Magazin der Metropolregion Hamburg

Immobilien Finanzkrise Elbphilharmonie Biosphärenreservate Porträt Landkreis Lüneburg Magazin der Metropolregion Hamburg 1/2009 5 No. 13 Wande...
Author: Jens Adenauer
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Immobilien

Finanzkrise

Elbphilharmonie

Biosphärenreservate

Porträt Landkreis Lüneburg

Magazin der Metropolregion Hamburg

1/2009 5

No. 13 Wandel

Eine Villa? Eine Logistikhalle? Ein Bürogebäude? Mit uns werden Ihre Pläne Wirklichkeit. Niemand kennt den Hamburger Immobilienmarkt so gut wie die Haspa. Mit einem starken Netzwerk begleiten wir Sie mit schnellen Entscheidungen vor Ort – von der Idee über die Finanzierung bis zur Fertigstellung. Herr Jastrembski, Leiter Unternehmensbereich Immobilienkunden, freut sich auf Ihren Anruf: Tel. 040 3579-8608.

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metropolregion hamburg

Editorial

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Wandlerisch Bewegung ist immer eine Frage der Richtung und auch der Perspektive.

Die gern und oft mehr recht als schlecht verwendete Kommunikationsfloskel „Stillstand bedeutet Rückschritt“ ist im Prinzip ein Paradoxon. Denn indem man „rückschreitet“, steht man ja nicht mehr still, hat sich bewegt, wenngleich auch in die falsche Richtung. So gesehen, bewegt sich alles, und es obliegt der jeweiligen Perspektive, die Güte einer Richtung zu bewerten. Dass sich derzeit – gefühlt Fotografie: Nicola Rübenberg – mehr in eine schlechte Richtung zu bewegen scheint als sonst, dafür sind die erdrutschartigen Veränderungen auf dem Weltmarkt verantwortlich und die damit einhergehende tägliche Berichterstattung in den Medien über Wirtschaftskrise, Insolvenzen, Staatskredite und Arbeitsmarkt. Die Krise ist folglich ein Hauptthema dieser Ausgabe des Metropolmagazins – aus unterschiedlichen Perspektiven beobachtet und unter dem Begriff „Wandel“ subsumiert. Wie hat sich beispielsweise der Immobilienmarkt in der Metropolregion Hamburg gewandelt und warum entpuppen sich Teile der Immobilienlandschaft gar als Krisengewinner? Wie und wo sind die Auswirkungen der Finanzkrise in der Metropolregion Hamburg am deutlichsten zu spüren? Wie schätzen Experten die Zukunft auf den Märkten ein? Was bringen sogenannte Cluster als Netzwerke im Krisenmanagement? Last, but not least: Wussten Sie, dass das chinesische Schriftzeichen für „Krise“ aus zwei Teilen besteht? Der eine Teil symbolisiert Gefahr, der andere Chance. Oder anders ausgedrückt: Eine Krise ist eine gefährliche Chance. Viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe wünscht

Axel Schüler-Bredt Redaktionsleitung PS. Ich möchte es nicht versäumen, meiner Vorgängerin Stefanie Stüting an dieser Stelle für ihr großes Engagment zu danken und wünsche ihr weiterhin viel Glück und Erfolg – beruflich wie privat.

Das Magazin der Metropolregion Hamburg: Europa wächst zusammen, die großen Wirtschaftsregionen lösen nationale Ländergrenzen im welt­weiten Wettbewerb ab. Als einer der wichtigsten Wirtschaftsräume Europas erhält die gesamte Metropolregion Hamburg nun erstmals eine kommunikative Plattform, die über das Leben und die Wirtschaft der Region berichtet, Identifikation schafft und allen Akteuren eine Stimme verleiht. Das Magazin der Metropolregion Hamburg gibt der Region als ihr gemeinsames Medium ein Gesicht – nach innen wie nach außen.

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Inhalt

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32 Wirtschaftskrise

12 Bauprobe

Die Weltwirtschaft steht derzeit Kopf, Horrormeldungen geben sich mit Aufschwungprognosen die Klinke in die Hand. Wie sieht es in der Metropolregion Hamburg aus?

Besuch im Herzen der Elbphilharmonie. Ein technisches und architektonisches Meisterstück, das schon die ungeheuerlichen Dimensionen erahnen lässt.



Wirtschaft

16 Teures Wohngeld: Amerikas Immobilienkrise zog die Welt in einen Abwärtssog. Wie wirkt sich das auf dem Immobilienmarkt der Metropolregion aus? Eines steht fest: In Hamburg blüht der Wohnungsmarkt.

23 Öko 2.0 weiterhin im Kommen?: Lifestyle of Health and Sustainability ist seit Jahren im Trend. Auch in der Witschaftsflaute?

32 Wirtschaftskrise in der Metropolregion: Das derzeit alles beherrschende Thema beschäftigt alle. Dass die Metropolregion Hamburg die Krise gut meistern wird, belegen aktuelle Zahlen.



Politik & Soziales

07 6 Köpfe – 6 Meinungen: „Macht sich die Wirtschaftskrise in Ihrem Sektor bemerkbar – und wenn ja, mit welchen Folgen?“

09 Cleveres Öko-Marketing: Um pfiffige Vermarktungsideen ist der Verein ÖKORegio in Nordost-Niedersachsen nicht verlegen.

11 Kreativquartier Brandshof: Das Brandshof-Areal in Rothenburgsort hat das Potenzial, zu einem Magneten für die Kreativwirtschaft zu werden.

39 Krisengeschäftsführer: Kolumne über Geschäftsführer in kriselnden GmbHs.

Technik & Wissenschaft

08 Energie-Master: Die Akademie für erneuerbare Energien in Lüchow-Dannenberg bietet erstmals einen international anerkannten Masterstudiengang an, der mit dem „Master of Renewable Energies“ abschließt.

11 Eine Deponie mit Panoramablick: Die Spitze des Deponiehügels Georgswerder besitzt schon heute einen einmaligen Panoramablick auf Hamburg. Einst eine verseuchte Mülldeponie, soll sie in einen regenerativen Energieberg umgewandelt und mit einer Aussichtsplattform öffentlich zugänglich gemacht werden.

48 Tiefergelegte Elbe: Stand der aktuellen Diskussion zum politisch heiß diskutierten Thema der Elbvertiefung.

35 Die Krise als Chance: Interview mit dem renommierten Unternehmensberater Volker Putz über die Aussichten der Metropol Hamburg in Zeiten der Wirtschaftskrise und die wirtschaftlichen Aussichten für 2009.



52 Let’go Cluster: Interview mit der Clustermanagerin Dörthe-Julia Zurmöhle über Networking, Wertschöpfungsbeziehungen und Businessplattformen zur Krisenprävention und -bewältigung.

66 Schlüpferstiftung: St.-Jacobi-Gemeinde spendet seit 250 Jahren Unterwäsche.

Cover: Lidija Delovska; Inhalt: Lidija Delovska, Oliver Heissner, Nationalparkverwaltung Tönning/Martin Stock, Jana Schuldt

11 „Exzellente Lehre“: Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) erreicht die Finalrunde des mit 10 Millionen Euro ausgeschriebenen Wettbewerbs „Exzellente Lehre“.

12 Bauprobe: Spektakuläre Ein- und Aussichten des zukünftigen Wahrzeichens von Hamburg, der Elbphilharmonie. Ein Besuch auf der anspruchsvollsten Hochbaustelle Europas.

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Inhalt

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24 Biosphärenreservate

40 Gold für den Gaumen

Seit den 1970er-Jahren erprobt die UNESCO zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsformen. Fünf dieser Modellprojekte liegen in der Metropolregion Hamburg.

Für Gourmets längst kein Geheimtipp mehr: der jährliche Käse- und Genussmarkt am Freilichtmuseum Kiekeberg. Feinste Käse und Delikatessen aus der Region laden zur Entdeckungstour.



Land & Umwelt

24 Biosphärenreservate: Weltweit gibt es 500 Biosphärenreservate in über 100 Staaten. Mit Wattenmeer, Schaalsee und Elbtalaue liegen Biosphärenreservate auch direkt vor unserer Haustür.



Kultur

10 Wort–Bild–Klang: Dithmarschen lädt bereits zum achten Mal zu KUNSTGRIFF ein – ein künstlerischer Erlebnisraum zwischen Hamburg und Sylt.

deln Hunderttausende zur Arbeit und vernetzen damit die Region.

56 Stadt, Land, Fluss: Der Klimawandel ist auch in der Metropolregion Hamburg mehr und mehr zu spüren. Wie sehen „Klima-Anpassungsstrategien aus“?

58 Hansestadt mit großen Zielen: Das neue Selbstverständnis Lüneburgs: „Große Gedanken brauchen großartige Räume.“

66 Helgoland: Deutschlands einzige Hochseeinsel hat die strengste Verkehrsordnung der Republik.

Freizeit & Sport

08 Watt und Spiele: Die 6. Wattolümpiade in Brunsbüttel bietet richtig schmutzigen Sport – und das ganz ohne Doping.

09 Elbe-Radwanderbus: Eine neue Buslinie 10 PfARTfinder 2009: Wenn in Stade Künst-

46 Regionale Volksbewegung: Täglich pen-



ler die Fenster aufreißen, um die Gegenwart hereinzulassen, ist es Zeit für das Skulpturenprojekt „PfARTfinder Stade 2009“, an dem Künstler noch bis September arbeiten.

62 Kulturkalender: Die kulturellen und sportlichen Höhepunkte des nächsten Vierteljahres in der Metropolregion Hamburg.

erleichtert am Wochenende die Radtouren durch das Alte Land.

10 Kalarippayattu: In St. Pauli gibt es das einzige Studio einer uralten Bewegungskunst in Europa.

40 Gold für den Gaumen: Der Käse- und Genussmarkt am Freilichtmuseum Kiekeberg fordert alle Sinne.

54 Meine Metropolregion: Wir zeigen die Gewinner des großen Fotowettbewerbs.

66 MOGO: „Fahre nie schneller als Dein Schutzengel fliegen kann.“

66 Samba-Kicker: Das große lateinamerikanische Fußballturnier in Hamburg.

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Foto: Dennis Conrad

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Meinung

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6 Köpfe – 6 Meinungen „Macht sich die Wirtschaftskrise in Ihrem Sektor bemerkbar – und wenn ja, mit welchen Folgen?“ Antworten von sechs Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur aus der Metropolregion Hamburg. 1. Prof. Dr. Sabine Schulze, Direk-

torin des Museums für Kunst und Gewerbe : Bisher erschwert die Wirtschaftskrise für uns vor allem das Finden von Sponsoren. So mussten wir gerade erleben, dass Horst und Dieter Hoffmeister ihre international höchst angesehene Privatsammlung Meißner Porzellane aus wirtschaftlichen Gründen verkauft haben. Diese Sammlung, seit 1999 als Dauerleihgabe in unserem Haus, sollte langfristig in den Besitz des MKG übergehen, um der Stadt Hamburg und der Öffentlichkeit erhalten zu bleiben. 2. Roger Willke, Geschäftsführender Gesellschafter Willke GmbH Rail Construction: Die Krise hat in unserem mittelständischen Gleisbauunternehmen mit über 100 Mitarbeitern etwas bewegt. Nämlich die Diskussion in unserer Führung über unternehmerische, soziale und gesellschaftliche Verantwortung, Menschlichkeit und Fairness im Umgang miteinander. Unser 30-jähriges Firmenjubiläum Anfang Mai dieses Jahres haben wir deshalb zum Anlass genommen, die Initiative „Mittelpunkt“ zu grün-

den.Mit „Mittelpunkt“ unterstützen wir Projekte für sozial schwache Kinder und Jugendliche. 3. Philip Kalisch, Geschäftsführer der SPD Hamburg-Mitte: Aus dieser Krise kann man lernen! Schließlich führte ein ungenügendes Maß an Regulierung der Finanzmärkte zu der jetzigen Situation. Daraus folgt hoffentlich die Einsicht, dass man nicht alles den Kräften des Marktes überlassen kann. Durch die Wirtschaftskrise wird vielen Bürgern erst wieder deutlich, wie wichtig es ist, dass die Politik Regeln setzt, die für Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft sorgen. 4. Sieghard Wilm, Pastor der St.-PauliKirche in Hamburg: Auf St. Pauli ist von einer Depression nichts zu spüren. Ein Kiezwirt meinte: Wenn’s der Wirtschaft schlecht geht, wollen die Menschen sich erst recht amüsieren, das ist gut für uns! Viele Menschen im Viertel haben die Hoffnung, die Flaute irgendwie meistern zu können, ohne gesellschaftlichen Gesichtsverlust. Als Gewinner der Krise gilt übrigens die Pornoindustrie, wie mir ein intimer Kenner der Branche mitteilte.

5. Frank Bürmann, Betreiber des Künstlerkaufhauses „The Art of Hamburg“: Von der Krise ist bei uns nichts zu merken. Ganz im Gegenteil: Unser Betrieb läuft besser denn je, da wir auf langsames Wachstum, Unabhängigkeit und Exklusivität gesetzt haben. Seit dem Beginn der Finanzkrise hören wir von unseren Kunden immer wieder, dass diese Nachhaltigkeit heute Seltenheitswert besitzt. Vielleicht sind es ja gerade die kleinen Handwerksbetriebe, die von dem Umbruch, den die wirtschaftliche Schieflage befördert, profitieren. 6. Gertrud Tempel, Betreiberin des Cafés „Mimosa“ in Hamburg: In unserem Betrieb sind bisher keine Auswirkungen der Krise zu spüren. Da unsere Kundschaft zu einem großen Teil aus Freiberuflern besteht, ist Arbeitslosigkeit unter unseren Gästen kaum ein Thema. Viele Branchen verzeichnen nur geringe Auftragsrückgänge. Ich habe fast das Gefühl, dass die Menschen in Krisenzeiten erst recht Muße, Genuss und Geselligkeit suchen. So bieten Cafés Inseln der Entspannung. Hier geht das Leben seinen gewohnten Gang.

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Magazin

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W i s s e n s c ha f t

Sport

Energie-Master

Watt und Spiele

International anerkannter Masterstudiengang in Lüchow-Dannenberg.

Die 6. Wattolümpiade im Schlick der Elbe lockt im August mehr als 400 Sportler.

Im Herbst 2009 beginnt ein deutschlandweit einmaliger Masterstudiengang, der nach zwei Jahren mit dem Master of Renewable Energies abschließt. Er richtet sich an Studenten mit abgeschlossenem Studium sowie an Fach- und Führungskräfte in Unternehmen der Agrarwirtschaft, der regenerativen Energiebranche sowie aus kommunalen Institutionen, Versicherungen und Banken. „Ziel des Studiengangs ist die Vermittlung eines breiten Themenspektrums rund um die Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz“, erklärt die Geschäftsführerin der Akademie für Erneuerbare Energien, Martina Grud. Betreiber ist die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg in Kooperation mit der Hamburg Innovation GmbH. Ab sofort können sich Interessierte um die 25 Studienplätze bewerben. Gastdozenten sowie Unternehmen, die Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter suchen, können sich auf der Website über das Angebot der Akademie informieren.  MK

Vom 28. bis 30. August 2009 heißt es wieder „Siegen, Watt das Zeug hält“. Bei der sechsten Wattolümpiade der Neuzeit werden auch in diesem Jahr einige Hundert Sportler antreten, die Besten im Schlick zu ermitteln. In Disziplinen wie „Aalstaffellauf“, „Gummistiefelweitwurf“ oder „Wattwolliball“ stellen die „Wattlethen“ in Teams oder auch einzeln ihr Können unter Beweis. Jährlich lockt das Event zigtausend Zuschauer nach Brunsbüttel, um Teams wie den „FC Wattikan“ oder die „Schlick Turbo Piraten“ aus sicherer, sprich sauberer Entfernung aus zu unterstützen. Denn eines ist sicher: Sauber bleiben die Aktiven im Schlick der schleswig-holsteinischen Elbe garantiert nicht. Das Versprechen der Veranstalter ist gleichzeitig Gesetz: „Richtig schmutziger Sport – und das ganz ohne Doping“. Knapp 2.000 Sportler trafen sich in den zurückliegenden Jahren. Den musikalischen Rahmen stellt ein Rockfestival dar, das sinnigerweise „Wattstock Festival“ heißt. Die Erlöse der Wattolümpiade werden der schleswig-holsteinischen Krebsgesellschaft gespendet. ASB

Gerd Knop Für sein langjähriges Engagement im Hamburger Hauptschulmodell erhielt Gerd Knop das Bundesverdienstkreuz am Bande. Seit der Gründung 2000 wurde im Rahmen des Modells bereits über 2.000 Schülern ein Ausbildungsplatz vermittelt. Das Hamburger Hauptschulmodell wurde vom Hamburger Netzwerk der Initiative für Beschäftigung – 1999 von der Otto Group und Hapag-Lloyd initiiert – sowie in enger Zusammenarbeit mit Schulen, der Arbeitsagentur und Unternehmen entwickelt. Giovanni di Lorenzo Wiederholter Erfolg für den charismatischen „Zeit“-Chefredakteur, Giovanni di Lorenzo. Das „Zeit Magazin“ hat erneut die wichtigste deutsche Zeitschriftenauszeichnung gewonnen. Es wurde zum „Lead Magazin des Jahres 2009“ gekürt und erhielt in den Hamburger Deichtorhallen die Gold-Auszeichnung. Holger Stanislawski Bei seinen Spielern heißt er nur noch „Cheftrainer mit Auszeichnung“. Von den Fans des FC St. Pauli wird er neckisch „Streber“ gerufen: Holger Stanislawski, Trainer des Zweitligisten St. Pauli, hat als Bester von 24 Absolventen den 55. Fußball-Lehrer-Lehrgang in Köln mit der Note 1,3 bestanden. Für die Trainerlizenz pendelte der 39-Jährige elf Monate lang zwischen Hamburg und Köln und legte dabei über 40.000 Kilometer zurück. Thomas Voigt Der Direktor Wirtschaftspolitik und Kommunikation der Otto Group in Hamburg ist der „PRProfessional des Jahres“. In jedem Frühjahr zeichnet das Magazin PR Report die erfolgreichsten Menschen und Projekte der deutschsprachigen PRWirtschaft aus. Der frühere Chefredakteur der Zeitschriften „impulse“, „Horizont“ und „werben&verkaufen“ stehe für die systematische Öffnung der Unternehmenskommunikation und Wirtschaftspolitik bei der Otto Group. Voigt habe einen neuen Kommunikationsstil etabliert, heißt es: vernehmbar, konsistent und stilsicher.

Weitere Informationen: Akademie für Erneuerbare Energien, Lüchow-Dannenberg GmbH, Tel. 05841/97867-14, www.energie-akademieluechow.de

Weitere Informationen: www.wattoluempia.de

Bildnachweis: Otto Group (2), Wattolümpiade e.V., ÖKORegio e.V. , www.elbe-radwanderbus.de

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Magazin

U mwelt

la n d & umwelt

Cleveres Öko-Marketing

Radwanderbus

Der Verein ÖKORegio in Nordost-Niedersachsen, ein Zusammenschluss nachhaltig wirtschaftender Firmen, ist um Marketingideen nicht verlegen.

Neue Buslinie erleichtert das Entdecken des „Alten Lands“ am Elbstrom.

