OlympiaMagazin. Team London findet glanzvollen Abschluss im Hambacher Schloss

OlympiaMagazin www.osp-rhein-neckar.de Ausgabe 4/2012 Team London findet glanzvollen Abschluss im Hambacher Schloss Alle Ziele des Projekts erfüllt –...
Author: Minna Pfaff
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Ausgabe 4/2012

Team London findet glanzvollen Abschluss im Hambacher Schloss Alle Ziele des Projekts erfüllt – Team Rio soll Erfolgsgeschichte für die Metropolregion weiterschreiben 75 Tage nach den Olympischen Spielen und 47 Tage nach den Paralympischen Spielen fand für das Team London der Metropolregion Rhein-Neckar die „Closing Ceremony“ statt.

Ziele des Projekts in allen Bereichen übertroffen Doch der Fokus des Projekts, das von der Sportregion Rhein-Neckar initiiert und von der Fördergesellschaft des Olympiastützpunktes getragen und umgesetzt wurde, lag neben dem

In dieser Ausgabe: Partner Ein Dank an die Partner der FÖG 2 SRH Hochschule Heidelberg 5 Strukturen Olympia-Analyse 3 Eliteschüler des Jahres 6 Sportarten Bundesstützpunkt Leichtathletik 4 OSP-Erfolge 2012 7 Nachrichten Kurznachrichten 8 Impressum 8

© Martina Amrein

Im stilvollen Ambiente des Hambacher Schlosses feierten 130 geladene Gäste das Ende eines überaus gelungenen Projekts. Auch wenn das schlechte Wetter ein geplantes Feuerwerk nicht zuließ, eröffnete die Feier mit drei „Kanonenschlägen“ und dem Entflammen der Olympischen Ringe. Das gesamte Team sammelte in London 4 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze sowie 15 Platzierungen unter den Top Ten. Und trotzdem wurde bei den Sportlerinterviews durch Fernsehmoderator und SWR-Sportchef Michael Antwerpes deutlich, das Motto „dabei sein ist alles“ zählt nicht bei jedem Sportler. So haderte Rollstuhlsprinter Marc Schuh noch nach über sechs Wochen mit seinem 6. Platz über 400 m: „Wenn man als Weltranglisten-Erster über drei Jahre auf dieser Strecke dominiert, dann fährt man klar mit einer anderen Erwartung nach London.“ Bei Hockeyspielerin Fanny Rinne, die mittlerweile ihre aktive Karriere beendet hat, war ebenfalls der Frust über das verpasste Medaillenziel noch zu spüren. Die Stimmung im Festsaal des Hambacher Schlosses war heiter und gelassen. Paralympicssiegerin Hanne Brenner konnte nochmals herzlich, bei einem Videoeinspieler ihres Pflichtritts, über ihren kleinen Blackout lachen und Ruder-Olympiasieger Filip Adamski strahlte auf der Bühne mit seiner Medaille um die Wette.

Die wunderschöne Atmosphäre im Hambacher Schloss machte die „Closing Ceremony“ des Team London der Metropolregion zu einem ganz besonders stimmungsvollen Abend.

sportlichen Erfolg auch auf der Identifikation der Olympiateilnehmer mit der Metropolregion Rhein-Neckar und auf gesellschaftlichem Engagement außerhalb des Spitzensports. Rückblickend auf die Zielstellung des Projekts konnte in allen diesen Bereichen eine sehr positive Bilanz gezogen werden. Beim offiziellen Startschuss des Team London der Metropolregion Rhein-Neckar am 07. Dezember 2010 stellte Dr. Eckart Würzner, Sportregion Rhein-Neckar, die identifikationsstiftende Rolle des Teams heraus. Wunsch war es, die Bevölkerung im Rhein-Neckar-Kreis auf ihre hervorragenden Athleten und Athletinnen aufmerksam zu machen. Mit übergroßen Plakaten wurde in Heidelberg am Kaiserring und in Mannheims N7, sowie in 22 Kommunen der Metropolregion, unübersehbar mit den Olympioniken geworben. Anzeigen in verschiedenen Zeitungen und Fernsehaufzeichnungen des Rhein-Neckar Fernsehens trugen außerdem zur spürbar größeren Bekanntheit der Athleten im Gegensatz zum Team Peking 2008 bei. Soziale Kooperation fand große Begeisterung Ein weiterer wichtiger Gedanke – das soziale Engagement der Teammitglieder – erreichte ungeahnte Ausmaße. Die Unterstützung des Mentorenprojekts Big Brothers Big Sisters übertraf jegliche Erwartung. „Wir hätten nicht gedacht, dass sich solch eine persönliche Beziehung zwischen den Sportlern und den Kindern aufbaut, die bis hin zu den Postkarten aus Lon-

don auf ganz unterschiedliche Weise gelebt wurde“, berichtete Linn Schöllhorn, Regionalleiterin Big Brothers Big Sisters Rhein-Main/RheinNeckar, noch ganz angetan von der Kooperation. Unter den Athleten war zu spüren, dass die Freude der anderen an der Kooperation überschwappte und sie zu eigenen Ideen verleitete. Dies war unter anderem ein Mosaikstein des nächsten vereinbarten und erreichten Ziels: der Teamgedanke. Die Teammitglieder hatten die Möglichkeit, sich bei verschiedenen Veranstaltungen schon im Vorfeld zu den Olympischen und Paralympischen Spielen näher kennenzulernen. Neben der Präsentation des Teams, dem Nachmittag in der Print Academy Heidelberg und der herzlichen Verabschiedung auf der Mannheimer Seebühne durch die beiden ausgeschiedenen Ex-Teammitglieder Verena Jooß (Radsport) und Uwe Gensheimer (Handball) entstanden sportartenübergreifend neue Kontakte oder vorhandene wurden intensiviert. Via Facebook motivierten sie sich gegenseitig und so stand es außer Frage, dass man sich in London unterstützte und Wettkampfbesuche vereinbarte. So sprach Hans-Peter Immel, Präsident der Fördergesellschaft des OSP, zum Abschluss der Veranstaltung aus, was alle anwesenden Athleten, Trainer, Betreuer und Unterstützer des Team London dachten und fühlten: Bei so großem Erfolg haben die Gespräche und Planungen für ein Team Rio natürlich bereits begonnen. OSP Rhein-Neckar

