Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser, „Gelassen anders leben – 7 Wochen ohne Haben-Müssen“ stützt sich einerseits auf eigene Beobachtungen und Erfahrungen, maßg...
Author: Oldwig Jaeger
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Liebe Leserinnen und Leser, „Gelassen anders leben – 7 Wochen ohne Haben-Müssen“ stützt sich einerseits auf eigene Beobachtungen und Erfahrungen, maßgeblich aber auch auf Fakten und Zahlen sowie Bücher und Vorträge anderer. Gerade diese Verknüpfung aus Denken, Fühlen und Handeln macht meiner Meinung nach die Stärke des Buches aus. Wörtliche Zitate sind hinten im Buch belegt. Nicht angegeben werden konnten die vielen anderen Quellen, die ich für die Recherche benutzt habe, sowie Erklärungen und Anmerkungen. Diese abzudrucken, hätte mehrere Seiten zusätzlich in Anspruch genommen. Die Ergänzung dieser Belege soll auf den folgenden Seiten nachgeholt werden. Die Belege/Anmerkungen sind nach Tagen gegliedert, wobei die bereits im Buch enthaltenen Anmerkungen nicht noch einmal aufgeführt werden. Meist wurde der Anfang des Satzes notiert, hinter dem der Beleg oder die Anmerkung/Ergänzung stehen sollte, und dann nach einem Doppelpunkt der Beleg oder die Anmerkung notiert. Tage ohne Belege/Anmerkungen sind hier nicht aufgeführt. Alles wurde nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Ich habe mir Mühe gegeben, vor allem die seriösen Quellen zu nutzen, die leicht für jede und jeden mit einem Internetzugang nachprüfbar sind, und hoffe, dass dies auch noch nach Erscheinen des Buches möglichst lang so bleibt. (Einige Zahlen haben sich aber leider bereits schon wieder geändert.) Gutes Nach-Lesen wünscht Lydia Schubert Halle/Saale im November 2012

Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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Woche 1 Fasten – vom Umgang mit Grenzen Aschermittwoch Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist Zum Text allgemein: Zum Thema Fasten empfehle ich das Buch: Anselm Grün: Fasten. Münsterschwarzacher Kleinschriften 23. Herausgegeben von den Mönchen der Abtei Münsterschwarzach. 12. Auflage. Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach 2001. Wesentliche Gedanken der ersten Tage dieses Fastenkalenders werden Sie dort wiederfinden. Orientierung an Fastengeboten usw.: Vgl. Art. „fasten“ in: Duden: Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. Band 7. Bibliographisches Institut 2007, S. 206. Samstag Lästige Laster und genussvolles Leben „Die Mönche des Mittelalters […]“: Vgl. Grün, Fasten, S. 31. „Nicht die Angst vor dem Essen […]“: Ebd., S. 33. Grün bezieht sich dabei auf den Theologen Eugen Drewermann: Der Krieg und das Christentum. Von der Ohnmacht und Notwendigkeit des Religiösen. Pustet Friedrich KG, Regensburg 1982, S. 313f. Montag Bedürfnisse auf weiten Feldern … „Über die falschen und die wahren Bedürfnisse“: Dorothee Sölle: Fliegen lernen. Gedichte. 5. Auflage. Wolfgang Fietkau Verlag, Berlin 1994, S. 12. Eine solche Betrachtungsweise („Capability Approach“) von Lebensstandard stellt die verbreitete Messung allein bspw. über das BIP infrage. Das ist auch Amartya Sens Ausgangspunkt. Er hat maßgeblich am Human Development Index mitgearbeitet. Vgl. Amartya Sen: Der Lebensstandard. Rotbuch-Rationen (hrsg. von Otto Kallscheuer). Hamburg, Rotbuch-Verlag 2000, v. a. S. 49.

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Dienstag Die Welt unserer Dinge Zu Erich Fromm: Dies sind nicht die einzigen beiden Begriffe, die er verwendet. Fromm bezeichnet meines Erachtens nicht trennscharf, sondern beschreibt aus unterschiedlichen Perspektiven ähnliche Phänomene.

