illustrierte April/Mai 2010 | 2. Jahrgang | gratis | www.isz-online.de

„Mein Kampf“ in Leipzig Theater der Jungen Welt bekennt Farbe gegen ein benachbartes NPD-Zentrum – Matthias Schiffner Adolf Hitler wollte als junger Mensch Maler werden, Bildender Künstler würde man heute wohl sagen. Als 18-Jähriger zog er nach Wien, lebte in einem Männerasyl, befreundete sich mit einem Juden, bewarb sich 1907 an Wiens Kunstakademie – und fiel durch. Diese biografische Fußnote nahm der weltweit bekannte Regisseur und Autor George Tabori zum Anlass, sein heute bekanntestes Stück zu schreiben: Die Farce und ‚LoveStory wie Hollywood sie versteht’ „MEIN KAMPF“. Am Leipziger Theater der Jungen Welt wurde es kürzlich inszeniert – mit sensationellem Erfolg. Hitler: „Ich sage dir was, wenn du mich verrätst, lasse ich dich rösten wie ein Morgenbrötchen. Ich will nämlich gar kein Maler werden. Ich will kein Zwielicht malen. Das ist nur ein taktischer Trick für Dummköpfe. Ich will was anderes.“ Herzl: „Was zum Beispiel?“ „Die Welt.“ „Soso. Die ganze?“ „Ja.“ „Neuseeland eingeschlossen?“ „Besonders Neuseeland!“ „Was ist so toll an Neuseeland?“ „Ich weiß es nicht, aber ich will es.“ „Sei vernünftig, Adolf. Bedenke doch, was alles mit dranhängt am Territorium. Millionen Muschiks in Russland beispielsweise.“ „Die werden geschoren.“ „Und die Tunten von England? Die Dünen von Arabien? Und alle diese Neger mit der Nacht in ihren Ärschen?“ „Die werden weißgeschrubbt. Belästige mich nicht

mit Kleinkram! Es ist alles bedacht, wenn auch nicht in Einzelheiten.“ Immer auf der Grenze zum schwarzen Humor balancierend, begegnet man in der Inszenierung Jürgen Zielinskis keinem blutrünstigen Dämon sondern einem zwar unsympathischen, aber nicht durchweg abstoßenden Wirrkopf (Hitler: Sven Reese). Die verpatzte Aufnahmeprüfung an der Akademie gibt schließlich seinem Lebensweg eine neue Richtung – pikanterweise bringt ihn ausgerechnet sein jüdischer Freund Schlomo Herzl (Stefan WolfSchönburg) auf den rechten Weg. „Du solltest in die Politik gehen“ rät er dem jungen Choleriker, verpasst ihm seine markante Frisur samt Zahnbürstenbart und bringt ihm bei der Gelegenheit auch das Kleine 1x1 der Demagogie und des Antisemitismus’ bei. Schlomo Herzl selbst schreibt an einem Buch, das nie enden wird, weil der Politiker AH es ihm aus den Händen reißen wird. Pikanterweise heißt dieses Buch „Mein Kampf“. Es besteht allerdings nur aus einem einzigen Satz, dem Schlusssatz: „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Tabori meinte einmal, in jedem seiner Witze stecke ein kleiner Holocaust. Und fügt hinzu: Dem Schrecken könne er nur mit einem Witz begegnen. Die Erstfassung seines Stückes „Mein Kampf“ lässt er mit dem Witz enden: „Hängt ein Dieb am Kreuz. ▶ Weiter auf Seite 3

Ausschnitt aus dem Plakat zum Theaterstück im Theater der Jungen Welt | Cora Steinbock, Tom Schulze

Starke Regionen als Stabilitätsfaktoren In einer globalisierten Welt auf die Kraft der Menschen vor Ort setzen – Ilonka Sindel Nah versorgen, das ist die große Herausforderung. Regionen als Stabilitätsfaktoren in einer globalisierten Welt aufwerten. Das braucht Vermarktungsstrukturen in der regionalen Wirtschaft und gut informierte Menschen, denen die Vorteile regionaler Produkte für die Umwelt und die eigene Lebensqualität bewusst sind. Das braucht aber auch eine wissende Politik, die auf die Kraft der Menschen vor Ort setzt. Die Regionalbewegung

kann die wirtschaftliche Stärke kleiner und mittelständischer Unternehmen mit dem kraftvollen Engagement von ideellen Gruppierungen verbinden – zu einer Verantwortungsgemeinschaft, die stark genug ist, das flächige Zusammenspiel von Wirtschaft und Gesellschaft zu praktizieren. Der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. wurde auf Basis des bundesweiten Aktionsbündnisses Tag der Regionen gegründet. Sein Akti-

onstag findet seit 1999 alljährlich am Erntedanksonntag statt.

Der Tag der Regionen gewichtet die ländliche Region als sozialen und wirtschaftlichen Raum. Bei mittlerweile über 1000 Veranstaltungen bundesweit werden in jedem Jahr mehr als einer Million Menschen

die Gedanken von Regionalität und Nachhaltigkeit in unterhaltsamer Weise vermittelt. Der Tag der Regionen gewichtet die ländliche Region als sozialen und wirtschaftlichen Raum. Er will den Menschen bewusst machen, dass sie selbst durch ihr soziales und ehrenamtliches Engagement und durch ihr Kaufverhalten maßgeblich dazu beitragen, wie sich ihre Heimat und Zukunft entwickelt. Die Vielzahl an Aktionen zum Tag der ▶ Weiter auf Seite 2

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Editorial Solveig Feldmeier Richard Schmid Einige besorgte Bürger hatten in die Vereinsgaststätte nach Trebnitz bei Könnern eingeladen. Thema war: Vorbereitung eines Frühlingsfestes, das die Menschen aus dem Salzlandkreis miteinander ins Gespräch bringen wollte. Ins Gespräch über die neuen Eigentümer des idyllisch gelegenen 400 Jahre alten Schlosses, Axel Schunk und Thomas „Steiner“ Wulff. Schunk war einst Bundesfahrtenführer in der 1994 verbotenen Wiking-Jugend und kandidierte für die NPD in Franken. Auf seinen Namen läuft die Homepage artglaube.de. Eine Seite, auf der die rassistische Nordische Zeitung veröffentlicht wird. Der in Mecklenburg-Vorpommern lebende Wulff begann seine politische Karriere als „Freier Nationalist“ und ist Mitglied des NPD-Bundesvorstandes. Von einem Rundfunksender soll die informelle, für jeden offene Zusammenkunft im Halbstundentakt als Anti-Nazi-Demonstration vermeldet worden sein. Logisch, dass man da als einfacher Bürger das große Gruseln bekommt. Gegendemonstranten bringen Unruhe, Krawall – das weiß man ja zur Genüge aus der Medienberichterstattung rund um die regelmäßig stattfindenden Naziaufmärsche. Sich gegen Naziaktionen richtende Veranstaltungen werden – sofern sie nicht medienwirksam von einem Oberbürgermeister oder ehemaligen Pfarrer besucht sind – als die „bürgerliche Ordnung“ bedrohend eingestuft. „Linke Störer“ ist in diesem Zusammenhang eine beliebte Zuschreibung. Oft ist auch die Rede vom ominösen „Schwarzen Block“. Das ist in sofern erstaunlich, als dass sich die Vertreter der „bürgerlichen Ordnung“ offenbar nicht durch Nazis gestört fühlen. Diese tragen ihre Menschenverachtung offen zur Schau und die Gegendemonstranten werden kriminalisiert. Der demokratische Protest wird diskreditiert. Durch das Beschwören einer vermeintlichen bürgerlichen Mitte gerät die Auseinandersetzung mit den Nazis an den Rand. Die Mehrheit der Bürger kann sich da fein raus wähnen. Das Problem sind die Extremen – mit „links“ und „rechts“ findet das seinen kruden Ausdruck. Die Notwendigkeit, Nazis, Rassismus, Artgemeinschaft etc. als gesamtgesellschaftliches Problem wahrzunehmen, wird so umgangen. Es ist bequem sich in der „Mitte“ zu sammeln und mit dem Finger auf die bösen Anderen zu zeigen. Dass so ein Konzept nicht aufgeht, dürfte die Geschichte bewiesen haben.

