Referentinnen & Referenten

BERLINER REPUBLIK – INNOVATIONSDIALOGE 2014 GESUNDHEIT FÜR ALLE - INNOVATIONEN FÜR ALLE? 20. Mai 2014, 17.30 – 21.30 Uhr, Vertretung des Landes Bade...
Author: Bärbel Stein
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BERLINER REPUBLIK – INNOVATIONSDIALOGE 2014

GESUNDHEIT FÜR ALLE - INNOVATIONEN FÜR ALLE?

20. Mai 2014, 17.30 – 21.30 Uhr, Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund

Referentinnen & Referenten Dr. Tobias Dürr Sabine Dittmar MdB Alexander Schweitzer MdL Dr. med. Rüdiger Smolnik Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig

Moderation: Dr. Robert Paquet

BERLINER REPUBLIK -- WERFTSTR. 3, 10925 BERLIN, [email protected] -- CHEFREDAKTEUR: DR. TOBIAS DÜRR -- GESCHÄFTSFÜHRER: DR. MARC DRÖGEMÖLLER VERANSTALTUNGSMANAGEMENT & SPONSORING: REPUBLIK MOVIDA GMBH -- LÜBECKER STR. 42·-- 10559 BERLIN -- T: 030-526 825 410 ·-- [email protected]

HERAUSGEBERINNEN UND HERAUSGEBER -- TORSTEN ALBIG -- GÜNTER BAASKE -- HEIKE BAEHRENS -- DR. HANS-PETER BARTELS -- SÖREN BARTOL -- KURT BODEWIG -- HANS MARTIN BURY MARTIN DÖRMANN -- ELVIRA DROBINSKI-WEIß -- MARTIN DULIG -- SEBASTIAN EDATHY -- SIEGMUND EHRMANN -- MARTINA EICKHOFF -- PETRA ERNSTBERGER -- DR. JOHANNES FECHNER -CHRISTIAN FLISEK -- GABRIELE FRECHEN -- PETER FRIEDRICH -- MARTIN GERSTER -- KERSTIN GRIESE -- METIN HAKVERDI -- MICHAEL HARTMANN -- NINA HAUER -- HUBERTUS HEIL -- THOMAS HITSCHLER -- DR. EVA HÖGL -- KLAAS HÜBNER -- MATTHIAS ILGEN -- JOHANNES JUNG -- JOSIP JURATOVIC -- JOHANNES KAHRS -- CHRISTIAN LANGE -- KIRSTEN LÜHMANN -- KATJA MAST -CHRISTOPH MATSCHIE -- URSULA MOGG -- GESINE MULTHAUPT -- MICHELLE MÜNTEFERING -- DR. ERIKA OBER -- THOMAS OPPERMANN -- AYDAN ÖZOĞUZ -- MATTHIAS PLATZECK -- MARTIN RABANUS -- STEFFEN REICHE -- DR. CAROLA REIMANN -- BIRGIT ROTH -- SUSANN RÜTHRICH -- SILVIA SCHMIDT -- CARSTEN SCHNEIDER -- DR. MARTIN SCHWANHOLZ -- ALEXANDER SCHWEITZER -- PETER SIMON -- SONJA STEFFEN -- PEER STEINBRÜCK -- DR. FRANK-WALTER STEINMEIER -- ROLF STÖCKEL -- JÖRN THIEßEN -- WOLFGANG TIEFENSEE -- UTE VOGT --

Dr. Tobias Dürr

Chefredakteur der Berliner Republik

Lebenslauf 1984

Abitur, Gymnasium Ohlstedt, Hamburg

1984-1987

Berufsausbildung zum Reedereikaufmann, Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrtsgesellschaft, Hamburg

1987-1988

Einjähriger Studienaufenthalt in Kapstadt und Stellenbosch, Republik Südafrika

1988-1995

Studium der Politikwissenschaft, der Neuen und Mittleren Geschichte und des Öffentlichen Rechts, Georg-August-Universität Göttingen; Magister Artium („sehr gut mit Auszeichnung“) und Promotion („summa cum laude“)

