Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven
Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven
Kulturbericht 2010 herausgegeben vom Kulturreferat der Stadt Würzburg
kulturbericht
impressum
inhalt
Grußwort des Oberbürgermeisters
6
Vorwort der Redaktion
7
Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn
8
Kulturelle Einrichtungen der Stadt
20
Mainfranken Theater Würzburg
22
Museum im Kulturspeicher
26
Herausgeber:
Stadtbücherei
30
Stadt Würzburg, Kulturreferat
Stadtarchiv
32
Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Mozartfest Würzburg
34
Telefon (0931) 37 22 56
Fachbereich Kultur
36
www.wuerzburg.de/kultur-bildung
Fachbereich Jugend und Familie
44
Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung
47
Muchtar Al Ghusain, Johannes Engels,
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt
48
Ole Kruse, Steffen Deeg (im Rahmen seiner
Mainfränkisches Museum
50
Diplomarbeit beim Institut für Kultur- und
Sing- und Musikschule
52
Medienmanagement an der Hochschule für
Volkshochschule
54
Musik und Theater Hamburg, betreut durch
Jüdisches Dokumentationszentrum
56
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
58
Theater
60
Die Beiträge zu den einzelnen Einrichtungen
Musik
69
& Veranstaltungen wurden jeweils von den
Bildende Kunst
73
dort Verantwortlichen verfasst.
Andere
76
Gestaltung, Satz, Umschlag:
Auswertung
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Überblick über staatliche, private oder kirchliche Kultureinrichtungen
94
Anhang
98
Redaktion:
Prof. Dr. Loock)
i-cue medienproduktion GmbH & Co. KG Druck: Druckerei Popp & Seubert, Würzburg
6
kulturbericht
GruSSwort des Oberbürgermeisters
Vorwort der Redaktion
7
Von Zeit zu Zeit sind Berichte notwendig und hilfreich, um in
behalten konnte, obwohl durch die Zerstörung am Ende des
Nach 1988 und 1998 legt die Kulturverwaltung der Stadt Würz-
Ein Bericht zur Kultur Würzburgs kann sich naturgemäß nicht
einer Bestandsaufnahme auf Geleistetes zurückblicken zu kön-
2. Weltkriegs vieles unwiederbringlich verloren ging. Unsere
burg erneut eine Publikation zur Situation der Kultur in Würz-
allein auf die Darstellung der kommunalen Angebote und Ein-
nen, um Defizite oder Schwachpunkte benennen und auch um
Stadt hat sich auch in jüngster Vergangenheit immer wieder als
burg vor. Bereits 1988 hat das Kulturamt unter Leitung von Herrn
richtungen beschränken. Allerdings würde eine umfassende
Ziele und Perspektiven formulieren zu können. Ich denke, dass
kulturelles Zentrum definiert, der Erhalt unseres städtischen
Gabriel Engert erstmals in der jüngeren Vergangenheit den Ver-
und gleichwertige Darstellung aller Bereiche den Rahmen spren-
es unserer Stadt als ausgewiesenem Kulturstandort, der im-
Theaters als Mehrspartenhaus in schwieriger Zeit und die Ent-
such unternommen, ausgehend von einigen allgemeinen Aus-
gen, und es wären die vermutlich teilweise unterschiedlichen
merhin eine Weltkulturerbestätte und zahlreiche national und
wicklung des Kulturquartiers am Alten Hafen mögen dieses
sagen zu Kultur und Kulturpolitik, eine Übersicht über das Kul-
Interessenlagen bzw. Kapazitäten nicht in Einklang zu bringen
international bedeutsame Kultureinrichtungen und Festivals
besondere Profil exemplarisch belegen. Auch aktuell ist der
turleben der Stadt zu geben. 1998 legte dann das Kulturreferat
gewesen. Auch gibt es innerhalb der Stadtverwaltung mehrere
vorweisen kann, gut ansteht, den Bürgerinnen und Bürgern, der
Kulturbereich von großer Dynamik gekennzeichnet: Aufwän-
unter Leitung seiner Referentin Frau Dr. Claudia Strobel einen
Stellen, an denen Kulturarbeit geleistet wird. So werden zum
Politik, aber auch der örtlichen und überregionalen kulturinter-
dige Sanierungsvorhaben (Mainfranken Theater, Frankenhalle)
Kulturplan vor, der zum einen eine kritische Bestandsanalyse
Beispiel im Sozialreferat einige Felder der Jugendkulturarbeit
essierten Öffentlichkeit Rechenschaft über ihre aktuelle Kultur-
werden vorbereitet, kulturelle Höhepunktveranstaltungen auf-
vornehmen und zum anderen künftige Entwicklungsmöglich-
betreut und daher ebenfalls vorgestellt.
arbeit zu geben.
gewertet oder neu entwickelt (Mozartfest, Hafensommer), und
keiten aufzeigen wollte. Schwerpunkte des Kulturplans waren
auch die freie und junge Kultur wird in unserer Stadt gestärkt
Sanierung bzw. Neubau des Kulturspeichers am Alten Hafen,
Es ist sicherlich wünschenswert, künftig Kulturberichte in kürze-
Auf Initiative des Kulturreferenten und mit Unterstützung aus
(sichtbar aktuell an den jüngsten Entwicklungen bei Soziokultur
der dort vorzusehende Theatersaal (heute die Kabarettbühne
ren Abständen vorzulegen und sie zugleich regelmäßig auch mit
dem Fachbereich Kultur entstand ein Bericht, der umfassende
und Programmkino). Auch ein Weiteres wird an diesem Bericht
Bockshorn im Kulturspeicher), die Themen Städtetourismus
prospektivischen Elementen und ggf. konzeptionellen Ansätzen
Informationen und Kennzahlen liefert, Perspektiven aufzeigt
sichtbar: Kultur ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, zahlreiche
und Marketing, das sog. Neue Steuerungsmodell mit den Be-
zu versehen. Denn erst im Abgleich von Zielvorgabe und Ziel-
und auch eine Materialsammlung einschließt, die diesen Be-
Menschen finden hier ihren Arbeitsplatz, die Wertschöpfung ist
griffen Budgetierung, Controlling u. a. m., fehlende Veranstal-
erreichung können Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit
richt auch zugleich zu einem Nachschlagewerk für die kultur-
beträchtlich und das öffentlich geförderte Kulturleben stimu-
tungsräume für Konzerte (z. B. im akw!, dem autonomen Kultur-
bzw. Konzeptionsstärke einer kommunalen Kulturpolitik ge-
politisch Verantwortlichen unserer Stadt werden lässt. Das
liert nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Entwicklung auf zahl-
zentrum Würzburg) oder auch eine Open-Air-Fläche unterhalb
wonnen werden. Insoweit versteht sich dieser Kulturbericht als
Redaktionsteam des Kulturreferats wurde durch den Kultur-
reichen weiteren Gebieten.
der Festung), ferner die Themen Sponsoring und zielgruppen-
Beitrag zu einer kulturpolitischen Debatte, die verstärkt Fragen
orientierte Kulturarbeit u. a. m.
nach Leitbildern, Konzepten, Kulturentwicklungsplänen, d.h.
managementstudenten Steffen Deeg unterstützt, der mit der Sammlung, Koordinierung und Durchführung der Texte, Daten
Ich danke allen Beteiligten und Verantwortlichen dafür, einen
und der Drucklegung betraut wurde. Dies geschah im Rahmen
derart umfassenden und profunden Blick auf das Kulturleben
Mit dem vorliegenden Kulturbericht wird erneut eine Übersicht
auf Instrumente der Wirkungsmessung bzw. Evaluation zurück-
einer praxisorientierten Diplomarbeit als Abschluss eines be-
unserer Stadt geworfen zu haben und für den lesenswerten Be-
über das aktuelle Kulturleben der Stadt Würzburg präsentiert.
greift.
rufsbegleitenden Studiums. Insofern war es eine gute Fügung,
richt. Ich bin sicher, dass Öffentlichkeit und Politik vielfältigen
Der Berichtszeitraum umfasst im Wesentlichen die Jahre 2006
dass sich die Protagonisten unterschiedlicher Interessen einem
Nutzen daraus ziehen werden und wünsche der Publikation
bis 2009, die Zahlen beschränken sich in der Regel auf die
Abschließend werden einige Themen benannt, die in den kom-
gemeinsamen Ziel zur Verfügung stellten: der Verfassung eines
zahlreiche interessierte Leser. Uns allen zeigt dieser Kulturbe-
Jahre 2006 bis 2008, da für 2009 noch keine abschließenden
menden Jahren aus der Sicht des Kulturreferats noch stärker
aktuellen Kulturberichts unserer Stadt.
richt, wie lohnenswert nicht nur ein Besuch Würzburgs ist, son-
Daten vorliegen. Die Beiträge zu den einzelnen Einrichtungen
in den Vordergrund treten werden. Dies geschieht unter dem
dern dass man hier auch, umgeben von lebendig gebliebener
und Veranstaltungen wurden jeweils von den dort Verantwort-
Vorbehalt, dass sie teilweise noch nicht in den Gremien der
Schon beim flüchtigen Blättern wird sich dem aufmerksamen
Vergangenheit und moderner Gegenwart, sehr gut und zeitge-
lichen verfasst.
Kommunalpolitik diskutiert und daher keine Beschlüsse dazu
Leser ein Eindruck aufdrängen: Würzburg bietet Kultur in einer
mäß leben kann.
Umfängliche Zahlen liegen in der Regel nur bei den städtischen
gefasst wurden. Sie werden an dieser Stelle jedoch als Merk-
Fülle und Qualität, die beeindrucken kann. So wird einmal mehr
Einrichtungen bzw. den Einrichtungen mit städtischer Beteili-
posten für die weitere Debatte gesetzt und mögen dem Diskurs
deutlich, dass sich unsere Stadt seit Jahrhunderten als Stadt
gung bzw. bei den freien Kulturträgern mit institutioneller För-
in unserer Stadt neue Impulse geben.
des Geistes und der Kultur verstanden hat, hier ihre Schwer-
derung vor.
punkte setzte und damit seit Generationen zu einem bedeu-
Georg Rosenthal
tenden europäischen Zentrum werden und diese Position auch
Oberbürgermeister
nach Zielen und Perspektiven auf die Agenda setzt und dafür
Muchtar Al Ghusain, Johannes Engels, Ole Kruse, Steffen Deeg
Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn Der nachfolgende Beitrag soll dazu dienen, die aktuelle Kulturpolitik in unserer Stadt aus der Sicht des Kulturreferates zu erläutern, zu begründen und, wo nötig, auch neu zu formulieren und neue Ziele und Perspektiven aufzuzeigen.
Herbert Mehler, Bella Donna am Skulpturenufer – Alter Hafen
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zur situation der kultur
kulturpolitik für würzburg
Junge Philharmonie Würzburg
Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn
kulturbericht
zur situation der kultur
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Würzburger Hafensommer
Museum im Kulturspeicher
Ausscheiden der früheren Referentin Dr. Claudia Strobel das
soll. Die geplante Sanierung der Frankenhalle wäre vermutlich
frühere Kultur- und Stiftungsreferat aufgelöst und unter der Lei-
der endgültige Durchbruch dieses Areals hin zu einem urbanen
tung des Stadtschulrates Reiner Hartenstein als Kultur- Schul-
Kulturquartier. Die Frequenz würde nochmals deutlich stei-
Von der oben skizzierten Entwicklung für die Viehauktions-
Betrachtet man die letzte Dekade (2000 bis 2009) Würzburger
und Sportreferat neu strukturiert. Mit seinem altersbedingten
gen, die trennende und abweisende Wirkung der Ausfallstraße
halle würden maßgeblich auch der Kulturspeicher mit seinem
Kulturpolitik, so gab es erfreuliche, aber auch problematische
Ausscheiden im Jahr 2006 folgte Muchtar Al Ghusain als neuer
Veitshöchheimer Straße würde deutlich gemildert.
Museum und auch die anderen Anlieger (Kabarett Bockshorn,
Entwicklungen. Gleich zu Beginn des neuen Jahrhunderts schien
Referent nach. Neuer Leiter des Fachbereichs Kultur wurde ab
die Zukunft Würzburgs als Theaterstadt gefährdet. Angesichts der
2004 Johannes Engels.
Theater Tanzspeicher, BBK-Galerie, Restaurant Lumen, Kunst-
Mainfranken theater
verein mit Arte Noah, CinemaxX-Kino) profitieren.
Künstlerisch hat das Mainfranken Theater in der jüngsten Ver-
Das Museum im Kulturspeicher konnte sich seit seiner Grün-
gangenheit eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen.
dung im Jahr 2002 sehr gut behaupten. Mit seiner städtischen
Die Einführung neuer (Regie-)Handschriften hat zu überaus
Sammlung und der Sammlung Peter C. Ruppert für Konkrete
schwierigen Haushaltslage wurde die Schließung erwogen und eine Umstellung auf ein Bespieltheater ohne eigene Ensembles erörtert. Die finanziell schwierigsten Jahre 1999, 2003 und 2004 mit zahlreichen Kürzungen (nicht nur) im Kulturetat boten para-
Kultur- und Stadtentwicklung am Alten Hafen
erfolgreichen Arbeiten (genannt seien als Beispiele nur Ores-
Kunst in Europa nach 1945 legt es einen klaren Schwerpunkt auf
dem Museum im Kulturspeicher wurde im Jahr 2002 ein neues
Die zweifelsfrei wichtigste kulturpolitische Entscheidung der
tie und Tannhäuser) mit positiver Besucherresonanz geführt.
die zeitgenössische Kunst. Ca. 150 ehrenamtliche engagierte
städtisches Museum (als Nachfolger der Städtischen Galerie)
späten 90er Jahre war der Beschluss, den Alten Hafen zu sa-
Mit Neuentdeckungen eher selten gespielter Opern (von
„Volunteers“ stärken seine Verankerung in der Bevölkerung.
eröffnet, nur ein Jahr später folgte die Diözese mit der Eröffnung
nieren und als kulturelles Zentrum zu revitalisieren. Nach der
Pfitzner und Marschner) und der zeitgenössischen Kammeroper
Eine besondere Stärke der letzten Jahre war neben zahlreichen
des Museums am Dom. Das 1300-jährige Stadtjubiläum bot
Etablierung des Großkinos CinemaxX war der Umbau des Kul-
(Werke von Stäbler, Zimmermann u. a.) hat das Theater auch
auch überregional beachteten Ausstellungen die intensive mu-
mit einer national beachteten und sehr gut besuchten Riemen-
turspeichers zu einem großen und modernen Kunstmuseum mit
überregional auf sich aufmerksam gemacht. Das Ballett arbei-
seumspädagogische Arbeit. Tausende von Schülerinnen und
schneider-Ausstellung im Jahr 2004 einen weiteren Höhepunkt
der Ansiedlung weiterer kultureller Akteure (Kabarett Bocks-
tet kontinuierlich auf hohem Niveau, dies gilt gleichermaßen
Schülern besuchen jährlich das Haus und erfahren so einen ei-
in schwieriger Zeit. Mit dem Jahr 2006 setzte schließlich eine
horn, Theater Tanzspeicher, Galerie des Bundesverbandes
auch für Orchester, Chor, Sänger und Schauspieler, die das
genen und unmittelbaren Zugang zu moderner Kunst.
Entspannung der finanziellen Situation der Stadt ein, Zuschüsse
Bildender Künstler/BBK) eine mutige und wegweisende Ent-
künstlerische Rückgrat dieses Hauses bilden und damit dem
wurden sukzessive wieder erhöht und mit dem Jahr 2007 ent-
scheidung. Dieser Prozess ist aber auch im Jahr 2010 noch
immer wieder formulierten Anspruch des deutschen Theater-
Besonders erfreulich war im Jahr 2008 die Etablierung des mit
standen im Kulturreferat der Stadt auch wieder neue Initiativen
nicht abgeschlossen. Seine Lage am Rand der Innenstadt
systems (eigenes Ensemble und Pflege des Repertoires) in
15.000 Euro dotierten Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst,
und Projekte: Gründung der Jungen Philharmonie Würzburg,
macht weitere Aktivitäten und Investitionen erforderlich, um
vorbildlicher Weise gerecht werden. Hinzu kommt, dass das
der alle drei Jahre vergeben wird.
Erster Würzburger Hafensommer, Neukonzeption für die städ-
das Quartier Alter Hafen auch noch stärker zu einem lebendi-
Mainfranken Theater auch einem immer wichtiger werden-
tischen Kulturpreise und Kulturmedaillen. Im Jahr 2008 wurde
gen Teil des innerstädtischen Kulturlebens werden zu lassen.
den Bereich, der Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen,
erstmals der neu gestiftete Preis Peter C. Ruppert für Konkrete
Die Übersiedlung des Kunstschiffs „Arte Noah“ des Kunstver-
wachsende Bedeutung beimisst. Mit spartenübergreifenden
Kunst in Europa vergeben, im Jahr 2009 wurde schließlich eine
eins im Jahr 2007 war der Anfang, es folgte die Etablierung
Projekten in Kooperation mit externen Partnern und auch an
erste Skulptur am Skulpturenufer am Alten Hafen aufgestellt
des Sommerfestivals „Würzburger Hafensommer“ im Sommer
Orten außerhalb des eigenen Hauses wird das Theater wahr-
und das Mozartfest-Team begann, die Weichen für das künftige
2007, und im Sommer 2009 erfolgte mit der Aufstellung der
nehmbar zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Brenn-
Das Gebäude des Mainfranken Theaters besteht in diesem Jahr
Mozartfest neu zu stellen.
Skulptur „Bella Donna“ des Künstlers Herbert Mehler der Auf-takt
punkt der Stadt und gestaltet öffentliche Diskussionen zuneh-
44 Jahre. Auch wenn die Bühnentechnik immer wieder sukzes-
Auch organisatorisch wie personell gab es in den letzten Jahren
zu einem Skulpturenufer, wie es in den nächsten Jahren im Be-
mend mit.
sive erneuert wurde und hier kein akuter Sanierungsbedarf be-
einschneidende Veränderungen: im Jahr 2003 wurde mit dem
reich zwischen Altem Hafen und Altem Kranen realisiert werden
doxerweise aber auch gleichzeitig glanzvolle Höhepunkte. Mit
Sanierung des Mainfranken Theaters, Frankenhalle
steht, so scheint doch die Sanierung von Fassaden und Dach,
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zur situation der kultur
kulturpolitik für würzburg
Viehauktionshalle in der Frankenhalle
kulturbericht
zur situation der kultur
Stolpersteine
Verlegung der Stolpersteine in der Domstraße
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von Vorderhaus mit Eingangsbereich, Foyer, Kassenbereich
ren Jahren unabdingbar sein. Erinnert man sich beispielsweise
Möglichkeiten für Wechselausstellungen haben in den letzten
Schließung in den Wintermonaten und die inhaltlichen Schwä-
und Pausenbewirtung nicht mehr länger aufschiebbar. Im ver-
an die Entstehung des Vereins zur Förderung des Mainfranken
Jahren zu einem allmählichen Besucherrückgang geführt. Es
chen der stadtgeschichtlichen Abteilung machen eine Neukon-
gangenen Jahr bestimmte dabei die Frage, wo das Theater in
Theaters Würzburg e. V., so wurde er zunächst als Theaterbau-
muss das kulturpolitische Ziel heute sein, dem Museum lang-
zeption dringend erforderlich. Und zwar sowohl im Hinblick auf
der Sanierungszeit untergebracht werden soll, die Diskussion.
verein gegründet. Mit seinem Beitrag von beachtlichen 1 Mio.
fristig wieder eine verstärkte überregionale Ausstrahlung zu er-
die (gerade auch jüngeren) Würzburger Bürgerinnen und Bürger
Während andere Städte bis zu 2 Mio. Euro in vorübergehend
DM leistete er einen wichtigen Anteil zur Realisierung des neuen
möglichen. Angemessen erscheint die Positionierung als Frän-
als auch im Blick auf unsere Touristen, die in einem Rundgang
aufzustellende (Zirkus-) Zelte investieren, soll in Würzburg
Theaters.
kisches Landesmuseum in staatlicher Trägerschaft. Immerhin
gewiss von Namen wie Walther von der Vogelweide, Tilman Rie-
ist die Festungsanlage eine Liegenschaft des Freistaates und
menschneider, Balthasar Neumann, Philipp Franz von Siebold,
dieses Geld dauerhaft angelegt werden, indem die gefährdete und zugleich denkmalgeschützte ehemalige Viehauktionshalle
Zur Finanzierung der Frankenhalle ist geplant, den Weg über
es sollte in seinem ureigensten Interesse sein, dieses Objekt in
Friedrich Koenig, Wilhelm Conrad Röntgen, aber auch von Mat-
(„Frankenhalle“) erhalten, saniert und für das Mainfranken
eine zu gründende Bürgerstiftung zu gehen. Zahlreiche er-
einer Weise zu präsentieren, die auch einen Vergleich mit ober-
thias Ehrenfried oder Klara Oppenheimer erfahren sollten. Das
Theater bereit gestellt werden soll. Nach dieser Übergangszeit
folgreiche Modelle in anderen Städten (z. B. Schwerte, Fürth)
bayerischen Einrichtungen nicht zu scheuen braucht.
Fehlen einer qualitätvollen und zeitgemäß aufgebauten stadt-
kehrt das Theater in sein Stammhaus zurück und macht Platz
mögen hierfür Pate stehen und die Würzburger Bürger anregen,
für eine multifunktionelle Nutzung als Veranstaltungszentrum.
zum Gelingen maßgeblich beizutragen.
historischen Präsentation erscheint mir daher als eines der größten kulturpolitischen Defizite unserer Stadt am Anfang des
Stadtgeschichte
Zur Hälfte soll die Viehauktionshalle dabei für eine gewerbli-
21. Jahrhunderts.
che Nutzung (Vermietung an Unternehmen, Privatpersonen und Organisationen) zur Verfügung stehen, zur anderen Hälfte soll
Mainfränkisches Museum
Eine besondere Betrachtung verdient dabei das Fürstenbaumuseum. Genau genommen besteht es aus zwei Museen, der stadt-
sie Kulturveranstaltungen dienen. Die Kapazität reicht dabei (je
gedenkkultur
Das Mainfränkische Museum ist ein bedeutendes Regional-
geschichtlichen Abteilung des Mainfränkischen Museums und
museum in Bayern. Die weltweit größte Sammlung von Werken
der Gemäldesammlung der Bayerischen Verwaltung der staatli-
Bis heute ist der Umgang mit der nationalsozialistischen Ver-
Tilman Riemenschneiders macht es auch im internationalen
chen Schlösser, Gärten und Seen. Die Stadtgeschichte konzen-
gangenheit Deutschlands und damit auch Würzburgs ein
(z. B. Orchester, Mozartfest), Theateraufführungen (auch als
Kontext zu einer herausgehobenen Einrichtung. Im Jahr 2013
triert sich auf eine kunsthistorische Betrachtung, ergänzt um
schwieriges und noch immer nicht hinreichend bearbeitetes
Entlastung für das Mainfranken Theater, das auch nach der
jährt sich die Gründung des Vorgängers des Mainfränkischen
zwei eindrucksvolle Stadtmodelle (aus dem Mittelalter sowie
Thema. Immer wieder wird auch die Kultur unserer Stadt mit
Sanierung leider nicht über eine eigentlich wünschenswerte
Museums, des Luitpoldmuseums, zum 100. Mal. Das Jubiläum
vom zerstörten Würzburg nach dem 16. März 1945) und einige
diesen Themen konfrontiert. Es gibt Künstler, die sich in den
mittelgroße Spielstätte verfügen wird), aber auch aktuelle
wirft seine Schatten voraus und hat die Museumsleitung veran-
Fotos aus der Zeit des Nationalsozialismus. Zentrale Themen
Jahren zwischen 1933 und 1945 mit dem System arrangiert
Musik (z. B. Hafensommer, Jazzfestival), weitere Festivals (z. B.
lasst, die gegenwärtige Konzeption auf den Prüfstand zu stellen.
der Würzburger Geschichte bleiben mehr oder weniger unbe-
haben und als Mitläufer, aber auch als Belastete Schuld auf
Flamencofestival, Tanzfestival), Ausstellungen und Messen vor-
So wird derzeit in einem umfassenden Gutachten eine Analyse
rücksichtigt: der Bauernkrieg von 1525, die Gegenreformation
sich geladen haben. In der Nachkriegszeit gab es Künstler, die
gesehen. Besonders wünschenswert wäre ein kleinerer Kino-
des baulichen Zustands und des programmatischen Inhalts des
unter Friedrich von Wirsberg und Julius Echter, in Verbindung
ihre Rolle heruntergespielt haben oder auch solche, die sich nur
saal (ca. 150 Plätze), der ein regelmäßiges Filmkunstangebot in
Museums vorgenommen. Eines wird aber schon jetzt deutlich:
damit die Hexenverbrennungen bis ins späte 18. Jahrhundert
zögerlich von dem menschenverachtenden Gedankengut dis-
nach Bestuhlung) für bis zu 900 Personen. Als Veranstaltungen werden sowohl klassische Konzerte
Form eines Programmkinos präsentieren könnte. Beide großen
Das Museum, insbesondere seine baulichen und technischen
hinein, die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. Jahrhun-
tanziert haben. Bisweilen hat sich dies auch in ihrer Kunst, in
Sanierungsmaßnahmen werden erhebliche finanzielle Anstren-
Rahmenbedingungen, entspricht nicht mehr den Anforderun-
derts mit der Eingliederung nach Bayern und schließlich das 20.
ihrer Ästhetik niedergeschlagen.
gungen erfordern. Auch bei hoffentlich fließenden staatlichen
gen an ein zeitgemäßes Museum. Seine gerade auch im Win-
Jahrhundert mit den Themen Nationalsozialismus, Wiederauf-
Förderungen wird nicht die Kommune allein den Rest schultern
ter erschwerte Erreichbarkeit (keine Busverbindung, temporäre
bau und Gegenwart. Die unterschiedliche Trägersituation des
Es ist die Aufgabe unserer Generation, diesen Teil der Geschichte
können. So wird bürgerliches Engagement wie auch in frühe-
Schließung des Fürstenbaus) oder auch die ungenügenden
Museums (mit sogar unterschiedlichen Öffnungszeiten), die
unserer Stadt aufzuarbeiten und, wo nötig, unmissverständlich
14
zur situation der kultur
Stellung zu beziehen. Dies ist nicht immer ohne weiteres mög-
kulturpolitik für würzburg
kulturbericht
zur situation der kultur
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Mozartfest Würzburg
lich, oft werden Verurteilungen vorschnell ausgesprochen, weil die Aktenlage dürftig ist und man sich nicht die Mühe machen
Nach der Sanierung des Kaisersaales (2007/2008) in der Resi-
möchte, tiefer in die Materie einzusteigen. Andererseits gibt es
denz konnten im Jahr 2009 die Höhepunkte des Mozartfestes
auch keinen Grund, Verfehlungen und eine nationalsozialistisch
wieder dort stattfinden. Mit der Ablösung des Mozartfestes
geprägte Ästhetik nicht auch als solche zu bezeichnen, wo kein
vom Mainfranken Theater, der Etablierung eines neuen Lei-
Zweifel besteht. Die Gedenkkultur in unserer Stadt war über viele
tungsteams und schließlich auch durch die signifikante Steige-
Jahre vom Gedenken an die Zerstörung Würzburgs geprägt. Dies
rung des Etats (ab 2009) wurden Voraussetzungen geschaffen,
ist und bleibt richtig und notwendig, es darf aber auch nicht ver-
eines der ältesten europäischen Musikfestivals wieder an die
schwiegen werden, dass diese Zerstörung im verbrecherischen
Spitze der glanzvollsten Musikfestivals aufschließen zu lassen.
