Psychisch gesund am Arbeitsplatz Salutogene Perspektiven für ein „gutes Morgen“ © 2016 by www.gesundheitsmotive.info
BN | Max Köstler, Berchtesgaden
von Thomas Michael Haug
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Einfluss von Führung
© 2016 by www.gesundheitsmotive.info
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Gestaltungspotenziale im konstruktiven Umgang mit Stress
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Führungskräfte üben starken Einfluss auf die Gestaltung von Arbeitsbedingungen und die Arbeitszufriedenheit aus!*
Gesicherter Zusammenhang zwischen Führungsverhalten von Vorgesetzten und Wohlbefinden der Mitarbeiter **
Mitarbeiter orientieren sich an den Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Führungskräfte ***
Positives Führungsverhalten geht dabei mit besserer Gesundheit, weniger Stresserleben und weniger gesundheitlichen Beschwerden einher ****
* Badura et al. 2011 | ** Zok 2011 | *** Haslam et al. 2011 | **** Skakon et al 2010 und Gregersen et al. 2010
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Mitbestimmungs- und Beteiligungsmöglichkeiten, Anerkennung, Wertschätzung, soziale Unterstützung, Gerechtigkeit und Kommunikationsmöglichkeiten durch Vorgesetzte haben eine positive Wirkung auf Anwesenheit, psychische und physische Gesundheit, Arbeitsfähigkeit, Burnout und die Arbeitszufriedenheit. vgl. Gregersen et al. 2011
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verringern Fehlzeiten: wenn der Chef lobt, sich Zeit nimmt, eigene Fehler
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zugibt und auf Ideen eingeht. Wenn er das nicht tut, erhöht sich die Zahl der „erschöpften“ Mitarbei-
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Erschöpfung & Depression
ter um das Doppelte und die Zahl der „depressiven“ Mitarbeiter steigt um das Vierfache. vgl. Fischer in CASCH vom 10.02.2005
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Führungskräfte nehmen die Fehlzeiten ihrer Mitarbeiter mit in neue Abteilungen.
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vgl. Stadler & Spieß 2003 sowie Nieder 2000
Dimensionen gesunder Führung
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klare & rechtzeitige Information
Raum für Sinn & Orientierung geben
Achtung von Fachlichem & Sozialem
Blick für Vorbildfunktion & Authentizität
Vertrauen & Wertschätzung entwickeln
offen für Gespräche & Dialog
eindeutige & stimmige Anforderungsbeschreibung
konstruktive Rückmeldung & Unterstützung
fairer & kollegialer Umgang
Förderung & Einbeziehung der Geführten gute Planung & Organisation der Arbeit
achten von Leistung & beachten von Bedürfnissen
vgl. Haug 2015
02
Einfluss von Wertschätzung
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Burnout-Prävention Durch soziale Unterstützung können Vorgesetzte die Burnout-Häufigkeit reduzieren: ansprechbar sein, den Rücken stärken, Fehler erlauben, Zuspruch geben
Quelle: Bertelsmannstiftung 2010
Depression Wertschätzung hat eine präventive Wirkung gegenüber Depression – sie reduziert das Depressionsrisiko.
Ergebnis ...
Quelle: Hawkins et al. 1999
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Arbeitsfähigkeit „Menschen, deren Möglichkeiten, bei der Arbeit Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren, reduziert werden, haben ein 2,4-fach erhöhtes Risiko für eine Verschlechterung ihrer Arbeitsfähigkeit.“
Ergebnis ... Quelle: Ilmarinen und Tempel 2010, Seite 244
Bindungsmangel Beschäftigte ohne emotionale Bindung weisen 3,5 Fehltage mehr im Jahr auf, als emotional hoch gebundene Beschäftigte.
Ergebnisse ...
Quelle: Gallup 2011 (Q12 - Fragen zur Analyse der Mitarbeiterbindung)
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03
Zum Zugangsverständnis
Was bedeutet psychische Gesundheit?
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„Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen.“ (WHO | Grünbuch, 2005)
Länder-Vergleich
Ist dann psychische Gesundheitsförderung nicht viel mehr als nur Stress-, Burnout- oder Depressionsprävention?
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Lässt sich Gesundheit messen?
„Wenn man Gesundheit in Wahrheit nicht messen kann, so eben deswegen, weil sie ein Zustand der inneren Angemessenheit und Übereinstimmung mit sich selbst ist …“
(zitiert nach Gadamer 2010, Seite 138) © 2016 by www.gesundheitsmotive.info
Länder-Vergleich
Wo bietet die moderne (Arbeits-)Welt Menschen den Raum, in Übereinstimmung mit sich selbst zu kommen?
04
Psychische Gesundheit enträtseln
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Salutogenese
„Fragestellung“ ...
vgl. Antonovsky 1997
„Wie schaffen es Menschen, trotz der im Leben überall vorhandenen Belastungen, gesund zu bleiben?“
Handhabbarkeit
vgl. Antonovsky 1997
Verstehbarkeit
„Antwort“ ...
SOC
Sense of Coherence (SOC)
Sinnhaftigkeit
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Das zentrale Element im Kohärenzkonstrukt ist bei Antonovsky das Thema Sinn!