Team London Facts 2011–2012 29 Athleten starteten bei den Olympischen und Paralympischen Spielen 38 Athleten wurden im Projektverlauf gefördert 10 Big Brothers Big Sisters-Aktionen mit Athleten BASF-Firmencup 2011 Startschuss mit Matthias Steiner Beteiligung Black Forest Cup Gewichtheben am OSP Zahlreiche RNF- u. SWR 4-Athletenportraits/Berichte Werbung bei engelhorn sports über Banner im e-shop, Flyer, Schaufenster Artikel in vielen Magazinen (u. a. Meier, UBI BENE, Econo, arena 2015, Fritz Heidelberg, Mannheim-Stadt im Quadrat, Heidelberger Journal, Mercedes Benz ect.) Viele Athleten als „Special Guests“ bei kommunalen (Sport-)Veranstaltungen (u. a. Talk im Hirsch, Olympia-Abend Seebühne/Stadtmarketing MA) 10 Athletenvorstellungen bei den Rhein-Neckar Löwen in der SAP-Arena Auszeichnungen: 2-maliger Gewinn „Anzeige des Monats“ 2011 und 2012 im Mannheimer Morgen Über 40 Großflächenplakate in Städten der MRN Vielfältigste weitere Kommunikationsmittel: Homepage, Facebook, Autogrammkarte, Flyer, TeamInfo, Plakate, Roll-ups, Kalender, Postkarten und mehr App-Service mit aktuellen Olympia-Ergebnissen Premium-Partner:

Partner: engelhorn sports, Heinrich-Vetter-Stiftung Förderer: Atos Klinik, Black Forest, Busenbender Dentalstudios, Pfitzenmeier Medien-Partner: Rhein-Neckar Fernsehen, Mannheimer Morgen, Rhein-Neckar-Zeitung Herzlichen Dank allen Beteiligten!

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Partner

OlympiaMagazin | Ausgabe 4/2012

Wir sagen „Danke“ an AOK Rhein-NeckarOdenwald, Fritz-Henkel-Stiftung und Black Forest Die Unterstützung der Partner der Fördergesellschaft des Olympiastützpunktes geht zu 100 % in direkte Athletenförderung

OSP Rhein-Neckar Die Fördergesellschaft ermöglichte im Zeitraum 2008–2012 Zuschüsse zu folgenden Maßnahmen: – privatärztliche Operation – Anschaffung eines Trainings-Speeres – Sicherung des Lebensunterhalts während der Olympiavorbereitung – sportartgerechtes Frühstück in Hochtrainingsphasen – Trainingslager-Kosten – Wettkampf-Kosten

© Henkel AG

Als besondere Leistung ermöglicht die AOK Rhein-Neckar-Odenwald als Partnerbetrieb des Spitzensports auch einen spitzensportgerechten Arbeitsplatz. Dafür ein extra Dankeschön!

© AOK Rhein-Neckar-Odenwald

Eine schnelle Zusage zur Unterstützung einer privatärztlichen Operation, die kurzfristige Anschaffung eines Trainingsgerätes oder die Sicherung des Lebensunterhalts in der Olympiavorbereitung – dies sind die kleinen Mosaiksteine, die die „FÖG“ zur Leistungsentwicklung von Athletinnen und Athleten der Metropolregion leisten kann. Die Entscheidung über den Einsatz der bescheidenen, aber im Einzelfall unentbehrlichen Mittel trifft der Förderausschuss, ein Gremium aus FÖGVorstand, OSP und Petra Dallmann als ehemaliger Medaillengewinnerin bei Olympischen Spielen. Der Kreis der Partner, die diesen wichtigen Baustein im Gesamtkonzept der Spitzensportförderung der Metropolregion ermöglichen, ist klein. Die Verbindung der Sponsoren und Spender zum Olympiastützpunkt ist umso freundschaftlicher. Die Förderer wissen, dass die von ihnen gewährte Unterstützung zu 100 % in direkte Athletenförderung fließt. Die Fördergesellschaft, der Olympiastützpunkt und vor allem die im letzten olympischen Zyklus unterstützten Sportlerinnen und Sportler sagen: herzlichen Dank und auf weitere gute Zusammenarbeit im Sinne des olympischen Spitzensports.

Als besondere Leistung ermöglicht Black Forest die Bereitstellung des qualitativ hochwertigen und mehrfach ausgezeichneten stillen Mineralwassers für die Trainingslager der A-Nationalmannschaften. Dafür ein extra Dankeschön!

© Black Forest

Die Fördergesellschaft des Olympiastützpunktes hilft in Einzelfällen schnell und unbürokratisch, wenn die Förderkonzepte der größeren Förderer des olympischen Spitzensports eine Lücke lassen.

