ORDEN POUR LE MERITE

FÜR WISSENSCHAFTEN UND KÜNSTE

REDEN UND GEDENKWORTE

NEUNUNDZWANZIGSTER BAND 1999

BLEICHER VERLAG



GERLINGEN

VORTRAG VON

HUBEBTUS VON PILGBIM

HUBERTUS VON PILGRIM

EPIGRAMME DES BILDHAUERS

DENKMALSREFLEXIONEN

-

Herr

Ordenskanzler, meine Damen und

Herr

Bundespräsident,

-

Herren!

»Exegi

monumentum

aere

perennius« beginnt

errichtet, das die Zeiten

berühmten Oden: »Ein Denkmal habe ich überdauern soll als

länger

eines,

Horaz eine seiner

das in Bronze gegossen

wurde«,

wie ich als Bildhauer ausholend übersetze, wobei mir die Lakonie der lateinischen da ich

Syntax:

interpretiere,

sollte ich

Denkmal errichtet...«, extenso

zitierten

was

perennius«

unerreichbar bleibt. Und

hinzufügen

»Aus Versen habe ich ein

sinngemäß

aus

folgenden,

schriebenen Verse

vor

zum

nun

rund zweitausend Jahren

Ausgangspunkt einiger

ersten

Widersprüchlichkeit

gen über Wesen und

Wirkweise eines Denkmals. Schon weit in die Geschichte

wusstseinsprägung raz

lässt sich

zu

gewiss

von

sprechen.

Auch auf den

der Terminus

von

Voraussetzung

Horaz

zurückrechnen,

niederge¬

Betrachtun¬

Denkmalsgedankens

des

machen. Ein Denkmalsbewusstsein ist die

man

hier nicht in

Strophen hervorgeht.

Ich erlaube mir, diese

zu

»aere

aus

um

für die

betrachtet kann von

kundigen

solcher BeBömer Ho¬

Jan Assmann beziehen

vom

»kulturellen Gedächtnis«.

Ein

Denkmal,

Ungestüm

»das kein

zernagender Regen

noch des Nordwinds

umzustürzen vermag noch die unzählbare Reihe der

57

Jahre,

der Zeiten

Flucht«, dichtete Horaz. »Imber edax« heißt

»zernagender, vielen

übersetzen versucht ist. Diese

nicht darüber

Zeit, seit

es

in Granit

sich im

Prinzip

gestalten.

Furcht

Denkmäler der

Löschung

Denkmäler,

Zeit darin

unsere

zu

brennende

und

W'unsch,

geändert?

wichtigste

eine seiner bekanntesten

stiften, die

nur

sondern eben auch der zu

modern in seinem Individualismus.

sein

zu

pflegt,

Widmungen

der

Gegenstand gewidmet, auf den

kommt: Seine Ode wendet sich nicht

sprechen

zu

bestimmten, erwünschten Sicht

uns

Denn sein Denkmalsinteresse ist dem dem Künstler der

der

die »emendatio memoriae«. Hat

Vergängnis ab,

einer

in

Ägypter

Umwidmung

Aus diesem Elementarbetrieb leitet sich nicht

überleben. Horaz erscheint

zu

Umwelt,

alten

überdauern ist das movens, Denkmäler

Zerstörung

vor

die

Re¬

sollte aber

ist, offenbar seit

Die

gibt.

der

»saurem

Aktualisierung

Denkmalzerstörer

geschlagenen Inschriften,

Der Wunsch zu

größte

überhaupt

kannten schon die

wörtlich,

angesichts

man

dass in Wirklichkeit nicht die

wegtäuschen,

sondern der Mensch der der

was

überkommener Bildwerke mit

Schädigungen

zu

gen«

Schlagregen«,

verzehrender

es

am

liebsten

Maecenas,

an

um

nennen, sondern sie ist

zu

ausdrücklich als Denkmal für sich selbst

er

ein Selbstdenk¬

gemeint,

mal.

Dass der

memini

von

numentum



sich nicht auf

sich erinnern

abgeleitete Begriff

mo-

Statuen, Grabmäler, Gebäude allein,

son¬

dern auch auf schriftliche hen

rig

kann, —

Zeugnisse

ist schon antiker

möchte ich hier



der

Wortgebrauch.

einfügen



gestarum« bezie¬

»rerum

ist die

Der Neuzeit

zugehö¬

Denkmalsform, die der

nomenclatio, der Begriffsgebung, verbunden ist. Die Preußische Akademie der Wissenschaften neu

entdecktes

Den

heutigen

schon im 18. Jahrhundert ein

»Friedrichs

mit diesem

Preußenkönig heben.

Sternbild

nannte

Ehre«

und

suchte

den

so

»Sternendenkmal« in den Himmel

Naturforschern

ist

die

Nomenclatur

zu

der

Astronomie, der Physik, Chemie und nicht zuletzt der Medizin ge¬

läufig,

die die

paart. »Aere ne

Begriffe

perennius«

Denkmalsform

mit den könnte

nennen,

in

entsprechenden

man

der

38



mit Horaz

große

Entdeckernamen —

Forscher

diese aus

so

schö¬

der fach-

lichen

Begrenztheit

Alphons

Jacob

etwa

heraustreten wie Hans-Gerhard Creutzfeld und

oder, mich einer anderen Katastrophe rückerin¬

nernd, Henri Becquerel. Welche Denkmalsart auch immer: Der in der kurzen Horaz-Zeile

beschlossene Kontrast zwischen

Traditionsbezug und Innovation, Subjektivität, ist das Element der Denkmals¬

zwischen Norm und

thematik, das mich

Auslegung

Überzeu¬

besonders fesselt. Ich bin der tiefen

gung, dass ohne diesen

Aspekt

der

ohne

Erneuerung,

subjektive

und Wandel ein Denkmal heute nicht mehr wirksam

sein kann. Mich als Bildhauer reizt der Balanceakt zwischen Wäh¬ rung und

Sprengung

der überkommenen Denkmalsform.

mäß aber führt diese Wettbewerben oder

aktuellen, »Private

wovon

den

langjährigen Querelen,

etikettierte

Mythologien«

Teilaspekte.

nicht eine contradictio in

der Künstler

stellen, der sich analog

nicht

von

den

nur

vordergründig gemeinte

»documenta«

vierte

Diese

zu

sich

um

ephemeren Wirkweise, —

die

Ist dieser Terminus

adjecto?

Denkmalsaufgaben beschäftigt, tischen oder

zu

noch die Rede sein wird.