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Starke Regionen ...

(Fortsetzung von Seite 1)

Umfassendes Konzept für stabile Strukturen

Regionen ist ein Beleg für das große Potenzial an MitstreiterInnen in Deutschland, die bereit sind, die ökologischen, ökonomischen und sozialen Stärken unserer Regionen kreativ und fantasievoll erlebbar zu machen. Der Tag der Regionen ist in vielen Regionen mittlerweile stark verankert und hat sich für die engagierten haupt- und vor allem ehrenamtlichen Akteure zu einem festen Bestandteil ihrer Jahresaktivitäten entwickelt.

Die Regionalbewegung in Deutschland Im Bundesverband der Regionalbewegung e.V. werden diese vielfältigen Aktivitäten einer regionalen nachhaltigen Entwicklung gebündelt und vorhandene Ansätze durch weitere Impulse unterstützt und vernetzt. Der Bundesverband sieht in einer auf regionalen Wirtschaftskreisläufen basierenden Wirtschaftspolitik einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Wahrung der regionalen Identität und zur Verbesserung der Lebensqualität. Dafür bedarf es einer Vernetzung von Agrarpolitik, regionaler Wirtschaftspolitik und Kommunalpolitik. Die Landwirtschaft, das Handwerk und Dienstleistungsbetriebe bilden dabei das Rückgrat für einen multifunktionalen ländlichen Raum, ergänzt durch eine Aktivierung der Bürgergesellschaft zur Übernahme von Eigenverantwortung. Zielsetzung der Regionalbewegung ist der Erhalt der Lebensgrundlagen für Menschen, Tiere und Pflanzen. Hierzu gehören Wasser, Luft, Boden und Energie, aber auch Arbeitsplätze, gute Arbeitsbedingungen und faire Preise. Regionales Wirtschaften bildet hierfür die Basis – hat aber nur dann eine Chance, wenn es politisch und gesellschaftlich akzeptiert und praktiziert wird.

Unter dem Dach des Bundesverbandes der Regionalbewegung schließen sich einzelne Initiativen zusammen, um gemeinsam Verantwortung für die Erhaltung der Lebensgrundlagen zu übernehmen, sich gegenseitig zu unterstützen und kreativ Umsetzungsmöglichkeiten für die jeweilige Region zu finden.

Nahversorgung im ländlichen Raum Regionalität ist zur Herausforderung und Chance für starke ländliche Räume geworden. Der Erhalt vielfältiger (land)-wirtschaftlicher Handelsbeziehungen sichert die Wertschöpfung in peripheren ländlichen Räumen. Der Bundesverband der Regionalbewegung ist Dachverband für die vielfältigen Akteure regionalen Wirtschaftens.

Darüber hinaus schaffen regionale Strukturen vielfältige und stabile Einkommensmöglichkeiten, die der eigenen Region zu Gute kommen. Neben einem Austausch unter den Akteuren gewährleistet er die Kommunikation der zentralen Inhalte und Anliegen in Gesellschaft und Politik. Der Ansatz der Regionalität wird im Wesentlichen getragen vom Ansatz einer flächendeckenden Nahversorgung, die geprägt ist von klein- und mittelständischen Strukturen. Sie bewirkt eine persönliche Beziehung zwischen Konsumenten und Produzenten, zwischen Handwerk und Kunden, zwischen Dienstleister und Servicenehmer. Regionalität ermöglicht transparente und überschaubare Strukturen, die vertrauenswürdige Beziehungen zwischen Verbrauchern und Wirtschaft ermöglichen.

Darüber hinaus schaffen regionale Strukturen vielfältige und stabile Einkommensmöglichkeiten, die der eigenen Region zu Gute kommen. Wichtig ist, dass regionale Konzepte nicht alleinig von wirtschaftlichen Interessen getragen werden, sondern auch gesellschaftliche und soziale Bedürfnisse aufgreifen. Der Bundesverband der Regionalbewegung setzt sich daher für ein umfassendes Konzept der Regionalität ein, das neben der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs auch die „Nahversorgung“ mit Bildung, Informationen, Einkommen und Mitbestimmung berücksichtigt. Regionalität ermöglicht eine lebenswerte Umwelt im ländlichen Raum und eine gewinnbringende Kooperation zwischen Dörfern und Städten. Gleichzeitig beinhaltet der Ansatz der Regionalität vielerlei Aspekte für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und zum Schutz der Umwelt.

Bundestreffen der Regionalbewegungen in Staßfurt Das Aktionsbündnis Tag der Regionen, der Bundesverband der Regionalbewegung e.V. und das Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e.V. veranstalten vom 16. bis 18. April 2010 das 5. Bundestreffen der Regionalbewegung im SalzlandCenter in Staßfurt/ Sachsen-Anhalt. Das Treffen diskutiert Alternativen und Lösungsvorschläge zu den Schattenseiten der Globalisierung und versteht sich als Plattform für regional bewegte Akteure und Initiativen. Austausch, Vernetzung und Motivation sind wichtige Faktoren für das Handeln der Regionalakteure. Das Bundestreffen bietet für Interessierte die Möglichkeit, sich thematisch zu informieren und zu orientieren, zu positionieren, zu vernetzen und neue Allianzen zu bilden. Es soll dazu beitragen, in den öffentlichen Raum zu wirken und konzeptionelle Angebote in den Diskurs einzubringen. Das Bundestreffen der Regionalbewegung steht unter dem zentralen Thema der „Bleibeperspektiven“ und bietet neben aktuellen Impulsen ein informatives, unterhaltsames und kulinarisches Rahmenprogramm. Bundesverband der Regionalbewegung e. V. Geschäftsstelle Museumstraße 1, 19555 Feuchtwangen Tel. 09852-1381 www.regionalbewegung.de

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„Mein Kampf“ ...