Woche 2 Dingsda und Dingsdort – Dinge und wir Donnerstag Haste was, dann biste was? „Das erweiterte Selbst […]“: Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum. Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt. Oekom Verlag, München 2011, S. 113. Er bezieht sich auf den Psychologen Philip Cushman, der behauptet, das erweiterte Selbst sei schließlich ein leeres Selbst, das immer wieder mit Konsumprodukten, Starrummel und Essen gefüllt werden müsse. Den Bindungsvorgang an materiellen Besitz bezeichnete Russ Belk als „Kathexis“. Vgl. Jackson, Wohlstand, S. 110. Sonntag Ein Hoch auf den Konsum! „Eigentlich ist Konsumkritik gar keine Konsumkritik und die Kultur, in der wir leben, keine Konsumkultur. Konsumieren heißt nämlich verbrauchen. Und wer verbraucht denn heute noch?“: Diesen Gedanken führt Hartmut Rosa näher aus in: Hartmut Rosa: Über die Verwechslung von Kauf und Konsum. Paradoxien der Konsumkultur; in: Ludger Heidbrink/Imke Schmidt/Björn Ahaus (Hrsg.): Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2011, S. 115–132. „In deutschen Privathaushalten […]“: Vgl. Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: „Zu gut für die Tonne“: Verbraucherministerin Aigner stellt neue Kampagne gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln vor. 66. Pressemitteilung vom 13.03.2012,

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www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2012/66-AI-LMStudie.html, Zugriff am 03.08.2012. „In Ausdrücken wie ‚Must-haves‘ […]“: Viele Sprachen, darunter Hebräisch, kennen kein „haben“. Sie bilden Hilfskonstruktionen wie „es ist mir“. Vgl. Erich Fromm: Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Neu bearbeitete Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979, S. 32. Montag Dinge, die ich noch brauche (und mir wünsche) „Dass in all den Gütern […]“: Hier wird die Tragik von Billiglöhnen ganz besonders deutlich. Im hinteren Teil des Buches gehe ich in Bezug auf Entwicklungsländer näher darauf ein, aber auch in Deutschland stellt dies ein gravierendes Problem dar. Der Begriff „working poor“ gibt das Problem sehr schön wieder: arm trotz Arbeit, auch: Erwerbsarmut. „Auf diese könne die Deutsche […]“: Vgl. Zivilprozessordnung § 811 Unpfändbare Sachen, http://dejure.org/gesetze/ZPO/811.html, Zugriff am 03.08.2012. „Dazu zählen neben der Milchkuh inzwischen auch […]“: Der Fernseher wird zwar nicht in § 811 genannt, aber inzwischen als unpfändbarer Gegenstand behandelt. Vgl. Andreas Bernard: Hände weg!; in: Süddeutsche Zeitung Magazin, Nummer 23, 8. Juni 2012, S. 16–19, hier: S. 17f.

Woche 3 Ein Stück Mutter Erde Donnerstag Made in … „Es zählt zu den armen Ländern der Welt.“: Human Development Index Rang 146 von insgesamt 187; Deutschland: Rang 9, Beispiel Lebenserwartung bei Geburt: Bangladesch: 68,9 Jahre; Deutschland: 80,4 Jahre. Vgl. United Nations Development