1989-1995

Hochbegabtenstipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes

1993

Preis des Landes Niedersachsen für „hervorragende Studienleistungen“

1995-1999

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Europa- und Nordamerikastudien und am Seminar für Politikwissenschaft der Universität Göttingen. Arbeitsschwerpunkte: Politische Parteien und Gesellschaft, Politisches System der Vereinigten Staaten, Politik und Gesellschaft Ostdeutschlands

1995-1999

Regelmäßiger Autor von Essays und Kommentaren für verschiedene Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften und Rundfunksender („Die Zeit“, „Die Welt“, „Frankfurter Rundschau“, „Die Woche“, „die tageszeitung“, „Blätter für deutsche und internationale Politik“, „Neue Gesellschaft“, „DeutschlandRadio“ etc.)

1999-2001

Redakteur im Ressort Politik der Wochenzeitung „Die Zeit“, Hamburg

2003-2004

Mitarbeiter im Planungsstab des Parteivorstandes der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Berlin; programmpolitischer Berater von SPD-Generalsekretär Olaf Scholz

seit 2001

Chefredakteur der politischen Zeitschrift „Berliner Republik“, Berlin; Publizist, politischer Berater, Redenschreiber, Ghostwriter, Übersetzer, Buchautor und Herausgeber

seit 2002

Politischer Berater des Brandenburger Ministerpräsidenten Matthias Platzeck

seit 2007

Vorsitzender des Think Tanks „Das Progressive Zentrum e.V.“, Berlin

Sabine Dittmar

Stellvertretende Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion

Lebenslauf geboren am 15.9.1964 in Schweinfurt 1979

Qualifizierender Abschluss an der Hauptschule Maßbach

1981

Staatl. Anerkannte Kinderpflegerin

1982

Mittlere Reife

1985

Abitur am Bayernkolleg Schweinfurt Studium der Humanmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

1993

dritte ärztliche Prüfung und Approbation

bis 1995

Ausbildung zur Praktischen Ärztin

1995-Juli 2010

in einer Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin in Maßbach

2008-2013

Mitglied des Bayerischen Landtags Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit, verbraucherpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, stellv. Mitglied in der parl. Kommission zur Begleitung der Energiewende, Mitglied im Ältestenrat

Seit 2008

Mitglied im bayerischen Landesgesundheitsrat

Seit 2013

Mitglied des Deutschen Bundestages Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und stellv. Gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, stellv. Mitglied im Verteidigungsausschuss, Schriftführerin, Mitglied des erweiterten Fraktionsvorstandes, Mitglied des Netzwerk Berlin

Politische Laufbahn 1981

Eintritt in die SPD

1990-2007

OV-Vorsitzende, seitdem stellv. Vorsitzende

seit 2008

Kreisverbandsvorsitzende

1997-2007

stellvertretende Vorsitzende im SPD-UB Rhön – Haßberge

2008-2012

Mitglied im Bezirksvorstand Unterfranken

Seit 2011

Beisitzerin im SPD-Landesvorstand

Seit 1990

Kreisrätin im Landkreis Bad Kissingen

1996-2005

stellv. Fraktionsvorsitzende

2005-2008

Fraktionsvorsitzende

seit 2008

wieder stellv. Fraktionsvorsitzende

Seit 2008

Marktgemeinderätin in Maßbach

Statement von Sabine Dittmar MdB Gesundheitspolitische Agenda – Wettbewerb, Qualität und Versorgungssicherheit