(Antonovsky 1997, S. 35 | Verweis auf Viktor E. Frankl)
05
Eine kurze Kohärenzanalyse
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Gesellschaftliche Konstruktionen & Begriffe der „Moderne“ …
Unsere Gegenwart*
Fl ü c ht i g e M o d e r n e ( B a u m a n ) | D i e e nt fe s s e l t e We l t (G i dde ns ) M üdig keit s g es ells c h af t ( H a n) | R i s i ko g e s e l l s c h a f t ( B e c k ) G esells c h af t d er An g s t (B ude ) | D e r f l ex i b l e M e n s c h ( S e n n e t t ) D i e n a r z i s s t i s c h e G e s e l l s c h a f t ( M a a z ) | B e s c hl e uni gung ( Ros a ) Das unt er n eh m er is c h e S e l bs t ( Bröc k l i ng) | Th e M i n i m a l S e l f ( L a s c h ) D i e N e u e U n ü b e r s i c ht l i c h ke i t ( H a b e r m a s ) | Das erschöpf te S elbst ( E h re n b e rg ) | Arbeitsk raf tunternehmer ( Voß & Pongratz) D i e M u l t i o p t i o n s g e s e l l s c h a f t (G ro s s ) | D i e G e s u n d h e i t s g e s e l l s c h a f t (K ick b u s h ) ... * exemplarische Auswahl der letzten drei Jahrzehnte ...
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D i e G esellsc haf t s s i t u at i o n Ein tiefgreifender Wandel in der Gesellschaft
Beschleunigungslogik
die Vielzahl der Möglichkeiten die wir heute haben, bedeutet eine neue Zeitwahrnehmung („Zeitnot“) ...
Steigerungsparadigma
Wachstum verkommt zu einem Selbsterhaltungszwang der Autonomie der Menschen entwertet ...
Fordismus
Effizienzmaxime in allen Lebensbereichen entwerten soziale und humanitäre Errungenschaften ...
Disembedding
Globalisierung fördert das Gefühl der Entwurzelung, nirgends mehr anzukommen oder zu Hause zu sein ...
Identitätskrisen
Menschen sind zunehmend erschöpft vom Unterfangen „endloser“ Identitätsarbeit in der Moderne ...
Quellen beim Autor
D i e Arb e i t s s i t u at i o n Ein tiefgreifender Wandel in der Arbeitswelt
Neue Arbeitsformen Tertiarisierung Informatisierung
diskontinuierlich & unsicher ... Wandel zur Wissens- & Dienstleistungsgesellschaft ... Durchdringung der & Entgrenzung von Arbeit durch neue Kommunikationstechnologien ...
Subjektivierung
steigenden Eigenverantwortung für Ablauf und Erfolg von Arbeitsprozessen ...
Akzeleration
fortlaufende Beschleunigung von Produktions-, Dienstleistungs- und Kommunikationsprozessen sowie der Komplexität von Arbeitsaufgaben ...
Quellen beim Autor
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Länder-Vergleich Folge: Demoralisierung nimmt zu!
(vgl. Keupp 2006)
„DEMO RALISIERUNG“
Geringes Selbstwertgefühl Hilflosigkeit Hoffnungslosigkeit unbestimmte Zukunftsängste allgemein gedrückte Grundstimmung (vgl. Keupp 2006) © 2016 by www.gesundheitsmotive.info
„M isser fo lg s er war t u ng“ ... von Studierenden
~ 60% Quelle: Interne Hochschulweiterbildung 2013
Untersuchung aus Österreich Rund 60% der befragten Studierenden in Salzburg haben eine Misserfolgserwartungshaltung ...
Länder-Vergleich Folge: Sinnmangel nimmt zu!
(vgl. Keupp 2006) © 2016 by www.gesundheitsmotive.info
„S ehnsucht “ ... nach sinnvolleren Tätigkeiten bei MitarbeiterInnen
Ja
(über 50%)
Quelle: Kelly Global Workforce Index 2009 (nach Wehner & Güntert 2010)
Internationale Studie ~ 100.000 TN
„S ehnsucht “ ... nach sinnvolleren Tätigkeiten bei Führungskräften
Ja
(über Zweidrittel)
Weltweite Befragung von rund 1.000 Topmanagern „Wären Sie bereit, für eine sinnvollere Aufgabe ihren Status in der Firma aufzugeben und sogar Gehaltskürzungen in Kauf zu nehmen?“
Quelle Zehnder 2010 (nach Wehner & Güntert 2010)
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Länder-Vergleich „Sinn muss gefunden, kann aber nicht erzeugt werden.“
(vgl. Viktor E. Frankl, 1997, S. 28)
B eispiel Fli eß b andar b ei t Faktoren für das Erleben von Sinnerfüllung
Im Hinblick auf Fließbandarbeit sind folgende Faktoren für das Erleben von Sinnerfüllung und Zufriedenheit belegt: t t t t
Zugehörigkeitsgefühl zur Arbeitsstelle und Tätigkeit Engagement in sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz Betrachtung der Arbeit in einem größeren Zusammenhang Gefühl von Verantwortung und Stolz
vgl. Isaksen 2000 © 2016 by www.gesundheitsmotive.info
S i nner füllu ng i n d e r Arb e i t Rahmenbedingungen
1. Kohärenz: Übereinstimmung der eigenen Person mit den durch die Arbeit zugeschriebenen Rollen und Tätigkeitsfeldern 2. Zielorientierung: Vertrauenswürdig und integer (vor-)gelebte Werte, welche durch die Unternehmensführung vermittelt werden 3. Bedeutsamkeit: Das eigene Tun im Arbeitsleben schafft positive Konsequenzen (z. B. das Gefühl etwas für andere Menschen, die Gesellschaft und/oder das Unternehmen selbst tun zu können) 4. Zugehörigkeit: Echtes Gefühl von Verbundenheit, als MitarbeiterIn auch wirklich Teil einer gelebten kollegialen Gemeinschaft zu sein vgl. Schnell, Höge und Pollet 2013
06
Verhalten & Verhältnisse integrieren
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