System der deutschen Nationalsozialisten ihre Ursache hatte.
In der Zusammenarbeit mit dem international hochgeschätz-
Dies zu erkennen ist vielleicht erst der Gegenwart in der not-
ten Thomas Hengelbrock und seinen Klangkörpern Balthasar
wendigen Nüchternheit und Klarheit möglich. Es ist daher meine
Neumann Chor und -Ensemble werden Programme eigens für
feste Absicht, alle Facetten des Umgangs mit Kunst und Kultur
Würzburg entwickelt und präsentiert. Die Vermittlungsangebote
Das Kulturreferat ist gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der
sisch-kulturelle Bildung als integralen Bestandteil der allgemei-
in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch der Nachkriegs-
für junge Menschen werden deutlich ausgeweitet und auch die
Auffassung, dass ein Zweckverband zwischen Stadt und Land-
nen Schulbildung begreifen, würden sie diese Bildungseinrich-
zeit zu einem Schwerpunkt der kulturpolitischen Aktivitäten der
Würzburger Bürgerinnen und Bürger sollen insgesamt wieder
kreis die adäquate Rechtsform für unsere Volkshochschule wäre.
tungen nicht allein der finanziellen Leistungskraft der Eltern und
nächsten Jahre zu machen. Eine Arbeitsgruppe soll sich hierzu
stärker angesprochen werden. Wir sind der Auffassung, dass
Da die Sing- und Musikschule Würzburg seit Jahren ebenfalls als
Kommunen überlassen. Wären auch Lehrkräfte an Musikschulen
konstituieren, an der wichtige Vertreter der Kultur, der Bildung
auch in Zeiten finanzieller Krisen ein kultureller Glanzpunkt wie
Zweckverband zwischen Stadt und Landkreis besteht und von
wie Lehrer an Volksschulen, Realschulen und Gymnasien oder
und der Wissenschaft sowie aus der gesamten Bürgerschaft mit-
eben das Mozartfest dazu beitragen kann, nicht nur in Resigna-
beiden Seiten als gut funktionierend angesehen wird, spricht
wie Dozenten an Musikhochschulen beschäftigt und vergütet,
wirken, um in unserer Stadt zu einem neuen Umgang mit diesem
tion und Pessimismus zu verfallen, sondern einen Beitrag für
viel dafür, die Volkshochschule hier entsprechend zu behandeln
könnten die Kommunen auch besser für den Sachaufwand, also
schweren Erbe zu gelangen.
Lebensfreude und Lebensqualität zu setzen. Schmerzlich bleibt,
und auch in der Rechtsform auf eine solide Basis zu stellen.
die räumliche und sächliche Ausstattung, aufkommen.
Die Gedenkkultur unserer Stadt wird auch an den verschiede-
dass das Mozartfest beim Freistaat Bayern nicht die gleiche Wert-
nen Kriegerdenkmalen sichtbar. Nationalsozialismus und der
schätzung erfährt wie manch andere vergleichbare Einrichtung.
zweite Weltkrieg haben unzähligen Menschen das Leben ge-
Im Jahr 2009 haben die Zahlungen an den Freistaat für die Nut-
Sing- und Musikschule Würzburg
Musikalische Ausbildung
kostet. Darunter waren Soldaten wie Zivilisten, aber auch ganze
zung der Räume der Residenz erstmals die Mietbefreiung für die
Bevölkerungsgruppen, die allein wegen ihrer Religion, ihrer
Basismiete übertroffen, für das Jahr 2010 wird sich dieses Ver-
Während die Musikschule organisatorisch gut aufgestellt ist und
Überhaupt ist die musikalische Ausbildung in Deutschland er-
Weltanschauung, ihrer Herkunft, ihrer Krankheit, ihrer sexuellen
hältnis weiter verschlechtern.
auch pädagogisch gute Arbeit leistet, muss die räumliche Un-
staunlich unzureichend organisiert. Anders als im Sport gibt es
terbringung doch als prekär bezeichnet werden. Gewiss ist es
nahezu keine Musikgymnasien (Ausnahme Ostdeutschland)
sinnvoll, dass der Unterricht der Musikschule dezentral auch in
für die Ausbildung des professionellen Nachwuchses: Bayern
zahlreichen Schulgebäuden in Stadt und Landkreis stattfinden
denkt vorsichtig über eine solche Einrichtung nach, möchte sie
kann. Dies sichert für viele Schüler eine akzeptable Nähe zum
aber im Münchner Raum ansiedeln. Die musischen Gymnasien
Volkshochschulen zählen heute zu den selbstverständlichen
Wohnort. Seit vielen Jahren jedoch ist die Unterbringung im Ge-
(42 in Bayern) können die Förderung des besonders begabten
und unverzichtbaren Kultur- und Bildungseinrichtungen der
bäude der Burkarder Schule unzureichend, sowohl in der Größe
Nachwuchses nur bedingt leisten, der Studienzweig Musik, wie
kommunalen Landschaft. Sie sind mit ihrer Arbeit in vielen Bun-
als auch in der Ausstattung. Kleinste Räume für Unterricht und
ihn das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus
desländern (auch in Bayern) gesetzlich abgesichert, sie bieten
Verwaltung, keinerlei Raum für größere Ensembles oder öffent-
am Matthias-Grünewald-Gymnasium zum Schuljahr 2009/2010
Ein wichtiger Baustein für einen neuen Umgang mit dem über-
mit schulischen Abschlüssen zunehmend auch eine allgemein
liche Veranstaltungen machen die Musikschule zu jedem Zeit-
neu eingerichtet hat, ist nicht mit den Bedingungen vergleich-
lieferten baulichen und kulturellen Erbe war im Jahr 2009 die
bildende Qualifizierung und ermöglichen mit ihrem Programm
punkt abhängig von der Bereitstellung schulischer Räume an
bar, wie es z. B. das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Wei-
Wiederbesetzung der Stelle des Stadtheimatpflegers. Durch
auch Erwachsenen vielfältige Möglichkeiten zur vollen Teilhabe
anderen Orten. Es wird daher in den nächsten Jahren im Zuge
mar bietet. Dies ist umso bedauerlicher, als die Pädagogen am
seine Einbindung in den Kulturbeirat sowie die neu gegrün-
am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben. Die
der weiteren Veränderungen der Schul- und Bildungslandschaft
Matthias-Grünewald-Gymnasium großes Engagement aufbringen
dete Kommission für Stadtbild und Architektur, seine enge Zu-
Würzburger Volkshochschule ist bislang als eingetragener Ver-
darauf ankommen, eine andere Unterbringung der Musikschule
und auch ansonsten die Stadt Würzburg viele hervorragende
sammenarbeit mit Kulturreferat sowie Baureferat und weiteren
ein organisiert und wird von dessen Vorstand mit einer Reihe en-
zu ermöglichen. Freilich ist die Ursache für die mangelhafte Fi-
Voraussetzungen für ein dringend erforderliches Musikgymna-
Denkmalschutzbehörden sind die Voraussetzungen für eine
gagierter Privatpersonen ehrenamtlich – abgesehen von der Ge-
nanzierung und Ausstattung der Musikschulen (dies gilt mehr
sium mitbrächte: eine Hochschule für Musik mit dem erklärten
ebenso sensible wie verantwortungsvolle heimatpflegerische
schäftsstelle – geführt. Dies ist längst nicht mehr zeitgemäß, die
oder weniger bundesweit für alle Einrichtungen dieser Art) in der
Schwerpunkt Hochbegabtenförderung sowie ein in der Stadt
Arbeit so gut wie lange nicht.
Größe der Einrichtung und die damit verbundene Verantwortung
falschen kulturpolitischen Bewertung ihrer Arbeit auf der Ebene
bereit stehendes Gebäude (Haus Benedikt) mit guten baulichen
der Funktionsträger macht eine neue Rechtsform unumgänglich.
der Bundesländer zu sehen. Würden die Bundesländer die mu-
und räumlichen Bedingungen.
Orientierung verfolgt, gefoltert und gemordet wurden. Das zeitgemäße Gedenken an die vergangenen Kriege muss auch diese Seiten künftig in die Trauer einschließen und wird sich entspre-
Volkshochschule Würzburg
chend auch im Stadtbild niederschlagen müssen.
Stadtheimatpfleger
Mozartfest, Kaisersaal
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zur situation der kultur
kulturpolitik für würzburg
Stadtbücherei, im Haus zum Falken
Stadtbücherei
kulturbericht
zur situation der kultur
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Ehemaliges AKW auf dem Bürgerbräugelände
Freie Kulturträger
Die Entwicklung der Stadtbücherei war in vielen Jahren über-
Die Zivilgesellschaft wäre ohne die nichtstaatlichen, die so ge-
aus erfolgreich. Mit neuer Leitung gilt es nun die Zukunft einer
nannten „freien“ Kulturträger schlicht nicht lebensfähig. Auch
Stadtbibliothek im 21. Jahrhundert zu entwerfen. Wie wird sich
in Würzburg sind zahlreiche Institutionen, Vereine, aber auch
das traditionelle Medium Buch im digitalen Zeitalter weiter
Einzelpersonen im kulturellen Leben der Stadt aktiv. Aber auch
behaupten? In jedem Fall wird die Rolle der Stadtbücherei als
zu geringeren Zuschüssen führten. Eine deutliche Verbesserung
Gastronomie und Veranstaltungen) die regelmäßigen Kosten
bedeutet jedoch der im Jahr 2008 wieder neu eingeführte Inves-
zu decken. Erschwerend kommt hinzu, dass der Freistaat Bay-
titionskostenzuschuss.
ern Soziokultur grundsätzlich nicht fördert. Und schließlich hat die Lage am Rand der Zellerau und damit am Rand der Stadt
Soziokultur
die Akzeptanz in den letzten Jahren eher erschwert.
dieser von großem und unentwegten persönlichen Engagement
Der Begriff Soziokultur wurde in den 70er Jahren des 20. Jahr-
Anders als die beiden anderen, von der Stadt getragenen
lokales Medienzentrum weiter wachsen. So ist beispielsweise
getragene Bereich kommt nicht ohne eine finanzielle Förderung
hunderts geprägt. Er zielt auf Aktivierung und Integration un-
Jugendhäuser mit Kulturschwerpunkt, das Jugendkulturhaus
derzeit angedacht, die für Pädagogen eingerichteten Bildstellen
der Kommune aus. Nach der finanziell schwierigen Zeit ist es
terschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, neuer sozialer Be-
Cairo und das Jugendzentrum Bechtolsheimer Hof, die immerhin
bei Stadt und Landkreis zusammenzuführen und wenn möglich
in den letzten Jahren (2007 – 2009) gelungen, die städtischen
wegungen, propagiert einen erweiterten Kulturbegriff, bezieht
auf hauptamtliches städtisches Personal zurückgreifen konn-
unter dem Dach der Stadtbücherei unterzubringen. Damit würde
Zuschüsse für die freie Kulturförderung wieder deutlich anzuhe-
Alltagskultur und die Kultur von Migranten, die Jugendkultur
ten, musste das „autonome“ Zentrum auf vergleichbare Rah-
die Zusammenarbeit zwischen Schule und Bibliothek nochmals
ben. Davon konnten viele Einrichtungen unmittelbar profitieren:
und die Lebenswirklichkeit der Menschen in prekären Le-
menbedingungen verzichten. Die Notwendigkeit eines sozio-
gestärkt und es könnten sich weitere Perspektiven für den Medi-
Africa-Festival, Umsonst & Draußen Festival, Siebold-Museum,
bensverhältnissen mit ein und strebt nach Emanzipation und
kulturellen Zentrums wird aber auch weiterhin vom Kulturreferat
eneinsatz an Schulen ergeben.
Valentin-Becker-Chor und Oratorienchor, Monteverdichor, Thea-
Teilhabe der gesellschaftlichen Randbereiche, gerade auch in
anerkannt. Mittlerweile liegen erste Konzepte für ein neues so-
ter Hobbit und Theater Spielberg, Theater Tanzspeicher, Theater
Stadtteilen und sozialen Brennpunkten. Soziokulturelle Zent-
ziokulturelles Zentrum vor, es wird aber unumgänglich sein, sei-
Augenblick, Theater Bockshorn, Würzburg Jazz Orchestra, Würz-
ren waren oftmals die Orte, an denen sich dieser neue kultur-
tens des Eigentümers, also der Stadt, zumindest grundlegende
burger Bachtage u. a. m.
politische Ansatz manifestierte. Neben neuen Angeboten in
Investitionen in Gebäudetechnik und Brandschutz zu tätigen,
den Sparten Musik, Theater, Kunst, Literatur und Medien ent-
um einen Erfolg versprechenden Neubeginn zu ermöglichen.
Stadtarchiv
Das Stadtarchiv hat mit der Herausgabe der Stadtgeschichte in
Das Kulturreferat hat darüber hinaus versucht, auch inhaltlich
wickelten soziokulturelle Zentren ein breites Bildungsangebot
drei umfangreichen Bänden eine auch überregional Maßstäbe
Impulse zu setzen, die erste Früchte tragen: Ein Runder Tisch
in Kursen, Workshops, Vorträgen und Diskussionen.
setzende Arbeit vorgelegt. Eine große neue Herausforderung
Tanz bündelt die Aktivitäten der freien Tanzszene, ein gemein-
bedeutet nun die Digitalisierung der Bestände, was nicht nur
sames Festival wird für 2011 geplant.
Investitionen, sondern auch viel Zeit beanspruchen wird. Eine
Kinokultur In Würzburg repräsentierte über viele Jahre das Autonome Kulturzentrum (AKW) die Soziokultur in Würzburg. Zwar erhielt
Mit der Schließung des Corso-Kinos zum Ende des Jahres
besondere Rolle kommt dem Stadtarchiv auch im Hinblick auf
Der Würzburger Kunstverein mit dem Kunstschiff „Arte Noah“
das AKW mit den Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Bürger-
2009 hat die Stadt Würzburg das letzte Kino mit Programm-
die bislang unzureichende Präsentation der Stadtgeschichte zu.
konnte im Sommer 2007 seinen neuen Liegeplatz am Alten
bräugelände von der Stadt grundsätzlich geeignete Rahmen-
kinocharakter verloren, so dass es in der Stadt mittlerweile
Hier wird gemeinsam mit dem Mainfränkischen Museum eine
Hafen erhalten. Durch die Nähe zum Kulturquartier haben sich
bedingungen, jedoch musste der Verein schon früh erhebliche
nur noch das CinemaxX gibt. Damit ist, abgesehen vom jähr-
grundlegende Arbeit gefordert sein, um die Bedeutung des his-
die Besucherzahlen seither etwa verdoppelt.
Summen in die marode Bausubstanz investieren, was zwar zu
lichen beliebten und überregional anerkannten Internationalen
Mietnachlass bei der Stadt führte, aber die Leistungsfähigkeit
Filmwochenende, Filmkunst in Würzburg nur noch sehr einge-
Die Änderung der Kulturförderrichtlinien im Jahr 2008 hat insge-
im Ergebnis doch überforderte, was dann im Frühjahr 2009
schränkt vertreten. Viele Freunde der Filmkunst erwarten aber
samt zu einem transparenteren und gerechteren Fördermodus
schließlich zur Insolvenz des AKW führte. Immerhin ca. 20.000
zurecht ein anspruchsvolles Kinoprogramm nicht nur an wenigen
geführt, auch wenn die Förderbeträge insgesamt nur beschei-
Euro jährlich aus dem städtischen Haushalt reichten nicht aus,
Tagen im Jahr. Das Kulturreferat hat seine Unterstützung ange-
den gestiegen sind und bei manchen Einrichtungen im Ergebnis
um zusammen mit den Eigeneinnahmen (im Wesentlichen aus
boten, um zunächst ein provisorisches Angebot zu ermöglichen.
torischen Würzburg den Bürgern wie den Besuchern gleichermaßen anschaulich zu machen.
18
zur situation der kultur
Passende Räume müssen gefunden, eine technische Mindest-
kulturpolitik für würzburg
kulturbericht
zur situation der kultur
19
Versammlung für ein Programmkino in Würzburg
Festung Marienberg
Internationale Zusammenarbeit
soll eine neue Plattform für Information und Diskurs des kultu-
rüber hinaus gibt es Schätze, die bis jetzt noch nicht gehoben
rellen Lebens geschaffen werden, die die Arbeit der Kulturein-
sind. (Genannt sei hierzu nur: In Würzburg fand im Jahr 1845
ausstattung muss finanziert werden, aber vor allem muss sich
Kulturreferent Al Ghusain
ein Kreis interessierter Filmfreunde etablieren und engagieren,
Es versteht sich, dass die „Europastadt“ Würzburg Kultur auch
richtungen und Initiativen unterstützen wird. Wünschenswert
das erste Deutsche Sängerfest statt – eine Untersuchung zur
um dieses Angebot für Würzburg zu erhalten. Wünschenswert
als ein tragendes Element für ihre internationale Zusammenar-
wäre, wenn sich diese neue Publikation mehr und mehr auch
Bedeutung der Chöre in unserer Region wäre ebenso spannend
und sinnvoll erscheint, im Zuge der Sanierung der Frankenhalle
beit begreift. In insgesamt 10 Partnerstädten werden in zahl-
als regionales Magazin etablieren könnte und damit zur stärke-
wie eine des Orgelbaus und der Kirchenmusik; die zahlreichen
einen Kinosaal zu realisieren, der ein weiterer Baustein zur Ab-
reichen und regelmäßigen Begegnungen der Bürgerinnen und
ren Identifikation der Bürgerinnen und Bürger in dieser Region
Skulpturen im öffentlichen Raum der Stadt warten noch auf
rundung des Kulturquartiers am Alten Hafen werden könnte.
Bürger gerade auch die kulturellen Schätze wechselseitig erlebt
beitragen könnte.
einen Atlas, der sie zugleich inventarisiert und präsentiert.)
und beglückend erfahren. Die Wahl der schwedischen Partnerstadt Umeå zur Kulturhaupt-
Regionale Zusammenarbeit
Auch die Kulturwirtschaft ist ein Bereich, der zunehmend im
Ausblick
stadt 2014 kann als ein Glücksfall für die kulturelle Zusammen-
Fokus steht – zahlreiche Bundesländer und eine Reihe von Kommunen haben in Kulturwirtschaftsberichten die Verflech-
arbeit begriffen werden. Aber auch die reichen kulturellen An-
So respektabel das Erreichte der vergangenen Jahre ist, so
tungen zwischen privater Wirtschaft und öffentlich gefördertem
Eine regionale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur
gebote der Partnerstädte wie z.B. Rochester / USA (mit einer der
gewaltig sind doch auch die Herausforderungen der kom-
Kulturleben herausgearbeitet und zu einem tieferen Verständ-
ist sinnvoll und längst überfällig. Mit der Reorganisation der
bedeutendsten Musikbibliotheken weltweit), Salamanca / Spa-
menden Jahre. Insbesondere die Jahre 2011 und 2012 wer-
nis der Zusammenhänge geführt.
„Chancenregion Mainfranken“ muss auch die Kultur in der Re-
nien als bedeutende Universitätsstadt und Caen / Frankreich als
den voraussichtlich wieder zu Kürzungsdebatten führen. Der
gion einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Vielleicht war
kulturelles Zentrum der Normandie bieten vielfältige Ansätze.
vorliegende Bericht soll Gelegenheit geben, inne zu halten
So wie sich die Kulturfinanzierung in der Bundesrepublik in den
nicht zuletzt auch das Fehlen des Elements Kultur ein Grund
und sich über die Prioritäten für die Zukunft klar zu werden.
letzten Jahrzehnten entwickelt hat, setzt sie in der Regel einen
dafür, dass dem regionalen Netzwerk „Chancenregion“ zuletzt
Wünschenswert wäre, für die kulturell bzw. kulturpolitisch
Eigenanteil der Besucher und Nutzer voraus. Dabei wächst die
Tätigen ein Leitbild zu erarbeiten und zu entwickeln, das den
Gefahr, Teile der Gesellschaft von diesem Angebot zunehmend
besonderen Stellenwert der Kultur für unser Gemeinwesen
auszuschließen. Es wird bei allem kulturpolitischen Handeln
die Kraft ausging, denn Kultur ist eminent sinn- und identitäts-
Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
stiftend, sie schafft Lebensqualität und Innovation und ist nicht zuletzt doch auch ein Standortfaktor. Eine Konstituierung der
Der Anteil für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit am städti-
verdeutlichen und der Politik den Orientierungsrahmen geben
also auch darauf ankommen, die Gesellschaft in ihrer Breite
Kulturregion Mainfranken Würzburg erscheint notwendig, um
schen Kulturetat beträgt mit ca. 300.000 Euro nur ca. 2%. Dies
könnte, der für die strategischen, aber auch alltäglichen Ent-
nicht aus dem Blick zu verlieren und möglichst vielen die
den eigenen Standort zu klären. Sie schafft erst die Vorausset-
ist wenig im Hinblick auf das besondere Profil Würzburgs als
scheidungen hilfreich wäre. Neben vielen guten Begründun-
Chance auf Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. Das
zung, ggf. in einem nächsten Schritt die Öffnung hin zur Met-
Kulturstadt und für seine Bedeutung für nationale und interna-
gen für Kultur und Kulturförderung muss auch ihr Eigensinn
Leitbild der „Kultur für alle“ ernst zu nehmen, ist auch im 21.
ropolregion Nürnberg angehen zu können. Wichtige Aufgaben
tionale Besucher.
respektiert werden. Kultur fördern heißt auch, Experimente und
Jahrhundert noch aktuell, es bleibt auch für unsere Generation
einer Kulturregion wären zum einen die gemeinsame Öffentlich-
Aber bereits in Stadt und Region wird oftmals die unzurei-
Versuchsanordnungen zu ermöglichen, deren Ausgang und Er-
Anspruch und Programm, oder mit den Worten Hermann Gla-
keitsarbeit der Region auf dem Gebiet der Kultur (z. B. in Form
chende Information über das breite Angebot beklagt. Die Kul-
folg unsicher sind. Wenn auch in harten Kürzungsdiskussionen
sers: „Das Bürgerrecht Kultur ist ein Grundrecht aller Bürger“,
eines regionalen Kulturmagazins), aber auch gemeinsam zu
tureinrichtungen ihrerseits würden gerne mehr in diesem Be-
Kultur nicht gänzlich ausgenommen wird, so kann vielleicht
es sichert Lebensqualität und Lebensfreude und gibt unserer
entwickelnde Themenreihen, Vergünstigungen für Besucher wie
reich leisten, müssen aber wegen fehlender Ressourcen hier
deutlich werden, dass Kürzungen in der Kultur erhebliche Aus-
Gesellschaft ein humanes Antlitz.
z. B. eine regionale MuseumsCard u. a. m.
oft vieles schuldig bleiben. Das Kulturreferat wird daher im Jahr
wirkungen haben, ohne entsprechend umfangreich zur Kon-
2010 nach langer Vorbereitung in Zusammenarbeit mit dem
solidierung des kommunalen Haltshalts beitragen zu können.
MorgenWelt-Verlag ein Nachfolgeprojekt für die im Jahr 2007
Der Beitrag sollte auch deutlich machen, welches Potenzial die
eingestellte Zeitschrift „Würzburg heute“ herausbringen. Damit
Kultur für unsere Stadt hat und auch künftig entfalten kann. Da-
Muchtar Al Ghusain, Kulturreferent
kulturelle einrichtungen der stadt Im folgenden Kapitel werden die städtischen Kultureinrichtungen präsentiert und Schwerpunkte der Tätigkeit aus den vergangenen drei Jahren vorgestellt. Die Struktur der unmittelbar von der Stadt getragenen Einrichtungen ist angesichts ihrer historischen Genese unterschiedlich und entwickelt sich laufend weiter. So findet sich das Mainfranken Theater mit seiner mittlerweile 206-jährigen Geschichte in einer anderen Tradition wieder als beispielsweise das Museum im Kulturspeicher, das im Februar 2002 eröffnet wurde. Die nachfolgend genannten städtischen Institutionen – Stadtarchiv, Stadtbücherei und Museum im Kulturspeicher sowie der Fachbereich Kultur – sind eigenverantwortlich geführte Dienststellen mit eigener Leitung und organisatorisch dem Kulturreferat zugeordnet. Das Mainfranken Theater ist ein Eigenbetrieb der Stadt, das Mozartfestbüro war bis 2007 dem Mainfranken Theater angegliedert und ist seit dem Jahr 2008 eine eigenständige Organisationseinheit und ebenfalls dem Kulturreferat zugeordnet. Die Jugendkulturarbeit, die für die kulturelle Identität einer Schul-, Universitäts- bzw. Studentenstadt mindestens von ebenso großer Bedeutung wie die sog. Hochkultur ist, ist nicht beim Kulturreferat verankert, sondern wird vom Fachbereich Jugend und Familie des Sozialreferates betreut.
Kulturspeicher am Alten Hafen
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Mainfranken Theater würzburg
kulturelle einrichtungen der stadt
Mainfranken Theater Würzburg Das Dreispartenhaus Mainfranken Theater Würzburg versorgt die Stadt Würzburg und die umliegenden Landkreise mit einem breiten Programmangebot als größter Kulturanbieter der Region Mainfranken. Es will möglichst allen Bevölkerungsschichten dieses Einzugsgebietes ein finanziell erschwingliches und dabei inhaltlich ausgewogenes Angebot aus den Sparten Musik (Oper, Operette, Musical und Konzert), Schauspiel (klassisch und zeitgenössisch) und Tanz (Ballett) bieten. Dazu kommen Kinder- und Jugendstücke, Lesungen, Liederabende oder Kammerkonzerte bis hin zu glanzvollen Galaabenden. Das Mainfranken Theater dient damit zum einen als Ort der Unterhaltung, der Kommunikation und der Weiterbildung, zum anderen aber auch als Ort, der die Gesellschaft auf spielerische und künstlerisch-ästhetische Weise reflektiert.