(Fortsetzung von Seite 1)

Fragt ein anderer Dieb: Tut’s weh? Der erste: Nur, wenn ich lache.“ Das Theater der Jungen Welt ist Leipzigs Kinder- und Jugendtheater, spielt aber seit langem auch abends für Erwachsene. Junges Theater eben. Vor vielen Zuschauern, knapp 50.000 sind es Jahr für Jahr. Taboris „Mein Kampf“ kam auf den Spielplan, auch weil das Theater seit November 2008 einen ungeliebten Nachbarn hat. Ein Landtagsabgeordneter der NPD, Winfried Petzold, gründete im dortigen Stadtteil Lindenau, einem alten Arbeiterviertel, ein sogenanntes Bürgerbüro. Dort treffen sich militante Rechte, halten Schulungsabende durch, feiern, versuchen, für arme Deutsche auf dem Markt eine Suppenspeisung zu organisieren – und bunkern sich ein. Ein hoher Metallzaun verhindert den Zugang zum Haus, die alte Reichskriegsflagge hängt – bewusst hoch angebracht – an der Grundstücksmauer, gut erkennbar. In Leipzig versuchen die einen, die Anwesenheit der Rechten zu ignorieren, sie nicht auch noch „hochzureden“, andere versuchen, die Rechten wieder zu vertreiben. Mal aktiv und engagiert, mal laut, mal heimlich oder nachts. Doch Polizei ist – offen und verdeckt – ständig präsent. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Miteinander jetzt!“, dem Quartiersmanagement Leipziger Westen und dem Freien Veranstaltungshaus LOFFT veranstaltete das Theater der Jungen Welt im Januar 2009 im Theaterhaus am Lindenauer Markt unter dem Titel „FARBE BEKENNEN“ ein großes Fest für Courage, Toleranz und Demokratie. Auf fünf Bühnen fanden Bühnenprogramme und Infogespräche statt, wurden Vorträge gehalten, Filme gezeigt. Den Abschluss bildete ein großes Wunderkerzenfinale vor dem Haus, keine 100 Meter entfernt vom sogenannten Bürgerbüro der NPD. Kameradschafts- und NPD-Mitglieder hatten sich zwar mit über 40 Leuten angekündigt – wer weiß, als kleine Verunsicherung, Einschüchterung? – gekommen sind sie aber nicht. Und das Theater zeigt weiter Flagge. In einem Stück von Jean Michel Räber wollen Jugendliche einen Afrikaner „BIS IN DIE WÜSTE“ jagen. Das Projekt „KINDER DES HOLOCAUST“ mit Schauspielern und Jugendlichen beeindruckte Publikum und Medien so sehr, dass Einladungen nach Krakau und das Nationaltheater in Tel Aviv vorliegen. Doch hinter allem Bekennerdrang des Theaters steckt die positive Energie, friedlich miteinander umgehen zu wollen. Wem das nicht passt, wer Menschen wegen

ihrer Religion oder Kultur bedroht, ausgrenzt, verletzt, dem wird – verbal - deutlich die rote Karte gezeigt. Der altersweise Tabori, aus einer ungarischen jüdischen Familie stammend, starb 2007 mit 93 Jahren. Die Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus, der Holocaust, machte aus ihm dennoch keinen Racheengel. Obwohl sein Vater und mehrere andere Verwandte in Auschwitz umkamen, begriff Tabori die Suche nach dem „Hitler in mir“ als einen notwendigen Exorzismus. In „MEIN KAMPF“ sagt er, auf Hitler bezogen, „Ich war zu dumm zu wissen, dass manche Menschen Liebe nicht ertragen können.“ Hitlers Unfähigkeit, Liebe zu geben, aber auch zu nehmen, veranlasst Schlomo Herzl zu der scheinbar hilflosen Bemerkung: „Vielleicht liegt der Sinn der Dichtung ja darin, Ungeliebten Geschichten zu erzählen und die Bösen zu unterhalten, vorausgesetzt, man hält sie wach.“

Mit George Taboris Farce „MEIN KAMPF“ will das Theater der Mystifizierung des nationalsozialistischen Diktators etwas entgegensetzen. Hitler vom Podest herunterholen. Ihn an sich heranholen, zum „Bruder“ machen, wie Tabori einmal sagte. Wach genug waren einige rechte Kriminelle zu dieser Zeit durchaus, um in einem benachbarten Stadtteil ein Begegnungszentrum anzuzünden, nachdem am Tag vorher Hakenkreuzschmierereien am Haus aufgetaucht waren, ein Jugendtheater nicht weit entfernt wurde mehrfach überfallen, zu einem Bezirksklassenspiel des Roten Stern Connewitz in Brandis rückte ein bewaffneter rechter Mob an und drosch rücksichtslos auf Spieler und Fans ein, mit z.T. lebensgefährlichen Folgen. Auch wenn die harten Gewalttäter in der Minderheit sind, chauvinistische und fremdenfeindliche Sprüche und Haltungen sind in Kleinstädten ebenso verbreitet wie zum Beispiel in Leipzig. Und eine Figur wie Adolf Hitler ist durchaus in der Lage, heute junge Leute zu faszinieren, trotz oder vielleicht wegen ihrer Bösartigkeit, von der jeder weiß. Mit George Taboris Farce „MEIN KAMPF“ will das Theater der Mystifizierung des nationalsozialistischen Diktators etwas entgegensetzen. Hitler vom Podest herunter-

Hilter (Sven Reese) und sein Gretchen (Anna-Lens Zühlke) | Frank Schletter

holen. Ihn an sich heranholen, zum „Bruder“ machen, wie Tabori einmal sagte. Und Jan-Willem van Kruyssen, der niederländische Musiker und musikalische Leiter der Inszenierung von Jürgen Zielinski, sagte einige Tage vor der Premiere im Februar 2010: „Es sollte Hitler-Komödien regnen“. Vielleicht trägt „MEIN KAMPF“ mehr zur Entzauberung einer ins Dämonische abgeglittenen Figur bei als jeder Dokumentarfilm, der die Greuel der Nazizeit abbilden möchte. Wer die Welt schön sauber in gut und böse einteilt, wird bei manchen Sprüchen von Jugendlichen wohl nur noch den Kopf schütteln wollen, sie aber nicht erreichen. Das Theater der Jungen Welt will aber auch schmerzhafte Wahrheiten zeigen und gleichzeitig Vergnügen bereiten. Das – sagt nicht nur die Kritikerin der Leipziger Volkszeitung – wirkt verstörend. Aber so dermaßen nachhaltig, dass die Mundpropaganda schneller als bei jedem anderen Stück der letzten Jahre wirkte. Jede Vorstellung wird bereits Wochen im Vorhinein gebucht. Und das liegt nicht nur an den verträglichen Preisen des Theaters (9 Euro für Erwachsene, 5 Euro ermäßigt). Doch längst nicht alle Inszenierungen werden in Leipzig so nachgefragt wie Taboris „MEIN KAMPF“. Das erwähnte Jugendstück „BIS IN DIE WÜSTE“ begeistert zwar durchaus die Zuschauer, doch gerade Schulklassen, für die es insbesondere gedacht ist, scheuen den Besuch. Oder sind es die Lehrer selbst, die eine Auseinandersetzung mit rechten Ansichten in ihren Klassen vermeiden wollen? Diese Zurückhaltung hat unlängst einen Journalisten des MDR so sehr interessiert, dass er darüber ein Feature gemacht hat. Eine Erklärung konnte er dennoch nicht finden. Sich mit schmerzhaften Wirklichkeiten auseinanderzusetzen, und sei es unterhaltsam, ist alles andere als selbstverständlich. Auch das Thalia Theater Halle beweist immer wieder solchen Mut. Mit

