Norwegen, das reichste Land der Erde Eine kritische Analyse der gesellschaftlichen Veränderungen der letzten 40 Jahre Dr. med. Torsten Roland Kother
Digitalisierung aller gesellschaftlichen Strukturen oder das Überspringen des Zeitalters der Industrialisierung
Digitalisierung aller gesellschaftlichen Strukturen •Einleitung •Kommunikation im Arbeitsleben Interne Telefone, tragbare Mobiltelefone, Handy, Internett für Privilegierte, PC für alle, Intranett in jedem Betrieb, Wegfall individueller PC, dafür black box, Iphone und Tablets
Beispiel Schulbildung • Handy für Kleinkinder war gestern,
heute Ipad für Vorschulkinder • Lernen in der Schule ohne Schreiben, • PC Lernen ab der 1. Klasse • Die Kommunikation unserer Kinder - für Eltern meist nicht nachvollziehbar • Wesensveränderungen durch unkontrollierten Gebrauch der Medien die digitale Demenz
Beispiel Schulbildung • Fehlende Benotung bis Klassenstufe 7 – oder
das oft schmerzhafte Aufwachen aus Dreamland • Die Schaffung künstlicher Bedürfnisse durch die digitalen Medien • Realitätsverlust – Leben in einer anderen, vor allem in einer virtuellen Welt • Behandlungsbedarf wegen psychischer Probleme steigt ständig weiter (50%)
Psychische Probleme im Schulalter steigen weiter an
Zusammengesetzte Zahlen aus Lese- und Rechtschreibschwäche,
Mobbing, PTSD, Persönlichkeitsveränderungen, Depressionen Angst, sozialer Phobie etc.
2001 15% 2009 25% 2013 30% 2015 50%
Unmittelbare Konsequenzen aus dem Beispiel Schule • Psychologischer Behandlungsbedarf -
Mammutaufgabe des Gesundheitswesens • Nahezu 85% aller Schüler besuchen das Gymnasium, der Abschluss erfolgt aber auf niedrigstem Bildungsstand • Universitäten schlagen Alarm (Hilfssemester etc. werden eingeführt)
Unmittelbare Konsequenzen aus dem Beispiel Schule • Probleme bei der Berufswahl - Findungsjahr(e)
der jungen Generation • Das Fehlen von Fachkräften • Das moderne Leben der Jugendlichen – oft verbunden mit dem Auftreten teils neuer Erkrankungen (wie z.B. ADHD, ME, multiple Allergien, Diab. mell. bei Kindern, zunehmende Lese-/ Rechtscheib-schwäche etc.)
Beispiel Ernährung • Im Gegensatz zu den unzähligen Koch-
Shows gilt die Zubereitung von Mahlzeiten in modernen Medien als überholt, uncool und bedeutet einfach Zeitverschwendung • Fast food, soft drinks, sweets und Alkohol • Fehl- und Mangelernähung trotz Übergewicht
Änderungen im Freizeitverhalten • Chillen
als neues Hobby • Spiele und Fastfood • Shoppen statt Freizeitsport • Abnahme von sinnvoller aktiver Freizeitbzw. Vereinsarbeit (Feuerwehr, Pfadfinder, Chorarbeit, Wandern, Sport, Musik etc.)
Fehlende Erziehung bzw. Vorbildrolle in Elternhaus, Schule und Gesellschaft • Familie als kleinstes Glied der Gesellschaft ist
scheinbar ein Auslaufmodell • Späte oder keine Partnerwahl bzw. häufig wechselnde (flüchtige) Bekanntschaften • Übergewicht durch Immobilität und die gesundheitlichen Folgen • Fehlende Selbstdisziplin als Voraussetzung zur Meisterung von Herausforderungen in Beruf, Freizeit und Familie
Soziale Veränderungen • Partnerschaft als permanente Versuchsstation • Rückgang der Eheschliessungen • Später Einstieg ins Berufsleben • Späte Erstgebärende
• das Kind als private Belastung – es bleibt meist bei
dem einen Kind • „Heranzüchten“ von Individualisten, fehlende Vorbildrolle der Eltern
Medizinische Probleme Trotz erheblichen materiellen Wohlstandes und enormer Ausgaben im Gesundheitswesen ständig steigender Behandlungsbedarf • Wer ist krank (der Patient oder das System)? • Zufällige Korrelation mit dem Gebrauch digitaler Medien macht uns der massive Mobilfunk etwa krank? •
Medizinische Probleme • Das Finden neuer Diagnosen wie ADHD,
burn out, ME etc. impliziert eine weitere Behandlungsnotwendigkeit, dadurch erreicht man oft eine Verstärkung der Problematik und erhöht die Passivität der Betroffenen • Mentalhygiene als neue alte Behandlungsform - oft die einzige Alternative
Gesellschaftliche Folgen • längere Schulzeit • längere Studienzeit (Ewigstudierende,
Mehrfachstudierende, Studiosi ohne Abschlüsse) • Belastung der Sozialsysteme durch Nichtarbeit der jungen Generation • Bedarf an Single-Wohnungen steigt enorm
Gesellschaftliche Folgen • Fehlen von Fachkräften aller Couloir • Besetzen von Akademikerstellen in Industrie und
Kommunen mit „engagierten Laien“ • Durch Landflucht entstehen grosse Verwerfungen in der Infrastruktur • „Einkauf“ von Personal aus dem (skandinavischen) Ausland sorgt für Probleme in der Nachbarregion
Gesellschaftliche Folgen •
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Kostenexplosion in allen sozialen Systemen Änderungen im Renten- und Gesundheitssystem Gesetzlich geforderte Zuzahlung von AN und AG zur staatl. Rente schon seit Jahren Realität Verstärkung aller bestehenden politischen, sozialen, medizinischen und sozialen Probleme durch die Migrationsbewegung seit Dezember 2015 Wiedereinführung von Grenzkontrollen
Konsequenzen für die Arbeitswelt • Völlige Digitalisierung aller Arbeitsplätze • Digitale Erreichbarkeit 7/24 • Horizontale Administration • Nutzung der englischen Sprache als globale
und wissensch. Kommunikation (z.B. PUBMED)
Konsequenzen für die Arbeitswelt • Das Funktionieren von HR (Personalabteilung) entscheidet
primär über Erfolg bzw. Misserfolg des Unternehmens • Zusammenarbeit mit entsprechenden Partnern ist unerlässlich - Arbeitsmedizin (betriebliches Gesundheitsmanagement, Gefährdungsbeurteilung inkl. psychischer Belastungen, betriebliche Wiedereingliederung etc.) - Arbeitssicherheit - Recruitement (Vermittlungsagenturen etc.)