Die Verwurzelung mit der Stadt vertiefen besondere Projekte
Mit anderen städtischen und in der Stadt ansässigen Instituti-
wie die Lesungsreihe „Literatur in den Häusern der Stadt“, im
onen wie dem Museum im Kulturspeicher und dem Mainfränki-
Rahmen derer Schauspielkräfte des Mainfranken Theaters in
schen Museum wird ebenfalls kooperiert.
Privatwohnungen Würzburger Bürger lesen. Das Schauspielprojekt „Die Orestie“ von Aischylos, in dem ein 80-köpfiger
Herausragend und beispiellos ist das bürgerschaftliche Engage-
Bürgerchor die Funktion des antiken Chores übernimmt, oder in
ment, mit dem das Mainfranken Theater Würzburg von Beginn
ähnlicher Weise der Utopistenchor der Schauspielinszenierung
an unterstützt und getragen wurde. Bereits der Theaterneubau
„Die Kleinbürger“ von Maxim Gorki lassen die Bürger ihr Theater
im Jahr 1966 wurde mit 1,26 Mio. DM, einer für die damalige Zeit
hautnah erleben. In großen Choropern erweitert ein Extra-Chor
gewaltigen Summe, mit finanziert. Seit 2001 trägt zusätzlich
mit Sängern aus Würzburg und Umgebung den Opernchor des
zum Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters (Theater-
Theaters und die Möglichkeit, als Kleindarsteller in den Pro-
förderverein) der private Stifterkreis der „Rosenkavaliere“ maß-
duktionen des Hauses – auch beim Ballett – mitzuwirken, wird
geblich zur Theaterfinanzierung bei und hat bis heute das Thea-
gerne genutzt. Zwei am Hause ansässige Ballettschulen ergän-
ter mit über 3,1 Mio. Euro unterstützt. Für dieses ehrenamtliche
zen das kreative Angebot am Mainfranken Theater.
Engagement wurde der Theaterförderverein mit dem Stifterkreis der „Rosenkavaliere“ im Dezember 2009 mit der Kulturmedaille
Im Rahmen der sehr umfangreichen theaterpädagogischen Ar-
der Stadt Würzburg ausgezeichnet.
beit können sog. mobile Produktionen von Schulen gebucht
Alljährlich vergibt der Theaterförderverein den mit 3.000 € do-
und in Schulaulen oder Klassenzimmern gespielt werden. Be-
tierten Theaterpreis Würzburg sowie zwei Förderpreise. Im Jahr
gleitklassen, Lehrerstammtische und Lehrermappen mit Unter-
2006 wurden die Schauspielerin Anne Simmering unter ande-
richtsvorschlägen bringen die Produktionen und Inszenierun-
rem für ihre Interpretation aller drei Frauenfiguren in Ibsens
gen den interessierten Schülern und Lehrern näher. Auch gibt
„Peer Gynt“, im Jahr 2007 Ballettdirektorin Anna Vita für ihre
es themenbezogene Workshops, ein Jugend- und ein Uniclub
Arbeit als Choreografin und Managerin der Ballettcompagnie
bieten Jugendlichen und Studierenden die Möglichkeit zur
und im Jahr 2008 der Sänger Uwe Schenker-Primus, der nach
ersten eigenen Spielerfahrung, Orchestermusiker stellen bei
seinem Studium an der Hochschule für Musik Würzburg seine
Schulbesuchen ihre Instrumente vor und im Projekt „Ohren auf“
künstlerische Laufbahn am Mainfranken Theater begann und
spielen Schüler gemeinsam mit den Mitgliedern des Philharmo-
mittlerweile am Nationaltheater Weimer engagiert ist, mit dem
nischen Orchesters Würzburg.
Theaterpreis ausgezeichnet.
kulturbericht
Mainfranken Theater würzburg
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24
Mainfranken Theater würzburg
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Mainfranken Theater würzburg
25
Die Spielzeit 2006/2007 konnte als herausragende Projekte die
Seit der Uraufführung des Afrikamärchens „Die Zaubertrom-
lange Ibsen-Nacht und die Uraufführung des Weihnachtsmär-
mel“ in der Spielzeit 2006/07 gibt es einen intensiven Aus-
chens „Die Zaubertrommel“ – mit 700 trommelnden Zuschau-
tausch von Themen, Kunst und Künstlern aus Afrika. In der
ern pro Vorstellung – verzeichnen. In der Spielzeit 2007/2008
Spielzeit 2008/09 konnte ein Schauspieler aus Burkina Faso
wurde die letzte Oper Mozarts, „La clemenza di Tito“, in der Fas-
fest ans Haus verpflichtet werden und in der Wiederaufnahme
sung von Manfred Trojahn – erst zum zweiten Mal in Deutsch-
des Weihnachtsmärchens „Die Zaubertrommel“ in der Spielzeit
land überhaupt – am Mainfranken Theater realisiert. Die Reihe
2009/10 wirkten Gäste aus Burkina Faso sowie dem Benin mit.
der Opernausgrabungen setzte das Theater nach Wagners „Die
Die Afrikakooperationen des Mainfranken Theaters finden ihren
Feen“ und Pfitzners „Das Herz“ mit „Der Vampyr“ von Hein-
vorläufigen Höhepunkt in einem gemeinsamen Projekt mit dem
rich Marschner in der Spielzeit 2007/2008 fort und die Urauf-
C.I.T.O. Theater in Ouagadougou in den Spielzeiten 2010/11 und
führung im Musiktheater „Letzte Dinge“ von Gerhard Stäbler
2011/12, das die Kulturstiftung des Bundes im Fonds „Wander-
fand überregional große Resonanz. In der Spielzeit 2008/2009
lust“ mit 150.000 € fördert. Im Oktober 2011 wird die gemein-
wurde neben der Opern-Uraufführung, „Wunderhorn“ von Anno
sam erarbeitete Produktion „Le funérailles du désert“ in Würz-
Schreier auch die Uraufführung eines neuen Handlungsballet-
burg Premiere haben, an der 7 Darsteller aus Burkina Faso sowie
tes „Das Bildnis des Dorian Gray“ gefeiert und mit „Tannhäu-
7 Darsteller aus Deutschland beteiligt sein werden und die zwei-
ser“ stand wieder eine große Wagneroper auf dem Spielplan.
sprachig – in Mooré, einer der burkinischen Landessprachen,
Auch in der Spielzeit 2009/10 stehen mit Aischylos’ „Die Ores-
und Deutsch zu erleben sein wird.
tie“, der Musical-Uraufführung „Goscior“ und der Ballett-Uraufführung „Medea“ spannende Projekte auf dem Programm des Mainfranken Theaters.
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
14,72 Mio.
14,83 Mio.
15,11 Mio.
Zuschuss der Stadt Würzburg
5,21 Mio.
5,32 Mio.
5,42 Mio.
Andere öffentliche Zuschüsse
5,50 Mio.
5,50 Mio.
5,50 Mio.
Anzahl der Vorstellungen
319
346
362
Besucher
119.642
138.080
143.118
Anzahl der Mitarbeiter
243
242
242
Mainfranken Theater Würzburg,
Leitung: Hermann Schneider und Klaus Heuberger
Theaterstraße 21, 97070 Würzburg
Telefon (0931) 390 80
www.theaterwuerzburg.de
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museum im kulturspeicher
kulturelle einrichtungen der stadt
museum im kulturspeicher Das Museum im Kulturspeicher Würzburg konnte sich seit seiner Eröffnung 2002 als Haus für die Kunst der Moderne etablieren. Hervorgegangen aus der ehemaligen Städtischen Galerie, befindet es sich in einem umgebauten Getreidespeicher aus dem Jahr 1904. Im Jahr 2005 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet, vereint das Museum zwei Sammlungen unter seinem Dach: die Städtische Sammlung mit Kunst vom Biedermeier bis zur Gegenwart und die private Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ mit Werken von mehr als 200 Künstlern und Künstlerinnen aus 22 europäischen Ländern. Ihr internationales Renommee wird auch durch die Schaffung des „Preises Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa“ unterstrichen, der erstmals 2008 vergeben wurde. Ausstellungen Die Ausstellungen des Hauses bewegen sich vor dem Hinter-
Außerdem bietet der Freundeskreis in der Reihe „Klangraum
grund der jeweiligen Sammlungskontexte im Spannungsfeld
Kulturspeicher“ jährlich ca. vier Konzerte mit Musikern in aus-
von regionaler und internationaler Kunsttradition, Moderne
gesuchter kleiner Besetzung an – ein außergewöhnliches Pro-
und Gegenwart. Besondere Ausstellungsereignisse waren
gramm und Klangerlebnisse der besonderen Art. Am 23., 24.
2006: „Itten-Kandinsky-Klee. Das Bauhaus und die Esoterik“,
und 25.2.2007 wurde der 5. Geburtstag des Museums mit einem
„Dialog Skulptur. Skulpturen und Zeichnungen aus der Samm-
umfangreichen Veranstaltungsprogramm gefeiert, am 16.6.2007
lung Deutsche Bank“ und „Von Renoir bis Feininger. Meister-
kamen „Nachtschwärmer“ auf ihre Kosten.
werke der klassischen Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus Museum Hagen“
Kunstvermittlung Neben den regulären museumspädagogischen Angeboten,
2007: „Ausgerechnet… Mathematik und Konkrete Kunst“, „DI-
jährlichen Kinderfesten und Sommerferienworkshops und Ge-
AGNOSE (KUNST). Die Medizin im Spiegel der zeitgenössischen
sprächskonzerten fanden folgende besondere Aktionen statt:
Kunst“ und „Liebe. Love – Bilder von Paaren von der klassischen
2006: „aufgetischt“ – ein Projekt quer durch Würzburg; „Tempo
Moderne bis zur Gegenwart“
Tempo“; „Über Kunst sprechen“ in Kooperation mit der Kunst-
2008: „Australien. Konkrete Kunst aus dem fünften Kontinent“,
pädagogik an der Uni Würzburg
„minimal funktional“. Highlights aus der Daimler Kunst Samm-
2007: „unser Museum“ – Filmvorführungen; Angebot „Frauen
lung“ und „Gabriele Münter. Zwischen Paris und Murnau“
unter sich“; „Kunstfrühling – Festival für Menschen mit geistiger Behinderung“
Veranstaltungen
2008: Schüler-Wandzeichnung als Beitrag zur Australien-Aus-
Der Freundeskreis Kulturspeicher e.V. lädt seit 2002 regelmäßig
stellung nach dem Konzept von Kerrie Poliness; Gründung der
ein zu „Konkrete Künstler im Gespräch“. Im Mittelpunkt dieser
„Jungen Freunde im Kulturspeicher“; Fotowettbewerb für Schu-
Gesprächsabende stehen international renommierte Künstler,
len; Sonderaktion „Entflammt!“ - Performances aus Wort, Klang
deren Werke im Museum präsentiert werden, wie etwa Karl-
und Bewegung durch Würzburger Schüler; Start der Produktion
Heinz Adler, Helmut Friedel, Rune Mields, Eberhard Fiebig,
eines neuen Audioguides für die Sammlung Konkrete Kunst mit
Peter Weber und Gottfried Honegger. Im Rahmen eines „British
Schülern einer 7. Klasse
Afternoon” waren 2007 John Carter, Norman Dilworth, Eric Snell und Jeffrey Steele zu Gast.
kulturbericht
museum im kulturspeicher
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museum im kulturspeicher
kulturelle einrichtungen der stadt
Kooperationen Das Museum im Kulturspeicher kooperierte 2006 mit der Fach-
In Auswahl seien genannt: Ein Relief von Stephan Balkenhol,
hochschule Würzburg, der Agentur Hummel und Lang, dem
Künstlerbücher von Hermann de Vries, plastische Arbeiten von
Wellnessbad Kissalis Bad Kissingen (Ausstellungen „Ball-
Joachim Koch, Rudolf Belling und Werner Mally, Gemälde von
Kultur“ und „Der Kulturbeutel neu gesehen“) und zahlreichen
Steffi Mayer und Curd Lessig, Arbeiten auf Papier von Gertraud
Sponsoren. Mehrfach gab es Gelegenheiten zur Zusammenar-
Rostosky und Fritz Schaefler sowie eine Fotoarbeit von Horst
beit mit dem Mainfranken Theater Würzburg: Zur Eröffnung der
Ziegler.
Ausstellung „Liebe. Love – Bilder von Paaren“ am 19.10.2007
Ergänzend hierzu erhielt das Museum auch Schenkungen, von
boten Tänzer des Mainfranken Theaters einen „pas de deux“.
denen ein Aquarell von Hans Reichel aus dem Jahr 1922, ein
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Spielplatz im Kulturspei-
Aquarell von Julius Bissier von 1958 sowie eine 1972 entstan-
cher“ fanden in den Sammlungsräumen szenische Lesungen
dene Grafikmappe von François Morellet besonders hervorzu-
mit Schauspielern statt. 2008 tanzte die Junior-Kompanie des
heben sind.
Tanzspeichers vor Bildern der Konkreten Kunst („konkret getanzt“). 2006 und 2008 fand in Zusammenarbeit mit dem Ver-
Kunst am Bau
ein zur Förderung der Kunst und Geschichte Nordbayerns der
Seit dem 7. Juli 2008 besitzt das Museum im Kulturspeicher ein
Kunstmarkt „Fine A.R.T.S.“ statt.
Kunstwerk, das genau dann außen zu leuchten beginnt, wenn die Museumsräume innen geschlossen werden. Es ist die Licht-
Ankäufe und Schenkungen
installation „Blue Line“ von Waltraut Cooper, die die Fassade
Um Sammlungsbestände zu profilieren, Fehlendes zu ergänzen
gliedert und rhythmisiert und auch einen Hinweis darauf gibt,
und Kunstentwicklungen bis in die jüngste Zeit hinein zu doku-
was sich dahinter befindet: die Anfangsbuchstaben der Worte
mentieren, werden mit städtischen Mitteln, mit Unterstützung
„Sammlung Peter C. Ruppert“ und „Städtische Sammlung“ sind
des Freundeskreises und mit Hilfe von Sponsoren Ankäufe ge-
in einen Binär-Code mit fünf Stellen übersetzt.
tätigt.
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
2,55 Mio.
2,43 Mio.
2,52 Mio.
Museum im Kulturspeicher
Zuschuss der Stadt Würzburg
2,32 Mio.
2,19 Mio.
2,35 Mio.
Leitung: Dr. Marlene Lauter, stellv. Leitung: Dr. Beate Reese
Anzahl der Führungen, Vorträge und sonstiger Veranstaltungen
560
652
431
Anzahl der Sonderausstellungen
8
6
6
Wachstum der Bestände
8
7
10
Besucher
43.514
45.717
29.902
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
19
19
19
Anzahl der Mitarbeiter, Freiwillige
132
129
130
(bis Juni 2009), Dr. Carola Schneider (seit August 2009)
Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg
Telefon (0931) 322 250
www.kulturspeicher.de
kulturbericht
museum im kulturspeicher
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Stadtbücherei
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Stadtbücherei
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Stadtbücherei Jeden Tag besuchen über 2.300 Menschen die Stadtbücherei; über 1,2 Millionen Entleihungen werden jährlich verzeichnet. Medien für die schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung sind besonders gefragt, dementsprechend jung ist das Publikum: 30% der Nutzer sind Kinder und Jugendliche, 70% sind unter 40 Jahre. Knapp 200.000 Medien stehen für die Informationssuchenden
tendeckung der Einrichtung liegt derzeit über 25% – Ergebnis
im markanten Falkenhaus und in den Zweigstellen in Heidings-
einer konsequent betriebswirtschaftlich ausgerichteten Arbeit
feld, am Heuchelhof, in Lengfeld und in Versbach zur Verfügung.
und zahlreicher origineller Sponsoring-Bemühungen. Zahlrei-
Im Zentrum des Angebotes steht das traditionelle und den-
che Fachbesucher(gruppen) aus dem In- und Ausland, auch aus
noch aktuelle Medium Buch. Daneben jedoch sind in den ver-
Amerika, Asien und Afrika, besichtigen jährlich die in der Fach-
Regierungspräsident Beinhofer, Bischof Friedhelm Hofmann
ger in Schule, Berufsleben und auch Freizeit konfrontiert wer-
gangenen Jahren neue Medien getreten, mittlerweile 32% des
welt bekannte Stadtbücherei.
und viele andere zur Mittagszeit aus den Werken von im Dritten
den. Das verlangt vom Personal ein genaues Wissen darüber,
Bestandes: CD, CD-ROM und DVD haben als Träger von Musik,
Leseförderung setzt in Würzburg schon vor der Geburt ein und
Reich verfolgten Dichtern. Die mediale Vielfalt nimmt weiter zu,
wer welches Thema in welcher medialen Form nutzt, damit die
Hörbüchern, Filmen und vor allem interaktiven Lernprogrammen
ist dann lebensbegleitend: Lesestartsets für werdende Eltern,
aktuelle Angebote in der jeweils zeitgemäßen Medien- und Ver-
Stadtbücherei auch weiterhin ein „Haus des Geistes, der Ideen
ihre Qualitäten bewiesen und werden von den Besuchern der
Bücherbabytreffs, (Vor-) Lesespaßführungen für Kindergarten-
anstaltungsform sind unverzichtbar für eine Stadtbücherei, um
und der Phantasie“ bleibt!
Stadtbücherei überdurchschnittlich häufig entliehen. Die logi-
gruppen, „Time for English“ für Grundschulkinder, Klassenange-
die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen, mit denen die Bür-
sche Fortentwicklung stellen die über 10.000 E-Medien dar, die
bote (von der „Intergalaktischen Führung“ bis zum Facharbeits-
seit 2007 per Download von zuhause ausgeliehen und zeitlich
training), Jugendbuchwoche und Schreibprojekte, von denen es
befristet genutzt werden können: vornehmlich zur Aus- und Fort-
auch eines für Senioren gibt. 2006 bis 2008 erhielt die Stadtbü-
bildung und für die schnelle Information, unabhängig von Öff-
cherei jedes Jahr das Gütesiegel des Leseforums Bayern für die
nungszeiten: www.virtuelle-stadtbuecherei-wuerzburg.de.
beispielhafte Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten im so wichtigen Bereich der Leseförderung bei Kindern und Jugend-
Auch sonst ist das Internet als Informationsmedium unverzicht-
lichen.
bar als Hilfsmittel bei den täglich über 300 Auskunftsfragen,
Bei den renommierten Autorenlesungen des Literarischen Früh-
die an die Mitarbeiter der Stadtbücherei gestellt werden; und
lings und Herbstes sind regelmäßig literarische Größen und
die Homepage unter www.stadtbuecherei-wuerzburg.de ver-
Jahr
2006
2007
2008
bekannte Zeitzeugen zu Gast. Unter dem Motto „lebenslanges
Gesamtausgaben (Euro)
1,97 Mio.
2,04 Mio.
2,04 Mio.
Leitung:
zeichnete 2008 über 650.000 Seitenaufrufe, Tendenz steigend:
Lernen“ veranstalten die Mitarbeiter in der Lernwerkstatt Kurs-
Zuschuss der Stadt Würzburg
1,48 Mio.
1,55 Mio.
1,56 Mio.
Dr. Hannelore Vogt bis 2008,
Recherchen, Reservierungen und Leihfristverlängerungen rund
abende zu den Themen Beruf & Karriere, neue Informationstech-
Andere öffentliche Zuschüsse
–
8.000
2.000
Norbert Hermann 2009,
um die Uhr an sieben Tagen der Woche! Bereits viermal siegte
nologien und Lerntechniken. So bekommen auch viele ältere
Medienbestand
185.465
184.161
179.917
die Stadtbücherei beim nationalen Bibliotheksindex (BIX).
Menschen ersten Kontakt zu Computern und Internet. Ein Bei-
Entleihungen
1,23 Mio.
1,23 Mio.
1,26 Mio.
Anzahl der Besucher
689.101
708.224
708.153
Entscheidend für den Würzburger Erfolg waren und sind zwei
spiel für weitere Aktivitäten: in der Reihe „Denkpausen“ lasen
Anzahl der Veranstaltungen
542
484
748
Faktoren: Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit. Die Kos-
prominente Würzburger wie Oberbürgermeister Rosenthal,
Anzahl der Mitarbeiter
28
28
28
Stadtbücherei Würzburg (Max-Heim-Bücherei)
Anja Flicker ab 2010 Haus zum Falken, Marktplatz 9, 97070 Würzburg Telefon (0931) 37 34 38 www.stadtbuecherei-wuerzburg.de
32
Stadtarchiv
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Stadtarchiv
33
Stadtarchiv Das Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“ hat die Aufgabe, die für die laufenden Geschäfte nicht mehr benötigten Unterlagen der Stadtverwaltung zu sichern und auf Dauer aufzubewahren, falls sie „archivwürdig“ sind. Zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die Beratung der Dienststellen vor der Abgabe von Unterlagen, die Bewertung des Schriftguts der Verwaltung, die Übernahme der Dokumente ins Archiv sowie die Erschließung und Nutzbarmachung des Archivguts. Im Lesesaal – seit 1979 in den Barockhäusern in der Neubaustraße 12 – können interessierte Bürger und Forscher Einblick in die authentische Überlieferung der Stadt Würzburg nehmen. Aufgrund des ständig wachsenden Umfangs der Bestände sind Teile des Archivguts in zwei Außenmagazine ausgelagert. Die Geschichte des Stadtarchivs reicht so weit zurück wie die
siert. Die Einsicht in die Unterlagen erfolgt im Lesesaal, bei
Im November 2008 war das Stadtarchiv Veranstalter der inter-
nen, die u. a. aus den Beständen des Stadtarchivs erarbeitet
Geschichte der Würzburger Kommunalverwaltung, die spätes-
Forschungen zu wissenschaftlichen und heimatkundlichen
nationalen Tagung des Arbeitskreises für Südwestdeutsche
wurden. An langfristigen Projekten sind die Edition der seit
tens im 13. Jahrhundert einsetzt, als erstmals ein städtischer
Zwecken ist die Benutzung gebührenfrei. Beim alle zwei Jahre
Stadtgeschichte zum Thema „Stadt und Stadtverderben“; der
1432 vorliegenden Ratsprotokolle sowie die Herausgabe eines
Rat erwähnt wird. Sehr bald nach dem Erwerb des Grafeneck-
stattfindenden bundesweiten „Tag der Archive“ kann ein Blick
Tagungsband wird vom Stadtarchiv herausgegeben. In der Reihe
Quellenbandes zur Geschichte des Bürgerspitals in der frühen
arts als Rathaus wird ein dortiges Gewölbe genannt, in dem
hinter die Kulissen geworfen werden. Auf Wunsch finden für
„Schriften“ werden demnächst Dissertationen zur Wirtschafts-,
Neuzeit zu nennen.
die Urkunden und später die Amtsbücher der Stadt aufbewahrt
Gruppen auch Führungen durch das Archiv statt. Das Stadtar-
Verwaltungs- und Kunstgeschichte der Stadt Würzburg erschei-
wurden. Da die Bestände des Stadtarchivs bereits seit 1940
chiv Würzburg soll die Erforschung der Würzburger Stadtge-
ausgelagert waren, haben sie den Zweiten Weltkrieg ohne Ver-
schichte voranbringen, was durch die Herausgabe von fünf ver-
luste überstanden; allerdings sind die Akten, die sich noch in
schiedenen stadtgeschichtlichen Publikationsreihen und die
der Stadtverwaltung befanden, im Feuersturm des 16. März
Durchführung von und Mitarbeit an zahlreichen Ausstellungen
1945 vernichtet worden, so dass für das 19. und 20. Jahrhundert
– so zuletzt zum Großherzogtum Würzburg unter Ferdinand von
Überlieferungslücken bestehen.
Toskana, zum Bürgerspital oder zu Bischof Melchior Zobel von
Die Aktenbestände des Stadtarchivs belaufen sich derzeit auf
Giebelstadt – verwirklicht wird.
ca. sechs Regalkilometer; sie wachsen ständig weiter. Die Be-
Jahr
2006
2007
2008
stände aus städtischer Provenienz – darunter auch die Archive
Nach fast zehnjähriger Arbeit konnte 2007 der dritte und letzte
von Heidingsfeld, Lengfeld, Ober- und Unterdürrbach, Rotten-
Band der Würzburger Stadtgeschichte fertig gestellt werden.
Gesamtausgaben (Euro)
242.263
275.901
273.714
Etat der Stadt Würzburg
242.263
265.901
258.714
bauer und Versbach – werden ergänzt durch die Sammlungen,
Für diesen waren zahlreiche Experten als Autoren gewonnen
Andere öffentliche Zuschüsse
–
10.000
15.000
von denen vor allem die Karten- und Plansammlung, das Foto-
worden, die jeweils den aktuellen Stand der Forschungen für
Zugang neuer Bestände
41 lfm
38 lfm
32 lfm
archiv, die über 100 Nachlässe bedeutender Würzburger Bürger
ihr Fachgebiet vorstellen. 2007 wurde auch der Band über die
Ausleihen (verwaltungsintern)
1.076
1.128
1.097
sowie die Zeitgeschichtliche Sammlung zu nennen sind.
Kulturpreisträger der Stadt Würzburg in der Reihe „Sonderveröf-
Historische Benutzungen
1.227
1.152
1.178
Schriftliche Recherchen
449
358
311
Die Bestände des Stadtarchivs sind für jeden zugänglich, der
fentlichungen des Stadtarchivs“ publiziert, in dem erstmals die
Anzahl der Publikationen
3
4
2
sich für die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner interes-
Viten der Preisträger seit 1965 zusammengestellt sind.