Kassel einen ihrer er

Spannung häufig

zu

Naturge¬

einem Scheitern

akzeptabel,

Frage

einem

muss

Mythenbegriff —

wenn

vor

je¬ mit

auch nicht

allem auf Dauer

einzulassen. Die Denkmalskunst hat wie keine andere

Bezug

sich

jenseits mancher herme¬

auf eine

Mitteilbarkeit und

bildenden Kunst einen solchen

in

ist

Disziplin

der

Zeitdimension, die mit

zur

Jean-Marie Guyeau Verständnisproblem eng verknüpft sagt (in seiner von Bergson eingeleiteten Schrift »Die Entstehung des Zeitbegriffs«): »Daher ist nichts absolut neu für uns; das ist das Geheimnis unserer Intelligenz, denn wir verstehen nichts, was nicht ist.

dem

irgend

ein

Analogon

in

unserer

Vergangenheit besitzt,

was

nicht ir¬

wachruft. Plato hatte recht mit seiner Behauptung, daß Erkennen zur Hälfte sich Erinnern bedeutet, daß es immer in uns etwas gibt, das dem Wissen entspricht, das wir von der Außen¬

gend

etwas

in

uns

welt erhalten.«

Konkret

analysiert

nen, nämlich

hat

erstens

jedes

Denkmal drei

die seiner

der des darzustellenden

wesensbedingte

Thematik,

Ereignisses, 59

des

Zeitebe¬

Dargestellten

zweitens die seiner

oder

Entstehung

und drittens schließlich die des rühmtes Denkmal wie das

Betrachters. Ein

jeweiligen

Christian Rauch

von

so

be¬

geschaffene

für

Friedrich den Großen versuchte mit historisch verbindlichem Be¬ zug auf Kostüm und mit vielen

Sockel das friderizianische

gibt

es

zweitens

Zeugnis

Denkmalfreude des 19. zismus.

mal«,

1830

spricht

1839 bekommt

det. Es ist ganz

zu

beschwören.

nicht ganz



Rauch

in

ersten

zum

den

er

den

Auftrag, unserer

Rezeption.

Denkmalsentstehung

Mal

lich

wieder)

solche

von

Wechselgeschichte

in

»Nationaldenk¬

gleichbleiben¬

dass das Denkmal

Jahrhundert, die

ich hier nicht

weiter auszuführen brauche. Das Max

Z-Jos^A-Monument

Nationaltheater in München

vielen nicht bewusst

Mitwirkung

was

Rauch, modelliert,

Danneckers sowie der

Klenze und Martin bis heute

ist,

Christian

Wagner

wenn

ich

sollte

deutschen

bemerkenswertes

das Denkmal des Aber nicht

die

als dem Berliner beschieden. In

Denkmalgeschichten spiegelt sich Nachkriegsschicksals. Darüber hinaus

nur

kunstsinnigen

der

so

vergessen, das der

auch aber

gemütvollen

entspricht: Bürger

Monarchen

haben 1828

gestiftet.

Denkmalanlass, sondern die Form, oder weiter

Übereinkunft, Wirkung

was

ein Denkmal

sei, bestimmt

Und hier scheiden sich die Geister!

neuen, weit verbreiteten und noch in den

nennt

der

war

Entstehungsdetail

Jahren immer wieder te

vom

von

absehe. Dem Münchner Denkmal

Würde des Münchner Denkmals

lich seine

ist,

nicht tiefe Mentalitätsunterschiede verwischen noch ein

man

gefasst,

dem

von

gleichmäßigere Wirkung

Teilung

vor

konzeptuellen Mitsprache

der Verschiedenheit beider die

end¬

Restaurierung

sei, offenbart sich eine

aufgestellt

unserem

diese

jeweilige Gegenwart

seltener ihrer

nach zwischenzeitlicher

Unter den Linden

gleichen Bildhauer,



nachzuzählen!

Ortsbeschreibung,

Hinter der

(oder

ungetrübten

ungeduldigen Gegenwart

wachsenden, schwindenden,

Friedrichs wieder

Gleichzeitig

1851 ist das Denkmal vollen¬

Die dritte Zeitebene schließlich beschreibt die mit ihrer

am

Jahrhunderts, ist ganz ein Werk des Klassi¬

lehrreich,

einer

Jahresringe

der

von

Reliefzitaten

epochebezogenen

Zeitalter

neu

Hans-Gerhard

siebziger

und

wesent¬

In der

achtziger

aufgelegten Propyläen-Kunstgeschich¬

Evers, der Koautor des Bandes für das 40

19.

Jahrhundert,

zwei

lich

einmal, dass

dass

es

Grundbedingungen

die

»es

eine »bestimmte

gehören »Relief Die Vermengung gänge

in

Grund

für

Gliederung an

einhalte«.

den

Sockel,

und

Solange

nicht

Denkmalplastik und der wichtigste spätere Entartung.« Wenn die Weltordnungen

ihre

der



Jahrhundert

unserem

wie auch ich

so

aus

den

Fugen

unverdrossen der



wie in



geraten sind, aber

man

Denkmalsherausforderung

Seiten

tiefes

Unverständnis, ja, nach der geschichtlichen Erfahrung

abzugewinnen versucht,

Jahrhunderts auf

heftigen Widerspruch

widerlegbaren Verwendung

stets

bei der

unse¬

neuerlichen,

des Verdikts »entartet«!

Evers leitet seine Denkmalszensuren Rauchs ab und stuft beide



stoßen solche Postulate auf

neue

res

sei,

Vollplastik.

immer sich der Kunsthistoriker darunter vorstellte

was

zweitens,

sie intakt

die

an

näm¬

ist einer der wesentlichen Vor¬

Ordnungen

Geschichte

der

Denkmal,

Weltordnung widerspiegele«

und Text dieser

für ein

von

der

ebengenannten

Würdigung

Christian

Denkmäler ein mit den

für Maximilian Joseph I. von für Friedrich IL von Preußen.«

Worten: »Das schönste in München

Bayern,

großartigste

das

Weiter heißt

tierung dessen, anders, daß

was

wägen

ein Denkmal ist

seine Werke die

Auffassung,

was

Künstlers,

bilität des

Hier

»Wiederholen wir, weshalb diese beiden Denkmäler

es:

sind, die das 19. Jahrhundert hervorgebracht: die Respek¬

die besten

volle

in Berlin



Rodin dachte

Denkmalsplastik

ein monarchisch

der sowohl die

sprengen

geleiteter

Maßstäbe

sich die die

kategorie,

das ist

ma߬

Staat ist, die Sensi¬

wie die Inhalte abzu¬

Begrenztheit

neuen

einer historisch

Dimensionen des

weniger an

die

aus

wandelbaren

Topos

abgeleiteten

»Ereignisdenkmals«

recht werden kann. Aber auch für den auf den

solche

—,

gänzlich die

wei/3.«

zeigt

leicht

so

ersten

Wert¬

nie ge¬

Blick viel¬

des »Individualdenkmals« sind

Vergangenheit gefesselten Wertungen unproduktiv

der Geschichte selbst

ich wohl meinen

großen,

zu

belegen.



Christian Rauch zolle

aber eben doch kühlen

Respekt;

seinen

Lehrer Johann Gottfried Schadow liebe ich sehr viel mehr und

wünschte, ihm sei der ersehnte Auftrag des Friedrich-Denkmals

zugefallen.

Dem Urteil des genannten Kunsthistorikers diametral

41

malsleistung

Während meiner duktiven Pariser

Rodin.