Konsequenzen für die Arbeitswelt HR-(Personalabteilung) • Kenntnis der betriebseigenen demographischen Situation
• ständiges Aktualisieren der HR-Statistik • Kenntnis des Ausbildungsstandes der MA (auch der
fachfremden Kenntnisse) – Jobbörse • Recruitement als Daueraufgabe (auch bei 100% Besetzung) • horizontaler Führungsstil oder Arbeitsorganisation über Einzelaufgaben/Projektarbeit) mit entsprechender Verantwortlichkeit
Konsequenzen für die Arbeitswelt HR-(Personalabteilung) • Betriebsklima entscheidet über Verbleib/Neueinstellung
von Mitarbeitern • Arbeitsplatz als Verlängerung des privaten Arbeitszimmers (Home Office, private Aktivitäten während der Arbeitszeit) • Teilzeitarbeit- Normalität und erhöhter personalpolitischer Sicherheitsfaktor (z.B. bei Krankheit, Feiertagen, Urlaub) • Lebensphase-orientierte Karrierepolitik (WORK-LIVEBALANCE) • Seniorpolitik (i.d.R. ab medio 50)
Konsequenzen für die Arbeitswelt HR-(Personalabteilung) – WORK-LIVE-BALANCE • Junge Mitarbeiter, Berufsausbildung, Ungelernte • Mitarbeiter mit Kleinkindern, Alleinstehende
• Erfahrene Mitarbeiter um die 40 - 50 • Mitarbeiter mit Behinderungen • Neu-/ Wiedereingliederung nach langer
Krankheit • Einstellung von ausländischen Mitarbeitern
Konsequenzen für die Arbeitswelt HR-(Personalabteilung) – WORK-LIVE-BALANCE
• Mitarbeiter mit chron. Erkrankungen • Anstellung von Mitarbeitern über 50 • Senioren – Finden von akzeptablen Lösungen zum
Übergang bzw. Finden verschiedener Modelle zur Weiterbeschäftigung nach Eintritt ins Rentenalter
Konsequenzen für die Arbeitswelt Schulung von Mitarbeitern der Personalabteilung (HR) sowie von leitenden Angestellten bzgl.
• Einstellungspolitik auch im Hinblick auf
Demographie, Geschlecht und Lebensphase • Führen vom Mitarbeitern aller Ebenen • Schaffung neuer Arbeitsplätze (besonders von sog. Mischarbeitsplätzen) • Integration von ausländischen Arbeitnehmern
Konsequenzen für die Arbeitswelt Schulung von Mitarbeitern der Personalabteilung (HR) sowie von leitenden Angestellten bzgl.
• Organisation ständiger beruflicher Weiterbildung
intern und extern • Jobrotation • Konfliktvermeidung, Konfliktlösung • Betriebliche Wiedereingliederung • Krisenmanagement
Fürsorgepflicht des Arbeitgebers bei Krankschreibungen in Norwegen
Konsequenzen für die Arbeitswelt Schulung von Mitarbeitern der Personalabteilung (HR) sowie von leitenden Angestellten bzgl. psychosozialen Risiken und Stress • Übermäßige Arbeitsmenge
• Widersprüchliche Anforderungen und fehlende Rollenklarheit • Mangelnde Beteiligung der Beschäftigten an Einfluss bzgl.
arbeitsbedingten Entscheidungen • Schlecht durchgeführte organisatorische Veränderungen • Arbeitsplatzunsicherheit • Unwirksame Kommunikation • mangelnde Unterstützung durch Management oder Kollegen • Mobbing und sexuelle Belästigung • Gewalt durch Dritte
Konsequenzen für die Arbeitswelt • Geheimhaltung von Firmeninterna /
Datensicherheit • Nutzen von intelligenten Lösungen für back ups / Zweitsysteme bei Serverausfall • Weiteres Freisetzen von Arbeitskräften
Zusammenfassung • Umstrukturierung der HR (Personalabteilungen) • Veränderung der Prämissen in der Führungstätigkeit • Projektarbeit und Teamwork • Gebrauch der englischen Sprache im Firmenalltag • Verbesserung des Betriebsklimas • Nutzen der Möglichkeiten des betrieblichen
Gesundheitsmanagements mit allen seinen Facetten • Schutz der Mitarbeiter vor psychischer Überbelastung