Anzahl der Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit
9
9,5
10
Stadtarchiv
Leitung: Dr. Ulrich Wagner Neubaustraße 12, 97070 Würzburg Telefon (0931) 37 31 11 www.wuerzburg.de/de/kulturbildung/stadtarchiv/index.html
34
mozartfest Würzburg
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
mozartfest würzburg
35
Mozartfest Würzburg Seit 1921 finden in der Würzburger Residenz im barocken Ambiente des von Balthasar Neumann errichteten Kaisersaals, der mit kostbaren Fresken von Giovanni Battista Tiepolo geschmückt ist, Konzerte statt – seit 1922 unter dem Namen „Mozartfest Würzburg“. Das Mozartfest hat sich zur Aufgabe gesetzt, seinem überre-
die berühmten „Nachtmusiken“ im Hofgarten der Residenz und
gionalen Publikum Konzerte auf höchstem musikalischem Ni-
die Picknick-Konzerte im Rosenbachpark – Open-Air-Veranstal-
veau mit Dirigenten, Solisten und Orchestern von Weltrang zu
tungen mit romantischem Flair. Abgerundet wird das Programm
präsentieren. Dabei ist die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts
durch Kammermusik-Matineen, Cross-over-Projekte an beson-
wesentlicher Bestandteil des Programms, das aber auch Werke
deren Veranstaltungsorten, Musikalisch-Literarische Abende in
satorische Neuordnung mit der Einsetzung einer neuen haupt-
Schulen und Volkshochschule) in der Stadt vernetzen. Auch die
anderer Komponisten beinhaltet. Regelmäßig werden Konzerte
Weinkellern mit Lesungen bekannter Schauspieler und durch
amtlichen Geschäftsführung und einer neuen eigenständigen
Förderung junger Talente wird ein Schwerpunkt der kommenden
vom Bayerischen Rundfunk oder anderen Sendern für Funk und
Kinderkonzerte.
künstlerischen Leitung auf den Weg gebracht. Der renommierte
Jahre sein. Das Mozartfest Würzburg agiert international, fühlt
Dirigent Thomas Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-
sich aber seiner Heimatstadt Würzburg eng verbunden. Die in-
Fernsehen aufgezeichnet. Ein Auszug aus der Künstlerliste der Jahre 2006 bis 2008 liest sich wie ein „Who is Who“ der klassi-
Das Mozartjahr 2006 brachte eine Steigerung um mehr als 40%
Chor und -Ensemble wurden als „Ensemble in Residence“ beru-
ternationale Musikelite trifft hier auf den besonderen Charme
schen Musik: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
beim Kartenverkauf. In den Jahren 2007 und 2008 musste das
fen. Thomas Hengelbrock wird darüber hinaus dem Mozartfest
der mainfränkischen Metropole – eine faszinierende Mischung, die die Besucher des Mozartfestes in jedem Jahr neu begeistert.
Berliner Philharmonische Solisten – Mitglieder der Berliner
Mozartfest Ausweich-Spielstätten suchen, da der Kaisersaal der
in den kommenden Jahren als künstlerischer Berater zur Seite
Philharmoniker, Bamberger Symphoniker, Camerata Salzburg,
Würzburger Residenz wegen der dringend notwendigen Res-
stehen und das neue Gesicht des Festivals mit prägen.
Il Giardino Armonico, The English Concert, Sir Roger Norrington,
taurierung der Tiepolo-Fresken für zwei Jahre gesperrt werden
Mischa Maisky, Frank Peter Zimmermann, Leonidas Kavakos,
musste. Diese schwierige Situation wurde als Chance genutzt,
In den kommenden Jahren wird das Mozartfest sein Musikver-
Lars Vogt, Lisa Batiashvili – um nur einige zu nennen. Auch
um dem Mozartfest-Publikum im Congress Centrum Würzburg
mittlungsprogramm mit Projekten für Kinder, Jugendliche und
Würzburger Künstler, die dem hohen Anspruch des Festivals
Werke mit größerer Orchesterbesetzung anzubieten, die auf
Erwachsene weiter ausbauen und sich durch Kooperationen mit
entsprechen, werden in das Programm eingebunden. Die Texte
der Bühne des Kaisersaals keinen Platz haben. Der notwen-
Partnern im Kultur- und Bildungsbereich (z. B. Museen, Theater,
der Programmhefte werden von Studierenden des Musikwis-
dige „Auszug“ aus dem Kaisersaal und die Nutzung alternativer
senschaftlichen Instituts der Universität Würzburg erstellt.
Spielstätten waren mit einer Reduzierung der Zahl der VeranstalMozartfest Würzburg
tungen und einem Rückgang der Besucherzahlen besonders in Das Mozartfest wendet sich mit den Sinfoniekonzerten in der
2008 verbunden. 2009 zog das Mozartfest mit der Rückkehr in
Residenz an ein musik- und kunstliebendes Publikum, das her-
den Kaisersaal, zwei Nachtmusiken bei bestem Wetter und ins-
vorragende musikalische Darbietungen in besonderer Umge-
gesamt 55 Veranstaltungen wieder ca. 25.000 Besucher an. Im
bung genießen möchte. Für „Klassik-Einsteiger“ und neugierige
Sommer 2008 wurde das Mozartfest Würzburg aus dem Eigen-
Köpfe gibt es die Mozartnächte, in denen die gesamte Residenz
Künstlerische Leitung:
Jahr
2006
2007
2008
Hermann Schneider, KMD Christian Kabitz (ab Sept. 2008)
Gesamtausgaben (Euro)
1,21 Mio.
1,27 Mio.
1,06 Mio.
Festzuschuss der Stadt Würzburg
60.000
60.000
60.000
betrieb des Mainfranken Theaters, wo es seit 2002 angesiedelt
Defizitausgleich über Haushalt des Mainfranken Theaters 17.624
179.636*
67.151*
Anzahl der Vorstellungen
50
50
40
bespielt wird und die Doppelkonzerte – in denen die Zuhörer
war, herausgeführt und als Stabsstelle direkt dem Kulturreferat
Besucher
25.338
20.557
17.379
und nicht die Künstler den Saal wechseln. Schon legendär sind
der Stadt Würzburg zugeordnet. Gleichzeitig wurde eine organi-
Anzahl der Mitarbeiter
3
3
2
* Bedingt durch die Sanierung des Kaisersaales in den Jahren 2007/2008 und den damit verbundenen Besucherrückgang im Kaisersaal lag das Defizit in den beiden Jahren höher.
Geschäftsführung: Klaus Heuberger, Karin Rawe (ab März 2009) Oeggstraße 2 97070 Würzburg Telefon (0931) 37-23 36 www.mozartfest-wuerzburg.de
36
Fachbereich KULTUR
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Würzburger Hafensommer
37
Fachbereich KULTUR
Würzburger Hafensommer
Zentrale Aufgabe des Fachbereichs Kultur ist die Förderung und Betreuung der zahlreichen freien Kultureinrichtungen und -veran-
Der Alte Würzburger Hafen lädt mit seiner anspruchsvollen Architektur – Außenwölbung des Heizkraftwerks –, der Lage am
staltungen. Zur Förderung zählen die laufenden Zuschüsse gemäß den Kulturförderrichtlinien, die Projektförderungen sowie die
Wasser, der unmittelbaren Nachbarschaft zum Kulturspeicher, zum Kunstschiff „Arte Noah“ und zum CinemaxX geradezu ein, zu
Zuschüsse zu den Investitionen.
einer Art „Kulturquartier Alter Hafen“ entwickelt zu werden. Ein entscheidender Schritt dazu war 2007 die Planung eines mehr wöchigen sommerlichen Musikfestivals auf einer im Hafenbecken schwimmenden Bühne.
Einen großen Raum nimmt auch die Werbung und Öffentlich-
Mitarbeiterinnen in Vollzeit und drei in Teilzeit angestellte Mit-
keitsarbeit für Kulturveranstalter und Veranstaltungen ein: Mit
arbeiterinnen. Im Fachbereich Kultur ist der direkte Kontakt zu
Der erste Würzburger Hafensommer 2007 lockte schon mit einer
Aber nicht nur die exquisite Künstlerauswahl wie mutige Pro-
der Kulturplakatierung, dem online-Kulturkalender und der
den Kulturschaffenden der Stadt Würzburg von nicht zu unter-
Folge von 24 Veranstaltungen und einem geschickt zusammen-
grammgestaltung machen Charme und Attraktivität des Würz-
Website „Kultur & Bildung“ im Internet – inkl. deren ständige
schätzender Bedeutung – seien es Mitarbeiter der Theater, Or-
gestellten Programm das Publikum aus Würzburg und der Re-
burger Hafensommers aus. Es ist auch die urbane Lage der
regelmäßige Betreuung und Pflege – ergänzt der Fachbereich
chester und Chöre, der Museen, Galerien oder Bibliotheken, der
gion in den Alten Hafen. Der Mix aus Konzerten, Kino, Theater,
Hafentreppe mit Hafenbühne im Alten Hafen am Mainufer, die
Kultur die eigenen Werbemaßnahmen der Kulturträger. Hinzu
Universität, der Musik- oder Fachhochschule, der Kunst- und
Kabarett und Tanz hatte Erfolg, und damit war der Grundstein
besondere Mischung aus Hafenarchitektur und der einzigarti-
kommen Aufgaben im Innenverhältnis der Stadtverwaltung,
Kulturvereine oder der so genannten freien Kulturszene bis hin
für das neue Kulturereignis gelegt. In den folgenden beiden
gen Kulisse der Stadt Würzburg im Hintergrund mit ihrer Festung
d. h. Vorbereitung von Sitzungs- und Beschlussvorlagen für Gre-
zur Jugendkultur. Diese holen sich im persönlichen Gespräch
Jahren nahm die Reichweite des Programms auch international
Marienberg, der Stadtsilhouette und dem Schloss Steinburg mit
mien, Beiräte, Ausschüsse und Stadtrat, für Kulturreferat und
oft Rat im Umgang mit Verwaltung, Organisation, Förderan-
zu, so dass bei der dritten Auflage 2009 250 Künstler aus mehr
seinen weltberühmten Weinlagen. An sommerlichen Abenden
Direktorium und ggf. für weitere Dienststellen.
sprüchen, Kontakten und Vernetzung, so dass der Fachbereich
als 20 verschiedenen Nationen teilnahmen.
bei schönem Wetter und warmen Temperaturen bietet sich dem
In den letzten Jahren ist der Fachbereich zudem wieder verstärkt
Kultur eine Dreh- und Angelscheibe der Würzburger Kunst- und
Das Profil des Würzburger Hafensommers zielt auf die Präsen-
Besucher eine reizvolle Atmosphäre, die einlädt zum Verweilen
mit eigenen Veranstaltungen in Erscheinung getreten, die von
Kulturszene schlechthin ist. Im Gegenzug ist er bei nahezu allen
tation von Künstlern ab, die international singulär erfolgreich
und Entspannen, zu Kunstgenuss und Unterhaltung, zu Lebens-
hier aus geplant, organisiert und durchgeführt werden. Dazu
Vernissagen, Premieren, Kulturveranstaltungen wie Lesungen,
tätig sind, ohne aber primär dem sog. „Mainstream“ anzu-
art und Sommergefühl.
gehören die lange Nacht der Museen und Galerien (Open Art),
Städtepartnerschaftstreffen, Festivals u. a. m. sowie als Mit-
gehören, Künstler, die noch als Geheimtipp gelten oder auch
die Tage des offenen Ateliers, die Junge Philharmonie Würzburg,
glied in Vereinen (Kuratorium, Beirat u. a.) tätig und präsent und
profilierte Künstler aus der Region. Diese Auswahl ergab beim
der Würzburger Hafensommer und das Internationale Straßen-
leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Netzwerkarbeit in
Publikum eine stetig wachsende Resonanz, die von ca. 4.000
musikfestival.
der Stadt. Dem Fachbereich Kultur ist organisatorisch ferner der
Besuchern im ersten Jahr auf über 11.000 im dritten Hafen
Zur Durchführung der Verwaltung und der zum Teil aufwändi-
Stadtheimatpfleger zugeordnet. Dr. Hans Steidle bekleidet seit
sommerjahr 2009 stieg.
gen Veranstaltungen stehen dem Fachbereich Kultur zur Verfü-
Mai 2009 dieses Amt und ist mit regelmäßigen Sprechstunden
gung der Fachbereichsleiter und sein Stellvertreter sowie zwei
auch für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar. Hafensommer
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
694.046
796.035
1,2 Mio.
Zuschuss der Stadt
694.046
796.035
1,2 Mio.
Anzahl der geförderten Projekte und Veranstaltungen
22
30
49
Anzahl der Stellen
4
4
5,33
Fachbereich Kultur Leitung: Johannes Engels Rathaus (Zi. 147, 1. Stock), Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Telefon (0931) 37 27 81 www.wuerzburg.de/kultur-bildung
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
135.000
220.000
Zuschuss der Stadt Würzburg
70.000
80.000
Anzahl der Vorstellungen
24
22
Besucher
3.887
5.799
Veranstalter: Kulturreferat Beim Grafeneckart 1, 97070 Würzburg
Telefon (0931) 37 22 56 Künstlerische Leitung: Jürgen Königer www.hafensommer-wuerzburg.de
38
kulturelle einrichtungen der stadt
Internationales StraSSenmusikfestival
kulturbericht
lange nacht der museen und galerien (Open Art) und Tage des offenen Ateliers
39
lange nacht der museen und galerien (Open Art) und Tage des offenen Ateliers
Internationales StraSSenmusikfestival Das Internationale Straßenmusikfestival erlebte seine Premiere in Würzburg im Jahr 2004, als die Mainfrankenmetropole ihr 1300jähriges Jubiläum feierte. Es ging auf die Idee zurück, die Innenstadt zu beleben und sowohl weit gereisten Profis als auch regio-
Erstmals im Jahr 2000 und seither alle zwei Jahre präsentiert sich Würzburgs Museums- und Galerienlandschaft in der so genann-
nalen Künstlern eine unaufwändige Plattform für ihre Kultur zu bieten.
ten OPEN ART oder langen Nacht der Museen und Galerien, die jeweils im Frühjahr oder Herbst stattfindet und die Ateliers jährlich bei den „Tagen des offenen Ateliers“.
Das Markenzeichen des Festivals ist der Mix aus verschiede-
des Festivals, sondern auch für die zahlreichen Sponsoren und
nen Kunstformen und Stilrichtungen. So sind nicht nur alle
Förderer dieses einzigartigen Kulturformates.
Die Würzburger Museen und Galerien öffnen ihre Häuser ge-
Die Tage des offenen Ateliers werden seit 1998 vom Fachbe-
Musikrichtungen vertreten, sondern auch Artisten, Zauberer,
Die Trägerschaft liegt seit zwei Jahren beim Kulturreferat, aber
meinsam zwischen 18.00 Uhr und 24.00 Uhr und präsentieren
reich Kultur jährlich an jeweils zwei Wochenendtagen durch-
Jongleure, Schauspieler und Künstler, die sich schlicht keiner
Hauptorganisatorin der „ersten Stunde“ ist Antje Molz zusam-
neben ihren angestammten Exponaten besondere, auf diesen
geführt. Künstler aus Stadt und Landkreis erklären sich bereit,
Kategorie zuordnen lassen. Innerhalb der vergangenen sechs
men mit vielen Helfern.
Abend abgestimmte Programme. Ein Gesamtticket öffnet dem
an diesen Tagen ihre Ateliers dem interessierten Publikum zu
Besucher den Zugang zu allen Häusern, der Transport wird von
öffnen. Schwellenängste sollen damit überwunden, Neugierde
nent der Erde auf und belegen damit den internationalen guten
Die positive Entwicklung zeigt sich nicht nur in den zahlreichen
der WVV (Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH) über-
geweckt, vor allem aber einmal deutlich gemacht werden, wie
Ruf dieses einzigartigen Festivals. In diesem Jahr waren mehr
Bewerbungen, die in diesem Jahr die tausender Marke über-
nommen, die einen eigenen Museumsshuttle zur Verfügung
viele Ateliers sich in Würzburg und Umgebung mittlerweile
als 300 Künstler aus 22 Ländern auf 20 Plätzen innerhalb der
stieg und die Auswahl der Künstler inzwischen allein auf Grund
stellt und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermög-
etabliert haben. War am Anfang eine noch relativ geringe Betei-
Stadt zu Gast.
des Umfangs sehr schwierig gestalten lässt. Auch die steigen-
licht. Die lange Nacht der Museen und Galerien ist ein noch
ligung zu spüren, wuchs das Interesse der Künstler im Laufe der
Der besondere Reiz an dem Festival liegt vor allem darin,
den Zahlen der Besucher, die die Innenstadt von Jahr zu Jahr
recht junges Veranstaltungsformat, mit dem auch neue Ziel-
letzten Jahre sprunghaft. Im Jahr 2009 überstieg das Interesse
dass sich jeder Gast an jedem Angebot so oft und so lange er-
mehr beleben, geben dem Konzept des Straßenmusikfestivals
gruppen angesprochen werden und das erfreulich positiv auf-
mit einer Beteiligung von 100 Künstlern die Anzahl der letzten
freuen kann, wie er mag, denn das Festival lebt auf der Straße.
recht und prägen damit das Markenzeichen Würzburgs als Stadt
genommen wurde.
Jahre um ein Vielfaches.
„Gefällt’s Dir gut, wirf was in den Hut“ gilt nicht nur für die Gäste
für Kunst und Kultur im öffentlichen Raum.
Jahre traten Hobby- und Profikünstler bereits aus jedem Konti-
Jahr
2006
2007
2008
21.500
29.600
Straßenmusikfestival Würzburg Veranstalter: Fachbereich Kultur, Ole Kruse Rathaus Würzburg, Zi. 147
Open Art / Tage des
Zuschuss der Stadt Würzburg
Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
offenen Ateliers
(Fachbereich Kultur)
Tel. (0931) 37-2397
Gesamtausgaben (Euro) 1.000
1.500
5.000
Andere öffentliche Zuschüsse (Fachbereich Jugend und Familie)
1.673
5.900
Anzahl der Vorstellungen/Teilnehmende Künstler
292
250
Besucher (pauschale Summe, die Anzahl der Passanten ist tatsächlich wesentlich höher)
10.000
10.000
www.wuerzburg.de/kultur-bildung Organisation: Antje Molz TEAM Festkultur Am Ziegelbaum 9a, 97204 Höchberg Telefon (0931) 353 44 91 www.stramu-wuerzburg.de
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
0 / 1.500
– / 1.500
0 / 1.500
Zuschuss der Stadt Würzburg
0 / 1.500
– / 1.500
0 / 1.500
Anzahl der beteiligten Künstler
0 / 50
– / 60
0 / 99
Besucher
1000 / 1750
– / 1750
700 / 1750
Leitung: Johannes Engels Rathaus (Zi. 147, 1. Stock), Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Telefon (0931) 37 27 81
www.wuerzburg.de/de/ kultur-bildung
40
junge philharmonie würzburg
kulturelle einrichtungen der stadt
Stadtheimatpfleger
kulturbericht
41
Junge Philharmonie Würzburg
Stadtheimatpfleger
Würzburg hatte bis zum Jahr 2006, sieht man von Schulorchestern einmal ab, kein eigenständiges voll besetztes Jugendsinfonie-
Die Heimatpflege hat das Ziel, das Landschaft- und Ortsbild zu bewahren sowie in künstlerischer, volkskundlicher, geschichtlicher
orchester, das die Konzertliteratur in Originalbesetzung aufführen konnte. Fast alle Schulorchester bis hin zur Sing- und Musikschule
und wissenschaftlicher Hinsicht Wertvolles zu erhalten. Darüber hinaus umfasst die Heimatpflege alle Bestrebungen, Neuschöp-
mussten sich mit kleineren oder unvollständigen Ensembles zufrieden geben, die größere Orchesterwerke (Sinfonien, Konzerte,
fungen bruchlos und richtig in das Bild der Heimat einzufügen, um das gewachsene oder erneuerte Bild der Heimat zu erhalten und
Ouvertüren o. ä.) in nur reduzierter Besetzung bzw. als Bearbeitung wiedergeben konnten.
damit die Bindung der Menschen an ihre Heimat zu fördern und zu verstärken.
Die Bezirksjugendorchester oder gar Landes- und Bundesju-
riums, Hermann Freibott, Norbert Daum, Bernd Kremling und
Der (ehrenamtliche) Heimatpfleger berät und unterstützt die
Die Stellungnahmen des Stadtheimatpflegers im Jahr 2009
gendorchester bieten nur den nahezu schon auf professionel-
Johannes Engels, die als städtische Beamte neben ihren Ver-
Stadt Würzburg, die Regierung von Unterfranken, den Bezirks-
betrafen im Wesentlichen folgende Bauvorhaben:
lem Stand stehenden jungen Musikern die Gelegenheit der
pflichtungen an Musikhochschule, Universität, städt. Fachober-
heimatpfleger, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege
Mitwirkung. Insofern bietet ein Jugendsinfonieorchester in
schule und Fachbereich Kultur einen Teil ihrer Arbeitszeit für die
sowie auch andere juristische oder natürliche Personen auf
St. Annastift, Theaterstraße 16
einer Stadt wie Würzburg den jungen Instrumentalisten oft das
Junge Philharmonie einsetzen. Neben einer ergänzenden Finan-
deren Wunsch in Fragen der Heimatpflege. Die Stadt Würzburg
Wohn- und Geschäftshaus Spiegelstr. 10
erste Mal die Chance, sich in einem richtig besetzten Orchester
zierung aus dem städtischen Kulturetat kann das Orchester auf
beteiligt den Heimatpfleger rechtzeitig an allen die Heimat-
Bronnbacher Hof, Karmelitenstraße
zu erproben und erste Orchestererfahrungen zu sammeln. Auf
eine kontinuierliche Unterstützung des Rotary Clubs Würzburg-
pflege berührenden Fragen.
Hochhaus in der Augustinerstraße
Initiative des Kulturreferates wurde deshalb erstmals im Herbst
Residenz zählen. Das Philharmonische Orchester Würzburg
2007 eine insgesamt neuntägige Arbeitsphase für die „Junge Phil-
übernahm zudem die Patenschaft für die Junge Philharmonie,
Der Stadtrat bestellte in seiner Sitzung vom 02.04.2009
harmonie Würzburg“ ausgeschrieben und durchgeführt. Junge
und Mitglieder des Orchesters betreuen seitdem – zusammen
Dr. Hans Steidle zum neuen Heimatpfleger der Stadt Würzburg.
Musikerinnen und Musiker im Alter von ca. 13 bis 26 Jahren sind
mir Professoren und Dozenten der Hochschule für Musik – re-
Sein Vorgänger, Dr. Hanswernfried Muth hatte das Amt lange
seither eingeladen, in jährlich zwei Arbeitsphasen (in der Regel
gelmäßig die Stimm- bzw. Registerproben des Jugendsinfonie-
Zeit inne und war im Januar 2007 verstorben. Organisatorisch
in den Oster- bzw. Herbstferien) in diesem Orchester mitzuwir-
orchesters. Die jugendlichen Solisten der Konzerte stammen
ist der Stadtheimatpfleger dem Fachbereich Kultur zugeordnet.
ken und in abschließenden öffentlichen Konzerten ihr Können zu
ebenfalls aus Würzburg und Umgebung und sind entweder
Die Untere Denkmalschutzbehörde ist im Baureferat angesie-
präsentieren. Das Orchester versteht sich als Auswahlorchester,
Jungstudierende an der Musikhochschule oder Preisträger des
delt, über den Stadtheimatpfleger ergibt sich somit eine enge
in dem die besonders motivierten und qualifizierten jungen
Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Seit Januar 2010 verfügt die
Zusammenarbeit zwischen Baureferat und Kulturreferat.
Musiker mitwirken. Die Leitung liegt in den Händen der früheren
Junge Philharmonie Würzburg über eine eigene Website.
Mozart-Schule in der Maxstraße / Hofstraße
Dozenten des ehem. städtischen Hermann-Zilcher-KonservatoJunge Philharmonie Würzburg
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
–
10.000
10.000
Zuschuss der Stadt Würzburg
–
10.000
10.000
Andere öffentliche Zuschüsse
–
kostenlose Räume
kostenlose Räume
Anzahl der Vorstellungen
4
4
Besucher
–
–
–
Leitung: Johannes Engels, Hermann Freibott, Norbert Daum,
Dr. Hans Steidle
Bernd Kremling
Stadtheimatpfleger
Rathaus (Zi. 147, 1. Stock),
c/o Fachbereich Kultur
Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
Telefon (0931) 37 2781
www.junge-philhamonie-wuerzburg.de
Herr Dr. Steidle ist persönlich während seiner Sprechstunden jeden 2. Donnerstag im Monat von 14.00 Uhr – 15.30 Uhr im Fachbereich Kultur (Zimmer 147, 1. Stock des Rathauses) erreichbar.
Stadt Würzburg Rückermainstraße 2 97070 Würzburg
[email protected]
42
Kulturpreise und Ehrungen
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Kulturpreise 1965: Friedrich Schnack, Schriftsteller 1966: Emy Roeder, Bildhauerin /Malerin 1967: Eugen Jochum, Dirigent 1968: Fritz König, Bildhauer 1970: Günter Jena, Organist /Musiker 1971: Josef Versl, Maler 1972: Hans Schädel, Architekt /
Kulturpreise und Ehrungen
Dombaumeister
1973: Luigi Malipiero, Schauspieler/Maler 1974: Otto Sonnleitner, Bildhauer
Kulturpreise und Ehrungen
2009: Dr. Jürgen Lenssen,
1998: Britta Pracher, Berthold Kremmler
1999: Ruth Lehritter
Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg
2001: Freunde Mainfränkischer Kunst
Konkrete Kunst in Europa
2008: François Morellet Kulturförderpreise 1982: Merve Giehl, Plastikerin,
Rudolf Ramming, Musiker
Seitdem werden jährlich ein Kulturpreis, bis zu drei Kulturförderpreise, bis zu drei Kulturmedaillen und zwei Preise für junge Kultur
1976: Dr. Heinrich Pleticha, Autor
1995: Angelika Summa, Bildhauerin,
(Jugendkulturförderpreis) vergeben.
1977: Wolfgang Lenz, Maler
1978: Rudolf Köckert, Musiker
1997: Volker Felgenhauer,
Marion Costa, Sängerin Musiker /Komponist, Thomas Heinemann, Theatermacher
Zusätzlich wird seit 2008 in dreijährigem Turnus der internatio-
gemeinnütziges Engagement vergeben. Die Dotierung mit je-
1979: Dr. Max H. von Freeden,
nale Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa verge-
weils 500 Euro ist zweckgebunden und für eine gemeinnützige
ben, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Im Jahr der Vergabe dieses
kulturelle Maßnahme, Institution oder Vereinigung in Würzburg
1980: Werner Dettelbacher, Autor
Preises werden der Kulturpreis und die Kulturförderpreise nicht
bestimmt. Der Preis für junge Kultur (Jugendkulturförderpreis)
1981: Yehuda Amichai, Dichter
verliehen.
mit zwei Preisträgern dient der Förderung junger Menschen
1984: Willi Greiner, Maler / Grafiker
2001: Brigitte Obermeier, Schauspielerin,
bzw. Künstler, die vorzugsweise in der populären Kultur (aller
1985: Siegfried Fink, Percussionist
ein Ehrenpreis ohne Dotierung, die Kulturförderpreise sind mit
künstlerische Existenz anstreben. Er ist dotiert mit 2.500 Euro,
jeweils 2.500 Euro dotiert. Weiterhin werden jährlich bis zu
gestiftet von der Distelhäuser Brauerei, und kann zu gleichen
drei Kulturmedaillen für herausragendes ehrenamtliches bzw.
oder ungleichen Teilen vergeben werden.
