Risikoanalyse am Arbeitsplatz

ƒ

Begriffe

ƒ

Risikoermittlung

ƒ

Massnahmen

ƒVorbereitung

Praktikumstag ETH

Gesetzliche Grundlagen Bundesverfassung Art. 34 Vorschriften zum Schutze der Arbeitnehmer

UVG Art. 83 Abs 2 Mitwirkung von ASA in den Betrieben

ASA Verordnung Ausbildung

VUV Art 11a-11g Vorschrift über den Beizug von ASA

EKAS Richtlinie Beizugspflicht ASA : Arbeitsärzte und andere Spezialisten der Arbeitssicherheit EKAS: Eidg. Koordinationskoordination für Arbeitssicherheit Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Gefahr

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Gefährdung

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Begriffe „

Gefahr Zustand, Umstand oder Vorgang, aus dem ein Schaden entstehen kann

„

Gefährdung auf eine bestimmte Person bezogene Gefahr

„

Risiko Wahrscheinlichkeitsaussage über das Eintreten eines unerwünschten Ereignisses und dessen voraussichtlichen Schadensausmasses

„

Gefahrenanalyse Aufzählung der Gefahren ohne Bewertung

„

Risikoanalyse systematisches Verfahren, um ein Risiko im Hinblick auf Eintretenswahrscheinlichkeit und schadenausmass zu charakterisieren und wenn möglich zu quantifizieren

„

Risikobewertung Entscheid über die Tragbarkeit von Risiken Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Wahrscheinlichkeit x Tragweite

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Objektives - subjektives Risiko „

Objektives Risiko Grundlage Statistiken, nachprüfbar, unabhängig vom Beobachter

„

subjektives Risikos intuitive Wahrnehmung durch den Beobachter Tätigkeit oder Technologie

Jährliche Todesfälle in den USA

Rauchend

subjektive Schätzung von Studenten

150’000

2’400

Motorfahrzeuge

50’000

10’500

nichtnukleare Energie

14’000

500

Röntgenstrahlung

2’300

40

Eisenbahnen

1950

210

Alpinismus

30

70

Skifahren

18

72

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Risiko und Massnahmen

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Die fünf Verfahrensschritte START Bestimmung der Grenzen des Arbeitssystems Identifizierung der Gefährdungen

Risikoanalyse

Risikoeinschätzung

Risikobeurteilung

Risikobewertung Ist das Arbeitssystem sicher?

ENDE

Risikominderung Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

physische Belastungen

psychische Belastungen

x

x

x

x

x

x

x x

x x

x

x

x

Lärm/Vibrationen

Strahlung

biologische Gefahren

Thermisch

Gefahrstoffe

elektrische Gefahren

mechanische Gefahren

Tätigkeiten

Brand/Explosion

Gefährdungsanalyse [Beispiel]

Uberwachen Reparieren

x

Kranfahren Müllaufladen Sortieren

x

x x

x x

Fahren Büroarbeit

Systemanalyse und Risikomanagement

x

x

x x x x

x

ETH

physische Belastungen

psychische Belastungen

x

x x

x x

Kommandoraum

x

x

Verwaltung

x

Strahlung

x

biologische Gefahren

x

Thermisch

x

Gefahrstoffe

x

elektrische Gefahren

x

mechanische Gefahren

x

Personen

Brand/Explosion

Lärm/Vibrationen

Gefährdungsanalyse [Beispiel]

Chauffeure Spetter

x

Kranführer Unterhaltsarbeiten Sonderabfalltriage

x x

Systemanalyse und Risikomanagement

x x

x x x

x

x x x

ETH

Bewertung der Wahrscheinlichkeit

„

Qualitative Abschätzung

• „

mit Hilfe von Adjektiven

Quantitative Abschätzung



mit Hilfe von Statistiken

• Betriebsstatistik • Branchenspezifische Statistik

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Wahrscheinlichkeit

Kategorie

Definition der Wahrscheinlichkeit

A

häufig

≥ 1 mal pro Monat

B

gelegentlich

≥ 1 mal pro Jahr < 1 mal pro Monat

C

selten

≥ 1 mal pro 5 Jahre < 1 mal pro Jahr

D

unwahrscheinlich

≥ 1 mal pro 20 Jahre < 1 mal pro 5 Jahre

E

praktisch unmöglich ≥ 1 mal pro 100 Jahre < mal pro 20 Jahre

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Bewertung des Schadenausmasses