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Programme: Human Development Reports, http://hdr.undp.org/en/countries/, Zugriff am 29.07.2012. „Ungefähr jeder dritte Mensch (fast 31,5 Prozent) lebt dort unterhalb der Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar pro Tag.“: Beide Zahlen: Auswärtiges Amt: Länderinformationen Bangladesch, Stand: März 2012, www.auswaertigesamt.de/sid_DB998EC08C588314BE8F84C2075891E8/DE/Aussenpolitik/Laender/La enderinfos/Bangladesch/Wirtschaft_node.html, Zugriff am 29.07.2012. „Deutschland importierte aus Bangladesch 2011 Bekleidung im Wert von fast 3 Milliarden Euro.“: Vgl. Außenwirtschaftsportal Bayern: Ranglisten für den Außenhandel Deutschlands nach Warenkategorien für das Jahr 2011, www.auwibayern.de/awp/inhalte/Unser-Service-fuerSie/Auslandsmarkterschliessung/Laender/Warenkategorien/kat/GP0914/Bekleidung/#, Zugriff am 29.07.2012. „Ich säße 13 bis 16 Stunden am Tag an einer Nähmaschine (nicht selten müsste ich zusätzlich Überstunden leisten)“: Die Studie untersuchte vor allem Arbeitsbedingungen der Zulieferer von den Discountern Aldi, Lidl und Kik. Sie befragte 162 Personen (97 Frauen und 65 Männer) aus zehn Betrieben. Einige Fakten gelten aber auch für die gesamte Textilbranche in Bangladesch (bspw. überlange Arbeitszeiten und der nach Unruhen 2010 gesetzlich festgeschriebene Mindestlohn von ca. 30 Euro im Monat, der aber nicht zum Überleben reicht, vgl. S. 17). 89,5 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zu Nachtarbeit genötigt wurden: Wer nicht freiwillig blieb, dem wurde das Verlassen der Fabrik verboten (vgl. S. 21). Näherinnen wurden bei der Arbeit überwacht. Bezahlten Urlaub gab es in den Betrieben nicht (vgl. S. 21 u. 23). Die Löhne schwankten innerhalb der Fabriken stark (zw. 24 bis 92 Euro, Umrechnungskurs vom Dezember 2011), Fehlstunden auch aufgrund von Krankheit wurden oft vom Lohn abgezogen (vgl. S. 22). In den Fabriken arbeiteten oft Frauen mit niedrigem Bildungsgrad, die aus Mangel an Alternativen die Arbeitsbedingungen dulden mussten. Sie wurden schlechter bezahlt als Männer, sexuelle Übergriffe waren nicht selten (vgl. S. 20 u. 23). Vgl. Kampagne für saubere Kleidung, insbesondere Christliche Initiative Romero und FEMNET