1999: Markus Bellheim, Pianist,
Musik-Gruppe „MILES“, Rockgruppe Thomas K. Kopp, Choreograf
1986: Siegfried Koesler,
2003: Sonja Edle von Hoeßle, Malerin,
Domkapellmeister
Boris Wagner, Schauspieler
1987: Waltraud Meier, Sängerin
2005: Cornelia Boese, Souffleuse,
1988: Bertold Hummel, Komponist
1989: Reinhard Dachlauer, Bildhauer
Linda Schwarz, Bildende Künstlerin
2007: Verena Hemmerlein,
1991: Curd Lessig, Maler
1992: Dieter Stein, Maler
2009: Ivan Alboresi, Tänzer /Choreograf,
1994: Dr. Klaus Hinrich Stahmer,
1990: Lothar C. Forster, Bildhauer
Musiker /Komponist
1996: Joachim Koch, Bildhauer
Bühnenbildnerin, Dr. Markus Grimm, Schauspieler, Dennis Schütze, Musiker Philipp Hennevogl, Bildender Künstler, Sinn Yang, Geigerin
1998: Hans-Georg Noack, Autor 2000: Norbert Glanzberg, Komponist
Stadt Würzburg
Kabarettist
2004: Christian Kabitz,
2005: Georg Götz, Walter Stock 2006: Rudolf und Marianne Erben,
Volunteers des Museums im Kulturspeicher
2007: Distelhäuser Brauerei,
Leonhard-Frank-Gesellschaft e. V., Ökumenischer Hochschulchor
2008: Dr. Klaus V. Toyka und Regine
Toyka-Blum, Oskar Vogel, Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens e.V.
2009: Verein zur Förderung des
Mainfranken Theaters mit dem Stifterkreis der „Rosenkavaliere“, Reiner Strätz, Mercedes Sebald
Preis für junge Kultur 2005: Georg Weidauer, MCF 2006: Mistaa, Improtheaterfestival 2007: Junge Musikmacher, Theater am Neunerplatz
1995: Margot Müller, Heiner Reitberger 1996: Luitpold und Mareile Leusser,
Dr. Stefan Oschmann
2006: Bernd Glemser, Pianist
1997: Wolfgang und Maria Hülsen,
2007: Herbert Mehler, Bildhauer
www.wuerzburg.de/de/kultur-bildung
Würzburg, Ralf Duggen
2008: Konzertsparte des Immerhin,
Rathaus (Zi. 147, 1. Stock),
Telefon (0931) 37 27 81
2004: Freundeskreis Geschichtswerkstatt
97070 Würzburg
Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken e. V., Walter Obst
Kulturmedaille
Leitung: Johannes Engels Rückermainstraße 2,
Kirchenmusikdirektor
2003: Gesellschaft für christlich-jüdische
2002: Frank Markus Barwasser, Kulturpreise der
und Geschichte e.V., Hubert Pfingstl und Sabine Blum-Pfingstl
2002: Siebold-Gesellschaft e.V.
1985: Ulrich Schultheiß, Musiker
Sparten) tätig sind, jedoch nicht zwingend eine berufsmäßige
Jazzinitiative Würzburg e. V.
Preis Peter C. Ruppert für
1975: Richard Rother, Grafiker /Bildhauer
Der Kulturpreis ist als höchste städtische Kulturauszeichnung
2000: Horst Steinkamp,
Im Jahr 2007 wurde eine umfassende Änderung bei den Vergabemodalitäten der kulturellen Ehrungen und Preise vorgenommen.
Museumsdirektor
43
Dr. Walter M. Brod
Tilman Dominka, Andy Sauerwein
2009: Karo,
Würzburger Rockgemeinschaft WÜRG e. V., Projekt „Artkollision“
44
fachbereich jugend und familie
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Jugendkulturhaus Cairo und Improtheaterfestival
45
Fachbereich Jugend und Familie
Jugendkulturhaus Cairo und Improtheaterfestival
Der Fachbereich Jugend und Familie, zugehörig zum Sozialreferat, ist für die Jugendkulturarbeit in der Stadt zuständig.
Im Jugendkulturhaus Cairo gibt es Veranstaltungen und Bildungsangebote für Jugendliche, sowie junge und jung gebliebene Erwachsene. Das Leitungsteam versucht mit zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Veranstaltungen ideale Rahmen
Hier sind die beiden Häuser Jugendkulturhaus Cairo (100 %
jugendkulturelle Anteil der Angebote im Bereich der Ferienan-
jugendkulturelle Angebote) und Bechtolsheimer Hof (70 % ju-
gebote, der Stadtteilarbeit und des internationalen Kinderfests.
gendkulturelle Angebote) mit ihrem großen jugendkulturellen
Der Fachbereich Jugend und Familie ist zudem in die Planung
Das Jugendkulturhaus Cairo ist eine Einrichtung des Fachbe-
Angebot angesiedelt. Diese werden im Folgenden einzeln be-
des Umsonst & Draussen Festivals involviert und leistet große
reichs Jugend und Familie. Es wird vom Förderverein Jugend-
gibt es Angebote aus Tanz, Theater und Sport. Das Cairo ver-
schrieben. Neben den beiden Häusern gibt es auch jugend-
Unterstützung in Form von Sachleistungen und Personal. Zahl-
kulturhaus e. V. unterstützt. Die Entscheidung, welche Künstler
fügt über insgesamt drei Bühnen für Proben und Aufführungen.
kulturelle Angebote in den Jugendzentren Heuchelhof und
reiche jugendkulturelle Initiativen in der Stadt finden beim
eingeladen werden, treffen alleine diese Mitarbeiter mit ihren
Eine der größten Einzelveranstaltungen des Cairo ist das Impro
Lindleinsmühle. Hier gibt es Proberäume für Bands, Veranstal-
Fachbereich Jugend und Familie ihren Ansprechpartner, erhal-
Veranstaltergruppen. Ein Großteil der auftretenden Künstler
theaterfestival, das 2009 zum achten Mal stattfand. An vier
tungen, Skateplätze und vieles mehr. Den Anteil der kulturellen
ten Beratung und Unterstützung.
stammt aus der Region, es finden aber auch immer mehr in-
Tagen besuchen 100 Personen aus ganz Europa, Workshops
Angebote schätzt man hier auf 30 %. Der Fachbereich Jugend
Da es immer mehr Berührungspunkte der Jugendkulturarbeit
ternationale Künstler den Weg ins Cairo. Beim Theater bleibt
und Kurse und an den Abenden gibt es Aufführungen auf zahl-
und Familie fördert zudem kirchliche Jugendeinrichtungen wie
mit den Zuständigkeiten des Fachbereichs Kultur gibt, stimmt
es den Schüler- und Studierendengruppen selbst überlassen,
reichen Würzburger Bühnen. Das Cairo wirkt beim Umsonst &
den Jugendtreff Immerhin, das Café Domain und die Kinder-
sich der Fachbereich Jugend und Familie in kulturellen Angele-
welches Stück sie auf welche Weise inszenieren. Auch hier gibt
Draussen Festival und beim Internationalen Filmwochenende
und Jugendtheater Theater am Neunerplatz, Theater Spielberg
genheiten regelmäßig mit dem Fachbereich Kultur ab. Hier ist
es organisatorische Unterstützung durch die Leitung des Hau-
mit.
und das Plastische Theater Hobbit. Schwer zu beziffern ist der
eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit entstanden.
ses. Für bildende Kunst gibt es drei Werkstätten: das Fotolabor,
Jahr
2006
2007
2008
Jugendzentrum Zoom, Lindleinsmühle
159.328
147.846
172.584
bedingungen zur Durchführung von Konzerten, Lesungen oder Filmabenden zu schaffen. Öffnungszeiten genutzt werden können. In weiteren Räumen
das Videostudio und die Töpferei, die nach dem Besuch eines Kurses oder einer Einführung auch eigenständig während der
davon Jugendkulturarbeit ca. 30%, Rest Jugendzentrumsarbeit
47.798
44.354
51.775
Jugendzentrum Heuchelhof
191.466
188.875
198.404
Rest Jugendzentrumsarbeit
57.440
56.663
59.521
Förderung des Jugendtreffs Immerhin
2.600
2.600
2.600
davon Jugendkulturarbeit ca. 30%,
davon Jugendkulturarbeit ca. 70%, Rest Jugendzentrumsarbeit
1.820
1.820
1.820
Förderung des Café Domain
5.000
5.000
5.000
davon Jugendkulturarbeit ca. 30%, Rest Jugendzentrumsarbeit
1.500
1.500
Theater am Neunerplatz
1.000
1.000
1.000
Theater Spielberg
1.000
1.000
1.000
Plastisches Theater Hobbit
1.000
1.000
1.000
2007
2008
Gesamtausgaben für kulturelle Angebote (Euro)
325.237
321.599
300.431
Zuschuss der Stadt Würzburg
241.994
222.955
184.700
Fachabteilung Kinder-, Jugend-
100% Jugendkulturarbeit
241.994
222.955
184.700
und Familienarbeit
Umsatz des Fördervereins
83.243
95.644
115.731
Anzahl der Veranstaltungen
105
169
152
Besucher der Veranstaltungen
11.500
18.900
18.200
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
2,3
2,3
2,8
Anzahl der Mitarbeiter, ehrenamtliche und Honorarkräfte
48
56
61
Anzahl der Kurse und Theaterproben pro Woche
21
21
24
Karmelitenstraße 43, 97070 Würzburg
Förderung der Kinder- und Jugendtheater
2006
Fachbereich Jugend und Familie,
Leitung: Hartmut Emser
1.500
Jahr
Telefon (0931) 37 33 41
www.wuerzburg.de/de/ jugend-familie
Jugendkulturhaus Cairo Leitung: Nadine Antler und Steffen Deeg
Fred-Joseph-Platz 3, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 69 33
www.cairo.wue.de
46
Bechtolsheimer Hof
kulturelle einrichtungen der stadt
kulturbericht
Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung
47
Bechtolsheimer Hof
Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung
Der B-Hof ist ein Ort der Begegnung und ein Freiraum für junge Menschen. Programmangebot und Betriebsablauf entsprechen den
Im Eigenbetrieb Congress-Tourismus-Wirtschaft (CTW) ist das
Würzburgs sind: Caen (Frankreich), Rochester (USA), Sala-
Bedürfnissen der jungen Generation und spiegeln die Entwicklung des Zeitgeistes wider.
vorwiegend touristisch ausgerichtete Stadtmarketing angesie-
manca (Spanien), Umeå (Schweden), Otsu (Japan), Bray mit
delt, das regelmäßig ausgewählte Großprojekte national und
County Wicklow (Irland), Dundee (Schottland), Suhl (Thürin-
Im B-Hof wird Eigeninitiative angeregt, kreatives Handeln geför-
kommerziellen Subkulturen unterstützen den Prozess der Iden-
teilweise auch international bewirbt. In der Tourist-Information
gen), Mwanza (Tansania) und Trutnov (Tschechien). Zu Faribault
dert und demokratisches Verhalten gepflegt. Ein weiteres Ziel
titätsbildung bei jungen Menschen.
im Falkenhaus wird zusätzlich ein Kartenvorverkauf angeboten,
(Minnesota USA) besteht eine Städtepatenschaft. Regelmäßig
der Jugendarbeit ist der Abbau von Benachteiligungen, die För-
der zahlreiche städtische sowie freie Kulturveranstaltungen be-
findet hier ein Austausch von kulturell interessierten Bürgerin-
derung der Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen und
Die umfangreiche Angebotspalette im Konzert- und Theaterbe-
dient. Weiterhin veranstaltet CTW jährlich das adventliche Sin-
nen und Bürgern, von Kulturschaffenden, Lehrern, Schulen, der
der Jugendschutz.
reich hat auf mehreren Ebenen positive Auswirkungen:
gen auf dem Marktplatz und gibt ein künstlerisch gestaltetes
Universität und den Hochschulen statt.
Die Führung des Hauses liegt in den Händen einer Sozialpä-
Die große Anzahl und die inhaltlich stark differenzierten Ange-
Liederheft begleitend heraus.
dagogin und eines Sozialpädagogen; diese werden durch
bote des B-Hofs verbessern den Freizeitwert der Stadt Würzburg
Die Durchführung eines kleinen Sommerfestivals, des Bürger-
Praktikanten (Uni, FH, FOS), dem Jugendzentrumsrat, einem
insbesondere für Jugendliche, die sich in Subkulturen zu Hause
fests im Ringpark, zählt ebenfalls zum Arbeitsprogramm von
Förderverein und vielen ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
fühlen. Für lokale Künstler bietet der B-Hof eine gut ausgestat-
CTW. Ein kostenloses Kulturprogramm für Familien und ein gas-
Jugendkulturarbeit stellt neben sozialpädagogischen Interven-
tete und attraktive Plattform, die unkompliziert genutzt werden
tronomisches Begleitprogramm machen den besonderen Reiz
tionen einen wichtigen und umfangreichen Anteil der Arbeit im
kann. Auch die jugendlichen Veranstalter profitieren. Sie kön-
dieses sympathischen Wochenendfestivals aus.
B-Hof dar. Es ist Absicht, kreative Ausdrucksformen zu fördern
nen schrittweise die Rolle eines professionellen Veranstalters
und neue Techniken zu vermitteln. Die Bereitstellung von Res-
erlernen und sind dabei durch die Strukturen des Hauses ab-
Mit durchschnittlich zehn betreuten Ausstellungen im Rathaus-
sourcen und Rahmenbedingungen und die Förderung von nicht
gesichert.
foyer pro Jahr leistet die Pressestelle der Stadt Würzburg einen eigenen Beitrag zum städtischen Kulturangebot. Ehrenamtlich geführte Vereine, Einzelpersonen und teilweise auch städtische Institutionen erhalten hier die Möglichkeit, ihre Arbeit einer
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben für kulturelle Angebote (Euro)
230.553
238.680
296.931
Etat der Stadt Würzburg
226.757
224.852
313.433
breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Geschichtswerkstatt Würzburg, Stiftungen der politischen Bildung und viele andere arbeiten ebenfalls seit Jahren regelmäßig mit dem Rathaus zusammen.
(davon Jugendkulturarbeit) ca. 70%, Rest Jugendzentrumsarbeit
158.730
157.396
219.403
Jugendzentrum
Umsatz des Fördervereins
71.823
81.284
77.528
Bechtolsheimer Hof
Anzahl der Veranstaltungen
71
72
75
Besucher der Veranstaltungen
9.600
10.700
12.000
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
2
2
2,5
Anzahl der Mitarbeiter, ehrenamtliche und Honorarkräfte
55
58
62
Anzahl der Kursangebote und Bandproben
19
20
22
Leitung: Linda Grauschopf
Im Büro Würzburg International (organisatorisch dem Direk-
und Christian Holzinger
torium zugeordnet) werden die Beziehungen zu den mittler-
Hofstraße 16,
weile insgesamt zehn Partnerstädten Würzburgs gepflegt: Ein
97070 Würzburg Telefon (0931) 563 09
Arbeitskreis Städtepartnerschaften, in dem sieben Stadträte
www.bechtolsheimerhof.de
mitwirken, begleitet die Arbeit des Büros. Die Partnerstädte
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt Abgesehen von den rein städtischen Kulturbetrieben betreibt die Stadt auch weitere Kultureinrichtungen in Zusammenarbeit mit anderen Gebietskörperschaften bzw. Partnern. So beteiligt sich der Landkreis Würzburg seit 1997 an der Sing- und Musikschule im gleichnamigen Zweckverband. Am 1. Januar 2003 gründeten die Stadt Würzburg und die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken den Zweckverband Mainfränkisches Museum (zuvor ein rein städtisches Museum). In Vereinsform findet die Kooperation von Stadt und einigen Landkreisgemeinden bei ehrenamt licher Leitung durch einen aus Privatpersonen bestehenden Vorstand bei der Volkshochschule statt. Ebenfalls gemeinsam (ohne eigenen Rechtsträger) betreiben Stadt und Bezirk Unterfranken seit 1987 das Jüdische Dokumentationszentrum.
Mainfränkisches Museum Würzburg
50
mainfränkisches museum
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt
kulturbericht
mainfränkisches museum
51
mainfränkisches museum Das Mainfränkische Museum Würzburg auf der Festung Marienberg gehört zu den großen Kunstsammlungen Bayerns und ist ein landesgeschichtliches Museum, das sich dank vieler bedeutender Werke fränkischer und für Franken tätiger Künstler zu einem Haus von internationalem Rang entwickeln konnte und durch seinen regionalen Bezug die inhaltliche Mitte erhält. Das Museum, das seit 2003 als Zweckverband der Stadt Würzburg und der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken geführt wird, präsentiert in seinen insgesamt 45 Schauräumen – neben der archäologischen Abteilung – Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk aus Würzburg und Mainfranken vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Hier spiegeln sich insbesondere die Glanzzeiten des Hochstiftes Würzburg und seiner Fürstbischöfe wider. Weltbekannt ist die Sammlung mit 80 Werken des Würzburger
nen Jahre sollen einige hervorgehoben sein: Die Ausstellung
Bildhauers Tilman Riemenschneider, seiner Werkstatt und
„gut betucht“ (2006) wurde in leicht veränderter Form gleich
seines Umkreises. Einige der bekanntesten Arbeiten, wie etwa
von drei weiteren Museen übernommen. Außerdem hat sich das
Adam und Eva vom Marktportal der Würzburger Marienkapelle,
Rosenmuseum in Steinfurt bei Frankfurt davon zu einer Aus-
sind hier im Original zu sehen.
stellung inspirieren lassen, die 2010 zur Landesgartenschau
Die Zeit des Barock und Rokoko umfasst das Spektrum von
stattfinden wird. Anlässlich des 300jährigen Geburtstages des
Würzburger Porzellan, Gläsern, Fayencen und Möbeln bis zu
Rokokobildhauers Ferdinand Tietz wurde der neu gestaltete
Originalfiguren von Ferdinand Tietz und Johann Peter Wagner
Gartensaal mit dessen Figuren aus dem Rokokogarten in Veits-
aus dem Schlosspark Veitshöchheim. Auch Giovanni Battista
höchheim eröffnet unter dem Motto: „… wo Steine ein Lächeln
Tiepolo und Balthasar Neumann sind vertreten. In der Archäo-
verbreiten“. Der fulminanten Riemenschneider-Ausstellung
logischen Abteilung sind Funde aus Franken, wie etwa der bron-
zum 1300jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2004 folgte 2008 als
zene Kesselwagen aus Acholshausen, zu sehen. In der stim-
nächste größere Sonderausstellung „Eine Welt in Bewegung –
mungsvollen Kelterhalle sind Zeugnisse fränkischer Weinkultur
unterwegs zu Zentren des frühen Mittelalters“, die unter der
präsentiert. Im Fürstenbau im dritten Innenhof der Festung ist
Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Tech-
die Stadtgeschichte Würzburgs dokumentiert.
nologie der Bundesrepublik Deutschland aus Paderborn übernommen wurde. Die seit einigen Jahren jährlich stattfindenden
Das Museum zeigt regelmäßig Sonderausstellungen, die von
Weihnachtsausstellungen erfreuen sich steigender Beliebtheit,
attraktiven Führungsprogrammen und Sonderveranstaltungen
und die in regelmäßigen Abständen durchgeführten Konzerte
begleitet werden. Hier zeigt sich die Bandbreite der Sammlun-
im Mainfränkischen Museum lassen die Räume auch klanglich
gen in verschiedenem Kontext. Sie werden durch Schätze aus
Wissenswerte Daten zum Mainfränkischen Museum
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
2,62 Mio.
2,10 Mio.
2,22 Mio.
Zuschuss der Stadt Würzburg
837.480
900.000
913.800
Andere öffentliche Zuschüsse
558.320
600.000
609.200
Anzahl der Veranstaltungen
94
96
113
Sonderausstellungen
4
4
3
Besucher
96.473
96.438
80.224
aufleben. Eine große Attraktion für ein breites Besucherspekt-
Wachstum der Bestände
11
150
5
Anzahl der Publikationen
4
2
2
dem Depot und mit Leihgaben anderer Museen oder aus Privat
rum bieten die jährlich im Wechsel stattfindenden Museums-
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
29
25
25
besitz bereichert. Von den Sonderausstellungen der vergange-
bzw. Festungsfeste.
Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter
58
61
56
Mainfränkisches Museum Leitung: Dr. Claudia Lichte Festung Marienberg, 97082 Würzburg Telefon (0931) 20 59 40 www.mainfraenkisches-museum.de
52
sing- und musikschule
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt
sing- und musikschule
kulturbericht
sing- und musikschule
53
Fachbereiche realisieren einzeln oder in Gemeinschaftsprojek-
schriftlichen Abiturfaches Musik in der neuen Oberstufe des
ten Konzerte, Matineen, Musicals und Sonderveranstaltungen.
achtjährigen Gymnasiums ist nämlich die Belegung eines an-
Mit der „Freiwilligen Leistungsprüfung“ hat die Musikschule
erkannten Musikinstruments oder von Gesang erforderlich. Die
im Jahr 2009 den jungen Menschen einen neuen Baustein zur
Pflichtstücke der D2-Prüfung sind in enger Anlehnung an die
Anerkennung von Schülerleistungen an die Hand gegeben und
Eingangsvoraussetzungen für die Oberstufe entstanden. Und
erfolgreich umgesetzt. Besonders die Junior-Prüfungen sind
die Pflichtstücke der D3-Prüfung markieren weitgehend das für
gefragt. Sie würdigen die ersten gemachten Schritte auf dem
die Abiturprüfung erwartete instrumentale beziehungsweise
Instrument. Was die Kinder vom Schwimmen her als „Seepferd-
vokale Leistungsniveau. Bereits im ersten Jahr nahmen 46 Mu-
chen“ kennen, das akzeptieren sie mit Freude auch für die ers-
sikschüler/innen der Musikschule Würzburg an dem landesweit
ten, entscheidenden Fortschritte auf dem Musikinstrument. Die
standardisierten Prüfungssystem teil. Besonders geehrt wurden
Junior-Prüfungen geben Anreiz, weiter zu üben und das musi-
die 13 Prüflinge der D1-Prüfung und ein D2-Prüfling. Diese Prüf-
kalische Können zu vertiefen. Wer seine musikalische Leistung
linge erhielten neben ihrer Urkunde eine Anstecknadel „Stimm-
steigert, kann die D-Prüfungen ablegen, die für ambitionierte
gabel“ in Bronze (D1) bzw. Silber (D2).
junge Musiker durchaus wichtig sein können. Für die Wahl des
Die Sing- und Musikschule Würzburg wurde 1963 ursprünglich als Jugendmusikschule der Stadt Würzburg gegründet und hat ihre Arbeit Ende der 70er Jahre auf den Landkreis Würzburg ausgedehnt. Seit 1997 betreibt der gleichnamige Zweckverband selbständig die Sing- und Musikschule Würzburg. Mit einem fast flächendeckenden Musikschulangebot ist es gelungen, auch in kleineren Gemeinden und Ortsteilen das Angebot zu etablieren. Mittlerweile zählt diese kulturelle Bildungseinrichtung 3800 Fachbelegungen pro Woche, wobei rund 40% im Stadtgebiet und 60% im Landkreis nachgefragt werden. Als anerkannte Sing- und Musikschule werden die Qualitätsan-
lebens näher gebracht. Musikalische Breitenarbeit und gezielte
forderungen der bayerischen Sing- und Musikschulverordnung
Begabtenförderung stehen hierbei in harmonischem Gleich-
erfüllt. Hierzu zählt u. a., dass die rund 70 Musikschullehr-
gewicht. Zahlreiche Kooperationen mit allgemein bildenden
kräfte über ein Hochschulstudium oder einen gleichwertigen
Schulen und Kindertagesstätten dokumentieren die Arbeit als
Abschluss verfügen müssen. Die Aufgaben der Musikschullehr-
Bildungspartner. Mit einer verträglichen Gebührenstaffelung
kräfte sind vielseitig und durch den Wandel in der Bildungs-
und verschiedenen Ermäßigungstatbeständen soll der Zugang
landschaft Bayerns auch einer ständigen Weiterentwicklung
zur Musikschule allen offen stehen. Durch die staatliche und
verpflichtet. Mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden
kommunale Förderung blieb der Finanzierungsanteil durch Un-
die Lehrkräfte auf die geänderten Anforderungen zeitnah vor-
terrichtsgebühren bei lediglich rund 40%.
bereitet. Die Sing- und Musikschule Würzburg hat die Aufgabe
Die Musikschüler engagieren sich häufig im Bereich der Haus-
übernommen, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzufüh-
musik, in Chören, bei Musikvereinen, in Laienorchestern und
ren und zu einem lebendigen, persönlichen und ausdrucksvol-
in den vielfältigen Gruppen und Ensembles der freien Musik-
len Musizieren zu befähigen. Damit soll die Grundlage für eine
szene. Der/die Musikschüler/in von heute ist der Konzertbesu-
lebenslange Beschäftigung mit Musik gelegt werden.
cher von morgen. Einige besonders Interessierte und Begabte werden einen musikalischen Beruf ergreifen. Die zahlreichen
Das musikerzieherische Angebot der Musikschule bietet jedem
Veranstaltungen der Sing- und Musikschule Würzburg, Koope-
etwas. Die jüngsten Schüler beginnen bereits im Alter von 6 Mo-
rationsprojekte mit anderen Instituten oder Vereinigungen
naten im so genannten „Musikgarten“. Über die musikalischen
Wissenswerte Daten zur Sing- und Musikschule
2006
2007
2008
oder auch Umrahmungen von Fremdveranstaltungen gehören
Gesamtausgaben (Euro)
Grundfächer wird dann der Weg zur Instrumental-, Vokal- und
ebenso zum pädagogischen Auftrag und machen die Sing- und
Zuschuss der Stadt Würzburg
2,65 Mio.
2,67 Mio.
2,76 Mio.
560.920
560.920
592.500
Ensembleausbildung vorbereitet. Den Schülern wird im Rah-
Musikschule Würzburg lebendig. Seit 2002 finden jährlich Akti-
Andere öffentliche Zuschüsse
1,13 Mio.
1,14 Mio.