Auguste

von

zwar

der Denk¬

Einschätzung speziell

entgegengesetzt aber ist meine

nicht sehr

langen,

aber doch

bin ich fast

Arbeitsepoche

Denkmal Rodins auf dem Boulevard

täglich

glücklich-pro¬

an

dem Balzac-

nahe dem Boulevard

Raspail

Montparnasse vorbeigekommen. Erst an Ort und Stelle merkwürdigen Denkmalsgeschichte gewahr geworden, die

Erwartung widerspricht, Künstlerdenkmals haben

man

kann,

von

das heute

punkt

literarischen und künstlerischen

pole«,

in Sichtweite des »Café Flor«

der Ruhm ist

wenig

so

Denkmalsseligkeit Frage. in

wurde

ausgehenden

vom

dem 'Tode worden.

an

eines

einem Treff¬

Lebens, nahe dem »Cou¬

plaziert

ist. Balzacs umfassen¬ Rodins. Die

Auguste

19. Jahrhunderts steht außer

dieses Denkmal Streit

um

aller

so

gegeben:

nicht der überkommenen Denkmalsnorm.

entsprach

leichter

es

die

Wirkgeschichte

sinnfällig

umstritten wie der

Und dennoch hat

Seine Form

Die

des

der

bin ich der

aufragende,

einsam

Schräge

nicht

Auftraggeber

akzeptiert

Gestalt

attributlose

und ist

erst

nach

lange

Rodins, in den dreißiger Jahren, gegossen und aufgestellt

Das lakonische

Epigramm

»A Balzac

à



Bodin



ses

amis«, ehrt den genialen Erzähler des »Chef-d'œuvre inconnu«, des »Colonel es

Chabert«, der »Peau de chagrin«. Gleichermaßen rühmt

den Bildniskünstler. Beider Lebenszeiten berühren sich

sehr wohl aber haben sie eine Gemeinsamkeit: Die

Anrufung

Dantes in

humaine«

respektive

lich die postumen

beider Genies

ihrer

jeweiligen Sprache,

in der »Porte d'enfer«. Und

vom

beigesellen

Balzac-Denkmals,

Sinne nicht gewesen

Zadkine

war

der

schlie߬

zwei Stra¬ die

rue

ich im

bin, den ich aber öfters aufsuchte Radierversuche einmal behilflich

späten Bildhauer, der mit seinem Rotterdamer

Denkmal »La ville détruite« damit entschiedensten

nur

Raspail weiter, gelangte ich in von Ossip Zadkine, dessen Schüler

und beim Drucken seiner war.

nennt

können.

Boulevard

d'Assas, in das Atelier

landläufigen

es

beiderseitige

der »Comédie

Stifter, denen sich in Gedanken die Verehrer

In der unmittelbaren Nähe des ßenecken

in

kaum,

von

1946/53

Widerspruch 42

den

schöpferischen

und

gegen das Urteil der westli-

chen

Zeit

Nachkriegs-Kunstwelt einlegte, dass ein Denkmal in unserer nicht mehr möglich sei. Ich entsinne mich daran, dass mir

Zadkine

Maquetten

dam-Denkmals

Zadkine einerseits das in

um

Für mich

zeigte.

Denkmal doch noch

aber

und eine kleinere

möglich sei, die

um

jener

Teilfassung die

war

umso

seines Rotter¬

Ermutigung, als

nachhaltiger,

Neufindung

einer

es

Zeit besonders bemerkenswerte Vorbild han¬ an

der figura-

festzuhalten.

Lösung

Die Welt ehrt eher Herrscher denn Dichter und Erfinder im

das

häufig

der,

das des Marc Aurel in

aber



ßen in



nur

als

zu

großen

Huldigung

Rom, blieb vielleicht das schönste, sicher

für den Kaiser und

Gattung: 4,24

Philosophen gleicherma¬ misst die größte Höhe, die Entstehungszeit (160

m

doppelter Lebensgröße schon für n. Chr.) nicht die Norm. Als spätestes

oder 180

Boden bis

gilt

zur

das

von

Helmspitze

Rheinland-Pfälzischen einem

»remake«

14

Ratgebern. Denkmal

noch)

Wolfgang Mommsen,

und auch ich

Dem

rüber, dass

Besonders das

nur

mit

vom

gehörten

hätte ich

Koinzidenz: Ebenfalls 14

Fahnenspitze.

zu

einem

Lothar

vergeblichen

m

gibt

war

gewissen zu

es

nachgetrauert,

eine andere merk¬

das Höhenmaß Boden

Altertum belehrt

Grad

der

überschreiten

uns

Abstraktion

ist,

nur



da¬ das

mit einer

Bildhauersprache

wir denn auch den Terminus »monumental« entgegen

fahrlässiger Umgangssprache hen«

den

auch nicht

ägyptische

menschliche Maß denkmalhaft



vom

Tode Gezeichneten

den Plastiken innewohnenden Geometrie. In der

gebrauchen

vom

Stunde wurde in Berlin das Thälmann-

denn mit dem wilhelminischen Koloss

würdige

misst

Fachkommission mit

Landtag eingesetzten

gleicher

abgetragen:

es



und wurde gegen den Rat der

m

wieder errichtet.

Zu fast

Reiterstandbild in

Wilhelm I. in Koblenz

Gall, Thomas Nipperdey (mit dem schon beriet ich mich

und



Maßstab. Das Urbild aller Reiterstandbil¬

das maßvollste der

Deutschland

ein

sich bei

Form, andererseits

delte, auch und gerade bei einem »Ereignisdenkmal« tiven

dass

absolut

unabhängig

der Dimension

Die

Frage

von

mir bisher

als Prädikat im Sinne

»groß

gese¬

faktischen Dimensionen.

von

spielt

vermiedenen,

von

auch eine

nun

43

gewisse

Rolle bei der

aber nicht ganz verzichtbaren

Präsentation

von

die urtümliche

kann

Lichtbildern. Die

einigen

tung. Als

denkmal, das in Wirklichkeit ihn letztes Jahr

Ehren

zu

immer

sonst

zitatmäßig

dung

und die der

Karavans

unterschlagen

Vorstellung

lenden Willensakt. So

vorstellen,

Denkmal

handtellergroß

Dani

von

groß

ein Taschen¬

mir,

Descartes, ich habe

ist:

zitiert, aber auch

Kunst,

Kraft der

die

was

Florett

projiziert

Neuburg

ließ

sinken



Empfin¬

an

der

ließe sich auch ein

Donau,

wo

Descartes

freiwillig gewählten Kriegsabenteuer Winterquartier bezog,

geliebte

zur

genauso einschließt wie den auswäh¬

wie hier

in

etwa





Rich¬

umgekehrter

alles cartesianischen Denkens in der

Rechtfertigung

im

in

Buchabbildung

ich hier eine Medaille

Beispiel zeige

eines Dias

elementar verletzen

Größenempfindung

nicht anders als die kleine

Projektion

in

und

die

Maske

des

das

Philosophen

schlüpfte. So

paradox

es

nichtfigurativ

mag: Dass selbst Persönlichkeitsdenkmäler

klingen

lösbar sein können oder sein sollten

staunliche Postulat bei der

Ausschreibung

Adenauer-Denkmal werde ich noch kurz meiner

spiele,

Jugendzeit Rodin

von

Denken in meiner

schon

hinweisen, wußtheit,

vor

unsere

ken,

heutige,

früh,

schon

waren.