„Die Unterstützung regionaler Athleten ist seit jeher ein fester Grundsatz unserer Philosophie. Deshalb freuen wir uns, dass wir mit unserem Engagement die Spitzensportler aus der Region ihrem Traum von Olympia ein kleines Stück näher bringen können.“ Klaus Bähr Geschäftsführer von Peterstaler, dem Unternehmen hinter der Marke Black Forest

„Als starker Partner in Sachen Gesundheit setzt die AOK ihr Know-how ein und begleitet den OSP und die Sportlerinnen und Sportler auf ihrem Weg zum Erfolg. Für uns ist Gesundheit das höchste Gut, das es zu erhalten gilt. Hier hat die AOK ein umfangreiches und attraktives Angebot. Ich wünsche dem OSP und allen Sportlerinnen und Sportlern eine besinnliche Weihnachtszeit und einen erfolgreiches Jahr 2013 gemeinsam mit der AOK RheinNeckar-Odenwald.“

„Mit der langjährigen Unterstützung des Olympiastützpunktes RheinNeckar übernehmen wir gerne gesellschaftliche Verantwortung in der Stadt und der Region, in der wir als Unternehmen ansässig sind. Wir schätzen die Arbeit, die dort für den Spitzensport der Region getan wird, und freuen uns über die Erfolge der Sportler. Unser gesellschaftliches Engagement ist fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie von Henkel, denn als nachhaltig handelndes Unternehmen sind wir davon überzeugt, dass wirtschaftlicher Erfolg nur eintritt, wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Die Förderung von Bildung, die Stärkung der Wissenschaften, der sozialen Belange und nicht zuletzt des Sports liegt daher im Zentrum des Engagements.“ Jürgen Däuber Standortleiter Henkel Heidelberg

Stefan Strobel Geschäftsführer AOK Rhein-Neckar-Odenwald

Mit Energie zu Spitzenleistungen Verena Sailer (Europameisterin 2010, 100 Meter Sprint)

Die Konzentration auf das Ziel und der effiziente Einsatz von Energie – das ist es, was uns mit Verena Sailer verbindet. Als Ihr Zukunftsversorger in der Region bieten wir „Spitzenleistungen“ durch innovative und nachhaltige Energielösungen sowie umfassenden Service – für eine lebenswerte und sichere Zukunft. www.facebook.com/mvv-energie

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Strukturen

© privat

Olympische Spiele London 2012 – Zusammenfassung der Analysen

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Deutschland gehörte in London zu den sechs führenden Nationen im olympischen Sommersport Auf Platz sechs im Medaillenspiegel hat Deutschland in London 12 % mehr Medaillen gewonnen als in Peking 2008. Die positive Gesamtbilanz der Deutschen Olympiamannschaft 2012 wurde in den letzten Wochen differenzierter analysiert. Im Sinne eines „executive summary“ für die Leserinnen und Leser fasst das OlympiaMagazin die Analysen des Deutschen Olympischen Sportbundes, des Instituts für angewandte Trainingswissenschaft und der Olympiastützpunkte Deutschland in drei Schwerpunkte zusammen und stellt dar, welche Konsequenzen sich für den OSP Rhein-Neckar ergeben. Verteilte Ressourcen optimal vernetzen Je zielgerichteter Athleten, Trainer, Betreuer, Trainingsstätten, schulisch-berufliche Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung und Anreize zur richtigen Zeit am richtigen Ort vernetzt werden, umso wirksamer wird die Ausbildung der Talente sein. Begriffe wie „Zentralisierung“, „regionales Stützpunktmanagement“ oder „sportartübergreifender Wissenstransfer zwischen Forschung, zentraler Steuerung und täglicher Routine“ weisen in den meisten Sommersportarten auf Entwicklungspotenziale hin. Wichtig dabei ist zu bedenken, dass „Vernetzung“ nicht stattfindet, wenn nicht verantwortliche Personen den klaren Auftrag bekommen, dafür zu sorgen. Durchgängig am internationalen Spitzenniveau orientieren Der deutsche olympische Sport ist noch nicht in allen Sportarten so organisiert, dass die Ausbildung sportlich ambitionierter und talentierter Kinder und Jugendlicher sich in allen Etappen an den Erfordernissen des internationalen Spitzenniveaus orientiert. Dies gilt für Inhalte, Umfänge und Intensitäten gleichermaßen. Die Erfahrung „Olympia“ bietet unschätzbar große Chancen für die persönliche Entwicklung junger Menschen. Es sollte als Verantwortung aller Beteiligten begriffen werden, sportliche Ausbildung auf allen Alters- und Leistungsstufen auf die olympische Idee und damit den olympischen Erfolg hin auszurichten. Außergewöhnliche Talente bei Trainern und Athleten in den Mittelpunkt stellen Olympische Medaillen werden von Menschen gewonnen, die außergewöhnliche Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Konkurrenzdruck mit Freude ausleben. Diese Menschen wiederum können nur von entsprechenden Lehrern ausgebildet werden. Sichtungskonzepte, Kadersysteme, Nominierungsrichtlinien, Trainerqualifizierungen, Stellenbesetzungen und Vergütungskonzepte müssen noch mehr als bisher an dieser eigentlich banalen Einsicht orientiert werden. In künftigen Analysen könnten neben Athleten und Trainern auch die haupt- und ehrenamtlichen Träger von Managementfunktionen einbezogen werden. Die Spitze der vielzitierten Kaderpyramide wird nur dann bis in den Olymp reichen, wenn schon ihre Basis mit außergewöhnlichen Talenten bestückt ist. Der Beitrag des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar Der Olympiastützpunkt Rhein-Neckar hat den Auftrag, als sportartübergreifende Institution des Leistungssports der Metropolregion optimale Serviceleistungen für die uns anvertrauten Ath-

Nation USA

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Entwicklung der Platzierungen von Peking zu London bei Platz 1 bis 3 und 4 bis 8 Quelle: DOSB

letinnen und Athleten sowie deren Trainerinnen und Trainer anzubieten. Unsere Arbeit wird von den Anspruchsgruppen des OSP mit Bestnoten bewertet. Um dieses Niveau zu sichern, wird der OSP, bezogen auf die Analyseergebnisse London 2012, die erkannten Schwerpunkte noch stärker in den Fokus seines Handelns stellen. Die Anforderungen außergewöhnlicher Talente erfüllen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Olympiastützpunktes müssen in besonderer Weise in der Lage sein, die Anforderungen außergewöhnlicher Menschen zu erfüllen. Der OSP wird auch künftig Personalentwicklung und Organisationskultur an dieser Aufgabe ausrichten.