1,18 Mio.
men des Unterrichts qualitätsvolles solistisches und gemein-
onstage in der Innenstadt Würzburgs und seit 2005 zusätzlich
Anzahl der eigenen Veranstaltungen und Mitwirkung
170
163
165
in ausgewählten Landkreisgemeinden statt. Hier präsentieren
Projekte
35
39
43
schaftliches Singen und Musizieren in der Musikschule, in der
Zahl der Schüler/Fachbelegungen aus der Stadt
1.600
1.541
1.565
Schule, in der Familie und im Freundeskreis, im Musikverein, im
sich neben den zahlreichen Ensembles auch einzelne Schüler/
Zahl der Schüler/Fachbelegung aus dem Landkreis
2.303
2.218
2.253
Chor, in der Kirche und in vielen anderen Bereichen des Musik-
innen mit ihrem Instrument oder ihrer Stimme. Die einzelnen
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
72
73
71
Sing- und Musikschule Würzburg,
Leitung der Geschäftsführung: Michael Dröse
Burkarderstraße 30, 97082 Würzburg Telefon (0931) 428 25 www.musikschule-wuerzburg.de
54
Volkshochschule vhs
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt
kulturbericht
Volkshochschule vhs
und mit Grauseln“, eine Führung mit Dr. Hans Steidle durchs
Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium des
nächtliche Würzburg zur Kriminalität- und Justizgeschichte,
Innern, der Stadt Würzburg und dem Landratsamt Würzburg die
ist schon fast ein Klassiker, ebenso wie die Führung „Heiden,
Sprachprüfungen und die Einbürgerungstests ab. Seit Septem-
Hexen, Huren, Henker, …“.
ber 2008 kam der Einbürgerungstest hinzu. Seit 2006 ist die
Auch die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mit
vhs Würzburg e.V. zugelassener Kursträger des Bundesamtes
bürger ist ein wesentlicher Bestandteil kultureller Arbeit in Kom-
für Migration und Flüchtlinge.
munen. Seit 2000 nimmt die vhs im Bereich der Einbürgerung in
Volkshochschule vhs Die Volkshochschule Würzburg gestaltet lebensbegleitendes Lernen in den Bereichen Sprachen, Gesundheit und Umwelt, Kultur, Kunst und Kreativität, Politik und Gesellschaft, Grundbildung und Schulabschlüsse sowie Arbeit und Beruf. Das Ziel der Bildungsarbeit ist die Stärkung der Menschen in ihrer sozialen und persönlichen Lebenssituation. Dazu gehört der Erwerb, die Erweiterung und Vertiefung von Kenntnissen und Fähigkeiten wie auch der kreative und lustvolle Umgang mit den eigenen Handlungsmöglichkeiten. Die Volkshochschule versteht sich als die kommunale Einrich-
Beispiele. Das Kulturangebot der vhs ist geprägt durch Vielfalt
tung der Erwachsenenbildung und damit als überparteilicher
und Qualität. Gleichzeitig verstehen sich viele vhs Angebote
und überkonfessioneller Ort der Bildung und Begegnung für
als „Transmissionsriemen“, die es schaffen, komplizierte oder
alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Würzburg und der Ge-
abstrakte Themen verständlich und begreifbar zu machen. Dies
meinden im Landkreis Würzburg. Der öffentliche Auftrag zur
gilt auch für die über 250 Semesterangebote aus dem Bereich
Erwachsenenbildung hat seine rechtlichen Grundlagen in der
Kultur, von Literatur über Kunst- und Stadtgeschichte, Tanz und
Bayerischen Verfassung und in der Gemeindeordnung.
Musik bis hin zu künstlerischem Gestalten. All diese Kurse ermöglichen den Teilnehmenden einen Zugang zu Kultur und Wei-
Im Mittelpunkt der Arbeit der Volkshochschule Würzburg stehen
terbildung, der frei ist von institutionellen Hemmschwellen.
Menschen aus allen Schichten mit ihren Bildungsbedürfnissen. Sie erhalten Informationen, Qualifikationen und Orientierung,
Die „GALERIE im Flur“, die beliebten Ausstellungsräume in der
so dass sie am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und
Volkshochschule Würzburg, sind erweitert worden. Nach der
wirtschaftlichen Leben aktiv und kompetent teilhaben können.
Renovierung weiterer Etagen des vhs-Gebäudes in der Münzstraße sind dort auch neue Ausstellungsmöglichkeiten entstan-
Die Volkshochschule Würzburg entwickelt Lernsysteme weiter,
den. Auf nunmehr drei Etagen bietet die „Galerie im Flur“ jetzt
professionalisiert Programmangebote und die dazugehörigen
mit über 300 qm Fläche Ausstellungsmöglichkeiten für Kunst,
Geschäftsprozesse durch aktuelle Managementmethoden.
Geschichte und Literatur. So wurden viele Erstausstellungen auch von Präsentationen namhafter Würzburger Künstlerinnen
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
1,36 Mio.
In dem breiten Weiterbildungsangebot der Volkshochschule ist
und Künstler begleitet, u. a. Dieter Stein und Freunde, Harald
1,35 Mio.
1,36 Mio.
Zuschuss der Stadt Würzburg neben zahlreichen Sachleistungen 134.600
133.000
141.000
die Kulturarbeit ebenfalls kein Ornament, sondern eines der
Scherer und Dorette Riedel, Gerda Enk u. a.
Andere öffentliche Zuschüsse
104.000
144.000
155.000
Anzahl der Veranstaltungen
2.050
2.030
1.980
Teilnehmer
27.522
27.500
26.600
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
9
8
8
Ehrenamtliche Mitglieder des Vorstands
10
10
10
Fundamente. Dieses Fundament besteht nicht nur aus Kursen
55
und Seminarangeboten, sondern auch in vielfältig vernetzten
Die vhs-Führungen zur Stadtgeschichte zeigen Orte und Themen,
Kooperationen mit städtischer Kultur. So sind „vhs im Kultur-
die oft überraschen. Ca. 50 Führungen, Besichtigungen, Rund-
speicher“, Sommer-vhs mit Hafensommerangeboten“, „Füh-
gänge u. v. m. bietet die vhs in enger Kooperation mit anderen
Nebenamtliche Mitarbeiter, Leitungen von Nebenstellen
11
11
11
rungsnetz“ und „Unterwegs zu Kunst und Kultur“ nur einige
Einrichtungen der Stadt an. Die beliebtesten wie „Mit Gruseln
Kursleitungen, nebenamtlich mit Werkverträgen
450
450
450
VHS, Volkshochschule Würzburg Leitung: Hans-Georg Mennig Münzstraße 1, 97070 Würzburg Telefon (0931) 35 59 30 www.vhs-wuerzburg.info
56
Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte
Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt
kulturbericht
Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte
Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte Die Stadt Würzburg und der Bezirk Unterfranken haben 1987 ein „Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken“ im Gebäude der Israelitischen Kultusgemeinde ins Leben gerufen. Hier befindet es sich seit 2006 im Neubau des Gemeindezentrums Shalom Europa in größeren Räumen. Es umfasst Ausstellung, Bibliothek und Archiv. Ziel des Dokumentationszentrums war und ist die Erforschung
Der Sammlungsschwerpunkt der Bibliothek, die inzwischen
und Dokumentation der reichen jüdischen Geschichte und Kul-
knapp 1.800 Bände umfasst, entspricht der didaktischen Ziel-
tur in Unterfranken. Dem dienen 17 selbständige Publikationen,
setzung des Dokumentationszentrums: Bücher zur jüdischen
die in den Veröffentlichungsreihen des Stadtarchivs erschienen
Religion, zu Israel, zum Holocaust, (auto)biographische Litera-
sind, sowie regelmäßige Vortragsveranstaltungen für eine brei-
tur sowie Publikationen zur jüdischen Lokal- und Regionalge-
tere Öffentlichkeit.
schichte vor allem im unterfränkischen Raum.
Der zweite Arbeitsschwerpunkt des Dokumentationszentrums
Das Archiv umfasst Originalquellen wie das Archiv der Israeli-
bestand bis 2006 darin, Gruppen, meist Schulklassen, durch
tischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken oder die
die Synagoge und das Gemeindezentrum zu führen und mit
Memmelsdorfer Genisa (Depositum) sowie zahlreiche kleinere
der jüdischen Religion vertraut zu machen. Zur Unterstützung
Sammlungen. Der zweite Schwerpunkt sind Sammlungen, die
dieser didaktischen Arbeit entstand in den Räumen des Doku-
im Rahmen von Arbeiten zur jüdischen Geschichte oder zu Do-
mentationszentrums 1992 eine Dauerausstellung zur jüdischen
kumentationszwecken entstanden sind.
Religion und Geschichte.
Gruppen sowie einzelne Nutzer und Besucher des Dokumentationszentrums werden je nach Bedarf geführt oder beraten.
Seit der Neueröffnung von Shalom Europa im Jahr 2006 finden
Genealogische Anfragen auswärtiger, oft ausländischer Famili-
die Führungen zur jüdischen Religion und Tradition in der Syn-
enforscher und Wissenschaftler werden nach entsprechenden
agoge und im Jüdischen Museum der Gemeinde durch eigene
Recherchen schriftlich beantwortet.
Führer statt. Für das Dokumentationszentrum wurde komple-
Nach dem Wechsel in der Leitung des Dokumentationszentrums
mentär dazu eine neue Ausstellung entwickelt, die den Akzent
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
155.197
155.703
152.935
Zuschuss der Stadt Würzburg
78.110
97.843
93.265
Dokumentationszentrum
2009 wird die Kooperation zwischen Bezirk Unterfranken und
Andere öffentliche Zuschüsse
77.087
57.860
59.670
für jüdische Geschichte
Anzahl der Veranstaltungen
3
2
1
und Kultur in Unterfranken
auf die Geschichte der Juden in Würzburg und Unterfranken
Stadt Würzburg auf eine neue vertragliche Grundlage gestellt
Dauerausstellung/Sonderausstellungen
1
1
–
Leitung:
legt.
und das Profil der Arbeit konzeptionell geschärft.
Besucher (da es keine Eintrittskarten gibt, werden die Zahlen nicht erfasst)
unbekannt
unbekannt
unbekannt
PD Dr. Hans-Peter Baum
Wachstum der Bestände (geschätzt)
60-80 Bücher,
60-80 Bücher
60-80 Bücher
2 gr. Aktenbestände
Anzahl der Publikationen
–
1
1
Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen
1
1
1
Anzahl der 1-Euro-Kräfte
0,5
0,5
0,5
(bis Feb. 2009), Dr. Rotraud Ries (seit Sept. 2009) Valentin-Becker-Str. 11, 97072 Würzburg Telefon (0931) 260 20 82
57
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen Die Stadt Würzburg betrachtet die im Stadtgebiet tätigen Künstler, kulturellen Vereinigungen, Gruppen und Initiativen als wesentliche Träger des kulturellen Lebens. Hierbei genießen Einrichtungen und Veranstaltungen, die sich einer qualitativ hochwertigen Kulturarbeit besonders verpflichtet fühlen, hohe Aufmerksamkeit. Von der Stadt geförderte Künstler und freie Kulturträger zeichnen sich dadurch aus, dass sie hohe Professionalität anstreben und über eine gute Resonanz bei den kulturinteressierten Bürgern verfügen, dass sie innovative, experimentelle oder auch traditionsbetonte Ansätze verfolgen und nicht zuletzt auch ihre Verantwortung für die junge Generation wahrnehmen, indem sie geeignete Angebote entwickeln und fortführen. Die Stadt Würzburg fördert den kulturellen Aufwand durch finanzielle, organisatorische und Sachleistungen. Die Mehrheit der nachfolgend genannten Kultureinrichtungen genießt die finanzielle Förderung nach den im Jahr 2009 neu gefassten Förderrichtlinien der Stadt Würzburg, bzw. nach pauschalen oder anderweitig geregelten Vereinbarungen. Der Fördermix umfasst die institutionelle Förderung wie z. B. Privattheater, bis hin zur Projektförderung an einzelne Künstler. Der 2009 wieder ins Leben gerufene Investitionskostenzuschuss leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung langfristiger Rahmenbedingungen für Kulturschaffende in Würzburg. Die städtische Kulturpolitik schafft also die Voraussetzungen, unter denen sich künstlerische Arbeit im weitesten Sinne entfalten und entwickeln kann und eine umfassende Partizipation der Bevölkerung am kulturellen Leben und Erleben ermöglicht.
Africa Festival, „Les Tambours de Brazza“
60
Kabarett Bockshorn im Kulturspeicher Würzburg
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Theater Chambinzky
61
Kabarett Bockshorn im Kulturspeicher Würzburg
Theater Chambinzky
Das Bockshorn gehört heute zu den bekannten deutschen Kabarettbühnen. Dies ist der Professionalität und Ernsthaftigkeit der
Der Spielplan des 2008 neu bestuhlten und inzwischen auch klimatisierten 130-Plätze-Theaters bietet seit über 25 Jahren Unter-
Leiter Mathias Repiscus und Monika Wagner-Repiscus zu verdanken, die sich zum Ziel gesetzt haben, politisches, literarisches
haltung auf hohem Niveau.
und Musikkabarett sowie Kleinkunst in ihrem vielfältigen Spektrum einem aufgeschlossenen Publikum anzubieten. Vom zeitgenössischen fränkischen Volksdichter Fitzgerald Kusz
eine Galerie, die im achtwöchigen Wechsel auch der bildenden
Zum Konzept gehört eine ausgewogene Mischung zwischen
und Zweck ist es, jungen Künstlern die Gelegenheit zu geben,
bis zu den Klassikern eines Carl Zuckmayer liegt der Schwer-
fränkischen Kunst ein Forum bietet. Als erster freier Freilicht-
arrivierten und bekannten Künstlern sowie jungen und för-
sich mit einem Kurzauftritt zu präsentieren. Mit einem ähnli-
punkt des Programms in aufwändig ausgestatteten Komödien
Theaterveranstalter in Würzburg prägt das Chambinzky seit
derungswürdigen Talenten. Eine wichtige Rolle spielen in der
chen, aber neuen Format startete 2009 die „Kabarettbundes-
und Schauspielinszenierungen und ergänzt das Würzburger
1993 das jährliche „Sommer-Theater“ und bietet auch im Hause
Nachwuchsförderung die Entdeckerfreudigkeit und Regiearbeit
liga“ – Wer wird deutscher Kabarettmeister? Daran beteiligen
Kulturleben mit Musiktheater, Lesungen aus Buchneupräsenta-
ein abwechslungsreiches Sommerprogramm für jung und alt.
von Mathias Repiscus, aus der im Laufe der Jahre bekannte
sich mehrere bekannte deutsche Kabarettbühnen. In regel-
tionen und Kabarettvorstellungen. Bespielt wird die Bühne von
Auch Firmen und Besuchergruppen buchen gerne geschlossene
Künstler wie beispielsweise Michael Mittermeier oder Urban
mäßigen Abständen zeigt das Bockshorn auch Stücke für ein
überwiegend fränkischen Künstlern, die in stets professioneller
Vorstellungen im Theater Chambinzky. Die Kooperation mit den
Priol hervorgegangen sind. Andreas Giebel und Matthias
literarisch orientiertes Publikum. Außerdem finden im Bocks-
Regie durch die hauseigenen Workshops und Seminare aufge-
Würzburger Hotels und dem Tourismus wird zunehmend ausge-
Deutschmann gehören ebenso dazu wie Christoph Stählin,
horn auch soziokulturelle und Benefiz-Veranstaltungen statt,
baut und gefördert werden. Künftig wird der Schwerpunkt auf
baut, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Schwerbehinderte
David Leukert u. v. a. Philipp Weber wurde 2008 und Mathias
wie beispielsweise der Pflegestammtisch, zu dem regelmäßig
deutsche Erstaufführungen, aber auch Schauspiele mit lokalem
erhalten ermäßigten Eintritt, und ein Schwerbehinderten-WC
Bezug gelegt. Neben Bar und Bistro befindet sich im Vestibül
steht in den Räumen ebenfalls zur Verfügung.
Tretter 2009 für die unter der Regie von Repiscus erarbeiteten
namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Gesundheitswesen
Programme mit dem Deutschen Kabarettpreis (Förderpreis)
als Referenten zu Gast sind. Mit Beschluss des Stadtrates vom
ausgezeichnet. Zur verstärkten Förderung junger Talente wurde
02.04.2009 wird dem Bockshorn seit 2009 ein Festzuschuss in
2006 das „kabarett-new-star-festival“ ins Leben gerufen. Sinn
Höhe von 12.500 Euro jährlich gewährt.
Jahr
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben ohne Abschreibungen (Euro)
430.000
440.400
441.800
Öffentliche Zuschüsse
–
–
–
Anzahl der Vorstellungen
135
138
139
Besucher
14.850
15.100
14.400
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
255.118
245.938
323.178
Bockshorn im Kultur-
Zuschuss der Stadt Würzburg (ohne Investitionen)
41.553
35.106
37.071
speicher Würzburg
Investitionskostenzuschuss in 2008
17.600
Andere öffentliche Zuschüsse
16.000
18.500
21.000
Anzahl der Vorstellungen inklusive Gastspiele
266
252
234
Anzahl der Ausstellungen in der Galerie
6
5
6
Projekte/Freilichtspiele
1
1
1
Besucher
16.604
17.469
20.001
Leitung: Mathias Repiscus & Monika Wagner-Repiscus Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 460 60 66 www.bockshorn.de
Theater Chambinzky
Leitung: Rainer Binz Valentin-Becker-Straße 2, 97072 Würzburg Telefon (0931) 70 88 04 www.chambinzky.com
62
Theater Ensemble
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Plastisches Theater HOBBIT
63
Theater Ensemble
Plastisches Theater HOBBIT
Das theater ensemble würzburg in der ehemaligen Kantine der Würzburger Bürgerbräu im Stadtteil Zellerau wurde 1992 von Nor-
Das Plastische Theater HOBBIT ist ein Privattheater im Herzen der Stadt. Es befindet sich im atmosphärischen Petrinigewölbe
bert Bertheau, dem Regisseur, Schauspieler und Leiter als so genanntes ‚Off-Theater’ gegründet. Der Begriff Off-Theater stammt
in der Münzstraße 1. Das bereits 1976 gegründete Theater hat sich dem Figurentheater in all seinen Facetten verschrieben.
aus der amerikanischen Off-Szene (Off-Broadway). Die eingesetzten Mittel reichen von der traditionellen Mario-
Auftritte in Schweden, Frankreich, Polen, Slowenien, Österreich
Diese Untergrundströmung der Beatgeneration hat in vielen Län-
tet durch seine Raumgestaltung auf einzigartige Weise intimes,
nette über Stabfiguren und Schattenspiel bis hin zu Schauspiel
und der Schweiz. In zahlreichen Arbeitsreisen wurden Kontakte
dern eine Subkultur gegen den Kommerz-Kunst-Wahn, gegen den
hautnah direktes Theatererlebnis. Der dunkel gehaltene Bühnen-
und dem Einsatz technischer Geräte. Das Repertoire besteht
zu Künstlern unter anderem aus Tibet und der Mongolei ge-
anachronistischen Absolutismus des konventionellen Theatersys-
raum (50 qm) mit 7 m Tiefe geht auf ganzer Breite ebenerdig in
aus Stücken für Kinder aller Altersklassen und einem Abend-
knüpft, die das Schaffen stark beeinflusst haben.
tems wie z.B. in Deutschland errichtet. ‚Theater der Schauspieler’
den Zuschauerbereich mit vier ansteigenden Sitzreihen über. Die
programm für Erwachsene. Für die einen bietet der Besuch die
ist einer der Leitgedanken bei der Arbeit mit den Schauspielern.
Bandbreite der künstlerischen Arbeit umfasst alles, was Schau-
Einführung in kulturelles Leben und Gemeinschaft und für die
Jährlich entstehen ein bis zwei Neuinszenierungen, die regel-
Das gilt auch für die Gastregisseure (Andreas Buettner, Wilfried
spieler und Zuschauer von Stücken und ihren Inszenierungen an
anderen eine Quelle, die die Fantasie frisch hält. Das Plastische
mäßig durch freischaffende Mitarbeiter unterstützt werden. Die
Happel, Peter Glockner). Das theater ensemble steht damit für en-
anspruchsvoller, spannender, phantasievoller und nachhaltig wir-
Theater Hobbit steht für künstlerisch gestaltete Materie, die
Hauptspielsaison ist von Oktober bis April. In den Sommermo-
gagiertes Theater abseits von Belanglosigkeiten und Mainstream.
kender Theaterkunst erwarten. Der „harte Kern“ der Schauspieler
animiert im Publikum Emotionen erweckt. Es ist das Anliegen
naten werden auf Voranmeldung Vorstellungen für Gruppen ge-
Highlights der vergangenen drei Jahre waren: „Das Tagebuch der
am theater ensemble stammt noch aus der Gründerzeit, als die
des Theaters, humorvoll zwischen den Kulturen zu verbinden.
geben. So steht das 99 Plätze fassende Theater offen für Kin-
Anne Frank“, „Gespenster“ (Ibsen), „Ich, Feuerbach“ (Tankred
ersten kostenlosen Schauspielkurse im Haus gegeben wurden. Als
Thematisch setzen sich die Betreiber Bernd Kreußer und Jutta
dergärten, Schulen, Betriebsausflüge, Geburtstagsfeiern etc. In
Dorst), „Mein Kampf“ (Tabori), „Reservoir Dogs“ (Filmadapta-
„Kaderschmiede der Würzburger freien Theater“ bezeichnete Nico
Schmitt mit den Themen der Zeit auseinander, die in die Insze-
Kombination mit einer Vorstellung kann auch das großzügige
tion nach Quentin Tarantino), „Hotel zu den zwei Welten“ (Eric E.
Wolf, der an allen Würzburger freien Theatern spielt, das theater
nierungen einfließen, gelegentlich werden auch bekannte Stoffe
Foyer für eine festliche Veranstaltung mitgenutzt werden. Neben
Schmitt), „Atta Troll“ (Heinrich Heine). Zu Gast war Peter Glockner
ensemble. Wie Wolf haben viele „Ehemalige“ ihr entfachtes Talent
als Adaption umgesetzt. Das ursprüngliche Tourneetheater
Inszenierungen bietet das Plastische Theater Hobbit außerdem
mit seinem Ensemble, die Improtheatergruppe „Die Kaktussen“
zum Beruf bzw. Nebenberuf gemacht. Das theater ensemble ist ein
kann auf bundesweite Gastspiele ebenso zurückblicken wie auf
regelmäßig Lesungen, Performances und Konzerte an.
erlangte im theater ensemble ihren mittlerweile beachtlichen Be-
loser Zusammenhalt von Theaterbegeisterten, ohne Vereinsstatu-
kanntheitsgrad, und die Gruppe „Der Keil“ erarbeitete sich dort
ten und geregelter Mitgliedschaft. Der Leitgedanke: „Jeder kann
die Bühnenreife. Das Haus ist für Gäste und experimentierfreu-
Theater spielen, wenn man ihn begeistert und fördert“ motiviert
dige Gruppen stets aufgeschlossen. Das theater ensemble bie-
weiterhin Menschen jeden Alters mitzumachen.
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
34.516
66.344
53.165
Zuschuss der Stadt Würzburg
18.194
19.978
23.991
Investitionskostenzuschuss
1.084
Andere öffentliche Zuschüsse
–
–
–
Anzahl der Vorstellungen
136
124
103
Besucher
3.370
3.418
2.485
theater ensemble Leitung: Norbert Bertheau Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg Telefon (0931) 445 45 www.theater-ensemble.net
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro) Zuschuss der Stadt Würzburg
53.320
48.218
71.843
5.680
5.456
5.719
Investitionskostenzuschuss
5.586
Andere öffentliche Zuschüsse
25.500
25.600
17.000
Anzahl der Vorstellungen
92
99
85
Anzahl der Ausstellungen
6
9
5
Anzahl der Kursangebote
12
15
20
Besucher
3.860
3.900
4.800
Plastisches Theater Hobbit Leitung: Jutta Schmitt, Bernd Kreußer Münzstraße 1, 97070 Würzburg Telefon (0931) 598 30 www.theater-hobbit.de
64
kasperhaus
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Theater am Neunerplatz
65
kasperhaus
Theater am Neunerplatz
Das Theater „Das Kasperhaus“ besteht als feste Spielstätte in Würzburg seit ca. 15 Jahren. Seit Herbst 2006 steht es unter der
Das Konzept des Theaters am Neunerplatz ist ungewöhnlich: Es basiert seit seiner Gründung im Jahr 1985 auf dem damals in
Leitung des Puppenspielers Udo Gläser und strahlt mittlerweile weit über Würzburgs Grenzen hinaus. Als traditionelles Puppen-
Deutschland einzigartigen Konzept: „Theater mit Kindern für Kinder“. Noch heute wird Kindertheater von Kindern für Kinder und um
theater richtet es sich mit seinem Programm in erster Linie an Familien mit Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren.
Kinder herum geboten. Passend zu den jeweiligen Stücken komponiert der hauseigene Musiker Wolfgang Salomon Musiken dazu.
Die Spielstätte in der Julius-Echter-Straße in Heidingsfeld ist ein
werden vornehmlich große Kasperstücke und Märchenadaptio-
Auf Grund des ungewöhnlichen Konzeptes wurde das Theater
Das Theater am Neunerplatz bietet außerdem theaterbegeister-
Kellertheater mit kleinem Foyer, einer sog. „Kasperstube“, Toi-
nen. Im Bewusstsein, dass das Puppentheater für die meisten
am Neunerplatz 2007 mit dem Preis für Junge Kultur der Stadt
ten Kindern mit dem Kinder- & Jugendclub „Alle Neune“ unter
letten und einem Saal mit etwa 80 Plätzen. Die Gestaltung als
Kinder die erste Begegnung mit Theater überhaupt ist, und aus
Würzburg ausgezeichnet. Neben den Kindertheaterproduktio-
der Leitung von Heike Mix die Möglichkeit, ihr eigenes schau-
Kasperhaus, also als das Zuhause des Kaspers, ist mit aufwän-
der Überzeugung heraus, hier geschmacksbildend zu wirken,
nen bietet das Theater am Neunerplatz ein abwechslungsrei-
spielerisches Talent auszuprobieren.
diger Innenbemalung und gemütlicher Einrichtung (speziell der
wird auf diverse Aspekte besonderer Wert gelegt. Handwerklich
ches Abendprogramm mit Theater, Kabarett, Comedy, Musik
Kindersommertheater mit „Guten Tag, kleines Schweinchen“ im
„Kasperstube“) betont heimelig, um den Theateranfängern ihre
unterscheiden sich die Vorstellungen sowohl im Hinblick auf das
und Bildertheater für Erwachsene.
Hof des Theaters wurde 2006 /07 für die zu Hause gebliebenen
erste Begegnung mit einem Theater in einem geschützten und
Niveau der Figurenführung, als auch der sprachlich stimmlichen
Eigenproduktionen wie „Lindleinstraße“, (die ultimative Würz-
Kinder in den Sommerferien angeboten. Mit der „Zauberflöte“
kindgerechten Ambiente zu ermöglichen.