über den

Vogelflug

geformten 'Tragfläche seines Lebens

ersten

vor

künstlichen

zu

künstlerischer Be¬

beginnender

für einen der

Berlin

von

Männer, denen wir

das

der mit seiner Untersu¬ der

Auftriebprinzip

entsprechend

entdeckte und formulierte und

ausprobierte,

möglich wäre,

rückversetzt

will ich

so

gegensätzliche Denkmaltypen

Flugpionier,

Republik konzipiertes,

denn

stand mir in

Am südlichen Stadtrand

hat ein in der

1933

ten, das in verschiedener Hinsicht es

eingehen),

Wenn ich zwei Denkmalsbei¬

selbstverständliche Lebensmobilität mitverdan¬

für Otto Lilienthal. Der

chung satz

gewissen

Sinn

Denkmalanlage

so

er¬

des Wettbewerbs für das

späten Ausbildungszeit mitprägten,

Augen

befindet sich die

Augen.

dieses

Zadkine, nannte, die mein bildnerisches

und

hier auch auf zwei im die mir

vor

(auf

werden.

seinem

verdient, genannt

44

und

ursprünglichen

»Fliegeberg«,

unserer

Denkmal

Auf dem elf Meter hohen

Aufschüttung,

den Ein¬

Endphase

vollendetes

in seinen ganz

um



erhal¬ wenn

Zustand

Hügel,

zu¬

einer

wie Lilienthal ihn

nannte, ist ein auf leichten

um

waren

offenes Zentrum umlaufendes Dach

großes,

Metallstützen errichtet

historischen Ort

zekugel

ein

markieren, sondern auch

zu

auf schwarzem Basaltsockel

die

worden, nicht

wichtigsten Pionierflüge

um

eines Volkes

Epoche eingraviert:

ist die durch

sympathisch. Offenkundig

Mutwillen zerstörte standenen Globus

Kugel

durch einen

gedankenlos

Negierung so



der

in

Entdeckung

Krieg

oder

dieses

hausgeist

Pathos

und

Materialwahl

ment

ist

Gleichzeitig

es

gezeichnet ist,

der

ver¬

und heute überdies durch

ersetzt

Freymüller

von

Ehrung

einem

nationalistischen, »schwe¬

jenen

Jahren eine andere Form¬

das in

bevorzugte.

Das

frühen

eines



das im »leichten« Stil eher Bau¬

Denkmals,

atmet, als dass

ren«

späteren

lediglich geographisch

mit einem Gartenarchitekten Eschenbach

Verbindung

Schöpfer

eines Al¬

verhunzte Denk¬

Graffiti vollends entstellt worden. Der Architekt Fritz ist

Bron¬

Kugel

einer bahnbrechenden

an

große

den

Allein

der

machte dieses leider heute in seinem Kernstück

mal

eine

um

umfassen. Auf dieser

zu

die einem nationalen Chauvinismus abholde

leinanspruchs

nur,

ist aber in der Form

pionierhaft-konstruktive Ele¬ Flugingenieurs angemessen.

auch ein

Traditionsbezug

der

»Lilienthal-Gedenkstätte« unverkennbar. Die lichte Stahlkonstruk¬

tion läßt auch

an

die antike Form des

Rundtempels denken,

eine Denkmalsform im klassizistischen

Zeitalter Beliebtheit und

Verbreitung

fand.

Eine solche

»Tholos«, ('n OöXoc) wie die Griechen sagten,

ich als frühes klassizistisches

Beispiel

der als

das 1790 im

nenne

»Georgengarten«

in Hannover-Herrenhausen errichtete Leibniz-Denkmal. Den Ent¬

wurf zeichnete Johann Daniel

Bamberg,

sich nicht auf sein Amt als »Hofrat« von

England-Hannover) beschränkte,

ein

(im

Verwaltungsjurist,

Kabinett

von

Georg

der III.

sondern auch als Kunstlieb¬

haber und -sammler hervortrat. Sein zumindest in Niedersachsen wohlbekannter Sohn Johann Heinrich in London

respektive

Hannover Hofmaler war, hat

mit seiner Mutter und Schwester des Leibniz-Denkmals reizvoll teren

Rokokos

zu

Ramberg (1763—1840),

atmen

etwa

ihn,

in der Zeit der

gezeichnet.

der

zusammen

Entstehung

Was hier den Geist hei¬

scheint, mag geeignet sein, das Uneinheit45

liehe der den

genialischen Epoche

verdecken. Mit

sein. Man

stan¬

eines Denkmals für einen

Angemessenheit

über die

es

solchen universalen Geist wie Leibniz zu

Lichtenberg

Vater wie Sohn in freundschaftlichem Briefkontakt:

Ramberg

Da scheint

zu

Diskussionen

zu

gekommen

bedenke, dass neben dem über viele Zeitalter

so

übli¬

chen Herrscherdenkmal das Individualdenkmal für einen Dichter oder

gehabt hat, Denkmal

auch

was

nicht

aus

Daniel

noch,

Bamberg

die

liche«

Sammlung

mit initiierte. Das

folgert,

Georg III.,

finanziert

hat, allerdings

von

»imber edax«

von

Farbsprayern demoliert,

geworden

nicht

zu

schen

zwanziger

Zuge

des

jetzt

Jahren

achtzig

Gefallenendenkmal der deut¬ Denkmalsge¬ und gestifteten Anfang der

realisierten Denkmals andeuten: Im

Würzburg

Wandels Deutschlands konstituierte sich 1919

politischen

die Deutsche

sondern ausübenden

machte. Dazu muß ich hier die

vor

Jahre in

Studentenschaft,

die sich als

ten

Neuanfang,

Krieges

Das

der sich aber im Schatten des

war

in dieser

gerade

beende¬

auch mit einem Rückblick auf die vielen Gefallenen

verband. Etwas des frühen

aller Stu¬

Repräsentanz

denten der deutschen Universitäten verstand. Form ein

auch eine Art

was

können, kann ich mit

rezeptiv-betrachtenden,

Studentenschaft

schichte des

wiedergewon¬

sein scheint.

die ich mit dem

Erfahrung belegen,

steht heute

ursprüngliche »unpersön¬

Wie Denkmäler sich im Wandel befinden ersten

mit

wurde, die Johann

eines Individualdenkmals ohne Porträt

nen

sondern

Bundtempelchen

der somit die wahrscheinlich

Form,

meiner

dass das Leibniz-

Leibniz-Büste befindet sich aber nicht mehr

zugehörige

Tempel,

Selbstverständlichkeit

gleiche

der Tatsache

der Privatschatulle

aus

Hilfe einer öffentlichen

im

nicht die

Philosophen längst

von

dem nationalen Pathos der

19. Jahrhunderts

Denkmalsfassung

mit.

schwang

in

»Deutschland muß

der

Kriegsfreiwilligen

Aussage

leben, auch

der

ersten

wenn

wir

sterben müssen« stand auf einer Seite eines massiven Granitwürfels zwei Metern

Kantenlänge,

von

jeweils

nen

Adler. Doch diese heroische Ausdrucksform

bekrönt

von

ging

einem bronze¬ den National¬

sozialisten nicht weit genug, die unmittelbar nach ihrer Macht¬ übernahme dieses Denkmal

zu

einer zweiten

46

Fassung umgestalte-

Zwei der streng

ten.

den in ahistorischer es

auch nur,

um

Usurpation

die

Eisernen Kreuze

mittig eingemeißelten

durch Hakenkreuze ersetzt, und sei

Zwangsablösung

heit der Studentenschaft der

der demokratischen Verfasst-

deutschen

ersten

Republik

strieren. 1945 kam der dritte Denkmalswandel. Der nalsozialisten durch einen in den

war

oder

Kriegs-

und

größeren

unproportionierte Umgestaltung schüsse verhunzte Granit

jeder

sie,

gezeichnete neue

Straßenführung plante.