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einer lenkt das Gefährt. „Alle können sich angucken, sich unterhalten und gleichzeitig einen Panoramablick auf die Lüneburger Heide genießen“, erzählt Steffen Löwe, Vorstandsvorsitzender des Vereins und Inhaber der Löwe Naturmöbel GmbH. Das Fahrrad ist sehr begehrt und kann telefonisch auch kurzfristig für Tourismus, Teambildung oder Marketingevents gebucht werden. Bei der Ökologischen Landpartie am 29. August 2009 werden einige der 36 Mitgliedsunternehmen ihre Türen öffnen. Zum Programm gehören Informationsveranstaltungen, Führungen auf Biohöfen, Stände mit ökologischen Produkten und ein Sommerfest mit Bio-Buffet. Alle Stationen sind als Fahrradtour gut zu erreichen. Am 7. November lädt der Verein zum 5. ÖKORegio-Ball mit Bio-Buffet und Tombola nach Uelzen ein. Abgerundet werden die Aktivitäten mit dem einmal jährlich erscheinenden ÖKORegio Journal, das über die Angebote und Veranstaltungen aus der Region berichtet.  MK

Urlauber und Einheimische können in diesem Sommer an Wochenenden einen besonderen Service nutzen. Ein „Elbe-Radwanderbus“ steht Ausflüglern für das Entdecken der weitläufigen Region des Alten Landes zu Verfügung. Die neue Freizeitbuslinie verkehrt auf der Strecke Horneburg über Jork und den Lühe-Anleger nach Stade, Drochtersen, Krautsand, Wischhafen, Freiburg bis zum Natureum Niederelbe und zurück. Das Besondere: Die Busse sind mit einem Fahrradanhänger ausgerüstet, auf dem bis zu 16 Fahrräder sicher transportiert werden können. So können einzelne Teilstrecken auch bequem mit dem Bus zurückgelegt werden. Hilfreich, wenn das „Erradeln“ der gesamten Region zu viele Kilometer bedeuten würde. Der „Elbe-Radwanderbus“ soll zunächst bis 2010 durch die Urlaubsregion Altes Land am Elbstrom fahren. Wird das Projekt angenommen und stehen finanzielle Mittel zur Verfügung, wird verlängert. Auch eine Erweiterung des Angebots auf Nachbarregionen sei denkbar.  ASB

Website ÖKORegio e.V.: www.oekoverbund.de, Kontakt ÖKORegio-Bike: Uhlenköper-Camp in Westerweyhe, Tel. 0581/73044, www.kanu-uelzen.de, Kartenvorverkauf ÖKORegio Ball 2009: Löwe Naturmöbel, Tel. 05825/80 26, [email protected]

Weitere Informationen: Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe e.V., Tel. 04142/8138-38 oder www.elbe-radwanderbus.de

Das Gebiet zwischen Heide und Elbe bezeichnet der Verein als „Hochburg ökologisch arbeitender Unternehmen“. Mehr als 150 dieser Firmen haben sich in den drei Landkreisen Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg angesiedelt – vom Kleinstunternehmen bis hin zum Industriebetrieb mit mehr als 100 Mitarbeitern und weltweiter Vermarktung. 36 davon sind inzwischen Mitglieder der bereits 2005 gegründeten Marketingplattform ÖKORegio e.V. Mit den „Umweltfüchsen“ bietet der Verbund neuerdings Sparmöglichkeiten bei 15 Mitgliedsunternehmen. 25 Euro kostet die Bonuskarte, dafür können die Kunden bis zu 300 Euro sparen, wenn sie alle Einkaufsmöglichkeiten nutzen. Beispielsweise Einkaufsgutscheine bei der Vollkornbäckerei, „Dinner für zwei“ zum Preis von einem im Naturhotel oder 10 Prozent Rabatt beim Kauf eines natürlichen Bodenbelags. Der Verein vermietet außerdem das „ÖKORegio-Bike“, ein Fahrrad für sieben Personen. Die Mitfahrer sitzen im Kreis,

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Sport

K ultur

K ultur

Kalarippayattu

Wort–Bild–Klang

PfARTfinder 2009

Uralte Bewegungskunst: einziges Studio Europas dieser Art in Hamburg.

8. Auflage von KUNSTGRIFF im Erlebnisraum zwischen Hamburg und Sylt.

Wenn Künstler Fenster aufreißen, um die Gegenwart hereinzubitten.

Der Lehmboden glänzt gold-ocker. Eine Gruppe Frauen und Männer führt Bewegungen aus, die an Tanz, Kampfkunst und Yoga erinnern. Es herrscht eine konzentrierte Atmosphäre. Im SUTRA., Hamburg-St. Pauli, können Teilnehmer eine traditionell indische Bewegungskunst praktizieren: Kalarippayattu oder „Kalari“. Die dynamischen Bewegungsabläufe kräftigen den Körper, machen beweglich, schulen Balance und Wahrnehmung und regen das Herz-Kreislauf-System an. Der traditionelle Lehmboden des Studios ist mit Mineralstoffen und Kräutern behandelt und integraler Bestandteil der ganzheitlichen Wirkung des Trainings. „Dort wo Yoga sich nach innen wendet, betont Kalari die konzentrierte Wachheit“, erklärt Kalari-Lehrer Kai Hitzer das Prinzip. Die Bewegungs- ist gleichzeitig eine Heilkunst. Ihre Meister gelten in Indien als Physiotherapeuten und Neurologen des Ayurveda. Besonders erfolgreich ist Kalari bei Problemen des Haltungs- und Bewegungsapparates, beispielsweise Rückenschmerzen. Am 25./26. Juli 2009 findet bei SUTRA. ein neuer Einführungsworkshop statt. MK

Es ist das facettenreiche Zusammenspiel aus den unterschiedlichsten Bereichen, das der Dithmarscher Kultur einen besonderen Stellenwert innerhalb der Metropolregion Hamburg verleiht. Grund genug, dass der Kreis Dithmarschen bereits zum achten Mal in Jahresfolge unter dem Marketingdach KUNSTGRIFF Künstlerinnen und Künstlern der Region zwischen Hamburg und Sylt die Gelegenheit zur Präsentation ihrer Werke gibt. Neben der vom Bund Bildender Künstler in Schleswig-Holstein jurierten „Jahresschau“ und dem Projekt „KUNSTGRIFF macht Schule“ (für Kinder und Jugendliche in KITAS und Schulen) gehört das bundesweit ausgeschriebene Norddeutsche Filmfest KUNSTGRIFF ROLLE mit Arbeiten von Profis und Jungfilmern aus allen Genres wieder zu den Höhepunkten in den Kunstsparten WORT - BILD - KLANG. Die 17 Tage KUNSTGRIFF beginnen am 28. August und gehen bis zum 13. September 2009. Eine Kette weiterer kultureller Veranstaltungen leitet die Besucher durch den gesamten Ferienkreis Dithmarschen und die Metropolregion Hamburg. ASB

Stade, lange Zeit im Hinterland der Metropole Hamburg schlummernd, hat sich durch außergewöhnliche Kunstprojekte mehr und mehr von der kulturellen Hinterbank ins Zentrum gegenwärtiger Kunst befördert. Kunst, die sich der Gegenwart verpflichtet. Eine wichtige Erneuerungsquelle und Antriebskraft in der Postkartenidylle Stades. Im Juni hat die Stadt ein Kunstprojekt gestartet, das ihren Ruf als Ort einer innovativen und aktiven Kulturszene Norddeutschlands weiter unterstreichen wird. „Pfartfinder Stade 09“ heißt das Skulpturenprojekt, an dem elf nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler noch bis zum 27. September arbeiten und das den Blick auf Stade schärfen soll. Es kommen Experimente mit Geschwindigkeiten, Materialien und deren Aggregatzuständen zur Anwendung. Das Korsett der Wahrnehmung wird durch Haupt- und Nebenwege durchbrochen. Gewohnheiten werden infrage gestellt, wenn beispielsweise das Glockenspiel des Rathauses akustisch verändert wird, um Form und Inhalt wieder zusammenzubringen. ASB

Weitere Informationen unter: www.sutra.cc

Weitere Informationen unter: www.kunstgriff.de

Weitere Informationen unter: www.pfartfinder.de

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W irt s c ha f t

Kreativquartier Brandshof

Eine Deponie mit Panoramablick Schon jetzt bietet die Spitze des Deponiehügels Georgswerder im Norden der Elbinsel Wilhelmsburg einen einzigartigen Panoramablick auf die gesamte Hansestadt. Mit dem Ziel, diesen einst verseuchten Ort in einen regenerativen Energieberg umzuwandeln und mit einer Aussichtsplattform öffentlich zugänglich zu machen, hatte die IBA Hamburg europaweit einen Wettbewerb ausgeschrieben. Die Arbeiten der Berliner Häfner/ Jiminez Landschaftsarchitekten und von Konermann Siegmund Architekten aus Hamburg gewannen den ersten Preis und sind zur Realisierung empfohlen worden. Baubeginn ist 2010, ab 2011 soll sich dieser künstlich entstandene „Hügel der Horizonte“ dann für Besucher öffnen. Sämtliche Arbeiten des Wettbewerbs sind bis zum 6. Juli 2009 in der Werkstattschau IBA at WORK am Berta-Kröger-Platz in Wilhelmsburg zu sehen.

Das Brandshof-Areal im Hamburger Rothenburgsort entwickelt sich mehr und mehr und könnte zu einem Magneten für die Kreativwirtschaft werden.

Auf dem Brandshof-Gelände, zwischen Elbbrücken und HafenCity, existiert bereits seit einigen Jahren eine aktive Kreativszene. Kürzlich hat Kultur-Investor Klausmartin Kretschmer das 15.000 Quadratmeter große Areal erworben. Er möchte den Freiraum für Kunst und Kultur erhalten und ausbauen. „Das denkmalschutzwürdige Ensemble am Brandshofer Deich ist die letzte innerstädtische Fläche, die nicht verplant ist“, berichtet Kretschmar. „Und der derzeit kraftvollste Ort für Kreativität in Hamburg.“ Der Rote-FloraBesitzer träumt von einer Kulturmeile, die sich bis zur Oberhafenkantine erstreckt. Spätestens seit den Büchern von Richard E. Caves („Creative Industries”) und Richard Florida („The Rise of the Creative Class”) ist klar: Die Kreativwirtschaft ist von hoher ökonomischer Bedeutung für eine Region. Um kreative Talente für einen Standort zu gewinnen, ist ein bestimmtes Milieu erforderlich, gekennzeichnet durch Offenheit und Urbanität. Eine Atmosphäre der Offenheit möchte Kretschmar auf dem Brandshof auf jeden Fall schaffen: ohne festes Nutzungs-Konzept, sondern als „Spielwiese für Erwachsene“. Seit April leuchtet „Kubik Hamburg“, eine Lichtinstallation mit 154 leeren Was-

sertanks in einer 1.000-Quadratmeter-Halle. Bis Juli legen international renommierte DJs elektronische Musik auf. Anfang September ist unter freiem Himmel das Musikfestival „Brandshof Festiv“ geplant. In der Wahrnehmung der Urbanität scheint Hamburg bei den Kreativen bereits gut aufgestellt: noch an Platz drei hinter Berlin und München, laut einer Studie der Universität Hamburg. Durch Künstlerquartiere wie den Brandshof holt Hamburg vielleicht noch weiter auf. So hat der international renommierte Künstler Marc van den Broek gleich nebenan ein Gebäude gekauft und kürzlich komplett saniert. Unter dem Namen A.TE.M. führt der Belgier hier sein Atelier für kinetische Kunstobjekte und Malerei. Außerdem stehen mehrere Hundert Quadratmeter für Events und zur Vermietung an Kreative zur Verfügung. Warum sich van den Broek nach vielen Jahren im Künstlerviertel Williamsburg, New York, für Hamburg und nicht etwa Berlin entschied? „In Berlin ist der Kunstmarkt inflationär. Man wird regelrecht überrollt.“ Hamburg biete für Künstler eine gute Energie. Außerdem seien er und Kretschmer das perfekte Team für künftige Projekte – der Künstler und der Kaufmann.  MK

Bildnachweis: Sutra Collective KG, KUNSTGRIFF, Stadt Stade, Jana Schuldt, IBA Hamburg

„Exzellente Lehre“ Mit dem Konzeptentwurf „Lernen lernen lehren“ hat die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) die Finalrunde des Wettebewerbs „Exzellente Lehre“ erreicht. Dieser war von der Kultusministerkonferenz und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit 10 Millionen Euro ausgeschrieben worden. Bei ihrem Entwurf setzte die HAW Hamburg auf Coaching der Lehrenden mit „Training on the job“, da es eine individuelle, fachbezogene und spezifische Beratung und Reflexion der Lehre ermögliche, heißt es in einer Erklärung. Die „Exzellenz der Lehre“ bei der HAW Hamburg sei erneut anerkannt worden. Ihr Präsident Professor Michael Stawicki: „Jetzt heißt es, am Antrag feilen und polieren, auf dass unser Coaching-Konzept am Ende durch das Preisgeld belohnt wird.“ Insgesamt wurden elf Fachhochschulen und 13 Universitäten für die Finalrunde ausgewählt, an derem Ende vier Fachhochschulen und sechs Universitäten gewinnen.

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Technik

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Die Plaza Das Innenleben der Elbphilharmonie: Noch ähnelt die zukünftige Flaniermeile mit Bars und Restaurants eher einem urbanen, undurchdringlichen Dschungel. Tausende Stahlrohre tragen im Moment die verantwortungsvolle Last des futuristischen Neubaus, der auf dem historischen Kaispeicher errichtet wird.

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Technik

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Baustellenprobe Hamburgs zukünftiges Wahrzeichen nimmt Gestalt an. Ein Besuch auf der anspruchsvollsten Hochbaustelle Europas.

Text: Jens Steffenhagen Fotografie: Oliver Heissner

Der futuristisch anmutende, hell gehaltene Saal mit seiner spitz zulaufenden Decke bietet Platz für 2.150 Personen. Diese Menschenmenge verteilt sich auf unregelmäßig ineinander verwobene Ränge, die einen steil ansteigenden Zuschauerkessel formen. Andächtig scheinen die Anwesenden auf den Einsatz des Orchesters in ihrer Mitte zu warten. Niemand regt sich. Eigenartig nur, dass alle Besucher das gleiche Hutmodell tragen – eine Kappe aus Filz. „Die Kopfbedeckungen sind eine Erfindung unseres Akustikers Yasuhisa Toyota“, holt eine weibliche Stimme den Betrachter zurück in die Realität. Vorsichtig wagen wir den Abstieg aus dem detailgetreuen 1:10-Modell des Großen Saals der Elbphilharmonie – des prestigeträchtigsten Neubaus der Hansestadt. Ursprünglich wurde das aufwändige Modell errichtet, um die akustische Entfaltung der Schallwellen überprüfen zu können. Doch seit dem Ende der Messungen bildet es das Herzstück des Info-Pavillons, der sich an den Magellan-Terrassen in der HafenCity befindet. Von hier aus starten auch die Führungen der städtischen Projektrealisierungsgesellschaft, kurz ReGe Hamburg, die die Planungs- und Bauherrenaufgaben bei diesem Mammutprojekt übernimmt. Die Nachfrage nach Gruppenführungen ist bei Fachleuten und einem Nach aktuellen Berechnungen entstehen allein für den öffentlichen Bereich Mehrkosten von 209 Millionen Euro.

interessierten Publikum aus ganz Deutschland und dem Ausland besonders hoch. Hamburger, so scheint es, haben durch die negativen Schlagzeilen des letzten Jahres bisher noch ein eher gespaltenes Verhältnis zu dem Prestigeobjekt. In der Tat wurde die Berichterstattung über die Elbphilharmonie von der Diskussion bestimmt, wer die Mehrkosten von mindestens 209 Millionen Euro allein für den öffentlichen Bereich (ohne Hotel, Wohnungen, Gastronomie) nun tragen soll. Gründe für die Kostenexplosion gibt es viele: Änderungswünsche der Stadt, insgesamt 149 Projektänderungsmeldungen, Planverzögerungen durch die Architekten, Baubehinderungen und die in den vergangenen zweieinhalb Jahren um 20 bis 25 Prozent gestiegenen Rohstoffkosten. Noch im Sommer 2008 sah es so aus, als ob das ganze Projekt scheitern könnte. In einer Drucksache des Senats vom 23.

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Technik

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Kunst am Bau Der Blick aus dem Herzen des ehemaligen Kaispeichers in die Höhe erinnert eher an eine gigantische Skulptur als an eine schnöde Parkhausauffahrt. Die Elbphilharmonie soll ihre Besucher schließlich vom ersten Moment an begeistern.

Dezember 2008 heißt es: „Insbesondere die Erkenntnis, dass die juristischen Fragestellungen nicht einvernehmlich zu klären waren, führte dazu, dass der Projektkoordinator des Senats am 8. August 2008 das Scheitern der Verhandlungen auf Projektleitungsebene formal feststellte.“ Auch die Gegenseite erklärte „am 15. September 2008 die Verhandlungen für gescheitert“. Mittlerweile ist jedoch eine Einigung zwischen den Parteien erreicht worden. Nach monatelangen Nachtragsverhandlungen zwischen der städtischen ReGe, dem Generalunternehmer Hochtief und den 18.000 Kubikmeter Schutt mussten aus dem Kaispeicher abtransportiert werden

Generalplanern Herzog & de Meuron und Höhler und Partner belaufen sich die Kosten für die öffentliche Hand nun insgesamt auf 323 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich zusammen aus den reinen Baukosten für den öffentlichen Bereich des Gesamtgebäudes (Philharmonie, Plaza und Verkehrswege) in Höhe von 281,7 Millionen Euro und Projektnebenkosten in Höhe von 98,2 Millionen Euro. Baukosten und Nebenkosten ergeben zusammen 379,9 Millionen Euro. Diese Kosten müssen jedoch nicht vollständig durch den Haushalt der Stadt Hamburg getragen werden. Einnahmen aus dem Verkauf des Grundeigentums für die Wohnungen und aus der teilweisen Weiter-

berechnung von Planungsleistungen sowie Spenden in Höhe von 57,5 Millionen Euro reduzieren den durch den öffentlichen Haushalt zu finanzierenden Anteil weiter auf insgesamt 303,3 Millionen Euro. Zusätzlich zu den Baukosten und den Nebenkosten wird in den aktuellen Berechnungen eine Rücklage für Unvorhergesehenes in Höhe von 20 Millionen Euro gebildet. Dies zusammen ergibt einen Finanzierungsbedarf von 323,3 Millionen Euro, der durch die Stadt getragen werden muss. „Ein günstiger Preis“, fin-

det Dirk Rehaag – der Projektleiter des Essener Baukonzerns Hochtief ist der Chef auf „Europas anspruchsvollster Hochbaustelle“. Zum Vergleich: Das deutlich kleinere Konzerthaus in Kopenhagen hat mit weit über 200 Millionen Euro am Ende dreimal so viel Geld verschlungen wie anfangs veranschlagt. Nach Verständigung aller Beteiligten steht dem geplanten Eröffnungskonzert im Mai 2012 nichts mehr im Wege. Der Abgleich der beeindruckenden Modellwelt mit der Realität findet unter der

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Auf Augenhöhe Wie bei jeder Großbaustelle: Kräne stehen herum, gigantische Mengen Stahl und Baumaterial türmen sich an den Rändern der Etage. Nur der auf Augenhöhe liegende Michel erinnert daran, dass man sich fast 50 Meter über der Elbe befindet.

fachkundigen Führung von Nadin Hanzig statt. Die Assistentin des Pressesprechers der ReGe Hamburg begleitet das Projekt bereits seit der frühen Planungsphase. Sie bewegt sich auf dem Gelände mit schlafwandlerischer Sicherheit. Von außen kann man noch nicht viel von den enormen Fortschritten erkennen, obwohl das Gebäude bereits über die Ziegelhülle des früheren Kaispeichers hinaus gewachsen ist. Das liegt zum einen an dem blauen Windschutz, der je nach Wetterlage an unterschiedlichen Stellen angebracht wird. Zum anderen ist es aber auch die enorme Höhe, die eine Einschätzung schwierig macht – die Bauarbeiten erstrecken sich aktuell bis zum zwölften Obergeschoss, das fast 50 Meter hoch liegt. Insgesamt wird die Elbphilharmonie auf 26 Stockwerke im Westen und 19 Stockwerke im Osten des Hauses anwachsen und dabei eine Höhe von 110 Metern erreichen. Im Inneren des Gebäudes wird schnell klar, welcher enorme Aufwand betrieben werden musste, um den riesigen Kaispeicher zu entkernen. 18.000 Kubikmeter Abraum wurden aus dem 40 Jahre alten Gebäude herausgebracht. Die ursprüngliche Backsteinfassade blieb davon völlig unberührt. Mittlerweile kann man bereits den Rohbau des musikpädagogischen Bereichs mit dem dritten Konzertsaal und den Backstage-Räumen ausmachen. Am auffälligsAn ihrer höchsten Stelle wird die Elbphilharmonie auf 26 Stockwerke anwachsen und dabei eine Höhe von 110 Metern erreichen.

ten erscheint bei der Begehung allerdings eine normalerweise eher unspektakuläre Einrichtung: das Parkhaus. Ungefähr zwei Drittel der Grundfläche des Kaispeichers sind für die 510 Stellplätze reserviert. Und sogar an diesem Zweckbau macht sich der designorientierte Stil der schweizer Architekten Herzog & de Meuron bemerkbar. Wie eine Spirale windet sich die Auffahrt in schwindelerregende Höhen und erscheint dabei, als würde sie frei im Raum schweben. Auf verschlungenen Pfaden geht es über provisorische Treppen immer weiter hinein in den gigantischen Komplex, bis man

schließlich dem alten Gemäuer entsteigt und wieder Tageslicht zu sehen bekommt. Die Orientierung bleibt dennoch eingeschränkt – man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ein Dschungel aus vielen tausend stählernen Stützstangen trägt derzeit den Stahlbetonboden des neunten Stockwerks, der die Grundfläche des schillernden Glaskörpers bilden wird. Die offene Plaza, die zwischen dem alten Backsteinbau und dem futuristischen Neubau liegt, ist daher derzeit nicht für den Panoramablick geeignet, den sie später als frei zugängliche Fläche bieten soll. Im Kleinen Musiksaal soll außer für Kammermusik auch Platz für Popkonzerte und andere kulturelle Veranstaltungen sein.