Gesundheit geht uns alle an, da zweifelsohne jeder möglichst lange und gesund leben will. Die Frage ist allerdings, ob die Interessen von Patientinnen und Patienten tatsächlich immer im Mittelpunkt stehen bei der medizinischen Versorgung oder ob zum Teil wirtschaftliche Faktoren ausschlaggebend sind für das Behandlungsspektrum, das zur Anwendung kommt. Patienten müssen sich darauf verlassen können, dass sie nach entsprechender Diagnose in bester Qualität behandelt werden. Im Koalitionsvertrag haben wir uns viele zentrale Aspekte vorgenommen, die wir in dieser Legislaturperiode im gesundheitspolitischen Bereich verbessern wollen. Wir bekennen uns zum solidarischen Gesundheitssystem und zu einer flächendeckenden, innovativen und sicheren Arzneimittelversorgung in Deutschland. Lieferengpässe bei einigen Impfstoffen und Arzneimitteln zeigen den Handlungsbedarf in diesem Bereich auf. Im Rahmen der aktuellen Gesetzesinitiative zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-FQWG) sorgen wir daher beispielsweise dafür, dass es künftig keine Exklusivverträge mehr geben wird bei Impfstoffen für Schutzimpfungen. Damit schließen wir eine Versorgungslücke. Gerade im Bereich von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche oder bei seltenen Erkrankungen gibt es aber weiteren Forschungs- und politischen Handlungsbedarf. Bei aller Kritik am so genannten „2-Klassen-System“ ist unsere medizinische Versorgung im Großen und Ganzen aber noch immer ein Vorzeigemodell für ein solidarisches Gesundheitssystem. In Anbetracht des demografischen Wandels müssen wir jedoch Konzepte erarbeiten, um unseren Gesundheitssektor bei wachsenden Ausgaben und Herausforderungen wie beispielsweise im Bereich der Pflege stabil zu halten. Als Hausärztin liegt mir darüber hinaus der ambulante Bereich sehr am Herzen. Ärztemangel und lange Wartezeiten bei Facharztterminen sind mir ein Dorn im Auge. Ich plädiere daher dafür, Sektorengrenzen abzubauen, die Aus- und Weiterbildung im Rahmen des „Masterplans Medizinstudium 2020“ beherzt in Angriff zu nehmen und Qualität und Transparenz in den Mittelpunkt unseres Interesses zu rücken. Mit dem aktuellen GKV-FQWG stärken wir zudem den Wettbewerb zwischen den Krankenkassen und verbessern durch das zu gründende Qualitätsinstitut die medizinische Versorgung. Gesundheitspolitik ist und bleibt aber ein Bereich mit vielen Baustellen, an denen wir beherzt arbeiten müssen zum Wohle der Patientinnen und Patienten.

Alexander Schweitzer

Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz

Lebenslauf geboren am 17. September 1973 in Landau in der Pfalz verheiratet, drei Kinder Herausgeber der Berliner Republik 1993

Abitur

1993-2001

Studium der Rechtswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

2001

Erstes juristisches Staatsexamen

2001-2004

Mitarbeiter einer Agentur für Evaluierung und Qualitätsmanagement im Hochschulwesen des Landes Baden-Württemberg

2004-2006

Mitarbeiter, später Projektleiter beim Steinbeis-Transferzentrum IPQ in Heidelberg und Dozent an der Berufsakademie Mosbach

2006-2009

Abgeordneter des Landtags Rheinland-Pfalz

2009-2011

Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz

2011-2013

Generalsekretär und Leitender Geschäftsführer der rheinland-pfälzischen SPD

Seit 16. Januar 2013

Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes RheinlandPfalz

Seit 4. Februar 2013

Abgeordneter des Landtags Rheinland-Pfalz

Thesen von Alexander Schweitzer Unser solidarisches Krankenversicherungssystem stellt einen guten Zugang zu Gesundheitsleistungen und zu Innovationen für alle sicher. Diese Errungenschaften gilt es zu bewahren. Vom medizinischen Fortschritt müssen auch zukünftig alle Versicherten profitieren können. Der Koalitionsvertrag auf Bundesebene enthält zahlreiche Maßnahmen, mit denen Innovationen und Qualität in der Gesundheitsversorgung gestärkt werden. Wir haben uns in Rheinland-Pfalz immer für eine gute und flächendeckende Gesundheitsversorgung im Lande eingesetzt – das ist gerade in einem Flächenland eine besondere Aufgabe. Dazu brauchen wir aber auch politische Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, dass Forschung und Entwicklung in Europa bzw. Deutschland weiterhin attraktiv sind und bleiben, damit Gesundheitsdienstleistungen allen Bürgerinnen und Bürgern, unabhängig vom Einkommen und sozialem Status, uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Die Regelungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), insbesondere das für Deutschland innovative Instrument der frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel haben sich grundsätzlich bewährt und sollten fortgeführt werden.

