SPD-

2010

Reiseservice

Berlin Indien- das Land der Maharadschas

Klaus Fliescher SPD Reisebegleitung

28.03. bis 14.04.2010

„Wenn es jemand auf einer Reise so antref-

fen möchte wie zuhause, der sollte lieber sein Geld sparen und zuhause bleiben“! Volksweisheit aus Indien

Eine Reise nach Indien beginnt. Für alle von uns ist es eine Reise in eine unbekannte Welt. Das Leben in Indien mit ihrer ganzen Vielfalt in 18 Tagen zu entdecken ist schier unmöglich. Sonntag, 28. März 2010 Unsere Reise „beschränkt“ sich in der Hauptsache auf Rajasthan und das „Goldene Dreieck“ Delhi, Jaipur und Agra. Ca. 9 Stunden Flug und über 3000 km Busfahrt sowie etliche km mit dem Zug liegen noch vor uns, als sich die Reisegruppe im Flughafen München zum ersten Mal trifft! Aus allen Richtungen Deutschlands trudeln unsere Reisemitglieder am Gate ein. Unser Doc Jörg Schneider mit Mutter und Brigitte, eine Patientin, vervollständigen die Gruppe. Insgesamt sind wir mit 23 Personen eine ideale Größe, was sich später für die Platzeinteilung im Reisebus positiv bemerkbar machen soll. Das „Problem“ mit der Sitzplatzreservierung im Flugzeug wird besprochen und versprochen, dass wir das im Flugzeug sicher noch miteinander lösen können. Nun wird der Flug nach Delhi aufgerufen und die Maschine füllt sich zunehmend. Die Plätze werden untereinander getauscht und so haben fast alle „ihren“ Platz gefunden. Montag, 29. März Der Flug ist ruhig und die Nacht sehr kurz bis Landung in Delhi. Die Einreiseformalitäten werden erledigt, aber die Einreise dauert eine Ewigkeit. Das Gepäck wird vom Band geholt und dann erwartet uns unser indischer Reiseleiter Babulal Soni. Unser Reisebegleiter Klaus kennt Babulal Soni, den wir fortan nur noch Soni rufen, bereits aus dem vergangenen Jahr. Die Koffer werden schnell verladen, der Bus bestiegen und die Sitzplätze in Beschlag genommen. Nun stellt sich heraus, dass

wir einen 35ger Bus haben und sich jeder „seinen“ Platz wählen kann ohne sich eingeengt zu fühlen. Welch ein Luxus! Klaus stellt Soni als einen der besten Reiseleiter unter den deutsch sprechenden Guides vor. Soni wiederum stellt unseren Busdriver und dessen Hilfskraft vor. Nun kann die Fahrt in Richtung Mandawa losgehen. Wir haben eine Strecke von ca. 250 km in knapp acht (8) Stunden = 31 km/h, zu bewältigen. Das ist in Indien geradezu eine Höchstleistung. Auf der Fahrt beginnt uns Soni etwas über das Land mit Zahlen, Daten und Statistiken zu erzählen. Draußen sind es bereits 38° und es ist noch früh am Tag. Er muss aber bald einsehen, dass es keinen Sinn macht. Fast alle haben noch Schlafdefizit und schlummern vor sich hin. Nach etwas mehr als 1 Stunden erreichen wir unser Zwischenziel Manesar. Ein Frühstück mit Kaffee und Chai (Tee) wird serviert. Wir bekommen einen ersten Eindruck von indischem Essen.

Ganesha, der uns immer begleitet hat! Danach geht unserer Reise weiter. Wir bekommen einen ersten Eindruck von den hiesigen Straßenverhältnissen. Sie sind in einem äußerst schlechten Zustand und wir werden durchgeschüttelt und gerüttelt. Bald merken wir, dass Verkehrsregeln völlig ohne Bedeutung zu sein scheinen und es Nerven schonend ist, möglichst gar nicht nach draußen zu schauen. Andererseits ist es dort äußerst interessant, denn überall und immer passiert irgendetwas auf Indiens Straßen. Die Hupe und Bremse sind wohl die wichtigsten Utensilien eines Autos oder eines Busses in Indien.

Wir teilen die Straße mit Tuk-Tuks, Fahrräder, Rikschas, Kamelkarren, Ziegen und natürlich mit „heilige Kühe“. Diese haben die Angewohnheit, sich mitten auf die Straße zu legen, was niemanden zu stören scheint. Schnell begreifen wir, dass es das Beste ist, mit viel Gottvertrauen, oder besser gesagt mit viel Vertrauen in Ganesha, in Indien zu reisen. Unsere Fahrt führt uns weiter durch Halbwüste und auf dem Sandboden wächst nicht viel mehr als ab und an Riesengräser und Kameldornsträucher, eine Akazienart. Die Straße wird schließlich besser und hat sogar einen Mittelstreifen und keine Löcher mehr. Wir passieren Ortschaften und Märkte. Hier laufen neben den Bewohnern auch noch die Tiere herum. Wir halten in einem Dorf an einem Stand an. Schnell hat es sich herumgesprochen das Touristen im Dorf sind. Im Nu werden wir von Kindern und neugierigen Dorfbewohnern umlagert. An dem Stand werden Süßigkeiten hergestellt. Dafür wird Milch stundenlang in einer großen Pfanne – natürlich gleich neben der Straße, gekocht. Soni kauft gleich eine Probe für uns ein. Hmmmmm Schmeckt gut!!!!!