OSP-Leistungen am internationalen Spitzenniveau orientieren Qualifikation und Engagement der OSP-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die durch den OSP zur Verfügung gestellte Infrastruktur orientieren sich konsequent am internationalen Spitzenniveau. Ob Trainingswissenschaft, Karriereberatung oder Medizin, ob Ausstattung des Konditionsraumes oder der Messplätze: Auch in Zukunft werden wir im Rahmen der Ressourcen dieses Top-Niveau zu allen sportartübergreifenden, pädagogischen und speziellen trainingswissenschaftlichen Fragestellungen sicherstellen.

Ressourcen optimal vernetzen Der Olympiastützpunkt ist der entscheidende Knoten in der Vernetzung des olympischen Spitzensports der Metropolregion Rhein-Neckar. Wo Fachverbände oder einzelne Trainingszentren den sportartübergreifenden Überblick nicht haben können, wo Dachverbände die regionalen Details nicht kennen können oder ihren Fokus nicht allein auf den olympischen Spitzensport legen können – da schließt der Olympiastützpunkt die Lücke und wird auch in Zukunft großen Wert auf die Erfüllung dieser wichtigen Aufgabe legen. Prof. Michael Hölz, Daniel Strigel

Sportarten

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© OSP Rhein-Neckar

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Die OSP LeichtathletikTrainingshalle sichert vor allem in den Wintermonaten optimale Trainingsmöglichkeiten – für Läufer und Werfer.

Bundesstützpunkt Leichtathletik auf hervorragendem Niveau Sechs Athleten des Bundesstützpunktes Leichtathletik bei Olympia dabei Das Olympiajahr 2012 war ein äußerst erfolgreiches Jahr für die Leichtathletinnen und Leichtathleten des Bundesstützpunktes Mannheim/Ludwigshafen, Schwerpunkte Sprint/Hürdensprint/Wurf.

© Manke-Reimers

Von den insgesamt 24 Bundeskaderathleten, die dem Stützpunkt zugeordnet sind, schafften sechs den Sprung zu den Olympischen Spielen. Die Sprinterinnen Verena Sailer und Anne Cibis (ehemalige Möllinger/beide MTG Mannheim) liefen mit der deutschen 4x100-Meter-Staffel im Finale auf Rang fünf. Damit erreichten sie wenige Wochen nach ihrem Europameistertitel auch in London die beste deutsche Staffelplatzierung. Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV, lebt mit seiner Freundin Carolin Nytra in Mannheim) flog nach seinem souveränen Sieg bei den Europameisterschaften in Helsinki in London nur knapp an einer Medaille vorbei. Mit 8,10 Meter fehlten ihm am Ende als Fünftem ganze zwei Zentimeter auf Bronze. Die Ludwigshafenerin Lisa Ryzih überquerte im Stabhochsprung 4,45 Meter und wurde Sechste. Carolin Nytra (MTG Mannheim) schied über 100 Meter Hürden im Halbfinale aus, Christian Reif (bisher ABC Ludwigshafen) verpasste im Weitsprung als 13. das Finale um einen Platz.

„Sechs Olympiateilnehmer, das wäre auch eine Wunschgröße für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016“, sagt Rüdiger Harksen, Koordinator des Bundesstützpunktes. 19 Bundeskader-Athleten verzeichnete der Bundesstützpunkt Mannheim/Ludwigshafen in den Jahren 2010 und 2011, 2012 waren es dann 24, die auch für 2013 erreicht werden. „Wir halten das hohe Plateau“, ist Harksen zufrieden. Die 24 Athleten für 2013 teilen sich auf in sechs TopTeam-Athleten, außerdem gehören zehn zusätz-

liche B-Kader-, sechs C-Kader- und zwei D-/CKader-Athleten zum Bundesstützpunkt. Herausragende Nachwuchs-Sportlerin war 2012 die Mannheimerin Shanice Craft. Im vergangenen Jahr bereits Junioren-Europameisterin mit dem Diskus und 2010 erste Jugend-Olympiasiegerin mit der Ein-Kilo-Scheibe, setzte sie in diesem Jahr noch einen drauf: Bei den JuniorenWeltmeisterschaften in Barcelona holte die 19-Jährige völlig überraschend in ihrer Neben-

„Wir befinden uns auf hervorragendem Niveau, was die Serviceleistungen des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar betrifft.“ Rüdiger Harksen Koordinator des Bundesstützpunktes und Bundestrainer Frauen-Hürdensprint

Neben der Betreuung in der OSP-Zentrale in Heidelberg sorgt das Team der „Fitmacher“ um Marco Welz für zeitsparende Behandlung direkt am Trainingsort in Mannheim und auch das „Sportomed“ unterstützt die Spitzensportler. Wichtige Bestandteile der Betreuung durch den OSP Rhein-Neckar sind die Leistungsdiagnostiken von Hans-Wolfgang Döttling, Dr. Joachim Jost und Helmut Müller sowie die Laufbahnberatung durch Christoph Steinbach. „Seitens

des OSP gibt es eine sehr harmonische Zusammenarbeit mit allen handelnden Personen – immer zum Wohle des Athleten“, so Harksen. Für die Zukunft hat er einen Wunsch: „Würde es gelingen, noch mehr Sponsoren für unsere olympische Kernsportart zu begeistern, könnten noch mehr Athleten, die hier bereits trainieren, auch ein Vereinstrikot aus der Region tragen.“ Bettina Schardt