Dr. med. Rüdiger Smolnik

Medical Director Daiichi Sankyo Deutschland GmbH

Lebenslauf geboren am 28. Dezember 1968 in Bremen verheiratet, drei Kinder Studium

Studium der Humanmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen sowie an der Universität Hamburg

1996

3. Staatsexamen

Facharztweiterbildung 1996–2002

Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Klinik I der Medizinischen Universität zu Lübeck sowie in der Klinischen Forschergruppe „Klinische Neuroendokrinologie“

1998

Ärztliche Approbation

2002

Anerkennung zum Facharzt für Innere Medizin

Wissenschaftliche Tätigkeiten 1999

Promotion, Verleihung des Titels eines Doktors der Medizin Mehrere wissenschaftliche Publikationen

Industrie 2002–2004

Medical Advisor Kardiologie und Thrombose, Aventis Pharma Deutschland GmbH

2004–2011

Medical Advisor Antithrombotika, GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

2011–2012

Medical Advisor Akutes Koronarsyndrom, Daiichi Sankyo Deutschland GmbH

Seit 2012

Medical Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, Verantwortungsbereich:

-

Medizinische Angelegenheiten einschließlich Phase-IV-Studien, Registern und anderer wissenschaftlicher Projekte

-

Pharmakovigilanz

-

Fachliche Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter

-

Schwerpunkte: Bereiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Antikoagulation (Gerinnungshemmung)

Statement von Dr. med. Rüdiger Smolnik Vor 100 Jahren lag die Lebenserwartung in Deutschlang bei weniger als 50 Jahren. Heute leben wir im Schnitt 30 Jahre länger. Daran hat der medizinische Fortschritt einen entscheidenden Anteil. Die lückenlose Versorgung sowie der unmittelbare Zugang zu Innovationen sind aufgrund des demographischen Wandels auch zukünftig eine besondere Herausforderung. Alle Akteure im Gesundheitssystem sind deshalb gefordert, sich zu engagieren und die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Insbesondere kommt es auf das Zusammenspiel der Faktoren Innovationskraft, Finanzierbarkeit und Verlässlichkeit an. Innovationskraft: Die Qualität der Arzneimittelversorgung ist in den letzten Jahren bei vielen Volkskrankheiten durch Einsatz innovativer Medikamente erheblich verbessert worden. Die forschenden Pharma-Unternehmen in Deutschland investieren mehr als 5 Mrd. Euro pro Jahr in Forschung und Entwicklung, Daiichi Sankyo sogar rund 20 Prozent seines Umsatzes. Das japanische Pharmaunternehmen unterhält allein in Deutschland zwei Forschungsstandorte in der Nähe von München, u.a. zur Erforschung von Möglichkeiten der Krebstherapie. Finanzierbarkeit: Die Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente ist aufwendig und risikoreich. Die Industrie setzt für jede Neuentwicklung durchschnittlich 1 Milliarde US-Dollar ein und forscht über 12 Jahre, bevor das Medikament zugelassen wird und den Patienten zu Gute kommt. Diese Kosten werden von den forschenden Pharmaunternehmen vorfinanziert. In diesem Spannungsfeld ist zu beachten, dass innovative Medikamente grundsätzlich anders vergütet werden müssen als Generika. Hier sind alle Teilnehmer zu einer fairen Nutzenbewertung und fairen Erstattungsverhandlungen aufgefordert. Verlässlichkeit: Die forschenden Pharma-Unternehmen haben immer wieder durch hohe Investitionen und das Schaffen neuer Arbeitsplätze bewiesen, dass sie auf Deutschland setzen. In einer globalisierten Welt ist dies aber nur möglich, wenn innovationsfreundliche und vor allem langfristig verlässliche Rahmenbedingungen seitens der Politik gegeben sind, was bisher leider nicht immer der Fall ist. Wir begrüßen daher ausdrücklich den angekündigten Pharmadialog der großen Koalition. Innovation, Verantwortung und Transparenz sind Kernwerte unseres Unternehmens. Unser Ziel ist es, auch in Zukunft Arzneimittel zu entwickeln, die als beste in ihrer Klasse gelten oder eine neue Wirkstoffklasse begründen. Unser Wunsch ist es, dass neue Wirkstoffe möglichst schnell in der Breite den Patienten zur Verfügung stehen. Hier sind wir gemeinsam mit der Politik gefordert, dass es am Ende nicht zu unüberwindbaren Hürden kommt. Denn nur so stellen wir die Arzneimittelversorgung langfristig sicher.

Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig

Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft und Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Lebenslauf Akademische Ausbildung 1971-1979 Medizinstudium in Louvain (Belgien), Frankfurt a. Main, Innsbruck (Österreich) und Berlin 1979-1981 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Pharmakologischen Institut der Freien Universität (FU) Berlin 1981-1988 Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Innere Medizin m. S. Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Steglitz der FU Berlin 1982 Promotion FU Berlin 1991 Habilitation Beruflich-wissenschaftliche Tätigkeit 1988-1993 Oberarzt der Abteilung für Innere Medizin m. S. Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Steglitz der FU Berlin 1993-2001 Leitender Oberarzt und stv. Direktor der Medizinischen Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie der Robert-Rössle-Klinik, Charité, Campus Berlin-Buch, Humboldt-Universität zu Berlin 1994 Berufung auf C3-Professur für Innere Medizin m. S. Hämatologie, Onkologie und Angewandte Molekularbiologie im Fachbereich Universitätsklinikum RudolfVirchow (Bereich Berlin-Buch) seit 2001 Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, RobertRössle-Klinik, HELIOS Klinikum Berlin-Buch

Weitere Positionen Mitglied verschiedener Protokollkommissionen multizentrischer Therapiestudien bei akuten Leukämien im Kindes- und Erwachsenenalter (AMLCG, GMALL, ALL-BFM) seit 1987 Mitarbeiter des Arzneimittelbriefes seit 1991, Mitglied der Schriftleitung seit 1996, Mitherausgeber seit 2006 Gründungsmitglied der "European Group for the Immunological Characterization of Leukemias" (EGIL) 1994 Mitglied im Advisory Board von Annals of Hematology seit 1999 Mitglied des Arbeitskreises Blut, Untergruppe "Bewertung Blut-assoziierter Krankheitserreger", am Paul-Ehrlich-Institut in Langen, 1999-2005 Beteiligt an den Kompetenznetzwerken "akute und chronische Leukämien" sowie "Pädiatrische Onkologie und Hämatologie" des BMBF seit 1999 Vorsitzender der Expertengruppe Off-Label am Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 2003-2005 Mitglied der „Scientific Advisory Group-Oncology“ (SAG-O) der European Medicines Agency (EMA) seit 2006 Fachredakteur für das Gebiet "Arzneimitteltherapie" der medizinisch-wissenschaftlichen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes seit 2006 Mitglied im Herausgeberkollegium der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ) seit 2008 Mitglied verschiedener nationaler und internationaler Fachgesellschaften seit 1988 (u. a. Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie, Deutsche Gesellschaft für Immunologie, Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Onkologie, European Hematology Association, American Society of Hematology) Mitglied des Management Boards der European Medicines Agency (EMA) seit 2013 Schwerpunkte Klinisch

Wissenschaftlich

Akute Leukämien; maligne Lymphome; multiples Myelom; supportive Therapiestrategien bei hämatologischen Neoplasien; Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie); rationale Pharmakotherapie in der Hämatologie/internistischen Onkologie, Deklaration von und Umgang mit Interessenkonflikten Immunphänotypisierung hämatologischer Neoplasien; zellbiologische Merkmale akuter Leukämien; Regulation von Apoptose und Genexpressionsanalysen in akuten Leukämien

