Marcella Isenmann

Studieren in Russland

Die Autorin

Marcella Isenmann (*1977 in Leipzig) absolvierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein Studium der Politikwissenschaften. Die Sächsin mit russischen Wurzeln entdeckte beim Erlernen der russischen Sprache ihre Leidenschaft für die Kultur und Lebensart des Landes. Dies war nur einer der Gründe für ihre Tätigkeit beim Studentenwerk Heidelberg. In dieser Zeit arbeitete sie mit ihren Kollegen an verschiedenen Publikationen für in- und ausländische Studenten. Heute ist sie als freiberufliche Journalistin in der Bundeshauptstadt Berlin aktiv.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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Kapitel 2: Studienorte in Russland

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Faszinierendes Russland – ein Land zwischen Tradition und Moderne

1. Die Klassischen Universitäten 2. Die Hochschulen mit Spezialisierung und Akademien 3. Die privaten Hochschulen

Kapitel 3: Das ABC der Vorbereitung

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Kapitel 4: Eine persönliche Erfahrung

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Kapitel 5: 30 nützliche Links

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Inhaltsverzeichnis

KAPITEL 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland? USA, Großbritannien, Spanien oder Frankreich waren auch 2012 bei deutschen Studenten unter den bevorzugten Top10-Destinationen für einen Auslandsaufenthalt. In jüngster Vergangenheit jedoch entert ein Land still und leise die Hitlist der beliebtesten Auslandsstudienziele - das Heimatland des Holzschachtelpüppchens Matrjoschka, imposanten Zwiebeltürmchen und Väterchen Frost.

Faszinierendes Russland – ein Land zwischen Tradition und Moderne Die berühmten „Weißen Nächte“, edler roter Kaviar, Tee aus dem Samowar und unendliche Weiten – Russland übt auf viele Menschen eine unglaubliche Faszination aus. Dieses Land ist mit westlichen Staaten in keiner Weise vergleichbar. Hier trifft pulsierendes Großstadtleben auf Natur pur, hochsommerliches Urlaubsklima auf eisige Temperaturen oder klassische Musik auf Alternative Rock. Auf den ersten Blick erscheint Russland fremd. Auf den zweiten Blick begeistern die atemberaubende Schönheit der russischen Landschaften und die fröhliche Lebensart der russischen Menschen. Der Vielvölkerstaat begeistert mit Gegensätzen und Superlativen. Die Russische Föderation erstreckt sich über Europa und Asien. Allein in einer Woche fährt die berühmte Transsibirische Eisenbahn auf ihrem Weg von Moskau nach Wladiwostok 9.288 Kilometer und macht dabei in 80 Städten Station. Hier leben 160 Millionen Menschen. Die Bevölkerung umfasst neben 80 Prozent Russen auch zahlreiche ethnische Gruppen wie Baschkiren, Armenier, Tataren oder Tschuwaschen. In der Russischen Föderation gibt es neun Zeitzonen und vier Klimazonen. In den meisten Regionen erwarten Dich auf heiße Sommer bitterkalte Wintermonate. Russland beherbergt mit der Taiga das größte Nadelwaldgebiet der Welt. Mit tierischen Superlativen kann das Land ebenfalls auftrumpfen. In Russland lebt beispielsweise der Amur-Tiger – die größte Raubkatze der Erde. Und am berühmten Baikalsee bestaunst Du die weltweit einzigartigen Süßwasserrobben. Beeindruckendes Gebäude: Die Universität von Moskau.

WUSSTEST DU SCHON,  dass Russland mit einer Fläche von 17.075.000 Quadratkilometern 50 Mal so groß wie Deutschland ist?

 d ass Russland ein Siebtel der gesamten Erdoberfläche bedeckt?  dass in Russland mehr als 120 Völker leben?  dass die Menschen neben der Amtsprache Russisch noch etwa 100 andere Sprachen sprechen?

 dass Russland wegen seiner weltweit größten Waldbestände als „die Lunge Europas“ bezeichnet wird?

 dass der höchste Berg in Russland mit einer Höhe von 5.642 Metern der Elbrus ist?

 dass 1982 in einer sibirischen Stadt die tiefste Temperatur einer bewohnten Region mit -67,8 Grad Celsius gemessen wurde?

 dass die „Zar Kolokol Glocke“ im Moskauer Kreml die größte Glocke der Erde ist?

UND WUSSTEST DU AUCH,  dass kein Amerikaner, sondern der Russe Juri Gagarin als erster Mensch ins Weltall flog?

 dass der Russe Dmitri Mendelejew das Periodensystem 1869 entwickelte?

 dass es der russische Physiker und Erfinder Leon Theremin war, der die erste „Wanze“ zum Abhören erfand?

 dass die Computer-Firewall auf Russisch „брандмауэр” (Brandmauer) heißt?

 dass ein Russe das Kult-Game Tetris erfand?

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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Wie Du siehst: Egal ob Kulturliebhaber oder Naturfan – in Russland gibt es für jeden viel zu entdecken. Eine Vielzahl dieser unterschiedlichen Gesichter kannst Du bei einem Auslandsaufenthalt live erleben. Deswegen tummeln sich mittlerweile junge Menschen aus der ganzen Welt an den Universitäten des Landes. Tendenz steigend! Ein Auslandsaufenthalt ist immer gut. Ein Auslandsaufenthalt in Russland ist jedoch das Sahnehäubchen eines akademischen Lebenslaufs. Viele internationale Unternehmen und deutsche Firmen weiten ihre Aktivitäten Richtung Russische Föderation aus. Kein Wunder, dass heutzutage Russisch sprechende Berufseinsteiger mit Vor-Ort-Erfahrung sehr begehrt sind. So bieten sich Dir bereits mit einem oder zwei Auslandssemestern ausgezeichnete Perspektiven für Deine berufliche Zukunft. Und auch für Dich persönlich ist ein Auslandsaufenthalt in der Russischen Föderation eine in jeder Hinsicht wertvolle Erfahrung. Hier lernst Du nicht nur viele Leute aus der ganzen Welt kennen, sondern erlebst eine vollkommen neue Kultur und die Mentalität der russischen Menschen hautnah.

Studieren in Russland – ein Auslandssemester abseits ausgetretener Pfade Noch vor ein paar Jahren ernteten Studenten, die ihre Studienaktivitäten für ein halbes oder gar ein Jahr nach Russland verlagerten, erstaunte Blicke. Das ändert sich jedoch zunehmend. In jüngster Vergangenheit klettert die Russische Föderation als Auslandsstudienort auf der Popularitätsskala kontinuierlich und unaufhaltsam nach oben. Aktuell lernen an den russischen Bildungseinrichtungen insgesamt 7,5 Millionen Studenten. Zwei Prozent dieser jungen Leute stammen aus dem Ausland. Viele deutsche Studenten erliegen ebenso der Faszination der russischen Sprache und wagen den Schritt Richtung Osten – und das aus gutem Grund! 2008 begann die Russische Föderation mit der Umstrukturierung ihres Hochschulsystems. Heute brauchen sich die russischen Bildungseinrichtungen hinter den westeuropäischen nicht mehr zu verstecken. Die Studienlandschaft in Russland punktet mittlerweile mit einer Vielfalt erstklassiger Unis, akademischer Lehr- und Forschungseinrichtungen. Das eigentliche Studium an einer russischen Hochschule ist für deutsche Studenten gewöhnungsbedürftig. Der Unterricht findet in Kursen statt, indem immer dieselben Teilnehmer sitzen. Der Stundenplan umfasst die unterschiedlichen Pflichtfächer. Neben der allgemeinen Wissensvermittlung findet ebenso fächerübergreifender Unterricht statt. Das hat durchaus seine Vorteile. So kommst Du beispielsweise schneller mit Deinen Kommilitonen in Kontakt oder kannst besser in der Gruppe lernen. Der feststehende Lehrplan und das straffe Pensum von 30 bis 35 Wochenstunden werden für Dich sicherlich dennoch zur Herausforderung. Um ausländischen Studierenden die Eingewöhnung zu erleichtern, erstellen die wissenschaftlichen Betreuer an den meisten Hochschulen auf Anfrage gesonderte Stundenpläne.