Unsere Sportförderung: Gut für den Sport. Gut für die Region.

disziplin Kugelstoßen WM-Gold. Mit dem Diskus folgte später noch WM-Silber. Große Erfolge, die auch außerhalb der Leichtathletik großen Anklang fanden: Shanice Craft wurde sportartenübergreifend von der Deutschen Sporthilfe als Deutschlands „Juniorsportlerin des Jahres 2012“ ausgezeichnet und erhielt im November den Victor Award der Metropolregion. Damit solche Erfolge möglich sind, arbeiten drei hauptamtliche Trainer am Bundesstützpunkt (Rüdiger Harksen für Hürden/Sprint, Valerij Bauer für den Sprint und Lutz Klemm für den Wurf). Außerdem sind noch weitere nicht hauptamtliche Trainer dabei, die die Athleten auf ihre Aufgaben vorbereiten. Unter anderen gehören Vladimir Ryzih und Juri Tscherer in Ludwigshafen dazu sowie Michael und Iris Manke-Reimers, die Sprinter Patrick Domogala und Shanice Craft trainieren.

Shanice Craft wurde für ihre herausragenden Leistungen in 2012 zur Juniorsportlerin des Jahres gewählt.

„Wir befinden uns auf hervorragendem Niveau, was die Serviceleistungen des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar betrifft“, sagt Rüdiger Harksen, der neben den Trainern auch die Rundumbetreuung der Athleten und die Ausstattung der Sportstätten lobt. Haupttrainingsorte sind die Leichtathletik-Hallen in Mannheim und Ludwigshafen sowie die angrenzenden Stadien. Der Kraftraum in Heidelberg mache das Sportstätten-Paket perfekt. „Wir haben zudem ein sehr gutes physiotherapeutisches System“, so Harksen.

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Partner

© SRH Hochschule Heidelberg

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Zum Start ihres Studiums an der SRH Hochschule Heidelberg wurden die Spitzensportler vom Rektor Professor Dr. Jörg Winterberg persönlich begrüßt: hinten Florian Woesch, Max Platzer, Jan-Philipp Fischer, Dieter Geier, Lisa Schneider; vorne Mark Fischer, Clemens Rapp, Prof. Dr. Jörg Winterberg, Christoph Steinbach, Daniel Strigel (nicht im Bild ist Uwe Gensheimer).

Mehr Spitzensportler im Hörsaal Fünf weitere Athleten starten ihr Studium auf dem Heidelberger SRH Campus Die SRH Hochschule Heidelberg und der Olympiastützpunkt RheinNeckar wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Seit einigen Jahren können Spitzensportler am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar (OSP) trainieren und gleichzeitig an der SRH Hochschule Heidelberg studieren. Damit diese durch sportbedingte Fehlzeiten keinen Nachteil gegenüber anderen Kommilitonen haben, passt die Hochschule ihr Studium individuell an die Trainingsund Wettkampfzeiten an. Nun rücken beide Kooperationspartner noch enger zusammen. Fünf weitere Athleten des OSP starten ihr Studium auf dem Heidelberger Campus. Hockeyspieler, Boxer, Gewichtheber und Olympiaschwimmer – sportlicher hätte die Runde in der neuen Bibliothek der SRH Hochschule Heidelberg nicht sein können. Zum Start ihres Studiums an der SRH Hochschule Heidelberg wurden die Spitzensportler vom Rektor Professor Dr. Jörg Winterberg persönlich begrüßt. Gemeinsam mit dem Leiter des Olympiastützpunktes, Daniel Strigel, und dem OSP-Laufbahnberater Christoph Steinbach diskutierten sie über den

Spagat zwischen Sport und Studium. Persönliche Eindrücke vom Studienalltag eines Spitzensportlers gab es von drei Athleten, die bereits an der SRH Hochschule Heidelberg studieren.

„Die Bildungspartnerschaft mit der SRH Hochschule ist ein Erfolgsmodell für die duale Karriere. “ Prof. Michael Hölz Präsident des OSP Honorarprofessor für Betriebswirtschaftslehre und Sportmanagement an der SRH Hochschule Warum eine Hochschule Spitzensportlern überhaupt ein maßgeschneidertes Studium ermöglicht, sieht der Rektor im Ursprungsgedanken der SRH Hochschule Heidelberg: „Wir blicken auf eine lange Tradition innerhalb der Rehabilitation zurück und sind damit spezialisiert auf Menschen, die unter besonderen Bedingungen leben und studieren. Und was wir bereits Rehabilitanden ermöglichen konnten,

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wollen wir auch verstärkt auf andere Bereiche ausweiten“. Darüber hinaus ist sich Winterberg sicher, dass sich Sport und Studium optimal ergänzen. So könnten sich bestimmte Erfahrungen aus dem Training, wie beispielsweise Teamarbeit, auch positiv auf das Lernen auswirken. Für OSP-Präsident Prof. Michael Hölz ist die Bildungspartnerschaft mit der SRH Hochschule ein Erfolgsmodell für die duale Karriere. Als Professor für Unternehmensführung und Marketing ist er in der Lehre der Hochschule tätig und begleitet als Berater den Change-ManagementProzess in der Hochschuldidaktik. Daniel Strigel freut sich über die Verzahnung des Studiengangs Physiotherapie mit der Lehrambulanz am Olympiastützpunkt und plant Forschungsprojekte in der Physiotherapie und im Qualitätsmanagement. Und dass der Torschützenkönig der Handball-Bundesliga Uwe Gensheimer den hohen Zeitaufwand bei den RheinNeckar Löwen und in der Nationalmannschaft mit seinem BWL-Studium verbinden kann, „zeigt, mit welcher Flexibilität und gleichzeitiger Qualität die duale Karriere von Spitzenathleten an der Hochschule gelebt werden kann“, führt Laufbahnberater Christoph Steinbach aus. Die