Ein Stockwerk höher kann man bereits die Raumaufteilung des zweiten Konzertsaals nachvollziehen. Im Gegensatz zum Großen Saal ähnelt der Kleine Musiksaal einem klassischen Veranstaltungsraum: rechteckig und schnörkellos. Hier sollen einmal 550 Besucher Platz finden. Außer für Kammermusik steht diese Bühne dann auch für Popkonzerte und andere kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Von dort aus geht es weiter zur momentan höchsten Ebene des Gebäudes, in den zwölften Stock. In diesem Stockwerk wird auch das Fundament für den Großen Konzertsaal gelegt. Der Saal selbst soll an Stahlfedern aufgehängt werden, um die Akustik nicht durch Erschütterungen des Gebäudes, wie sie etwa starke Windböen hervorrufen können, zu gefährden. Daher muss die Philharmonie erst um einige weitere Stockwerke anwachsen, bevor die Arbeiten an dem Herzstück des Baus Form annehmen können. Beschwingt fühlt man sich hier oben allerdings jetzt schon. Besonders der Blick nach Westen, die Elbe hinab, könnte nicht malerischer sein. Der stilechte Abstieg im provisorischen, wild ratternden Außenfahrstuhl bringt den Besucher schneller wieder zurück auf die Erde – und damit den Boden der Tatsachen – als nötig. Doch unten angekommen bleibt die Gewissheit: Mit der Elbphilharmonie schenkt sich Hamburg tatsächlich ein neues Wahrzeichen!

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Teures Wohngeld Die Immobilienkrise in Amerika zog die Welt in einen Abwärtssog. Doch in Hamburg blüht der Wohnungsmarkt auf. Hier steigen die Preise.

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Betongold an der Elbe Überall belegt Hamburg auf dem Immobiliensektor Spitzenplätze... der Rest des Vorspanns dann im Layout der Rest des Vorspanns dann im Layout der Rest des Vorspanns dann im Layout der Rest des Vorspanns dann im Layout

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Text: Hendrik Ankenbrand Fotografie: Lidija Delovska

Dem Anlass entsprechend ist die Adresse vom Feinsten, ebenso das Menü. Während zarter Spargel auf der Zunge zerschmilzt, wandert der Blick aus dem zehnten Stock der Berenberg-Bank am Neuen Jungfernstieg über die Hamburger Binnenalster. Draußen glänzt das Wasser in der Junisonne, drinnen an der Tafel strahlt Sven Odia. Gerade hat der Immobilienmanager ein Loblied auf die schöne Hansestadt gesungen. „Hamburg ist unglaublich“, jubelt Odia. „Hier will jeder hinziehen und niemand wieder weg.“ Deutschland steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit den 30-er Jahren. Das Land erlebt 2009 einen heftigen Abschwung. Für das nächste Jahr sagen Wirtschaftsforscher eine anhaltende Rezession voraus. Der Standort Hamburg, durch seinen Hafen stark exportabhängig, dürfte stark leiden. In den großen Unternehmen heißt es dieser Tage

hinter vorgehaltener Hand: Bis zum vierten Quartal schaffen wir es noch. Dann wird es eng. Es ist also möglich, dass in einem halben Jahr, vielleicht auch erst 2010, ein Teil der hier wohnenden Menschen ihren Job verliert. Dann, so die Logik des Marktes, müsste es auch deutlich mehr Mieter geben, die ihre Miete nicht mehr bezahlen können. Wohnungsbesitzer, die unter den monatlichen In London und New York fallen die Preise. In Hamburg? Wird investiert.

Tilgungsraten für den Kredit zusammenbrechen. Und Investoren, deren Projekte auf Eis liegen, weil die Bank sie nicht mehr finanzieren mag. Wie in New York, wo die Immobilienpreise seit der Kernschmelze an den Kapitalmärkten um zehn Prozent abgestürzt sind. In London betrug der Rückgang sogar das

Doppelte, allenfalls das schwache Pfund lockt noch ausländische Käufer an. Und was passiert in Hamburg? Hier nehmen Investmentgesellschaften wie die Engel & Völkers Capital AG von Sven Odia Millionen in die Hand und stecken sie trotz Wirtschaftskrise in den hiesigen Wohnungsmarkt. Das ist neu, normalerweise investieren Fonds vor allem in Bürotürme und Hotels. „Aber Wohnen ist in Hamburg eine Bank. Das Investment ist fast ohne Risiko“, glaubt Odia. Er fürchtet keine Wanderungsbewegungen infolge der Krise aus Eppendorf nach Fuhlsbüttel. Odias Arbeitgeber, das gerade neu gegründete Emissionshaus und Tochtergesellschaft der gleichnamigen Hamburger Makler-Gruppe, will gemeinsam mit der über 400 Jahre alten Hamburger Privatbank Berenberg mitten in der Krise einen Fonds auflegen, der mit 20 Millionen Euro von Anlegern und der

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Neubauten mit Ausblick: Wo wollen die Menschen künftig wohnen? Wo steigt die Lebensqualität? Für die Immobilienwirtschaft ist klar: in Hamburg, und zwar möglichst nahe am Wasser. An Alster und Elbe entstehen die baulichen Glanzstücke der Stadt.

gleichen Summe an Eigenkapital 20 bis zu fünf Geschosse hohe Mehrfamilienhäuser in gutbürgerlichen Lagen kauft, die Wohnungen vermietet und den Zeichnern durch die geplanten Mieterhöhungen sechs Prozent Rendite im Jahr verspricht. Das funktioniert freilich nur dort, wo auch in Zukunft viele und immer mehr Menschen wohnen wollen. Wo die Wirtschaft künftig wieder brummen wird und die Lebensqualität steigt. Für Engel & Völkers ist das in Deutschland neben Zahlreiche Prestigeprojekte wie die HafenCity sorgen für Dynamik.

der Rheinschiene (Köln und Düsseldorf) und dem Raum Frankfurt vor allem ein Wachstumsgebiet: die Metropolregion Hamburg. Ob in Ranglisten der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC), dem „Immobilien-Kompass“ des Wirtschaftsmagazins „Capital“ oder in den Studien des Hamburger Weltwirtschaftsarchivs (HWWI): Überall belegt Hamburg auf dem Immobiliensektor Spitzenplätze. Der immer gleich lautende Tenor der Wohnungsmarktanalysen: sehr gute Erträge für den Investor bei überschaubarem Risiko. Bei der größten Immobilienmesse der Welt, die im März im französischen Cannes stattfand, präsentierte Finanzsenator Michael Freytag (CDU) mit der HafenCity den jüngsten Stolz der Stadt. Der neue Stadtteil sorge für „Dynamik“. Welch ein Kontrast zu der Atmosphäre in Florida, findet Jürgen Raeke, Geschäftsführer der Berenberg Private Capital GmbH. Neulich war der Banker wieder mal in Übersee. Im Hotel-TV lief die Serie „American Greed“, die sich unter dem Motto „Die dunkle Seite des amerikanischen Traums“ die „Versager“ von der Wall Street vorknöpft. Draußen fuhren die roten „Bankrott-Busse“ der Gelegenheitsmakler vorbei, die Schnäppchenjäger zum Ursprung der Finanzkrise karren: verödete Wohnviertel, in denen sich die zur Zwangsversteigerung freigegebenen Häuser aneinanderreihen. Hier liegen die

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Die Finanzkrise hat Villen mehr denn je zu einer sicheren und vor allen Dingen lohnenden Anlage gemacht.

Ursprünge der Krise, die einen Tsunami ausgelöst hat, dessen Wellen bis ins Hamburger Hafenbecken schlagen. In Miami und Orlando sind die früheren Hausbesitzer längst geflüchtet. Von den Banken und der amerikanischen Regierung hatten sie die Hauskaufkredite regelrecht aufgedrängt bekommen. Später fielen sie bei der Rückzahlung reihenweise aus und lösten damit an den Finanzmärkten eine Katastrophe aus. „In Amerika ist die Immobilienkrise viel präsenter als bei uns“, sagt Raeke. Im Vergleich zu Florida ist Hamburg wahrlich eine Insel der Glückseeligen. Zumindest was den Wohnungsmarkt angeht. Für eine 100-Quadratmeter-Eigentumswohnung in unspektakulärer Lage

deutschlands liegt die Kaufkraft im bundesdeutschen Vergleich an erster Stelle – vor Bayern und Hessen. Hier gibt es Anschluss an ein dichtes Fernstraßen- und Autobahnnetz, hier liegt der größte Bahnknotenpunkt Europas und – vor allem – der zweitgrößte europäische Seehafen. Solange die Deutschen nicht anfangen würden, ihre Hemden künftig wieder im eigenen Land zu nähen, würden sich nach der Krise wieder die Frachter auf der Elbe stauen, glaubt der Chef des Hafenbetreibers HHLA, Klaus-Dieter Peters. Das ist das wirtschaftliche Umfeld, das für den Wohnungsmarkt Hamburg spricht. Doch daneben zieht die Stadt Menschen aus dem Rest der Republik vor allem mit ihrem hohen Freizeitwert magisch

Mit billigen Häusern in Florida begann die Krise. Sie schlug Wellen bis in den Hamburger Hafen.

Abschwung hin oder her: Nach der Kapitalvernichtung an der Börse gilt die Immobilie als Betongold.

abseits des Wassers werden mindestens 130.000 Euro fällig, nahe Alster und Elbe kann man als Einstiegspreis mindestens das Doppelte veranschlagen. Und die Preise steigen. Makler berichten von bis zu 30 Prozent mehr Anfragen als vor der Krise, weil die Immobilie nach den rasanten Kursverlusten der Wertpapiere an der Börse neben Gold als eines der wenigen sicheren Investments gilt – Betongold. Als die Hamburger Sparkasse (Haspa) kürzlich 800 Hamburger befragten ließ, welche Anlageformen ihnen nach der Krise sympathischer geworden seien, antworteten zwei Drittel der so genannten Besserverdiener mit einem monatlichen Nettoeinkommen ab 4.000 Euro: die eigene Immobilie. Klarer Verlierer der Umfrage: die Aktie. Abschwung hin oder her: Die Investoren glauben an den Standort Hamburg. In der bedeutendsten Wirtschaftsmetropole Nord-

an. Das beschert Maklern leuchtende Augen, wenn samstags sogar in unspektakulären Lagen in Eimsbüttel die Menschen zum Besichtigungstermin bis hinaus auf die Straße anstehen – obwohl die Wohnung im fünften Stock liegt. Mit der Hafencity ist ein neuer Stadtteil entstanden, bei dem auch in der Krise nach Berichten vieler Makler nur die größeren Luxuswohnungen momentan etwas schlechter laufen. „Alles bis zu einem Kaufpreis von zwei Millionen Euro geht weg wie geschnitten Brot“, heißt es in der Branche. Als Modezar Karl Lagerfeld kürzlich die von ihm veredelten Alstervillen an den Sophienterrassen in Harvestehude präsentierte, waren sogar Reporter aus Japan zur Stelle. Und mit den knapp 60 Wohnungen im neu gebauten Marco-Polo-Tower am Strandkai kann sich Hamburg künftig mit einem Superlativ schmücken: Bis zu 11.500 Euro kostet

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Haus im Umland: Hamburgs Grün und Kulturhighlights wie die Elbphilharmonie treiben die vermögenden Senioren wieder zurück vom Land in die Stadt. Auch die Familien kehren zurück. Ein Rückstrom, der wiederum in Pinneberg und Harburg die Preise für Immobilien senkt.

hier der Quadratmeter. Teurer geht’s in Deutschland nicht. Bei der Frage, wo es sich lohnt, sein Geld zu investieren, unterscheidet sich der Immobilienmarkt in einem Punkt nicht von der Börse. Die Frage lautet: Was passiert in der Zukunft? Hier, glauben Analysten wie Andreas Schulten vom Marktforscher BulwienGesa, habe Hamburg gute Karten: Die kulturelle Anziehungskraft der Stadt werde durch den Bau der Elbphilharmonie stark steigen. 2011 darf sich Hamburg nach dem Willen der EU-Kommission zudem mit dem Titel „Grünste Stadt Europas“ schmücken. „Deshalb werden die ‚Silver Owners, die vermögenden Senioren, künftig vom Land wieder zurück in die Städte strömen“, sagt Schulten. Im Marco-Polo-Tower in der HafenCity kostet der Quadratmeter 11.500 Euro. Teurer gibt‘s nicht.

Weil zudem auch gut verdienende Familien ihr Heil nicht mehr in der Landflucht sehen, wie das Deutsche Institut für Urbanistik jüngst in einer Untersuchung herausgefunden hat, werden sich die Immobilienpreise im Hamburger Umland von der Entwicklung in der City abkoppeln. „Das 70er-Jahre-Einfamilienhaus in Pinneberg wird man derzeit schwer los“, konstatiert Immobilienexperte Odia. Dagegen weist er die Frage, ob der arme, aber citynahe Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg, in dem jetzt schon strategisch Studentenheime angesiedelt werden, wie die HafenCity aufsteigen werde, nicht kategorisch zurück. Für eine Prognose sei es allerdings zu früh. „Doch denkbar ist das schon“, sagt Odia. Das raue Wilhelmsburg als Szeneviertel – das wäre wohl der endgültige Triumph des Hamburger Wohnungsmarktes.

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Öko 2.0 weiterhin im Kommen? Hält der LOHAS-Boom (Lifestyle of Health and Sustainability) trotz Wirtschaftsflaute immer noch an? Das Magazin der Metropolregion Hamburg schaute sich bei drei jungen Hamburger Unternehmen um.

Text: Maren Kuntze Fotografie: Jana Schuldt

Der Delikatessenladen „Mutterland“ gegenüber vom Schauspielhaus lockt mit Köstlichkeiten in Bioqualität. Die Produkte von deutschen, familiengeführten Manufakturen sind durchweg ansprechend verpackt und präsentiert. Beispielsweise Schokoladen, Weine oder Spezialitäten der Hausmarke. Traditionelle Gerichte wie „Königsberger Klopse“ kann der Gast vor Ort verspeisen oder mitnehmen. Der vor eineinhalb Jahren eröffnete moderne Tante-Emma-Laden wurde kürzlich vom Einzelhandelsverband zum „Store of the Year“ gekürt. Das Krisenjahr 2009 scheint den Erfolg nicht zu trüben: „Die Entwicklung ist sehr positiv und wir stellen neue Mitarbeiter ein“, freut sich Gründer Jan Schawe. Eine zweite Filiale ist bereits in Planung. Im Modequartier Schanzenviertel hat sich die Firma L’Anima-Fashion niedergelassen. Der Vertrieb mit Läden in ganz Deutschland hat sich auf nachhaltig produzierte und sozialverträglich gehandelte Mode spezialisiert. „Öko 1.0 ist vorbei, jetzt kommt Öko 2.0: Die Sachen sollen stylisch sein, aber trotzdem nachhaltig“, erklärt Managing Director Arne Flick die Veränderung des Stilbewusstseins bei Ökomode-Käufern. Es gebe ein wachsende Nachfrage nach solchen Textilien, etwa Hemden aus fair gehandelter Biobaumwolle oder Handtaschen aus recycelten Materialien statt aus Leder. Die Modebranche sei aber ein schwieriges Geschäft – selbst ohne Wirtschaftskrise, erzählt Flick. „Der Vertrieb von nachhaltiger Mode ist ein besonders steiniger Weg.“ Aber er lässt sich damit nicht von seinem Traum abbringen: die Verbindung von ökologischer Modeproduktion mit dem Einsatz für eine bessere und gerechtere Welt. Der Hamburger Reiseveranstalter explore & help verbindet Urlaub mit

Vegane Taschen von L’Anima Fashion: Arne Flick setzt auf stylische Nachhaltigkeit.

sozialem Engagement. Die Teilnehmer besuchen während ihrer Reise ein Hilfsprojekt und unterstützen dieses durch eine Spende. Unternehmen können mit explore & help ein Event mit sozialem Hintergrund organisieren statt ihre Mitarbeiter auf herkömmliche Incentive-Reisen zu schicken. Für Sven Mangels, Geschäftsführer des Spendenreise-Unternehmens, macht sich die Krise vor allem bei den Fir-

menkunden bemerkbar. „Einige Firmen haben ihre Aktionen komplett gestrichen. Nur ein Unternehmen wollte gerade jetzt mit seinen Mitarbeitern Bäume pflanzen.“ Doch insgesamt finde ein Umdenken statt: Reisen sollen nicht nur Spaß, sondern auch Sinn machen. Das wachsende Interesse bemerke Mangels auf Reisemessen sowie an den Vorausbuchungen für 2010.

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Biosphärenreservate Die UNESCO erprobt seit Jahren zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsformen. Fünf dieser Modellprojekte liegen in der Metropolregion Hamburg.