Busfahrt sind bald vergessen. Wir erleben eine tolle Abendstimmung beim Essen unter freiem Himmel. Deutschland ist vergessen und Indien kann kommen. Nach 2 Kingfisher (Bier) überkommt uns die Müdigkeit und alle verziehen sich in ihre Zimmer. Nur Klaus & Klaus (Brink & Fliescher) sowie Reinhard Brink, bleiben noch eine Weile um den Abend ausklingen zu lassen. Dieses Procedere können wir dann auf der Reise noch einige Male beobachten. Dienstag, 30. März Um 08:00 Uhr sitzen wir alle, mehr oder weniger ausgeschlafen, beim Frühstück. Die Sonne scheint bereits und der Stadtrundgang, der um 09:30 Uhr auf uns wartet, kann beginnen. Der Ort Mandawa liegt in der Region Shekawati, die für die prächtig bemalten Havelis bekannt ist. Die Havelis sind alte Häuser der Kaufleute, die zur Hochzeit des Handels auf der alten Seidenstraße erbaut wurden. Sie spiegeln den unermesslichen Reichtum der Kaufleute wider. Die Häuser waren ursprünglich mit prächtigen Freskomalereien gestaltet. Sie dienten den Großfamilien als Unterkunft. Heute sind sie weitgehend nicht mehr bewohnt, die Malereien kann man z.T. nur noch erahnen und zerfallen zusehends. Nur wenige der Besitzer fühlen eine Verantwortung für diesen Kulturschatz und veranlassen die Renovierung ihrer Gebäude. Andere wiederrum werden von so genannten Hauswächtern bewohnt, wodurch sie wenigstens vor dem weiteren Verfall geschützt sind.

Wir fahren in den Abend und die Sonne steht tief. Das Licht wird weicher und wärmer, die Hitze des Tages lässt langsam nach. Schließlich erreichen wir bei untergehender Sonne unser Ziel in Mandawa. Im Castle Mandawa, einem ehemaligen MaharajaPalast, wollen wir die Nacht verbringen. Oh, welch eine Überraschung! Die Zimmer sind urig und entsprechen unseren Vorstellungen vom Feudalismus vergangener Zeiten. Das Abendessen wird in der großzügig angelegten Gartenanlage serviert. Das Essen ist sehr gut und die Strapazen der langen

Renovierte Hawelis heute.

Mittwoch, 31. März Um 07:00 Uhr treffen wir uns beim Frühstück. Die Abfahrt nach Bikaner ist für 08:00 Uhr geplant. Es geht pünktlich los und die nächsten ca. 200 km „Buckelpiste“ warten schon auf uns. Unser nächster Halt ist lediglich ein technischer Stopp im „Palast der Winde“ in einem Midway House. Für einen längeren Aufenthalt oder zum Mittagessen bleibt keine Zeit. Es werden Bananen am Wegesrand gekauft und das muss für heute reichen. Die Vegetation wird spärlicher und man merkt, dass wir uns immer mehr der Wüste Thar nähern. Die Erde hat eine gelbe Farbe und ist trocken. Die Bauern ringen der Erde noch Hirse, Sesam, Linsen, Weizen und vereinzelt spärlichen Mais ab. Daneben wachsen noch Tumbas. Das sind kleine Kürbisse, die aber nur von Tieren gefressen werden. Die Farbe Kaki dominiert in der Umgebung, dazwischen sieht man aber immer wieder Frauen in ihren grellbunten Saris, die Reisig sammelt oder auf dem Feld beschäftigt sind. Kleine Bauernhütten ziehen an uns vorüber. An einem Bauerndorf halten wir einmal an, um uns hier das Leben und das Wohnen der Dorfbewohner anzuschauen. Am frühen Nachmittag erreichen wir Bikaner, unser heutiges Tagesziel.

Mit ihren teilweise noch erhaltenen Mauern, Toren und historischen Bauwerken vermittelt die Altstadt von Bikaner bis heute das Bild einer mittelalterlichen Wüstenmetropole.

Klaus und Soni haben uns noch eine kleine Überraschung zu bieten. Zusätzlich zum Programm fahren wir in einer „Höllenfahrt“ mit einem Tuck-Tuck in die Altstadt. Es ist allerdings kein reines Vergnügen. Die Luft ist „geschwängert“ mit Abgasen von den vielen Autos, Motorrädern und LKW’s. Der Gestank ist kaum auszuhalten. Dagegen gibt es aber auch ein probates Mittel, wie Klaus und Soni feststellen. Rum mit Cola ist das Allheilmittel. Schnell wird im Bus die Flasche geöffnet und alle nehmen einen kräftigen Schluck mit Cola. Welch eine Wohltat nach dem Gestank! Dieses Procedere wird sich noch einige Male auf der Fahrt wiederholen.

Wir checken in unserer Unterkunft, dem „Lallgarh Palace“ ein. Es ist ein wunderbarer alter Palast mit riesengroßen Zimmern und wir genießen unsere Mittagspause, bevor wir zur Besichtigung der Stadt und des Forts aufbrechen. Markt in Bikaner -

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind prächtige Havelis. Diese sind allerdings nicht wie in Mandawa und Umgebung bemalt, sondern kunstvoll gebaut aus einer Mischung aus einheimischer Sandsteinarchitektur mit britischen Stadtbauten der Jahrhundertwende aus roten Ziegelsteinen.

Havelis in Bikaner Das Zentrum bildet das Junagarh-Fort, das wir ausgiebig besichtigen. Daran schließt sich der Besuch der staatlichen Kamelfarm an.

Donnerstag, 1. April Am Vorabend des 1. Aprils hat sich Klaus vorgenommen, die Reisegruppe in den April zu schicken. Es kommt aber anders als geplant. Beim Frühstück fliegt die Tür zum Speiseraum auf, Regine steht im Rahmen und ruft laut: „Klaus, Telefon aus Deutschland für dich!“ Messer und Gabel fliegen aus der Hand und im Laufschritt geht es zur Rezeption. Dort angekommen muss er feststellen, dass niemand von einem Telefonat weiss, und so kommt er noch in Gedanken, wer wohl angerufen haben könnte, zurück in den Speiseraum. Das Lachen der Gruppe und April, April schallt ihm da entgegen. Reingefallen !!! Nach dem Frühstück geht es dann gleich wieder auf die „Piste“. Die Straße nach Jaisalmer, 350 km, ist aber prima ausgebaut wegen der Nähe zu Pakistan. Sie ist als „Militärisch Wichtig“ eingestuft und aus diesem Grunde in einem wirklich guten Zustand, was unsere Rücken uns danken. Soni erzählt uns ausführlich etwas über den Totenkult in Indien. Auf unserer Fahrt besuchen als nächstes eine der zahlreichen Ziegelbrennereien in dieser Gegend. Die Arbeiter laden bei Staub, Dreck und Hitze jeden Ziegel einzeln auf Kamelkarren oder auf Lastwagen, eine für uns unvorstellbare Arbeit. Man darf gar nicht daran denken, dass der einzelne Ziegel einen Verkaufspreis von 4 Rupien hat. Das geht wirklich nur auf den Knochen der Arbeiter.