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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GUT ZU WISSEN Die Studenten der russischen Universitäten sind verpflichtet, im ersten Studienjahr einen Sportkurs zu belegen. Eine gute Idee, oder? So tust Du etwas für Dein körperliches Wohlbefinden und bleibst fit. Ab dem zweiten Jahr an der Uni entscheidest Du selber, ob Du weiterhin an einem der freiwilligen Sportkurse teilnehmen möchtest.

Am 1. September startet das russische Studienjahr und endet offiziell im Juni. Die dazwischen liegenden Semesterferien decken sich zeitlich selten mit denen in Westeuropa. Die Ferien bilden den Abschluss des Studienjahres. Sie fallen auf die Monate Juli und August. Dann sind neben den Hörsälen und Seminarräumen allerdings auch die Büros der Uni-Verwaltung leer. Wunder Dich also nicht, wenn Du in diesem Zeitraum vergeblich auf eine Nachricht Deiner Wunsch-Hochschule wartest.

Auch in Sankt Petersburg lernen die Studierenden in historischen Gebäuden - zumindest an der Philologischen Fakultät.

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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Ein kleiner Studien-Guide Die Vorlesungen

Die Seminare

In den Vorlesungen vermitteln Professoren prüfungsrelevanten Unterrichtsstoff. An den russischen Hochschulen gibt es zwei Vorlesungsarten:

Die Seminare sind ergänzende Lehrveranstaltungen. Im Gegensatz zur Vorlesung ist die Themenstellung enger. Hier fertigen die Studenten ähnlich wie in Deutschland Referate an. Zusätzlich müssen sie verschiedene schriftliche Arbeiten verfassen.

• In der Grundvorlesung erfolgt die Vermittlung des allgemeinen Lehrstoffes der vorgeschrieben Studienfächer. Wahlweise vermittelt die Lehrkraft auch die Grundlagen in einem Spezialfach. • I n der Spezialvorlesung unterrichtet der Professor spezifisches Wissen, welches sich auf dessen persönliches Spezialgebiet bezieht. Das umfasst ebenso die Präsentation von Ergebnissen seiner Forschungsarbeit.

In den Seminaren beschäftigen sich die Studenten ab dem dritten Studienjahr mit ihrem Spezialthema. Außerdem erarbeiten sie in ihrem Hauptfach eine Kursarbeit.

Die praktischen Übungen

Die Spezialseminare

Praktische Übungen werden zu allen Studienfächern angeboten. Hier wird der vorgetragene Vorlesungsstoff vertieft. Zu den praktischen Übungen zählen auch Praktika, Exkursionen oder Laborkurse.

Die Spezialseminare richten sich an Studenten der höheren Semester. Hier wird spezielles Wissen vertieft.

An Deiner russischen Hochschule darfst Du Dich auf Lehrveranstaltungen auf hohem Niveau freuen. Und das aus gutem Grund! Bis heute absolvierten viele anerkannte Wissenschaftler ihr Studium in Russland. Insbesondere auf dem Gebiet der Naturwissenschaften bringt das russische Bildungssystem in regelmäßigen Abständen Nobelpreisträger hervor. Am 1. September startet das russische Studienjahr und endet offiziell im Juni. Die dazwischen liegenden Semesterferien decken sich zeitlich selten mit denen in Westeuropa. Die Ferien bilden den Abschluss des Studienjahres. Sie fallen auf die Monate Juli und August. Dann sind neben den Hörsälen und Seminarräumen allerdings auch die Büros der Uni-Verwaltung leer.

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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Wunder Dich also nicht, wenn Du in diesem Zeitraum vergeblich auf eine Nachricht Deiner Wunsch-Hochschule wartest. Die beliebtesten Hochschulen bei ausländischen Studierenden sind natürlich die renommierten staatlichen Universitäten in Moskau und Sankt Petersburg. Neben dem internationalen Flair auf den Hochschulfluren locken abwechslungsreiche studentische Freizeitangebote und wunderschöne Erkundungstouren im Umland Deiner Universitätsstadt. Dich erwarten wahrlich unvergessliche Zeiten!

Ohne Russischkenntnisse? Lieber nicht! Wenn Du Dich mit Crashkurs-Sprachkenntnissen nach Russland aufmachst, musst Du Dich auf Probleme und einen deutlich minimierten Spaßfaktor einstellen. Elementare Grundkenntnisse im Russischen sind unbedingt ratsam. Das kyrillische Alphabet bildet die Basis für ein erfolgreiches Erlernen der Landessprache. Viele deutsche Hochschulen ermöglichen ihren Studenten die Teilnahme an speziellen Sprachkursen. Über zusätzliche russische Sprachangebote kannst Du Dich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) informieren. Die Mitarbeiter helfen Dir auf Wunsch bei der Suche nach einem geeigneten Russischkurs und geben Auskunft über finanzielle Fördermöglichkeiten. Wer mag kann seine Sprachkenntnisse auch an der Gastuniversität vertiefen und an einem der speziellen Russisch-Kurse teilnehmen. Noch ein kleiner Tipp: Die meisten Studenten an den Universitäten sprechen Englisch. Einige der inländischen Kommilitonen können sogar Deutsch. Allerdings ist es nicht immer klug, seine Sprachfähigkeiten zu offenbaren. „Inkognito“ kannst Du Deine Russischkenntnisse besser optimieren.

ACH WIRKLICH? In der Regel reichen wenige russische Worte aus, um mit russischen Landsleuten ins Gespräch zu kommen und die berühmte Gastfreundschaft der Russen höchstpersönlich kennenzulernen. So können beispielsweise lange Zugfahrten zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Wer Russisch kann, dem fällt außerdem das Erlernen anderer slawischer Sprachen wie Tschechisch und Polnisch viel leichter. Und da das kyrillische Alphabet nicht nur in Russland verwendet wird, lernst Du auch schneller Bulgarisch, Serbisch oder Ukrainisch.

Kapitel 1: Ab ins Ausland – aber warum nach Russland?

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KAPITEL 2: Studienorte in Russland Die ausländischen Bildungssysteme unterscheiden sich teilweise erheblich vom deutschen Hochschulsystem. Das gilt ebenso für Russland. Insgesamt gibt es im größten Land der Welt 3.200 Studieneinrichtungen. Diese Zahl setzt sich aus den 660 staatlichen Universitäten und 2.600 privaten Hochschulen zusammen. Sie alle haben sich der Lehre und angewandten Forschung verschrieben. Generell lassen sich die russischen, höheren Bildungseinrichtungen in drei Gruppen gliedern. 1. Die Klassischen Universitäten Eine klassische russische Hochschule trägt den Titel Universität bereits seit ihrer Gründung. Sie bietet Studierenden ein breitgefächertes Angebot an unterschiedlichsten Studienfächern, das dem westlicher Lehranstalten ähnelt. 2. Die Hochschulen mit Spezialisierung und Akademien Die spezialisierten Hochschulen oder Akademien in Russland unterrichten Studierende in ausgewählten Studienfächern. Das Angebot ist kleiner als an einer klassischen Universität. In diesen Bildungseinrichtungen liegt der Fokus auf der Wissensvermittlung mit engem Fachbezug. 3. Die privaten Hochschulen Bei den privaten Hochschulen handelt es sich um die jüngsten akademischen Lehranstalten. Sie zeichnen sich durch eine noch spezialisiertere Lehr- und Forschungstätigkeit aus. Normalerweise umfasst das Angebot lediglich zwei oder drei Studiengänge.

Ohne Russischkenntnisse nach Russland? Besser nicht. Schließlich will man sich ja drüben auch unterhalten können.

Zusätzlich wird das universitäre Bildungssystem nach den administrativen Zuständigkeiten unterschieden. Manche Hochschulen unterstehen dem Ministerium für Bildung und Wissenschaft. Manche Universitäten unterstehen den Fachministerien. Die medizinischen Hochschulen fallen beispielsweise in den Kompetenzbereich des russischen Gesundheitsministeriums.

Gaststudium, Vollzeitstudium, Aufbaustudium – Wo ist das der Unterschied? Studienart Gaststudium Bei einem Gaststudium handelt es sich um einen Auslandsaufenthalt von kurzer Dauer. Die ausländischen Studenten bleiben für ein bis zwei Semester. Das eigentliche Studium absolvieren sie in Deutschland.