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Text: Maren Kuntze Fotografie: Jana Schuldt, Nationalparkverwaltung Tönning/Martin Stock

Jeder, der in der Schaalseeregion umweltverträglich wirtschaftet, kann die Regionalmarke mit Logo, Internetplattform und Veranstaltungen zur Vermarktung seiner Produkte nutzen. Mit „Kunst & Käse“ erfüllte sich zum Beispiel Ute Rohrbeck einen kleinen Lebenstraum. Vor 15 Jahren kam die Künstlerin aus Berlin mit ihrer vierköpfigen Familie an den Schaalsee und kaufte ein ehemaliges Gutshaus. „Wir wollten in dieser Landschaft nicht nur Gäste sein, sondern auch selbst einen produktiven Beitrag zur Wiederbelebung dieser Region leisten. Daraus entstand die Idee von Kunst&Käse.“ Die gelernte Theatermalerin produziert auf ihrem Gut hochwertigen Ziegenkäse und Seife, stellt künstlerische Arbeiten aus, gibt Seminare

und vermietet Ferienwohnungen. Den Impuls hätten Existenzgründerseminare und andere Fördermöglichkeiten des Biosphärenreservats gegeben. So wie die Familie Rohrbeck zieht es viele Künstler und Individualisten an den Schaalsee. Im ehemaligen Grenzgebiet der DDR hat sich durch die isolierte Situation von 40 Jahren eine einmalige Natur- und Kulturlandschaft herausgebildet, die nicht umsonst als „Toskana des Nordens“ bezeichnet wird: der 24 Quadratkilometer große Schaalsee als Herzstück der Seelandschaft, die Auenwälder mit Erlen und Eschen, die mosaikartig vernetzten Klein- und Großbiotope mit ihren Mooren. In dieser Tier- und Pflanzenwelt finden sich

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Naturraum Watt und Salzwiesen Zum Wattenmeer gehört nicht nur das Watt (Foto vorhergehende Seite) mit seinen Prielen und Rinnen, sondern auch Sandstrände, Dünen und Salzwiesen (Foto oben). Die drei Wattenmeere Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen sind Biosphärenreservate. In ihnen gilt es, Projekte und Produkte zu entwickeln, die neue Wege zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung der Region aufzeigen und Antworten auf Zukunftsfragen geben.

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viele vom Aussterben bedrohte Arten. Das Gebiet gehört zu den 14 Biosphärenreservaten in Deutschland, allein fünf davon liegen in der Metropolregion Hamburg: die Region Schaalsee, die Elbtalaue sowie die drei Wattenmeere Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit seinen Halligen. Das Weltnetz der inzwischen mehr als 500 Biosphärenreservate in über 100 Staaten ist Teil des Programms „Man and Biosphere“ (MAB), ins Leben gerufen in den 1970er-Jahren von der UNESCO. Was genau sind Biosphärenreservate? “Biosphäre“ heißt „Lebensraum“ und das lateinische „reservare“ bedeutet „bewahren“. Bei den von der UNESCO geförderten Regionen geht es aber nicht nur

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um Schutz und Erhaltung. Sondern um eine zukunftsfähige Regionalentwicklung unter dem Zusammenspiel von Mensch und Natur. „Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen landschaftliche, kulturelle, soziale und ökonomische Werte und Funktionen Biospährenreservate als Beispiele für ein dauerhaft verträgliches Miteinander von Mensch und Umwelt.

beispielhaft erhalten und weiterentwickelt werden sollen“, erklärt der Niedersächsische Minister für Umwelt und Klimaschutz, HansHeinrich Sander. Die Beteiligten finden und erproben Methoden, wie unsere natürlichen Ressourcen gesichert, aber auch vom Menschen genutzt werden können. Und zwar so, dass sie gleichzeitig Arbeitsplätze schaffen und die heimische Wirtschaft insgesamt stärken. Beispiels-

Harmonie von Mensch und Natur Besonders wichtige Flächen für den Umwelt- und Naturschutz sind für Bewohner und Besucher eines Biosphärenreservats nur eingeschränkt zugänglich. Neben dem Ziel, die Natur zu erhalten, ist in festgelegten Zonen das nachhaltige Leben und Wirtschaften ausdrücklich erwünscht. Zahlreiche modellhafte Projekte, etwa im Bereich Ökotourismus, sichern hier die ökologischen, ökonomischen und sozialen Potenziale der Region (Foto links: Angler Thomas Kalautschke im Gebiet Elbtalaue. Foto rechts: Reetdachhäuser in Techin am Schaalsee in Mecklenburg-Vorpommern).

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weise durch den ökologischen Landbau, neue Vermarktungskonzepte regionaler Produkte, umweltverträglichen Tourismus und Projekte zur Umweltbildung. Wichtig sei es, die Menschen vor Ort einzubeziehen: „Nur durch die Identifikation der örtlichen Akteure lässt sich der Nachhaltigkeitsgedanke mit Leben füllen“, weiß Umweltminister Sander. Im Wattenmeer beteiligen sich bereits die Kinder an Umweltschutzprojekten wie zum Beispiel „Junior Watt’n Ranger“.

Auf der Insel Neuwerk im Hamburgischen Wattenmeer zeigt Nike Fischer dem Biologie-Leistungskurs einer 13. Klasse Ringelgänse, Kormorane und Austernfische. Die Naturführerin ist neun Jahr alt und Teil des Projekts „Junior Watt’n Ranger“, das die Kinder der Insel zu den nachwachsenden Wissensträgern in Sachen Heimat-

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kunde und Naturschutz ausbilden soll. „Mit diesem Pionierprojekt fördern wir spielerisch das Natur- und Umweltbewusstsein der Kinder und können unseren Besuchern etwas Besonderes bieten“, berichtet Sarah Wendel, die ein freiwilliges ökologisches Jahr auf Neuwerk verbringt. Das schleswig-holsteinische Wattenmeer mit den Inseln von Nordstrand bis Sylt ist das größte Europas. Hier haben 60 Kinder von fünf Halligen für das Schulprojekt „Prima Klima“ Informationsmaterialien rund um das Thema Klimawandel und Klimaschutz erarbeitet: vom Klimaschutzspiel und Kalender mit Motiven zum Klimawandel bis zu einem selbst kreierten Musical auf CD. Auf diese Weise sollen die Bewohner der Halligen schon in jungen Jahren eine Vorreiterrolle im Klimaschutz übernehmen. Das dritte Biosphärenreservat an der Nordseeküste ist das Niedersächsische Wattenmeer. Dieses ist nahezu flächengleich mit dem

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Biosphärenreservate sind von größter Bedeutung für die Vogelwelt. Für über zehn Millionen Individuen stellen sie Fortpflanzungsund Rastgebiet dar. 50 verschiedene Küstenvogelarten, heimische Brutvögel sowie Zug- und Gastvögel gibt es im Wattenmeer.

gleichnamigen Nationalpark. Die sogenannte Entwicklungszone, kennzeichnend für Biosphärenreservate, entsteht hier gerade erst. Geplant ist beispielsweise eine „Route der Nachhaltigkeit“ mit thematischen Strecken zum Wandern, Radfahren oder Reiten. Die Besucher sollen etwa lokale Bioprodukte kennen lernen oder ein Klimaschutzprojekt besuchen und gleichzeitig Natur und Landschaft genießen können: die Inseln mit ihren hellen Sandstränden, blühende Salzwiesen, die Weite des Watts, Vogelschwärme, gewachsene Dörfer und Felder hinter den Deichen, Marsch, Geest und Moor. Grünes Bewusstsein als Marke – Wettbewerbs- und Standortvorteile durch Nachhaltigkeit.

Zwischen Wattenmeer und Schaalsee liegt die Niedersächsische Elbtalaue. Das Biosphärenreservat „Elbtalaue“ erstreckt sich südöstlich von Hamburg auf über 100 Kilometern von Schnackenburg bis Lauenburg. Die Stromlandschaft mit ihren zahlreichen Flussauen bietet Seen, Deiche und Dünen, die übergehen in hügelige Auen und Mischwälder. Der Elbe-Biber, Fischotter und Storch finden hier ihren Lebensraum.

In Neuhaus findet regelmäßig ein Biosphärenmarkt statt. Hier findet der Besucher Bioprodukte vom Rind und Schaf, Käse, Gemüse, Staudenhonig, Hornschmuck oder Kunst aus Filz. Der Ökolandwirt Hans Jürgen Niederhoff ist bekannt für seine Ökofleischprodukte wie die Auerochsenbratwurst. „Der Trend zur besseren Qualität hat zugenommen, die Leute werden bewusster“, berichtet Niederhoff. „Und dass wir mit der Regionalmarke werben können, zahlt sich aus.“ Biosphärenreservate als positive Imageträger – für eine ständig wachsende Zahl an Menschen, die ihre Kaufentscheidungen an Kriterien wie Nachhaltigkeit oder Natur orientieren. „Eine Region wie die Elbtalaue, die sich im Biosphärenreservat weiterentwickelt, bietet Wettbewerbs- und Standortvorteile“, bestätigt Brigitte Königstedt von der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue. Wie das Konzept Biosphärenreservat deutschlandweit in der Praxis umgesetzt wird, zeigt seit April eine Ausstellung auf der Bundesgartenschau in Schwerin. Sie ist Teil der Informationsoffensive „Jahr der Biosphärenreservate“, das für 2009 von Europarc Deutschland, dem Dachverband der Nationalparks, UNESCO-Biosphärenreservate und Naturparks ausgerufen wurde.

Weitere Informationen zu Biosphärenreservaten in der Metropolregion: www.unesco.de/biosphaerenreservate, www.nationale-naturlandschaften.de, www.wattenmeer-nationalpark.de, www.schaalsee.de, www.elbtalaue.niedersachsen.de

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Die Wirtschaftskrise in der MRH Die Weltwirtschaft steht Kopf. Horrormeldungen wechseln sich mit Aufschwungsprognosen ab. Doch neue Zahlen geben Anlass zu der Hoffnung, dass die Metropolregion Hamburg die Krise gut meistern wird.

Text: Jens Steffenhagen Fotografie: Lidija Delovska

Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Rezession – Schlagwörter, die einem täglich in den Medien begegnen. Kaum ein Tag verging in den letzten Monaten, der nicht von neuen Meldungen und Prognosen zur wirtschaftlichen Lage der Welt, des Landes und auch der Metropolregion Hamburg bestimmt wurde. Einen generellen Trend zwischen neuesten Steuerschätzungen, Arbeitslosenzahlen, Geschäftsklimaindizes und ZEW-Indikatoren herauszulesen, maßt sich dabei inzwischen kaum noch jemand an. Betrachtet man die verschiedenen Sektoren jedoch im Einzelnen, so lassen sich durchaus Entwicklungen prognostizieren. Denn was als Immobilien- und Kreditkrise in den USA begann, wuchs sich erst zu einer Von einer Immobilien- und Kreditkrise zur internationalen Krise der Finanzmärkte.

internationalen Krise der Finanzmärkte aus, bevor die daraufhin einbrechende Weltwirtschaft zu steigenden Arbeitslosenzahlen, Steuerausfällen und Defiziten in den Sozialversicherungssystemen führte. Daher werden sich auch die ersten Entspannungssignale in chronologischer Reihenfolge abzeichnen, wenn die Talsohle durchschritten ist. Doch wie präsentiert sich die Metropolregion Hamburg in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld?

höher als im bundesweiten Durchschnitt (2,7 Prozent). Darüber hinaus zeigte sich, dass die Unternehmen im Stadtgebiet schneller wachsen, im Umland aber solider finanziert sind, vor allem im nördlichen Speckgürtel um die Hansestadt. Alarmierend: Das Stadtgebiet Hamburg weist erstmals seit 2005 kein geringes Ausfallrisiko mehr auf, sondern wird nur mit einer mittleren Bonität bewertet. Viele Firmen müssten an ihrer Bonität arbeiten, zum Beispiel durch den Verzicht auf private Entnahmen und mehr Eigenkapital, mahnt

Scheinbar sind es besonders die großen Firmen, die von der Wirtschaftskrise betroffen sind. So meldet etwa der in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnte Hamburger Hafen für das erste Quartal 2009 einen Umsatzrückgang von 21,7 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresergebnis. Die kleinen und mittleren Unternehmen der Metropolregion kommen dagegen bislang besser mit der schwierigen Situation zurecht. Das zeigt der jüngste Mittelstandsindex der Hamburger Sparkasse (Haspa). Für die Studie wurden die Wirtschaftsdaten von mehr als 11.000 mittelständischen Unternehmen in Hamburg und den angrenzenden Landkreisen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen ausgewertet. Insgesamt sind in der Region 17.301 Unternehmen angesiedelt, deren Jahresumsatz zwischen einer und 50 Millionen Euro liegt und die somit zum Mittelstand zählen. Zumindest bis zum Ende des vergangenen Jahres konnten Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu 2,5 Millionen Euro ihr Wachstum auf dem Niveau des Vorjahres halten. Grund für die Stabilität der kleineren Unternehmen ist der Studie zufolge ihre geringere Abhängigkeit von der weltweiten Wirtschaftsentwicklung. Je größer der Betrieb, desto stärker verringerte sich das Wachstum. Das Wachstum des Mittelstands in der Metropolregion ließ insgesamt mit 3,9 Prozent im Vergleich zu 2007 etwas nach, es lag aber immer noch

Bonität durch Verzicht auf private Entnahmen und mehr Eigenkapital.

die Studie. Die Unternehmensberatung Putz & Partner kommt zu dem Schluss, dass sich jede fünfte Insolvenz verhindern ließe, wenn Unternehmen ihre kurz- und mittelfristige Liquiditätsplanung verbessern würden. Dass die Krise den Haushalt der Stadt Hamburg arg in Mitleidenschaft ziehen wird, zeigen die letzten Steuerschätzungen. „Die Lage ist ernst. Hamburg erleidet die höchsten Steuerausfälle aller Zeiten“, sagte Finanzsenator Michael Freytag (CDU) bei der Präsentation der Mai-Schätzung. Danach wird die Hansestadt in diesem Jahr rund 520 Millionen Euro weniger einnehmen als im Haushalt geplant. Besondere Einbußen erleidet.

3,7 Stormarn

2,5 2,5 2,3

2,5 Wandsbek 2,3

3,5 2,8 Lüneburg 1,9

2,8 3,2 2,1

Segeberg

HH-Nord

1,9 Harburg

Pinneberg

Eimsbüttel

0

Stade

1

HH-Harburg

2

Dithmarschen 1,5

2,9

3,0 3,4

3,5 3,7

4,0 3,5 3,0

3

3,8

3,9

3,9 3,8 4,1

Bergedorf

4,2 4,1 4,6

4,6 4,9

4,4 4,4 4,7

4,7 4,6 4,1

4

Altona

5

5,7

6 5,3 5,4

Die Grafik zeigt, wo mittelständische Unternehmen in der Metropolregion Hamburg am meisten wachsen. Das durchschnittliche Wachstum beträgt 3,9 Prozent. Das geringste Wachstum, gesamt gesehen, haben demnach Wandsbek und Stormarn, das größte Wachstum hat Hamburg-Mitte. Bei „Industrie und verarbeitendes Gewerbe“ sticht Pinneberg mit 6,5 Prozent Wachstum deutlich heraus. Legende: Gesamt, Dienstleistungen, Industrie und verarbeitendes Gewerbe.

HH-Mitte

Metropolregion Hamburg

6,5

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Hamburg bei der Lohn-, Einkommenund Körperschaftsteuer. Das Aufkommen der in Hamburg entrichteten Einfuhrumsatzsteuer ist sogar um 32 Prozent zurückgegangen. Auf dem Arbeitsmarkt schlug die wirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2008 nicht sofort mit unmittelbarer Wucht durch. Besonders in den saisonabhängigen Branchen wie Hotellerie, Gastronomie und Tourismus machte sie sich nicht entsprechend bemerkbar. Viele Betriebe federten Produktionseinbrüche allerdings zunächst über Überstundenabbau, Arbeitszeitkonten und Die Talfahrt auf dem Arbeitsmarkt ist noch nicht beendet.

Kurzarbeit ab. Ab Januar 2009 stieg die Arbeitslosenzahl dann aber sprunghaft an, zunächst auf 8,5 Prozent. Im April waren bereits 8,8 Prozent der Erwerbsfähigen ohne Job. Ein Trend, der sich nach der Einschätzung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fortsetzen wird: „Was die reine Konjunkturentwicklung angeht, mehren sich zwar die Anzeichen, dass das Schlimmste nun überstanden ist. Bei der Entwicklung am Arbeitsmarkt steht uns aber das Schlimmste wohl noch bevor“, so der Präsident des Zentrums, Wolfgang Franz. Hoffnungsvolle Konjunktursignale vermelden andere Institutionen. Die Bundesbank sah bereits Mitte Mai erste Anzeichen der Besserung:„Die konjunkturelle Belastung der deutschen Wirtschaft dürfte im ersten Quartal 2009 den Höhepunkt erreicht haben“, schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beobachtet „eine langsame Stabilisierung der deutschen Wirtschaft auf einem niedrigen Niveau“. Dieser positive Ausblick gilt scheinbar auch für die Metropolregion. Haspa-Vorstand Frank Brockmann meint: „Die Stärken des Großraums Hamburg sind eine gesunde Branchenzusammensetzung, ein lebendiges lokales Wirtschaftsgeschehen und eine vergleichsweise solide Auftragslage.“ Das werde die Unternehmen durch die derzeitige Durststrecke führen.

wirtschaft

Die Krise als Chance Wie schätzen Sie die wirtschaftlichen Aussichten für die Metropolregion Hamburg bis zum Jahresende 2009 ein? Da die Wirtschaftskraft Hamburgs sehr stark vom Transportgewerbe, insbesondere dem Hafen geprägt ist, werden wir auf jeden Fall einiges abbekommen. Dieser Einbruch wird sich auf viele andere Bereiche auswirken. Trotzdem glaube ich, dass die Metropolregion in den Jahren zuvor ihre Hausaufgaben immer gut gemacht hat. Das Wachstum wurde ja sehr stark vom Mittelstand getragen. Der Haspa-Mittelstandsindex kommt allerdings zu dem Schluss, dass viele Firmen in Hamburg an ihrer Bonität arbeiten müssen. Das stimmt. Ich denke, dass jede fünfte Firmeninsolvenz verhindert werden könnte, wenn Unternehmen ihre kurz- und mittelfristige Liquiditätsplanung verbessern würden. Viele Unternehmen sind einfach zu dünn finanziert. Wachsen die Unternehmen in Hamburg zu schnell? Das könnte ein Grund sein. Viele Mittelständler haben dann nicht mehr im Blick, wo sie Geld verdienen und wo sie Geld verlieren. Wenn es in der Summe stimmt, werden sie nachlässig. Wann ist wieder mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen? Ich befürchte, dass wir noch eine deutliche Zunahme der Arbeitslosigkeit erleben werden. Derzeit verschleiert die Kurzarbeit die Lage etwas. Danach werden die Zahlen deutlich steigen. Also ist das Kurzarbeitergeld Augenwischerei? Das will ich nicht sagen. Doch gibt der Staat da viel Geld aus, das man eventuell lieber in Strukturverbesserungen stecken sollte. An welche Sektoren denken Sie dabei? Besonders lohnenswert wäre es, jetzt in die Infrastruktur des Hafens zu investieren: Die Verschnaufpause der Weltwirtschaft bietet uns die große Chance, die Fahrrinne der Elbe anzupassen und die Hinterlandverkehre auszubauen. Diese Maßnahmen würden im Übrigen die Konjunktur ankurbeln. Sie selbst haben seit Jahresbeginn neun neue Berater eingestellt. Ja. Denn man muss auch Möglichkeiten zum Wachstum nutzen. In der Panik gucken viele nur auf die Kostenseite und sparen sich so vielleicht tot. Doch nur wer antizyklisch handelt, wird langfristig erfolgreich sein!

