere/persönliche Stressoren Personale Ebene • Eigenes Rollenverständnis – Grenzen von Beratung
• Handlungsmuster und Werte (z.B. Helfersyndrom) • Gedanken und Gefühle z.B. Angst vor Misserfolg, Zweifel • überhöhte Ansprüche an sich selbst
• Selbstmanagement und Arbeitsweisen • Bewegungsmangel, schlechte Ernährung 21
DAAD
Stressverstärker in Beratungssituationen
Sei stark!
Sei perfekt!
Mache es schnell!
„RetterIn“ für alle(s) sein wollen
Mache es allen recht!
Streng dich an!
Fühle dich für alle(s) verantwortlich!
Sei immer erreichbar!
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DAAD
Es sind die Antworten auf das Erleben, die uns Stress machen!
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Stressoren in Beratungssituationen
DAAD
Belastungsfaktoren bzw. Stressoren können ganz verschiedene Ursachen haben. Für Beratungssituationen kann man drei Ebenen für die Ursachen von Stressoren unterscheiden:
• organisationale Ebene • soziale Ebene • personale Ebene
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DAAD
Schritte der Belastungsverarbeitung Allgemeine Empfehlungen zum Umgang mit Stress Stresssituation
Wahrnehmung
Stress diagnostizieren Erkennen der inneren und äußeren Stressoren (körperlich, emotional, kognitiv, sozial)
Distanzierung
Dynamik unterbrechen
Veränderung
Alternativen suchen und umsetzen
körperlich, emotional, kognitiv, sozial
• In der Umwelt / in sich selbst • unmittelbar / mittel- und langfristig
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DAAD
Wechselwirkung von Körper und Geist
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27
Naturfreunde Michelbach 28
Frauenfußballmannschaft Dollbergen 29
DAAD
Mit jeder Menge Spaß und Enthusiasmus sind sie bei der Sache.
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Embodiment
DAAD
Der Körper kann Bilder und Worte verstehen, in dem er ihren sinnlichen Gehalt im Gehirn simuliert. nach Maja Storch
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DAAD
Embodiment
Zimt
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Quelle: Maja Storch, ZRM
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Quelle: Maja Storch, ZRM
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DAAD
Embodiment Zwei Bewertungssysteme
Wie arbeiten diese beiden Systeme?
Verstand
Emotionales Erfahrungsgedächtnis
Arbeitstempo
langsam
schnell
Kommunikationsmittel
Sprache (präzise Argumente)
Somatischer Marker (diffuses Gefühl)
Bewertungskategorie
richtig / falsch
mag ich / mag ich nicht
z.B.: Das vernünftige Wollen, aber keine Lust darauf haben. Quelle: Maja Storch
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DAAD
Embodiment Wie Gefühle den Körper prägen
„In der äußeren Haltung eines Menschen spiegelt sich seine innere Einstellung. Starke Gefühle spielen sich nicht nur im Kopf ab. Sie werden auch auf körperlicher Ebene deutlich. Ein Sportler reißt in der Freude über seinen Sieg die Arme nach oben. Das
Kind, dem die Mutter das heiß ersehnte Spielzeug kauft, hüpft vor Begeisterung auf der Stelle. Und Fußballfans hält es – egal ob im Stadion oder im Wohnzimmer – nicht mehr auf ihren Sitzen, wenn endlich ein Tor fällt. Aber auch negative Stimmungen wie Traurigkeit, Frust und Ärger bahnen sich ihren Weg nach außen – in hängenden Mundwinkeln und Sorgenfalten. Der Körperausdruck des Menschen wird bewegt von dem, was sich in seinem Inneren abspielt. Der Übergang zwischen Gedanken, Gefühlen und Körperempfinden ist fließend. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Körper
und psychischer Verfassung, die aufs engste vernetzt und gekoppelt ist “. Zitat : Maja Storch 37
DAAD
Embodiment , Resonanz
und Spiegelneuronen
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DAAD
Person B verhält sich während der Übung folgendermaßen:
• keine Reaktionen
• keine Mimik • keine Gestik • keine Worte!!!!
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DAAD
Stress durch Konflikte in Beratungssituationen
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DAAD
Konflikte in Beratungssituationen
Sachebene
Problem Positionen
Interessen Bedürfnisse (Kulturelle u. persönliche ) Werte Gefühle
Beziehungsebene
Konflikt 43
Reaktionen und Gefühle in schwierigen Beratungssituationen
• • • • • • • • •
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Anschuldigungen Beleidigungen Beschimpfungen Erwartungsdruck Aufregung Aggressionen Unsicherheit Tränen und Verzweiflung Stagnation und Stillstand
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Werte in unterschiedlichen Kulturkreisen
Zuschreibungen von anderen Nationen
USAmerikaner
Japaner
Araber
Deutsche
1. Freiheit
1. Zugehörigkeit
1. Familiensicherheit
1. Ordnung
2. Unabhängigkeit
2. Gruppenharmonie
2. Familienharmonie
2. Pflichtbewusstsein
3. Selbststärke
3. Gruppenstärke
3. Seniorität
3. Sachlichkeit
Quelle: Susanne Doser: Interkulturelle Kompetenz 48
Mein Beispiel aus der Praxis
DAAD
• Es geht um eine Beratung zur Weiterbildung. Normalerweise sind dafür ca. 2 – 3 Termine zu je einer Stunde vorgesehen. • Meine Kundin will nach dem 3. Termin noch weitere Termine, weil sie noch weitere Möglichkeiten prüfen will.. • Sie redet viel und lang. Wir überziehen jedes Mal die Beratungszeit. • Sie macht mir sogar den Vorwurf, dass ich ihr nicht alle Informationen gebe. „Das hätten Sie mir vorher sagen müssen“. • Ich merke, dass diese Person mich nervt, werde angespannt und nervös und ärgere mich über die viele Zeit, die sie in Anspruch nimmt. 1.