Tuck-Tuck-Fahrt durch Bikaner’s Altstadt

Unser Abendessen nehmen wir im Hotelrestaurant ein und runden den Tag bei einer Tanz- und Musikshow im Innenhof des Hotels ab. Eine Ziegelbrennerei

Weiter geht die Tour und wir legen nach zwei Stunden eine unserer technischen Pausen im „Palast der Winde“ in einem Midway House ein. Dann geht die Fahrt durch flaches, beigefarbenes Land, in dem nur noch wenig Grün zu sehen ist und nur vereinzelt Ziegen weiden. Wir halten an einer kleinen Wohnschaft. Die Häuser bestehen aus bemalten Lehmwänden und einem gepflegten und sauberen Innenhof. Freundliche Frauen bitten uns hinein und gewähren uns Einblick in ihr Zuhause.

Es handelt sich hierbei um eine schöne Anlage mit Pool und großem Innengarten, in dem wir später unser Abendessen einnehmen werden. Doch zunächst verlassen wir noch einmal das Hotel um den Sonnenuntergang auf einer Terrasse mit Blick auf das alte Fort zu genießen. Dazu gibt es den obligatorischen Drink für alle, Whisky oder Rum mit Coca-Cola. Langsam wird das nun schon zur Gewohnheit…… Die Luft ist angenehm und es wird mit der untergehenden Sonne nur unmerklich kühler.

Freitag, 02. April Auf unserer Weiterfahrt erzählt uns Soni über das Schulsystem in Indien, nachdem wir uns gefragt haben, warum all die Kinder zuhause herumspringen und nicht in der Schule sind. Unsere Mittagspause legen wir ca. 100 km vor Jaisalmer in einem Restaurant ein, das wie all die andern auch den obligatorischen Souvenirshop hat. Die Einkaufslust ist schon vorhanden, hält sich aber bei den meisten noch in Grenzen. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich Jaisalmer, die „Goldene Stadt“. Wir sehen als erstes das mächtige aus Sandstein gebaute Fort hoch über der Straße liegen. Ein erster Fotostopp am Straßenrand wird eingeplant. Die Sonne verteilt ihr warmes Licht über das Fort und die Altstadt. Das muss vorsichtshalber auf die Speicherkarte gebannt werden. Wer weiß denn schon wie die Lichtverhältnisse am nächsten Tag sind? Das Fort und die Altstadt wollen wir erst am nächsten Tag besuchen und checken in unserem Hotel, dem „Rang Mahal“, ein.

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Jaisalmer. Zunächst fahren wir zu dem Stausee Garisar, in dem Unmengen von Tigeraugen-Fischen schwimmen, die von den Gläubigen zur Verbesserung ihres Karmas regelmäßig gefüttert werden. Das wissen die Viecher und sind stets zur Stelle, wenn Besucher am Ufer erscheinen. Sie sind dabei richtig dick und fett geworden. In dem kleinen Tempel der oberhalb des Sees steht, stimmt ein Brahmane den Morgengesang an, ein wunderschön Einstimmung auf den Tag.

Soni erzählt uns, dass die Familie dieses Priesters bereits in der siebten Generation über den Tempel wacht. Inzwischen ist es in den engen Gassen heiß geworden. Der Besuch eines Jaintempels steht auch noch auf dem Programm. Es ist eine willkommene Abkühlung. Soni erklärt uns den Jainismus, der das Töten jedweden Lebewesens verbietet. Wir müssen unsere Schuhe und alle Lederteile unserer Kleidung ablegen und können nun die Besichtigung antreten. Der kühle Marmorboden ist angenehm an unseren Füßen. Nun geht es zurück zum Hotel und da es sehr heiß geworden ist, ist jeder froh über eine lange Mittagspause, bevor es zum abendlichen Kamelritt in der Wüste geht.

Doc Jörg mit Lady Mumm Nach knapp einer Stunde Anfahrt können wir uns aussuchen, wie wir in die Wüste transportiert werden möchten, wahlweise auf einem Kamel oder auf einen Kamelwagen. So reiten oder fahren wir der untergehender Sonne entgegen. Auf gleichem Weg geht es zurück und mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir ein „Wüstencamp“, wo eine Musikund Tanzshow auf uns wartet. Der obligatorische Cocktail, um nicht aus der Gewohnheit zu kommen, darf natürlich bei einer solchen Gelegenheit nicht fehlen. Ich brauche sicher nicht anmerken, dass es bei den meisten von uns ein Rum mit wenig Cola war! Danach geht es zurück ins Hotel, wo das Abendessen bereits auf uns wartet.