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(Hrsg.): Im Visier: Discounter. Eine Studie über die Arbeitsbedingungen bei Zulieferern von Aldi, Lidl und KiK in Bangladesch, Münster 2012. Samstag Wohlgestanden? „Wieso geht es der Mehrheit der Menschen in Afrika nicht besser, auch wenn die Wirtschaft wächst?“: Vgl. Le Monde diplomatique: Atlas der Globalisierung. Le Monde diplomatique/taz Verlags- und Vertriebs GmbH, Berlin 2009, S. 132f. „Wieso nehmen in den Industrieländern Krankheitstage wegen psychischer Beschwerden zu, obwohl der Lebensstandard nie höher war?“: Die Fehlzeiten wegen Burn-outs waren unter den AOK-Versicherten 2011 bereits elfmal so hoch wie 2004: 130 000 Menschen fehlten wegen Burn-outs 2,7 Millionen Tage. Vgl. Guido Bohsem: Fleißig, flexibel – und krank; in: Süddeutsche Zeitung Nr. 189, Freitag, 17. August 2012, S. 17. Die Zusammenfassung der Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK von 2012 können Sie hier abrufen: www.wido.de/fileadmin/wido/downloads/pdf_praevention/wido_pra_abstracts_fzr12_ 0812.pdf, Zugriff am 09.09.2012. „Es mehren sich Zweifel, dass an der Gleichung Wirtschaftswachstum = Wohlstandswachstum = Freude über Freude etwas nicht stimmt, vor allem im globalen Maßstab.“: Ich kann an dieser Stelle nicht die vielen Ideen vorstellen, die sich mit einem „anderen Wachstum“, einer „Postwachstumsökonomie“ oder Ähnlichem beschäftigen. Gesagt sei hier nur, dass ein Leben ohne grenzenloses Wirtschaftswachstum gar nicht so unmöglich scheint, und zwar ohne dass „alles zugrunde geht“. Wenigstens diskussionswürdig sind die Ideen allemal! Ich empfehle Ihnen dazu als Einstieg das Buch Wohlstand ohne Wachstum. Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt von Tim Jackson. „Mir wird des öfteren die Frage gestellt […]“: Ludwig Erhard: Wohlstand für alle. Anaconda-Verlag, Köln 2009, S. 269. Das Buch erschien zuerst 1957. Textgrundlage der Anaconda-Ausgabe ist die 8. Auflage von 1964. An diesen Punkt werden wir nach Erhard gelangen, wenn alle materiell ohne Sorgen sind. Wann ist das? Und kann man überhaupt darauf hoffen, wenn sich Reichtum ungleich verteilt? Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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Sonntag Mutter Erde und ihre Kinder – in Zahlen „Plastik, das jedes Jahr ins Meer gelangt, in Millionen Tonnen: 6,4“: Vgl. NABU (Hrsg.): Müllkippe Meer. Plastik und seine tödlichen Folgen, Berlin 2010, www.nabu.de/meeresschutz/NABU-Broschuere_Muellkippe_Meer.pdf, S. 2, Zugriff am 31.07.2012. „Haltbarkeit von Plastik im Meer, in Jahren: bis zu 450“: Vgl. ebd. „Anzahl der Planeten Erde, die es bräuchte, wenn 2050 alle Menschen so lebten wie die in den Industrieländern: 3“: Vgl. Le Monde diplomatique, Atlas, S. 19. „Menge an CO2, für deren Ausstoß ein Deutscher durchschnittlich verantwortlich ist, in Tonnen pro Jahr: etwa 11 Menge an CO2, die pro Mensch höchstens ausgestoßen werden dürfen, damit das 2Grad-Ziel erreicht wird und unsere heutigen Lebensbedingungen (hoffentlich) erhalten bleiben, in Tonnen pro Jahr: etwa 2,5“: Vgl. Umweltbundesamt, CO2Rechner, http://uba.klimaktiv-co2-rechner.de/de_DE/popup/, Zugriff am 11.09.2012. Das 2-Grad-Ziel ist ein politisches Ziel, zu dem sich 133 Staaten bekennen (auch Deutschland), die zusammen für 75 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich sind: Bis 2050 soll die Erdmitteltemperatur nur um 2 °C gegenüber dem vorindustriellen Niveau steigen. Die Folgen werden dann als „gerade noch beherrschbar“ angesehen. Mehr dazu auf www.umweltbundesamt.de und in dieser Publikation: Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (Hrsg.): Kassensturz für den Weltklimavertrag – Der Budgetansatz. Sondergutachten, Berlin 2009, www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/sondergutachten/sn2 009/wbgu_sn2009.pdf, Zugriff am 11.08.2012. „Freisetzung von CO2-Äquivalenten bei der Herstellung von … … einem Kilo Butter, in Kilogramm: ca. 23,8 (ökologisch: 22,1) … einem Kilo Rindfleisch, in Kilogramm: ca. 13,3 (ökologisch: 11,4)“: Vgl. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Essen und Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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Klimaschutz (Stand: Januar 2012), www.bmu.de/produkte_und_umwelt/produktbereiche/lebensmittel/doc/48253.php, Zugriff am 11.09.2012. „Rinder, die ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich isst: 8 Milch, die ein Deutscher in seinem Leben durchschnittlich trinkt, in Liter: 3233“: Vgl. Süddeutsche Zeitung Magazin (Hrsg.): Das große Fressen. Ausgabe 26, München: 29. Juni 2012, S. 24. „Durchschnittliche CO2-Freisetzung für … … einen Kilometer Fahrt mit dem Auto, in Gramm pro Kilometer pro Person: 150 … einen Kilometer mit dem Flugzeug, in Gramm pro Kilometer pro Person: 380 … einen Kilometer Fahrt mit der Bahn, in Gramm pro Personenkilometer: 40“: Personenkilometer werden berechnet aus der Anzahl der Personen mal ihrer zurückgelegten Kilometer. Vgl. Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.: Dichtung und Wahrheit „Bahn, Flieger oder Auto – das kann man gar nicht vergleichen“, www.verbraucherfuersklima.de/cps/rde/xchg/projektklima/hs.xsl/_der_zug_ist_das_kli mafreundlichste_verkehrsmittel_.htm, Zugriff am 16.09.2012. Montag Fleischeslust „Von allem Getreide, das weltweit produziert wurde, lag der Futteranteil 2011/2012 bereits bei schätzungsweise 34 Prozent.“: Prognose: 47 Prozent Nahrung, 6 Prozent Bioethanol verarbeitet und 13 Prozent Sonstige, u. a. Saatgut. Vgl. Statista: Anteile am Welt-Getreideverbrauch im Jahr 2011/2012, http://de.statista.com/statistik/daten/studie/165631/umfrage/anteile-am-weltgetreideverbrauch/, Zugriff am 09.08.2012. „Nutztiere werden um das Jahr 2050 genauso viel Nahrung essen wie 4 Milliarden Menschen.“: Vgl. Jonathan Safran Foer: Tiere essen. 6. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010, S. 301. „Aber 2012 hungerten laut FAO immer noch ungefähr 870 Millionen Menschen.“: Die FAO spricht von „chronisch Unterernährten“. Vgl. FAO Media Centre: Globally almost Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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870 million chronically undernourished – new hunger report. But there are hopeful signs that with extra effort the MDG target can be reached, http://www.fao.org/news/story/en/item/161819/icode/, Zugriff am 10.10.2012. „Auf weltweit etwa 20 Millionen Hektar Ackerland […]. Der Boden laugt durch die einseitige Bepflanzung schnell aus.“: Vgl. Arbeitsgruppe Landwirtschaft und Ernährung im Forum Umwelt und Entwicklung: Vorschläge zur Reform der EUAgrarpolitik müssen die Probleme aus der industriellen Tierhaltung angehen, http://germanwatch.org/de/download/6269.pdf, S. 2, Zugriff am 09.08.2012. Für die Anbaufläche berufen sie sich auf: Harald von Witzke/Steffen Noleppa: EU Agricultural Production and Trade. Can more Efficiency Prevent Increasing Land Grabbing Outside of Europe? Humboldt University, Berlin 2009, S.13–14. „In Deutschland war im Jahr 2008 die Landwirtschaft nach Energieerzeugung und Industrie der drittgrößte Treibhausgas-Verursacher.“: „In diesen Zahlen nicht enthalten sind Emissionen aus dem landwirtschaftlichen Verkehr, dem verwendeten Strom, den Feuerungsanlagen sowie der Herstellung der verwendeten Düngemittel und Pestizide.“ Umweltbundesamt (Hrsg.): Daten zur Umwelt. Ausgabe 2011. Umwelt und Landwirtschaft, www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4056.pdf, S. 74, Zugriff am 11.09.2012. „Nicht nur Fleischkonsum spielt hier eine Rolle, sondern auch der übermäßige Verzehr von Milchprodukten, denn Kühe pupsen und rülpsen Methan in die Luft, das 25-mal klimaschädigender wirkt als CO2.“: Vgl. ebd. Dienstag Hallo Handy. Wo kommst denn du her? „Der deutsche Durchschnitt für Handyverträge: 1,3 pro Person (zusätzlich ca. 20 Millionen Prepaid-Karten).“: Vgl. Michael Frein: Ausgewachsen? Von den Grenzen der Wachstumsgesellschaft; in: Evangelischer Entwicklungsdienst/Brot für die Welt (Hrsg.): Darfs ein bisschen mehr sein? Von der Wachstumsgesellschaft und der Frage nach ihrer Überwindung, o. A., 2011, S. 5.