Gestaltung deutlich von dem, was sonst häufig unter dem Etikett
burg Soap), Musiktheaterproduktionen wie „Rio Reiser Revue“
für Kinder ging der Neunerplatz im Jahr 2007 neue Wege und
Das „Kasperhaus“ wird in der Regel von Oktober bis Mai bespielt,
„Kaspertheater“ angeboten wird. Auch geht die Auswahl der Stü-
und andere Höhepunkte bereichern ebenso das Programm
produzierte diese Kinderoper mit schauspielernden und musi-
pro Jahr gibt es etwa 4 Neuinszenierungen, hinzukommen im
cke und Spielstoffe über das im Kaspertheater Übliche hinaus.
wie viele bekannte Größen der Kabarettszene. Mathias Tretter,
zierenden Kindern und Schülern. Für die Erwachsenen gab es
Programm meist 2 Wiederaufnahmen. Gespielt wird jeweils etwa
Unter Verzicht auf Modernismen werden Geschichten und Mär-
H. G. Butzko, TBC, Kinderzauberer Herr Zafetti und Süß & Mix
im Jahr 2009 „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und
6 Wochen en suite, dann ist Programmwechsel. Da das Theater
chen gespielt, die auch, „heutige“ Kinder fesseln und begeistern.
sind regelmäßig zu Gast auf der Bühne des Theaters.
den „Neunerplatz Sommer“ mit Musik und Würstchen zum
viele Stammgäste hat, hat sich diese Form bewährt. Sämtliche
Ohne dem Konzept als Kaspertheater untreu zu werden, hat Udo
Lesungen, Musikveranstaltungen und Gastspielen freier Thea-
Sommerferienbeginn.
Vorstellungen werden von Theaterleiter und Puppenspieler Udo
Gläser in den vergangenen Jahren das Programmangebot des
tergruppen steht das Haus offen gegenüber und bietet damit ein
Daneben beteiligt sich das Theater am Neunerplatz bei Stadt-
Gläser gespielt, der auch für die Inszenierungen und Textfassun-
Theaters um Stücke ohne Kasper erweitert. Neben klassischen
Forum für unterschiedliche Veranstaltungen, wie z. B. Rosa-Hilfe-
teilfesten in der Zellerau, dem Stadtfest in Würzburg und arbei-
gen der Stücke verantwortlich zeichnet.
Handpuppen wird auch mit Stabfiguren, Fadenmarionetten und
Gala, Fremdsprachentheater „Teatro in Cerca“, das Stücke in
tet bei entsprechenden Gelegenheiten mit der benachbarten
Das Theater versteht sich als klassisches Puppentheater, gespielt
Klappmaulfiguren gespielt.
italienischer Sprache anbietet. Auch das „White Horse Theatre“
Zellerauer Hauptschule zusammen.
ist mit Jugendstücken in engl. Sprache regelmäßig zu Gast.
Jahr
2006
2007
2008
Zuschuss der Stadt Würzburg (Euro)
–
6.055
9.889
Anzahl der Vorstellungen
140
140
140
Besucher
6000
6000
6000
Kasperhaus Leitung: Udo Gläser Julius-Echter-Straße 8, 97084 Würzburg Telefon (0931) 359 34 94 www.theater-kasperhaus.de
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
88.114
83.445
124.532
Zuschuss der Stadt Würzburg
19.052
19.379
24.209
Investitionskostenzuschuss
–
–
2.400
Andere öffentliche Zuschüsse
4.000
4.000
7.000
Anzahl der Vorstellungen, Eigenproduktion & Gastspiele
147
167
169
Besucher
8.800
10.310
11.892
Theater am Neunerplatz GbR Leitung: Sven Höhnke, Heike Mix und Wolfgang Salomon Adelgundenweg 2 a, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 54 43 www.neunerplatz.de
66
werkstattbühne
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
werkstattbühne
kulturbericht
67
werkstattbühne Gleich hinter dem Mainfranken Theater liegt Würzburgs ältestes und wohl ambitioniertestes Privattheater: die Werkstattbühne
Jahre 2006 – 2008
Ein Bild der aufgeklärten Diversifikation bildet der Spielplan
(60 bis 65 Plätze). Es versteht sich als literarisch-politische Bühne emanzipatorischen Charakters und arbeitet sowohl mit Laien-
Gerade ein Überblick über die letzten 3 Spielzeiten zeigt deut-
der Werkstattbühne, ein Versuch aus der nach Kant selbstver-
als auch mit Berufsschauspielern zusammen.
lich den Weg der Werkstattbühne zwischen Skylla und Charyb-
schuldeten Unmündigkeit herauszuführen.
dis: Klassisches wie Goethes „Werther“ (2005/06), Büchners Ein Theaterbesessener und viele Experimente
bekannte Lautpoeten wie Franz Mon, Gerhard Rühm und Oskar
„Lenz“ (2007), der „Untertagblues“ (2008) von Peter Handke,
Freilichtspiele im Efeuhof
Seit der Spielzeit 1981/82 (Eröffnung im Dezember 1981 mit
Pastior in die Werkstattbühne eingeladen. Die deutschsprachi-
„Das letzte Band“ von Samuel Beckett (2006) sowie „Der auf-
Seit 1997 veranstaltet die Werkstattbühne auch während der
„Die Bestrahlung und Verfolgung des Herrn Robert B. durch die
gen zeitgenössischen Autoren wie Peter Handke, Martin Sperr,
haltsame Aufstieg des Arturo Ui“ (2006/07), dann Shakes-
Sommermonate Freilichtspiele im Efeuhof des Rathauses mit
Staatsterroristen“, ein Stück nach authentischen Texten von
Herbert Achternbusch, Rainald Goetz, Heiner Müller und vor
peares „Was ihr wollt“ (2007), „Die Physiker“ von Dürrenmatt
populäreren Stücken, u. a. „Ritter Unkenstein“ von Karl Valen-
Wolfgang Schulz) arbeitet der Theater-Maniac Wolfgang Schulz
allem Thomas Bernhard erlebten hier zum Teil ihre Würzburger
(2007) und „Emilia Galotti“ von Lessing (2007). Dazwischen die
tin, „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist, „Amadeus“
in diesem, mit diesem und für dieses Theater. Schulz ist ein
Erstaufführung.
RAF-Collage „Was wir wollen, ist die Revolution“ von Wolfgang
von Peter Shaffer, „Der Geizige“ von Molière, „Die Weibervolks-
Schulz, die wieder einmal die Gemüter erregte bis hin zu For-
versammlung“ von Aristophanes sowie zuletzt „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo.
Theaterbesessener mit Ecken und Kanten, der dem Spielplan seinen individuellen Stempel aufprägt. Neben spektakulären
Klassiker und Komödien
derungen, der Werkstattbühne die Subventionen zu streichen.
Produktionen seiner eigenen Stücke („Niagara“, „Krakatoa-
In jüngster Zeit hat sich die Werkstattbühne verstärkt klassi-
Dann wiederum „Ein idealer Gatte“ von Oskar Wilde (2007/08),
Krakatau“, „Phalásarna“, „Pol-Pol“, „Hitlers Schädel“) brachte
schen Stoffen zugewandt, da von Seiten der Schulen in Würz-
„1984“ nach dem Roman von Orwell (2008) sowie „Geschlos-
Unterstützt wird die Werkstattbühne, die fast 10 Jahre ohne
Schulz in den zurückliegenden Jahren nicht nur Lebensbilder in
burg und Umgebung diesbezüglich eine starke Nachfrage be-
sene Gesellschaft“ von Sartre und „Amphitryon“ von Kleist,
jegliche Subvention auskommen musste, mittlerweile von
Form von Collagen über fränkische Autoren wie Leonhard Frank,
steht. Zur Aufführung kamen zum Teil als Neuinszenierungen
beide 2007/08 aufgeführt und in der neuen Saison 2008/2009
der Stadt Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und dem Bayer.
Leo Weismantel, Oskar Panizza und Max Dauthendey, sondern
u. a. Goethes „Urfaust“, Büchners „Woyzeck“ und „Leonce und
wieder aufgenommen. Abgeschlossen wurde das Spieljahr
Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Trä-
auch audiovisuelle Experimente mit Texten von Euripides („Bel-
Lena“, Schillers „Don Carlos“, „Die Räuber“ und „Kabale und
2008 mit einem Renner, nämlich mit einer Neuinszenierung Lo-
ger des Theaters ist die Werkstattbühne e.V.
lerophontes“) oder Fernando Pessoa. Überhaupt stand und
Liebe“, Lessings „Emilia Galotti“ (2008) sowie Dürrenmatts
riotscher Sketche unter dem Titel „Die Ente bleibt draußen“.
steht das Experiment im Vordergrund des Spielplans. Einen
„Die Physiker“ (2005/06). Auch Bertolt Brecht steht immer
handfesten Skandal verursachte seinerzeit die Aufführung des
wieder auf dem Spielplan. Zu seinem 100. Geburtstag konnte
Stücks „Zwei Hühner werden geschlachtet“ von Alf Poss (2002),
die Werkstattbühne mit einem von Wolfgang Schulz bearbei-
mit dem die Werkstattbühne landesweit für Aufregung sorgte
teten Fragment von „Hans im Glück“ aufwarten. Ferner kamen
und die Wut der Tierschützer auf sich lenkte.
in jüngster Vergangenheit „Mann ist Mann“ (2003/04) und erst
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
159.200
135.900
131.605
Zuschuss der Stadt Würzburg
22.224
22.661
23.991
Investitionskostenzuschuss
–
–
10.204
kürzlich (2009) die „Flüchtlingsgespräche“ zur Aufführung. Modernes und Zeitgenössisches
Dem Wunsch des Publikums nach leichterer Kost trug die Werk-
Einen wesentlichen Rang nahm die Moderne Anfang der 90-er
stattbühne durch gut besuchte Komödien Rechnung, wie etwa
mit einer Dada- Collage, mit hoch gelobten Musikstücken und
„Liebe, Sex und Therapie“ von Tony Dunham, dem Loriot-Abend
Andere öffentliche Zuschüsse
34.574
35.661
50.585
Texten von Gertrude Stein, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky
unter dem Titel „Ach Was“ sowie Peter Turrinis „Die Wirtin“ nach
Anzahl der Vorstellungen
165
167
158
und den kleinen Stücken von Samuel Beckett ein. Dazu wurden
Goldoni.
Besucher
ca. 7500
ca. 6350
5027
Werkstattbühne Leitung: Dr. Wolfgang Schulz Rüdigerstraße 4, 97070 Würzburg Telefon (0931) 5 94 00 www.werkstattbuehne.com
68
Theater spielberg
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Africa Festival
69
Theater spielberg
Africa Festival
Das Theater Spielberg ist ein Puppentheater, das in einem zauberhaften, durch Holz geprägten und mit vielen Puppen und Figuren
Das Internationale Africa Festival zählt heute als das größte Festival für afrikanische Musik und Kultur in Europa. Jährlich werden
und weiteren Details versehenen Häuschen im Stadtteil Grombühl beheimatet ist.
mittlerweile bis zu 100.000 Besucher gezählt, in den letzten 21 Jahren kamen so insgesamt schon mehr als 1.600.000 Besucher auf die Mainwiesen nach Würzburg, um den kulturellen Reichtum des schwarzen Kontinents kennen zu lernen.
Sein Gründer und Leiter Norbert Böll arbeitet mit unterschiedli-
gespielt werden, und es gibt im Theater Spielberg Gastspiele
chen Bühnen-, Puppen- und Spieltechniken und stellt stets die
auswärtiger Bühnen.
Zur Eröffnung und bisweilen auch für die gesamte Festivalzeit
Kreativität mit einfachen Mitteln und nicht die kühle Perfektion
Eine Besonderheit ist das Kindercafé. Es hat nach den Vorstel-
sind stets zahlreiche afrikanische Botschafter und Minister,
wie Miriam Makeba, Youssou N’Dour, Touré Kunda, Angelique
in den Vordergrund. Mit dem unmittelbaren und dem schon fast
lungen geöffnet und kann auch für Kindergeburtstage gemietet
Vertreter des Auswärtigen Amtes, der Bayerischen Staatsregie-
Kidjo, Hugh Masekela und viele andere mehr zählten und zäh-
körperlich spürbaren Bühnengeschehen soll die Fantasie der
werden. Hier kommt die Geburtstagseisenbahn zum Einsatz,
rung sowie von internationalen Organisationen zu Gast – sie
len immer wieder zu den gern gesehenen Gästen des Festivals.
Zuschauer angeregt werden. Die Zielgruppe des Hauses sind
eine Form des Erzähltheaters mit Hilfe einer Modelleisenbahn.
alle wissen zu schätzen, dass das Africa Festival heute zu den
Neben dem Musikprogramm gibt es alljährlich auch ein großes
zum einen Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren, aber auch Er-
2008 feierte das Theater sein 30-jähriges Bestehen mit einem
wichtigen Treffpunkten afrikanischer Kultur außerhalb Afrikas
Kinderprogramm, begleitende Ausstellungen, prominent be-
wachsene, denen das Theater im Abendprogramm z. B. zusätz-
Sommerfest für Kinder und einem Jubiläumsabendprogramm
gehört. Aber nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei
setzte Podiumsdiskussionen, ausgewählte Dokumentarfilme,
lich zum Schauspiel Kulinarisches in fein verwobenen Komposi-
mit 5-Gänge-Menü. Im Jahr 2008 fanden auch die 21. Puppen-
den Medien ist die Resonanz ungebrochen positiv. Jedes Jahr
einen Handwerkermarkt und einen großen Basar sowie vielfäl-
tionen anbietet.
spieltage im Theater Spielberg statt.
haben sich mehr als 100 Journalisten aus dem In- und Ausland
tig kulinarische Spezialitäten des schwarzen Kontinents. Mit
ten Zirkuszelt auf den Mainwiesen präsentiert wird. Künstler
Das Puppentheater existiert seit 1978 und wurde in Randers
Das Theater Spielberg wird gefördert durch die Stadt Würzburg,
akkreditiert, um über das Festival zu berichten.
Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wird dem Festival
acker in einer kleinen Gasse namens „Spielberg“ gegründet.
den Bezirk Unterfranken, den Freistaat Bayern und durch einen
Das Festival wendet sich an Besucher aller Altersgruppen, Na-
ab 2008 ein Festzuschuss in Höhe von 40.550 Euro jährlich ge-
Sesshaft war es dann ab 1983 im idyllischen Hinterhofhaus in
eigenen Förderverein.
tionalitäten und Hautfarben. Es hat sich insbesondere für die
währt.
Würzburgs Stadtteil Grombühl. Das Theater hat ständig ca. 10
afrikanische Gemeinschaft in Europa als fester Punkt im Jahres-
Kinderstücke im Repertoire, es gibt 3 Koproduktionen mit dem
kalender etabliert. Aber auch für viele afrikanische Musiker ist
„Theater der Badewanne“ aus Stuttgart, die in beiden Häusern
dieses Festival ein Bezugspunkt, auf dem etliche ihren Durchbruch in Europa feierten. Ein Schwerpunkt des Festivals ist die Musik Afrikas, die auf verschiedenen Bühnen, u. a. im berühm-
Jahr
2006
2007
2008
Jahr
2006
2007
2008 Afro Project e. V.
Gesamtausgaben (Euro)
58.479
75.094
69.834
Zuschuss der Stadt Würzburg
7.857
10.044
12.105
Andere öffentliche Zuschüsse
8.500
11.000
14.000
Anzahl der Vorstellungen
124
125
127
Anzahl der Gastspiele des Hauses auswärts
ca. 25
ca. 25
ca. 25
Besucher
5.600
5.200
6.500
Theater Spielberg Leitung: Norbert Böll Reiserstraße 7, 97080 Würzburg Telefon (0931) 266 45 www.theater-spielberg.de
Gesamtausgaben (Euro)
900.000
1,0 Mio.
1,2 Mio.
Zuschuss der Stadt Würzburg
22.962
28.574
40.550
Andere öffentliche Zuschüsse
keine Angaben
keine Angaben
keine Angaben
Anzahl der beteiligten Künstler
250
250
250
Programmpunkte
51
51
54
Besucher
75.000
80.000
100.000
Leitung: Dr. Stefan Oschmann & Afro Project e. V. Kaiserstraße 16, 97070 Würzburg Telefon (0931) 150 60 www.afro.wuerzburg.de
70
Umsonst & Draussen Festival Würzburg
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Jazzinitiative Würzburg / Würzburger Jazzfestival
71
Umsonst & Draussen Festival Würzburg
Jazzinitiative Würzburg / Würzburger Jazzfestival
Ziel des Umsonst & Draussen Festivals – mit bis zu 100.000 Besuchern eines der größten eintrittsfreien Festivals in Deutschland
Die Jazzinitiative Würzburg wurde 1983 gegründet und zählt heute rund 140 Mitglieder. Die wichtigste und zugleich prominenteste
– ist es, einen kulturellen Begegnungs- und Erlebnisraum für jedermann zu schaffen – nach dem Motto: barrierefrei, weil eintritts-
Aktivität der Jazzinitiative, das Würzburger Jazzfestival, findet jedes Jahr im Oktober im Stadtteilzentrum Grombühl, Felix-Fechen-
frei. Die Förderung des musikalischen Nachwuchses ist ein elementares Element in der Arbeit des Umsonst & Draussen e. V., eines
bach-Haus, statt: Dort werden hochkarätige Musiker aus dem deutschsprachigen Raum und Nachwuchskünstler präsentiert.
gemeinnützigen Vereins, der 1994 gegründet wurde.
Das Festival setzt dabei auf Qualität, nicht nur auf weltweit reDas Festival findet seit 1988 jährlich im Juni statt. In den ersten
Von Anfang an bot das Umsonst & Draussen bereits weitaus
nommierte Namen. Die Konzerte werden regelmäßig vom Bay-
Jahren war die Stadt Würzburg Veranstalter, später übernahm
mehr als „nur“ Musik. Heute zählt zum Beispiel das „Kunst-
erischen Rundfunk (Hörfunk) aufgezeichnet und auf Bayern
ein Verein die Verantwortung und Initiative zur Weiterentwick-
Zelt“, in dem es Ausstellungen bildender Künstler zu sehen gibt
Klassik gesendet, und folgerichtig genießt das Würzburger
lung des Festivals, maßgeblich geprägt durch den jetzigen Ge-
und in dem ein überregional beachteter EspressoTest stattfin-
Jazzfestival in der bayerischen Jazzszene und darüber hinaus
schäftsführer, Ralf Duggen.
det, zum festen Bestandteil des Festivals. Gleiches gilt für das
einen guten Namen. Neben dem Festival trägt die Jazzinitiative
Neben der Durchführung des Festivals veranstaltet der Verein
große Kinderprogramm, die Gedichtausstellung „WortWeg“, die
durch Einzelkonzerte zur kulturellen Vielfalt in Würzburg bei.
ein kleines eintägiges Festival namens „Sommerloch“ im Au-
Stände für Initiativen aus dem sozialen Bereich, Improtheater
Künstler der Region machen einen starken Interpretenanteil bei
gust auf der Bastion; seit 2005 verleiht er gemeinsam mit der
und PoetrySlam. In den letzten Jahren öffnet sich das U&D pro-
den Initiativkonzerten aus. Präsenz im Rundfunk brachte über
Stadt Würzburg und der Distelhäuser Brauerei den Preis für
grammatisch und schafft Auftrittsmöglichkeiten jenseits des
den lokalen Sender W1 lange Zeit die Jazzmusik einem breite-
junge Kultur. Das Umsonst & Draussen hat sich im Laufe der
offiziellen Bühnenprogramms und ohne inhaltliche Auswahl:
ren Publikum nahe. Andererseits trugen Ausstrahlungen von
Jahre zu einem der größten Festivals in Deutschland entwi-
„Drei Songs“ steht kleinen Besetzungen offen, die „U25“-Bühne
Initiativkonzerten im Bayerischen Rundfunk den Namen der
ckelt, zu dem Besucher aus ganz Deutschland nach Würzburg
ist für ganz junge Bands, und bei der Straßenmusik am Sams-
Stadt weit über die Region hinaus. Schließlich liegt dem Ver-
kommen, auch wenn der Besucherschwerpunkt immer noch
tagnachmittag können Künstler in bester Straßenmusikmanier
ein die Ausbildung zum Jazz am Herzen. Er bietet Workshops
der Großraum Würzburg ist. Das Umsonst & Draussen hat in-
auftreten. Mit Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wird
an und lindert die Raumnot praktizierender Musiker, indem er
zwischen den positiven und ursprünglichen Charakter eines
dem Festival ab dem Jahr 2008 ein Festzuschuss in Höhe von
einen voll ausgestatteten Proberaum Mitgliedern kostenlos zur
„Volksfestes“– allerdings mit künstlerischem Anspruch.
15.000 Euro jährlich gewährt.
Verfügung stellt. Die Jazzinitiative Würzburg e. V. erhielt im Jahr 2000 die Kulturmedaille der Stadt Würzburg.
Jazzinitiative Würzburg
Jahr
2006
2007
2008
Umsonst und Draussen
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
267.000
270.000
284.000
Zuschuss der Stadt Würzburg
2.000
5.000
15.000
Andere öffentliche Zuschüsse
5.400
9.900
15.150
Programmpunkte, Künstlergruppen
c. 60
ca. 60
ca. 60
Besucher
80.000
50.000
55.000
Leitung: Ralf Duggen Umsonst & Draussen e.V. Untere Dorfstraße 1, 97270 Kist Telefon (0 93 06) 98 55 74 www.umsonst-und-draussen.de
Leitung: Dr. Jörg Meister, Joachim Fildhaut, Thomas Klopfer,
Festival Würzburg
Gesamtausgaben (Euro)
23.000
28.032
25.574
Zuschuss der Stadt Würzburg
4.571
4.694
4.750
Andere öffentliche Zuschüsse
10.000
10.700
11.000
Programmpunkte, Anzahl der Künstler(-gruppen)
8
9
11
Besucher
600
600
600
Bruno Marterstock, Dr. Jörg Meister (1. Vorsitzender) Klingenstraße 19, 97265 Hettstadt Telefon (0931) 462 420 www.jazzini-wuerzburg.de
72
Würzburg Jazz orchestra
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
BBK & künstlerhaus
73
Galerie des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) & Künstlerhaus (Druckwerkstatt)
würzburg Jazz orchestra Das Würzburg Jazz Orchestra (WJO) wurde im Frühjahr 2005 als Nachfolge-Band der „Big Band der Jazzinitiative Würzburg“ von dem Posaunisten, Komponisten und Bandleader Markus Geiselhart gegründet und wird von ihm bis heute sowohl musikalisch als
Die BBK-Galerie des Berufsverbandes Bildender Künstler Unterfrankens bietet ein eigenständiges Forum für zeitgenössische
auch organisatorisch geleitet.
Kunst. Im rechten Flügel des Würzburger Kulturspeichers präsentiert der BBK auf ca. 100 Quadratmetern sowohl Arbeiten seiner Mitglieder als auch Exponate von Gastkünstlern.
Das WJO, in dem Musiker aus dem gesamten deutschsprachi-
Künstlern (u. v. a. Mathias Rüegg, Ingolf Burkhardt, Ed Partyka,
gen Raum spielen, ist eines der wenigen freiberuflichen Jazz
Herwig Gradischnig) stellt das WJO eine Besonderheit in der
Einzelausstellungen
Gruppenausstellungen.
Das Künstlerhaus ist eine Einrichtung der Stadt Würzburg, wird
orchester Deutschlands und arbeitet projektbezogen.
deutschen Jazzlandschaft dar und erlangte innerhalb kürzester
Austausch- und sonstige Projekte mit anderen Verbänden und
vom BBK geführt und genießt mit der eigenständigen Druckwerk-
Seit seiner Gründung spielte das WJO über 30 Konzerte, bei
Zeit überregionale Bedeutung. Seit 2006 veranstaltet das WJO
Institutionen, Künstlercafés während der Ausstellungen und
statt überregionale Bedeutung. Hier stehen den Künstlern ver-
denen bisher 26 verschiedene Produktionen zur Aufführung
mit der „Würzburg Big Band Lounge“ seine eigene Konzert-
Sonderveranstaltungen runden das Programm ab. Die ganz-
schiedene Druckpressen zur Verfügung. Technisch anspruchs-
kamen. Konzerte des WJO wurden mehrmals vom Bayerischen
reihe, bei der in der Regel pro Jahr fünf Neuproduktionen des
jährigen Öffnungszeiten bieten einen vielfältigen Blick auf die
volle Druckaufträge werden vom fachkundigen Werkstattleiter
Rundfunk mitgeschnitten bzw. gesendet.
Orchesters zu hören sind. Neben seiner regen Konzerttätigkeit
aktuelle Kunstszene in Unterfranken und darüber hinaus. Im
ausgeführt. Für Interessierte werden Radier-, Lithographie- und
Das WJO veröffentlichte im Jahr 2006 unter dem Titel „Artistry
in Würzburg spielte das WJO u. a. im Münchner Jazzclub „Unter-
Untergeschoss befindet sich das Künstlerhaus. Es besteht aus
Hochdruckkurse angeboten. Die Werkstattgalerie präsentiert
in Rhythm – The Music of Stan Kenton“ seine erste CD, welche
fahrt“ (2007), im Nürnberger „Loft“ (2008) sowie auf dem „Bay-
der Werkstattgalerie und der Druckwerkstatt.
ganzjährig Ausstellungen mit dem Schwerpunkt Grafik.
u. a. in den USA von Jack Bowers auf der renommierten Internet-
erischen Jazzweekend“ in Regensburg (2007). Zur Förderung
plattform „www.allaboutjazz.com“ besprochen wurde. Mit sei-
und Unterstützung des WJO wurde im Jahr 2007 der „Verein zur
ner starken künstlerischen und konzeptionellen Arbeitsweise,
Förderung zeitgenössischer Big Band Musik e.V.“ gegründet.
durch die interessante und einzigartige Projekte, wie etwa „Tri-
Das WJO fühlt sich der Jazztradition verpflichtet, auf deren
bute to Don Ellis feat. Thomas Gansch“ (2005 & 2007), „The
Grundlage aber jederzeit Experimente stattfinden und durch
other side of mozART“ (2006), „The Music of Würzburg Jazz
spartenübergreifende Projekte Neuerungen gesucht werden.
Composers“ (2007) oder „The Music of the United Jazz & Rock
Mit Beschluss des Stadtrates vom 02.04.2009 wird dem Würz-
Ensemble feat. Herbert Joos“ (2008) verwirklicht wurden, aber
burg Jazz Orchestra ein Festzuschuss in Höhe von 12.500 Euro
auch durch die Zusammenarbeit mit international anerkannten
jährlich gewährt.