Denkmalsstiftung eine

die



Ausschreibung erste

rischen

Kriegsende, begann und u. a. So wurde

Ersten

war

vor

die

schwang

nur

Ich

Lösung

Erinnerung viele

an

Kriegstoten

dieser Stelle eine

vierzig

Jahre nach

Wettbewerb

im stillen

als zentralen Ort zwischen Greifswald und

Freiburg

als

gestalte¬

Kriegsfreiwillige.

waren

an

und

1918 mit. Doch

1939/1945

aber

so

Die vielen

oft beschwore¬

auf einen Nenner des werden.

Würzburg,

Königsberg

das

und

Es man

gemein¬ gab 1958/59 sich

Straßburg,

quasi geometrische

Mitte

1919/20 zwischen

einstmaliger

Universitätslandschaft erwählt hatte. Zusammen mit dem

klugen

Generalsekretär des Verbandes Deutscher Studentenschaften te

ich mich auf die



schrift: »Die Deutsche

nach

Lage

der

Dinge Studentenschaft / im 47

ver¬

Studenten seit

widerständiger

wenigen,

nun

als

Studenten des

gefallenen

Erinnerung

zusammengerechnet

Widerspruch

als

Bomben stark

sowjetischen Besatzungszone. und die

der »Weißen Rose« sollten

manchen

ge¬

Wege,

schlüssigen Widmungsin¬

operieren 1914/1918

1933 und nach 1945 in der

Gedenkens

die

Studenten

schon mehr die

mit Zahlen

studentischen

samen

an

den

gewann

einer

bot schon der Hinweis auf den Tod

nen

im

den Kunststudenten der Berliner wie der

die

So

durch

beziehungslos

von

gut

na¬

nächste, die vierte Metamorphose durch

unter

Weltkriegs.

1939 aber

einfach



die

massige,

öffentliche Arbeit. Sie stellte mich neben der

Aufgabe

schrift. Da

Hinsicht

Adler

wie durch Ein¬

Aufstellung

die

Münchner Akademie initiiert. meine

ersetzte

Würzburger Stadtverwaltung

sanieren

zu

in

war

ein gutes Jahrzehnt nach

Stadt

der

herausgemeißelt, der

worden. Er stand der

gröberen

demon¬

zu

den Natio¬

von

Nachkriegswirren verschwunden,

tionalsozialistischen Embleme

wur¬

äußerst kurze Gedenken

/

einig¬ —

an

In¬ den

Tod

/

Opfer /

das

der drei beschworenen

jeder

vorhergehenden nicht das der

Geschichte,

»dulce

nach wiederum schaft

anklingen —

qua

Verfassungsurteil

nahe, kurz

an

die

zu

dass

Stande

käme, bezweifle ich. Dennoch

Denkmal

das

Vorgeschichte

bis

heute



venia

sit

Soll der

schlägt.

vom

wie

»Alte«,

es

höhnisch

hieß, nach

es

für mich

die

möglicherweise

er

es,

auf¬

Moore-

große

wird, »im Bei¬

mitkommen? Ich bin nicht

Bonn, heißt

rüh¬

zu

Kapitel

neues

widersprüchliche Meinungen.

Adenauer-Kopf

stammten

wieder ein

Kanzleramt nach Berlin transferiert

worden und höre höre der

wenn

liegt

des Adenauer-Monuments

Nachgeschichte

ren, weil schon die

gefragt

»Natürlich« soll

an

ge¬

der ange¬

Stelle stehen bleiben. Andere nachdenkliche Stimmen

stufen Adenauer nicht als und

in

noch

Denkmalsepigramm

Denkmale und ihre Geschichte. Hier in Bonn

pack«,

Heute,

lassen.

zu

benutzt wird.



Plastik

eines

die Deutsche Studenten¬

es

Und ob ein solches

nachzutragen,

zurückliegen¬

mehr, und die SBZ ist ein Trümmerstück

dieser Form

heute in

verbo

mori«

patria

'Tod und

Stimmung

gegangene

vierzig Jahren, gibt

Vergangenheit.

bleibt

verloren

das ist nüchtern festzustellen



dieser Form gar nicht der

die

decorum pro

et

beliebige

nicht der

nicht die Rücknahme weit

beliebige Opfer, ohne

einen Bückverweis auf den

Begriffe

sollte, also

enthalten

dass

Vorstellung,

das Vorbild.« Uns leitete die

plädieren

Nostalgiekanzler

für eine Berliner eines

Konkretisierung behrt noch einen

Zusammenhang

der

Aufstellung,

möglichen

die aber bisher

architektonischen

gesamtpolitisch-historischen, ins

Ich will hier die

Auge

Bundesrepublik

ein

jeder

Bezuges

ent¬

»interfraktionellen«

fasst.

farbenreiche, nicht schattenlose Entstehungsge¬

schichte des Adenauer-Monuments nicht breit ausmalen.

Zwanzig

Jahre sind seither vergangen, mancher hat offenbar vergessen, dass die

Wettbewerbsausschreibungs-

und

Aufstellungsgeschichte

Zeit der sozialliberalen Koalition zurückreicht. Aber ich

wenig

lächeln über

ich mich der nere, dass

Wendungen

wie »angestammter«

langen Aufstellungsquerelen

ausschreibungsgemäß

muss

Platz,

ein

wenn

entsinne und daran erin¬

Rhöndorf der

48

in die

vorgesehene

Stand-

Konrad Adenauer-Monument 200

ort war, an

Ich

cm

X

150

cm

X

cm.

(Foto:

1979



82

Hubertus

v.

Bronze,

Pilgrim)

einstmals und offenbar doch nicht ohne inneren Zweifel

dieser anekdotischen Reduktion auf das Lokale.

widerspreche

der klischeehaften

nachgesagten Abneigung unversehens, am

150

Bonn,

Schritt

aus

dem

voraus.

»Hotel

Der

der Adenauer

gegen Berlin. Eben dort hatte ich ihn

in ganz unmittelbarer Nähe

Kurfürstendamm, 1961, als

Schritt

Übertreibung

am

lebhafte,

er

Zoo« aber

r9

mit

vor

Augen bekommen,

schnellem, entschiedenem

kam, seiner Entourage einen

greisenhafte Kopf

faszinierte

(ich

mich spontan

schiebe die erklärende

Nebenbemerkung ein,

dass zumindest ich selbst damals keine fernsehabendliche Vorstel¬

lungsprägung besaß).