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„Allein 2011 wurden in Deutschland 11,8 Millionen Smartphones verkauft.“: Vgl. Deutsche Bundesstiftung Umwelt: Konfliktrohstoffe in Handys: Chemische Verfahren decken auf, 04.04.2012, www.dbu.de/123artikel32780_335.html, Zugriff am 12.08.2012. Rohstoffe wie Tantal finanzierten noch heute „sich bekämpfend[e] […]“: Friedel HützAdams: Demokratische Republik Kongo. Rohstoffabbau im Krisengebiet; in: Lukas Bäuerle/Maria Behr/Friedel Hütz-Adams (Hrsg. 2011 Südwind e.V.): Im Boden der Tatsachen. Metallische Rohstoffe und ihre Nebenwirkungen, S. 16–19, hier: S. 17, www.suedwind-institut.de/fileadmin/fuerSuedwind/Publikationen/2011/201114_Im_Boden_der_Tatsachen._Metallische_Rohstoffe_und_ihre_Nebenwirkungen.p df, Zugriff am 02.09.2012. Er beruft sich auf Steven Spittaels: The complexity of Resource Governance in a Context of State Fragility. An analysis of the Mining Sector in the Kivu Hinterlands. www.internationalalert.org/sites/default/files/publications/201011TheComplexityOfResourceGovernanc e.pdf (26.04.2011) sowie John Pendergast u. a.: Why a Certification Process for Conflict Minerals is Urgent. http://enoughproject.org/files/view_from_kivu.pdf (26.04.2011). „Dass viele Rohstoffe in der Demokratischen Republik Kongo nahe der Oberfläche lagern, macht den Abbau besonders attraktiv.“: Vgl. ebd. „25 bis 65 Prozent der Weltvorräte an Tantal liegen im Kongo in der Erde (neben vielen anderen Rohstoffen).“: Vgl. KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)/BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) (Hrsg.): Rohstoffe in der DR Kongo. Potentiale für die Entwicklung? Diskussionsbeiträge 50, April 2007. www.kfwentwicklungsbank.de/DE_Home/Service_und_Dokumentation/Online_Bibliothek/PDF -Dokumente_Diskussionsbeitraege/AMD_50_Rohstoffe_Kongo.pdf (26.04.2011), S. 25, In: Im Boden der Tatsachen, S. 18. „Aber eine machtlose bzw. oftmals korrupte Regierung, weiterhin schwelende bewaffnete Konflikte, stark schwankende Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt, unklare Besitzverhältnisse […]“: Vgl. Hütz-Adams, Demokratische Republik Kongo, S. 19.

