Nachfragetypisierungen in Forschung und Praxis

Nachfragetypisierungen in Forschung und Praxis Quelle: eigene Darstellung Inhalt Relevanz der Identifikation von Nachfragegruppen .....................
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Nachfragetypisierungen in Forschung und Praxis

Quelle: eigene Darstellung

Inhalt Relevanz der Identifikation von Nachfragegruppen ................................................................................ 2 1 Einkommen ......................................................................................................................................... 3 2 Lebensphase und Lebenszyklus.......................................................................................................... 6 3 Lebensstil............................................................................................................................................. 8 4 Standortorientierung und Standortpräferenzen............................................................................... 11 5 Kombinierte Ansätze und Typologien ............................................................................................... 13 6 Schlussfolgerung – Haushaltstyp, Einkommen und Alter als wesentliche Merkmale ...................... 16 Literatur ................................................................................................................................................. 18

Herausgeber Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt Geographisches Institut der Universität Bonn Meckenheimer Allee 166 53115 Bonn

DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung

www.quartierentwickeln.de März 2015

DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung

Relevanz der Identifikation von Nachfragegruppen Nachfrager auf dem Wohnungsmarkt unterscheiden sich erheblich in ihren Bedürfnissen, Präferenzen und Wünschen. Dies betrifft zum einen die Wohnung im Hinblick auf Zuschnitt, Größe und Ausstattung. Zum anderen bestehen aber auch unterschiedliche Vorstellungen bezüglich des näheren und weiteren Wohnumfelds. Nicht umsonst wird immer wieder die Bedeutung des Standortes für eine Immobilie („Lage, Lage, Lage“) betont. Nach Einschätzung vieler Experten differenziert sich im Zuge des sozialen und demografischen Wandels die Nachfrage nach dem Gut Wohnen immer weiter aus – sie wird bunter (vgl. GdW 2008, Häußermann 1999, Hallenberg 2010). Die Identifikation von verschiedenen Nachfragegruppen ermöglicht es, die Wohnungs- und Standortangebote besser auf die Nachfrage auszurichten. Der Nutzen eines Haushaltes kann erhöht, die Alltagsorganisation kann erleichtert und die Lebensqualität kann gesteigert werden. Durch den für die Haushalte realisierbaren Mehrwert können Unternehmen der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft bei einer konsequenten Nachfrageorientierung ihre Produkte erfolgreicher am Markt platzieren. In ähnlicher Weise profitieren Städte und Gemeinden, da sie über spezifische Angebote bestimmte Teilräume stärken oder insgesamt ihre Position im Standortwettbewerb verbessern können (vgl. zu den Chancen und Risiken einer Zielgruppenorientierung auch Danielzyk/Osterhage 2014:182 ff.). Bei dem DFG-Erkenntnistransferprojekt „Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung“ ist die Erfassung von Standortanforderungen wesentlicher Teil des Gesamtkonzepts, dem eines von drei Modulen gewidmet ist. Die Grundidee des Ansatzes besteht darin, die Anforderungen verschiedener Nachfragegruppen auf den Wohnungsmärkten mit den unterschiedlichen Qualitäten von Wohnstandorten abzugleichen. Daran anknüpfend ergibt sich die Möglichkeit, unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Trends mittel- bis langfristige Entwicklungsperspektiven für Wohnquartiere aufzuzeigen. In diesem Papier wird zunächst dargestellt, an welchen Haushaltsmerkmalen eine aussagekräftige Nachfragetypisierung ansetzen kann. Anschließend werden konkrete Beispiele für eine solche Nachfragetypisierung aus der wohnungswirtschaftlichen Forschung und Praxis vorgestellt. Hierzu gehört ein Typisierungsansatz, der auf Befragungsergebnissen zu den Kriterien der Wohnstandortwahl aus dem Vorläuferprojekt „Wohnstandortentscheidungen in polyzentrischen Stadtregionen“ basiert (vgl. auch Danielzyk/Lentz/Wiegandt 2014). Das Papier schließt mit einem Vorschlag, wie die notwendigen Informationen für die Identifikation von Nachfragegruppen im Rahmen eines Kurzfragebogens pragmatisch erfasst werden können.

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Einkommen

Wanderungsmotivuntersuchungen zeigen, dass den Kosten eine zentrale Bedeutung bei Wohnstandortentscheidungen zukommt. Haushalte unterscheiden sich deutlich darin, wie viel Geld sie für eine Wohnung ausgeben können bzw. ausgeben möchten. Die Wohnkosten stellen für die meisten Haushalte den größten Ausgabeposten ihres Einkommens dar. Nach Zahlen aus der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe haben die Haushalte in Deutschland im Jahr 2008 durchschnittlich 731 EUR im Monat für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aufgebracht. Dies entspricht im Durchschnitt einem Anteil von rund 28 Prozent des verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens (vgl. Statistisches Bundesamt 2010). Die absoluten und relativen Werte für die Wohnkosten variieren jedoch sehr stark nach verschiedenen sozio-ökonomischen Haushaltsmerkmalen. So beliefen sich die Ausgaben der Haushalte mit einem monatlichen Einkommen unter 900 EUR auf 385 EUR, was einen Anteil von ca. 57 Prozent bedeutet. Mit steigendem Haushaltseinkommen wächst der absolute Wert an, während der relative Wert zurückgeht. Die Haushalte der höchsten Einkommensgruppe (5.00018.000 EUR) haben schließlich 1.157 EUR und damit ca. 17 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung ausgegeben (vgl. Tab 1). Es ist zu beachten, dass es sich bei den aufgeführten Daten um Werte für Deutschland insgesamt handelt. Im Hinblick auf einen konkreten Untersuchungsraum muss natürlich von erheblichen regionalen und kleinräumigen Unterschieden ausgegangen werden.