Vollzeitstudium Wer ein Vollzeitstudium aufnimmt, der beginnt und beendet seine akademische Ausbildung in Russland

Aufbaustudium Bei einem Aufbaustudium verfügt der Student bereits über einen Hochschulabschluss. Die Dauer eines Aufbaustudiums beträgt zwei oder mehr Semester.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

Pro

Contra

Als Gaststudent musst Du Dich nicht mit langen Vorbereitungen rumquälen. Auch die veränderten Lebensumstände werden nicht so zum Problem.

In einem halben oder einem Jahr ist es nahezu unmöglich, sich richtig in Russland einzuleben.

Bei einem Vollzeitstudium hast Du ausreichend Zeit, Dich in dem fremden Land einzuleben und Dich zu integrieren. So erlebst Du Russland mit allen seinen Facetten.

Ein Vollzeitstudium verursacht erhebliche Kosten. Ein Stipendium zur Finanzierung des Studiums wird nur selten erteilt.

Das Aufbaustudium erfreut sich größter Beliebtheit, weil sich die finanziellen Aufwendungen im Rahmen halten. Gleichzeitig hast Du genügend Zeit, Dir ein Bild vom Leben, dem Land und den russischen Menschen zu machen.

Wirkliche Nachteile gibt es bei einem Aufbaustudium nicht.

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Die fünf beliebtesten Studienorte in Russland Ein Hochschul-Ranking à la westlichem Vorbild gibt es in Russland nicht. Dennoch stehen einige Universitäten bei vielen inländischen und ausländischen Studierenden besonders hoch im Kurs. 1. Die Staatliche Lomonossow Universität Moskau (MSU) In der russischen Hauptstadt Moskau schlägt das Herz der Russischen Föderation. Logisch, dass sich hier auch die führende Hochschule des Landes befindet. Die Staatliche Lomonossow Universität (MSU) existiert seit dem Jahr 1755. Hier haben bereits Michael Gorbatschow und zehn andere Nobelpreisträger studiert. Berühmte Schriftsteller wie Iwan Turgenew und Anton Tschechow gehören ebenso zu den Absolventen der Hochschule. Aktuell umfasst die Bildungseinrichtung 41 Fakultäten. Hinzu kommen zahlreiche Studienzentren und Institute. Die Wissensvermittlung an der MSU übernehmen hochqualifizierte Dozenten und Wissenschaftler. An der Lehranstalt studieren über 40.000 junge Leute. Darunter befinden sich etwa 2.000 Studenten und Doktoranten aus der ganzen Welt. Der Unterricht an der MSU wird in Russisch abgehalten. Hier kannst Du an allen Fakultäten ein Direktstudium absolvieren. Den entsprechenden Lehrplan findest Du auf den fakultätseigenen Internetseiten. Wenn Du Dich für weiterführende Informationen interessierst, wendest Du Dich am besten an die internationale Abteilung Deiner Wunschfakultät. 2. Die Staatliche Universität Sankt Petersburg Bei Russland denken die meisten zuerst an die prächtigen Paläste der Zarenstadt Sankt Petersburg. In der historischen Kulisse der zweitgrößten russischen Stadt steht eine der zweitbeste Hochschule der Russischen Föderation. In der im Jahr 1724 gegründeten Staatliche Universität Sankt Petersburg studierten beispielsweise der russische Staatschef Wladimir Putin und der Ministerpräsident der Russischen Föderation Dimitri Medwedew. Auch Lenin oder der russische Physiker George Gamow erweiterten in den ehrwürdigen Universitätshallen ihr Wissen. Insgesamt brachte die Hochschule acht Nobelpreisträger hervor. Derzeit gliedert sich die Universität Sankt Petersburg in 24 Fakultäten, an denen rund 32.000 junge Menschen studieren – darunter zahlreiche internationale Studenten und Doktoranten. Die Lehreinrichtung bietet In- und Ausländern ein vielschichtiges Studienangebot im Bereich der Natur- und Geisteswissenschaften, dass Du als deutscher Gaststudent zum Großteil besuchen kannst. Einige der Kurse werden sogar in Englisch abgehalten. 3. Die Staatliche Universität Tomsk (TSU) Die Staatliche Universität Tomsk zählt seit 2010 zu den russischen Eliteuniversitäten. Sie trägt den Beinamen Forschungshochschule. Obwohl Zar Alexander II. sie bereits 1878 gründete, öffnete die Lehreinrichtung erst ein Jahrzehnt später ihre Pforten. Aktuell studieren etwa 23.000 junge Leute an den fünf Fakultäten und 22 Hochschulabteilungen. Insgesamt stehen 17 Fächer zu Auswahl. Zu Zeiten der UdSSR war ein Besuch oder gar ein Aufenthalt in der Studentenstadt für Ausländer Tabu. Heute hat sich Tomsk zu einem hübschen Studentenstädtchen gemausert, das für seine lebhafte Studentenszene und seine hervorragenden wissenschaftlichen Lehreinrichtungen bekannt ist. Kein Wunder, dass mittlerweile jeder fünfte Bewohner von Tomsk an der TSU studiert und der Anteil ausländischer Akademiker kontinuierlich steigt.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

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4. Staatliche Pädagogische Universität Omsk (OmSPU) Die Staatliche Pädagogische Universität Omsk besteht seit 1932. Im Laufe der Jahre avancierte die OmSPU zu einer der bedeutendsten Hochschulen im Westen Sibiriens. Mit Blick auf die gesamte Russische Föderation zählt die Uni zu den renommiertesten pädagogischen Studieneinrichtungen des Landes. Die Hochschule bietet ihren Studenten Wissensvermittlung und Forschung auf allerhöchstem Niveau. Das Angebot an Studienfächern umfasst neben Psychologie, Pädagogik, Fremdsprachen und Russisch ebenso Naturwissenschaften, Physik, Mathematik, IT und Management. Die Unterrichtssprache ist Russisch. Momentan sind 11.000 Studenten an der OmSPU eingeschrieben. Rund 500 davon stammen aus anderen Ländern. 5. Staatliche Universität Voronezh (VSU) Voronezh liegt südlich von Moskau im europäischen Teil der Russischen Föderation. Die Hochschule der Stadt genießt im In- wie im Ausland einen erstklassigen Ruf. Die Staatliche Universität Voronezh ist eine der renommiertesten Lehreinrichtungen der Russischen Föderation. Die Hochschule gibt es seit dem Jahr 1918. Zahlenmäßig handelt es sich um die größte Universität der sogenannten Schwarzerderegion. Gleichzeitig gilt Voronezh als russisches Zentrum für Forschung und Kultur. Die VSU pflegt enge Beziehungen zu russischen Hochschulen und anderen international anerkannten Universitäten. Die Staatliche Universität Voronezh besitzt Außenstellen in Liski und in Stary Oskol. Insgesamt umfasst sie 18 Fakultäten. Zusätzlich gehören 14 wissenschaftliche Forschungslaboratorien, 10 Ausbildungsbetriebszentren und eine wissenschaftliche Regionalbibliothek zu der Universität. Detaillierte Informationen zum Studienangebot findest Du auch in deutscher Sprache auf der Homepage der VSU.

Ob in Moskau oder in Omsk: Als Student findet man in der Regel schnell neue Kontakte.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

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DAS DÜRFTE DICH INTERESSIEREN: Die Russische Föderation ist im September 2003 offiziell dem sogenannten Bologna-Prozess beigetreten. In den vergangenen zehn Jahren wurde das russische Bildungs- und Studiensystem entsprechend der Vorgaben umstrukturiert. Die russischen Universitäten haben zwar noch nicht ganz den Standard westlicher Universitäten erreicht, aber die Vorraussetzungen wurden mit der Reformierung geschaffen. Mittlerweile kannst Du an der Mehrzahl der Universitäten Russlands Deinen Bachelor, Master oder Dein Diplom machen.