Volker Putz begann 1972 seine Karriere bei der Unternehmensberatung SCS Scientific Control Systems. Als erfolgreicher SCS-Manager baute er 1980 gemeinsam mit dem Axel Springer Verlag die Gesellschaft für Projektmanagement auf. 1989 Gründung der Putz & Partner Unternehmensberatung, die er als Vorstandsvorsitzender führt.

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„Mit eigenen Händen“ Gespräch mit dem ehemaligen Kultkeeper des FC St. Pauli, Volker Ippig, dem man schon damals nachsagte: „Volker hört die Signale.“

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Persönlich

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Text: Rainer Schäfer Fotografie: Lidija Delovska

Herr Ippig, wie kommt der ehemalige Torwart des FC St. Pauli dazu, im Hamburger Hafen zu arbeiten? Ich arbeite nicht nur im Hafen, ich lebe von verschiedenen Jobs. Ich betreibe seit 2003 eine mobile Torwartschule, die gut lief, bis mich der VfL Wolfsburg im Sommer 2007 als Torwarttrainer engagierte. Dann hatte ich zu wenig Zeit für meine Kunden, als ich im Januar 2008 in Wolfsburg gehen musste, waren die Aufträge stark zurückgegangen. Da hat es gut gepasst, dass mein Schwager im Hafen arbeitet, so kam der Kontakt zustande. Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein bekannter Fußballprofi sein Geld mit den Händen verdient. Damit habe ich kein Problem. Ich kann nichts Besonderes daran finden, mein Geld mit körperlicher Arbeit zu verdienen. Das mache ich lieber, als mich in einem Büro mit Karteileichen herumzuschlagen. Viele meiner ehemaligen Kollegen verdienen ihr Geld mit Versicherungen. Das könnte ich nicht. Mit den eigenen Händen richtig zuzupacken, ist ein Vorteil. Man sieht sofort das Resultat des eigenen Tuns. Im Hafen bewegt man etwas, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Knochenjob. Sie arbeiten auch als Lascher und löschen Frachten auf Containerschiffen. Als Lascher geht man auf die Schiffe, das ist harte körperliche Arbeit, bei Wind und Wetter und auch nachts. Man muss Container löschen oder auf dem Schiffsdeck befestigen. Da sind schon einige am Stöhnen. Man muss klettern und sich dünn machen, um zwischen den Containern durchzukommen. Das ist für manchen Horror. Jede Schicht bringt neue Aufgaben, jedes Schiff ist unterschiedlich. Es ist jedes Mal ein anderes Arbeiten,

Volker Ippig Der 46-jährige ehemalige Towart des FC St. Pauli genoss während seiner aktiven Zeit Kultstatus. Er absolvierte 65 Erst- und fünf Zweitligaspiele, bis er wegen einer Rückenverletzung seine Spielerkarriere beenden musste. Er arbeitete als Physiotherapeut und besitzt seit 2004 die A-Trainerlizenz. In der Saison 2007/2008 holte ihn Bundesligist Wolfsburg als Torwarttrainer. Bis heute betreibt Ippig eine mobile Torwartschule.

das macht es interessant. Das ist vergleichbar mit einem Fußballspiel: Obwohl man vieles kennt, läuft jedes Spiel doch anders und man ist immer wieder aufgeregt. Ist Ihr Bekanntheitsgrad ein Vorteil für Sie? Am Anfang gar nicht, da bin ich eher skeptisch beobachtet worden. Da hieß es: Was machst du denn hier? Kannst du nicht was anderes arbeiten? Einige denken auch, ich würde das als Hobby betreiben. Zu denen sage ich dann: Ich mache das genau wie ihr, ich habe meinen Beruf zum Hobby gemacht. Aber ich mache hier meine Arbeit, mir wird nichts geschenkt. Da steigt schnell die Akzeptanz. Sie arbeiten als Unständiger, als Tagelöhner auf Abruf, ohne die Sicherheit eines festen Arbeitsvertrags. Wenn Arbeit anfällt, werde ich angerufen. Auf Abruf zu arbeiten, ist Voraussetzung für diesen Job. Das macht mir nichts aus. Routine, der immer gleiche Tagesablauf, das ist nichts für mich. Flexibel zu bleiben, auch im Kopf, das war schon immer wichtig für mich, ob als Fußballprofi oder Torwarttrainer. Je beweglicher Menschen sind, desto besser kommen sie zurecht – überall. Ist das in wirtschaftlichen Krisenzeiten besonders wichtig? Im Moment ist es sicher ein Vorteil, wenn man flexibel ist und nicht gleich alle Möglichkeiten verwirft, nur weil sie fremd erscheinen. So ist es einfacher, um Wege aus der Krise zu finden. Einige von den unständigen Kollegen sind abgesprungen und suchen nach krisensicheren Dauerjobs. Dadurch ist wieder etwas mehr Arbeit da. Ich komme mit meinen Jobs im Hafen und im Fußball zurecht: Neben der mobilen Torwartschule arbeite ich für den Schleswig-Holsteinischen Fußballverband und trainiere noch den Verbandsligisten TSV Lensahn. Wie macht sich die Weltwirtschaftskrise im Hamburger Hafen bemerkbar? Einige Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet. Aber wir haben generell keine schlechte Stimmung. Hier arbeiten einige Typen, die schon viele Hochs und Tiefs erlebt haben, da wird eher ironisch mit Problemen umgegangen. Können Sie sich diesen Jobmix als Perspektive vorstellen? Ich mache das jetzt schon über ein Jahr, es ist eine gute Sache. Ich könnte noch lange so arbeiten.

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Kolumne

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Krisengeschäftsführer Kein Job für jedermann. Ein kurzer Handlungsüberblick macht deutlich, dass Management in der Krise kein beneidenswerter Posten ist.

Der Job des Geschäftsführers in der Krise einer GmbH ist unerhört anspruchsvoll und schwierig. Nicht nur den Erfolg des Unternehmens wiederherstellen, auch der Gesetzgeber verlangt dem Geschäftsführer einiges ab. Der Handlungsdruck ist enorm und zugleich ist der Geschäftsführer zunehmend zivilrechtlichen und strafrechtlichen Haftungsrisiken ausgesetzt. Die operative Sanierungsfähigkeit ist die zunächst zu beantwortende zentrale Frage. Ohne die Aussicht, zukünftig nachhaltig Überschüsse zu erzielen, ist der Weg der GmbH in die Insolvenz vorgezeichnet. Hierzu muss der Geschäftsführer sich zunächst die Entwicklung der Krise der GmbH vergegenwärtigen. Unsere Erfahrung als Berater zeigt, dass die meisten Unternehmenskrisen „hausgemacht“ sind. An vorderster Stelle ist also die Situation der GmbH Stefan Engel mit hinreichender Fähigkeit zur Selbstkritik zu schreibt über die Rahmenanalysieren. Im Weiteren bedingungen für die Geschäftsist ein Sanierungskonzept führer in kriselnden GmbHs. zu erstellen. Dazu gehört auch die Definition der strategischen Unternehmensziele, denn nur daraus lassen sich Einzelmaßnahmen ableiten. Denkbar sind folgende: Schließung oder Veräußerung einzelner Unternehmensteile, Realisierung stiller Reserven durch Veräußerung, Akquise neuer Geschäftsfelder, Veränderung der betrieblichen Organisation, Konsolidierung beim Personal, Umschuldung, Kapitalerhöhung. Aus dem zugrunde liegenden Sanierungskonzept sollten sich folgende Informationen ergeben: Unternehmensbeschreibung mit Status quo, Analyse der Ursachen für die Krise, Definition und Beschreibung der Ziele, Beschreibung der erforderlichen Maßnahmen, Planrechnun-

gen (GuV, Bilanz, Cashflow), konkrete Schritte der Umsetzung der Planung. Der Geschäftsführer ist umgehend verpflichtet, eine außerordentliche Gesellschafterversammlung einzuberufen, wenn er vom Verlust der Hälfte des eingetragenen Stammkapitals zu Buchwerten Kenntnis hat. Dieses gilt interessanterweise nicht für die sogenannte Unternehmergesellschaft (oder Mini-GmbH), die ja schon mit 1 Euro Stammkapital gegründet werden kann. Bleibt die Einberufung aus, so macht sich der Geschäftsführer schadensersatzpflichtig. Bei der Einladung und Durchführung sind unbedingt die Form- und Fristvorschriften zu beachten. Andernfalls kann eine Gesellschafterversammlung an der Beschlussfähigkeit scheitern und wichtige Zeit wäre vertan. Der Geschäftsführer muss zudem das Kapital der GmbH schützen, nötigenfalls auch vor den Gesellschaftern. Sobald das Reinvermögen unter das eingetragene Stammkapital absinkt, entsteht eine Unterbilanz. Die Zulässigkeit von Geschäften mit Gesellschaftern der GmbH und ihren Angehörigen wird erheblich eingeschränkt. Der Geschäftsführer muss in jedem Fall auf die dokumentierte Gleichwertigkeit von Leistung und Gegenleistung achten. Besonders kritisch und in der Regel anfechtbar sind Kredite an Gesellschafter oder auch die Tilgung von Krediten, die der Gesellschafter gegeben hatte. Bestehen Anhaltspunkte dafür, dass das Reinvermögen der GmbH das eingetragene Stammkapital der GmbH unterschreitet, muss der Geschäftsführer auf Basis der handelsrechtlichen Bewertungsregelungen eine Unterbilanz- Rechnung erstellen (lassen). Diese ist die Basis für weiter gehende Überprüfungen, deren rechtliche Grundlage durch das Insolvenzrecht gebildet wird. Regelmäßig ist anhand der tatsächlichen Werte die Überschuldung zu prüfen. Bestätigt sich diese und kann sie nicht binnen drei Wochen seitens des Geschäftsführers durch geeignete Maßnahmen abgewendet werden, so ist ein Insolvenzantrag durch den Geschäftsführer verpflichtend.

Autor: Stefan Engel, 36 Jahre, Dipl.-Fw. (FH) und Steuerberater; Partner bei Renneberg + Partner, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Rechtsanwälte, mit Büros in Hamburg und Göttingen. Die Kanzlei ist auf die interdisziplinäre Beratung mittelständischer Mandanten spezialisiert. Informationen: www.rup.de.

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Freizeit

Gold für den Gaumen Für Gourmets längst kein Geheimtipp mehr: der jährliche Käse- und Genussmarkt am Freilichtmuseum Kiekeberg. Im Frühjahr stellen Hersteller aus der Region feinste Käse und weitere Delikatessen vor. Eine Entdeckungstour für alle Sinne.

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FREIZEIT

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Für den guten Geschmack Feinste Quarkerzeugnisse aus frischer Vorzugsmilch. Geführte Verkostungen und Kurzseminare sorgen beim Kiekeberger Käse- und Genussmarkt für Einblicke in die Geschmackswelt und die Käseproduktion. In historischen Gebäuden und alten Bauerngärten, mitten im Naturpark Schwarze Berge, präsentieren jährlich an die 50 regionale Hersteller ihre Feinschmeckerwaren.

Text: Maren Kuntze Fotografie: Jana Schuldt

Zwischen Fachwerkhäusern, unter strahlend blauem Himmel, reihen sich Feinkoststände aneinander: Käse über Käse, Wurst, Gewürze, Olivenöle, Kaffee, Weine, Cider. Die Waren sind liebevoll dekoriert, auf Tabletts, mit Blumensträußen, auf Heuballen – wie auf einem Markt in einem französischen Bergdorf. Südländisches Flair ist bei der Korsin Armelle Ait garantiert. Wer hier handgemachten Käse, Trüffelsenf, Ingwermarmelade oder Chili-Öl kaufen möchte, muss

Geduld und Zeit mitbringen. Um ihren Stand schart sich immer ein Grüppchen Interessenten. Zum einen wegen der hausgemachten Delikatessen. Zum anderen, um die quirlige Korsin eine Weile zu erleben, wie sie mit Hingabe, ein wenig hektisch und unaufhörlich schwatzend ihre Kunden bedient. „Wenn ich im Hotel bin oder im TopRestaurant, bestelle ich mir eine gute Flasche Wein – aber meinen Käse bringe ich mir selbst mit“, plaudert sie, lehnt sich weit über den Glastresen und reicht Kostproben

eines Ziegen-Camemberts. Der Käse schmilzt auf der Zunge, mild und nussig, für einen Moment schließen die Meisten ihre Augen: „Mmm, köstlich.“ Als Nächstes folgt ein Käse aus Schafsmilch mit „Bocks’ornklee“. Der Käse steht seinem Vorgänger in nichts nach, mit einer angenehmen holzigen Note und dem leicht bitteren Geschmack des Bockshornklees. Als „Dessert“, wie sie es lachend nennt, verteilt Armelle Ait Scheiben einer Wildschweinsalami mit Trüffel. Die meisten ihrer Delikatessen bereite sie selbst in ihrer

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Hier ein Gläschen handgemachter Apple Cider aus dem Wendland, dort ein Käsekauf bei Beddies aus Soltau. Zwischendurch ein Käse-Seminar mit Slow Food Hamburg und den Gewinnern des Norddeutschen Käsepreises – auf dem Käse- und Genussmarkt kann der Gourmet sich treiben lassen.

eigenen kleinen Küche zu. Angefangen habe sie „aus Liebe zu gutem Käse“. Sie habe sich alles selbst beigebracht, aus Büchern, in Seminaren, durch Gespräche mit Kollegen. Die Grundstoffe wie Frischkäse kaufe sie überwiegend ein und verarbeite sie weiter, veredele sie. Während sie erzählt, lässt sie ihre Kunden einen Wildkräuterkäse probieren. „Und nun die Steigerung: dazu ein Lavendelgelee“. An den verzückten Gesichtern ist erkennbar, dass sie weiß, wovon sie spricht. Für ein einziges Stück Käse würden fünf Liter Milch verarbeitet, um die hohe Geschmackskonzentration zu erreichen, dazu müsse man die ganze Handarbeit rechnen, erklärt Madame Ait. Der Kaufpreis ist eine gute Investition, denn dieser Käse ist etwas anderes als ein abgepackter Gouda vom Supermarkt. Er ist gelbes Gold für den Gaumen.

Von den Gourmet-Ständen entlang der Kopfsteinpflastergassen geht es zum Haupthaus des Museums. Hier finden Verkostungen der Norddeutschen Käsepreisträger 2009 statt. Im Seminarraum sitzen 25 Teilnehmer erwartungsvoll an Tischen im Karree. Vorne stehen appetitlich dekoriert einige Milchkännchen und kleine Schalen mit Quark: Tomaten-Schnittlauch-Quark, Quarkaufstrich mit Schinken, Bananenquarkaufstrich. Der Vortrag der Landesversuchsanstalt Echem (LVA) kann beginnen. Dietrich Landmann, Leiter der LVA, erklärt die Unterschiede zwischen fettarmer, haltbarer Vollmilch, Vorzugsmilch und Molke. Er lässt von seinen Mitarbeiterinnen Becher mit Kostproben herumgehen. „Schmecken Sie zuerst mit den vorderen Geschmacksnerven und lassen Sie die Milch zu den hinteren hinunterlaufen, gurgeln Sie dabei ein wenig“, rät er wie bei einer Weinprobe. Heutzutage gebe

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Neben einem breiten Spektrum norddeutscher Käsekunst sind auf dem Gourmet-Markt Spezialitäten aller Art zu finden: von der geräucherten Forelle bis zum getrockneten Bärlauch. Der Bärlauchbauer aus Hasbergen verteilt zu seinem Wildknoblauch kostenlos Rezepte.

es im Einzelhandel leider kaum noch richtig frische Milch, die sei ebenso wie die H-Milch behandelt und haltbarer gemacht. Tatsächlich schmeckt die Vorzugsmilch der LVA anders. Milchiger. Wohliger. Fetter. „Alles, was gut schmeckt, hat mit Fett zu tun“, weiß Landmann und ihm ist anzusehen, dass er gerne und gut isst. Der mit dem Käsepreis prämierte Bäckerquark mundet ebenfalls vortrefflich. Kein Wunder, wenn er aus so guter Milch gewonnen ist. Frisch, leicht und locker kommen die Kostproben auf Schwarzbrot daher. Wie ein so einfaches Produkt wie Quark so gut schmecken könne? Das liege an der Philosophie der Tierhaltung, erklärt Landmann. Viel Platz, eine gute Ernährung, Hygiene und Menschen, die gut mit den Kühen umgehen. Es gebe sogar eine Bürstenmassageanlage für die Vierbeiner. „Wir legen viel Wert auf Kuh-Komfort, dann bringen die auch Leistung“, sagt der LVA-Leiter und lacht zufrieden.

Weitere Preisträger für ihre Käseerzeugnisse sind der Hof Biss und der Hof Olpenitzfeld aus Schleswig-Holstein. Der Norddeutsche Käsepreis wird jährlich vom Museumsverein Kiekeberg, Slow Food Hamburg und der Käsestraße Schleswig-Holstein vergeben. Wer nicht bis zum Käse- und Genussmarkt im kommenden Mai warten mag, für den ist ein Besuch auf der gänzjährig geöffneten „Käsestraße“ zu empfehlen. Dort liegen 30 Käsereien an einer Rundroute – als die norddeutsche Antwort auf die Weinstraßen im Süden.

Weitere Informationen: Freilichtmuseum Kiekeberg: www.kiekeberg-museum.de, Slow Food Hamburg: www.slowfood-hamburg.de, Käsestraße Schleswig-Holstein: http://kaesestrasse.eformation.de

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LAND

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Regionale Volksbewegungen Die stetig wachsende Gruppe der Berufspendler in der Metropolregion formt eine neue Generation von Reisenden. Sie finden sich zu Fahrgemeinschaften zusammen, zunehmend online vernetzt – und mit ihnen die Metropolregion.

Text: Ricarda D. Herbrand Fotografie: Anweber - Fotolia.com

„Mit der Zeit habe ich mich richtig daran gewöhnt.“ Seit fast 20 Jahren ist Kay Horsinka täglich zweieinhalb Stunden unterwegs. Der Theater-Gewandmeister bricht morgens vom nördlichen Stadtrand Lübecks gen Lüneburg auf und fährt abends wieder zurück. So kommen je Werktag 244 Kilometer auf seinem Tacho zusammen. Seit 1990 haben sie sich zu 1,7 Millionen Straßenkilometern summiert – das entspricht der doppelten Länge des gesamtdeutschen öffentlichen Straßennetzes. Gründe fürs Pendeln gibt es viele: Weil man ortsgebunden ist, die Kinder nicht aus ihrem sozialen Umfeld reißen möchte, der Partner woanders vielleicht keinen passenden Arbeitsplatz findet. Insgesamt 340.000 Menschen in der MRH, Tendenz steigend,

pendeln täglich zu ihrer Arbeitsstelle – sehr oft über Landkreis- und Landesgrenzen hinweg. Die meisten von ihnen, rund 230.000 Einpendler nach Hamburg, kennen den morgendlichen Stau in die City nur zu gut. Neun von zehn kommen aus dem angrenDie Zahl der Pendler steigt kontinuierlich über Landkreis- und Landesgrenzen hinweg.

zenden Ringgebiet. Ergänzt werden sie durch die 600.000 Binnen-, Einkaufs- und Freizeitpendler. Die Zahl jener, die morgens berufsbedingt die Hansestadt verlassen, nimmt ebenfalls zu. Aktuell liegt sie bei 60.000. Die Stadt wächst jeden Tag also um 170.000 Menschen – 10 Prozent der Einwohner Hamburgs.