neu eingeführten fünfwöchigen Studienmodule sind dabei für Clemens Rapp, den Olympiavierten in der 4x200-m-Freistilstaffel, eine positive Herausforderung bei den Wirtschafts-ingenieuren im House of Engineering. Die neuen studierenden Bundeskader-Athleten an der privaten Heidelberger Hochschule sind: Hockey-Torfrau Lisa Schneider in der Physiotherapie, Gewichtheber Max Platzer in Virtuelle Realitäten, Boxer Dieter Geier (Maschinenbau), Jan-Phillip Fischer (BWL) und Hockey-Hallenweltmeister Florian Woesch im Master-Studiengang BWL/Sportmanagement. Leichtathletik-Europameisterin Caro Nytra absolviert an der SRH Fernhochschule Riedlingen ihren Master of Business Administration (MBA) auf ipad-Basis als Stipendiatin. Wie es in Zukunft weitergehen soll, da sind sich die beiden Kooperationspartner einig: Die neue Hochschultradition soll weiter wachsen und auch auf paralympischer Ebene ausgebaut werden. Und bestenfalls starten alle Athleten mit einem erfolgreichen Studienabschluss und einer Medaille ins Berufsleben. SRH/OSP Rhein-Neckar

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Strukturen

OlympiaMagazin | Ausgabe 4/2012

Hamza Touba Eliteschüler 2012 Im Jahr 2007 empfahl der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) seinen Nachwuchs-Boxer Hamza Touba aus Neuss in Nordrhein-Westfalen für das Sportinternat Heidelberg. Nach dem Durchlaufen des umfangreichen Aufnahmeverfahrens, gemeinsam mit seinen marokkanischen Eltern, stand der Aufnahme des damaligen Hauptschülers in das Sportinternat am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar nach der Zustimmung des Landessportverbandes Baden-Württemberg (LSV) und des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) nichts mehr im Wege. In einer „Probewoche“ im Vorfeld der Internatsaufnahme wurde in Abstimmung mit der Schulleiterin der Johannes-Kepler-Realschule Frau Monika Riedel abgeprüft, ob Hamza in der Realschule seinen Platz finden kann. Diese Testung zeigte bei Hamza größeres schulisches Potenzial auf, sodass Hamza direkt von der Hauptschule auf die Johannes-Kepler-Realschule wechselte. Durch den Bundesland- und Schulartwechsel war es nicht einfach für ihn, sich in Heidelberg einzugewöhnen und sich schulisch, persönlich und sportlich zu etablieren. Durch sein großes sportliches Talent, den wachsenden Ehrgeiz in der Schule und unterstützt durch einen guten Betreuungsrahmen, begann sich die Karriere von Hamza zu beschleunigen. Im Jahr 2010 schloss er die Realschule mit einer guten Mittleren Reife ab und auch sportlich gab es in den ersten drei Jahren sehr Erfolgreiches zu vermelden: mehrere Deutsche Meistertitel in den Jahrgängen und ein 5. Platz bei der Junioren-EM 2009 schmücken die Nachwuchskarriere des jungen Boxers. Nahtlos stellten sich auch im Übergangsjahr zur Elite die Erfolge ein. Fast sensationell wurde Hamza 2010 Deutscher Meister bei den Männern, schlug etablierte Nationalmannschaftsboxer und ließ 2011 einen weiteren Deutschen Meistertitel folgen. Sein Boxstil faszinierte die Experten: elegant, schnell und hart bearbeitet er seine Gegner. Mit diesen Erfolgen qualifizierte er sich für die Europameisterschaften der Männer 2011, bei denen er in der 2. Runde leider ausscheiden musste. Parallel zu dieser rasanten sportlichen Entwicklung ging es bei Hamza auch schulisch sehr gut voran. Er begann an der Julius-Sprin-

ger-Schule das zweijährige kaufmännische Berufskolleg. In intensiver Zusammenarbeit mit der Julius-Springer-Schule musste ein Plan „gestrickt“ werden, der dem „Traum Olympia 2012“ für Hamza eine Realisierungsmöglichkeit gibt. Mit Herrn Liebler, dem Rektor der Julius-Springer-Schule, Laufbahnberater Christoph Steinbach und Internatsleiter Jochen Zürn wurde gemeinsam die Lösung des gestreckten ersten BK-Jahres auf zwei Jahre erarbeitet. Herr Reuter vom Regierungspräsidium gab grünes Licht für das Projekt. So wurde vereinbart, dass die Hälfte der Fächer im ersten BK-1-Jahr und die andere Hälfte im zweiten BK-1-Jahr unterrichtet und abgeprüft werden. Damit war Hamza mit 10 bis 12 wöchentlichen Trainingseinheiten, vielen Wettkämpfen und an die 100 Abwesenheitstagen durch Turniere, Länderkämpfe und Trainingslager in der Lage, die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London 2012 im Gleichklang mit dem Beschreiten des Wegs hin zum Fachabitur anzugehen. Die Julius-SpringerSchule erhielt im Rahmen der Eliteschul-Förderung auch Verfügungsstunden vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, um die spezielle Athletenbetreuung auch für weitere Kaderathleten sicherstellen zu können. Nur denkbar knapp und nach Expertenmeinung ungerecht, verpasste Hamza letztlich die Olympia-Qualifikation beim entscheidenden Turnier in Istanbul gegen einen Türken. Auch der fünfte europäische Startplatz, der ihm zugestanden hätte, wurde kurzerhand nach Asien weitergereicht. Man wisse: Der Weltpräsident der AIBA kommt aus China. Schulisch jedenfalls schaffte Hamza den „Sprung“ ins BK 2, welches er im Juli 2013 abschließen wird. Für das laufende Schuljahr wurde nach Absprache mit dem Boxverband und dem Bundestrainer Zoltan Lunka die volle Konzentration auf die Schule gelegt, um anschließend, mit Erreichen des Fachabiturs, die weitere Karriere mit dem Ziel: „Olympische Spiele in Rio de Janeiro 2016“ angehen zu können. Durch sein vorbildliches Verhalten, seine hohe Sozialkompetenz, seine schulischen Leistungen und den großen sportlichen Erfolg hat sich Hamza die Auszeichnung zum Eliteschüler des Jahres 2012 wahrlich verdient. Herzlichen Glückwunsch! OSP Rhein-Neckar