Am tiefsten aber beeindruckte mich der of¬

Alterszeichnung und gespannter Vitalität. »Wie würdest du ihn modellieren« fragte ich mich selbst. Wer heute an dieser meiner vorgreifenden Ahnung zweifeln mag, den erinnere ich an meine künstlerische Ausbildung bei Bernhard Heiliger, der in damaligen Jahren ein großer Porträtist war und dessen plastische Bildnisse großer Zeitgenossen damals Aufsehen fenkundige,

erregten,

tiefe

von

Gegensatz

Karl Hofer

wie Reuter oder

von

angefangen

sehr intensiv





bis

zu

den Großen der Politik

Theodor Heuss. Adenauer aber

blieb ausgespart. Als mich aber die

Jahren

erreichte,

bar frisch ersten

Adenauer-Wettbewerbsanfrage

meinen

vor

zu

machen. Der

Arbeitsbesprechung,

helegte,

kein

zwanzig

und ich modellierte sofort meinen

Augen

Bozzetto in der spontanen

großen Kopf

nun

vor

stand dieser frühere Berliner Eindruck unmittel¬

Idee, einen

gut wie sockellosen

Aufforderung folgte

eine

erste

Bonner

bei der der Auslober den Wettbewerbern

Persönlichkeitsdenkmal

Einwand hatte ich

so

überhaupt

nicht

zu

entwerfen.

Mit

na¬

diesem

Und in der Tat ließ

gerechnet.

sich keiner der Konkurrenten auf eine wie auch immer geartete

Porträtlösung ein, abgesehen bar

etwas

an

Vorschlag.

der

einem nicht

Lincoln-Sitzfigur (Washington

Adenauers

überhaupt

ab,

Ende des

von

nicht

meinem

einleuchten,

Barings

von

das

widersprach

der »Kanzlerdemo¬

allerersten, spontanen Konzept

das Verdikt führender Kunsthistoriker

Individualdenkmals, des

Bonner

doch

an

Kunsthistorikers

der ein deutliches

Aufsatz 1985 Jahre

orientierten

das ich nach und nach klärte und ausformte.

Schwerer wog noch

werden,

C.)



kratie«. Ich wich aber

Fairness

D.

Handlungsgeschehen losgelöst von der W7edas konnte mir ausgerechnet am Hauptakteurs

auch dem Historikerurteil wie dem

nicht

vorbildfreien, offen¬

Politisches

sensstruktur des

Beispiel

von

publizierte,

»revoco«

in dem

er

vom

dieser Stelle verdient die

Eduard Trier

dieser

gerühmt

Auffassung

zu

mit einem

fünf Denkmäler der

achtziger

vorstellte, die sich in der Autorenschaft stark unterscheiden 50

(Hrdlicka, Gerresheim, Rückriem, wie die Geehrten auf einen

(zweimal),

Heine

Engels,

ist

malfassung

unter

Düsseldorfer

der

Im Zentrum des zu

entwickeln,

was

mir

an.

es

um

Gerresheims)

griechischen

des

»Entartung«

Grabstele

Ruhe,

ein

der Nähe

»Herrscherdenkmal«,

mein

Konzept Be¬

Denkmalsgedanken

laut

Propyläen-Kunstgeschichte. »republikanischen« Denkmals, aus

wie

war.

Kopf eingearbeiteten

eines

Ein

(neben

Verlebendigung,

die

hatte ich die

allem die in den

berührbaren, auch

ments

ging

Tendenz der

die

sind:

ich, ganz eigener Art. Gerresheim hat

meine

vor

wenig

bringen

zu

Mir kam

oben zitierter

auch

Nenner

Einstein und Adenauer. Nur meine Denk¬

Meinungsstreits

gleitreliefs betraf, mulierung

und ebenso

diesen zitierten Individualdenkmälern

konzipiert,

beispielhafte

das die

gemeinsamen

ich)

Heine-Totenmasken-Version

Porträtdenkmal, doch ein Totenmal

Bill und

zu

es

auf die For¬

will sagen, eines

betrachtenden Monu¬

in aller

platziert, erlaubt in den meisten rungsfreie Nahbetrachtung, sondern erheischt

eindrucksvoll

städtebaulich

Regel

Fällen keine eine

verzer¬

untertänig

ein¬

zuhaltende Distanz. Die

von

mir

Details ordnete ich

gewählten

der Ferne nicht sofort lesbar

zu

ein, sie brauchten

aus

sein, sollten aber die fehlende

Denkmalinschrift entbehrlich machen oder genauer, ins Bildhafte außer

transformieren:

stark

keine Schrift! Keinerlei

Einzelvorgaben,

tige Einzelkritik, beispielsweise

an

aber auch keine nachhal¬

meiner bewußten

Preußenadlers. Köln habe ich mit dem Dom

historisch-genau sen,

Sinn

der

stellung

natürlich falsch

(es

zur

Zitat gewann ich die

Kathedrale

von

Setzung

interpretiert



des

das ist

hätte der Gürzenich sein müs¬

alte, längst zerstörte). Mit diesem

richtigen

Zahlenzitaten

integrierten, knappen

von

mir

nur

im

übertragenen

gewünschte

Parallel¬

Reims.

persönliche, individuelle Setzungen. Wenn es eine ob¬ jektive Geschichtsschreibung gibt, eine objektive Denkmalskunst gibt es nicht einmal intentional! Und doch will ich allgemeinver¬ ständlich sein, nicht einseitig gewichten, in der notwendigen Reduk¬ Das alles sind

tion auf

subjektive

philologisch

Weise

anfechtbare

zu

objektivieren versuchen,

Wendung nachgesehen 51

wenn

mir diese

werden sollte!

Im

Falle

nach der in

Ludwig-Erhard-Denkmals

meines

des

Vorgabe

Godesberg,

wesenhaft

der Deutschen

Auftraggebers,

Bildnisbrunnen

einen

schlüssigen

fen, die

Bildnisbeschwörung

Eine Denkmalinschrift schien

vertrauen.

aber doch vonnöten. Das

selbst

Epigramm

mir bis auf eine Detailkorrektur nicht

den Text auf eine Hier

zeige

ich die

formulieren, wurde ich konnte

quadratisch anlegbare Knappheit konzipieren: zur

meines Bozzettos.

Erlangung

»Denkmal für die ermordeten Juden

Teil des

zu

strittig gemacht;

ursprüngliche Fassung

Für den Berliner Wettbewerb

von

Europas«

Konzeptes sein,

lag Gestaltungsfreiheit

hieß

es

auf

Bückfrage.

allem für die

vor

Entwürfen für ein

war

falls ein Wettbewerbsteilnehmer sie

vorgegeben;

zurückgrei¬

Münzzitat und natürlich auf

Fließen,

von

keine Inschrift

vorsehe,

müsse sie

In diesem Bescheid

Wettbewerber,

aber eben

auch eine tiefe Unsicherheit des Auslobers. Das erwies sich dass im Nachhinein der

lage entzogen wurde, Juden erst

Europas

den



auf die mir



Elemente wie Kubus und Kreis

auf die Assoziation

zwar

Ausgleichsbank

schaffen

zu

ich

konnte

in

Zweifel

spezifischen,

eine wesentliche Grund¬

Ausschreibung

als nämlich die

Den ermordeten

Widmung

und die anhaltende Diskussion

geriet

vielleicht den

nun

darin,

prinzipiellen

Denkmals¬

sinn stürzte.