Was sind die Stressauslöser bzw. Stressverstärker?
2.
Wer hat welche Interessen und Bedürfnisse?
3.
Was würden Sie an meiner Stelle anders machen? 49
Ihr Beispiel aus der Praxis
1.
Was sind Ihre Stressauslöser bzw. Stressverstärker?
2.
Wer hat welche Interessen und Bedürfnisse?
3.
Was können Sie konkret anders machen?
DAAD
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Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Gesprächstechniken
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Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Grundlegende Methoden des Zuhörens 1.
Aufnehmendes, einfühlsames Zuhören z.B. Zuhörsignale: „mhm“, „ja“, „aha“ etc.
2.
Aktives Zuhören und kontrollierter Dialog z.B. Nach drei bis fünf Sätzen das für die sprechende Person Wichtige oder Zentrale wiederholen.
3.
Empathisches Spiegeln (in Resonanz gehen) z.B. Gefühle und Bedürfnisse heraushören und benennen.
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Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
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Der kontrollierte Dialog 1. Sie fassen mit eigenen Worten zusammen, was Sie von den Äußerungen der zu beratenden Person verstanden haben. (Wenn ich Sie richtig verstanden haben, dann......) 2. Wiederholen Sie die wichtigsten Äußerungen der zu beratenden Person mit eigenen Worten und einem Fragezeichen oder Ausrufezeichen am Ende. (Sie wollen also noch weitere Alternativen prüfen?) 3. Sie unterbrechen die zu beratende Person , wenn sie zu viel oder zu Kompliziertes auf einmal erzählt. (Ich komme nicht mehr ganz mit! Ich fasse mal zusammen, was ich bisher verstanden habe.) 53
Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Tipps zum Kürzen von Gesprächen • Die Gesprächsdauer schon zu Beginn nennen: („Schön, dass wir eine halbe Stunde Zeit haben, um …“) • Die Aussagen des Gesprächspartners von Zeit zu Zeit zusammenfassen: (Aktives Zuhören) • Selbst keine W-Fragen stellen und auf W-Fragen kurz und knapp antworten: „Wie geht‘s?“ – „Sehr gut, nur im Moment ist viel los. Wollen wir gleich loslegen?“ • Vergangenheitsform anwenden: („Ihre Informationen waren für mich sehr wertvoll … „) • Für das Gespräch bzw. den Termin danken. • Dem Gesprächspartner die eigene Zeitsituation offen mitteilen: („ Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nur noch …“)
• Körpersprache verwenden, z.B. Unterlagen zusammenlegen, Aufstehen andeuten. 54
Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Klare Ich-Botschaften in Konfliktsituationen Vier Schritte …
… und was wir vermeiden sollten
1. Schritt: Inhaltliches Spiegeln Darstellung/Beobachtung/Situation Ich habe die Unterlagen nicht zu dem Termin von Ihnen bekommen, den wir vereinbart haben.
statt
Negative Bewertung Sie haben die Dokumente mal wieder nicht pünktlich besorgt!
2. Schritt: Aktives Zuhören Gefühl (Ich-Botschaft) Ich bin irritiert und beunruhigt und nehme wahr, dass Sie andere Prioritäten setzen.
statt
Interpretation/Schuldzuweisung (Du-Botschaft) Ich habe das Gefühl, Sie denken überhaupt nicht mit!
statt
Strategie Jetzt muss ich wieder Überstunden machen! Jetzt müssen wir die Sache wieder ausbügeln.
statt
Forderung/Druck Wenn sich das nicht ändert, werde ich mich über Sie beschweren!
3. Schritt: Umformulieren Bedürfnis ausdrücken Ich brauche Verlässlichkeit und Effektivität bei der Abstimmung. Dafür ist mir wichtig, dass jeder von uns beiden sich an die Vereinbarungen hält. 4. Schritt: Konkrete Bitte bzw. Erwartung Bitte halten Sie zukünftig die vereinbarten Termine ein oder teilen Sie mir rechtzeitig mit, wenn das nicht klappt, damit ich mich darauf einstellen kann.
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Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Klare Ich-Botschaften in Konfliktsituationen Vier Schritte
mein Beispiel
1. Schritt: Inhaltliches Spiegeln Darstellung/Beobachtung/Situation Ich habe die Unterlagen nicht zu dem Termin von Ihnen bekommen, den wir vereinbart haben. 2. Schritt: Aktives Zuhören Gefühl (Ich-Botschaft) Ich bin irritiert und beunruhigt und nehme wahr, dass Sie andere Prioritäten setzen.