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„Sie müsste sich stärker interessieren sowohl für einen verantwortbaren Abbau der von ihr benötigten Rohstoffe als auch für das halbwegs unschädliche Recycling“: Ob alles restlos recycelt werden kann, ist fraglich. Urban Mining ist teuer, aber immer noch besser als die weitere Ausbeutung der Bodenschätze. „Die Deutsche Umwelthilfe wirbt daher […]“: Vgl. DUH Umweltschutz-Service GmbH: Warum abgeben?, www.handysfuerdieumwelt.de/index.php?id=warum-abgeben, Zugriff am 28.08.2012.

Woche 4 Hütet euch! Donnerstag Diese schrecklich guten Vorbilder! „John Woolman verzichtete auf Zucker, weil er die menschenunwürdigen Bedingungen in Westindien nicht unterstützen wollte, wo dieser von Sklaven produziert wurde“: Vgl. ebd. S. 164f. Samstag Das sind doch die anderen! „Professor Ludger Heidbrink und Imke Schmidt […]“ bis „wenn sie moralische Prinzipien verletzen“: Vgl. Ludger Heidbrink und Imke Schmidt: Das Prinzip der Konsumentenverantwortung. Grundlagen, Bedingungen und Umsetzungen verantwortlichen Konsums; in: Ludger Heidbrink/Imke Schmidt/Björn Ahaus: Die Verantwortung des Konsumenten. Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2011, S. 25–56, hier: S. 37f. sowie 45ff. Sie beziehen sich auf Iris Marion Young: Responsibility and Global Justice. A Social Connection Model; in: Andreas Georg Scherer/Guido Palazzo (Hrsg): Handbook of Research on Global Corporate Citizenship, Cheltenham/Northampton, S. 137–165, hier: S. 137 und 153f. Sonntag This little light of mine lernt laufen Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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„Die Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai […]“: Vgl. The Green Belt Movement: Who we are, www.greenbeltmovement.org/who-we-are, Zugriff am 28.08.2012. „Aus Felix’ Engagement wuchs […]“: Vgl. Plant for the Planet: History – Geschichte sowie Ziele und Vision, www.plant-for-the-planet.org/de/about-us/history und www.plant-for-the-planet.org/de/about-us/vision, Zugriff am 28.08.2012. Dienstag Liebevoll spannend Bei den Normen verantwortlichen Konsums beziehen sich Heidbrink und Schmidt u. a. auf Michael Neuner: Verantwortliches Konsumverhalten. Individuum und Institution, Berlin 2001. Vgl. Heidbrink/Schmidt, Konsumentenverantwortung, S. 39. Drei Bereiche verantwortlichen Konsums: Vgl. Heidbrink/Schmidt, Konsumentenverantwortung, S. 38ff.