„

Gesundheitsgefährdende Stoffe, physikalische Einwirkung:

• • • „

MAK-Werte Liste BAT-Werte Liste Arbeitshygienische Grenzwerte für physikalische Einwirkungen

Ergonomische Gefährdungen



Wegleitung zur Verordnung 3 und 4 des ArG

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Schadenausmass

Kategorie

Schadenausmass

Definition der Folgen

I

sehr gross

Tod

II

gross

schwerer bleibender Gesundheitsschaden

III

mittel

leichter bleibender Gesundheitsschaden

IV

klein

heilbare Verletzung mit Arbeitsausfall

V

gering

leichte Verletzung ohne Arbeitsausfall

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Wahrscheinlichkeit

Risikobewertung

A

3

2

1

1

1

B

3

2

1

1

1

C

3

2

2

1

1

D

3

2

2

2

1

E

3

3

3

2

2

V

IV

III

II

I

Schadensausmass Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Personen

Spetter 1 2

psychische Belastung

2 physische Belastung

Lärm/Vibrationen

Strahlung

biologische Gefahren

Thermisch

Gefahrstoffe

elektrische Gefahren

mechanische Gefahren

Brand/Explosion

Arbeitsplatz Spetter

1 2

ETH

Tätigkeiten

Kranfahren elektrische Gefahren

2 3

3 1

3 2 1

Lärm/Vibrationen

psychische Belastung

2 physische Belastung

2

Strahlung

biologische Gefahren

Thermisch

Gefahrstoffe

mechanische Gefahren

Unterhalt Brand/Explosion

Arbeitsplatz Kranführer: Tätigkeiten

1 2

3 3

ETH

Massnahmen festlegen

„

Massnahmen entsprechend Grösse des Risikos und angestrebtem Schutzziel

„

Überprüfung, ob Massnahme tatsächlich zur Risikoreduktion führt

„

Keine zusätzlichen Gefährdungen durch Massnahme?

„

Aufzeigen der verbleibenden Restrisiken



Instruktion der Mitarbeiter!

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Dringlichkeit der Massnahmen

Zone 1 Grosse Risiken: Sicherheit nicht gewährleistet

Massnahmen mit erhöhter Schutzwirkung dringend notwendig

Zone 2 Mittlere Risiken: Sicherheit nicht gewährleistet

Massnahmen mit normaler Schutzwirkung notwendig

Zone 3 Kleine Risiken: Sicherheit grösstenteils gewährleistet

Massnahmen organisatorisch und personenbezogen möglich

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Prioritäten der Massnahmen

S

1. Ersatz von gefährlichen Verfahren und Stoffen 2. Reduktion der Gefahr durch Konstruktion

T 3. Reduktion der Gefahr durch technische Schutzmassnahmen

O 4. Reduktion der Gefahr durch Instruktion P Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Grundsatz:

Bei der Suche nach Lösungen sollen die Betroffenen mit einbezogen werden!

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Konzept

Kontrolle

Zielsetzung

• Audit • Dokumentation

• Ziele definieren • Verantwortlichkeiten aufzeigen • Organisation definieren

Massnahmen

Risikoanalyse

• Massnahmen bei Unfällen • Ausbildung

• Kennzahlen erfassen • Gefahrenermittlung durchführen

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Organisation „

Sprechstunde des Arbeitsmediziners

• •

auf Abruf regelmässig

„

Schulungen

„

Gesundheitsförderung

• • „

Arbeitshygienische Kontrolle

• • • „

Kampagne spezielle Aktionen interne Audits externe Audits regelmässige Messungen/Kontrollen

jährlicher Bericht an Geschäftsleitung Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Fahrerkabine Aufladen Krankabine Bunker Anlage gesamt Sonderabfalltriage Kommandoraum Verwaltung