3. Schritt: Umformulieren Bedürfnis ausdrücken Ich brauche Verlässlichkeit und Effektivität bei der Abstimmung. Dafür ist mir wichtig, dass jeder von uns beiden verantwortlich handelt. 4. Schritt: Konkrete Bitte bzw. Erwartung Bitte halten Sie zukünftig die vereinbarten Termine ein oder teilen Sie mir rechtzeitig mit, wenn das nicht klappt, damit ich mich darauf einstellen kann.
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Kommunikationstechniken im Beratungsgespräch
DAAD
Überbringen negativer Nachrichten Überbringen der negativen Nachricht
Ohne Einleitung und Umschweife muss die Botschaft klar und deutlich und in ihrer Endgültigkeit ausgesprochen werden.
Empfänger will die Botschaft nicht wahr haben, fragt nach.
Botschaft ohne Einschränkung nochmals wiederholen. Zeit lassen!
Empfänger will die schlechte Nachricht ungeschehen machen.
Zeit lassen und auf endgültige, unabänderliche Tatsache hinweisen.
Empfänger reagiert evtl. aggressiv.
Aggressionen zulassen und abwarten. Geduld!
Empfänger ist negativ gestimmt.
Aushalten! Nicht trösten oder Botschaft als nicht so tragisch hinstellen. Jetzt keine Hilfe anbieten. Empfänger ist nicht aufnahmebereit.
Trauerarbeit ist die Auseinandersetzung mit der Realität der schlechten Nachricht, d. h. mit einer neuen Realität. Der Aufbau einer neuen Ausrichtung benötigt Zeit, Tage, manchmal Wochen oder Monate
Erst dann, wenn die ganze Tragweite der neuen Situation erfasst werden konnte, ist Hilfestellung möglich. Deshalb ist es so wichtig, die negative Nachricht vollständig zu überbringen und nichts zu verschweigen oder zu verkleinern.
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Erproben von Kommunikationstechniken (20 Minuten)
DAAD
1. Person A beschreibt die Gesprächssituation in zwei Minuten Was macht diese „schwierige“ und stressbelastete Gesprächssituationen aus? Wie verhält sich die zu beratende Person B? Was sagt die zu beratende Person?
(02´)
2. Person B geht in die Rolle der zu beratenden Person Person A probiert mögliche Lösungen und wendet die Gesprächstechniken des aktiven Zuhörens und des „Kontrollierten Dialogs“ an
(07´)
3. Reflektion und Feedback (01´) Was ist gut gelungen? Was war hilfreich, an das Sie bisher noch nicht gedacht haben? 58
Arten des Umgangs mit Belastungen
DAAD
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Meine Top-Ten-Tipps für Ihre Beratungen
DAAD
1. Machen Sie sich Ihre wirklichen Interessen und Bedürfnisse klar. 2. Identifizieren Sie die Auslöser für Ihre Stressreaktion und handeln Sie in realistischen Lösungsmöglichkeiten. 3. Nehmen Sie bewusst Ihre Stressoren, besonders über Ihre Körperreaktionen wahr. 4. Achten Sie auf Ihre innere Haltung und Einstellung.
5. Sorgen Sie für Einklang von Körper und Geist (Embodiment).
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Meine Top-Ten-Tipps für Ihre Beratungen
DAAD
6. Machen Sie sich und den anderen Ihre Rolle und die Grenzen Ihrer Rolle klar.
7. Sorgen Sie für ein passendes Selbstmanagement vor, während und nach den Beratungsgesprächen. 8. Halten Sie die Phasen eines Beratungsgesprächs ein. 9. Verwenden Sie gute Gesprächstechniken.
10. Lieben Sie Ihren Job.
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DAAD
Lebensbalance
die Balance im Umgang mit unterschiedlichen Emotionen gelingt
es besteht Stimmigkeit, Sinnhaftigkeit der Lebenssituation in Bezug auf die eigenen Ziele die Familienbeziehungen sind erfüllend
das Zeitmanagement gelingt
die Balance zwischen der Aktivität mit anderen und dem Alleinsein gelingt
es findet gezielte Entspannung, Meditation..... statt
es gelingt, Spannung, Stress zu balancieren
die Handlungsmöglichkeiten sind erhalten, Ressourcen sind verfügbar, um die Herausforderungen zu bewältigen
die Balance zwischen Arbeit und Privatleben gelingt Bewegung ist ausreichend und gesundheitsorientiert
Humor, Kreativität, Genussfreude haben einen guten Platz
Ernährung ist ausgewogen und gesundheitsorientiert Quelle: Dr. Matthias Lauterbach, Gesundheitscoaching, Carl-Auer-Verlag 2005
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Eine altbewährte Stress-Bewältigungsstrategie:
Der rhythmische Wechsel zwischen Aktivität und Ruhe
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Eine Geschichte zum Schluss
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Danke schön!
Quelle: Maja Storch, ZRM
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