Der russische Magisterabschluss In den vergangen Jahren wurden an Russlands Hochschulen die Abschlüsse Magister und Bakaklavr eingeführt. Sie sind mit den international anerkannten Studienabschlüssen Bachelor oder Master vergleichbar. Für Deinen Bachelor benötigt ein russischer Student ein vierjähriges Grundstudium. Wer sich im Anschluss an den Bachelor für zwei weitere Studienjahre entscheidet, erhält seinen Master-Abschluss.

Das russische Diplom Zwischen dem Studienbeginn und Diplomabschluss liegen fünf Jahre. Im letzten Studienjahr bereiten sich die Studenten auf ihren Abschluss vor. In dieser Zeit schreiben sie unter der Obhut eines promovierten Wissenschaftlers eine Diplomarbeit, die sie wie ihre Kommilitonen in Deutschland verteidigen müssen. Generell schließen die Diplomanten mit einem Diplom spezialista ab.

Die Russische Aspirantur Die Aspirantur an russischen Hochschulen lässt sich mit einer Promotion an deutschen Universitäten vergleichen. Ein Aspirant muss einen Master-Abschluss oder ein Diplom vorweisen können. In einem Zeitraum von drei Jahren erstellt der Student eine wissenschaftliche Arbeit, die er am Ende vor einem Prüfungsausschuss verbal verteidigt. Das Ergebnis der Aspirantur wird der Obersten Attestatkommission in Moskau übermittelt. Nur sie kann dem Aspiranten den akademischen Grad eines Kandidaten der Wissenschaften verleihen.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

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Die Voraussetzungen für ein Studium an einer Russischen Universität Wenn Du mehrere Austauschsemester oder ein Auslandsstudium in Russland absolvieren möchtest, musst Du gewisse Voraussetzungen erfüllen. Als Studienanfänger solltest Du eine Hochschulzugangsberechtigung für ein Studium an einer deutschen Universität besitzen. Das Abiturzeugnis ist so ein Schulabschluss. Die Fachhochschulreife kann ebenso als Zulassung zu einem Hochschulstudium gelten. Ob das allerdings auch in Deinem Fall zutrifft, musst Du vorab an Deiner Gastuniversität erfragen. Die Mehrheit der deutschen Studenten entscheidet sich für einen zeitlich befristeten Auslandsaufenthalt. In der Regel umfasst das Studium im Ausland ein bis zwei Semester. Die sogenannten „Exchange Students“ müssen normalerweise ein erfolgreich abgeschlossenes Grundstudium vorweisen. Es kann sein, dass Dein Studienfach in Russland durch einen NC begrenzt ist. Deswegen ist es ratsam, sich bei der Gasthochschule über eine mögliche Zulassungsbeschränkung zu informieren. Und wenn es eine gibt – wie hoch die NC-Hürde liegt.

Ein Großteil der russischen Hochschulen verlangt von ausländischen Studenten folgende Dokumente: • Ausbildungszeugnisse/Diplome mit einer vom Notar beglaubigten russischen Übersetzung • Liste der studierten Fächer und die entsprechenden Noten mit einer vom Notar beglaubigten russischen Übersetzung • Gesundheitscheck und Ergebnis der Blutprobe auf AIDS • Zeugnis des ZIA oder ein Zertifikat mit der Ergebnissen des Russischtests • eine bestimmte Anzahl von Fotos (normalerweise 6 Passbilder)

Viele Universitäten in Russland behalten sich das Recht vor, bei Bedarf weitere Informationen zu verlangen. Die meisten Lehranstalten verlangen von ausländischen Studenten die Vorlage eines Sprachzertifikates. Es kommt vor, dass auch der Antrag auf Auslands-BAföG nur mit einem russischen Sprachnachweis bewilligt wird. Ob zusätzlich noch Zertifikate über englische Sprachkenntnisse notwendig sind, hängt von der jeweiligen Universität und dem entsprechenden Studienfach ab. Der AIDS Test sowie die ärztliche Untersuchung werden generell in einer vorab bestimmten Gesundheitsreinrichtung der Hochschule durchgeführt. Die gewünschten Übersetzungen ins Russische können in der russischen Botschaft oder bei einem Notar der Russischen Föderation beglaubigt werden.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

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Aber Achtung: Die Mühlen der russischen Bürokratie mahlen extrem langsam. Deshalb solltest Du lieber zu früh als zu spät Deine Informations- und Bewerbungsunterlagen bei der Gasthochschule anfordern. Die jeweiligen Studienvoraussetzungen sind von Uni zu Uni verschieden. Die entsprechenden Auskünfte erhältst Du auf der hochschuleigenen Internetseite oder direkt per Telefon. Am besten wendest Du Dich an die Mitarbeiter des International Office. Diese Abteilung kümmert sich speziell um die Angelegenheiten ausländischer Studenten in Russland.

OHNE OFFIZIELLE EINLADUNG KEIN STUDENTENVISUM Du benötigst als Auslandsstudent ein spezielles Studentenvisum. Ohne diese Bescheinigung wird Dir die Einreise in die Russische Föderation verwehrt. Hierzu benötigst Du eine Einladung der russischen Universität. Diese erhältst Du, wenn Du folgende Unterlagen mit Deiner Bewerbung an die auswärtige Abteilung Deiner zukünftigen Gast-Fakultät sendest: • ausgefülltes Antragsformular Den Vordruck findest Du meistens in Download-Bereich der FakultätsWebseite.) • Kopien der ersten zwei Seiten des Reisepasses Im Normalfall dauert die Prüfung Deiner Unterlagen bis zum Versand der offiziellen Einladung etwa zweieinhalb Monate. Für die Ausstellung eines Studentenvisums benötigten die Behörden vom Antrag bis zur Ausfertigung noch einmal vier Wochen.

Kapitel 2: Studienorte in Russland

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KAPITEL 3: Das ABC der Vorbereitung Sind alle Formalitäten erledigt, wirst Du Deinem Auslandsaufenthalt in der Russischen Föderation mit Spannung entgegenfiebern. Doch bevor du mit dem Flugzeug in Richtung Abenteuer Russland startest, solltest Du einen Blick in unser Vorbereitungs-ABC werfen.

A

wie Auslands-BAföG Wenn Du in Deutschland Anspruch auf BAföG hast, kannst Du diesen finanziellen Zuschuss nicht einfach mit nach Russland nehmen. Für Dein Auslandsstudium gibt es das sogenannte Auslands-BAföG. In den Genuss können ebenso Studenten kommen, die im Heimatland keinen Anspruch auf diesen staatlichen Zuschuss haben. Der Grund dafür sind die höheren Kosten eines Auslandsaufenthalts. Der Antrag auf Auslands-BAföG ist mindestens sechs Wochen vor dem Antritt Deines Auslandsstudiums zu stellen.

B

wie Bargeld abheben In allen großen russischen Städten befinden sich Geldautomaten. Hier kannst Du bequem mit Deiner EC-, Maestro- oder Kreditkarte Geld abheben. Der Wechselkurs ist in der Regel recht gut. Allerdings erheben auch die russischen Geldinstitute Gebühren, die sich normalerweise in der gleichen Höhe wie bei der Nutzung eines fremden deutschen Geldautomaten bewegen. Ein recht häufiges Problem ist, dass der Vorgang aufgrund von Zeitüberschreitung abgebrochen wird. Wenn Dir das passiert, wendest Du Dich am besten sofort an die russische Bank und prüfst anschließend regelmäßig Deinen Kontostand.

Russland von A bis Z: So bereitet man sich auf seinen Russland-Aufenthalt vor.

C

wie Cuisine Die typische Rjumocina mit verbogenen Gabelzinken oder Fleischbeilage in Insektenform ist in Russland mittlerweile kaum noch anzutreffen. Heute bestimmen bekannte Fast-Food-Ketten oder Bistros das Bild der Innenstädte. Gehobene Küche solltest Du hier dennoch nicht erwarten. Das Essen ist okay und günstig. Für alkoholische Getränke musst Du hier allerdings tiefer in den Geldbeutel greifen. In Metropolen wie Moskau oder Sankt Petersburg gibt es eine vielfältige Restaurantszene, die neben der typisch russischen Küche auch internationale Spezialitäten bieten.