dem Stück „ULTRAS“ von Dirk Laucke brachte es Hardcorefans des als rechts verschrienen HFC auf die Bühne. Die Presse und mit ihr die Oberbürgermeisterin von Halle sah schon das Abendland in Gefahr, als die Rede war von antisemitischen Schmähungen des Gegners („Juden-Jena“) und legte der Intendantin den Rücktritt nahe. Auch hier strömten die Zuschauer nur so in die Vorstellungen, so lange, bis sich Ensemblemitglieder und Regisseur zerstritten und weitere Aufführungen unmöglich wurden. Schade. Auch das Leipziger Theater der Jungen Welt hat mit „SCHWARZE JUNGFRAUEN“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel seit September 2009 ein weiteres Stück in seinem Repertoire, das alles andere als politisch korrekt ist, aber die typischen Erwartungshaltungen an Theater einfach aushebelt. Indem sechs junge Islamistinnen aus Deutschland ungeschminkt und zum Teil voller Wut über ihren Glauben („Ich bin eine Soldatin im Heer Gottes“), über Politik („Ihr Eurozwerge lehrt uns Mamelucken den Humanismus, ihr aber praktiziert Rassensauberkeit“) Männer und Frauen („Ich will einen richtigen Mann, der sich nicht von mir beschimpfen lassen muss, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt“) und Sex („bin ich ein Pornoamateur wie die Bürgerlichen?“) reden, fegen sie jedes Klischee von verschleierten IslamWeibchen erstmal hinweg. Ob man während der folgenden, unglaublich energiegeladenen Suaden ruhig im Gestühl sitzen bleiben kann, ist allerdings durchaus fraglich. Damit geht das Leipziger Jugendtheater sicher nicht den bequemsten Weg, aber die Wahrscheinlichkeit wach zu bleiben, ist für den Zuschauer verdammt hoch. Die nächsten Vorstellungen von George Taboris „MEIN KAMPF“ am 18., 19. und 21. Mai, jeweils 20 Uhr. Infos und Möglichkeiten zur Kartenreservierung über die Website: www.tdjw.de.

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Verankert im Salzlandkreis Es ist nicht meine Art etwas alleine zu machen – Solveig Feldmeier

Holger Böttger, immer freundlich hinter der Theke | Foto: Richard Schmid

Roman Binder - privat und politisch | Solveig Feldmeier

Meine erste persönliche Begegnung hatte ich mit Roman Binder in Trebnitz. Ich erlebte ihn als aufmerksamen Gesprächsleiter bei einer Zusammenkunft mit Menschen, die sich um die Zukunft des 400jährigen Schlosses sorgen, das im Februar von führenden NPD-Kadern ersteigert wurde. Der 25jährige gehört zu den InitiatorInnen des Netzwerks gegen Rechts – für Weltoffenheit und Demokratie im Salzlandkreis. Knapp 60 Parteien, Organisationen und Einzelpersonen haben sich bisher dem Bündnis angeschlossen, das keinen Sprecher hat und wo jede/ jeder willkommen ist, die/der sich für eine demokratische Kultur und Toleranz im Umgang miteinander einsetzen möchte. Es gestaltete sich schwierig, einen Termin für unser Gespräch zu finden, denn für Roman Binder ist das Politische zugleich privat. Er engagiert sich als Kreisvorsitzender der Bündnisgrünen, ist Mitglied im Rat seiner Heimatstadt Staßfurt und arbeitet im BUND mit. Wir treffen uns an einem Samstag im Café am Gewandhaus in Aschersleben. Beide haben wir dieses Lokal nahe der Stephaniekirche als sehr angenehm in Erinnerung. Der

junge Mann kommt gerade von der Mitgliederversammlung der Grünen im Salzlandkreis. Es ging um die langfristige Vorbereitung der Landtagswahlen 2011. Roman Binder ist als Direktkandidat für den Wahlkreis 17 nominiert worden. Sein besonderes Interesse liegt im Bereich der Bildung.

Die Defizite der Trennung von Sekundarschule und Gymnasium offenzulegen ist Roman Binders Stekkenpferd. Hier arbeitet er in der Landesfachgruppe an einem zukunftsfähigen Konzept für Sachsen-Anhalt. Im Mittelpunkt steht dabei das längere gemeinsame Lernen an Gemeinschaftsschulen, die auch zum Abitur führen. „Die Kinder werden heutzutage aus ihren sozialen Verbindungen gedrängt. Sie verlieren den Kontakt zu einander, weil sie ab der 5. Klasse in eine andere Richtung geschoben werden. Hinzu kommt das demografische Problem. Wir müssen es uns einfach leisten können, kleinere Schulstandorte zu erhalten bzw. sogar neu zu errich-

ten.“ In den Schulen selbst sollte mehr Augenmerk auf Demokratiebildung gelegt werden. Für die Umgestaltung der Schullandschaft braucht es gut vorbereitete Lehrerinnen und Lehrer. Deshalb wird es darum gehen, die Unterstützung für die PädagogInnen zu verbessern, sowie die Fort- und Weiterbildung entsprechend zu organisieren. Die Defizite der Trennung von Sekundarschule und Gymnasium offenzulegen ist Roman Binders Steckenpferd. Nicht von ungefähr. Er selbst hat bis zur 10. Klasse die Sekundarschule besucht und anschließend das Abitur am Fachgymnasium bestanden. Nach dem Zivildienst nahm er eine Lehre als Zimmermann auf. Er wollte was Praktisches, was Handwerkliches machen. Im Erklären für seine Mitschüler entdeckte er seinen Wunschberuf – ein fachlich guter Berufschullehrer werden. Um auch hier Theorie und Praxis zu vereinen, entschied er sich, zwei Studiengänge zu belegen. Und so studiert er jetzt im 6. Semester Bauingenieurswesen an der Hochschule in Magdeburg und gleichzeitig Berufschullehramt Bau/ Ethik an der Uni. Er ist froh, dass es in Sachsen-Anhalt keine Studiengebühren gibt. Sonst könnte er sich das

finanziell gar nicht leisten. Logisch, dass er für einen kostenfreien Zugang zu Bildung plädiert. Mich interessiert, warum er sich das Doppelstudium auferlegt hat. Er antwortet: „Das ist persönlicher Ehrgeiz. Das brauch ich für mich selbst. Natürlich ist das manchmal ein bisschen viel, aber bisher habe ich es immer geschafft.“ Sein Fachwissen in punkto Bau kommt ihm in der politischen Arbeit als Stadtrat und in der grünen Bundes-AG zu gute. Und umgekehrt erhält die politische Arbeit eine gewisse Erdung. In der Politik gibt es wenige Leute aus dem praktischen Bereich. Roman findet es angebracht, auch hier eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu schaffen. Wie kommt es, dass sich ein junger Mensch in solch hohem Maße gesellschaftlich einbringt? Das wurde ihm schon in die Wiege gelegt. Die Oma war in der Friedensbewegung aktiv. Die Eltern haben in ihrem Heimatort Sievershausen bei Hannover ein Antikriegshaus aufgebaut. 1997 zogen die Inhaber eines Gartenbaubetriebes nach Staßfurt. Roman lebte sich gut ein und fühlt sich als Sachsen-Anhalter. In der Schule wurde er zum Klassensprecher und Schüler-

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vertreter gewählt. Später arbeitete er in der Landesschülervertretung. Das machte Spaß. Was konkret? „Dass man was erreicht hat. Dass man was verändern kann.“ Wir reden über die Politikverdrossenheit, die Roman in erster Linie als Parteienverdrossenheit erlebt. Dabei, meint er, hätte ein einfaches Mitglied seiner Partei sehr viele Möglichkeiten Einfluss zu nehmen, insbesondere bei den Inhalten des Programms. Roman hat sich bewusst dazu entschieden, einer Partei beizutreten. Er ist ganz pragmatisch vorgegangen, indem er sich fragte: Welche Partei passt zu mir? In welchem Programm finde ich die meiste Übereinstimmung mit meinem politischen Denken? Seit sechs Jahren ist er Mitglied der in SachsenAnhalt sehr kleinen Partei.