Die Hansemetropole ist nach Frankfurt und München der drittgrößte bundesdeutsche Pendlermagnet. Vielerorts haben sich in den letzten Jahren um die Stadt neue Produktions- und Dienstleistungsstrukturen herausgebildet, die nun ebenfalls Pendler anziehen und damit die Region stärken. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB) von 2008 belegt: „Pendeln als flexible Form der Arbeitskräftemobilität wird zunehmend wichtiger“, so die Arbeitsmarktforscherinnen Anette Haas und Silke Hamann. Pendler tragen außerdem zur Stärkung ihrer Heimatregionen in der MRH bei. Sie erhöhen die Güternachfrage und stehen bei einer Besserung der Arbeitsmarktlage lokal ansässigen Firmen als Arbeitskräfte zur Verfügung.

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Land

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Vernetzte Metropolregion Übersicht der Ein- und Auspendlerströme in der Metropolregion Hamburg. Die größten Bewegungen finden naturgemäß nach Hamburg statt. Um ihren Arbeitsplatz zu erreichen, fahren täglich 230.000 Menschen in die Hansestadt und 60.000 aus ihr heraus. Zu beobachten ist zudem ein reger und stetig wachsender Pendlerstrom auch zwischen den insgesamt 800 Orten, 14 Landkreisen und drei Bundesländern der Metropolregion. Dabei ist der Grad der Pendlerbewegungen ein aufschlussreiches Indiz dafür, dass die einzelnen Kreise sich immer stärker vernetzen und zunehmend zusammenwachsen.

Damit strahlt die Wirtschaftskraft Hamburgs auf die gesamte MRH aus und rückt ihre einzelnen Gebiete näher zusammen. Laut Statistischem Bundesamt nutzen 67 Prozent der Berufspendler das Auto – je weiter entfernt vom Wohnort der Arbeitsplatz ist, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit hierfür. Trotz Ausbau des ÖPNV, zum Beispiel nach Stade, wächst das Verkehrsaufkommen, die Spritpreise steigen und der CO2-Ausstoß bedroht Klima und Umwelt. Daher werden Fahrgemeinschaften zunehmend interessant. Inzwischen finden sich Berufspendler auch online zusammen: auf dem Pendlerportal (www.pendlerportal.de). Anders als Internetplattformen für allgemeine Mitfahrgelegenheiten ist die Online-Börse ein Public-Private-Partnership-Projekt. Auf Anregung und in Kooperation mit einigen Landkreisen sowie der Stadt Hamburg entwickelte die Marktplatz Lüneburger Heide Internet GmbH Fahrgemeinschaften werden durch wachsende Kosten zunehmend interessant und sorgen für ein vermehrtes Interesse an Pendlerportalen.

das spezielle Portal, um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren. „Diese Pendlergruppe hat ganz andere Ansprüche, als das auf allgemeinen Fahrgemeinschafts-Plattformen üblich ist. Sie kann sich keine Varianz bei Start- und Ankunftszeit oder den Ankunftsorten leisten. Sie braucht absolute Verbindlichkeit auf beiden Seiten. also Dauerhaftigkeit und eine gewisse Professionalität“, begründet Frank Dalock, Geschäftsführer des Unternehmens, die starke Resonanz auf das Portal. Viele Kommunen und Kreise der MRH nutzen gegen eine geringe Lizenzgebühr bereits das System intern und bieten es außerdem als Service auf ihren Seiten an. Verknüpfungen mit den Fahrplänen der ÖPNV erleichtern die Suche nach dem schnellsten Weg zum Job – und nach Hause. Bonus: Die eingesparten Tonnen CO2 werden live auf der Portalseite errechnet. Dabei ist die Plattform nur erster Anlaufpunkt. Sie soll sich mit der

Zeit überflüssig machen: wenn immer mehr Berufspendler in der MRH sich hier zusammengefunden haben. Jan Reimer aus St. Annen bei Heide nutzt das Pendlerportal, um Fahrer zu finden. Er selbst leistet sich kein Auto, „das Pendeln kostet auch so genug. Außerdem verzichte ich aus ökologischen Gründen darauf.“ Oft weiß er am Samstag noch nicht, mit wem er Montag früh nach Hamburg fährt. „Es gibt hier einige Hamburg-Pendler. Inzwischen reicht oft ein Anruf sonntagabends. Ansonsten fahre ich mit dem Zug.“ Im Anschluss geht es noch ein paar Stationen mit der S-Bahn weiter, bis der Umwelttechniker an seinem Arbeitsplatz im Hamburger Hafen ankommt. Bis dahin hat er bereits 1,75 Stunden Anreise hinter sich. Wohnen möchte er jedoch nicht in der Hansemetropole. „Die Stadt ist schön. Aber ich habe in St. Annen mein Haus und brauche einfach das Land. Am Wochenende möchte ich mich aufs Rad setzen können und an die Nordsee fahren, zum Beispiel zum Wattwandern. Zwei Wohnsitze kann ich mir aber nicht leisten.“ Auch der 48-Jährige pendelt seit 1992, täglich 300 Kilometer. Macht das auf Dauer mürbe? „Es zehrt einerseits auf, andeDie Vorteile des Wohnortes wiegen die täglich zu fahrenden 300 Kilometer zwischen Wohnort und Arbeitsplatz oftmals auf.

rerseits entspanne ich mich auf der Fahrt. Ich genieße es, im Zug zu lesen, aus dem Fenster zu sehen. Oder ich plane in Gedanken das Wochenende. Vielleicht rede ich es mir auch schön, doch es ist einfach angenehm, nicht schlagartig aus dem Job und gleich in die Familie zu fallen.“ Kay Horsinka geht es ähnlich. „Während der Fahrt bin ich meist allein – das ist meine Zeit. In der kann ich nachdenken, Musik hören, mich innerlich auf den Job vorbereiten oder einen anstrengenden Probentag hinter mir lassen. Wenn ich nach Hause komme, bin ich auch wirklich zu Hause. Die Zeit brauche ich, um von der einen Welt in die andere zu gehen.“ Viele Dinge erledigt oder besorgt er inzwischen auf dem Weg zwischen Lüneburg und Lübeck. Finanziell rechnet sich das Pendeln für ihn allerdings nicht mehr. „Vor 20 Jahren bei 90 Pfennig pro Liter war das okay. Inzwischen haben sich die Kosten mehr als verdoppelt.“ Deshalb bietet auch er eine Fahrgemeinschaft im WWW an. Manchmal wird sie genutzt. Die Familie hat sich darauf eingestellt und stimmt sich ab. Aus dem einstigen Provisorium ist ein Dauerzustand geworden. So lang die Strecken auch sind, die der Theater-Gewandmeister oder der Umwelttechniker täglich zurücklegen: Mit ihnen verweben sich die einzelnen Teile der MRH jeden Tag ein Stück mehr. Und lassen dabei ganz neue Freiräume entstehen – inmitten einer pulsierenden, lebendigen Metropolregion.

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Politik

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Tiefer gelegte Elbe Die geplante Fahrrinnenanpassung der Elbe ist ein Politikum. Politik und maritime Wirtschaft halten sie für unverzichtbar, Umweltverbände und Anrainer wollen die Elbvertiefung verhindern. Jetzt muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden.

Text: Rainer Schäfer Fotografie: Jana Schuldt

Die „Yang Ming“ verlässt den Hamburger Hafen und nimmt Kurs in Richtung Nordsee. Ein kurzer Blick genügt Jörg Osterwald, um die Ladung des Schiffes einzuschätzen. „Da stehen ungefähr 6.000 Container. Da wäre noch Platz für 1.000 weitere“, sagt der ProjektleiDie Elbe soll vertieft werden, damit die jüngste Generation der Containerschiffe sie passieren kann.

ter der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe. Den Tiefgang des Containerschiffes schätzt er auf 11,80 bis 12,20 Meter. Die „Yang Ming“ hat also noch reichlich Wasser unter dem Kiel. Denn hier verkehren problemlos Schiffe mit einem Tiefgang bis zu 13,50 Meter. Die Zahl der ein- und ausfahrenden Schiffe im Hamburger Hafen ist überschaubar. „Auch eine Auswirkung der Weltwirtschafts-

krise“, wie Osterwald einräumt, der dem Verkehrsministerium von Wolfgang Tiefensee unterstellt ist. Trotzdem soll die Elbe ihre Kuppen verlieren. Zwischen Hamburg und Cuxhafen soll die Elbe auf 120 Kilometern da vertieft werden, wo die jüngste Generation der Containerschiffe ihren wirtschaftlichen Gebrauchstiefgang heute nicht realisieren kann. Bislang können Schiffe mit einem maximalen Tiefgang von 13,50 Metern Hamburg tideabhängig verlassen, nach dem Eingriff soll dies für Schiffe mit bis zu 14,50 Meter 50 Tiefgang möglich sein. Die maritime Wirtschaft Hamburgs hat schon vor sieben Jahren ihren Bedarf angemeldet: Wenn die Elbe nicht den global gängigen Transportmöglichkeiten angepasst werde, werde Hamburg zum Provinzhafen degradiert. Dann seien die wirtschaftlichen Konsequenzen für die Hansestadt und ihr Umland drastisch, der Verlust von vielen Arbeitsplätzen drohe.

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Als der Antrag auf den Ausbau der Wasserstraße gestellt wurde, boomte die Wirtschaft, zweistellige Zuwachsraten im Jahr waren die Regel. 2015, so die Prognose, sollen 15 Millionen Standardcontainer den Hamburger Hafen erreichen. Die werden auf immer größeren Schiffen transportiert. Diese Giganten unter den Containerschiffen, die „Post-Panamax-Schiffe“, können die Elbe nicht mehr voll beladen passieren. Ein Fiasko, sagen die Hamburger Reeder. Aber es besteht keine Einigkeit darüber, ob das Tor zur Welt tatsächlich zu klein und zu niedrig geworden ist. Seit Jahren wird darüber gestritten zwischen Wirtschaft und Politik auf der einen, Umweltverbänden und Anrainern auf der anderen Seite. Kritiker wie Walter Feldt bezweifeln die Notwendigkeit einer weiteren Vertiefung nach der letzten, 1999 erfolgten. „Die jetzige Vertiefung ist mit dem Bedarf nicht zu begründen. Die größten Containerschiffe der Welt können ohne Vertiefung nach Hamburg fahren, wenn sie auf einen Teil ihrer Transitladung verzichten.“ Die meist aus Südostasien stammende

Meinung gegen Meinung Festgefahrene Positionen: Politik und Wirtschaft gehen davon aus, dass im Hamburger Hafen rund 50.000 Arbeitsplätze verloren gehen könnten, wenn die Elbe nicht den global gängigen Transportbedürfnissen angepasst wird. Gegner der Elbvertiefung kommen zu einem ganz anderen Rechenergebnis: Lediglich 50 bis 100 Arbeitsplätze seien in Gefahr.

Politik

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Ladung könne bereits in Le Havre, Rotterdam oder Southampton entladen werden, sodass die großen Containerschiffe die Elbe nur noch teilbeladen passieren müssten. Um einen Hafenstopp im Westen einzusparen, werde darauf aber von Reedern gerne verzichtet: „Hamburg profitiert nicht davon, da diese Container nicht für Hamburg bestimmt sind. Bei einer höheren Schiffsauslastung mit Transitcontainern geht es um Reederwünsche und Profitmaximierung.“ Feldt Die Umweltverbände fordern ein alternatives Hafenkonzept anstatt einer weiteren Vertiefung der Elbe.

arbeitete von 1999 bis 2003 in leitender Funktion im Umweltministerium Niedersachsen, schon damals beurteilte er die erste Elbbaggerung „sehr kritisch“. Heute arbeitet er unter anderem als Berater von Umweltverbänden wie dem „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“, BUND, Landesverband Niedersachsen. Auch Manfred Braasch, Geschäftsführer des Hamburger Landesverbandes des BUND, ist überzeugt davon, dass sich die Elbvertiefung durch ein norddeutsches Hafenkonzept verhindern ließe. „Wenn das bislang mangelhafte logistische Zusammenspiel der Häfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven verbessert würde, wäre dieser gewaltige ökologische Eingriff nicht notwendig.“ Braasch bemängelt, dass keine Alternativen zur geplanten Elbvertiefung geprüft werden. „Die sind vorhanden und umsetzbar, ohne dass im Hamburger Hafen die Lichter ausgehen würden, wie befürchtet wird.“

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Politik

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Stattdessen unterstellt Braasch, dass der „Politik gezielt falsche Entscheidungsgrundlagen geliefert werden“. Schon die erstellte NutzenKosten-Untersuchung weise gravierende Mängel auf. Auf die leichte Schulter nimmt Professor Heinrich Reincke die Fahrrinnenanpassung nicht. „Den Bedarf einer solchen Maßnahme muss man sorgfältig prüfen und diskutieren“, sagt Reincke. „Aber ich sehe technisch dazu keine Alternative.“ Die alternativen Hafenkonzepte zielen seiner Meinung nach an den realen Einflussnahmen der Politik vorbei. „Wir können den Reedern nicht vorschreiben, wo sie hinfahren sollen und ihre Ladung aufnehmen oder löschen sollen.“ Für eine solche Verkehrslenkung fehlten schon allein die ordnungspolitischen Möglichkeiten. Heinrich Reincke versuchte als Mediator von August 2004 bis Ende 2006 neben anderen Fachthemen auch zwischen den Umweltverbänden einerseits und den Reedern und Hafenbetreibern andererseits zu vermitteln. Vergeblich, inzwischen arbeitet Reincke im Pla-

Das Tor zur Welt Die Giganten unter den Containerschiffen können den Hamburger Hafen nicht mehr voll beladen befahren. Nach der geplanten Fahrrinnenanpassung soll die Elbe in den nächsten Jahrzehnten nicht mehr vertieft werden. Experten gehen davon aus, dass die vertiefte Elbe in den kommenden 30 bis 50 Jahren den Anforderungen des globalen Transportverkehrs genügen müsste. Die Kosten der Maßnahme werden auf rund 380 Millionen Euro veranschlagt, Kritiker gehen von rund 500 Millionen Euro aus.

Foto: Tui Deutschland

nungsstab der Senatskanzlei und ist direkt Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust unterstellt. Reincke kennt die Bedenken und die Sorgen der Kritiker und Anrainer wie kein Zweiter. Gerade die Anwohner und Kommunen in Niedersachsen befürchteten, dass nach einer weiteren Elbvertiefung ihre Deiche brechen könnten. Inzwischen hält Reincke das schwierige Thema Deichsicherheit, von dem das Land Niedersachsen seine Zustimmung zur Fahrrinnenanpassung abhängig machen wollte, für „weitgehend gelöst. Ich gehe davon Beim Thema Deichsicherheit herrschte Uneinigkeit. Inzwischen haben sich die Länder weitgehend geeinigt.

aus, dass das Einvernehmen der Länder, zumindest was das Thema Deichsicherheit angeht, erfolgen wird.“ Was unvermindert weiterschwelt, ist der Streit mit den Naturschutzverbänden. Bei der geplanten Maßnahme sollen 38,5 Millionen Kubikmeter Aushub anfallen, der eineinhalbfache Umfang der Planbaggermenge von 1999. Dabei erwies sich der Versuch, die Fahrrinnen nach der letzten Vertiefung frei zu halten, schwieriger als vermutet. „In der Badewanne Elbe wird sehr intensiv gebaggert“, räumt Reincke ein. Walter Feldt vergleicht die Baggerarbeiten mit dem Bau einer Sandburg am Meeresstrand, „je tiefer man buddelt, umso schneller sedimentiert das zu“. Die Elbe sei ein morphologisch hochaktiver Strom, den man nicht stabilisieren könne wie eine betonierte Rinne. Nicht nur im Hamburger Hafen gibt ohne Baggerarbeiten es eine natürliche Verschlickung, auch die kleinen Häfen an der Elbe sind davon betroffen.

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Was ihm lange Zeit Kopfzerbrechen verursachte, hält Jörg Osterwald nun für gelöst. „Wir haben mit dem integrierten Strombaukonzept zur weiteren Fahrrinnenanpassung nicht nur die nachteiligen Auswirkungen einer Fahrrinnenvertiefung und – verbreiterung minimiert, sondern auch einen ersten Schritt zur Dämpfung nachteiliger natürlicher Entwicklungen in der Außenelbe geplant“, sagt der Ingenieur. Auch in der Unterhaltungsbaggerei haben neue Erkenntnisse zur Optimierung geführt. Lange Zeit wurden die Sedimente an der Landesgrenze bei Wedel „umgelagert“, wo die Flut große Mengen davon wieder in die Fahrrinne und die Häfen zurückbeförderte. Eine „Kreislaufbaggerung“, die jetzt stark eingeschränkt wird. Jetzt wird das Baggergut in der Nordsee umgelagert. „Das ist zwar teurer, aber zu vertreten, da dadurch die Unterhaltungsbaggermengen reduziert werden.“ Nur in einem Punkt sind sich alle Kontrahenten einig: Die Arbeiten an der Elbe haben Auswirkungen auf das ökologische System. Manfred Braasch sieht irreversible Schäden für Flora und Fauna voraus: „Der Eingriff in das Flussregime steht in keinem begründbaren Verhältnis zum Nutzen. Außerdem werden wichtige EU-Richtlinien verletzt.“ Walter Feldt prognostiziert „immense ökologische Auswirkungen auf das System Tideelbe. Kettenreaktionen, die nur schwer zu handeln sind.“ Die Hamburger Planer „wägen sehr sensibel zwischen ökonomischen Erfordernissen und ökologischer Rücksichtsnahme ab“, sagt Osterwald. „Die mit dem Strombaukonzept integrierten Minderungsmaßnahmen führen zur nur geringfügigen Veränderung des Ökosystems, die im Übrigen durch geeignete Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vollständig kompensiert wird.“ Trotzdem: Eine Einigung ist

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nicht in Sicht. Ursprünglich sollte die Ausbaggerung der Elbe bis Ende 2009 abgeschlossen sein, inzwischen hinkt das Projekt dem Zeitplan schon anderthalb Jahre hinterher. „Es aufzugeben, wäre ein fatales Signal“, sagt Jörg Osterwald. „Verkehrswegeplanung muss Zeiträume von 20 bis 30 Jahren berücksichtigen und keine vorübergehende wirtschaftliche Delle.“ Denn die Krise ist heute. Dass sie enden wird, wollen selbst Pessimisten nicht leugnen. „Wir brauchen eine vertiefte Elbe für den globalen Warentransport“, sagt Osterwald. Die Elbe kann nur weiter fließen. Sie genügt sich, aber längst nicht mehr den Ansprüchen des Menschen.

Daran zweifelt auch Wirtschaftssenator Axel Gedaschko nicht: „Bereits in diesem Jahr laufen den Hamburger Hafen Schiffe der Superklasse an: So hat der Containerriese ‚Marit Maersk’ auf seiner Jungfernfahrt hier fest gemacht. Mit 367 Metern war es das längste Schiff, das jemals Hamburg angelaufen hat. Der Einsatz dieser besonders großen Schiffe wird durch die konjunkturelle Krise sogar noch verstärkt, was schon jetzt zu erkennen ist. Auf den Hauptlinien zwischen Asien, Europa und Amerika werden aktuell als Reaktion auf geringere Ladungsvolumina ‚kleinere’ Schiffe stillgelegt.“ Dabei erkennt er die Sorge der Anwohner und Verbände um Natur und Deichsicherheit vollkommen an. Diese Probleme stünden aus seiner Sicht aber vor einer Lösung. Der oberste Wirtschaftspolitiker Hamburgs betont: „Es geht um Krisenvorsorge, es geht um eine nationale Aufgabe und es geht um die Zukunftsfähigkeit des größten Seehafens Deutschlands.“

Foto: www.malzkornfoto.de

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POLITIK

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Let´s go cluster Wie wichtig sind Networking, Wertschöpfungsbeziehungen und Businessplattformen zur Krisenprävention und -bewältigung? Wir trafen Clustermanagerin Dörthe-Julia Zurmöhle von der Hamburgischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung.