Statement von Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig Anforderungen und Bewertung von Innovationen aus Sicht der Medizin

Fragen wie: “Why there is still an innovation deficit?” und Pharmaceutical research and development: what do we get for all that money?“ machen Schlagzeilen in medizinischen Fachzeitschriften und kennzeichnen den im letzten Jahrzehnt zu beobachtenden Trend in der Entwicklung neuer Arzneimittel. Trotz großer Fortschritte in der molekularbiologischen Grundlagenforschung und Biotechnologie sind heute nur sehr wenige der neu zugelassenen Wirkstoffe als Durchbruchs- oder Sprunginnovationen zu bezeichnen, d.h. als Innovationen, die tatsächlich einen gesicherten therapeutischen Fortschritt darstellen und deshalb rasch den Weg in die Versorgungspraxis finden sollten. Zu den vielfältigen Gründen für diesen Trend gehören: (a) die zumindest zwischen 2005 und 2012 zu beobachtende Abnahme in der Produktivität pharmazeutischer Unternehmer (pU) bei der Entwicklung neuer Wirkstoffe, (b) das Scheitern viel versprechender und in der Entwicklung teurer neuer (Bio-)Pharmazeutika vor der Zulassung aufgrund unzureichender Wirksamkeit, (c) das „Ableben der Blockbuster“ (sog. „Kassenschlager-Arzneimittel“ mit Jahresumsatz weltweit > 1 Mrd. USDollar) infolge auslaufender Patente („Patent-Kliff“), vor allem in den Jahren 2008-2012, und (d) die Marktrücknahme von Wirkstoffen (z. B. Rofecoxib, Rosiglitazon) mit hohen Umsätzen und häufiger Verordnung infolge schwerwiegender Nebenwirkungen. Global agierende pU haben sich deshalb für eine strategische Neuausrichtung im Bereich Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel entschieden und aus ökonomischen Gründen, aber auch angesichts der demographischen Entwicklung, ihre Forschungsaktivitäten auf Bereiche konzentriert, in denen die Patientenbedürfnisse noch nicht durch existierende medikamentöse Therapien abgedeckt („unmet medical need“) und deshalb lukrative Märkte vorhanden sind (z.B. onkologische und rheumatologische Erkrankungen, Demenz, multiple Sklerose, Virusinfektionen wie HIV und Hepatitis C). Eine in den letzten Jahren von pU verfolgte Alternativstrategie, die Entwicklung und Zulassung von Arzneimitteln („Orphan Drugs“, OD) für seltene Erkrankungen (sog. „Nichebuster“), hat sich als ausgesprochen erfolgreich erwiesen, da bei vielen dieser OD nach Marktzugang rasch eine Ausweitung ihrer Anwendungsgebiete erreicht werden konnte und aus „Nichebuster“ somit „Blockbuster“ wurden. Leider steht hierbei eine bedarfs- und patientenorientierte Arzneimittelentwicklung häufig nicht im Mittelpunkt, sondern es wurde bzw. wird in erster Linie Gewinnmaximierung angestrebt. Anstatt auch durch öffentliche Mittel die Entwicklung neuer Arzneimittel adäquat zu honorieren, deren bessere Wirksamkeit oder Verträglichkeit in klinischen Studien überzeugend belegt werden konnte, werden derzeit bei der Zulassung den pU eher Anreize geboten für die Entwicklung von neuen Wirkstoffen mit in der Regel geringem oder häufig nicht vorhandenem Zusatznutzen. Nach Zulassung konkurrieren dann diese Wirkstoffe bei häufig überhöhten Preisen um ihren Marktanteil mit anderen Arzneimitteln. Angesichts drastisch gestiegener Ausgaben für Spezialpräparate - von 2,5 Mrd. Euro im Jahr 2000 auf 7,8 Mrd. € im Jahr 2009 - bestand im Jahr 2010 kurzfristiger Handlungsbedarf für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Wesentliches Ziel des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP auf den Weg gebrachten Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes in der GKV (AMNOG) war es, Arzneimittelausgaben zu senken, ohne dabei den Zugang zu echten Innovationen einzuschränken und die Qualität der Arzneimitteltherapie zu verschlechtern. In der Podiumsdiskussion wird auf die bisherigen Erfahrungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) als stellungnahmeberechtigte Organisation im Rahmen der frühen Nutzenbewertung eingegangen und auf weitere, im AMNOG nicht umgesetzte Maßnahmen hingewiesen, die aus Sicht der