Tab. 1: Absolute und relative Wohnkosten nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen 2008 Davon nach dem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von … bis unter … EUR

Haushalte insgesamt

Ausgaben für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung

unter 900

900 – 1.300

1.300 – 1.500 – 2.000 – 2.600 – 3.600 – 5.000 – 1.500 2.000 2.600 3.600 5.000 18.000

731

385

459

515

580

684

805

968

1.157

2.914

680

1.105

1.399

1.747

2.285

3.069

4.217

7.000

25

57

42

37

33

30

26

23

17

je Haushalt und Monat in EUR Haushaltsnettoeinkommen je Haushalt und Monat in EUR Anteil der Wohnkosten in Prozent

Quelle: Statistisches Bundesamt 2010, eigene Berechnungen

Angesichts der großen Bedeutung von Wohnkosten und der erheblichen Unterschiede zwischen Haushalten ist es naheliegend, die Zahlungsmöglichkeit bzw. -bereitschaft für die Identifikation von Zielgruppen heranzuziehen. Einige Beispiele hierfür liefern Beratungsunternehmen aus der Wohnungs- und Immobili-

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung enwirtschaft in ihren Studien und Gutachten. Das Einkommen der Haushalte fließt oft als eines von mehreren Merkmalen in eine umfassendere Typisierung ein. Bei diesen Ansätzen erfolgt in der Regel eine eher grobe Einteilung von Einkommensgruppen (gering, durchschnittlich, hoch). Teilweise wird besonders auf die Gruppe der preissensiblen oder kostenaffinen Haushalte hingewiesen. In einigen Fällen steht nicht das Einkommen im Vordergrund, sondern es wird auf die Zahlungsbereitschaft, die Wohnkaufkraft oder das vorhandene Eigenkapital abgestellt. Solche Begriffe sind insbesondere dann zu finden, wenn schwerpunktmäßig die Eigentumsbildung betrachtet und unterschiedliche Erwerbertypen identifiziert werden (z. B. empirica 2009:15ff.). Damit wird auch dem Umstand Rechnung getragen, dass die durch das eigentliche Haushaltseinkommen bestehenden finanziellen Spielräume nicht selten durch vererbte Vermögen oder Zuschüsse von (Groß-)Eltern erweitert werden. Es gibt eine ganze Reihe von Quellen, die bei der Suche nach Einkommens- bzw. Kaufkraftdaten genutzt werden können (vgl. Tab. 2). Die Lohn- und Einkommensteuerstatistik liefert jährlich detaillierte Einkommensdaten auf Gemeindeebene – allerdings mit einem größeren Zeitverzug zum Erhebungszeitpunkt. In der Vergangenheit hat es darüber hinaus Initiativen gegeben, aus dieser Statistik für größere Städte auch kleinräumige Daten unterhalb der Gemeindeebene zur Verfügung zu stellen. Aufgrund des hohen Auswertungsaufwands ist die Datenlieferung allerdings zurzeit ausgesetzt. Diese Lücke bei kleinräumigen Daten zum Einkommen und zur Kaufkraft haben zahlreiche kommerzielle Anbieter ausgefüllt, die – abgestimmt auf den konkreten Anwendungsfall – Zahlen bis hinunter zur Straßenabschnittsebene kostenpflichtig bereitstellen. Eine Alternative hierzu stellen in einigen Städten Einkommensdaten dar, die im Rahmen von Bürgerbefragungen erhoben und für Stadtteile oder statistische Bezirke veröffentlicht werden. Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung wiederum nutzt vorhandene Primär- und Sekundärerhebungen, um Aussagen zum Einkommen privater Haushalte abzuleiten. Die Daten reichen jedoch „nur“ bis zur Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Tab. 2: Übersicht über Quellen für Daten zum Einkommen bzw. zur Kaufkraft privater Haushalte

Datenangebot

Kurzerläuterung

Raumbezug

Kostenpflichtig?

Lohn- und Einkommensteuerstatistik – Statistisches Bundesamt und Statistische Landesämter

Sekundärstatistik von Angaben der Landesfinanzbehörden, detaillierter Überblick u. a. über Höhe und Verteilung des Einkommens

Bis zur Ebene der Gemeinde

Veröffentlichungen: Nein. Gebühr zur Nutzung der Statistik: Ja.

Deutschland, Bundesländer

Veröffentlichungen: Nein. Gebühr zur Nutzung der Statistik: Ja.

Deutschland; Ostdeutschland und Westdeutschland

Veröffentlichungen: Nein. Gebühr zur Nutzung der Statistik: Ja.

Ergebnisse 3,5 bis 4 Jahre nach Ende des Veranlagungsjahres Turnus: dreijährlich, jährlich in reduzierter Form Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) – Statistisches Bundesamt und Statistische Landesämter

Befragung der privaten Haushalte in Deutschland u. a. zu ihren Einnahmen und Ausgaben Ca. 60.000 Haushalte (repräsentative Quotenstichprobe) Turnus: alle fünf Jahre

Laufende Wirtschaftsrechnungen (LWR) – Statistisches Bundesamt

LWR als Unterstichprobe der vorangegangenen EVS Ca. 8.000 Haushalte Turnus: jährlich, nicht im Jahr einer EVS

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Datenangebot

Kurzerläuterung

Raumbezug

Kostenpflichtig?

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) – Statistisches Bundesamt und Statistische Landesämter

Zentrale gesamtwirtschaftliche Statistik mit Angaben zum Primäreinkommen und zum verfügbaren Einkommen privater Haushalte auf der Grundlage vorhandener Primärund Sekundärerhebungen

Deutschland, Bundesländer, Kreise und kreisfreie Städte, NUTS-Regionen

Veröffentlichungen: Nein.

Bis zur Ebene von Straßenabschnitten

Ja.

Turnus: jährlich Kommerzielle Anbieter, z. B. Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), MB Research GmbH, microm GmbH

V. a. Kaufkraftdaten Verwendung vorhandener Statistiken und Erhebungen, Datenbasis nicht immer transparent

Quelle: eigene Zusammenstellung

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Lebensphase und Lebenszyklus

Lebensphasen- und Lebenszykluskonzepte befassen sich mit klassischen Umzugsauslösern im Lebensverlauf. Hierunter fallen z. B. der Auszug aus dem Elternhaus, die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit, der Zusammenzug oder die Trennung vom Partner, oder die Geburt eines Kindes etc. Diese biographischen Ereignisse sind Umzugsgründe sowohl für intra- wie auch interregionale Wanderungen. Tendenziell induzieren berufliche Gründe stärker interregionale Wanderungen, während persönliche oder haushaltsbezogene Umzüge tendenziell innerregional umgesetzt werden. So liegt es nahe, am Lebenslauf bzw. Lebenszyklus orientierte Konzepte zur Identifikation von Zielgruppen zu entwickeln (vgl. Beckmann 2006:24/77/86). Kemper beispielsweise unterscheidet folgende Lebenszyklusphasen: Herkunftsfamilie, Alleinlebend, junges Ehepaar oder Partner, Alleinstehend mit Kind (was die nachfolgenden Phasen ablösen kann), wachsende Familie, konsolidierte Familie, schrumpfende Familie, älteres Paar, ältere Alleinlebende (Kemper 1985:191). Daraus ergeben sich verkürzt die Gründungs-, Expansions-, Konsolidierungs-, Stagnations- sowie Altersphase mit je spezifischen Wohnstandortansprüchen (siehe Tab. 3). Zur Unterscheidung der Haushalte werden dafür zumeist die Merkmale Familienstand, Haushaltsgröße sowie das Alter der Haushaltsmitglieder herangezogen (Gerber 2011:108).