Text: Axel Schüler-Bredt Fotografie: Hamburg@work

Das sogenannte „Cluster“ steht mehr denn je im Fokus und als Sammelbegriff für die Bildung von Netzwerken. Der Hamburger Senat hat die Clusterpolitik sogar zu seinem zentralen Instrument für die Wirtschaftsförderungs- und Industriepolitik gemacht. Was steckt dahinter? Bei der Clusterpolitik geht es darum, Unternehmen und Institutionen ausgewählter Branchen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vor Ort zu konzentrieren und damit – und darauf kommt es insbesondere an – ihre enge Vernetzung zu fördern. Ein weiteres wichtiges Element ist der Erfahrungsaustausch dieser Unternehmen untereinander mit dem Ziel den Medien-, IT- und Telekommunikationsstandort Hamburg insgesamt zu stärken. „Die Hansestadt betreibt ihre Schwerpunktcluster unter anderem in Form von Public-Private-Partnerships und kann so spezielle Aktionen zwischen Wirtschaft, Politik und Verwaltung initiieren. Für mich persönlich ist diese Form des Clustermanagements ein Synonym für eine kompetente und nachhaltige Betreuung von ansässigen Unternehmen und solchen, die sich ansiedeln wollen. Wie funktionieren Clustermanagements? Da muss man unterscheiden: Ein regionales Clustermanagement wie das in unserer Metropolregion steht für eine räumliche und – aufgrund der technologischen Entwicklungen inzwischen auch – digitale Vernetzung der Beteiligten. Dazu zählen zum Beispiel

Unternehmen beziehungsweise deren Zulieferer, Hochschul- und Forschungseinrichtungen, Interessenvertretungen, der öffentliche Sektor und auch externe Clusterakteure. Die öffentliche Hand kann Cluster durch spezielle Förderprogramme, Partnerschaften und innovative Servicemodelle entscheidend unterstützen. Auf der anderen Seite bieten Public-Private-Partnership-Modelle Unternehmen die Möglichkeit, sich zu engagieren. Im Hamburg@work e.V. haben sich zum Beispiel 2.500 Mitglieder aus über 650 Unternehmen aus der digitalen Wirtschaft zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Sie verkörpern den Private-Part bei der Initiative Hamburg@work. Sie sind als Clustermanagerin täglich an der Wirtschaftsfront unterwegs, stellen Verbindungen her, suchen Synergien, vernetzen Kontakte. Beobachten Sie einen Wandel, sich in Krisenzeiten eher für Cluster zu begeistern? Die Erkenntnis, dass sich Netzwerken auszahlt, nimmt stetig zu. Allerdings macht die reine Mitgliedschaft noch keinen erfolgreichen Netzwerker aus. Das persönliche Engagement ist die Grundlage für den Erfolg. Grundsätzlich kann man sagen: Kontakte knüpft man dann, wenn man sie nicht braucht, damit man sie hat, wenn man sie braucht. Das heißt, wer rechtzeitig in sein Netzwerk investiert hat, profitiert in Zeiten wie diesen davon. Dabei macht der persönliche Kontakt häufig den Unterschied. Gute

Leistung wird sowieso vorausgesetzt, wenn ein Auftrag vergeben wird. So ist es oftmals dann der persönliche Kontakt, der den Zuschlag bringt – und der persönliche Kontakt steht für Vertrauen. Steht dieser persönliche Kontakt nicht im krassen Widerspruch zu Online-Netzwerken in der kalten Welt des World Wide Web? Sehen Sie es doch positiv: Durch den E-Clustering-Ansatz und damit die vielfältigen Möglichkeiten der digitalen Nähe erfährt das traditionelle Clusterkonzept eine völlig neue Dimension: Unabhängig von Raum und Zeit können Informations-, Kommunikations- und Transaktionsprozesse unter Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien abgewickelt werden. Die räumliche wie auch die digitale Nähe schaffen damit die Voraussetzung für eine nachhaltige Clusterentwicklung. Der regionale Prozess zur Clusterbildung in der Metropolregion Hamburg und die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien stehen in einer engen Beziehung zueinander. Die räumliche Nähe führt zu Face-toFace-Kontakten engagierter Clusterakteure, und dies erleichtert Kooperationen und partnerschaftliche Prozesse. Also jemand, der alle kennt … … ist noch lange kein Netzwerker! Ohne Nachhaltigkeit funktioniert das beste Netzwerk nicht. Geben und nehmen ist die Devise, und das genau in dieser Reihenfolge.

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Politik

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Dörthe-Julia Zurmöhle Die studierte Betriebswirtin und Hotelfachfrau war Mitarbeiterin der ersten Stunde bei der Werbeagentur „Heimat“ in Berlin, bevor sie internationale Berufserfahrung in Portugal, der Schweiz und Griechenland sammelte. Nach dem Zussatzstudium zum Eventmanager war sie Verkaufsleiterin im Radisson SAS Lübeck und später im Hotel Lindtner Hamburg. 2002 hat Zurmöhle die Verantwortung für Veranstaltungen, Mitgliederbetreuung und Kooperationen im Hamburger Business Club übernommen, wo sie 2004 in die Geschäftsleitung wechselte. Seit 2007 ist sie Clustermanagerin für Medien, IT und Telekommunikation bei dem Branchennetzwerk Hamburg@work.

Mit dem Netzwerk Hamburg@work hat die Stadt Hamburg eine Initiative ins Leben gerufen, die sich wachsender Akzeptanz erfreut. Sehen Sie einen Zusammenhang zur derzeitigen wirtschaftlichen Situation? Hamburg@work gibt es ja bereits seit 1997, und wir haben selbst eine gewaltige Krise beim Crash der Neuen Märkte 2000/2001 überstanden. Es mag insofern einen Zusammenhang geben, als dass wir daraus gestärkt hervorgegangen sind und bereits seit Jahren als gut funktionierende Kommunikationsplattform zum Erfahrungsaustausch und Knüpfen von Kontakten bekannt sind – ein gewachsenes Vertrauen. Genau das zahlt sich nun weiter aus, denn schließlich werden Kontakte zwischen Menschen gemacht. Was sind die entscheidenden Werte für eine erfolgreiche Umsetzung von Clustern? Gibt es branchenspezifische Besonderheiten? Vom Grundsatz her gibt es da keine Unterschiede. Ich verwende in diesem Zusammenhang gern das Bild der „Hanse“ als einer sehr ursprünglichen Netzwerkform. Weltweit funktionierte der Handel zwischen den Kaufleuten, da es bestimmte Regeln einzuhalten galt: Der Handschlag unter Kaufleuten, Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit, Authentizität – und das hat sich bis heute aus meiner Sicht nicht verändert. Es ist in unserer schnelllebigen Zeit eher noch wichtiger geworden.

Mehr Informationen: www.hamburg-media.net

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Freizeit

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„Meine Metropolregion“ Der große Fotowettbewerb der Metropolregion Hamburg hat alle Erwartungen übertroffen: Die Jury hatte die Qual der Wahl, aus knapp 200 Fotos die besten zu küren. Wir stellen die Gewinnerfotos vor.

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Die vielen Gesichter einer Region einzufangen, ist nahezu unmöglich, zumal in einem Gebiet, das drei Bundesländer, 14 Kreise und 800 Orte zählt. Der große Fotowettbewerb der Metropolregion Hamburg zeigt aber ihre wunderbaren Facetten – zwischen Großstadtflair und Kleinstadtatmosphäre. Die vielen unterschiedlichen Gesichter gaben den Teilnehmern eine grenzenlose Motivauswahl und die Ergebnisse belegen, dass die Hobbyfotografen zu jeder Tages- und Nachtzeit auf Motivjagd waren. Aufgrund der Vielzahl hochkarätiger Einsendungen hatten die Juroren zwar eine schwere, aber doch sehr interessante Herausforderung zu meistern. Die Wahl fiel schließlich auf das Foto „Grenzenloser Herbst“ von Doris Schwartz aus Delve im Landkreis Dithmarschen, die sich über 1.000 Euro freuen konnte. Insgesamt wurde ein Preisgeld von 2.000 Euro und viele interessante Sachgewinne ausgelobt. 2

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Die Fotos – die Gewinner 1. Grenzenloser Herbst, Doris Schwartz (Delve) 2. Waltershofer Hafen, Andreas Wagner (Hamburg) 3. Möwenflüsterin, Ditmar Gess (Kiel) 4. Auenpriel vom Friedrichskooger Hafen, Hartwig Geerkens (Friedrichskoog) 5. Geteilter Lebensraum, Andreas Wagner (Hamburg) 6. Hamburger Rathaus, Fritz Berger (Wien) 7. Europa – der Metropolregion ihr Luxusschiff, Oliver Sesemann (Albersdorf) 8. Leuchtfeuer, Kay Ludwig (Schmalfeld) 9. Hamburgs Weiße Flotte, Kay Ludwig (Schmalfeld) 10. Spiegelung im Fleet, Frank Hoffmann (Buchholz i.d.N.)

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Umwelt

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Stadt, Land, Fluss Unter Leitung der TuTech Innovation GmbH erforscht ein groß angelegtes mehrjähriges Projekt mögliche Ansätze zur Bewältigung des Klimawandels im Rahmen von Klima-Anpassungsstrategien für die Metropolregion.

Text: Jens Steffenhagen Fotografie: TuTech

Angesichts immer neuer Wetterrekorde ist der Klimawandel für Manfred Nahrstedt längst Alltag: „Wir haben bereits Probleme mit der Beregnung der Felder“, klagt der Landrat des Landkreises Lüneburg. Kein Wunder: Der April 2009 war mit einer Durchschnittstemperatur von 12,3 Grad Celsius nicht nur der wärmste April in der Metropolregion Hamburg seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1890, sondern auch der sonnigste. „Der April glich in diesem Jahr eigentlich einem milden Mai“, meint Frank Böttcher vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. Der April 2009 war der wärmste und trockenste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Doch der Klimawandel hat in der Metropolregion Hamburg viele Gesichter. Neben der Dürre plagt die Landwirte in der MRH auch die Sorge vor gewaltigen Regenmengen, schließlich sind die regionalen Unterschiede gewaltig. Entlang der Flüsse fürchtet man heftige Überschwemmungen – Nahrstedt erinnert nur an die beiden „Jahrhunderthochwasser“ 2002 und 2006, bei denen

großflächige Überflutungen der Elbe nur knapp verhindert werden konnten. Die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen für Norddeutschland mit seinen diversen Landschaften und verschiedenen Klima-, Boden- und Wasserverhältnissen vorherzusagen, ist extrem kompliziert. Daher bündeln die zugehörigen Landkreise der Metropolregion Hamburg ab sofort ihre Kräfte und suchen gemeinsam nach Strategien, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen. Das Projekt „Klimzug-Nord“, Kürzel für „Klimawandel zukunftsfähig gestalten“, soll bis 2014 Lösungsansätze finden und einen Masterplan zum KlimafolgenManagement in der MRH für den Zeithorizont bis zum Jahr 2050 erarbeiten. Konkrete Ziele sind die Entwicklung von Techniken, Methoden und Planungsverfahren zur Abwehr und Minderung von Klimafolgen und die Präsentation von Strategien und Konzepten, mit denen diese Methoden in die regionalen Planungs- und Entwicklungsprozesse eingebunden werden können. Darüber hinaus sollen die Kosten und die Wirksamkeit dieser Strategien für die Zivilgesellschaft, die Umwelt und die Wirt-

schaft ermittelt werden. Koordinator Helmut Thamer von der TuTech Innovation GmbH verbindet mit dem Projekt die Hoffnung, „dass durch den intensiveren Dialog mit Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit die Bereitschaft zur Anwendung der vorgeschlagenen Verfahren gefördert wird“. Am 8. Juni fand auf dem Gelände der TuTech in Hamburg-Harburg der „Kickoff“ statt. 120 Teilnehmer aus ganz Norddeutschland kamen zu dem internen Auftakt des Forschungsvorhabens zusammen. Klimasymposium mit Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Fachbehörden.

Zwei Tage lang diskutierten Wissenschaftler, Forscher, Vertreter von Fachbehörden und Unternehmer intensivst die zukünftige Vorgehensweise. Thamer stellte im Rahmen der Präsentation des Projekts auch die zu erwartenden Veränderungen vor: Demnach würden die Sommer trockener und die Winter nasser. Die Folge: katastrophale Überschwemmungen, Stürme mit durchschnittlich zehn Prozent höheren Windgeschwindigkeiten

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und Sturmfluten, die schon bis zum Jahr 2030 um durchschnittlich 23 Zentimeter höher als heute auflaufen. Andere Prognosen sprechen sogar von Steigerungen von 45 bis 75 Zentimetern bis zum Ende des Jahrhunderts. Daran knüpfen sich Fragen an: Wie wirkt sich Starkregen lokal aus, wo werden die Grundwasserspiegel steigen, wo werden sie sinken? Werden neue Schädlinge den Obst- und Gemüseanbau im Alten Land heimsuchen? Wie viel kostet der KliWie wirkt sich der Klimawandel in der Metropolregion Hamburg aus?

mawandel? Bei der Beantwortung sollen drei Themenschwerpunkte im Fokus stehen: das Elbeästuar, die Zukunft der Kulturlandschaften sowie eine integrierte Stadtund Raumplanung. An dem Projekt beteiligt sind je sechs Hochschulen und Forschungseinrichtungen, elf Behörden und behördennahe Einrichtungen und zehn Unternehmen. Hinzu kommen zahlreiche weitere assoziierte Partner. Für Manfred Nahrstedt eine ideale Ver-

bindung: „Nur gemeinsam können wir eine nachhaltige Klimapolitik durchsetzen.“ Auch für Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust, seit 2007 klimapolitischer Sprecher der CDU, hat Klimaschutz Priorität, „doch der Klimawandel ist nun mal da und nicht wegzureden und auf den muss man reagieren!“ Daher brauche man „Anpassungsstrategien“. Es gehe nicht darum, „Angst zu schüren, sondern Wege aufzeigen. Und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass der Klimawandel kommt. Nur so kann man den Klimaschutz stärken.“ Der Zusammenschluss orientiert sich an den vorhandenen Kooperationsstrukturen der Metropolregion. Zusätzlich gehört auch der Landkreis Ludwigslust aus MecklenburgVorpommern dem Klimzug-Nord an. In der BRD existieren derzeit sechs vergleichbare regionale Forschungsvorhaben. Mit einem Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro ist Klimzug-Nord jedoch das größte Projekt in Deutschland und ein Leitprojekt der MRH. Doch wer finanziert das ehrgeizige Vorhaben? 15 Millionen Euro, also der größte Teil des Geldes, kommen vom Bundesforschungsministerium. Die Metropolregion

Klimawandel betrifft alle Bereiche Steigendes Hochwasser an der Elbe, vermehrt voll gelaufene Keller durch heftige Regenfälle, intensivere Schädlingsplagen in der Landwirtschaft – alles Folgen des Klimawandels. Viele beobachten bereits die ersten Vorboten und vermuten Schreckensszenarien, die schon bald in Norddeutschland zur Regel werden können. Experten rechnen bis zum Ende des Jahrhunderts mit einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 2 bis 3,5 Grad.

Umwelt

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Hamburg verwendet Mittel aus den Förderfonds und übernimmt die gemeinsame Pressearbeit. Renommierte Forschungseinrichtungen, etwa der Deutsche Wetterdienst oder das Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg, und die beteiligten Hochschulen, Behörden und Unternehmen bringen ihrerseits erhebliche Eigenmittel auf. Methoden und Techniken entwickeln, die auch lukrativ exportiert werden können.

Die eingesetzten Summen könnten dabei sogar in absehbarer Zeit Ertrag abwerfen: Bis zum Jahr 2014 sollen durch KlimzugNord Methoden und Techniken entwickelt werden, „die wir auch exportieren können“, wie Helmut Thamer versichert. Die Hansestadt Hamburg selbst steuert etwa 1,2 Millionen Euro bei – eine Investition, die der „Europäischen Klimahauptstadt 2011“ gut zu Gesicht steht.

Für Interessierte: Auf der Website www.klimzug-nord.de werden ab Juli alle einzelnen Projekte detailliert vorgestellt.

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Land

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Hansestadt mit großen Zielen Das Projekt des neuen Audimax-Gebäudes spiegelt viel vom neuen Selbstverständnis Lüneburgs wider: „Große Gedanken brauchen großartige Räume.“ Lüneburg vereint dabei wie kaum eine andere Stadt Tradition und Moderne.

Text: Jens Steffenhagen Fotografie: Landkreis Lüneburg

Von wegen Provinz. Für den zur gelegentlichen Selbstverliebtheit neigenden Großstadtmenschen war Lüneburg bislang meist das Sinnbild für eine überschaubare Kleinstadt mit historischer Altstadt am Rande der Heide. Eine knappe Dreiviertelstunde fährt man mit dem Auto von Hamburg in die 72.000 Einwohner große Hansestadt (in der Region kommen noch einmal 100.000 Menschen hinzu), die am malerischen Fluss Ilmenau liegt, aber alles andere als ein verschlafenes Idyll ist. Lüneburg und seine umliegenden Gemeinden gelten unlängst als Boomregion, allein in den nächsten zehn Jahren wird

ein Bevölkerungswachstum von 11 Prozent erwartet. 5.000 Unternehmen, vorwiegend aus dem mittelständischen Bereich haben sich hier angesiedelt. Auch wenn es abgedroschen klingt, aber wie kaum eine andere Stadt ihrer Größenordnung ist Lüneburg ein Ort zwischen Tradition und Moderne. Die Altstadt schmückt sich mit der Tatsache, dass sie im Zweiten Weltkrieg unversehrt geblieben ist – in Norddeutschland eine Seltenheit. Wer vom Bahnhof zu Fuß startet, ist bereits nach fünf Minuten im historischen Kern der Stadt (Am Sande), in

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Viele Gesichter Von hier starten Besucher zum Spaziergang durch die Altstadt: Am Sande (Foto rechts). Das Schiffshebewerk in Scharnebeck war beim Bau 1974 das größte der Welt. Moderne Frachtschiffe können 38 Meter in die Höhe gehoben werden. Erste Adresse für Brautpaare: das Bleckeder Schloss.

dem man durch unzählige Gassen mit Fachwerkhäusern flanieren kann. Glaubt man den Stadtvätern, so hat Lüneburg sogar die größte Kneipendichte Deutschlands und nach Madrid sogar die zweitgrößte Europas – verdursten oder verhungern wird hier also kein Besucher. Eine interessante RandnoNach Madrid hat Lüneburg die größte Dichte von Kneipen in Europa.

tiz: Andere Städte (etwa Düsseldorf) behaupten ebenfalls von sich, sie hätten die meisten Kneipen pro Einwohner und Quadratmeter. Fakt dagegen ist: Lüneburg war schon immer eine „salzige“ Stadt. Dort, wo heute das Deutsche Salzmuseum steht, stand einst die Lüneburger Saline. Die Unrentabilität des Salzabbaus waren allerdings die Gründe

für die Schließung der Saline vor knapp dreißig Jahren. Heute werden nur noch geringe Mengen für den Kurbetrieb in der Salztherme Lüneburg („SaLü“) gefördert. Doch Lüneburg lebt nicht nur von seiner Geschichte und den Spuren jahrhundertealter Kultur, sondern begreift sich seit ein paar Jahren als Wissenschaftsort der Zukunft. Großen Anteil daran hat Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität, die als Stiftung öffentlichen Rechts seit 2007 ein einmaliges Studienmodell anbietet, das im vergangenen Jahr im Rahmen des Wettbewerbs „Exzellenzstrategien für kleine und mittlere Hochschulen“ ausgezeichnet wurde. Die Bachelor- und Master-Studiengänge arbeiten extrem praxisorientiert und sind an Unternehmenskooperationen gekoppelt. Der Campus wird außerdem schon bald

zum Spielplatz eines der bekanntesten Architekten der Welt werden: Daniel Libeskind. Der 63-Jährige New Yorker wird in naher Zukunft das neue Audimax-Gebäude an der staatlichen Leuphana-Universität bauen. Libeskind gehört spätestens seit dem von ihm entworfenen Jüdischen Museum in Das neue Audimax-Gebäude wird von dem Star-Architekten Daniel Libeskind gebaut.