Schließlich hatten 528 Künstler Entwürfe

Regel auf

eingereicht,

mit

das

Symbolen

von

wie dem

ausgeschriebene

hier sind

Dani

es

respektive Autorengemeinschaften

denen ein beträchtlicher Teil

Davidstern, aber auch mit Texten

Thema

einging.

star

on

monument. ment«

und

of

Berlin«

monstrosity,

fügte

Auffassung

die

testimony.«

Konzeption vorgelegt

bepflanzten,

von

Reihen

unseren

zu

pflanzen



»a

und schränkte mahnend ein:

For this

the memory, the

zierte

Aus



Karavan, Peter Busmann und ich. Dani Karavan

riet, einen asymmetrischen Davidstern the soil

in aller



it is an:

impossible

»Only

to

create

the flowers

are

yellow »Not

a

the

a

monu¬

mark,

Peter Busmann hat eine reich differen¬ aus

verschiedenen

einem tiefen Graben

dem auch die »dreizehn Punkte des

Davids markieren.

52

Elementen, einen

gestörten, zentralen Kreis, in

Siegels

Salomons« den Stern

Das zentrale Motiv meines

Konzepts

licht konstruierter Davidstern

stellt ein

aus

zwei Tetraedern

dar, der das bekannte Motiv meiner

Ansicht nach vorbildlos in die Dreidimensionalität transformierte. Mir kam

es

in einer der beiden Versionen bewußt nicht auf die

stereometrische

Vollkommenheit,

keit der städtebaulichen tion sollte

sehr wohl aber auf die

Tauglichkeit

an.

sich, nach dem Konzept meines Koautors, des Münchner

Architekten und Architekurlehrers Horst

Besinnungsraum

nach

oben

öffnen.

gebräuchliche Davidsymbol

das

den in das Gelände

Auer, ein schmuckloser

Kein Text

war

verstanden wir als

figurationen stehen, Totenmotive, Jahren schon

andeutungsweise

wie ich sie

im

Konzentrationslagers

Am an

formulierte. Ferner

Bildbeispiel

prägnantesten

der

nennen

vor

große

griff



In

un¬

Bronze-

fünfunddreißig mit der Ge¬

ehemaligen

dahinschleppenden Häftlingsgruppe auf,

abschließenden

sollten in

Zusammenhang

denkkirche Helmut Strifflers im Gelände des

sich

vorgesehen Epigramm.

eingetieften Zugangsschneisen

mittelbarer Konfrontation mit dem Besucher zwei

er

Allsichtig

Unter der Stahlkonstruk¬

Dachau¬

ich das Motiv der

das ich in meinem

werde.

formulierte wohl Reinhard Kosseieck die Kritik

Widmungsbeschränkung

auf die

jüdischen Opfer,

wie

er

sie

in der Zeit wiederholt veröffentlichte oder auch bei einem Besuch in meinem Atelier

sierte. Versuche

Hubertus

ich,

scharfsinnig

und

Pilgrim und Horst Auer: Europas, Wettbewerbsmodell,

von

Juden

warmherzig zugleich analy¬

die schuldbestimmte

53

Täterperspektive

einzu-

Denkmalsentwurf für die ermordeten 1994.

(Foto:

Hubertus

v.

Pilgrim)

nehmen, erscheint

mir diese

Versuche ich

Argumentation logisch.

aber, mich nach schriftlichen und inzwischen manchen mündlichen Berichten in die Sicht der

gleich

noch andeuten

komme

Opfer einzufinden,

werde,

will ich zwei mir entscheidend

ich, wie ich

anderen Schlüssen. Zunächst aber

zu

erscheinende, einander nicht

unbe¬

dingt widersprechende Argumente vorbringen. Die Stätten des

zerfallen

kam

so



Grauens, die vielen überkommenen KZ-Gelände

Polen. Mich

aus

zehn Jahren ein

vor

hier nicht die

bewegt

Frage, sondern das ausweglos diese Spuren des Verbrechens sen, dass die

völlig

auch mit den

leeren, stacheldrahtgesäumten

unzureichende Evokationen der

vermögen

so



bekäme

man

berechtigte Empörung, je Restauriert

man

Authentizität.

Tilgte

aufrichtigen

Felder heute

Vergangenheit

man

Hinwei¬ noch

nur

wecken

zu

entweder falschen Beifall oder

erntete

nach dem.

aber, rührt

In

finanzielle

vordergründig

erscheinende Dilemma: —

Hilferuf

entsprechender

Dachau

man

die unvernarbten Wunden der

Beispiel

zum

nachgebauten Häftlingsbaracke

an

kann

man

studieren: Sie ist

schulbuchmäßig lehrhaft, Benjamin in seinen schlimmsten

das

an

einer

notwendigerweise

aber eben nicht authentisch. Ob Walter

sen,

dass

man

auch einmal

von

Visionen sich hätte träumen las¬

der Aura der

epochalen

Verbre¬

chensorte würde reden müssen? Vor einem Jahr erwähnte ich ihn im

Zusammenhang

ihm zu

geschaffenen

dem

wird,

mit der

nun

von

komme ich

Schluss, dass Gedächtnis nicht gestiftet

nicht durch die Kunst.

Und doch bleibt

Zweifel: Würde nicht eine »zentrale

nagender

Gedächtnisstätte«,

wie

mit der formelhaften Das ist

für Dani Karavan und den

Gedächtnisort in Port Bou. Hier

Hölderlinschen

wenn

Ehrung

es so

amtlich

Anrufung

heißt, Analoges bewirken,

»Auschwitz« auch

geschehen

weit, das ist nicht hier. Konkret gefragt: Kann

was

mag:

man

sich

beispielsweise in der wohl geordneten Landschaft des bayerischen Voralpenlandes den Schrecken des staatlich organisierten Massen¬ mordes

vorstellen, zwischen wohlbestellten Feldern,

gewölbte

Weite

Waldstücke

eingewebt

erscheinen

wo

und

in

die

Kirchen

schmucke Dörfer akzentuieren? Und doch ist auch hier eine grau-

54

sige Erinnerungsspur im

nachzuzeichnen. In den letzten

Kriegstagen,

sich dort viele Tausend

April 1945, schleppten

KZ-Häftlinge Landsberg/Kaufering in Richtung Süden, bei noch einmal einsetzendem Schneeregen, scharf bewacht, völlig erschöpft, tage- und vor allem nächtelang, denn die Bevölke¬ den

aus

Dachau und

Lagern

rung sollte nicht doch

sehen,

was

wahrnahm,

entsetzt

Gewehrkolben

gleichen

sie

raunend halb

nur

verstohlen

helfend,

und

wusste

sie nicht

wo

zurückgetrieben wurde,

die die

nun

von

den

ursprüng¬

lich wohl Neun- oder Zehntausend voranstießen. An dieses Geschehen

len

hat,

das



anderen Orten Deutschlands Paralle¬

an

soll mein Denkmal erinnern

achtzehnmal in identischer Form wurde. Ich erzähle hier nicht die

am



ein

»Stationenmal«,

historischen

das

Weg aufgestellt

Vor-, die Wettbewerbsgeschichte.