Tab. 3: Ansprüche an das Wohnen von Haushalten im Lebenszyklus

Gründungs- und Ausbildungsphase (bis 30 Jahre)

Familiengründungs-/Expansionsphase (bis 45 Jahre)

Alleinstehend

Paar

Familie

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Zentrum, Nähe Ausbildungsort

Zentrum, Nähe Ausbildungsund Arbeitsort

Infrastruktur

Infrastruktur

Zentrum, Nähe Ausbildungsund Arbeitsort, Nähe Ursprungsfamilie

Freizeit und Kultur, Gastronomie

Freizeit und Kultur, Gastronomie

Weitere Kriterien

Weitere Kriterien

ÖPNV-Erreichbarkeit, preisgünstig

ÖPNV-Erreichbarkeit, preisgünstig

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Zentrum, Stadtrand, Nähe Arbeitsort

Zentrum, Stadtrand, Nähe Arbeitsort

Infrastruktur

Infrastruktur

Stadtrand, Innenstadtrand, Umland, Nähe Ursprungsfamilie

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, ggf. Kinderbetreuung

Weitere Kriterien ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Image

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Infrastruktur Freizeit und Kultur, Gastronomie, Kinderbetreuung Weitere Kriterien ÖPNV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, preisgünstig

Infrastruktur Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten

Weitere Kriterien

Weitere Kriterien

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Image

ÖPNV-Erreichbarkeit, große Wohnung/Haus, Grün/Parks, Image

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(Fortsetzung Tab. 3)

ALLEINSTEHEND

PAAR

FAMILIE

Konsolidierungsund Stagnationsphase (bis 65 Jahre)

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Zentrum, Stadtrand, Nähe Arbeitsort

Zentrum, Stadtrand

Zentrum, Stadtrand, Umland

Infrastruktur

Infrastruktur

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten

Freizeit, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen

Weitere Kriterien

Weitere Kriterien

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Image

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Image

Infrastruktur Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten Weitere Kriterien ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Image

Altersphase

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

Stadträumliche Lage

(ab 65 Jahre)

Zentrum, Stadtrand

Stadtrand, Umland

Zentrum, Stadtrand

Infrastruktur

Infrastruktur

Infrastruktur

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte

Freizeit und Kultur, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte

Weitere Kriterien

Weitere Kriterien

Weitere Kriterien

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Ruhe und Sicherheit, Image, altengerechtes Wohnen, soziales Umfeld, preisgünstig

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Ruhe und Sicherheit, Image, altengerechtes Wohnen, soziales Umfeld, preisgünstig

ÖPNV-/MIV-Erreichbarkeit, Grün/Parks, Ruhe und Sicherheit, Image, Verkleinerung und altengerechtes Wohnen, soziales Umfeld

Quellen: eigene Zusammenstellung nach Gerber 2011, Kemper 1985 und Kühl 2014 Seine Grenzen hat das Lebenszykluskonzept darin, dass durch die Pluralisierung der Lebensformen, und eine Destandardisierung der Lebensverläufe und Biographien (Hardering 2011) klassische Lebenslaufkonzepte die Realität nicht mehr angemessen abbilden. Zwar hat sich die Neuzusammensetzung von Haushalten aufgrund von Trennung und Scheidung, Zusammenzug mit PartnerIn, Familiengründung etc. als Mobilitätsauslöser nicht überlebt, aber der Ablauf und Übergang in vorhersehbaren Zyklen ist heutzutage nicht mehr wirklichkeitsnah (vgl. auch Gerber 2011:108, die deshalb zwischen beruflichen sowie familialen Ereignissen unterscheidet). Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die Beschränkung auf die Kernfamilie, die bei solchen Lebensphasenkonzepten zur Grundlage gemacht wird, neuere sog. „Patchwork“-Konstellationen aber dadurch aus dem Blick geraten (Nave-Herz 2005:2010).

