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„Ihr seid das Salz der Erde!“ Kirchen auf dem Mutschellen Stand B 120 Reformierte Kirchgemeinde Bremgarten-Mutschellen und Pastoralraum am Mutschellen Gemeinsam an der Mega 14

Stand 7. April 14

Diätsalze Diätsalze werden statt aus Natriumsalzen aus Calcium-, Kalium- oder Magnesiumsalzen hergestellt.

Fleur de Sel Die Blume des Salzes wird bei der Gewinnung von Meersalz als zartes Kristall von der Oberfläche des eintrocknenden Wassers mit einer Kelle geschöpft. Da dieser Aufwand sehr hoch ist, ist dieses Salz teuer.

Gewürzsalze Salze werden mit Gewürzen gemischt, dabei enthalten die Mischungen mindestens 40% Salz und 15% Gewürze.

Meersalz Meerwasser wird über Kanäle in Becken, sogenannten Salzgärten geleitet. Durch die Sonne verdunstet das Wasser und Salzkristalle bilden sich. Diese nassen Salzkristalle werden zu kleinen Häufchen zusammengetragen. Dieses Salz wird gereinigt und verarbeitet oder direkt abgefüllt und gelagert.

Redensarten mit Salz: Jemandem die Suppe versalzen Salz in die Wunde streuen Zur Salzsäule erstarren Eine gesalzene Rechnung präsentieren Salz und Brot macht die Wangen rot Es ist ein Körnlein Salz in der Wahrheit

München und Venedig Im Hochmittelalter wurden Europas Mühlen, die Landwirtschaft und die Pflüge besser. Das führte zu mehr Bevölkerung. Salz wurde wichtiger und knapper. Damit stieg sein Wert. Bei wertvollen Sachen werden Menschen aktiv und ideenreich. Salzhändler transportierten das Salz über weite Strecken. Räuber bedrohten Salzhändler, Salzhändler suchten Schutz bei Landesherren, die Beschützer liessen sich den Schutz teuer bezahlen. Zimperlich war man nicht. So wurden zB München und Venedig reich. Geradezu exemplarisch ist der Aufstieg Münchens: 1157 zerstörte Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, eine Isar-Brücke der Bischöfe von Freising. Er zerstörte damit auch den Markt und die Münz- und Zollstätte, mit der die Bischöfe hier vom gewinnträchtigen Salzhandel profitierten. Heinrich legte Markt, Münze und Zollstätte eine Meile stromaufwärts wieder an, bei einer kleinen Mönchssiedlung namens Munichen. Er ließ eine neue Brücke erbauen, über die nun die Salzstraße verlief. Im 14. Jahrhundert erlangte München ein Salzmonopol. Jeder Fuhrmann, der Salz von der Saline im berühmten Bad Reichenhall ins reiche Augsburg brachte, musste München durchqueren. Dafür war Zoll zu entrichten. Aber lukrativer noch war eine andere Vorschrift: Das Salz durfte nur von Münchner Bürgern durch die Stadt gebracht werden, den sogenannten Salzsendern. Sie ließen sich ihre Dienste üppig entlohnen. Erst Handelsplatz, später Residenzstadt: So blühte München auf. Mit Rücksichtslosigkeit organisierte auch der Stadtstaat Venedig seinen Aufstieg zur europäischen Zentralmacht. Wie alle guten Geschäftsleute erkannten die Venezianer die Vorzüge eine Monopols. Sie brachten erst die Produktion im Adria-Raum unter ihre Kontrolle, später den Handel. Ein probates und erfolgreiches Mittel war es, konkurrierende Salinen zu zerstören und gelegentlich auch militärisch zu intervenieren, etwa gegen Ravenna 1234. Aus: „Ohne Salz wäre die Welt ziemlich fade“ www.faz.net

Stockalperpalast Caspar Jodok Stockalper aus Brig (1609-1691) wurde mit Geschäften (eigentlich v.a. mit Monopolen) steinreich. Besonders reich machte ihn das Monopol für Warentransporte über den Simplon und das Salzmonopol im Wallis. Als Zeichen seiner Macht und seines Reichtums liess er in Brig den Stockalperpalast erbauen. Für die damalige Zeit und das Wallis ein gewaltiges Bauwerk. Doch Stockalpers Geschichte lehrt: Wer weder Macht, noch Besitz noch Ansehen teilen will, dem entsteht eine Gegnerschaft, die proportional zur eigenen Macht und zum Reichtum wächst. Der Sturz kann dann so gross sein wie die Macht. Und die Methoden der Gegner so brutal wie die, die man für den Aufstieg angewendet hat...