© OSP Rhein-Neckar

© OSP Rhein-Neckar

Sportlich und schulisch mit rasantem Aufstieg: Eliteschüler 2012 Hamza Touba aus dem Sportinternat des OSP.

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Sportarten

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25 Medaillen bei internationalen Titelkämpfen Das Wettkampfjahr 2012 war natürlich geprägt vom sportlichen Highlight, den Olympischen und Paralympischen Spielen in London. Doch neben der hervorragenden Londonbilanz mit 4 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze gab es darüber hinaus noch weitere internationale Erfolgsgeschichten. Von den Europameisterschaften im Gewichtheben, Hockey, Kanu, Leichtathletik, Ringen und Schwimmen kehrten insgesamt acht Europameister, zwei Vize-Europameister und eine Bronzemedaillengewinnerin zurück. Auch um den Nachwuchs steht es am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar gut. Bei Welt- und Europameisterschaften im Boxen, Hockey, Kanu und Gewichtheben sammelten am OSP betreute Athleten vier Gold- und drei Silbermedaillen. Nicht vergessen wollen wir in diesem Jahr auch zwei absolute Pechvögel: Nicole Reinhardt und Matthias Steiner. Beide im Vorfeld als Medaillenaspiranten bei den Olympischen Spielen gehandelt, ereilten gesundheitliche Rückschläge. Reinhardt, Einerkajak-Weltmeisterin von 2011, musste aufgrund gesundheitlicher Probleme den Traum von einer weiteren olympischen Medaille schon im Vorfeld der Olympischen Spiele begraben. Der Langzeitverletzte Steiner schuftete ohne Ende für sein Comeback an der Langhantel, wurde Europameister und verletzte sich während des zweiten Versuchs im Reißen so schwer, dass er abbrechen musste. Doch nach Olympia ist direkt wieder vor Olympia. Wir freuen uns auf einen neuen Olympiazyklus mit Euch!

Monat

Sportart

Name

Vorname

Veranstaltung

Platzierung

Ort

Januar

Hockey

Witthaus Woesch Fabig Weinzierl Gensheimer Groetzki Roggisch Haase Haase Rinne Engelhardt Steiner Rohde Ulrich Lippok Hörmann

Matthias Florian Tonja Nathalie Uwe Patrick Oliver Lydia Mandy Fanny Alexandra Matthias Julia Christin Silke Silke