Samstag, 03. April Ab diesem Zeitpunkt wird der Bericht leider nur noch aus dem Gedächtnis und den spärlichen Aufzeichnungen aus meinen Reiseunterlagen bestehen können. Alle Aufzeichnungen ab diesem Tag habe ich auf meinem iPod, der bei einem Stromausfall in Ranthambore durch eine Überspannung den „Geist“ aufgab, geschrieben, die nun unwiederbringlich verlorengegangen sind. Nach dem Frühstück starten wir zeitig am Morgen in Richtung Jodhpur. Die Luft ist noch angenehm und kühl, aber die Sonne scheint wie in den Tagen zuvor. 36° - 39° erwarten uns heute und wir können uns wieder auf einen heißen Tag einstellen. Zunächst fahren wir ein Stück der bereits bekannten Strecke in Richtung Bikaner. An der Verzweigung in Pokaran verlassen wir die Route und folgen der Straße in Richtung Jodhpur. Landschaft mit gelbem Sandboden, grau-grüner Vegetation, kleinen Büschen und Kameldornbäumen verändert sich nicht. Einige von uns schlummern ein und werden nach ca. zwei Stunden wieder geweckt. Die technische Pause ist eine willkommene Unterbrechung, sich die Beine zu vertreten und um unseren beiden Mitreisenden Brigitte und Ingrid, die „Raucherpause“ zu gönnen. Weiter geht die Fahrt auf der endlos scheinenden Straße. 340 km müssen erst einmal bewältigt werden, ehe wir die „Blaue Stadt“ zwischen den Ausläufern der Aravalli-Berge und dem Südrand der Trockenzone erreichen. Jodhpur, die Stadt des Maharaja Gady Singh, liegt vor uns. Jodhpur ist mit 1,5 Mio. Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Rajasthan. Nun holt uns der ganz normale Verkehrswahnsinn ein. Ach wie ruhig war es doch dagegen in Jaisalmer und Bikaner! Wir checken in unserem Hotel, dem „Ranbanka Palace“ ein und haben noch etwas Zeit für ein Mittagessen, bevor unser Besichtigungsprogramm beginnt. Wir beginnen mit der Maharaja Verbrennungsstätte, bevor wir uns die Festung Mehrangarh vornehmen. Inzwischen ist es wieder sehr heiß geworden und es ist ein mühsamer Aufstieg zur Festung.

Das Fort besteht aus einer kompakten Palastanlage, umschlossen von rings um den Felsen verlaufenden Bastionen und Befestigungsanlagen.

Festung Mehrangarh Nach ca. 2 Stunden sind wir geschafft und froh, wieder ins Hotel zu fahren, wo die Klimaanlage und eine Dusche auf uns warten. Das Abendessen nehmen wir im hoteleigenen Garten ein. Ostersonntag, 04.April Als wir am Morgen zum Frühstück kommen, wartet eine kleine Überraschung auf uns. Klaus hat aus Deutschland für jeden ein paar Schoko-Ostereier mitgebracht, jedem auf den Frühstücksteller gelegt und „Frohe Ostern“ gewünscht. Bei der Hitze war es schon eine besondere Leistung, sie fast unbeschadet bis nach Jodhpur zu schaffen. Wir besteigen den Bus und die „Straße“ hat uns für die nächsten Stunden wieder. Soni erzählt uns heute über das Kastenwesen in Indien. In äußerst einfacher Zusammenfassung kann man es sich wie den Körper eines Menschen vorstellen: Kopf = 1. Kaste = Brahmanen Arme = 2. Kaste = Rajputen, d.h. Krieger Bauch = 3. Kaste = Marvalis, d.h. Geschäftsleute Beine = 4. Kaste = Bauern, Handwerker u.ä. Darunter = 5. Kaste = Paria, d.h. Unberührbare Da die Fahrt heute s e h r lang wird, schiebt er auch gleich noch das Thema Hochzeit hinterher, von dem uns am meisten interessiert, wie es denn mit

arrangierten Ehen aussieht. Eine wirklich befriedigende Antwort haben wir nicht bekommen, haben aber den Eindruck, dass noch viele Ehen arrangiert werden. Sonis Ehe allerdings war eine arrangierte, wie er selber sagt. Ob er in seiner Familie diese “Tradition“ bei seinem Sohn auch praktiziert, glaubt er selber nicht. Obwohl, so glaubt Soni, er mit dem Widerstand seines Vaters wird rechnen müssen. Langsam ändert sich das Landschaftsbild, denn wir fahren auf die Aravalli-Berge zu. Es gibt zunehmend bescheidenen Ackerbau und mehr, abwechslungsreichere und insgesamt grünere Vegetation, nicht nur graugrünes Kameldorn. Nach einem Stopp um den „Palast der Winde“ aufzusuchen, fahren wir weiter bis Ranakpur, wo die Besichtigung des Jaintempels auf dem Programm steht. Er gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen der Jainarchitektur in Indien. Er entstand im 15. Jh., bedeckt eine Fläche von 3716 qm und besteht aus 29 geometrisch angeordneten Hallen mit 1444 Säulen. Die Säulen sind alle kunstvoll und prächtig gestaltet und beeindrucken uns sehr. Der Tempel liegt in einem Flusstal umgeben von Bergen. Wir müssen wieder Schuhe und Gürtel ausziehen, bevor wir ihn betreten. Unser Bus quält sich mühsam die schmale Straße mit den vielen Kurven die Hänge hoch. Sie sind dicht bewachsen mit Laubbäumen und die Bauern betreiben einen intensiven Terrassenanbau und züchten Rinder. Auf den Feldern und in der Ferne sieht man immer wieder bunte Farbtupfer: die Saris der Frauen. Wasserbüffel bewegen alte Wasserräder an Brunnen. Gelegentlich wachsen hier sogar Palmen. Es scheint so, als ob wir in einem völlig anderen Indien gelandet wären. So abwechslungsreich und schön die Landschaft auch ist, so schlimm ist die Straße. Wir müssen immer wieder durch Baustellen, bei denen wir uns fragen, ob wir nicht gerade direkt durch einen Steinbruch fahren. Schließlich erreichen wir kurz vor Udaipur die Hauptstraße. Ganesha sei Dank! Wir erreichen unser Hotel und checken ein. Das Abendessen erwartet uns und wir fallen müde ins Bett. Der nächste Tag wir wieder hart werden.