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3 Lebensstil Um zielgruppenspezifische Konsumpräferenzen zu identifizieren, soll im Folgenden eines der einflussreichsten sozialwissenschaftlichen Konzepte erläutert werden: das Lebensstilkonzept. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass sich Gesellschaften immer weiter ausdifferenzieren und sich soziale Gruppen nicht mehr nur an Merkmalen des sozialen Status wie Einkommen oder Beschäftigungssituation festmachen lassen, sondern darüber hinausgehende Distinktionsmerkmale – „die feinen Unterschiede“ (Bourdieu) – an Bedeutung gewinnen. In die Darstellung von Lebensstiltypen fließen auch Konsum- und Geschmackspräferenzen ein, die die Grundlage für die Identifikation bestimmter Zielgruppen, wie etwa Partei- und Zeitungspräferenzen, Freizeitbeschäftigungen und Ernährungsgewohnheiten bilden können. Auch die Bedeutung des Wohnumfeldes für die Wohnstandortentscheidung lässt sich nach den Geschmacks- und Konsumpräferenzen unterschiedlicher Lebensstilgruppen analysieren. So folgert z. B. Klee, dass den „materialistisch orientierten“ die Ruhe und Sauberkeit im Wohnumfeld wichtig ist, während die Postmaterialisten eine lebendige Umgebung viel Wert ist (Klee 2001:167). Auch Harth/Scheller bilden in ihrer Studie, die die Veränderung von Wohnverhalten zum Thema hat, Milieus, die vom Ansatz her an die Lebensstildiskussion anschließen (2012). Allerdings nehmen sie keinen Bezug auf das Wohnumfeld und dessen Ausstattung. Gemeinsam ist den Ansätzen, dass die Ausstattung des Quartiers bzw. Wohnumfeldes zumeist lediglich implizit eine Rolle spielt. Bekanntestes Beispiel einer für die Marktforschung entwickelten Zielgruppendefinition sind sicherlich die Sinus-Milieus. Bei der Differenzierung der Milieus nach Lebensauffassung und -weise werden Grundwerte ebenso berücksichtigt wie grundlegende Einstellungen zu den Lebensbereichen Arbeit, Familie, Freizeit, Geld und Konsum. Merkmale wie soziale Lage, Bildung und Berufssituation ergänzen die Klassifikation in unterschiedliche Milieus. Im Unterschied zu sozialen Schichten rücken die SINUS-Milieus® real existierende Subkulturen innerhalb der Gesellschaft und das gesamte Bezugssystem der menschlichen Lebenswelt in den Mittelpunkt der Betrachtung (vgl. Perry 2003). Seit den 1980er Jahren wird das SINUS-Modell durch fortlaufende qualitative und quantitative Forschung regelmäßig an den gesellschaftlichen Wertewandel angepasst. Im Jahr 2001 wurde das Modell grundlegend überarbeitet und zu einem gesamtdeutschen Modell mit insgesamt zehn Milieus weiterentwickelt (vgl. Tab. 4; vgl. Perry 2003, Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. 2015). Nach dem Jahr 2010 wurde das SINUS-Modell erneut modifiziert. Nun lassen sich Menschen nicht nur nach ihren Konsumpräferenzen unterscheiden, sondern auch nach ihrem Wohnverhalten gruppieren. Die Erkenntnis, dass für die Untersuchung des Wohnverhaltens die Lebensstilforschung eine bedeutende Rolle spielt, hat sich der Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (vhw) zunutze gemacht. Um die Nachfrageseite am Wohnungsmarkt besser einschätzen zu können, hat der vhw gemeinsam mit Sinus Sociovision und microm ein Verfahren entwickelt, das eine empirische Analyse der qualitativen Wohnnachfragestrukturen über die SINUS-Milieus® möglich macht. In mehreren bundesweiten Befragungen wurden die SINUS-Milieus® durch Erkenntnisse zum Wohnverhalten der Menschen erweitert. Im Ergebnis lassen sich den Milieus detaillierte Wohnprofile zuordnen. Dabei unterscheiden sich die Milieus hinsichtlich der Bedeutung des physischen und sozialen Wohnumfelds für das Wohnverhalten, der Anforderungen an den Wohnstandort, der gewünschten Ausstattungsmerkmale oder der Faktoren, die einen Umzug auslösen (vgl. Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. 2015).

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung Im Folgenden findet sich eine Kurzcharakteristika aller zehn SINUS-Milieus® (Stand des Modells vor der letzten Aktualisierung 2010) hinsichtlich der sozialen Lage und der Aspekte, die bei der Wohnentscheidung besonders wichtig sind (vgl. Barz/Liebenwein 2008, Jost 2012):

Tab. 4: Kurzcharakteristika der SINUS-Milieus® Anteil

Soziale Lage

Wohnkriterien

Etablierte

10%

Überwiegend Personen in leitenden Funktionen, Selbstständige, hohe und höchste Einkommen

Schnitt der Wohnung, energiesparendes Gebäude

Postmaterielle

10%

Größtenteils Freiberufler/innen, Selbstständige, gehobene Angestellte und Beamte, gehobene Einkommen

Kindgerechtes Wohnumfeld, familienbezogene Infrastruktur, verkehrsberuhigte Wohngegend

Moderne Performer

10%

Häufig Selbstständige, Freiberufler/innen, teilweise noch in Ausbildung, gehobene Einkommen

Kindgerechtes Wohnumfeld, familienbezogene Infrastruktur, verkehrsberuhigte Wohngegend, ÖPNV-Angebot

Konservative

5%

Hoher Anteil von Rentnern und Pensionären, früher leitende Angestellte, Beamte, Selbstständige, Frauen meist zu Hause, häufig materieller Besitz

Sicherheit im Wohnviertel, soziale und ethnische Zusammensetzung der Nachbarschaft

Traditionsverwurzelte

14%

Viele Rentner, kleinere Angestellte, Arbeiter/innen und kleinere Beamte, niedrige bis mittlere Einkommen

Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, ÖPNVAngebot, gute Verkehrsanbindung, soziale und ethnische Zusammensetzung der Nachbarschaft

DDR-Nostalgische

4%

Früher häufig leitende Positionen, heute oft arbeitslos oder einfache Angestellte und Arbeiter/innen, kleinere bis mittlere Einkommen

Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, gute Verkehrsanbindung, ÖPNV-Angebot, Miethöhe/Kaufpreis

Bürgerliche Mitte

15%

Größtenteils einfache und mittlere Angestellte, Beamte, mittlere Einkommen

Sicherheit im Wohnviertel, Schnitt der Wohnung, Miethöhe/Kaufpreis

Konsum-Materialisten

12%

Häufig ungelernte Arbeiter/innen, viele Arbeitslose, untere Einkommensklassen

Kindgerechtes Wohnumfeld, familienbezogene Infrastruktur, soziale und ethnische Zusammensetzung der Nachbarschaft

Experimentalisten

9%

Viele Schüler/innen und Studierende, oft in freien Berufen tätig, überdurchschnittliche Einkommen

Verkehrsberuhigte Wohngegend

Hedonisten

11%

Oftmals Schüler und Azubis, kleinere Angestellte und Arbeiter/innen, niedrige bis mittlere Einkommen

Kindgerechtes Wohnumfeld, familienbezogene Infrastruktur, Schnitt der Wohnung

Quellen: Barz u. Liebenwein 2008, Jost 2012, microm Sinus Sociovision 2010 www.quartierentwickeln.de

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung Als „microm-Daten“ liegen diese Informationen sowie die Verteilung der Gruppen auf verschiedenen Skalen (bis hin zu Straßenzügen) vor. Diese sind allerdings nicht frei verfügbar und müssen beim gleichnamigen Unternehmen eingekauft werden (s. http://www.microm-online.de). Dem Lebensstilkonzept und insbesondere seiner marktforschungsnahen Variante wie die von Sinus Sociovision ist viel Kritik zugekommen (vgl. auch Otte 2004:42ff.). Nicht nur die Undurchsichtigkeit der Methode und deren Variabilität standen und stehen unter Kritik (Voigt 1994:68f.), sondern auch die Unterschätzung sozialstruktureller Merkmale wie dem Einkommen beim Konsumverhalten (vgl. auch Dangschat 1994:427). Auch wenn Lebensstilen bis zu einem gewissen Grad Erklärungskraft zugesprochen werden kann, bleibt das grundsätzliche Problem der empirischen Umsetzbarkeit bei der Untersuchung von “Geschmack” bestehen.