Rheinsalinen Pro Jahr werden in der Schweiz zwischen 400’000-500'000 Tonnen Salz gewonnen.

Salzstreuer auf der Strasse Wer war schon froh darum? Vor Weihnachten? Auf dem Weg zu den Liebsten? Sollte immer und überall schwarz geräumt werden? Oder nur die Autobahnen?

Salz und salzige Produkte... zB aus Slovenien Alte Salzsalinen am Meer werden wieder in Betrieb genommen. Durch die Konkurrenz der industriell betriebenen Salz-Bergwerke untrentabel geworden, liefern sie jetzt das Salz für Feinschmecker-Produkte. – Zum Beispiel in der Nähe von Piran. –

Das slowenische Städtchen und der Shop mit den salzigen Produkten sind eine Reise wert. Ein Besuch lässt sich gut verbinden mit ein paar Tagen an der kroatischen Küste weiter südlich oder ein paar Tagen in Triest im Norden.

Salz & Brot Salz wird nicht mehr mit Gold aufgewogen, es ist seit der Industrialisierung zu einem günstigen Produkt geworden, das in der Chemie und auf der Strasse tonnenweise gebraucht wird. Es ist kein Zaubermittel mehr, die Wissenschaft weiss, weshalb Salz Lebensmittel haltbar macht. Und doch... Verschenken Sie Salz und Brot. Zur Geburt eines Kindes, als Mitbringsel zu einer Party, oder wenn jemand in ein neues Haus gezogen ist. Sie drücken damit aus, was Menschen sich über Jahrtausende gewünscht haben: Genug zu essen und ein gelingendes, gesundes Leben. – Wünschen wir uns das nicht alle?

Mit dem Symbol Salz sagen wir:  Du bist kostbar! - Für die grosse weite Welt bedeutest Du wenig, aber für ein paar wenige Leute bedeutest du eine ganze Welt.  - Du bist völlig unersetzlich.  Bewahre und lass Dich vor dem Verderben bewahren! - Kennen Sie jemanden, der raucht wie ein Schlot, trinkt wie ein Loch und fährt wie ein Affe? - Sehen Sie bei sich selber, wo Verderbliches sich einschleichen will? Gaaaaanz langsam? Mödeli? - Reden Sie mal wieder drüber, nehmen Sie einen neuen Anlauf, das „Leben“ zu bewahren!  Das Leben ist vielseitig! Was dem Leben dient und hilft, müssen wir lernen, erleben, repetieren und umsetzen. Und zwar immer wieder. In der Familie, der Arbeit, in den Ferien oder in der Freizeit.

Salz mit Zusätzen Gereinigtes Salz wird mit Zusätzen versehen, die das Salz dauerhaft Rieselfähig machen. Salz kann mit Nitrit oder Jod und Fluorid angereichert werden.

Siedesalz-Salinensalz Wasser, das durch salzhaltige Gesteinsschichte geflossen ist, wird ans Tageslicht gepumpt. Dieses Solewasser wird eingedampft oder in großen Pfannen langsam zu grobem Salz auskristallisiert.

Steinsalz Steinsalz wird im Bergbau gefördert. Meistens werden mittels Sprengung große salzführende Schichten zertrümmert und per Bagger, Förderband und LKW ans Tageslicht gebracht. Das Steinsalz wird über Tage zerkleinert, gereinigt und ggf. weiter aufbereitet.