Durch kluge Sozial- und Bildungspolitik hat der Salzlandkreis gute Entwicklungschancen. Ein Pfund, mit dem man hier wuchern kann, sind weiche Standortfaktoren wie die gute Kinderbetreuung. „Wir müssen rudern, aber das gibt Motivation. Dass ich der erste Grüne im Stadtrat von Staßfurt bin, finde ich schön.“ Als Neuer sieht er auch viel mehr als diejenigen, die schon viele Jahre dabei sind, und kann Veränderungen anregen. Er lobt die Stadt hinsichtlich ihrer Energiepolitik. Es zeigt sich ein Umschwenken bei der örtlichen Wirtschaft hin zu den regenerativen Formen, Windkraft und Solar. Roman Binder ist in Staßfurt verankert. Er denkt, in den letzten 10 Jahren hat die Stadt eine gute Entwicklung genommen. Der alte Indust-

Unterwegs im Salzlandkreis | Solveig Feldmeier

riestandort, dessen wirtschaftliche Grundlagen heruntergebrochen waren, wird durch Handwerk und Dienstleistungsbetriebe neu belebt. Mit Gymnasium, Museum und Theater gibt es Kulturstätten, die unbedingt erhalten bleiben müssen. Das Gemeinschaftsschulsystem wäre für Staßfurt ideal, da über die Schule Menschen aus allen sozialen Schichten miteinander verbunden werden können. Separierung, auch beim Wohnungsbau inklusive Abschiebung bestimmter Bevölkerungsgruppen in Randgebiete, bringt der Region keine Vorteile. Im Gegenteil, sie ist der Nährboden für die braunen Rattenfänger, die den sozialen Problemen mit einfachen Konzepten gegenübertreten. Roman möchte Defizite in der Demokratiebildung abbauen. „Schon im Kindergarten müssen die Kleinen merken, wie sie selbst durch einfache Abstimmung mitentscheiden können. In der weiteren Schullaufbahn ist es dann für die SchülerInnen wichtig, zu erleben, dass ihre Meinung gefragt und gehört wird.“ In der Wahlbeteiligung sieht der junge Mann keinen Indikator für das Demokratieverständnis. Für ihn zählt die Beteiligung der Menschen. Die Eingemeindungen kleinerer Orte und die Gebietsreform welche das „Kunstgebilde“ Salzlandkreis hervorgebracht hat, betrachtet er als verfehlt. „Da wurde nur auf Zahlen geachtet, nicht auf die Struktur vor Ort. Vieles ist dabei falsch gelaufen. Es ist ganz klar, dass sich eine große Zahl von Menschen allein gelassen fühlt und ihnen das Zugehörigkeitsgefühl abhanden gekommen ist.“ Er plädiert für Änderungen in der Hauptsatzung der neu entstandenen Großgemeinden. Kleine Dörfer sollten wieder einen Gemeinderat bekommen, der als Ansprechpartner beratende Funktion hat und deren Stimme nach außen vertritt. Ortsbür-

germeister dürfen deshalb nicht weggekürzt werden. Durch kluge Sozial- und Bildungspolitik hat der Salzlandkreis gute Entwicklungschancen. Ein Pfund, mit dem man hier wuchern kann, sind weiche Standortfaktoren wie die gute Kinderbetreuung. Das macht den Kreis attraktiv für Familien. Die jungen Eltern brauchen aber auch interessante Berufsangebote. Warum sollten Schulen nicht in der Lage sein, ihre ehemaligen Schüler nach der Ausbildung als Lehrer zurückzuholen? Durch die Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften und regenerative Energien können neue Industrieberufe entstehen. Auch der Ausbau des Tourismus an Elbe und Saale sowie im landschaftlich reizvollen Harzvorland kommt als Wirtschaftsfaktor in Betracht. Roman Binder will daran mitwirken, dass der Salzlandkreis zusammenwächst. Das Netzwerk gegen Rechts bringt Menschen in Kontakt. „Wir wollten, nachdem die Jungen Nationaldemokraten (JN) ihre Bundszentrale nach Bernburg verlegt hatten, nicht warten, bis irgendwas passiert, sondern von uns aus agieren. Eben für Weltoffenheit und Demokratie. Ich habe nicht die Absicht, mich ganztägig mit den Nazis zu beschäftigen. Mir von ihnen die Zeit einteilen zu lassen. Ich möchte sie keinesfalls verharmlosen aber auch nicht aufwerten, indem man sie hochpuscht, wie das in der Medienberichterstattung teilweise der Fall ist. Sachsen-Anhalt wird zu Unrecht als Nazihochburg dargestellt. Natürlich gibt es erschreckende Einzelfälle, aber prozentual leben hier nicht mehr Nazis als in westlichen Bundesländern.“ Studium, parteipolitisches Engagement, Stadtrat und Vereinsarbeit. Wie kriegt man das unter einen Hut? „Ich mag gesunden Stress und ich bin ein Planungsmensch. Es gab auch mal eine Zeit, da konnte ich nicht Nein

Ökologisch durch Staßfurt | Richard Schmid

sagen.“ Aber das hat er mittlerweile gelernt und er nimmt sich Zeit für sich selbst. Ein Praxisseminar in Vilnius brachte ihm neben beruflichen Erfahrungen auch bleibende Eindrücke von dem baltischen Land an der Nahtstelle zwischen Skandinavien und Russland. Der Blick auf die Wertigkeiten im Leben hat sich geschärft. Die Begegnungen mit ökologisch und nachhaltig denkenden Menschen, die sich aktiv in Sachen Umweltschutz einsetzen ohne eine Parteienstruktur zu haben, waren inspirierend. Über Internet und e-mail konnte Roman seinen Kreisverband auch aus der Ferne betreuen. Außerdem arbeitet er sowieso immer im Team. „ Es ist nicht meine Art, etwas alleine zu machen.“ So richtig abschalten kann er im Kreise der Familie und mit der Freundin. Sie studiert in Hannover und ist bei Amnesty International. Daher hat sie viel Verständnis für sein politisches Engagement. Er mag es, einfach mal einen Thriller zu lesen oder eine gute DVD zu schauen. Häufig hilft er im Betrieb der Eltern. Das draußen arbeiten macht den Kopf frei. Manchmal ist es sogar ein Kinderbuch wie „Momo“, welches daran erinnert, die Zeit zum Leben nicht gänzlich zu verplanen. Womit wir einen passenden Übergang für Romans Traum gefunden haben. Der zeitnahe, ganz klar, die Grünen sollen im Landtag wieder mitbestimmen dürfen, egal ob in Opposition oder Regierung. Ein Ergebnis von 6% plus x, so stellt sich der junge Mann das vor. Und der etwas weiter in der Zukunft liegende? „Ich bin da wohl klassisch konservativ“ gibt er unumwunden zu. „Ich wünsche mir, dass ich eine eigene Familie mit Kindern und meinen Beruf hier in SachsenAnhalt miteinander verbinden kann und die Politik auch noch Platz hat. Am besten geht das wohl in einer gleichberechtigten Ehe.“