D

wie Dresscode Du wirst sehr schnell bemerken, dass in Russland zu vielen Anlässen ein Dresscode existiert. Bei Geburtstagen, Hochzeiten oder Theaterveranstaltungen erscheinen die Menschen in schicker Kleidung. Auch wenn Du sonst nicht der Typ für festliche Kleidchen oder Jackett bist, solltest Du Dich dieser Etikette anpassen. Wer diese Kleiderordnung nicht befolgt, muss mit verständnislosen Blicken rechnen. Viele ältere Russen empfinden eine solche Missachtung sogar als persönliche Beleidigung.

E

wie Erasmus Mundus II Bei ERASMUS Mundus II handelt es sich um ein sogenanntes Kooperations- und Mobilitätsprogramm der Europäischen Union. Die EU pflegt im Rahmen dieses Programms ausgesuchte Partnerschaften mit Nicht-EU-Ländern. Das ERASMUS Mundus II Mobilitätsstipendium dient der Finanzierung von Auslandsaufenthalten. Es deckt die Lebenshaltungskosten im Gastland ab. Zugleich werden Aufwendung für die Hin- und Rückreise sowie die Krankenversicherung übernommen. Die Stipendiaten müssen keine Studiengebühren zahlen. Der finanzielle Zuschuss richtet sich nach der Qualifikation des Bewerbers und liegt monatlich zwischen 1.000 und 2.500 Euro.

F

wie Freizeit In russischen Großstädten erwarten Dich abwechslungsreiche Freizeitmöglichkeiten, die sich durchaus mit dem Angebot in westlichen Metropolen vergleichen lassen. Karten für klassische Konzerte sind recht preiswert. In Museen kannst Du die Ausstellungen nach Vorlage Deines russischen Studi-Ausweises zu vergünstigen Konditionen genießen. Besuche in einem Restaurant oder Cafè sind allerdings vergleichsweise teuer. In den Provinzen Russland ist das Preisniveau niedriger. Was wo geht erfährst Du aus dem Internet oder Zeitschriften. Und noch ein kleiner Tipp: Deine Herkunft solltest Du nicht zu sehr nach außen tragen, denn in vielen Freizeiteinrichtungen gelten für Ausländer Sonderpreise.

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G

wie Gastgeschenke Mit einem Gastgeschenk kannst Du in Russland richtig punkten. Hier ist es nämlich üblich, dass der Besucher der Familie oder Freunden eine Kleinigkeit mitbringt. Dabei geht es nicht um die Größe des Gastgeschenkes, sondern um die Geste. Da sich in Russland viele Naschkatzen tummeln, liegst Du mit einer Packung typisch deutscher Pralinen goldrichtig. Auch mit einem kräftigen Schwarztee kannst Du russische Herzen im Sturm erobern. Aber Achtung: Greif lieber zu einem Päckchen losen Tee, da der Teebeutel in Russland verpönt ist. Und auch bei Blumen solltest Du aufpassen. Hier kommt es auf die Farbauswahl und die Anzahl an. Am besten lässt Du Dich von der Verkäuferin beraten.

H

wie Hochschulzulassung Wenn Du kein Stipendium hast, musst Du Deine Bewerbung direkt bei der Universität einreichen. Die Hochschulen stellen unterschiedliche Anforderungen an ihre Studenten. Die genauen Zulassungsbestimmungen findest Du auf der jeweiligen Internetpräsenz der Lehranstalt. Das obligatorische Bewerbungsdokument kannst Du hier gleich online ausfüllen oder runterladen, ausfüllen und zurückschicken. An den Universitäten der Russischen Föderation gibt es wie in Deutschland Einschreibfristen, die Du unbedingt einhalten musst.

I

wie International Office Beim International Office handelt es sich um eine Einrichtung russischer Hochschulen, die sich um die Belange der ausländischen Gaststudenten kümmert. Die Mitarbeiter helfen Dir beispielsweise bei der Zusammenstellung Deiner Bewerbungsunterlagen oder unterstützen Dich in der ersten Zeit Dich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Die Kontaktdaten und die Ansprechpartner des International Office findest Du auf der Webseite der Hochschule.

J

wie Jobben Normalerweise beinhaltet ein Studentenvisum für die Russische Föderation keine Arbeitserlaubnis. Bei Bedarf ist es jedoch durchaus möglich, sich mit Nachhilfestunden oder privaten Musikunterricht ein paar Rubel dazu zu verdienen. Du solltest Dir aber bewusst sein, dass die Gehaltsvorstellungen der Russen erheblich unter denen der Deutschen liegen.

K

wie Krankenversicherung Kein Auslandsaufenthalt ohne Krankenversicherung! Und ganz besonders dann nicht, wenn das Land kein Mitglied der Europäischen Union ist. Hier kannst Du in der Regel keinerlei Leistungen für ärztliche Behandlungen oder Kostenerstattungen für Medikamente von Deiner deutschen Krankenkasse erwarten. Aber nachfragen lohnt sich trotzdem. Am besten sicherst Du Dich mit

Kapitel 3: Das ABC der Vorbereitung

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einer privaten Krankenversicherung zusätzlich ab. Sie übernimmt die Kosten für ärztliche oder zahnärztliche Behandlungen, notwendige Operationen inklusive stationären Aufenthalt in einer Klinik oder trägt im medizinischen Notfall die Kosten für den Rücktransport ins Heimatland. Die Vertragslaufzeit sollte flexibel sein, so dass die Police an Deinen Auslandsaufenthalt angepasst werden kann.

L

wie Lebenshaltungskosten Der höchste Kostentreiber bei einem Auslandsaufenthalt in Russland sind die Lebenshaltungskosten. Sie schwanken von Region zu Region. In der Regel gilt: Je größer die Stadt und westlicher geprägt, desto teurer. Du solltest mindestens 300 Euro im Monat nur zum Leben einkalkulieren. Hierbei sind Studiengebühren nicht berücksichtigt. Viele Studenten raten zu einer monatlichen Summe zwischen 400 und 800 Euro. Für einen Auslandsaufenthalt in Russlands Hauptstadt solltest Du deutlich mehr einplanen.

M

wie Migrationskarte Als deutscher Staatsbürger musst Du vor Deiner Einreise in die Russische Föderation eine sogenannte Migrationskarte ausfüllen und von den zuständigen Behörden abstempeln lassen. Das Dokument bekommst Du beim Grenzübertritt. Mit der Migrationskarte, dem Reisepass inklusive Visum und zwei Passfotos gehst Du anschließend zum Auslandsamt, um Dich registrieren zu lassen. Am besten machst Du Dich gleich am ersten Tag auf den Weg. Jeder Ausländer muss sich innerhalb von drei Werktagen nach seiner Ankunft anmelden. Diese Prozedur musst Du wiederholen, falls Du Dich einmal länger als 72 Stunden an einem anderen Ort in der Russischen Föderation aufhältst. Die Ausweisdokumente solltest Du immer bei Dir haben. Kontrollen der Miliz sind in Russland alltäglich.

N

wie Nahrungsmittel Auf gute deutsche Lebensmittel musst Du in Russland nicht verzichten. Sie sind jedoch teurer als russische Nahrungsmittel. Die Regale der Großstadtsupermärkte bieten deutschen Studenten fast alles, was sie auch aus Deutschland und dem westlichen Ausland kennen. Teeliebhaber kommen bei der großen Auswahl ins Schwärmen. Kaffee gibt es in Russland fast ausschließlich als Pulver zum Auflösen. Für Obst und Gemüse musst Du etwas tiefer in den Geldbeutel greifen. Alkoholische Getränke oder Zigaretten sind dagegen sehr billig.

O

wie Organisationen und studentische Vertretungen Nach studentischen Organisationen wie in Deutschland suchst Du an russischen Hochschulen vergeblich. Das Leben der Studenten unterlag nach der Oktoberrevolution 1917 starken Veränderungen. Selbst die 1968er Bewegung fand unter Russlands Hochschulgängern kaum Beachtung.

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Der Sowjet-Geist weht noch heute über die Flure der Universitäten. Ernstzunehmende Studentenorganisation gibt es kaum und wenn, haben die Studentenvertreter keine weiterführenden Kompetenzen. Du findest aber Außenstellen internationaler Studentenorganisationen wie ELSA, AEGEE oder AIESEC.