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Standortorientierung und Standortpräferenzen

Eine weitere Möglichkeit, unterschiedliche Zielgruppen zu identifizieren, setzt bei der Frage an, welche Standorte und Standortqualitäten von den Haushalten nachgefragt werden. Zunächst einmal gibt es Unterschiede darin, ob einer bestimmten Lage überhaupt eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Bei einem Teil der Haushalte dürften die Qualitäten der Wohnung so stark im Vordergrund stehen, dass der konkrete Standort nur eine geringe Rolle spielt und – bewusst oder unbewusst – deutliche Abstriche im Hinblick auf das Wohnumfeld in Kauf genommen werden. Lässt man diese Gruppe außen vor, verorten bestehende Typisierungsansätze die präferierten Lagen häufig im Spektrum von urbanen, suburbanen und ländlichen Standorten. In die Bildung und die Beschreibung der Typen fließen zudem Standorteigenschaften ein, die üblicherweise den unterschiedlichen Standorttypen zugeschrieben werden. Tab. 5: Wohnstiltypen nach GEWOS

Zielgruppe

Standortorientierung

Standortpräferenzen

Anspruchsvolle Urbane

Innenstadtnahe Lagen

Ruhiges Wohnumfeld, kleinteilige Versorgung

Qualitätsbewusste Eigentumsbildner

Qualitätsvolle Stadtrandlagen

Eigener Garten, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder

Pragmatische Eigentumsbildner

Keine eindeutige Orientierung

Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder, Nähe zu Discountern

Mobile Best Ager

Innenstadtnahe Lagen

Ruhiges Wohnumfeld, kleinteilige Versorgung

Junge Urbane

Innenstadt

Nähe zu Discountern

Alternative

Innenstadt

Gute ÖPNV-Anbindung, bunte und belebte Wohnumgebung

Ortsverbundene Senioren

Kein Standortwechsel

Ruhiges Wohnumfeld, gute ÖPNV-Anbindung

Traditionelle Familien

Kein Standortwechsel

Betreuungs- und Bildungseinrichtungen für Kinder

Preissensible Mieter

Innenstadt oder innenstadtnahe Lagen (auch unattraktive Lagen)

Niedrige Wohnkosten, belebte Wohnumgebung, Nähe zu Discountern

Beständige

Stadtrandlagen, kein Standortwechsel

Ruhiges Wohnumfeld

Quelle: GEWOS 2009 und 2013, eigene Zusammenstellung In der Praxis sind keine Typisierungen anzutreffen, die ausschließlich auf Standortorientierung und Standortpräferenzen basieren. Eine wichtige Rolle spielt dieser Ansatz aber bei den Wohnstiltypen, die vom Beratungs- und Forschungsinstitut GEWOS entwickelt wurden und in abgewandelter Form in vielen Gutachten zur kommunalen Wohnungsmarktentwicklung zum Einsatz gekommen sind (vgl. Tab. 5). Die www.quartierentwickeln.de

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung grundlegende Standortorientierung ist bei einigen Zielgruppen bereits an der Benennung ablesbar, wenn etwa von anspruchsvollen oder jungen Urbanen die Rede ist. Daneben gehen aber offensichtlich ebenso andere kennzeichnende Merkmale – wie das Alter oder in Ansätzen auch Lebensstile – in die Namen der Gruppen ein. Bei der Standortorientierung wird im Wesentlichen zwischen den drei Kategorien Innenstadt, innenstadtnahe Lagen und Stadtrandlagen unterschieden. Den eher urbanen Lagen werden als Qualitäten insbesondere gute Einkaufsmöglichkeiten, ein gutes ÖPNV-Angebot sowie eine bunte und belebte Wohnumgebung zugeschrieben. Suburbane Wohnlagen am Standrand versprechen dagegen in erster Linie ein ruhiges und grünes Wohnumfeld. Interessanterweise werden diese idealtypischen Zuordnungen bei einzelnen Zielgruppen durchbrochen. Die anspruchsvollen Urbanen suchen suburbane Qualitäten (ruhiges Wohnumfeld) an urbanen Standorten. Die ortsverbundenen Senioren haben auch jenseits urbaner Standorte eine gute ÖPNV-Anbindung im Blick. Bei anderen Ansätzen werden noch stärker Lebensstile und Standorttypen miteinander verknüpft, indem die Verbreitung verschiedener Lebensstilgruppen innerhalb eines Stadtgebietes aufgezeigt wird. Hierbei werden moderne und alternative Typen eher innenstadtnahen Standorten zugeordnet, während traditionelle und konservative Milieus hauptsächlich am Stadtrand verortet werden. So kristallisieren sich nach Ausarbeitungen des Forschungs- und Beratungsinstituts InWIS (2005 und 2007) mit den Hedonisten, Postmodernen und Intellektuellen drei Gruppen heraus, die angesichts der dort vorhandenen Qualitäten eindeutig in urbanen Gebieten wohnen möchten. Im Gegensatz dazu bevorzugen Lebensstilgruppen wie die Aufstiegsorientierten ein Leben abseits vom „urbanen Lifestyle“ und wünschen sich eine Wohnung bzw. ein Haus in Stadtrandlage. Im Hinblick auf Datenquellen zur Standortorientierung und zu den Standortpräferenzen von Haushalten muss festgestellt werden, dass die amtliche Statistik hierzu keine Datenangebote zur Verfügung stellt. Erste Anhaltspunkte können aus größeren Bevölkerungsumfragen wie dem Sozio-oekonomischen Panel oder der BBSR-Bevölkerungsumfrage abgeleitet werden. Aufgrund anderer inhaltlicher Schwerpunktsetzungen werden darin Fragen zu Wohnstandortentscheidungen aber nur am Rande thematisiert. Die bundesweiten Befragungen erlauben zudem keine oder kaum räumlich differenzierte Aussagen. Wenn man tiefergehende Aussagen zu unterschiedlichen Zielgruppen, die auf Standortorientierung und Standortpräferenzen basieren, für bestimmte Teilräume gewinnen möchte, ist somit die Durchführung einer eigenen Befragung erforderlich.