Woche 5 Konformis_muss? Donnerstag Das Glück der anderen „Wer dem Leben vergibt […]“: Diesen Gedanken führt Richard Rohr näher aus: Richard Rohr: Pure Präsenz. Sehen lernen wir die Mystiker. 2. Auflage. Claudius Verlag, München 2010, S. 124f. Sonntag Genug haben – Schalom „Dem gut – besser – am besten […]“: Vgl. Ebach: Biblisch-ethische Überlegungen, S. 208f. Montag Ein regionaler Apfel – der neue Luxus? Lydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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„Oft wird in Schokoriegeln Palmöl verwendet, für dessen Anbau beispielsweise Regenwald in Indonesien gerodet wird.“: Vgl. Greenpeace e.V. (Hrsg.): Wie die Palmölindustrie das Klima verheizt. Zusammenfassung des Reports „How the Palm Oil Industry is Cooking the Climate“, Stand 1/08, www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/waelder/PalmoelRepZusfas _B.pdf, S. 3, Zugriff am 02.08.2012. „In der Elfenbeinküste arbeiten […] auf den Kakaoplantagen.“: Vgl. die Fakten: Payson Center for International Development/Tulane University Law School: Oversight of Public and Private Initiatives to Eliminate the Worst Forms of Child Labor in the Cocoa Sector in Côte d’Ivoire. Third Annual Report. September 2009, S. 56–80 sowie Republic of Côte d’Ivoire 2008: Steering Committee for the Child Labour Monitoring System within the Framework of Certifi cation of the Cocoa Production Process. National Initial Diagnostic Survey. Final Report. Juni 2008, S. 41 und 67; in: Friedel Hütz-Adams (Hrsg. SÜDWIND e.V. Institut für Ökonomie und Ökumene): Vom Kakaobaum bis zum Konsumenten. Die Wertschöpfungskette von Schokolade, Siegburg 2012, S. 12, www.suedwindinstitut.de/fileadmin/fuerSuedwind/Publikationen/2012/201218_Vom_Kakaobaum_zum_Konsumenten._Die_Wertschoepfungskette_von_Schoko lade_download.pdf, Zugriff am 05.09.2012.

Woche 6 Widerstand zum Selbermachen Mittwoch Veist – eine Kleidergeschichte „Wir verursachen eine Menge Kleidermüll pro Jahr.“: 12 bis 15 Kilogramm Kleidung werden pro Bundesbürgerin jährlich gekauft; über eine Million Tonnen Textilien jedes Jahr entsorgt. Vgl. Deutsches Rotes Kreuz (DRK): Positionspapier des Arbeitskreises Altstoffverwertung zur DRK-Kleidersammlung, www.drkberlin.de/kreisverbaende/Altkleider.pdf, S. 1, Zugriff am 07.08.2012.

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„Wie entsteht zum Beispiel die Baumwolle, aus der mein T-Shirt besteht?“: Für die Herstellung von einem Kilo Baumwolle werden je nach Anbaugebiet zwischen 10 000 und 17 000 Liter Wasser verbraucht. Schlimmer noch ist die Belastung der Umwelt durch Pflanzenschutzmittel: Allein auf Baumwollfeldern werden fast 25 Prozent der Gesamtmenge an Insektiziden versprüht; vgl. öko-fair: Wasserverbrauch, www.oekofair.de/clever-konsumieren/kleiden-schmuecken/baumwolle/anbau5/konventionellerbaumwollanbau/wasserverbrauch und Der Einsatz von Pestiziden,www.oekofair.de/clever-konsumieren/kleiden-schmuecken/baumwolle/anbau5/konventionellerbaumwollanbau/der-einsatz-von-pestiziden, Zugriff am 07.08.2012. „Wenn die Menschen mal […]“: Freie Übersetzung der Autorin von: „Maybe if people just decided not to buy anything for a while, they’d get a chance to think about what they wanted; what they really liked.“ Donnerstag Kreislaufen „In der Nähe von Rio de Janeiro befand sich die größte Müllkippe der Welt, Jardim Gramacho. 6 000 bis 7 000 Tonnen Abfall sollen dort täglich angekarrt worden sein, die Hunderte von Müllsammlern sortierten. Vor dem Rio+20-Gipfel 2012 wurde sie geschlossen.”: Vgl. Tageblatt (Luxemburg): Jardim Gramacho ist Geschichte; in: tageblatt.lu, 04.06.2012, www.tageblatt.lu/nachrichten/story/30238581, Zugriff am 10.08.2012. Zu Waste Land: Film-Rezension: Cristina Moles Kaupp: Waste Land. Die Kunst, der Müll und die Armut, http://film.fluter.de/de/422/kino/9415/, Zugriff am 10.09.2012. Mehr Infos zum Film: www.wastelandmovie.com. „Ein Versuch einer verantwortungsvollen Antwort lautet […]“: Eine andere, neuere Antwort heißt Urban Mining. Dieses Konzept ist umfassender als recyceln: Bereits beim Design wird an eine Mehrfachverwendung von Produktteilen gedacht; Produktpässe für Güter und Ressourcenkataster auf regionaler Ebene sollen dokumentieren, aus welchem Material ein Gut besteht. Vgl. Urban Mining e.V.: Urban Mining, www.urban-mining.com/index.php?id=22, Zugriff am 10.08.2012.