Man kann die dissonanten Stimmen der Berliner Holocaust-Debatte

auf den

regionalen Bezug herunterrechnen,

Einwände vorzustellen. des

Wirkgeschichte auf einer ziert bis

zum

der

1989

die

Fuß des

ersten

nischer

aus

der

Aspekte

aufgestellten

hiesige

der

Denkmals

Verhältnisse

proji¬

Bonn vorbei und auch hindurch

vorstellen

die sie

Historiker, der aufgrund und

muss.

befreundeter,

der seine

Einige

Jahre nach

gehört

unter

der

zu

Deutschland

und

zu

in

Israel

entstandenen

Überraschten,

als deutscher

Solly

amerika¬ sie

Zeuge

zu¬

ein

Ganor heißt einer dieser

mit wachsender literarischer

Amerika, inzwischen auch

in

durch

diese

er

mir, dem

das Abzeichen

Erinnerungsbesuche

Bürgergemeinschaft. Abzeichen,

abbildet. »You made

mir, als

junger

in

dem Titel Ein anderes Leben veröffentlicht hat.

tragen bei diesen Anlässen ein

Figurengruppe

ein

»Schlüsselgeschichte«

schließlich,

Erinnerung

niedergeschrieben

Deutschland

befreiten,

einer

bekannter Historiker.

Überlebenden,

Ganor

manche

Stationsmale saßen in meinem Pullacher

Einheit,

sammengebracht hatte,

Er

Mal

auf



an

waren

Überlebende dieses Marsches, zwei amerikanische ehema¬

Soldaten

Dichte

sich

Siebengebirges

der

aber

ersten

zum

man

Weichbild Kölns

Aufstellung

Atelier

lige

Strecke,

vom



Ungeahnt

sich die örtlichen

um

von

our

55

en

Ihre

Mitglieder

miniature meine

logo« sagte

dieser

anheftete,

das

in

lächelnd

Solly

Motivverwendung völlig

und wir lachten das

Lachen,

Hubertus

von

KZ-Häftlingen gurationen auf 140

Pilgrim: von

Stationenmal für den

Dachau und

Landsberg,

im Münchner Umland cm

hohem

Sockel,

(und

1989.

56

in

»Todesmarsch«

Jerusalem)

(Foto:

von

18 identische Bronzefi-

Hubertus

80 v.

cm

X

145

Pilgrim)

cm

das

bei luziden

man

denn

er

hätte

jüdischen

auch sagen können: »You made

ja

eine

Vorausgegangen

war

shem ein

meiner

die an

lacht, knapp

Witzen

Abguss

Wiederholung

in

Begegnung

our

Jerusalem,

Bronzegruppe aufgestellt

des deutschen

an

Chronistentextes,

den

Tränen,

stigma«. wo

in Yad Va-

war, freilich ohne

der

ja

so

wörtlich

dieser Stelle ohnehin nicht zutraf und den ich durch einen alttes¬

tamentarischen Text ein weiser

zu

diger,

in München ein

Schriftgelehrter,

der mir half. Als

riet. In Jerusalem fand sich schnell

ersetzen

bei der

nun

geschickter

Schreibkun¬

1992 die

Einweihung Sprecherin (8,23) einen Augenblick stockte,

beim Verlesen der Jeremia-Stelle

fiel der Chor der Umstehenden wie mit einer Stimme ein: »Wer

gäbs,

mein

Haupt

meine

Tag

war ein

Augen

Gewässer,

ein Born der

Träne,

und Nacht wollt ich beweinen

die Durchbohrten der Tochter meines

wie

es

in der

Verdeutschung

Ich erinnere mich

diese

an

von

Buber/Bosenzweig

Stunde,

an

meinem Atelier und manche anderen

Ich

denke

längst

von

die vielen

an

mir

Bronzefiguren rene

abgelöst

an

Zeugenschaft,

auf die



die

die genannte mit

Gespräche

heißt.

Begegnung

ständig schmücken, bayerischen

an

der

speziell



die durch die

Oberlandes beschwo¬

»katalytische« Wirkung

Überlebensgemeinschaft

in

Überlebenden.

Blumen, die die Stationendenkmale

vielen Orten des an

Volks!«,

aus

dieser Mahnmale

litauischen Ghettos

verschleppten, im mörderischen Bunkerbau von Landsberg gequäl¬ Überlebenden, und grüble über Sinn oder Zwecklosigkeit mei¬

ten

nes

Tuns nach.

Akzeptanz

Irrig

die

Annahme, dass ein Denkmal sofort hohe

finden könnte. Jedes Denkmal aber wandelt sich in den

Jahren, die Wirkungserfahrung der Stationendenkmäler im Münch¬ ner

Umland bestärkt mein

die ermordeten Juden nicht

Europas,

notwendigerweise

Ich will

jetzt

malprojekte

nicht

Plädoyer

am

wenn

bisher

fortfahren,

für ein

großes

auch nicht

vorgesehenen

meine

anderen,

so

riesig

und auch

Standort.

verworfenen Denk¬

darzustellen. Es handelt sich meistens

57

Mahnmal für

um

Mahnmale,

die

von

Momenten

widerspruchsfreien

in sich nicht

geschichtli¬

chen Umbruchs zeugen sollten und die ihre Personifikation fanden in Kurt Eisner

zum

der Paulskirche

Beispiel

geplant

geben

erinnern sollte. Dass

jeder

es

vergeblich



Heinrich



ein Mahnmal

dass

oder

Gagern.

von

müsste, das

an

für den Platz

vor

Auch meinte

ich,

Flucht und

Vertreibung

Deutsche, den dieses Schicksal

vierte

traf, in die sich formende Bundesrepublik integriert wurde, bleibt für man

nach

ebenso

Denkmäler

man

genauso

»antikischer

man

solche,

wenig

wenn

inter¬

fehlt, das »Es Gesche¬

Mahnmale, wie

an

noch

Lebenden

wenigen Denkmälern,

man

keine

die unverän¬

bleiben, sehe ich solche, verändert, deren Epigramm umgeschrieben wird,

man

versetzt,

die ohne

negiert, abträgt,

Epigramme sind,

und schließlich erwähne ich die aktuelle maßen

kann

sollte.

setzen

deren Form

Aber

Züge trägt. Solange

Frömmigkeit«

Ich resümiere: Neben den wohl dert bestehen

erwägen,

die Basis der historischen Distanz

gesehen

einmal« wahrhaft märchenhafte

hen andauert, denkt

die

Bauelement.

bedeutendes

ein

ein nationales Denkmal dieses Themas

national war

Geschichte

unsere

komplementären Modells,

Erörterung

nämlich

einer

des

gewisser¬

Inschrift

ohne

Denkmal. Hier breche ich ab und besinne mich auf den Terminus

Da ich ihn hier

nur

in der

ursprünglichen,

gewohnten

Form verwendet

mit einem

Epigramm schließen,

habe,

so

will

ich, im 250. Goethejahr

das Goethe 1770 in

sich münzte, und das ich hier in

Epigramm.

nicht in der literarisch

Venedig

auf

inversem Sinn für mich

quasi

zitiere:

Vieles hob ich

versucht, gezeichnet, in

Öl gemalt, in Thon hob ich '

Unbeständig jedoch, Nur ein Deutsch

einzig zu

so

und nichts

gelernt

Talent bracht' ich der

schreiben. Und

Im schlechtesten

so

Stoff leider

Kupfer gestochen,

manches

58

geleistet;

Meisterschaft

verderb' ich nun

gedruckt,

noch

nah:

unglücklicher Dichter

Leben und Kunst.