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Kombinierte Ansätze und Typologien

Wie bereits an einigen Stellen erwähnt, wird vielfach versucht, verschiedene Merkmale miteinander zu kombinieren und daraus differenziertere Nachfragertypologien zu entwickeln. Wohnmatrix GdW Ein prominentes Beispiel für einen kombinierten Ansatz ist die Bildung von Nachfragegruppen als Teil der sogenannten Wohnmatrix. Hierbei handelt es sich um ein Instrument für die wohnungswirtschaftliche Praxis, das ursprünglich im Rahmen der Studie „Wohntrends 2020“ gemeinsam von den Beratungsunternehmen Analyse & Konzept und InWIS entwickelt wurde (vgl. GdW 2008, Klupp 2008). Zur Bildung der Nachfragetypen werden die zwei klassischen Dimensionen Alter/Haushaltstyp sowie Wohnkaufkraft und die neuere Dimension der Wohnkonzepte herangezogen (vgl. Tab. 6). Mit den sechs unterschiedenen Wohnkonzepten sollen Aspekte wie Lebensstil, Wertorientierungen und Wohnwünsch in den Typisierungsansatz einfließen. Die Urheber wollen so dem Umstand Rechnung tragen, dass soziokulturelle und sozioökonomische Haushaltsmerkmale nicht mehr ausreichen, um die immer bunter werdende Nachfrageseite angemessen zu erfassen. Es wird ausdrücklich betont, dass sich der Ansatz ausschließlich auf die Wohnungsnachfrage bezieht, anstatt Lebensstile oder Milieus aus anderen Bereichen der Konsumforschung auf das Gut Wohnen zu übertragen. Der Begriff Wohnkonzept steht für auf die Zukunft gerichtete langfristige Orientierungen, die im Gegensatz zu Wohnwünschen auch wirtschaftliche Zwänge berücksichtigen. Tab. 6: Differenzierung der Nachfrageseite nach drei Dimensionen als Teil der Wohnmatrix Alter/Haushaltstyp 6 Ausprägungen

Singles und Paare: 18-30 Jahre, 30-45 Jahre, 45-65 Jahre, 65+ Jahre; Familien und Alleinerziehende; Mehrpersonenhaushalte

Wohnkaufkraft Niedrig, Mittel, Hoch 3 Ausprägungen Wohnungstypen 6 Ausprägungen

Konventionell-situiertes Wohnkonzept, Kommunikativ-dynamisches Wohnkonzept, Häuslich-familiäres Wohnkonzept, Anspruchsvolles Wohnkonzept, Solide-bescheidenes Wohnkonzept, Einfach-funktionales Wohnkonzept

Quelle: GdW 2008, eigene Darstellung Aus der Kombination der drei Dimensionen mit ihren unterschiedlichen Ausprägungen ergeben sich rein rechnerisch mehr als 100 Nachfragegruppen, wovon aktuell in Deutschland aber nur etwa die Hälfte von Bedeutung ist. Zur inhaltlichen Fundierung des entwickelten Ansatzes wurde eine deutschlandweite Befragung von rund 1.500 Haushalten durchgeführt. Um die für einzelne Quartiere bzw. Wohnungsbestände relevanten Nachfragegruppen zu identifizieren und zu quantifizieren, wird die Durchführung einer Kurzbefragung vorgeschlagen. Über das Instrument der Wohnmatrix werden die Nachfragegruppen noch unterschiedlichen Wohnungstypen zugeordnet. Zu den Wohnungstypen liegen mehr als 50 Steckbriefe vor, die neben mehreren wohnungsbezogenen Merkmalen auch die gewünschte Wohnlage und die Anforderungen an das Wohnumfeld umfassen.

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung Ansätze zur Typisierung von Nachfragegruppen, die auf eine Kombination von mehreren Haushaltsmerkmalen setzen, versprechen eine besonders differenzierte Betrachtung mit einer hohen Aussagekraft. Mit einer solchen Vorgehensweise geht jedoch einher, dass es recht schnell zu einer großen Anzahl an verschiedenen Nachfragegruppen kommt. Dies führt zu der Gefahr, dass die Typisierungsansätze von potenziellen Anwendern häufig als unübersichtlich wahrgenommen werden, was die Verbreitung in der Praxis erschwert.

Cluster aus dem DFG-geförderten Vorgängerprojekt Mit Hilfe der Daten aus der Befragung mit insgesamt über 5.000 Datensätzen, die im Rahmen des DFGgeförderten Vorgängerprojekts „Wohnstandortentscheidungen in polyzentrischen Stadtregionen“ erhoben wurden, wurde eine eigene Nachfragertypisierung entwickelt, die als Beispiel für eine mögliche Kategorisierung von Nachfragern dienen kann. In der damaligen Befragung wurde nach einer Bewertung von verschiedenen Wohnstandortkriterien, u.a. Kosten, Sicherheit und Ruhe im Wohnumfeld, auf einer Skala von „sehr wichtig“ über „eher wichtig“ und „eher unwichtig“ bis „sehr unwichtig“ gefragt. Anhand dieser Ergebnisse konnte im Folgenden eine Clusteranalyse mittels SPSS durchgeführt werden. Da Clusteranalysen eine Vielzahl von Kategorisierungen ermöglichen, wurde zur Auswertung schließlich jenes Cluster herangezogen, das eine überschaubare Differenzierung an Typen erlaubte. Von allen vier Ausprägungen der Wohnstandortkriterien – ausgenommen "keine Angabe" – diente die Häufigkeit der als „sehr wichtig“ empfundenen Kriterien als Unterscheidungsmerkmal. Daraus ergaben sich sieben Nachfragegruppen. Auffällig ist, dass die Wohnstandortkriterien Kosten, Grünund Freiraumqualität und ein sicheres und ruhiges Wohnumfeld von fast allen bzw. der Mehrheit der Nachfragegruppen als „sehr wichtig“ empfunden werden. In ihren Ansprüchen unterscheiden sich die Typen allerdings: So legen zum Beispiel Typ 1 „Preissensibel an der Familie orientiert“ und Typ 3 „Anspruchsvoll im ruhigen Grün“ auf eine große Anzahl an Wohnstandortkriterien sehr viel Wert, während Typ 2 „Mobile Urbaniten“ und Typ 7 „Preissensible und pragmatische Urbaniten“ fast keine oder nur sehr wenige Kriterien als sehr wichtig einstufen (vgl. Tab. 7).