X X X

Systemanalyse und Risikomanagement

X X X

X X X X

X X

X X X X X X

Einhalten Vorschriften Klima / Ergonomie

Sicherheitsvorkehrungen

Lärmbelastung

Endotoxinmessung

gasförmige Stoffe

Staubmessung

Lüftung

Arbeitshygienische Überwachung

X X X X X X

X X X X

ETH

Systemanalyse und Risikomanagement

Sehapparat

X X X

Impfungen

X X X

Audiometrie

Lunge

Chauffeure Spetter Kranführer Reinigung Unterhaltsarbeiten Sonderabfalltriage Kommandoraum Verwaltung

Bewegungsapparat

Arbeitsmedizinische Überwachung

X

X

X X X

ETH

Audit

Auditvorbereitung und Audithilfsmittel • Grundregeln der Audittechnik • Gesprächsführung

ETH

Konzept

Kontrolle

Zielsetzung

• Audit • Dokumentation

• Ziele definieren • Verantwortlichkeiten aufzeigen • Organisation definieren

Massnahmen

Risikoanalyse

• Massnahmen bei Unfällen • Ausbildung

• Kennzahlen erfassen • Gefahrenermittlung durchführen

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Audittechnik •

Der Begriff “Audit” stammt aus dem Latein und bedeutet “hören” bzw. “zuhören”



Offene Fragen stellen (Wie?, Warum?, Wo?, Weshalb?), um dem Auditierten Gelegenheit zu geben, Informationen zu vermitteln. Dabei genau zuhören!



Der Auditierte muss sprechen, nicht der Auditor!



Nicht immer die gleichen Personen antworten lassen, vor allem nicht den externen Berater des Unternehmens!



Flexibilität für unterschiedliche Lösungen zeigen – kein Missionieren mit fixen eigenen Vorstellungen Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Rolle und Auftritt des Auditors „

Der Auditor ist kein Polizist

„

Ein Audit (insbesondere ein internes) ist zugleich eine Schulung

„

Ratschläge/Verbesserungsvorschläge sind wichtig

„

Breite Erfahrung der Auditoren ist wichtige Informationsquelle

„

Kleidung und Auftritt des Auditors ist wichtig (intern/extern)

„

Gerade der Auditor muss die geltenden Sicherheitsvorschriften (Schutzbrillen, Helm, Kleidung) beachten!

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Audittechnik „

Geduld bei Verständnisproblemen, ev. mit abgewandelter Frage versuchen, zum Punkt zu kommen (“Was passiert, wenn....?”; “Nehmen wir einmal an,.....”)

„

Kontrolle des Audits behalten; sich nicht ablenken lassen, wiederholte Störungen von Auditierten nicht tolerieren (Telefone etc.)

„

Einhaltung des Zeitplans (sich nicht in langatmige Diskussionen einlassen, zu lange Mittagessen vermeiden)

„

Sich leiten lassen von der Logik des Gesprächs und nicht einfach stur Fragen von der Checkliste abhaken!

„

Nicht negativ sein, nicht kritisieren Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Die häufigsten Fehler der Sprechenden „

Wir drücken uns ungenau aus, wir brauchen zu viele Fachausdrücke oder unverständliche Normbegriffe

„

Wir versuchen zu viel in einer Aussage unterzubringen, so dass sie verwirrend wirkt

„

Wir reden immer weiter, ohne die Auffassungskapazität unseres Gesprächspartners abzuschätzen

„

Wir passen das Niveau der Fragen nicht an den Gesprächspartner an

„

Wir übersehen bestimmte Punkte der Antwort des Gesprächspartners und antworten daher nicht auf das, was er sagte

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH

Die häufigsten Fehler des Zuhörers

„

Wir sind unaufmerksam

„

wir denken bereits an unsere Antwort, statt aufmerksam zuzuhören

„

Wir neigen dazu, uns in Details zu verlieren und den Blick für das Wesentliche zu verlieren

„

Wir denken den Gedanken des Sprechenden schon weiter, wiederholen mehr als er gesagt hat

„

Wir versuchen, unvertraute Informationen in unseren gewohnten Denkabläufen einzuordnen und damit falsch zu bewerten

Systemanalyse und Risikomanagement

ETH