Berlin zu den großen Stars der internationalen Architekturszene. Für Furore sorgte er vor sieben Jahren, als er den wohl spannendsten Architekturwettbewerb der Welt gewann, bei dem es um den Wiederaufbau des World Trade Centers in Manhattan ging. Man könnte meinen, dass ihn dieses ambitionierte, kostspielige und politisch sowie historisch ungemein aufgeladene Projekt den

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Viel Raum Von Anfang August bis Ende September zeigt sich die Lüneburger Heide von ihrer schönsten Seite. Während der Blütezeit fühlen sich auch die Heidschnucken besonders wohl. Vor dem Rathaus treffen sich Touristen und Einheimische – gerne auch zum Wochenmarkt mittwochs und sonnabends. Die Bars und Cafés am Stint sind das zweite Wohnzimmer vieler Studenten.

Schlaf rauben könnte. Doch der Bau, der seit bereits fünf Jahren in vollem Gange ist, wird von einem anderen Architekturbüro ausgeführt. Zeit also Ein ambitioniertes, kostspieliges und poltische aufgeladenes Projekt.

für Daniel Libeskind, sich auf Lüneburg zu konzentrieren. Die Entwürfe stehen, der Bau wurde im vergangenen Dezember von der Landesregierung abgenickt (die Kosten belaufen sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag), allerdings müssen noch letzte Fragen der Finanzierung geklärt werden, bevor die Bagger anrollen können. Die Beziehungen von Uni-Präsident Sascha Spoun haben am Campus

längst Tradition. Zur Eröffnung des neuen Colleges, bei der Studenten vor knapp anderthalb Jahren für soziales Engagement ausgezeichnet wurden, war der Friedensnobelpreisträger und ehemalige US-Präsident Jimmy Carter geladen – und der mittlerweile 84-jährige Demokrat kam wirklich. Im Wintersemester 2006/2007 veranstaltete Spoun als Lehrbeauftragter ein Seminar über „Lernästhetik und universitären Raum“. Das Motto: Große Gedanken brauchen großartige Räume. Für die Studenten gab es im Rahmen eines Studienprojekts die Möglichkeit, aus

der eigenen Erfahrung heraus über Anforderungen und Bedingungen für moderne Campusuniversitäten nachzudenken. Landkreis als großräumiger Rahmen für großartige Ideen.

Wer sieht, wie das Leben in Lüneburg pulsiert, wie viele Initiativen und Aktivitäten aus dem Landkreis in die Region strömen, der bekommt eine Ahnung davon, dass im Landkreis Lüneburg große Ideen auch großartige Räumen besitzen …

Weitere Informationen unter: www.lueneburg.de, www.leuphana.de, www.juedischesmuseum-berlin.de, www.daniel-libeskind.com

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Kalender

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Schwerpunkte in der Laeiszhalle

Nijinsky´s Auge

Zahlreiche Höhepunkte bietet die Laeiszhalle ihren Besuchern auch in der neuen Spielzeit: von zeitgenössisch (Kurt Weill) bis klassisch (Monumente, 1. Philharmonisches Konzert).

Der russische Tänzer hat sich auch ein Ruf durch Farbmalereien geschaffen. Die Kunsthalle zeigt seine Werke noch bis 16.8.2009.

Klassik, Ballett

Ausstellungen

20. Juni 35. Tag der Shanty-Chöre 20.00 Uhr, Cuxhaven

14. bis 25. Juli Salut Salon – Klassisch verführt 20.00 Uhr, Thalia Theater, Hamburg

28. Juni Premiere: Hommage aux Balletts Russes Ballette von George Balanchine, John Neumeier und Vaslaw Nijinsky 18.00 Uhr, Hamburgische Staatsoper, Hamburg

24. Juli Monumente – Lars Vogt und die Münchner Philharmoniker spielen Beethoven und Brahms 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg

1. Juli Nabucco – Klassik Open Air 20.00 Uhr, Schloss Tremsbüttel, Tremsbüttel 4. Juli Summertime: Die goldenen Zwanziger Musik von Kurt Weill, Friedrich Hollaender, George Gershwin, Scott Joplin, Francis Poulenc, Darius Milhaud, Dmitri Schostakowitsch u.a. 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg 4. Juli DER MENSCHENFEIND 20.00 Uhr, Thalia Gaußstraße, Hamburg 7. bis 8. Juli Ballet de Lorraine – Les Noces Russische Tanzszenen mit Gesang und Musik von Igor Strawinsky 19.30 Uhr, Hamburgische Staatsoper, Hamburg 12. Juli Nijinski-Gala 18.00 Uhr, Hamburgische Staatsoper, Hamburg

25. Juli bis 2. August 64. Sommerliche Musiktage in Hitzacker Das älteste bundesdeutsche Kammermusikfest unter dem Motto „Europa“ Hitzacker 26. Juli bis 15. August Rock the Ballett The Rasta Thomas Dance Company 20.00 Uhr, Thalia Theater 15. August Film ab! Eröffnungskonzert Holk-Fest 19.45 Uhr, Stadeum, Stade

15. April bis 30. August Herbert Brandl Erste große deutsche Werkschau des Malers Deichtorhallen, Hamburg 7. Mai bis 16. August Herbert Tobias – Blicke und Begehren Eine Retrospektive zum Werk des Fotografen Deichtorhallen, Hamburg 7. Mai bis 16. August Wolfgang Zurborn – Drift Fotografien 1980-2006 Deichtorhallen, Hamburg 9. Mai bis 16. August Modern Life. Edward Hopper und seine Zeit Bucerius Kunst Forum, Hamburg 20. Mai bis 16. August Tanz der Farben. Nijinskys Auge und die Abstraktion Kunsthalle, Hamburg

6. und 7. September 1. Philharmonisches Konzert Werke von Brahms, Mendelssohn Bartholdy 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg

14. Juni bis 27. September Hans Arp. Figurinen Werke aus der Fondazione Marguerite Arp, Locarno Ernst Barlach Haus, Hamburg

19. September Un Ballo in Maschera Oper von Giuseppe Verdi 19.30 Uhr, Hamburgische Staatsoper, Hamburg

5. Juli bis 27. September Arena des Spotts Englische Karikaturen 1780–1830 Kunsthalle, Hamburg

metropolregion hamburg

Kalender

Dockville Festival

Die spektakuläre Mischung aus Drama und Akrobatik ist von jeher das Erfolgsrezept des Cirque du Soleil. Zu bewundern bis 20.9.2009.

Vom 14. bis 16. Juli findet bereits zum dritten Mal eine exquisite Zusammenstellung feinster Musik auf der Elbinsel Wilhelmsburg statt.

Theater, Kabarett, Musical

Jazz, Rock, Pop, Schlager

Bildnachweis: Veranstalter, Markus Kröger/Markus Dorfmüller, Cirque du Soleil, Tamara & Kinga Nijinsky

Cirque du Soleil

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bis 14. Juli De Lüüd vun’n Lehmpott Ohnsorg-Theater, Hamburg 18. und 28. Juni, 5. Juli Die lange Nacht der Autoren Drei Uraufführungen von Anja Hilling, Lukas Bärfuss und René Pollesch Thalia Theater, Hamburg 28. Juni Così fan Tutte Wolfgang Amadeus Mozart 20.00 Uhr Theater Lüneburg 30. Juni Die Pulverfass-Show Pulverfass-Cabaret, Hamburg 2. Juli Quatsch Comedy Club Mix 20.00 Uhr, Café Keese, Hamburg 6. Juli, zum letzten Mal Liliom von Franz Molnár 19.30 Uhr, Thalia Theater, Hamburg 28. Juli Selma – In Sehnsucht eingehüllt Vertonte Gedichte der Lyrikerin Selma Meerbaum-Eisinger, gesungen von deutschen Popstars, mit Thomas D, Stefanie zahlreichen Kloß, Sarah Connor, Joy Denalane u.a. 20.00 Uhr, Laeiszhalle Hamburg

12. bis 18. August YAMATO – Matsuri The Drummers of Japan Hamburgische Staatsoper, Hamburg 19. bis 30. August Carmen Flamenco Ballet Teatro Español de Rafael Aguilar Hamburgische Staatsoper, Hamburg 29. August bis 20. September Cirque du Soleil – Varekai Achtung: verlegt vom Heiligen Geistfeld. Neue Spielstätte: Amandus-Stubbe-Straße 12, Hamburg-Moorfleet 12. September Hamburger Theaternacht in Hamburgs Theatern 17. September Premiere: Baumeister Solness von Henrik Ibsen 20.00 Uhr, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg 24. September Premiere: Das Wunder von Schweden Eine musikalische Möbelsaga von Erik Gedeon und Klas Abrahamsson, Uraufführung 20.00 Uhr, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg 27. September, Premiere Carmen – Die Opéra comique von Georges Bizet 19.30 Uhr Theater Lüneburg

27. Juni Ina Müller & Band 20.00 Uhr, Stadeum-Park, Stade 1. Juli Depeche Mode Tour of the Universe 20.00 Uhr, HSH Nordbank Arena, Hamburg 2. und 3. Juli My Darkest Star A Trip Along Depeche Mode 23.00 Uhr, Thalia Theater, Hamburg 4. Juli Orquestra Buena Vista Social Club 19.00 Uhr, Stadtpark Freilichtbühne, Hamburg 11. Juli bis 30. August Schleswig-Holstein Musikfestival verschiedene Veranstaltungsorte 14. bis 16. Juli Dockville Festival mit Kettcar, Element Of Crime, Blumentopf u.a. Elbinsel Wilhelmsburg, Hamburg 23. Juli Carlos Santana 20.00 Uhr, Stadtpark Freilichtbühne, Hamburg 24. bis 26. September Reeperbahn Festival 2009 Liveclubs rund um die Reeperbahn, Hamburg

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[gekal de] 1. Qualität » 2. Transparenz » 3. Bundesweit

07.05.2008 9:51:08 Uhr

Folgende Themen würde ich mir für die nächste Ausgabe wünschen:

Metropol Hamburg Mediengesellschaft mbH, Ballindamm 9, 20095 Hamburg, Fax 040-32 000 100, [email protected]

Leben wiLL entfaLtung

Das klingt selbstverständlich. Doch gerade in schwierigeren, stress­ bedingten Situationen können psychosomatische Störungen auftreten. Das Burn­out­Syndrom ist oft die letzte Phase einer langjährigen Entwicklung. Depression, Erschöpfung, Zynismus, psychosomatische Beschwerden und Gleichgültigkeit sind charak­ teristische Symptome. Mit Hilfe der kognitiven Verhaltenstherapie können wir Betroffenen Wege aus der Krise aufzeigen, die einen Zuwachs an Lebensqualität und Lebensfreude bewirken. Mit nachweisbarem Erfolg und einer überdurchschnittlich hohen Patientenzufriedenheit. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Medizinisch-Psychosomatische Klinik bad bramstedt birkenweg 10, 24576 bad bramstedt telefon 04192 504-0 [email protected] www.schoen-kliniken.de

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Kalender

Buga-Außenstelle

Weltklasse und Jedermänner treffen sich beim größten Triathlon der Welt und wagen den Sprung in die Alster.

Bis zum 11. Oktober können Besucher neben der Bundesgartenschau in Schwerin auch ihre Außenstelle in Parchim besuchen.

Sport

Sonstiges

Bildnachweis: Stefan Malzkorn, Veranstalter, BUGA GmbH

ITU World Championships

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27. Juni bis 5. Juli Deutsches Derby Das wichtigste Galopprennen Deutschlands Horner Rennbahn, Hamburg

14. bis 16. August 14. Vattenfall Cyclassics Größte Radsportveranstaltung in Europa Rathausmarkt und City Hamburg

28. Juni Hella Hamburg Halbmarathon Sommer-Halbmarathon für Läufer und Skater Innenstadt Hamburg

28. bis 30. August Watt-Olümpiade Schmutziger Sport ohne Doping Brunsbüttel

18. bis 26. Juli Tennis: German Open Das höchsteingestufte Turnier in Deutschland Am Rothenbaum

6. September Internationaler Alsterlauf Hamburg Der Lauf am Wasser in der Stadt Rund um die Alster, Hamburg

11. Juli Women’s Run Hamburg Die „Heldenzentrale“ bittet zum Lauf Hamburg

6. bis 9. September Fußball: Tag der Legenden Ehemalige Stars beim Ballschaulaufen Millerntorstadion, Hamburg

19. Juli Pferdesport: Duhner Wattrennen Veranstaltung auf dem Duhner Watt Nordseebad Duhnen

12. September Dt. Leichtathletik-Meisterschaften Altersklassen-Mannschaften Sportanlage Jahnkampfbahn

25. bis 26. Juli Dextro Energy Triathlon ITU World Championship Hamburg Hamburg

13. September 26. Int. Airport Race Der 10-Meilen-Lauf im Norden Sportanlage Jahnkampfbahn

6. bis 9. August Golf: Internationale Meisterschaften Die Weltklasse zu Gast GC Gut Kaden

19. September 19. Wilstermarschlauf Volkslauf Mittelstrecken für jedermann Wilster

13. April bis 11. Oktober Bundesgartenschau 2009 Bundesgartenschau Schwerin, Außenstandort Parchim Parchim Weststadt 15. Juni bis 15. August Hamburger Schlemmersommer Schlemmen in 87 Top-Restaurants Hamburg 10. Juni Hamburger Jedermann Theater über die Hamburger Gesellschaft Speicherstadt, Hamburg 9. Juni (und 12. Juli) Jugend musiziert Bundessieger „Jugend musiziert“ aus Schleswig-Holstein und Hamburg 17.00 Uhr, TriBühne Norderstedt 26. bis 28. Juni Hamburg Harley Days Treffen der PS-starken Biker HSH Nordbank Arena, Hamburg 15. bis 23. August 59. Heideblütenfest in Amelinghausen Amelinghausen 24. September bis 3. Oktober 17. Filmfest Hamburg Diverse Kinos, Hamburg

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metropolregion hamburg

Wussten Sie, dass … Sonderbares und Wissenswertes aus der Metropolregion – von kirchlichen Schlüpfern, PS-starken Gottesdiensten, Radverboten und Samba-Kickern.

Impressum 4. Jahrgang, 1. Ausgabe Herausgeber Metropol Hamburg Mediengesellschaft mbH & Metropolregion Hamburg, vertreten durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Senatskanzlei, Planungsstab

… die St.-Jacobi-Kirche seit 1762 jährlich Unterwäsche kaufen muss? Damals vermachte die Hamburgerin Johanna Margaretha Eding der Kirchengemeinde ihr Vermögen in Höhe von 850 Mark. Ihr Testament sah vor, dass der Hauptpastor von den Zinsen alljährlich zur Weihnacht zwölf Wäschegarnituren an bedürftige Damen verteilen muss. Obwohl das Geld inzwischen aufgebraucht ist, muss die Gemeinde den eigentümlichen letzten Willen der Jungfer bis heute erfüllen. … dass ein Pastor den Hamburger Motorradgottesdienst ins Leben rief? 1983 begründete der damalige Hamburger Polizeipastor Reinhold Hintze den Motorradgottesdienst, kurz MOGO, als Solidaritätsgottesdienst mit gerade einmal 200 Bikern. Inzwischen haben sich die Zeichen geändert, es gibt Sponsoren, Medienpartner und Merchandising-Artikel bei dem mit 50.000 Fahrern größten Event seiner Art. Das Motto: „Fahre nie schneller als Dein Schutzengel fliegen kann.“

Verlagsbüro Magazin der Metropolregion Hamburg Metropol Hamburg Mediengesellschaft mbH Ballindamm 9 20095 Hamburg Tel. 040 - 320 00 119 Fax 040 - 320 00 100 www.metropolmagazin.de [email protected] Redaktionsleitung Axel Schüler-Bredt (V.i.S.d.P.) ([email protected]) Redaktion Rainer Schäfer, Jens Steffenhagen, Maren Kuntze Art Direction Volker von Riesen Autoren Hendrick Ankenbrandt, Ricarda Dorothée Herbrand, Stefan Engel Lektorat AdverTEXT Fotografie Lidija Delovska, Jana Schuldt, Oliver Heissner Anzeigen Susanne Müller-Using ([email protected]) Versand und Aboservice Heike Eckmann ([email protected]) Verlagsassistenz Frouwa Kappelhoff-Brüdgam ([email protected]

… dass Helgoland die strengste Straßenverkehrsordnung Deutschlands hat? Helgoland ist autofrei und lediglich Kinder bis 14 Jahre dürfen mit einer Ausnahmegenehmigung vom 1. Oktober bis 31. März Rad fahren, allerdings auch nicht im Ort Helgoland selbst. Auf der rund 1.500 Einwohner zählenden Hochseeinsel (0,9 Quadratkilometer groß) wird ansonsten nur den Mannen vom Seenotrettungskreuzer, dem Klempner und der Polizei die Benutzung im Notfall zugestanden. … dass sich einmal im Jahr (fast) ganz Südamerika in Hamburg triff? Seit 1991 treffen sich alljährlich zwölf Nationen aus Lateinamerika zum „Latinoamericano de futbol“. Dass es dabei nicht nur um Fußball geht, sondern ebenso um den zweiten Volkssport, die Musik, ist klar. 1.000 Zuschauer folgten auch in diesem Jahr wieder Samba-Rhythmen auf und neben dem Platz. Turniersieger und somit inoffizieller Lateinamerikanischer Fußballmeister der Metropolregion wurde Paraguay. Olé!

Bildnachweis: Lidija Delovska, Mogo e.V., Nordwestbahn, privat

Geschäftsführung Michael Becker Objektleitung Susanne Müller-Using ([email protected]) Bildbearbeitung POST DEPT.COM, Hamburg Druck impress media GmbH

Metropolregion Hamburg Gemeinsame Geschäftsstelle der Metropolregion Büro Hamburg Hermannstraße 15 20095 Hamburg Freie und Hansestadt Hamburg Senatskanzlei, Planungsstab Dr. Rolf-Barnim Foth, Tel. 040-42831 2810 [email protected] www.metropolregion.hamburg.de Magazin der Metropolregion Hamburg ist eine Publikation und Marke der Metropol Hamburg Mediengesellschaft mbH.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten.

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