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung Tab. 7: Wohnstandortkriterien bei unterschiedlichen Haushaltsmerkmalen Sozioökonomische Merkmale

Wohnstandortkriterien

Cluster 1: Preissensibel an der Familie orientiert

Großteil Familienhaushalte mit heranwachsenden/erwachsenen Kindern, leicht unterdurchschnittliches Einkommen

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und ÖPNV-Anbindung, Kosten, sicheres und ruhiges Wohnumfeld sowie Grün- und Freiraumqualität, bevorzugt suburbane Quartiere

Cluster 2: Mobile Urbaniten

Junge, sich noch in der Ausbildung befindende WG-Haushalte mit geringem Einkommen, sowie besser verdienende, erwerbstätige Paar- und Familienhaushalte

Mobiler Nachfragertyp, aus arbeitsplatzbezogenen Gründen in der Stadt, öffentliche Verkehrsanbindungen besonders wichtig, überdurchschnittliches Interesse an Freizeit- und Kulturangeboten, Bevorzugung urbaner Quartiere

Cluster 3: Anspruchsvoll im ruhigen Grün

Höchste Altersklassen, fast ein Drittel Ruhestandshaushalte

Viele Kriterien sehr wichtig, sicheres, ruhiges und grünes Wohnumfeld mit guter Erreichbarkeit, Wunsch nach Nähe zum Arbeitsort vergleichsweise gering, suburbane Quartiere

Cluster 4: Ruhig und Grün für Kinder

Knapp 60% Familien in der Gründungsund Expansionsphase mit Kindergarten-, Grundschul- und heranwachsenden Kindern, finanziell leicht besser gestellt

Grün- und Freiraumqualität, Ruhe und Sicherheit sowie Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, bevorzugt suburbane Quartiere

Cluster 5: Überzeugte Urbaniten

Paare und hoher Anteil Alleinlebender im mittleren bis höheren Alter

Grünes, ruhiges und sicheres Wohnumfeld, außerdem Anbindung und Image von größerer Bedeutung als bei anderen Nachfragegruppen, urbane Lebensstile

Cluster 6: Sozial verankert im Quartier

Überdurchschnittlich großer Anteil an Familien und Alleinerziehenden im mittleren Alter

Familienbezogene Wohnwünsche, v. a. ein grünes, sicheres und kostengünstiges Wohnumfeld, Nähe zu Familie und Freunden besonders wichtig, bevorzugt sowohl urbane als auch suburbane Quartiere

Cluster 7: Preissensible und pragmatische Urbaniten

Alle Haushalts- und fast alle Altersgruppen mit einem durchschnittlichen Einkommen vertreten

Kosten wichtigstes Kriterium, ggf. noch durch die Nähe zum Arbeitsort und manchmal auch Grünflächen beeinflusst, urbane Quartiere

Quellen: eigene Berechnung und Zusammenstellung mit Daten aus dem DFG-Projekt „Wohnstandortentscheidungen in polyzentrischen Stadtregionen“ (2010-2012)

Da sich die Cluster hauptsächlich auf die Anforderungen im Wohnumfeld beziehen, müssten für eine grundständige Typisierung diese nun mit sozioökonomischen Merkmalen (wie Alter, Haushaltstyp und Einkommen) verschnitten und weiter differenziert werden. Daraus ergibt sich wiederum eine hochkomplexe Nachfragertypisierung, die in schlanken Verfahren und mit kleinen Datensätzen nicht bearbeitet werden kann.

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Schlussfolgerung – Haushaltstyp, Einkommen und Alter als wesentliche Merkmale

Im Wohnungswesen werden unter dem Stichwort „Zielgruppe“ zumeist einzelne Gruppen und ihre Anforderungen an das Wohnen bzw. ihre Rolle auf dem Wohnungsmarkt diskutiert. Beispiele sind junge Familien, migrantische Haushalte, Studierende oder junge Senioren. Typisierungen, die sich andererseits darum bemühen, die gesamte Gesellschaft abzubilden, ziehen zumeist mehrere zentrale Merkmale heran. Neben der Haushaltszusammensetzung werden in der Regel auch Merkmale wie Einkommensverhältnisse, Alter der Haushaltsmitglieder oder der Lebensstil für ausschlaggebend bei der Wohnstandortentscheidung gehalten. Der Anspruch, möglichst viele Merkmale in eine Zielgruppendefinition mit einfließen zu lassen, bringt durch die Vielzahl der gebildeten Typen jedoch eine gewisse Unübersichtlichkeit mit sich. Gleichzeitig führt diese Zuspitzung dazu, dass zwar eine spezielle Zielgruppe sehr genau angesprochen werden kann, gleichzeitig aber keine breiten Nachfragestrukturen abgedeckt werden können. Es zeigt sich auch, dass sich die Vielzahl an Typisierungsversuchen sich bei einem genaueren Blick mitunter nur minimal voneinander unterscheidet. Im Ergebnis kommen manche Typisierungen zu 50 und mehr Nachfragetypen. Diese können jedoch in der der Praxis kaum Berücksichtigung finden – zumal, wenn eine erste Einschätzung eines Quartiers vorgenommen werden soll. Denn die Überprüfung der Nachfragestrukturen mit solch differenzierten Merkmalen ist kaum möglich. Für einen Kurzfragebogen, der mit einer kleinen Stichprobe auskommt, spricht ebenfalls für einen pragmatischen Umgang mit der Frage nach Nutzergruppen. Als relevanteste Kriterien einer Zielgruppendefinition gelten Einkommensverhältnisse, die Haushaltszusammensetzung sowie die Altersstruktur. Diese zentrale Merkmale finden sich sowohl in der Gestaltung des Kurzfragebogens als auch in Modul B – bei der Erhebung der Bevölkerungsstruktur eines Quartiers wieder (siehe auch Tab. 8).