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Vor Ort etwas bewegen! Die Linksalternative Jugend Bernburg stellt sich vor – Dario Wolf

Bernburger aktiv für den Klimaschutz in Kopenhagen | Archiv Linksalternative Jugend Bernburg

In Bernburg hat sich im vergangenen Herbst eine Gruppe junger Leute Zusammengefunden, die vor Ort etwas bewegen will. Die Linksalternative Jugend Bernburg möchte engagierte Menschen ansprechen, sich mit ihren Ideen im Hier und Jetzt einzubringen, auch solche die sich nicht in den etablierten Parteien und Strömungen wieder finden. Die Gruppe versteht sich als offener und parteiunabhängiger Anlaufpunkt für den kritischen Gedankenaustausch und versucht mit alternativen Ansätzen auf gesellschaftliche Missstände hinzuweisen. Wir greifen sowohl regionale als auch internationale Themen auf. Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Politik, z.B. in Form von Demonstrationen und Bürgerumfragen, Umwelt und auch regionalen Belangen wie Stadtbild und örtlicher Geschichte. Kürzlich hat sie unter dem Titel „Aufmucken gegen Rechts“ eine Bildungsveranstaltung zum Thema Autonome Nationalisten organisiert. Am Abend gab es ein Konzert mit mehreren Bands im Clubhaus der Jugend. Beim Gründungstreffen am 13. November fanden sich 17 Teilnehmer ein. Von diesem Erfolg beflügelt wurde noch am selben Abend eine erste Aktion beschlossen und mit deren Planung begonnen. Anlässlich der für Dezember angesetzten Bundestagsabstimmung zur Verlängerung des Bundes-

wehreinsatzes in Afghanistan beteiligte sich die Gruppe an einer Aktion der Deutschen Friedensbewegung unter dem Motto „Raus aus Afghanistan“. Die symbolische Aktion, bei der die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung über Sinn und Unsinn dieses Einsatzes mit Hilfe eines Wahlzettels zum Ausdruck bringen konnten, fand am 20. November auf dem Bernburger Karlsplatz statt. Im Verlauf der sechsstündigen Abstimmung über eine Verlängerung des AfghanistanMandats der Bundeswehr beteiligten sich 358 Bernburger Bürgerinnen und Bürger. Wie bei einer Wahl wurden die Stimmzettel angekreuzt, gefaltet und in eine bereitstehende Wahlurne geworfen. Am Abend stand nach mehrmaligem Auszählen das Endergebnis fest: 338 Nein-Stimmen (94,4%) zur Verlängerung des Afghanistan-Mandats standen 20 Ja-Stimmen (5,6%) gegenüber. Das Ergebnis der bundesweiten Umfrage wurde anschließend dem Parlament und der Öffentlichkeit mitgeteilt. Nach diesem erfolgreichen Auftakt sollte die nächste große Aktion nicht lange auf sich warten lassen. Sechs Teilnehmer aus Bernburg schlossen sich am zweiten Dezemberwochenende des vergangenen Jahres der Protestbewegung im Sinne des Klimaschutzes an und fuhren zum Klimagipfel nach Kopenhagen, um sich dort für unsere Interessen stark zu machen. Am 11.12. ging es mit einem Bus linker Jugendlicher aus

ganz Deutschland auf nach Dänemark. Dort bot sich uns im Stadtteil Christiansbourg ein beeindruckender Anblick. Nach einer flammenden Auftaktrede wurde um 14.00 Uhr eine Großdemonstration begonnen, die sich bis in die frühen Abendstunden quer durch die gesamte Stadt zog.

Auch wenn unser Tun nicht zu einem Umdenken an der Spitze der Macht geführt hat, so war Kopenhagen dennoch ein beeindruckendes Erlebnis. Der mehrere Kilometer lange Demonstrationszug wurde von afrikanischen Klängen und lauten Sprechchören getragen. Die Atmosphäre war unglaublich, die dänische Polizei sehr entspannt und Menschen aus aller Herren Länder demonstrierten friedlich nebeneinander. Die Zahl der Menschen vermag ich nicht zu schätzen, aber es scheinen nicht genug gewesen zu sein, wenn man bedenkt, wie konsequent es der „Weltpolitischen Führungselite“ gelungen ist unsere Anliegen zu ignorieren. Auch wenn unser Tun nicht zu einem Umdenken an der Spitze der Macht geführt hat, so war Kopenhagen dennoch ein beeindruckendes Erlebnis. Im Januar entschieden wir uns das Thema Rechtsextremismus aufzu-

greifen und an den Blockaden des Naziaufmarsches am 13. Februar in Dresden teilzunehmen. Gemeinsam mit den Jungen Linken Staßfurt reisten wir per Bus nach Sachsen. In Dresden suchten wir unsere Blockade vor dem Neustädter Bahnhof auf, um sie vor dem Abriegeln der Straßen durch die Polizei zu erreichen. Aus ganz Europa waren 6400 Rechtsradikale angereist und ca. 12000 Gegendemonstranten. Allein die Blockade in der Hansastraße bestand aus etwa 3500 Demonstranten. Ziel der Demonstration war es mit friedlichen Mitteln die Rechtsradikalen bis zum Ablauf ihrer Demonstrationsgenehmigung um 17 Uhr am Marschieren zu hindern. Mit Erfolg. Auf den Blockaden selbst herrschte eine gute Stimmung. Die Demonstranten hielten sich mit Musik, Tanz und Sprechchören warm und bei Laune. Trotz des Erfolgs der Aktion sei erwähnt, dass die Veranstaltung von einigen Randereignissen überschattet wurde. So überfielen etwa 200 Rechte den Jugendklub „Connies“. Dabei wurden etwa 30 Personen verletzt und es gab mehrere Festnahmen. An anderer Stelle griffen Autonome gegen 16.30 Uhr, kurz vor Ablauf des Zeitfensters, völlig unsinnigerweise mit einem Brandsatz eine Polizeiblockade an um entgegen der Losung „keine Aggression geht von uns aus“ eine Eskalation der Situation zu provozieren. Der Erfolg der Blockaden erfüllt mich mit Stolz auf diese so oft gescholtene „Null-Bock-Generation“, und er gibt mir eine Bestätigung für die Wichtigkeit und Sinnhaftigkeit derartiger Veranstaltungen. Allerdings stimmt es mich auch traurig, dass diese kleinen „dummen“ Aktionen am Rande unsere Leistung in einem unverhältnismäßigen Ausmaß schmälern und häufig in den Medien überzogen dargestellt werden. Das Thema Rechtextremismus wird uns auch in Zukunft beschäftigen. Wir haben Kontakte nach Halle und Eisleben geknüpft und arbeiten mit dortigen Jugendgruppen zusammen. Wir freuen uns natürlich über weitere MitstreiterInnen aus Bernburg und Umgebung. Neue Gesichter sind uns jederzeit willkommen. Wer Interesse hat oder einfach nur mal reinschnuppern will, kann uns immer am 2. und 4. Freitag im Monat um 20 Uhr im Abgeordnetenbüro von Jan Korte und Birke Bull in der kleinen Wilhelmstraße 2b antreffen. Auch ein Besuch auf unserer Internetseite lohnt sich: http:\\bernburger.wordpress.com