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„Die Herstellung […] (von 20 °C auf 100 °C erhitzt)“: Vgl. Initiative Recyclingpapier: Klimaschutz beginnt beim Papier, www.papiernetz.de/docs/Klimaschutz_beginnt_beim_Papier.002.pdf, S. 5, Zugriff am 10.08.2012. „Die Outdoor-Firma Vaude spinnt Garne zum Teil aus Granulat von PET-PlastikFlaschen.“: Vgl. Vaude: Warum recycelte Materialien umweltfreundlich sind, www.vaude.com/de_DE/recycelte-materialien.asp, Zugriff am 10.08.2012. Montag Das Jahr und seine Salate Die Rezepte wurden mithilfe des Saison-Kalenders der Verbraucherzentrale („für mich. für dich. fürs klima. – Eine Kampagne von Verbraucherzentralen und Verbraucherverbänden“) erstellt. Man kann den Kalender hier downloaden: www.verbraucherfuersklima.de/cps/rde/xchg/projektklima/hs.xsl/saisonkalender_obst _gemuese.htm.

Woche 7 *Ich seh’ etwas, seh’n Sie es auch? Mittwoch Fairtrade und Bio – den Preis in Kauf nehmen „Stellen Sie sich Zeit mal […] Hängematte liegen.“: Ähnlich schreibt dies auch Jürgen P. Rinderspacher in seinem Artikel: Zeitwohlstand. Warum wir die Zeit für bare Münze nehmen sollten; in: FROH! Magazin, Ausgabe 7: Luxus, November 2011, S. 86–89, hier: S. 87–88. Zu den Fairtrade-Standards: Vgl. Fairtrade Deutschland: Fairtrade-Standards, www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtrade-standards/, Soziale Entwicklung: www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtradestandards/fairtrade-standards-inhalte/sozialeentwicklung/?tx_jppageteaser_pi1[backId]=99 sowie ökologische Entwicklung: www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtrade-standards/fairtrade-standardsLydia Schubert: Gelassen anders leben. 7 Wochen ohne Haben-Müssen

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inhalte/oekologische-entwicklung/?tx_jppageteaser_pi1[backId]=99, Zugriff am 10.09.2012. Zum EU-Bio-Logo: Vgl. European Commission: Landwirtschaft und ländliche Entwicklung: Logo und Kennzeichnung, http://ec.europa.eu/agriculture/organic/consumer-confidence/logo-labelling_de, Zugriff am 10.09.2012 sowie Vgl. European Commission: Lebensmittelqualität, http://ec.europa.eu/agriculture/organic/consumer-confidence/food-quality_de, Zugriff am 11.09.2012. Eine Übersicht über verschiedene Labels bietet www.label-online.de, ein Portal der Verbraucher-Initiative e.V. Zum Naturland-Zeichen: Vgl. Naturland e.V.: Wie viel Öko hätten Sie denn gerne? EU Bio und Naturland Öko im Vergleich, www.naturland.de/fileadmin/MDB/documents/Verbraucher/Richtlinienvergl_012011_web-1.pdf, S. 4–7, 22.08.2012.

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