Tab. 8: Wohnstandortkriterien verschiedener Haushaltstypen Spezifische Wohnstandortkriterien Haushaltstyp Single Haushaltstyp Paar Haushaltstyp

Freizeit- und Kulturangebot, Ruhe, ÖPNV-/MIV-Anbindung, Nähe zu Freunden und Familie, zentrumsnah, Stadtrand

Ruhe, Grün, Sicherheit, Kinderbetreuung, ÖPNV-/MIV-Anbindung, Zentrum, Stadtrand, Freizeit und Kultur, Umland

Kosten, Grün, Sicherheit, Kinderbetreuung, MIV-Anbindung, Zentrum, Stadtrand, Umland

Familie Haushaltstyp Sonstige

Kosten, Freizeit- und Kulturangebote, Nähe zum Arbeits- und Ausbildungsort, ÖPNV-Anbindung, Nähe Familie und Freunde

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(Fortsetzung Tab. 3)

SPEZIFISCHE WOHNSTANDORTKRITERIEN

Alter

Kosten, Nähe Familie und Freunde, Freizeit- und Kulturangebote, Gastronomie, Nähe zum Arbeits- und Ausbildungsort, ÖPNV-Erreichbarkeit

18-30 Jahre Alter

Sicherheit, Nähe Arbeitsort, Einkaufsmöglichkeit, Image

31-45 Jahre Alter 45-65 Jahre Alter ab 65 Jahre Einkommen Gering Einkommen

Ruhe, Grün, Sicherheit, Kinderbetreuung und Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Image, ÖPNV/MIV-Erreichbarkeit

Ruhe, Grün, Sicherheit, Freizeit- und Kulturangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, ÖPNV- und MIV-Anbindung, altengerechtes Wohnen

Kosten, Ruhe, Sicherheit, Kinderbetreuung, Freizeit- und Kulturangebote, Nähe Arbeitsort, ÖPNVAnbindung, Image

Kosten, Ruhe, Grün, Sicherheit, Kinderbetreuung, ÖPNV-Anbindung, Nähe Familie und Freunde

Normal Einkommen

Ruhe, Grün, Freizeit- und Kulturangebote, MIV-Anbindung

Besser

Quellen: eigene Zusammenstellung: Auswertungen der Daten aus dem DFG-Projekt „Wohnstandortentscheidungen in polyzentrischen Stadtregionen“ (2010-2012), Gerber 2011, Kemper 1985 und Kühl 2014 (vgl. Tab. 3 und 7)

Abschließende Empfehlungen Für einen ersten Eindruck auf größerer Maßstabsebene (z. B. der des Quartiers) sind grobe Typisierungen wie hier zuletzt vorgestellt zu empfehlen. Für kleinräumigere Einschätzungen und in einem fortgeschrittenem Planungsstadium bieten sich eher feinere Typisierungen an, die mehrere Variablen und auch Lebensstilaspekte miteinschließen, und die Nachfragegruppen mit Blick auf die genaue Ausgestaltung von Wohnungsgrößen etc. einordnen. Die Berücksichtigung von Faktoren wie Lebensstil bringt eine zusätzliche Erklärungskraft mit sich, ist aber auch mit einem erheblichen empirischen Aufwand verbunden. Um ein schlankes Vorgehen anzubieten, dessen Aufwand sich in Grenzen hält, orientieren sich die Instrumente der QuartiersAnalyse daher an dem letzten Vorschlag, der sich zudem weniger auf Wohnungsmerkmale als vielmehr auf das Wohnumfeld konzentriert. Der auf der Projekthomepage vorgestellte Kurzfragebogen enthält aus diesem Grund die drei Merkmale Haushaltstyp, Alter sowie Einkommen, aber auch konkrete Fragen zu Wohnstandortkriterien und dem Quartier. Die Anwendung des Fragebogens ermöglicht aber auch weitergehende Typisierungen und detailreiche Auswertungen. Genauere zur Umsetzung sind unter www.quartierentwickeln.de zu finden.

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Literatur

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DFG-Erkenntnistransferprojekt Gesellschaftlicher Wandel und Quartiersentwicklung Kühl, J. (2014): Faktoren der Wohnstandortwahl – Differenzierung von Wohnstandortanforderungen unterschiedlicher Nachfragegruppen. In: Danielzyk, R.; Lentz, S.; Wiegandt, C.-C. (Hg.): Suchst du noch oder wohnst du schon? Wohnen in polyzentrischen Stadtregionen. Berlin (= Stadtzukünfte 12). 25-44. Lang, T. (Hg., 2013): Return Migration in Central Europe – Current trends and an analysis of policies supporting returning migrants. Leipzig (=forum ifl, H. 21). Nave-Herz, R. (2005): Der Familienzyklus als empirischer Forschungsansatz. In: Busch, F.W.; Nave-Herz, R. (Hg.): Familie und Gesellschaft – Beiträge zur Familienforschung. Oldenburg. 207-218. Otte, G. (2004): Sozialstrukturanalysen mit Lebensstilen. Eine Studie zur theoretischen und methodischen Neuorientierung der Lebensstilforschung. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften (= Sozialstrukturanalyse, Bd. 18). Perry, T. (2003): Die SINUS-Milieus® – ein Überblick. In: vhw – Forum Wohneigentum 1/2003, S. 17-20. Statistisches Bundesamt (2014): Wirtschaftsrechnungen: Laufende Wirtschaftsrechnungen: Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte. Wiesbaden (= Fachserie 15, Reihe 1). Statistisches Bundesamt (2010): Wirtschaftsrechnungen: Einkommens- und Verbrauchsstichprobe: Einnahmen und Ausgaben privater Haushalte. Wiesbaden (= Fachserie 15, Heft 4). vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. 2014. www.vhw.de (abgerufen am 06.01.2015) Voigt, L. (1994): Die Verlockungen des Lebensstilbegriffs. In: Dangschat, J.; Blasius, J. (Hg.): Lebensstile in den Städten – Konzepte und Methoden. Opladen. S. 59-78.

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