Ostermontag, 05. April Für Soni ist Udaipur die schönste Stadt der Welt. Denn es ist „seine“ Stadt. Hier lebt er mit seiner Familie: Vater, Mutter, ein jüngerer Bruder, seine Frau und sein Sohn (8), sowie seine Schwägerin mit ihrer Tochter (4). Alle zusammen leben in einem Haus. Für unsere Verhältnisse ungewöhnlich aber in Indien ein ganz normales „Familienleben“. Heute steht die Besichtigung des Stadtpalastes auf unserem Plan. Unser Pech ist nur, dass mit uns tausende Touristen aus aller Welt genau diesen Gedanken heute auch haben. Die Besichtigung ist kein großes Vergnügen bei der Masse Menschen. Alle möglichen Sprachen dringen an unsere Ohren. Nur schwer können wir den Erläuterungen von Soni verstehen. Wir fahren zum Hotel zurück und werden am Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem Pichola See unternehmen. Etwas Ruhe tut uns gut und wir sind alle wieder „fit“ für den Nachmittagsausflug. Der Bus bringt uns wieder zum Stadtpalast, von wo wir das Bot besteigen, um auf dem Pichola-See eine „Runde“ zu drehen, ehe wir zum Kaffee im auch auf dem See gelegene Hotel Jag Mandir einkehren. Ein Ort der Ruhe! Von hier aus hat am auch einen herrlichem Blick auf das Lake Placid Hotel.

Dunkelheit. Das Abendessen wartet schon auf uns. Danach verschwinden die meisten von uns schnell in den Zimmern , denn morgen steht uns wieder eine harte Etappe in unserem Bus bevor, und das heißt, dass wir sehr früh aufbrechen müssen. Dienstag, 06. April Wecken, Koffer vor die Türe, Frühstücken und los geht die Fahrt in Richtung Ajmer. Auch heute verändert sich die Landschaft kaum. Die Straße nach Ajmer ist in einem relativ guten Zustand und so verläuft die Fahrt ruhig und ohne größere Probleme. Unser Hotel, das Mansingh, ist erreicht und nach einer kurzen Pause wollen wir uns die einzige „Sehenswürdigkeit“ des Ortes anschauen: ein Muslimisches Grabmal. Es ist eine Pilgerstätte der indischen Moslems und die Stadt ist voller Menschen. Zu Fuß laufen wir die lange Straße zum Grabmal hinunter. Überal lgibt es Bettler, die uns aggressiv um Spenden angehen. Es ist richtig unangenehm. Die meisten von uns fühlen sich nicht wohl. Vor dem Tor stehen sie in einer Reihe. Wir müssen mal wieder die Schuhe ausziehen und werden von einem „Führer“ durch die Anlage „gescheucht“! Wir haben das Gefühl, dass wir hier nicht gerne gesehen sind und so hat auch niemand von uns das Bedürfnis hier länger zu verweilen als unbedingt nötig. Wir treten den „Rückzug“ an und sind froh, wieder in den schützenden Mauern unseres Hotels zu sein. Mittwoch, 07. April

Wir besuchen noch eine Miniaturmalerei. Hier bekommen wir neben einer Einführung in die Technik dieser Malerei auch eine kleine Stärkung, … na was wohl? Richtig… Rum mit Cola ist wieder einmal angesagt. Ich glaube, dass es hier war, wo Manfred den Begriff prägte: „ Wir befinden uns auf einer „Rum-Reise durch Rajasthan“ ! Zurück zum Hotel kommen wir an diesem Tag erst nach Einbruch der

Nach dem Frühstück geht die Fahrt weiter nach Jaipur. Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen kleinen Abstecher in die für Hindus „heilige“ Stadt Pushkar. Was auffällig ist, sind die vielen Hippie‘s, die sich offensichtlich hier eingerichtet haben. Wie Soni erzählt, sind sie mittlerweile eine wirkliche „Plage“ in Indien. So wie in den 70ger Jahren. Wir besichtigen den hl. See in dem sich die Gläubigen baden sollten, wenn denn Wasser in dem See gewesen wäre. Aus diesem Grunde haben findige Geister an den „Ghats“ (Treppenstufen) Betonbecken gebaut in denen sich die gläubigen Hindus ihren ritualen Waschungen unterziehen können.

Wir als Touristen sind hier natürlich „herzlich“ willkommen, denn so die Aussage von Soni, wird er dauernd darauf angesprochen, dass er uns auffordern soll, die Ghats zu betreten, damit sie von uns dafür Rupien abkassieren können. Auf Schildern in allen gängigen Sprachen wird auch darauf hingewiesen, dass das Betreten der Stufen nur gegen Bezahlung gestattet ist. Es versteht sich von selbst, dass damit nur die „doofen“ Touris gemeint sind. Unser Weg führt an einer Verbrennungsstätte vorbei an dem ausgetrockneten See, bis wir wieder an unserem Bus angelangt sind. Auch dieser Abstecher in Pushkar war alles andere als erbaulich und wir sind froh, dass unsere Fahrt nun weiter nach Jaipur geht! Wir fahren mal mehr, mal weniger nah vorbei an den Ausläufern der Arawalli-Berge und das Landschaftsbild ändert sich kaum: „Rasthäuser“ liegen am Straßenrand, Reparaturwerkstätten, grasende Rinder auf den Feldern, bestellte Äcker, Frauen in bunten Saris, Männer mit Turbanen, Fußgänger auf den Seitenstreifen. Viele Lastwagen mit unterschiedlichsten Ladungen sind unterwegs. Draußen steigt die Temperatur und wir haben wieder mindestens 37°C erreicht Erst beim Ausstiegen aus dem Bus zu unserer Mittagspause realisieren wir die Hitze. Im Bus selbst herrschen vergleichsweise angenehme Temperaturen. Nun setzen wir zum Endspurt auf Jaipur an, denn wir haben nur noch 100 km vor uns – eine für uns lächerliche Entfernung bei solch einer guten Straße. Der Verkehr wird merklich dichter, was ein deutliches Zeichen ist, dass wir uns dem Ballungsraum um Jaipur nähern. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich die rosafarbene Stadt und beziehen unser Hotel, das „Mandawa Haveli“. Eine Dusche und etwas Entspannung lässt die Lebensgeister wieder erwachen und so freuen wir uns wenig später auf das Abendessen, das wir im Hotel einnehmen.