AkdÄ erforderlich sind für eine evidenzbasierte Nutzenbewertung und optimierte Einführung neuer Arzneimittel in die Versorgung. Faktoren, die die Nachhaltigkeit der Medizin infrage stellen, sowie Maßnahmen, die auf größere Nachhaltigkeit abzielen, wurden kürzlich (2012) in einem Positionspapier der Schweizerischen Akademie der Wissenschaften (SAMW) dargestellt. Vier der insgesamt fünf Faktoren betreffen auch aktuelle Herausforderungen hinsichtlich einer wirksamen, zweckmäßigen und wirtschaftlichen Arzneimittelversorgung: Der Nutzen medizinischer Interventionen ist nicht immer vorhanden, oft wird er überschätzt bzw. falsch interpretiert. Die Medizin weckt unrealistische Erwartungen – und ist auch mit solchen konfrontiert. Die finanziellen Ressourcen des Gesundheitswesens sind nicht unbegrenzt. Das Gesundheitswesen setzt oft falsche Anreize. Am Beispiel neuer Entwicklungen in der medikamentösen Krebstherapie werden kurz Lösungsansätze skizziert, die auf verschiedenen Systemebenen angreifen, zu größerer Nachhaltigkeit der Arzneimittelversorgung führen, und einen Beitrag leisten können, damit Innovationen auch in Zukunft finanzierbar sind.

Dr. Robert Paquet

Journalist (Redaktion gid) und Berater im Gesundheitssektor

Lebenslauf geboren 1953 in Bensheim/Bergstraße (Hessen) seit 2008 1999-2008

1994-1999 1989-1994

1988-1989 1986

1980-1987 1978-1984

1974-1978 1972-1974 1972

Freier Journalist und Berater für Gesundheitspolitik und Gesundheitswirtschaft; Mitglied der Redaktion des Gesundheitspolitischen Informationsdienstes "gid" Leitung des Berliner Büros als Geschäftsbereichsleiter (Politik, Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing) des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Betriebskrankenkassen Niedersachsen, Hannover Leiter der Stabsabteilung Unternehmensplanung (Grundsatzfragen/ Verbandspolitik/ Marketing/ Zeitschriften) beim Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen; seit 1992 zusätzlich Leitung der Abteilung Wirtschaft und Statistik Referent für Gesundheitspolitik bei der SPD-Bundestagsfraktion (Arbeitskreis Sozialpolitik, Leiter: Stellv. Fraktionsvorsitzender Rudolf Dreßler MdB), Bonn Promotion zum Dr. rer. pol. an der Freien Universität Berlin, Thema „Umverteilung und Wettbewerb in der GKV“; Hauptfächer: Soziologie (Prof. Heiner Ganßmann) und Volkswirtschaftslehre (Prof. Winfried Schmähl) Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 1985 Projektbereichsleiter im Institut für Gesundheits- und Sozialforschung, IGES GmbH, Berlin Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin (Arbeitsschwerpunkte: Industrie- und Betriebs-soziologie, Sozialstatistik und Sozialpolitik) 1979-1982 Mitglied des Konzils, 1982-1983 des Kuratoriums (und dessen Hauptausschuß) der Freien Universität Berlin Studium der Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin Zivildienst in der Evangelischen Akademie Arnoldshain Abitur