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Aufmucken gegen Rechts Rockkonzert und Infoveranstaltung – Dario Wolf Am 10.04. dieses Jahres hat die Gruppe in Bernburg ein „Lautes Zeichen gegen Rechts gesetzt“ resümiert Jörg Lemmert, einer der Moderatoren der Gruppe, am Tag nach der Veranstaltung. Das Konzert unter dem Motto „Aufmucken gegen Rechts“ zog knapp 100 begeisterte vornehmlich junge Gäste ins Bernburger Klubhaus der Jugend. Mit „Anton“, „Belonging to no estate“, „Shed your blood“, „Mr. Sprutz“ und den „Schuttratten“ sorgten gleich 5 Bands für Stimmung. Bei Klängen von Pop und Rock bis hin zu Metal und Punk ging es bis Mitternacht hoch her im Klubhaus. Das Anliegen von Bands und Gästen brachten die Punkrocker von den Schuttratten z.B. mit „Nicht mit uns“ auf den Punkt. Bereits am Nachmittag hatte die Gruppe versucht sich mit

dem Thema Rechtsextremismus bei einer Informationsveranstaltung in der Gedenkstätte „Euthanasie“ inhaltlich auseinander zu setzen. Dazu war der Journalist und Autor Andreas Speit aus Hamburg in die Saalestadt gekommen. Vor einem generationsübergreifenden und diskussionsfreudigen Publikum gab er einen Überblick über die Rechte Szene in Deutschland und setzte einen Schwerpunkt beim Thema Autonome Nationalisten. Hiermit sind Gruppierungen innerhalb der Rechten gemeint, die in Kleidung und Auftreten autonome Antifaschisten kopieren und die somit in den letzten Jahren zunehmend für Verwirrung z.B. bei Demonstrationen ge­sorgt haben. „Charakteristisch ist ein äußerst aggressives und gewalttätiges Auftreten gegenüber vermeintlichen politischen Gegnern und der Polizei“

Konzerteröffnung im Klubhaus der Jugend | Archiv Linksalternative Jugend Bernburg

meinte Speit. Er warnte davor im Kampf gegen Rechts nachzulassen und Rechtsextremismus als Randthema zu behandeln. „Vielmehr handele es sich um eine gesamtgesellschaftliche Erscheinung, die sich z.B. durch eine zunehmende Verankerung von Neonazis in den Kommunalparlamenten zeigt.“ Die Linkalternative Jugend

resümierte: „Die sehr gute Resonanz auf den Aktionstag zeigt uns, wie brennend das Interesse für das Thema Rechtsextremismus gerade bei jungen Menschen ist. Die Auseinandersetzung mit alten und neuen Nazis wird deshalb neben Frieden und Umwelt das dritte Schwerpunktthema für die Jugendgruppe bleiben.“

Gedenkfeier

Nazis in Nadelstreifen

Erinnerung an Sinti-Verfolgung in Bernburg – Dario Wolf

Die NPD auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft In den letzten Jahren konnte die NPD nicht nur Wahlerfolge verbuchen. Im Schulterschluss mit den „Freien Kameradschaften“ ist es ihr auch gelungen, vielerorts eine rechte Alltagskultur zu etablieren. Der Grund für den Erfolg ist ein politischer Strategiewechsel, mit dem sich die Partei ein neues Image zu geben versucht: Sie greift soziale Ängste und regionale Probleme auf, und ihre Mitglieder engagieren sich in Vereinen, Elterngruppen und ehrenamtlichen Initiativen, um die NPD auf kommunaler Ebene stärker zu verankern.

Doch auch im Gewand des Biedermannes werden die alten völkischen Botschaften verbreitet, und die Zahl rechtsextremer Gewalttaten nimmt zu. Die Autoren dieses Buches analysieren die Wahlkampfstrategie und ideologische Neuausrichtung der NPD, untersuchen ihre Finanzquellen, schildern die Aktivitäten der „nationalen Frauen“ und der Heimattreuen Deutschen Jugend sowie das Vordringen der Partei in die RechtsrockSzene. Andrea Röpke, Andreas Speit Neonazis in Nadelstreifen C.H. Links 2008, www.linksverlag.de

Bernburger Jugendliche in Aktion | Archiv Linksalternative Jugend Bernburg

Am Mittwoch dem 27.01. fand in der Bernburger Euthanasie-Gedenkstätte eine Veranstaltung statt zum Thema Vernichtung der Sinti und Roma während der NS-Zeit. Nach einer musikalischen Einstimmung auf das Thema und einer kleinen allgemeinen Einführung wurde ein Film vorgeführt, der das Schicksal dieser Menschen am Beispiel der Sinti-Familie Franz beleuchtet. Eine der zentralen Figuren im Film ist dabei die Mutter der Großfamilie, Franziska Franz, die in Bernburg umgebracht wurde. Diese Familie steht stellvertretend für das Schicksal vieler Sinti- und Roma-Fa-

milien zur Zeit des Nationalsozialismus und es ist wichtig, dass die Geschichte dieser Völker nicht in Vergessenheit gerät, wie auch der Enkel von Franziska Franz in seiner Ansprache im Anschluss deutlich machte. Im Anschluss an die Veranstaltung fand eine Kranzniederlegung statt und ein Porträt von Franziska Franz wurde in der Gedenkstätte angebracht. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der Film, der zugleich zeitgeschichtliches Mahnmal und Zeugnis für die mühsame historische Aufarbeitung ist, für 10 Euro in der Gedenkstätte erworben werden kann.

IMPRESSUM Freundeskreis attacVilla Könnern e.V. Bahnhofstraße 6 06420 Könnern Mobil 01 76 - 51 45 62 53 [email protected], www.attacvilla.de www.isz-online.de Redaktion: Solveig Feldmeier, Richard Schmid (ViSdP)

Texte: Matthias Schiffner, Ilonka Sindel, Dario Wolf Anzeigen: Richard Schmid, 0176 / 51 45 62 53 Gestaltung/Satz: DIE WERFT Kommunikationsdesign Brühl 54, 04109 Leipzig www.diewerft.de

Salzland

illustrierte

16. April 2010 | 8

TERMINE im Salzlandkreis 24.04., 06:30 Uhr & 08:00 Uhr

Busse ab Halle KettenreAktion: Atomkraft abschalten! Unter dem Motto „KettenreAktion“ findet am 24. April die große AntiAtom-Menschenkette zwischen den Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel statt – zwei Tage vor dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. In Kürze wird darüber entschieden, ob die Pannenreaktoren Krümmel und Brunsbüttel vor der Haustür Hamburgs wieder ans Netz gehen – oder für immer abgeschaltet bleiben. Gemeinsam mit vielen anderen Initiatoren wollen wir ein spektakuläres Signal an Bundesregierung und Stromkonzerne richten: Auf Atomkraft setzen? Nicht mit uns! Wir fordern den konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energien! SPD und Grüne bieten von Halle aus Busfahrten zur Atomkraft-Demo in zwei Wochen nach Brunsbüttel beziehungsweise Krümmel. „Wir haben noch etwa 20 Plätze zur Verfügung“, sagte Stefan Will vom SPD-Ortsverband Halle gegenüber HalleForum.de. Die Busse starten am 24. April um 08:00 Uhr am Hallmarkt. 9 Euro Unkostenbeitrag sind für Hin- und Rückfahrt zu zahlen. Anmeldungen über Sandra Loley unter 0178-5232750. Um 06:30 Uhr startet der Bus der Grünen am Hauptbahnhof.