P

wie Prüfungen Am Ende des Wintersemesters und des Studienjahres ist Prüfungszeit. Dann werden die Studenten in sechs von zehn Fächern getestet. Hierbei wird zwischen Examen und Testat unterschieden. Bei letzterem handelt es sich um ein mündliches Gespräch mit dem Dozenten. Der Student muss Fragen zum Stoff der besuchten Lehrveranstaltung beantworten. Bei einem Testat werden keine Noten vergeben. Du erhältst nur die Antwort „bestanden“ oder „nicht bestanden“. Anders beim Examen. Hier wird der Student umfangreicher befragt und bekommt anschließend eine Note.

Q

wie Quer durch die Unistadt Die öffentlichen Verkehrsmittel erfreuen sich auch unter russischen Studenten größter Beliebtheit. Das liegt in erste Linie daran, dass sie so extrem Kostengünstig von A nach B gelangen. Ein weiteres Pro-Argument für Zug, Metro, Bus oder Marschutka ist die gute infrastrukturelle Einbindung. Mit diesen Verkehrsmitteln kommst Du unkompliziert nahezu überall hin. Das zuverlässigste und schnellste Transportmittel auf kurzen Strecken ist der Bus. Es empfiehlt sich aus Kostengründen gleich eine Mehrfahrten-Karte zu lösen. Bei einer „Marschutka“ handelt es sich um einen Kleinbus eines privaten Unternehmens. Hier reagiert der Fahrer ausschließlich auf Zurufen und heftiges Winken. Der Fahrpreis liegt höher als beim öffentlichen Bus, allerdings beschränkten sich die Haltestationen nicht auf die offiziellen Anhaltemöglichkeiten.

R

wie Russische Versicherung Es gibt ausländische Studenten, die eine private Krankenversicherung bei einer russischen Versicherungsagentur abschließen. Das ist nicht unbedingt ratsam! Das Leistungsportfolio russischer Versicherungen entspricht in keiner Form deutschen Standards. Ein weiterer Nachteil ist das extrem schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn Du Dich mit dem Gedanken trägst, eine Krankenversicherung bei einem russischen Anbieter abzuschließen, nimm Dir auf jeden Fall genügend Zeit für einen gründlichen Vergleich und informiere Dich vor Ort exakt über Service, Beiträge und Vertragsbestimmungen.

S

wie Studiengebühren Es existieren in Russland keine einheitlichen Bestimmungen in Bezug auf Studiengebühren. An den meisten Hochschulen liegen die Gebühren für das Studium eines naturwissenschaftlichen Faches über dem eines geisteswissenschaftlichen. Die Studiengebühren für ein Bachelorstudi-

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um liegen normalerweise zwischen 1.000 bis 2.000 Euro. Für einen Masterstudiengang musst Du mit durchschnittlich 1.500 bis 2.500 Euro rechnen. An den privaten Universitäten werden spezielle Eignungstests durchgeführt. Wer diesen besteht, ist von der Zahlung der Studiengebühren befreit. Die Prüfungen schaffen die Wenigsten. Sie können sich dennoch auf einen der wenigen Studienplätze bewerben, für den sie dann pro Semester rund 1.000 Euro zahlen müssen.

T

wie TRKI Was der TOEFL für Englisch ist der TRKI für Russisch. Hierbei handelt es sich um ein staatlich anerkanntes Testsystem für die Russische Sprache. Das Zertifikat untergliedert sich in zwei sogenannte Vorstufen und vier eigentliche Zertifikatsstufen. Ausländische Studenten müssen im Rahmen des TRKI-Tests ihre sprachlichen Fähigkeiten in der modernen russischen Sprache unter Beweis stellen. Das umfasst unter anderem neben dem Sprechen, Lesen oder Hören auch die Grammatik oder das Schreiben. Wer besteht, erhält das TRKI-Sprachzertifikat.

U

wie Unterkunft Die Mehrzahl der ausländischen Studenten an Universitäten bewohnt ein Zimmer in einem zentral gelegenen, russischen Studentenwohnheim. Diese Unterkünfte trumpfen nicht gerade mit Komfort und verfügen ausschließlich über Mehrbettzimmer. Dafür ist der Wohn- und Schlafplatz unschlagbar preiswert. Auch um Internet oder eine Waschmöglichkeit für Deine Kleidung musst Du Dich in der Regel nicht kümmern. Die meisten Unterkünfte besitzen eine eigene Cafeteria und bieten den Bewohnern ein abwechslungsreiches Freizeitangebot. Wer sich für ein privates Zimmer interessiert, sollte sich auf eine schwierige Suche einstellen. Abgesehen davon sind Privatunterkünfte erheblich teurer.

V

wie Visa Ausländer dürfen nur mit einem gültigen Visum in die Russische Föderation einreisen. Die russische Auslandsvertretung braucht von der Antragstellung bis zur Ausfertigung des Dokuments Minimum zwei Wochen. Der Antrag muss in Russisch und Englisch ausgedruckt sein. Seit Ende 2012 existieren weitere Annahmestellen in Deutschland, wo Du Deinen Antrag einreichen kannst. In den konsularischen Auslandsvertretungen Russlands werden sogar seit Anfang 2013 elektronische Visa-Anträge bearbeitet. Die Fristen zu Antragstellung und Informationen über andere Unterlagen erfährst Du beim verantwortlichen Konsulat oder in einem der deutschen Visa-Zentren.

W

wie Währung Die offizielle Währung in Russland ist der russische Rubel. Aktuell bekommst Du für einen Euro etwa 43 Rubel. Falls das Bargeld mal knapp wird: Wechselstuben gibt es überall in Russland. Die Öffnungszeiten sind generell von 10 bis 19 Uhr. Du hast aber auch die Möglichkeit, in größe-

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ren Geschäften im Stadtzentrum Geld zu wechseln. Euro-Reisecheques nimmt jede größere Bank entgegen. Kreditkarten werden zunehmend in den Geschäften und Restaurant russischer Großstädte akzeptiert. In der Provinz sind Kreditkartenzahlungen eher die Ausnahme.

XY

wie XY – Fall gelöst Du bist im Ausland und plötzlich passiert es: Geld weg, EC-Karten weg und alle Ausweispapiere weg. Was jetzt? Vor Deinem Auslandsaufenthalt solltest Du Dich mit diesem Fall XY unbedingt auseinandersetzen. Notiere Dir die internationalen Servicenummern Deines Geldinstitutes und Notfallrufnummern. Zusätzlich empfiehlt es sich, sämtliche Ausweisdokumente wie Personalausweis oder Reisepass zu kopieren und zusätzlich zu scannen. Das machst Du vor Ort ebenfalls mit Deinen russischen Unterlagen. Die gescannten Ausweisunterlagen schickst Du Dir zur Sicherheit im PDF-Format an Deine Email-Adresse. Am besten hinterlegst Du sie in einem entsprechend gekennzeichneten Outlook-Ordner. Die Ausweiskopien bewahrst Du in Deinem Studentenzimmer auf. So kannst Du Dich im Falle eines Verlustes jederzeit ausweisen und hast alle Notrufnummern griffbereit.

Z

wie Zug fahren Die Fahrt in einem Zug ist das Highlight bei jedem Russlandaufenthalts. Das musst Du einfach erleben. Hier gibt es keine Zugbänke, sondern nur Betten. Sie stehen in Vierer-Abteilen oder auf dem Gang. Die lassen sich aber manchmal auch zu Sitzen umklappen. Kaufe Deine Karten lieber frühzeitig. So kosten die Tickets nicht so viel. Gleichzeitig ist es ratsam, auf den Standort der Sitzmöglichkeiten zu achten. Ein Bett zu nach am WC könnte die Freuden der Zugfahrt bedeutend trüben. Wunder Dich nicht, wenn der Schaffner vor dem Eintreten in den Zug Deinen Reisepass sehen will. Das ist vollkommen normal.

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KAPITEL 4: Eine persönliche Erfahrung „Aller Anfang ist schwer – das galt auch für mein Austauschjahr in Sankt Petersburg. Wenn ich heute zurück blicke muss ich sagen: Es war eine der wertvollsten Erfahrungen in meinem Leben.“ So oder so ähnlich beginnen viele Erfahrungsberichte deutscher Studenten, die Russland als Ort für einen Auslandsaufenthalt gewählt haben. Aber warum? Eine Studentin erzählt von ihren Erlebnissen an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg.