Donnerstad, 08. April Wir müssen heute zwar nicht weiter und verbringen den ganzen Tag in der Umgebung von Jaipur, das heißt aber nicht, dass wir ausschlafen können. Der Palast der Winde, die Amberfestung und sowie der Stadtpalast sind für heute unsere Ziele. Klaus hat mit Soni ausgemacht, dass die Gruppe zum Foto auf die gegenüberliegende Terrasse eines Hauses steigt um von dort aus die besten Bilder vom Hawa Mahal zu „schießen“! Der Bus hält direkt vor dem Palast der Winde und so muss die komplette Gruppe über die verkehrsreiche Straße geführt werden. Klaus, stellt sich auf die Straße und „regelt“ den chaotischen den Verkehr, bis die gesamte Gruppe die Fahrbahn passiert hat.

Das funktioniert prima und so organisiert er den Straßenübertritt auch auf dem Rückweg zum Bus.

Wir fahren nun weiter nach Amber. Dort angekommen, werden wir mit Jeeps zu je 5 Personen nach oben gefahren. Nur Doc Schröder mit seiner Mutter stellen sich zum Elefantenritt zur Festung in die Schlange der Wartenden. Das ist auch ok so denn „Queen Mumm“ ist nicht gut zu Fuß und kann ohnehin nicht den strapaziösen Fußmarsch durch die Festung und den Palast unternehmen.

Als nächstes steht der Besuch eines Textilunternehmens auf dem Programm, wo unsere Damen endlich dazu kommen, sich nach schönen Schals umzusehen. Zuvor werden wir aber in der Teppichabteilung über die Entstehung eines Indischen Teppichs informiert. Der Versuch, Teppiche an uns zu verkaufen, trifft nicht auf taube Ohren. Einige Teppiche wechseln die Besitzer und die € natürlich auch. Es geht zurück zur Innenstadt, wo eine Fahrt mit der Rikscha auf dem Programm steht. Wir verteilen uns auf mehrere Rikschas und ab geht die Fahrt im Gewühl von Jaipur über farbenfrohe Märkte und belebte Straßen. Gute Nerven und Mut muss man dabei schon haben, und Herzklopfen bekommt man auch - aber dann ist das Vergnügen unvergleichlich! Freitag, 09. April

Die Besichtigung der imposanten Festungsanlage können wir recht zügig durchführen. Es sind zwar viele Touristen auf der Festung, aber es verläuft sich auf der weiten Anlage sehr. So kommen wir beizeiten wieder zurück nach Jaipur, wo wir uns als nächstes den Stadtpalast ansehen. Er diente den Herrschern von Jaipur als Wohnsitz, was auch heute noch zu einem Teil der. Fall ist.

Heute stehen knapp 200 km auf unserem Plan. Ranthambore, ein Landschaftsschutzgebiet mit indischen Tigern und einer großen Artenvielfalt wird uns erwarten. Zunächst aber liegt ein kleines Dorf auf dem Weg nach Ranthambore. Mundia ist das Zwischenziel! Klaus erzählt uns von einem Schulprojekt, welches seine Frau Barbara und er in Kooperation mit einem indischen Reiseanbieter vor 2 Jahren angeschoben haben. Er erzählt die Lebensgeschichte von Bahadur Sing Rajawat und die Entstehungsgeschichte des Schulneubaus für die Mädchen in Mundia. Natürlich möchte auch er selbst sehen welche Arbeiten seit seinem letzten Besuch im November durchgeführt worden sind. Die Fahrt geht zügig voran und nach ca. 70 km ist die Ortschaft Mundia erreicht. Schon am Eingang der Ortschaft haben die Lehrerinnen mit der Dorfverwaltung einen Begrüßungstorbogen aufgestellt. Wir werden beim Aussteigen bereits von vielen Menschen umringt und der „Altbürgermeister“ sowie der ältere Bruder von Bahadur Singh begrüßen uns, bevor wir einen kleinen Fußmarsch zum alten Schulgebäude machen, das dringend ersetzt werden muss.

Die Mädchen sitzen ordentlich und geduldig auf dem Boden, alle hübsch in ihre blau-weißen Schultracht gekleidet. Wir werden von der Schulleiterin und einer weiteren Lehrerin sowie einigen größeren Mädels mit Blumenketten und dem traditionellen Bindi auf der Stirn empfangen und in den engen Hof des Gebäudes gebeten.

Dann gehen wir gemeinsam in einer kleinen Prozession zum Gelände der neuen Schule und schauen uns die ersten beiden Klassenräume, die im Rohbau fertig sind, an. Für zwei weitere Klassen werden gerade die Fundamente hergerichtet und eine Wasserleitung ist in Vorbereitung.

Klaus bedankt sich auch im Namen unserer Gruppe für den schönen Empfang. Unter der Leitung vom “Einschwörer“ Klaus werden wir von den Mädchen in deutscher Sprache begrüßt: Klaus sagt vor und die Kinder wiederholen den Text fast akzentfrei! Einige von uns haben Stifte und Blöcke, andere bringen Shampoo, Seife und andere nützliche Dinge für die Schule oder die armen Kinder mit. Klaus, dem bei seinem letzten Besuch bedeutet wurde, dass vielen Eltern das Geld fehle, ihren Kindern warme Winterkleidung zu kaufen, brachte einen riesengroßen Koffer voller Kleidung aus Deutschland mit und übergibt ihn der Schulleitung zur Verteilung an die entsprechenden Kinder.

Die Kinder haben Schilder geschrieben, auf denen zu lesen steht, dass Bildung für alle wichtig sei und dass auch Mädchen Bildung brauchen.

Die ersten beiden Klassenräume im Rohbau

Nachdem wir alles besichtigt haben, und Klaus versprochen hat, wieder zu kommen, begleiten uns die Kinder zum Bus und die Fahrt nach Ranthambore wird fortgesetzt. Am Nachmittag erreichen wir Ranthambore. Nach dem Einchecken und Zimmerbeziehen ist FREIZEIT angesagt. Keine Besichtigung oder irgendein Termindruck! Das Wetter lässt es wirklich zu, dass die meisten von uns den schönen Pool belagern und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Bis zum Abendessen haben wir Zeit den Tag zu genießen. Wir sitzen an diesem Abend noch in Gruppen zusammen und lassen die Reise gedanklich an uns vorüberziehen. Bei Engel und Schlafke wird noch eine private Cocktailparty mit….. na was wohl (? )abgehalten. Eine Flasche Rum und viel Cola werden den Abend nicht überdauern.

verschiedene Vögel und eine schöne Landschaft mit üppiger Vegetation.