24.04, 19.30 Uhr

JAZZKONZERT „FiJazzko – Das neue Programm“ Die musikalischen Schwerpunkte der Staßfurter Band waren in der Vergangenheit stets neu verteilt. Swing, Blues und Bossanova prägten maßgeblich das Programm. Seit 2008 entwickelt sich FiJazzKo zu einer Crossover- Band die ihren Schwerpunkt in Latin-Rhythmen, Jazz-Pop und Jazz-Rock sieht. Natürlich gehören bekannte Jazz-Standards weiterhin zum mehrstündigen Repertoire wie emotionale Balladen. Seit 2008 begeistert das Ensemble auch mit eigenen Songs. Salzlandtheater, Staßfurt, Tillysaal www.fijazzko.com www.myspace.com/fijazzko

25.04., 13:00 Uhr

Elberadeltag im Salzlandkreis auf der Rosenburg in Klein Rosenburg Alljährlich wird für den Elberadeltag im Salzlandkreis ein anderer Zielort ausgesucht. In diesem Jahr führen die Sternfahrten nach Klein-Rosenburg auf die Burganlage. Der Burg – und Heimatverein Groß Rosenburg hat mit viel persönlichen Einsatz die Burganlage so gestaltet, dass viele Radfahrer den Umweg über Klein Rosenburg vom Elberadweg aus nicht scheuen. Zur Geschichte: Die Rosenburg war Bestandteil des mittelalterlichen Burgwartsystems der Erzbischöfe von Magdeburg, die unter den Ottonen die Grenze des Reiches an Saale und Elbe nach Osten sicherten und auch die Unterwerfungen der ostelbischen slawischen Völker sowie deren Christianisierung anstrebten. Zahlreiche Literatur gibt darüber Auskunft. Sie wurde als Uferrandburg auf einem künstlich aufgeschütteten Burghügel in unmittelbarer Nähe der Saale errichtet. Das Museum zeigt den von Wäscher rekonstruierten Grundriss der Burg sowie die Kopie einer Schenkungsurkunde der Ottonen an das Erzbistum Magdeburg mit der namentlichen Erwähnung der “Rosburg” aus dem Jahr 965. Am Rande des BiosphärengebietMittelelbe gelegen, erwarten die Heimatfreunde aus Groß-und Klein Rosenburg am 25.04.2010 ab 13:00 Uhr die Radfahrer des 8.Elberadeltag. Touren, Start und Strecke -Tour 1 Barby; Start: 10:00 Uhr Marktplatz Tourenleiter: W-R Hanschmann ADFC 039298 299180 Strecke: Barby-Fähre - WasserburgWalternienburg (Besichtigung der Festscheune und des Elberadweg Stützpunkt) Weiter über Siedlung Nutha-NuthaHohenlepte-Tochheim nach Breitenhagen. (Besichtigung des Museums auf dem Traditionsschiff „MarieGerda“ möglich)

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Weiter über dem Elbedamm nach Klein Rosenburg. -Tour 2 Bernburg; Start 10:00 Uhr Bahnhof Tourenleiter: Uwe Schlegel ADFC 03471 623594 Strecke-Bahnhof Bernburg auf dem Saaleradweg über Schwarz nach Klein Rosenburg. Ab Saalebrücke Nienburg fahren ab 10:45 die Radler aus der Stadt Nienburg und Umgebung mit. -Tour 3 Nienburg; Start: 10:45 Uhr Saalebrücke Strecke-Saalebrücke- Anschluß an die Radfahrer aus Bernburg und Weiterfahrt auf dem Saaleradweg nach Klein Rosenburg -Tour 4 Förderstedt; Start: 10:00 Uhr Rathaus Förderstedt Tourenleiter: Burghard Naumann ADFC 039264 240 Strecke-Förderstedt-Wartenberg-Calbe –Rolanddenkmal (Anschluß der Calbenser Radler an diese Tour um 11:00 Uhr) Weiter Fähre Gottesgnaden-Saaleradweg nach Klein Rosenburg. -Tour 5 Calbe; Start: 11:00 Uhr Denkmal Roland Tourenleiter: D.Kurtz TSC Calbe 039291 407002 Strecke: Gemeinsam mit Tour 4 nach Klein Rosenburg -Tour 6 Schönebeck; Start: 9:00 Uhr Schwarzer Weg/ REWE Markt –Salzelmen Tourenleiter: A.Menrath AWO 03928 401131 Strecke: Schwarzer Weg-FelgelebenGnadau-Zeitz-SeehofTornitz.(Besichtigung des Heimathofes Tornitz) Weiter über Werkleitz –Fähre Groß Rosenburg nach Klein Rosenburg. Beginn der Veranstaltung: 13:00 Uhr Rosenburg Kulturelle Umrahmung durch den Burg- und Heimatverein e.V. und den Rosenburger Kultur- und Karnevalsverein e.V. Groß Rosenburg. 01.05., 10:00 Uhr Tag der Arbeit Aschersleben, Markt

07.05., 19:30 Uhr

„Kann denn Jubeln Sünde sein?“ Frauen unter Hitler Eine junge und eine alte Frau begeben sich auf eine groteske Zeitreise in die NS-Zeit. Dabei begegnen wir Gespenstern wie der deutschen Heldenmutter, der rassisch hochwertigen Frau, der Nazi-Karrierefrau, der rassistischen Emanze oder dem staatlich vollverwerteten Mutternutztier. Auf dieser satirischen Geisterbahnfahrt zu den Anfängen der NS-Zeit und in die Aera des Volksempfängers stoßen wir auf heiße Fragen wie: * Wie ist es dem NS-Regime gelungen, ganz normale Frauen, Mütter, Arbeiterinnen und Akademikerinnen für sich zu gewinnen? * Was hat der ca. 30-jährige Rückstand der Familienpolitik in Deutschland mit der Geschichte der Mutterrolle in unserem Land zu tun? Texte, Textmontage, Schauspielerin Gisela Elisabeth Marx; Klavier, Akkordeon, Darstellerin Dorrit Bauerecker Regie und Lichtdesign Karla Leisen Metropol, Bernburg

08.05., 19.30 Uhr

KABARETT „Krötenwanderung“ mit der Leipziger Pfeffermühle Die Bruchlandung auf der Schleimspur der abgewanderten Kröten hat gehörig wehgetan und der Lerneffekt? Fehlanzeige. Die großen Magier der Geldvermehrung flüstern bereits neue Beschwörungsformeln. Der Staat will schnell „zurück zur Normalität“ ... OTon der Kanzlerin. Also dorthin, wo die Krise herkam? Auf zur nächsten Runde oder vielleicht doch erstmal nachdenken? Letzteres empfiehlt die Leipziger Pfeffermühle mit ihrem neuen Programm „Krötenwanderung“. Franziska Schneider, Burkhard Damrau, Dieter Richter; Regie: Gerd Weismann Salzlandtheater, Staßfurt, Theatersaal Anzeige

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01.05., 10:00 Uhr Tag der Arbeit Bernburg, Karlsplatz

01.05., 10:30 Uhr

Tag der Arbeit Könnern, Platz des Friedens

01.05., 11:00 Uhr

Tag der Arbeit Schönebeck, Bierer Berg

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01.05., 10:00 Uhr

Politfrühschoppen Staßfurt, Löderburger See

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