Weshalb hast Du Dich gerade für die Russische Föderation als Land für einen Auslandsaufenthalt entschieden?

Eigentlich hab ich meine Auswahl recht spontan getroffen. Ich wollte einfach nicht wie alle anderen nach England oder in die USA. Durch mein Politikstudium wusste ich einiges über die politische Situation in Russland. Und von Sankt Petersburg war ich schon immer fasziniert. Ich habe dann ein Jahr einen Russisch-Kurs belegt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich zwar theoretisch ganz gut informiert war, von der Praxis aber keinen Schimmer hatte.

Und wie hast Du Dich neben dem Sprachkurs auf Deine Zeit in Russland vorbereitet?

Der erste Weg führte mich zu den üblichen Beratungsstellen meiner Uni. Dort habe ich mich über die verschiedenen Möglichkeiten und die erforderlichen Formalitäten erkundigt. Anschließend stellte ich meine Bewerbungsmappe zusammen. Die Einladung aus Sankt Petersburg ließ jedoch lange auf sich warten. Sie kam sehr spät, aber Gott sei Dank noch innerhalb der Frist. Mit ihr habe ich mich dann auf den Weg ins russische Konsulat gemacht. Nach 14 Tagen hielt ich mein Studentenvisum in den Händen. Am 26. August saß ich dann im Flugzeug Richtung Russland. Ich wollte unbedingt ein paar Tage vor dem offiziellen Semesterbeginn vor Ort sein, um mir schon einmal ein Bild von Sankt Petersburg zu machen.

Und wie war Dein erster Eindruck von der Universitätsstadt?

Naja – besonders wohl habe ich mich nicht gefühlt. Eine Ursache waren sicherlich meine mangelnden Sprachkenntnisse. Ich kann jedem nur raten, einen Russisch-Intensivkurs zu belegen. Das vereinfacht mit Sicherheit den Start in Russland. Auch mit der russischen Mentalität wurde ich anfangs einfach nicht

Marcella Isenmann (*1977 in Leipzig) Entdeckte beim Erlernen der russischen Sprache ihre Leidenschaft für die Kultur und Lebensart des Landes. Für dieses E-Book hörte sie sich bei jungen Menschen um.

warm. Ich habe nicht verstanden, warum die Russen so umständlich sind. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Menschen dort für alles zig Dokumente haben. Die Ausstellung meiner Studentenfahrkarte war so ein typischer Akt russischer Bürokratie. Auch meine Wohnsituation hat mich am Beginn echt überfordert. Ich lebte mit zwei russischen Studenten und fünf anderen Austauschstudenten in einer 7er-Wohngemeinschaft. Gemeinsam haben wir uns die Toilette, das Badezimmer und die Küche geteilt. Einmal pro Woche konnten wir unsere Bettbezüge, Laken und Handtücher kostenlos wechseln. Unsere Gemeinschafträume wurden in regelmäßigen Abständen von einer Reinigungskraft geputzt. Die Frauen standen auch schon mal in unserem Mehrbettzimmer und beschwerten sich lautstark über die Unordnung. Im Laufe der Zeit bekam ich mit, dass ich wohl in einem der besseren russischen Wohnheime gewohnt habe.

Wie gestaltete sich das Zusammenleben mit den russischen Kommilitonen?

Zuerst war ich richtig begeistert, dass ich in einer WG mit Muttersprachlern wohne. Allerdings verflog die Begeisterung schnell. Es war einfach nicht möglich, mit denen in Kontakt zu kommen. Sie zeigten nur wenig Interesse. Später wechselte ich das Wohnheimstockwerk und teilte mir ein Zimmer mit einer anderen russischen Studentin. Mit der verstand ich mich super. So konnte ich mein Russisch erheblich verbessern. Wir sind bis heute befreundet. Allerdings hat das Leben in einem Mehrbettzimmer auch den Nachteil, nie wirklich Privatsphäre zu haben. Das kann zeitweise echt anstrengend sein. Aber man gewöhnt sich dran.

Wie gefiel Dir das Studium an der Staatlichen Universität Sankt Petersburg?

An den Uni-Alltag musste ich mich erst gewöhnen. Der Stundenplan steht zum Großteil fest. Zu Beginn des ersten Semesters hatte ich aufgrund meiner Sprachdefizite noch Probleme in meinen Kursen mitzukommen. Das besserte sich jedoch mit der Zeit. Wenn ich Fragen hatte, bin ich einfach zum Sekretariat gegangen. Irgendwie nehmen die russischen Studenten lieber den Weg zum Studentensekretariat auf sich, als eine Email zu schreiben oder den Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Mit den russischen Kommilitonen hatte ich ebenso Startschwierigkeiten. Ich hatte Probleme mit der distanzierten und unterkühlten Art. Wenn man sich jedoch traut, einen Studenten anzusprechen, sind sie plötzlich extrem freundlich und zuvorkommend. Es hat allerdings eine Weile gedauert, bis ich das verstanden habe.

Wie ist das Verhältnis zwischen Dozenten und Studenten?

Die Lehrkräfte sind eigentlich alle sehr nett gewesen. Der Kontakt zwischen Dozenten und Hochschülern war irgendwie enger als ich es aus Deutschland gewohnt war. Die Hochschullehrer hatten in jeder Studiengruppe einen Ansprechpartner. Mit diesem haben sie über relevante Themen gesprochen, die diese wiederum an die anderen Studenten weitergegeben haben. Die Kursgruppe wird an russischen Universitäten eher als eine in sich geschlossene Einheit wahrgenommen. Ich hatte etwas Mühe mich gedanklich darauf einzustellen, was ab und an zu Missverständnissen geführt hat.

Wie hat Dir die Stadt gefallen?

Sankt Peterburg ist eine in der Tat faszinierende Stadt – und das zu jeder Jahreszeit. Es war wirklich toll. Mein Wohnheim lag in der Nähe des Zentrums. Aus diesem Grund konnte ich beispielsweise alle Sehenswürdigkeiten bequem per Fuß entdecken. Ich war erstaunt über das grandiose kulturelle Angebot. Es gibt eine Vielzahl von Museen, Theatern oder historischen

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Bauwerken, deren Besuch für in- und ausländische Studenten dank des Studentenausweises wirklich günstig ist. Außer in die Innenstadt habe ich mich auch oft per Zug ins herrliche Umland der Stadt aufgemacht.

Was hat Dir Dein Auslandsaufenthalt für Deine persönliche Entwicklung gebracht?

In erster Linie konnte ich natürlich meine Sprachkenntnisse erheblich verbessern. Zweitens habe ich viel über die russische Geschichte, Mentalität und die russische Kultur gelernt. Obwohl ich gerade am Anfang Probleme hatte, mich in Sankt Petersburg zurechtzufinden, hat mich dieses Land für sich eingenommen. Ich habe meine Entscheidung keine Sekunde bereut. Für mich persönlich war diese Auslandserfahrung enorm wertvoll. Ich möchte sie nicht missen. Ich würde dieses Jahr jederzeit wiederholen.

Kapitel 4: Eine persönliche Erfahrung

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KAPITEL 5: 30 nützliche Links Du möchtest Dich gerne umfassender über die Studienmöglichkeiten und das studentische Leben in der Russischen Föderation informieren? Hier sind ein paar interessante Links, mit deren Hilfe Du Dich auf Deinen bevorstehenden Auslandsaufenthalt in Russland einstimmen kannst.