Das Abendessen nehmen wir wie immer im Hotel ein, heute im „Tiger Den Resort“. Ein Teil der Gruppe sitzt noch auf der Terrasse, um den restlichen Rum zu leeren oder noch den Tag gedanklich passieren zu lassen. So lassen wir den Tag ausklingen und bereiten uns auf Morgen vor. Sonntag, 11. April

Samstag, 10. April Auch für den Vormittag ist Freizeit angesagt! Wieder keine Verpflichtungen. Außer, dass wir unsere Koffer bereits packen müssen, weil der Bus gegen Mittag bereits nach Baratpur fahren wird. Wir folgen am kommenden Tag mit dem Zug. Unsere Gruppe fährt am Nachmittag nach Sawai Madophar, um den Ort näher zu besichtigen. Alle kommen nach dem kleinen Abstecher zufrieden zurück. Dann geht es los zur „Tigerjagd“! Ein kompletter Großraum-Safari-Bus wird bestiegen. Einige von uns müssen in ein anderes Fahrzeug steigen, weil der Platz nicht für alle reicht. Mit der Abenddämmerung sind wir wieder zurück von unserer Safari im Tiger Den Resort versammelt. Der „Austausch der „Trophäen“ hat begonnen. Ein Teil unserer Gruppe hat Tiger gesehen, der andere Teil hat es sehr gehofft Tiger sehen zu dürfen. Ihre Ausbeute waren leider nur Krokodile, Affen, Rotwild,

Bereits um 7:10 fährt unser Zug nach Baratpur los und das heißt für uns, dass wir schon sehr zeitig aufstehen, frühstücken und losfahren müssen. Wir fahren in der sog. 2. Klasse inmitten der einheimischen Bevölkerung von Sawai Madhopar nach Baratpur. Der Zug ist bis auf den letzten Platz mit Reisenden gefüllt, die auch noch reichlich Gepäck und Pakete mit sich führen.

Unsere reservierten Plätze sind bereits von anderen Reisenden belegt und so dauert es eine Weile, bis wir so halbwegs für alle Sitzplätze bekommen.

Durch das Gewusel von Reisenden kämpfen sich immer wieder Verkäufer von Tee, kalten Getränken und Speisen durch die Gänge. So wird die Zugfahrt zu einem Erlebnis und nach 2 Std. sind wir an unserem Bestimmungsort angekommen. Unser Beifahrer empfängt uns strahlend und wir fahren zügig los bis Fatehpur Sikri, dessen Besichtigung auf unserem Programm steht. Fatehpur Sikri, von Akbar gebaut ist heute eine Geisterstadt, die einzige nie eroberte Mogulstadt, die dadurch auch nie zerstört wurde und heute auf der Liste des Weltkulturerbes steht.

Montag, 12. April Der Tag bricht an und wir stehen bereits um 6:00 Uhr morgens am Eingangstor zum Taj Mahal, denn den frühen Morgen mit aufgehender Sonne wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Etliche andere Besucher warten mit uns in einer längeren Schlange. Männer und Frauen werden gesondert „abgefertigt“. Bei der Taschenkontrollen muss Andreas sein Mini- Stativ und Klaus die mitgebrachte

SPD-eiseservice Fahne abgeben. Dann geht es endlich los. Wir stehen vor diesem grandiosen Bauwerk, welches für uns alle sicherlich ein Höhepunkt unserer Reise ist.

Allzu lange können wir uns nicht aufhalten, denn wir haben noch eine gute Strecke bis Agra vor uns. Außerdem ist es auch wieder einmal sehr heiß, und da sind wir immer wieder froh, in unsren klimatisierten Bus zu gelangen. Die Straßen sind zwar deutlich besser als das, was wir unterwegs erlebt haben, aber trotzdem kommen wir in unseren Augen nur schleppend voran.

Das Taj Mahal ist das Mausoleum für Mumtaz Mahal, der Lieblingsfrau des Shah Jahan. Der Tag erwacht, die Sonne spielt mit und wir haben einen prächtigen Blick auf das Taj. Wir nehmen uns sehr viel Zeit zum Fotografieren und Bummeln und halten uns ausgiebig in der weitläufigen Anlage auf. Auf der Rückseite des Taj fließt der Yamuna, von dessen anderem Ufer Morgengesänge zu uns herüber schallen. Es streben immer mehr Besucher herbei. Es wird langsam voll im Taj und für uns ist es nun Zeit, wieder zum Hotel zu fahren um zu frühstücken.

Schließlich erreichen wir Agra und checken in unserem Hotel, dem „Clarks Shiraz“, ein. Eine kleine Ruhepause bleibt uns noch bis zum Abendessen. Danach nehmen wir noch einen kleinen „Absacker“ auf der ungemütlichen Hotelterrasse ein, bevor wir mal wieder früh zu Bett gehen, da an Ausschlafen morgen wieder nicht zu denken ist.

Nach dem Frühstück steht die Besichtigung des Roten Forts auf dem Programm. Dort wurde Shah Jahan von seinem eigenen Sohn über viele Jahre eingesperrt, hatte von seinen Gemächern aber eine gute Sicht auf das Taj Mahal. Davon spüren wir heute aber gar nichts, denn es ist etwas dunstig geworden.

uns auf dieser Reise begleitet hat, immer freundlich für uns da war und uns sein Land mit seinem Herzen und mit seinen Augen hat fühlen und sehen lassen. Nun wird es Zeit, zurück zum Hotel zu fahren, zumal der morgige Tag wieder reichlich Programm für uns bereit hält. Dienstag, 13. April Frühes Aufstehen ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Reise und so sitzen wir bereits um 6:30 Uhr wieder im Bus um nach New Delhi zu fahren.