Salz – das Konservierungsmittel Bevor Tiefkühllagerhäuser und Eisschrank in jedem Haushalt Einzug hielten, war Salz das Konservierungsmittel schlechthin. Früh schon merkte man, dass der Hering und das Fleisch durch Salzen haltbar wurden, ebenso der Kohl, den man dann als Sauerkraut ass. Wodurch genau es dem Salz allerdings gelang, konservierend zu wirken, das fand man lange nicht heraus. Man vermutete daher eine magische Lebenskraft dahinter. Heute wissen wir, dass diese „Zauberkraft“ Osmose heisst: Das Salz entzieht durch seine osmotische Kraft den Bakterien, die die Lebensmittel verderblich machen, das Wasser und tötet sie so ab. Auch heute noch werden viele Fleischwaren durch Salzen resp. Pökeln haltbar gemacht. Trockenfleisch gewinnt durch Salzen und Lufttrocknung seine Haltbarkeit, der Schinken durch Nasspökelung.

Salz – Lebensretter in der Ambulanz Die isotonische Kochsalzlösung ist für viele Patienten und Unfallopfer fast so wertvoll wie Blut! Die isotonische Kochsalzlösung ist eine zum Blutplasma iso-osmotische (gleicher osmotischer Druck) Lösung aus Kochsalz (Natriumchlorid) in Wasser. Sie enthält 9 g Kochsalz pro Liter. Die isotonische Kochsalzlösung ist preisgünstig und die weltweit am häufigsten verwendete Infusionslösung. Die isotonische Kochsalzlösung wird als Trägerlösung für Medikamente oder zum Offenhalten eines venösen Zugangs bei Patienten benutzt. Weiterhin dient die Lösung auch zum Spülen von Kathetern sowie Wunden, Nase oder Augen.

Salz – Produktevielfalt Nur ein kleiner Teil des Salzes, das hergestellt wird, wird als Speisesalz (zumeist Kochsalz) verzehrt! Der weitaus grösste Teil findet seine Verwendung anderswo! Ein grober Überblick verschafft die obige Seite mit den Symbolen. Unten stehender Text ist für speziell Interessierte. (Quelle: Rheinsalinen) Salz wird in grossen Mengen in Industrie und Gewerbe gebraucht. Z.B. zur Konservierung von Holz, Häuten (Gerberei) und Därmen (Wursthäute), in der Farbstoffproduktion, in der Zellstoff- und Zelluloseproduktion, bei der Herstellung von Glas, Email, Seifen, Kosmetika, Kunststoffen, Insektiziden, Waschmitteln, Wasserglas, Salzsäure, Soda, Natronlauge und Chlor. Ein anderer Teil landet als Auftausalz auf unseren Strassen oder wird als Regeneriersalz bei der Wasserenthärtung im Ionenaustauscher angewendet. Auch der Bauernstand benötigt spezielle Salze: Nutztiere werden auf hohe Milchleistung und schnelles Wachstum gezüchtet. Je höher die geforderte Milch- oder Fleischleistung, desto höher ist auch der Salzbedarf. Da pflanzliches Futter relativ arm an Salz und Mineralstoffen ist, wird beides direkt ins Frischfutter eingestreut, den Futtermischungen zugesetzt oder den Tieren als Salz-Leckstein zur Selbstbedienung angeboten. Und nicht zu vergessen :Salz ist ein wichtiger Faktor fürs Wohlbefinden: Sole ist als natürliches Bade-Heilmittel seit Jahrhunderten bekannt. Sole-Inhalationen und Salzbäder sind Therapien, die auch den Binnenlandbewohnern Zugang zur Heilkraft des Meeres verschaffen.

Speisesalze

Regeneriersalze

Auftausalze

Gewerbe- und Industriesalze

Landwirtschaftssalze

Pharmasalz

Badesalz und Sole

Im Mittelalter: Salz adelt Im Mittelalter war das «weisse Gold» in kostbaren Salzgefässen den Tischen der Reichen und des Adels vorbehalten. Das gewöhnliche Volk konnte das Salz oftmals kaum bezahlen. Dennoch war es unverzichtbar zur Konservierung von Lebensmitteln. Eisschrank? Kühlschrank? Sterilisieren? Alles unbekannt. Alleine das Salz schaffte es, Lebensmittel über längere Zeit geniessbar zu halten! Der Salzbedarf war also nicht zu unterschätzen, weshalb neue Formen der Salzgewinnung gesucht wurden. Das Bild zeigt ein Salzwerk in Halle. Wer in der Salzgewinnung arbeitete, gehörte einem geachteten Stand an. Facharbeiter waren gesuchte Leute und brachten dem Landesherrn willkommene Einnahmen. Als Gegenleistung erhielten sie Privilegien wie eigene Feiertage und Jagdrecht. Die Gemeinschaft der Salzarbeiter fand in Halle besonders eng zusammen: 1524 entstand die Bruderschaft der Salzwirker, sie nannten sich Halloren. Die Bruderschaft hatte hunderte Mitglieder, eine eigene Tracht und benutzte einen ausgestorbenen Dialekt, um sich vom normalen Volk abzugrenzen. Als Hallore konnte man nur geboren sein, alle waren verwandt.