Informationen zum Studium in Russland 1. http://www.studieren-in-russland.de/ Diese Homepage bietet Dir einen guten Überblick über das Studium und das studentische Leben in der Russischen Föderation. Zusätzlich erhältst Du wertvolle Tipps zum Bewerbungsverfahren und zur Finanzierung Deines Auslandsaufenthalts. 2. http://www.stiftung-drja.de/ Warum ein Studium in Russland eine tolle Erfahrung ist und weshalb „Russisch kommt!“ erfährst Du auf dieser Seite. Dazu hält die Seite viel Wissenswertes über das größte Land der Erde bereit. 3. http://www.russian-online.net/ Bei „Russian-online“ dreht sich alles um die russische Sprache und Russland. Hier kannst Du Deine sprachlichen Kenntnisse erweitern und bekommst gute Tipps, wie Du Dich beispielsweise optimal auf den TRKI-Test vorbereiten kannst. 4. https://www.daad.de/laenderinformationen/russische-foederation/de/ Informationen über ein Studium in Russland, Stipendienprogramme oder Partnerschaften und Kooperationsprogramme erhältst Du auf den Seiten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Der DAAD ist die weltweit größte Förderorganisation für den internationalen Austausch von Stu-

Vor der Uni auf der Wiese - natürlich darf man im Auslandssemester mal die Füße hochlegen...

denten und Wissenschaftlern und ermöglichte 1.688 deutschen Hochschülern allein im Jahr 2012 einen Studienaufenthalt in Russland. 5. http://moscow.ru/de/guide/trip_planning/education/higher_education/ Du würdest Dein Auslandsstudium am liebsten an der Staatlichen Lomonossow-Universität (MSU) absolvieren. Auf der Homepage der Stadt Moskau findest Du allgemeine Informationen zu den Hochschulen und Universitäten der russischen Hauptstadt. 6. http://www.college-contact.com/universitaeten-weltweit/universitaeten-in-russland/ Großstadt oder Provinz, staatliche Universität oder private Hochschule - das russische Hochschulsystem umfasst eine Vielzahl von Bildungseinrichtungen. Diese Webseite enthält Links zu einem Großteil der russischen akademischen Lehranstalten. 7. http://www.msu.ru/ge/ Wenn Du Dich für ein Auslandsstudium an der Staatlichen Lomonossow-Universität (MSU) bewerben möchtest, kannst Du Dich auf der Homepage der Hochschule umfassend erkundigen. 8. http://eng.spbu.ru/ Auf der Homepage der Staatlichen Universität Sankt Peterburg findest Du alle Auskünfte zu den Studienvoraussetzungen für ausländische Studenten und zum Leben auf dem Campus. 9. http://de.tsu.ru/ Die Tomsker Hochschule besitzt unter anderem einen deutschen Internetauftritt. Das macht es einfacher, sich ausgiebig über die Zulassungsbedingungen und das Bewerbungsverfahren zu informieren. 10. http://www.omgpu.ru/de/ An der Sprache soll es nicht scheitern! Alles rund ums Thema Studieren an der Staatlichen Pädagogischen Universität Omsk (OmSPU) erfährst Du auf der deutschen Internetpräsenz. 11. http://www.vsu.ru/german/index.html Die Webseite der VSU kannst Du Dich über die Zulassung, die Bewerbung oder die Geschichte der Universität informieren. Gleichzeitig berichten andere Studenten über ihre Studienerlebnisse an der Uni Voronezh.

Wichtige Hinweise zu Stipendien, Behörden und zuständigen Ämtern 1. http://www.stipendienlotse.de/ Ein Studium in Russland kostet. Deswegen bewerben sich viele Studenten für ein Stipendium. Welche Möglichkeiten Du hast und welche Förderprogramme für Dich in Frage kommen – hier kannst Du den Test machen. 2. https://eu.daad.de/drittland/erasmus-mundus/antrag/de/15158-antragstellung/ Du willst mehr über die Formalitäten im Rahmen des Förderprogramms ERASMUS Mundus II erfahren. Alle wichtigen Informationen bekommst Du unter diesem Link.

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3. https://goeast.daad.de/de/ Mit der Initiative „Go East“ fördert der DAAD Auslandsaufenthalte von Studenten in Mittel- und Osteuropa sowie in GUS-Staaten. Hier findest Du alle relevanten Fakten zum Förderprogramm und welche Hochschulen für 2014 ausgeschrieben sind. 4. http://www3.utu.fi/sivustot/iii/applicants/ Die Bewerbung für ERASMUS Mundus II reichst Du nicht an Deiner Heimatuniversität ein. Sie erfolgt direkt über das Online-Bewerbungssystem des Programmkoordinators, der seinen Sitz in Finnland hat. 5. http://www.studentenwerk-chemnitz-zwickau.de Du spielst mit dem Gedanken einen Antrag auf Auslands-BAföG zu stellen? Das für die Russische Föderation zuständige Auslandsamt befindet sich in Chemnitz. Weitere Informationen findest Du auf dieser Internetseite. 6. http://russische-botschaft.de/de/konsularabteilung.html Wenn Du eine Einladung von Deiner russischen Gasthochschule in den Händen hältst, fehlt eigentlich nur noch eins: Das Studentenvisum. Auf der Homepage der Russischen Botschaft findest Du die Standorte der konsularischen Auslandsvertretungen in Deutschland.

Interessante und amüsante Beiträge zum Thema Studieren in der Russischen Föderation 1. http://www.zeit.de/campus/2006/47/moskaulogie Der Zeit-Artikel gibt Dir einen Einblick, warum aller Anfang in der Studentenstadt Moskau schwierig ist und wie Du trotzdem Dein Diplom in „Moskaulogie“ bestehst. 2. http://russland-heute.de/wirtschaft/2013/08/12/die_besten_apps_fuer_ein_auslandsstudium_in_russland_25411.html Auch für die meisten Studenten auf dem Weg ins Ausland gilt: Nicht ohne mein Smartphone! Dieser Artikel informiert Dich über die besten Apps für Dein Austauschstudium in Russland. 3. http://www.europaundwir.eu/russland-und-die-eu-ein-abc-der-unterschiede/ und http://www.europaundwir.eu/russland-abc-teil-2/ „Russland – fremd und geheimnisvoll“ schmetterte 1979 Dschinghis Khan von der Bühne des Grand Prix Eurovision. Von der geheimnisvollen Fremde sind noch immer viele Menschen fasziniert. Dieses Russland-ABC versucht ein paar dieser Geheimnisse zu enträtseln.

Wissenswertes über Russland 1. http://russland-heute.de/ Von der politischen Situation bis zur Wirtschaft, von der russischen Mentalität bis zum Lebensalltag – auf dieser Seite kannst Du Dir einen aktuellen Überblick über das größte Land der Welt verschaffen.

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2. http://www.russisches-haus.de/ Die Seite des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur (RHWK) bietet Dir einen ersten Einblick in Studium, Land, Leute und die russische Kultur. 3. http://russland-informationen.de/ Du willst ausführliche Informationen über Russland jenseits von Lexikon oder Wikipedia? Dann solltest Du einen Blick auf diese Seite werfen. 4. http://www.russlandjournal.de/ Was typisch Russisch ist und worauf Du beim Postkartengruss in die Heimat achten solltest – das erfährst Du hier.

Allgemeine Informationen zum Auslandsstudium 1. http://www.bmbf.de/de/3336.php „2003 ist die Russische Föderation dem Bologna-Prozess beigetreten.“ Aber was ist eigentlich der Bologna-Prozess. Das erfährst Du auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 2. http://www.semester-ausland.de/ Diese Homepage beschäftigt sich allgemein mit dem Thema Auslandssemester. Hier findest Du hilfreiche Informationen zur richtigen Vorbereitung oder was Du vor Deiner Abreise bedenken solltest. 3. http://www.auslandsbafoeg.de/ Studieren in Russland ist teuer. Deshalb interessieren sich viele Studenten für das Thema Auslands-BAföG. Zusätzlich gibt es Tipps zu weiteren Fördermöglichkeiten und Stipendien. 4. http://www.studis-online.de/Studieren/Auslandsstudium/tipps-auslandsstudium.php Du willst alle Informationen kurz, knapp und prägnant: Diese Checkliste erleichtert Dir Deine Auslands-Vorbereitungen. 5. http://www.auslandstreff.de/ Kein Auslandsstudium ohne Krankenversicherung. Welche Versicherung für dich in Frage kommt und worauf Du vor dem Abschluss achten solltest, erfährst Du auf der Webseite von „auslandstreff“. 6. http://www.konsularinfo.diplo.de/notfallhilfe Der Verlust von Reisedokumenten oder Ausweispapieren im Ausland ist extrem ärgerlich. Wie Du Dich dafür schützen kannst und wo Dir im Notfall geholfen wird, wird Dir auf dieser Homepage erklärt.

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