Der Besuch eines Betriebes, der Marmorintarsienarbeiten, in der gleichen Technik wie sie am Taj Mahal angewendet wurde, herstellt, steht noch auf unserem Besichtigungsplan. Hauptsächlich werden große schwere Tischplatten hergestellt und die Arbeiten sind sehr beeindruckend. Aber angesichts der Schwere und des Gewichts ist unser Bedürfnis diese zu erwerben nicht ausgeprägt. Einige möchten gerne noch Gewürze kaufen und so gehen wir eine Ecke weiter und erwerben das Gewünschte in rauen Mengen. Nun geht es zurück zum Hotel und wir haben etwas Zeit, auszuspannen. Nach dem Abendessen möchten uns Soni und Klaus gerne nochmals zu einem Cocktail einladen, bei dem auch gleich die Verabschiedung unserer Reiseleitung und Busbesatzung stattfinden soll. Mit dem Bus fahren wir in ein Lokal. Müßig zu erwähnen, welchen Cocktail wir trinken. Es gibt aber dieses Mal auch im Angebot die andere Mischung, Whisky mit Coca Cola☺! Soni hat für jeden von uns eine Kachel als Geschenk. Es sind verschiedene Motive darauf zu sehen, aber immer hat es etwas mit Ganesha zu tun! Klaus bedankt sich im Namen der Gruppe bei dem Busfahrer, dem immer strahlenden Beifahrer und nicht zuletzt bei Soni, der

Wieder einmal liegen etliche Kilometer vor uns. Bevor wir aber Delhi erreichen wird es im Bus immer heißer und die Luft stickig. Die Kühlung hat ihren Geist aufgegeben und wir schwitzen vor uns hin. Soni und Klaus verabreden, dass wir an einem Shopping Center anhalten um dem Fahrer Gelegenheit zu geben eine Reparatur durchzuführen. Dieses Angebot wird dankend angenommen und wir stürmen das Centrum mit ihrer Klimaanlage. Es ist das komplette Gegenstück zu dem was wir auf unserer Rundreise erlebt haben, Fast für uns ein „Kulturschock“! Nach einer Stunde ist unser Bus wieder einsatzbereit und wir können unsere Besichtigung weiter durchführen. Die verlorene Zeit, können wir aber nicht aufholen und somit müssen wir eine demokratische Entscheidung über den weiteren Verlauf der Tour fällen. Mit Mehrheit wird nun beschlossen, dass wir die Mosche streichen und dafür aber einen Sikh-Tempel sehen werden. Alle anderen Sehenswürdigkeiten bis auf das Grabmal von Gandhi, werden nur vom Bus aus zu sehen sein. Auch Soni bekommt Probleme mit seiner Rückreise nach Udaipur. Er muss den Nachtzug erreichen, sonst sitzt er 24 Std. in Delhi fest. Den Qutub MinarKomplex mit Indiens höchstem Minarett, der 15 km südlich von New Delhi liegt, wird mit wenig Verzögerung angesteuert und umrundet. Der Verkehr wird dichter und viele Lastwagen, die mit ihren Ladungen die Stadt versorgen halten uns auf. Eine Baustelle zur Errichtung der Metro bringt zusätzliche Verkehrsbehinderungen.

Bis zu den Commonwealth Spielen im Jahr 2010 soll die Metro laut Planern fertig sein. Wer es glaubt wird seelig! Nun ist der Sikh-Tempel das nächste Ziel Also fahren wir dorthin und nehmen auch an der täglichen gemeinsamen Speisung teil. In diesem Tempelbezirk werden täglich 20 000 Besucher, seien es Sikhs oder Anhänger aller anderen Religionen und Nationalitäten, beköstigt. Die Speisen werden von Sikhs gespendet und von Freiwilligen frisch zubereitet und dann den indischen Gepflogenheiten entsprechend auf dem Boden sitzend gegessen.

Einigen von uns wird nun erst wirklich bewusst welche Einkäufe im Laufe der Reise getätigt haben. .Sie werden den Abend damit verbringen, ihr Gepäck aus- und umzupacken und bei Bedarf zu reduzieren, wo es geht. Es bleibt kaum Zeit, sich in dem sehr schönen Hotel umzusehen und das Ambiente ein wenig zu genießen. Zur Abwechslung gehen wir mal wieder früh ins Bett, denn der morgige Tag beginnt bereits um 4:30 Uhr. Mittwoch, 14. April

Für uns ist das schon sehr gewöhnungsbedürftig, aber wir nehmen tapfer an der Speisung teil und der Besuch ist ein ganz besonderes Erlebnis für uns.

Nun steht noch der Besuch des Raj Path, der Verbrennungsstätte von Mahatma Ghandi an, die heute in einem wohl gepflegten Park liegt und von vielen Gästen besucht wird. Es ist eine elende Fahrerei durch die Stadt, in der dichter Verkehr herrscht. Die Zeit für Soni wird immer enger. Schließlich erreichen wir Hotel Ramada Plaza, wo uns Soni noch eincheckt und sich dann endgültig von uns verabschiedet

Pünktlich wie immer steht der Bus vor unserem Hotel und bringt uns zum Flughafen. Niemand kümmert sich um das Gewicht unseres Gepäcks und so sind wir, nachdem wir unsere Formalien erledigt haben auch schnell eingecheckt und können die Sicherheitskontrollen zügig passieren. Unsere Maschine ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Das Plätze rücken, wie auf dem Hinflug klappt auch und so finden alle einen geeigneten Platz in der Maschine nach München, wo sich unsere Wege nach einer interessanten, aufregenden, informativen, anstrengenden und schönen Reise trennen. Nach der kurzen Verabschiedung versucht jeder „seinen“ Weiterflug oder Weiterfahrt zu organisieren. Vieleicht sehen wir uns auf einer anderen SPDReise wieder oder halten Kontakt so gut es geht. Der Autor möchte sich auf diesem Weg noch einmal bei allen Mitreisenden für ihre Aufgeschlossenheit und für ihr kooperatives Verhalten bedanken. Herzliche Grüße Euer Klaus Fliescher