Salz – auch in Jesu Munde „Ihr seid das Salz der Erde!“ sagt Jesus in der Bergpredigt, hier in einer Filmszene dargestellt. Zu finden ist der bekannte Ausspruch Jesu im Evangelium nach Matthäus, Kapitel 5, Vers 13. Der vollständige Vers geht so: „Ihr sei das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr, als weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden.“ Dass Salz seinen Geschmack verlieren kann, konnte man damals leicht verstehen, denn das am Toten Meer abgebaute Salz wurde bei Tisch noch mit Erde verbunden auf einem Teller angeboten. Wenn nun die weissen Salzkristalle herausgebrochen und über das Essen gestreut waren, blieb nur noch Erde übrig, mit zu kleinen Salzkristallen, die man nicht mehr gebrauchen konnte.

Salz – ein starkes Symbol Die Bibel erwähnt Salz in verschiedenen Zusammenhängen. Als LeserIn erfährt man so von der realen Verwendung von Salz als Konservierungs-, Desinfektions- und Heilmittel wie auch von seinem Symbolgehalt. Salz wird im dritten Buch Mose als ein der Gaben aufgeführt, die anlässlich eines Speiseopfers zur Bundeslade gebracht werden. Salz wird zum Haltbarmachen von Fleisch genützt, und vielleicht war dies auch an der Bundeslade so. Darüber hinaus hat der Vorgang des Salzens auch eine übertragene Bedeutung, es geht um Treue: Der „Salzbund“ (4 Mose 18,19; 2 Chronik 13,5) meint die Beständigkeit eines Bundesschlusses. Leute, die im Toten Meer badeten, haben die desinfektionierende Wirkung von Salz kennen gelernt. In diesem Zusammenhang wird verständlich, warum Elisa Salz in die Wasserquelle von Jericho schüttete, um sie „rein“ zu machen (2 Könige 2,20) oder warum Neugeborene mit Salz abgerieben wurden (Ezechiel 16,4). So konservierend und gesundheitsfördernd Salz in geringen Mengen sein kann, so kann es in grösseren schädlich sein. Es ist darum auch ein Sinnbild für Zerstörung und Unfruchtbarkeit (z.B. 5 Mose 29,22; Hiob 39,6; Jeremia 17,6). Als Abimelech Sichem erobert, streut er Salz über die Stadt, so dass nichts mehr wachsen kann (Richter 9,45).

Das Tote Meer – ein spezielles Salzfass Das Speisesalz zur Zeit Jesu stammte mehrheitlich aus dem Toten Meer, nämlich aus dessen salzhaltigen Krusten, die mit anderen Mineralien und Erde vermengt waren. Heute ist die Salzkonzentration im Toten Meer achtfach höher als in den anderen Meeren. Speziell ist auch das Mischungsverhältnis: Es unterscheidet sich deutlich von der Salzzusammensetzung von Meerwasser. Totes-Meer-Salz enthält im Vergleich wenig Kochsalz (Natriumchlorid NaCl) und ist in seiner chemischen Zusammensetzung einzigartig: Totes-Meer-Salz enthält ca. 50,8 % Magnesiumchlorid, 30,4 % Natriumchlorid, 14,4 % Calciumchlorid und 4,4 % Kaliumchlorid. Der Rest entfällt auf zahlreiche Spurenelemente. Als Speisesalz ist es nicht mehr geeignet, umso wertvoller ist es für äusserliche Anwendungen (Bäder, Schlickpackungen) bei Hautproblemen, Nervosität, Muskelkrämpfen, Rheuma und vielem mehr.