Hallen-Europameisterschaft

1. Platz

Leipzig/Deutschland

Europameisterschaft Europameisterschaft

22. Platz 7. Platz

Sheffield/Großbritannien Serbien

Champions Trophy

4. Platz

Rosario/Argentinien

Eislauf Handball

Februar

Hockey

März April

Ringen Gewichtheben

Mai Juni

Schwimmen Kanu

Juli

Leichtathletik

Leichtathletik Kanu

Hockey Boxen Gewichtheben Schwimmen August Rudern Turnen

OSP Rhein-Neckar

Leichtathletik

Gewichtheben

Hockey

Kanu Ringen Mod. Fünfkampf September Judo

Dressurreiten

Rollstuhl-Sprint November

Boxen

Europameisterschaft Europameisterschaft

3. Platz Belgrad/Serbien 2. Platz Superschwergewicht Antalya/Türkei 5. Platz –53 kg 5. Platz Europameisterschaft 1. Platz 4 x 100 m Freistil Debrecen/Ungarn Europameisterschaft 2. Platz K1 1.000 m Zagreb/Kroatien 12. Platz K1 200 m Leonhardt Carolin 1. Platz K4 500 m Bayer Sebastian Europameisterschaft 1. Platz Weitsprung Helsinki/Finnland Cibis Anne 1. Platz 4 x 100 m Staffel 7. Platz 100 m Sailer Verena 1. Platz 4 x 100 m Staffel 6. Platz 100m Ryzih Lisa 7. Platz Stabhochsprung Craft Shanice U20-Weltmeisterschaft 1. Platz Kugelstoßen Barcelona/Spanien 2. Platz Diskus Volz Sabine U23-Europameisterschaft 2. Platz K4 500 m Montemor-o-Vehlo/POR 4. Platz K1 200 m Dürr Carolin 2. Platz C1 200 m Schenk Kimberley Junioren Europameisterschaft 8. Platz K2 1.000 m Engels Marcel U18-Europameisterschaft 1. Platz Österreich Maier Jonas Pfeifer Erik Olympische Spiele Teilnahme London/Großbritannien Rhode Julia Olympische Spiele 11. Platz –53 kg London/Großbritannien Ulrich Christin 13. Platz –58 kg Rapp Clemens Olympische Spiele 4. Pl. 4 x 200 m Freistilstaffel London/Großbritannien Lippok Silke 13. Platz 200 m Freistil 13. Platz 4 x 200 m Freistilstaffel Heintz Philip Teilnahme 200 m Lagen Adamski Filip Olympische Spiele 1. Platz Achter London/Großbritannien Seitz Elisabeth Olympische Spiele 10. Platz Mehrkampf London/Großbritannien 6. Platz Stufenbarren Bayer Sebastian Olympische Spiele 5. Platz Weitsprung London/Großbritannien Reif Christian Teilnahme Weitsprung Sailer Verena 15. Platz 100 m 5. Platz 4 x 100 m Cibis Anne 5. Platz 4 x 100 m Ryzih Lisa 6. Platz Stabhochsprung Nytra Carolin Teilnahme 100 m Hürdenlauf Spieß Jürgen Olympische Spiele 9. Platz –105 kg London/Großbritannien Steiner Matthias Teilnahme +105 kg Velagic Almir 8. Platz +105 kg Haase Mandy Olympische Spiele 7. Platz London/Großbritannien Rinne Fanny 7. Platz Witthaus Matthias 1. Platz Leonhardt Carolin Olympische Spiele 2. Platz K4 500 m London/Großbritannien Hörmann Silke 15. Platz K1 200 m Engelhardt Alexandra Olympische Spiele Teilnahme London/Großbritannien Gebhardt Steffen Olympische Spiele 5. Platz London/Großbritannien Junk Sebastian Paralympische Spiele Teilnahme –73 kg London/Großbritannien Krieger Matthias 3. Platz –81 kg Upmann Oliver 5. Platz –100 kg Brenner Hanne Paralympische Spiele 1. Platz Individualprüfung London/Großbritannien 1. Platz Kür 2. Platz Team Schuh Marc Paralympische Spiele 5. Platz 100 m London/Großbritannien 6. Platz 400 m Schönberger Irina U19-Europameisterschaft 1. Platz Mittelgewicht Wladyslawowo/Polen

Herzlichen Glückwunsch

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Nachrichten

OlympiaMagazin | Ausgabe 4/2012

OSP-Athletin wird U19-Europameisterin

Brenner, Gensheimer, Craft, Akyoul und Seiler mit dem Victor SportAward ausgezeichnet

Bei den U19-Europameisterschaften der Boxerinnen in Polen wurde Irina Schönberger in der olympischen Gewichtsklasse bis 75 kg völlig überraschend Europameisterin. In einem spannenden Finale holte sich Irina gegen Marya Borutsa aus der Ukraine mit einem Sieg nach Punkten die Goldmedaille. Bei ihrem ersten internationalen Auftritt zeigt sie eine unglaublich starke Leistung. Ihre OSP-Kolleginnen Felicitas Vogt und Luise Hanl schieden beide mit guten Leistungen bei ihren ersten internationalen Gehversuchen in Runde 1 aus. Irina, allen Athletinnen und auch dem gesamten Trainer- und Betreuerteam herzlichen Glückwunsch! Den Schulen und Ausbildungsträgern gilt ebenso ein großes Dankeschön für die tolle Unterstützung!

Impressum Liebe Leserinnen und Leser,

Bei der zweiten Verleihung des Victor Sportwir wünschen Ihnen und Euch mit Awards am 12. November 2012 im Heidelberger Familien und Freunden eine schöne Schloss durften sich gleich fünf vom OSP und besinnliche Weihnachtszeit. betreute Athleten über die Sportauszeichnung Einen guten Rutsch und viel Erfolg freuen: für das kommende Jahr 2013. Kategorie erfolgreiche Leistungssportler: Talent: Turnerin Cagla Akyoul, KT Heidelberg Sportlerin: Diskuswerferin und Kugelstoßerin Ihre Fördergesellschaft Shanice Craft der MTG Mannheim Ihr Olympiastützpunkt Sportler: Dreispringer Martin Seiler vom ABC Ludwigshafen Kategorie Top-Sportler: Olympia-Athlet: Dressurreiterin und Paralympicssiegerin Hannelore Brenner vom Reitclub Hofgut Petersau Kategorie Profi-Sportler: Handballer Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen

OSP Rhein-Neckar

OlympiaMagazin Die Zeitung des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar e. V. Ausgabe 4/2012 Herausgeber: Fördergesellschaft Olympiastützpunkt Rhein-Neckar V. i. S. d. P. Daniel Strigel Im Neuenheimer Feld 710 69120 Heidelberg Telefon: 06221 4766-0 Telefax: 06221 4766-40 Mail: [email protected] Web: www.osp-rhein-neckar.de Präsidium Olympiastützpunkt: Prof. M. Hölz, W. Lachenauer, F. Mantek, Dr. E. Würzner, H.-P. Immel, H. Ranze, H. Nickel, B. Ahsbahs

OSP Rhein-Neckar

Präsidium Fördergesellschaft: H.-P. Immel, Thomas Beck, Dr. P. Schlör, G. Bartmann, Dr. M. Gomer, P. Dallmann

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Redaktion: D. Strigel, C. Steinbach, C. Sonn-Welz Autoren: OSP Rhein-Neckar, M. Amrein, Prof. M. Hölz, D. Strigel, B. Schardt, SRH, C. Steinbach, J. Zürn Lektorat: U. M. Hauber Anzeigen: H.-P. Immel, C. Steinbach, D. Strigel, C. Sonn-Welz Druck: abcdruck GmbH Layout: S2 Creativagentur Caren Sonn-Welz Auflage: 3.000 Stück Erscheinungsdatum: 10.12.2012 Irren ist menschlich. Für inhaltliche und drucktechnische Fehler können wir keine Gewähr übernehmen.

„Die Zeit ist immer reif, es fragt sich nur, wofür.“ François Mauriac (1885–1970) franz. Schriftsteller

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