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
17.726
29.455
48.218
Zuschuss der Stadt Würzburg
–
–
4.500
Andere öffentliche Zuschüsse
–
–
4.500
Anzahl der Auftritte
13
14
14
Besucher (ohne Gastspiele)
–
859
689
Anzahl der teilnehmenden Künstler
33
53
42
Würzburg Jazz Orchestra Leitung: Markus Geiselhart c/o Markus Geiselhart, Alsegger Straße 42/11, A-1180 Wien Telefon 0043-(0) 19 23 13 79 www.wuerzburgjazzorchestra.de
wechseln
mit
Wissenswerte Daten zu BBK/Künstlerhaus
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
45.817 / 28.269
35.540 / 24.042,28
26.704 / 30.783
Zuschuss der Stadt Würzburg an BBK
2.205
4.309 / –
2.989 / 871
Betriebskostenzuschuss Künstlerhaus
12.000
14.525
14.189
Förderpreis des Bezirks an BBK
5.000
Andere öffentliche Zuschüsse
19.127 / 7.700
11.420 / 7.700
14.195 / 7.700
Anzahl der Veranstaltungen
4 / 3
1 / 1
2 / 2
Anzahl der Ausstellungen
12 / 10
13/10
12 / 11
Anzahl der Kursangebote
0 / 4
0/7
0 / 9
Besucher
6063 / 5.717
5134 / 4.843
5188 / 4.694
BBK & Künstlerhaus Leitung: Thomas Reuter, Dorette Riedel, Jürgen Hochmuth Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 506 12 www.bbk-unterfranken.de
74
Kunstverein würzburg
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
Kunstschiff ARTE NOAH des Kunstvereins Würzburg
kulturbericht
Galerie im Spitäle / VKU
75
Galerie im Spitäle der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU)
Das Kunstschiff „Arte Noah“, die „schwimmende Galerie“ des Kunstvereins Würzburg e. V., liegt im Alten Hafen direkt hinter dem Kulturspeicher. Anliegen des Kunstvereins ist es, der jungen bzw. jüngsten zeitgenössischen und überregionalen Kunst in Würz-
Die VKU versteht sich als wesentlicher Bestandteil der freien Kulturszene Würzburgs. „Kunst schaffen und Kunst fördern“ –
burg ein Forum zu bieten.
so definiert sich der Leitgedanke der Vereinsarbeit. der Liegeplatz vom Willy-Brandt-Kai ins Hafenbecken des Alten
Die Organisation von Kunstausstellungen und korrespondieren-
Hier zeigen die aktiven Mitglieder oder Gäste (z. B. der Kultur-
schließlich ehrenamtlich geführter Verein, verfügt seit 1995
Hafens verlegt, wo das Schiff nun in unmittelbarer Nähe zum
den Bildungsveranstaltungen für die Mitglieder und die kunst-
preisträger 2007 der Stadt Würzburg Herbert Mehler) in Einzel–
über ein eigenes Galerie- und Veranstaltungsschiff, die „Arte
Kulturspeicher und zur Freitreppe am umgestalteten Heizkraft-
interessierte Bevölkerung ebenso wie die Zusammenarbeit mit
oder Gruppenausstellungen ihre aktuellen Arbeiten.
Noah“. An Bord werden seither zeitgenössische Kunst überre-
werk zu finden ist. Die Arte Noah gibt auch jungen, Erfolg ver-
kulturellen Körperschaften und Institutionen, die künstlerische
In den vergangenen Jahren ist die VKU mit einem neuen, krea-
gionaler Künstlerinnen und Künstler, bisher zum Beispiel von
sprechenden Musikern ein Podium, um sich einem ausgesuch-
und kulturpolitische Zwecke verfolgen, ist Aufgabe der Vereini-
tiven Ausstellungskonzept an die Öffentlichkeit getreten. Aus-
Der 1989 gegründete Kunstverein Würzburg e. V., ein aus-
Norbert Kleinlein, Ottmar Hörl, Sonja Edle von Hoeßle, Kurt
ten Publikum vorzustellen. Außerdem kann man die Arte Noah
gung. Zurzeit vertritt die VKU ca. 200 Mitglieder.
stellungsprojekte wie „1300 mal klein kariert“ anlässlich des
Kocherscheidt, Annette Schröter und Kathraina Albert, in wech-
mit ihrem außergewöhnlichen Ambiente für Festlichkeiten, ge-
Mitglieder der VKU sind bildende Künstlerinnen und Künstler
Stadtjubiläums 2004 oder die Aktion „VKU on tour 2007“ ver-
selnden Ausstellungen präsentiert. Darüber hinaus finden hier
schäftliche Meetings oder Tagungen mieten. Im Jahr 2009 fei-
sowie Kunstschaffende verwandter Bereiche wie Architekten,
zeichneten hohe Besucherzahlen. Im Jahr 2006 veranstaltete
Vorträge, Filmabende und Konzerte statt. Im Jahr 2007 wurde
erte der Kunstverein Würzburg e. V. seinen 20. Geburtstag.
Designer, Fotografen, Kunsttherapeuten und Kunsthandwerker
die VKU einen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Selbst-
aus Unterfranken. Sie versteht sich als Interessenvertretung
hilfebüro der Stadt Würzburg. Im Staatsbad Bad Kissingen war
und Berufsverband aller Sparten der bildenden Kunst. Unter-
im Sommer 2008 unter dem Titel „Kunstform – Naturform, Figu-
stützung findet die VKU durch Fördermitglieder, die als Privat-
ren im Park“ eine spektakuläre Präsentation von Großplastiken
personen oder Firmen die Kulturarbeit der VKU finanziell und
einiger VKU-BildhauerInnen zu sehen.
ideell mittragen.
Der Ausstellungsort Spitäle erweist sich in den letzten Jahren
Den Kern der Kulturarbeit in der VKU bilden jährlich 10 bis 12
immer mehr als Raum mit Atmosphäre und Stil, in dem bildende
Ausstellungen im Spitäle an der Alten Mainbrücke in Würzburg.
Kunst, Musik und Literatur eine einmalige Symbiose eingehen.
Kunstverein Würzburg e. V.
Jahr
2006
2007
2008
Leitung: Christa Roosen
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
31.638
34.820
44.406
Zuschuss der Stadt Würzburg
7.060
5.501
6.230
Investitionskostenzuschuss
–
–
480
Anzahl der Ausstellungen
5
3
6
(bis 2008) Ramona Lang-Fränznick (ab 2008) Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon 0171 / 54 55 43 25 www.kunstverein-wuerzburg.de
Gesamtausgaben (Euro)
83.000
90.000
85.000
Zuschuss der Stadt Würzburg
15.061
15.103
16.628
Andere öffentliche Zuschüsse
18.000
18.000
18.000
Anzahl der Veranstaltungen
20
20
25
Anzahl der Ausstellungen
12
12
12
Anzahl der Projekte
2
2
3
Besucher
25.000
28.000
24.000
VKU Leitung: Thomas Wachter Bismarckstraße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 353 98 42 www.vku-kunst.de
76
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg)
kulturbericht
1. Kage Elferrat Würzburg
77
AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg)
1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg
Das AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg) wurde im Februar 1982 in der Martin-Luther-Straße 4 gegründet. Acht Jahre später
Die 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg 1935 e.V. pflegt Brauchtum und hier wiederum das Brauchtum der fränkischen
wurde dort gebaut und das AKW musste sein Domizil verlassen.
Fasenacht. Die 1. KaGe Elferrat Würzburg stellt jährlich das Würzburger Prinzenpaar, organisiert federführend neben dem großen Faschingszug am Faschingssonntag den Kinderfaschingszug am Faschingssamstag, alle zwei Jahre den Sturm aufs Rathaus und am
Ein Neustart erfolgte nach vielen innerstädtischen Diskussio-
Faschingsdienstag den Faschingszug in Heidingsfeld.
nen im Juli 1992 in einer Kneipe und einer Veranstaltungshalle auf dem Patriziergelände in der Zellerau.
Daneben findet mindestens eine Gala-Kostümprunksitzung
Tanzgarde. Eine Gruppierung der 1. Karnevalsgesellschaft
statt. Sozial engagiert, besucht die 1. KaGe Elferrat Würzburg
Elferrat Würzburg, der so genannte Ehrenrat, ist ein selbstän-
Das AKW wurde in der Tradition der soziokulturellen Zentren ge-
am Nachmittag des Rosenmontag traditionell etwa 10 bis 15
diger juristischer gemeinnütziger Verein, der sich Förderkreis
gründet. Neben nicht-kommerziell ausgerichteten Veranstaltun-
Senioreneinrichtungen in der Stadt Würzburg. Am Faschings-
Ehrenrat e. V. nennt. Aufgabe des Ehrenrates waren und sind
gen (z.B. Musik, Theater, Lesung, Film, Diskoabende) war das
dienstag findet traditionell der Kehraus mit der Faschings
Auf- und Ausbau des Hirtenturms, des südwestlichsten Punktes
AKW auch Treffpunkt für zahlreiche Gruppen (Politische Grup-
beerdigung statt. Je nach Wetterlage finden sich zum Faschings-
der ursprünglichen Stadtbefestigung. Aus Spendengeldern und
pen, Offene Behinderten Arbeit, Lesben und Schwule, etc.).
zug zwischen 70.000 und 110.000 Zuschauer ein. Circa 220
Beiträgen wurde der Turm aus einer Ruine zur jetzigen histori-
Zugnummern mit etwa 3.500 Aktiven gestalten den Zug. Beim
schen Form rekonstruiert. Die bisherigen Gesamtkosten belie-
Die Jahre 2006 bis 2008 waren durch große finanziellen Prob-
Sturm aufs Rathaus wirken ca. 2.300 Aktive verschiedenster
fen sich auf ca. € 350.000. Der Turm wird auf den vorhandenen
leme des AKWs geprägt. Zahlreiche Wechsel der Vorstandschaft
Karnevalsgesellschaften der Stadt Würzburg und des Umlandes
drei Ebenen für Vereinszwecke genutzt. Das jährliche Spenden-
und in der Mitarbeiterschaft, unterschiedliche Ansichten über
mit. Die Gala-Prunksitzung im CCW wird von etwa 700 Zuschau-
aufkommen des Förderkreises Ehrenrat beträgt jährlich etwa
die Ausrichtung des Hauses und sinkende Besucherzahlen
ern und der Prinzenball von etwa 200 Gästen besucht.
€ 20.000 bis € 25.000. Der Förderkreis Ehrenrat e. V. verwendet
führten letztendlich im April 2009 zur Insolvenz und damit zur
die eingenommenen Spenden satzungsgemäß für gemeinnüt-
Auflösung des Trägervereins und zur Schließung des Hauses.
Die Brauchtumspflege umfasst die Ausbildung des Spielmanns-
zige Zwecke im Bereich der Brauchtumspflege zur fränkischen
zuges der Ranzengarde, Jugendarbeit und die Ausbildung der
Fasenacht, insbesondere zum Unterhalt des Hirtenturms.
Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
ca. 50.000
ca. 50.000
ca. 50.000
Zuschuss der Stadt Würzburg
4.582
4.798
2.300
(Umzüge, Sitzungen, Feste, Auftritte)
ca. 20
ca. 20
ca. 20
Besucher
bis zu 110.000
bis zu 110.000
bis zu 110.000
Anzahl der Mitwirkenden
ca. 5.000
ca. 5.000
ca. 5.000
Anzahl der Veranstaltungen Jahr Zuschuss der Stadt Würzburg (Euro)
2006 22.757
2007 24.053
2008 25.378
1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg Leitung: Dr. Reinhart Stumpf Haugerpfarrgasse 7, 97070 Würzburg
78
Filminitiative Würzburg / Internationales Filmwochenende
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
salon 77
79
Filminitiative Würzburg/ Internationales Filmwochenende
salon 77
Vor über 30 Jahren haben in Würzburg einige filmbegeisterte Menschen, die sich hauptsächlich aus Studenten zusammensetzten,
Der „Salon 77“ besteht als gemeinnütziger Verein seit dem Jahre 1977. Gefördert werden die künstlerische Darbietung, kulturelle
das erste Mal ein Festival des internationalen Films organisiert. Seitdem hat sich das Internationale Filmwochenende zu einer
Bildung und die soziokulturelle Kommunikation.
festen Institution entwickelt. Die Künstlerinitiative veranstaltet den Kunsthandwerkermarkt
Zielsetzung der Verantwortlichen ist die Erweiterung des Pro-
Es findet stets Ende Januar statt, präsentiert innerhalb von vier
Nach der Schließung des Corso Kinos im Dezember 2009 wird
Klein Montmartre und präsentiert die Projekte Internationale
gramms und die Ausdehnung bereits bestehender Projekte auf
Tagen bis zu 100 Filme und zieht mittlerweile jährlich bis 13.000
erstmals das CinemaxX das Hauptfestivalkino sein, was die
Tanztage und das Flamencofestival.
mehrere Tage sowie eine weitere Verbesserung der Ausstattung
Festivalbesucher an.
Veranstalter und alle Beteiligten vor neue Herausforderungen
Die Einrichtung bietet Räumlichkeiten für MusikerInnen, Tän-
vorhandener Räumlichkeiten.
Das Festival und die Filminitiative sind gemeinsam gewach-
stellt.
zerInnen, FotografInnen und freischaffende Dozenten. Der
sen, über die Jahre kamen mehr Kinosäle hinzu und mehr
Schwerpunkt liegt das ganze Jahr über auf regelmäßigen Kursen
Filme konnten gezeigt werden. Ein Markenzeichen blieb stets
und Workshops im Tanz-, Musik- und künstlerischen Bereich.
die Begeisterung für das Kino abseits vom Mainstream und die
In den Jahren 2006 bis 2008 wurden die Räumlichkeiten reno-
Neugier auf das, was auf den Leinwänden dieser Welt passiert.
viert. Sowohl der Kunsthandwerkermarkt als auch die beiden
Diese Begeisterung motiviert die ehrenamtlichen Filmfans Jahr
Projekte Internationale Tanztage und Flamencofestival (2007:
für Jahr, das Filmwochenende auf die Beine zu stellen.
Einzug ins Mainfranken Theater) wuchsen heran und etablierten sich als erfolgreiche Projekte.
Jahr Jahr
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
110.000
110.000
110.000
Filminitiative Würzburg e.V.
Zuschuss der Stadt Würzburg
13.767
14.132
14.100
Vorstand: Susanne Bauer,
Andere öffentliche Zuschüsse
14.500
14.500
14.500
Anzahl der Vorstellungen
ca. 100
ca. 100
ca. 100
Besucher
ca. 13.500
ca. 13.500
ca. 13.500
Anwesende Künstler beim Fimwochenende
ca. 30
ca. 30
ca. 30
Teilnehmende Häuser beim Filmwochenende
6
6
6
Manfred Kunz, Hannes Tietze Mittlerer Neubergweg 10, 97074 Würzburg Telefon (0931) 15077 www.filmwochenende.de
2006
2007
2008
Gesamtausgaben (Euro)
43.179,66
59.593,09
54.887,37
Zuschuss der Stadt Würzburg
4.955
5.600
5.605
Investitionskostenzuschuss
–
–
1.031
Andere öffentliche Zuschüsse
7.500
5.000
4.450
Anzahl der Vorstellungen
20
29
15
Anzahl der Veranstaltungen
5
9
6
Anzahl der Besucher
1.000
2.000
1.700
Anzahl der Kursangebote
67
75
78
Salon 77 Leitung: Mercedes Sebald Künstlerinitiative e.V. Richard-Wagner-Straße 60, 97074 Würzburg Telefon (0931) 287 67 49 www.salon77.de
80
siebold-museum
Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen
kulturbericht
Theater tanzSpeicher würzburg
81
siebold-museum
Theater tanzSpeicher würzburg
Das Siebold-Museum widmet sich neben dem Gedenken an den Würzburger Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold
Das Theater „tanzSpeicher würzburg“ ist ein professionelles freies Theater für den zeitgenössischen Tanz. Diese junge Kunstgat-
(1796-1866) der Pflege der japanischen Kultur und besitzt auf Grund seiner intensiven deutsch-japanischen Beziehungen interna-
tung findet im Würzburger Kulturspeicher in der Nachbarschaft zum Museum im Kulturspeicher einen idealen Produktions- und
tionale Ausstrahlung.
Veranstaltungsort. Der „tanzSpeicher“ will Forum sein für den neuen Tanz, für die regionale und internationale Tanzszene.
Mit Spendengeldern in Millionenhöhe und Unterstützung der
stellungen einen breit gefächerten Überblick der vielfältigen ja-
Newcomer, renommierte Choreographen, nationale und inter-
das Programm und geben Einblick in die neuesten Tendenzen
Stadt Würzburg eröffnete die im Jahr 2002 mit der Kulturme-
panischen Kultur. So gab es z. B. Ausstellungen zu den Themen
nationale Tanzschaffende finden hier eine Plattform, um ihre
und Strömungen der äußerst lebendigen und sich rasant ent-
daille der Stadt Würzburg ausgezeichnete Siebold-Gesellschaft
„Das alte Japan“, Japanischer Schwertschmuck, Kimonos, Kera-
Arbeiten zu präsentieren. Anliegen ist es, verschiedene cho-
wickelnden Kunstsparte Tanz. Eine wichtige Aufgabe sieht das
das Museum am 03.07.1997 in der 1887 erbauten Direktions-
mik, Sumi-e, Ukiyo-e, Oshi-e, Kalligraphie, Origami, Blaufärben,
reographische Handschriften vorzustellen und dem Publikum
Team des „tanzSpeichers“ in der Vermittlung der verschiedenen
villa des ehemaligen Bürgerbräu AG. Im Erdgeschoss wird die
alte japanische Photographien, Flora Japonica bzw. japanische
zu vermitteln. Der Spielplan beinhaltet Produktionen der Würz-
Formen und Impulse des zeitgenössischen Tanzes an das Publi-
Geschichte der fränkischen Ärzte- und Gelehrtenfamilie von Sie-
Heilpflanzen, Haiku und Haiga, japanisches Spielzeug sowie
burger „thomas kopp kompanie“ als Forum für die lokale und
kum. Gespräche mit Choreographen und Tänzern, Vorträge und
bold dokumentiert, und im 1. Obergeschoss werden Wechsel-
Malerei. Konzert- und Vortragsveranstaltungen ermöglichten
regionale Tanzszene, Gastspiele nationaler und internationaler
Diskussionen zu Tanzgeschichte und aktuellen Fragen erleich-
ausstellungen mit historischem bzw. zeitgenössischem Japan-
zusätzlich Einblicke in das japanische Alltagsleben der Vergan-
Kompanien, thematische Reihen, das Festival „Tanzlandschaft“
tern den Besuchern den Zugang zu dieser relevanten Sparte.
bezug gezeigt. Im Mansardengeschoss ist u. a. die im Aufbau
genheit und der Gegenwart. Daneben waren auch Ausstellun-
in den Jahren 2006, 2008 und 2010 sowie Kooperationen mit
Als eine der wenigen dem Tanz gewidmeten Stätten in Deutsch-
befindliche umfangreiche Präsenzbibliothek untergebracht.
gen zur „Academia Sieboldiana“, zu „Philipp Franz von Siebold
anderen Theatern.
land strahlt der „tanzSpeicher“ über die Stadt und Region aus
Das deutsch-japanische Forum im Untergeschoss wird auch
– Seine Familie, seine Zeit“, zu Alexander von Siebold, zu den
als internationale Begegnungsstätte genutzt. Kurse für Ikebana
Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki sowie zum
Company in residence ist die „thomas kopp kompanie“, die seit
Kooperationen und Koproduktionen, die den Tanzschaffenden
(Blumensteckkunst) und Origami (Papierfaltkunst) können hier
Leben der deutschen Kriegsgefangenen in japanischen Lagern
1996 regelmäßig Produktionen in Würzburg vorstellt. Sie findet
neue Impulse geben.
besucht werden. Gleichzeitig ist dort der Standort eines origi-
im 1. Weltkrieg zu sehen.
im Theater „tanzSpeicher würzburg“ geeignete Probe- und Ver-
nal japanischen Teehauses. Das Erlernen bzw. das individuelle
Mit Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wurde der Sie-
anstaltungsräume, und ihre Vorstellungen bilden die Basis des
Mit Beschluss des Stadtrates vom 26.04.2007 wurde dem
Genießen der japanischen Teezeremonie ist hier möglich. Das
bold-Gesellschaft für das Jahr 2008 ein Festzuschuss in Höhe
Spielplans. Den lokalen und regionalen Tanzgruppen bietet der
Theater „tanzSpeicher“ befristet auf drei Jahre ein Festzuschuss
Siebold-Museum präsentierte bisher in mehr als 60 Sonderaus-
von 12.000 Euro gewährt (ab 2009: 18.000 Euro jährlich).
„tanzSpeicher“ eine Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen. Gast-
in Höhe von 40.000 Euro gewährt (ab 2010: 50.000 Euro).
und eröffnet neue Perspektiven. Der „tanzSpeicher“ ermöglicht
spiele nationaler und internationaler Truppen komplettieren
Jahr
2006
2007
2008
Siebold-Museum
Jahr
2006
2007
2008
Leitung:
Gesamtausgaben (Euro)
32.851
49.506
43.684
Zuschuss der Stadt Würzburg
3.572
13.190
12.000
Andere öffentliche Zuschüsse
–
–
–
Anzahl der Ausstellungen
4
5
6
Besucher
keine Zählung
Wolfgang Klein-Langer Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 35 41 www.wuerzburg.de/ siebold-museum
„tanzSpeicher würzburg“
Gesamtausgaben (Euro)
–
103,160
104.823
Zuschuss der Stadt Würzburg
15.251
45.000
40.000
Andere öffentliche Zuschüsse
–
15.000
42.500
Anzahl der Vorstellungen
25
23
35
Besucher
k. A.
987
1885
Leitung: Thomas K. Kopp & Dr. Brigitte Weinzierl Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 452 58 55 www.tanzspeicherwuerzburg.de
82
Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung
kulturbericht
Pleicher Handwerkerhaus, Sitz der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte
Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung
Domchor
Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung Musikvereine, Tanz-/Theatergruppen, Bildende Kunst, Kulturelle Gesellschaften
Tanz und Theatergruppen
2006
2007
2008
Spielmannszug Versbach
691
–
–
Studio für Neue Musik
1.103
–
1.264
Theatergruppe der Dompfarrei
3.418
3.598
3.427
TGH-Spielmannszug
672
682
652
Omega Theater
1.461
–
162
Tonkünstlerverband
1.715
1.677
2.832
Piccolo Teatro Espresso
984
976
4.189
Würzburger Rockgemeinschaft
211
667
664
Theater Augenblick
2.070
1.679
1.202
Würzburger Sängerverein
1.715
2.779
2.832
Theaterverein Valerio
601
732
1.648
Zitherclub Würzburg
124
171
267
Bildende Kunst
2006
2007
2008
Malerfürstentum Neu-Wredanien
2.181
2.627
1.693
Musikvereine
2006
2007
2008
Blaskapelle St. Sebastian
91
213
206
Kulturelle Gesellschaften
2006
2007
2008
Cappella Herbipolensis
435
837
892
Dommusikverein
1.715
2.779
2.464
Società Dante Alighieri
820
2.062
1711
Ensemble Con Brio
1.715
1.152
1.175
Deutsch-Amerikanische Gesellschaft
980
585
386 264
Folkcenter Omnibus
1.715
3.197
3.226
Deutsch-Britische Gesellschaft
1.795
–
Folk-Club Würzburg
343
622
735
Deutsch-Französische Gesellschaft
162
–
201
Gesangsverein Unterdürrbach
789
–
1.698
Deutsch-Iberische Gesellschaft
408
254
80
Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft
1.715
2.779
2.832
Deutsch-Südafrikanische Gesellschaft
682
–
–
Kammerorchester Grombühl
240
320
304
Frankenbund Würzburg
991
1.102
1.631
MGV Frohsinn Lengfeld
410
581
691
Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte
3.010
3.122
2.660
MGV Zellerau-Harmonia
538
654
519
Harmonie Gesellschaft
15
366
300
Musikalische Akademie
582
2.779
998
Heimat- und Volkstrachtenverein
62
152
88
ATV-Musikverein Unterdürrbach
138
224
112
Landsmannschaft der Oberschlesier
1.034
990
838
Ökumenischer Hochschulchor (jetzt Monteverdichor)
1.715
2.779
2.832
Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen
834
1362
1.695
Philharmonischer Chor St. Stephan
1.715
2.779
–
Leonhard-Frank-Gesellschaft
159
236
221
Polizeichor Würzburg
503
1.783
2.001
Main-Franken-Kreis
226
4.218
3.000
Sängergesellschaft Heimgarten
295
465
474
nulldrei e.V.
379
684
1.021
Sängerverein Versbach
251
371
625
Union Bayern-Bretagne
264
303
794
83
84
Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung
kulturbericht
Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung
Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung Projekte und Veranstaltungen „Zwischen Gleise“, Ensemble Theater Augenblick
Projektförderung
2006
2007
2008
Kulturjahrmarkt
1.556
–
–
VKU – Konzert zum 16. März
500
–
–
Förderverein Jugendkulturhaus-Zeltfestival
1.000
–
–
Werkstattbühne – Sommertheater
2.000
2.500
2.000
Bachchor – Augustinus-Projekt
500
–
–
AKW – Open Air
300
–
–
Compagnia Buffo
500
–
–
Burkard Schmidl – Klanggarten
93,96
–
–
Plastisches Theater Hobbit – 30 Jahre
1.000
–
–
U & D e.V. – Sommerloch Festival
1.000
–
–
Würzburger Zaubertage
1.000
500
500
Gilde Giemaul – Literarischer Abend
300
–
–
Flammabis – Panta-Rhei-Festival
500
–
–
Zellerauer Kulturtage
500
500
1.000
Festival Tanzlandschaft
2.000
–
3.000
Tage der Neuen Musik
–
500
2.000
Harmonia Unitatis – Deutsch-Poln. Begegnung
–
500
–
Folk & Kulturschmiede – Folk Up Festival
–
500
500
WUF – Jubiläum
–
300
–
Martin Müller – Kunstprojekt St. Johannis
–
500
–
Jugendtanz Würzburg e.V. – Bayer. Jugendtanztage
2.000
Bayerische Kunstschultage
2.800
„Kopf und Herz“, Maria Vogt
Hochschule für Musik – Konzert Jeunesses Musicales
500
Philipp Toyka – Filmprojekt
500
250
Stift Haug – „Licht-Klang-Raum“
500
Landsmannschaft Banater Schwaben – Jubiläum
–
220
–
Main Pop Award
–
1.500
–
teatro In cerca – Produktion „Salotto...“
–
500
–
Hermann-Zilcher-Gesellschaft – „Eichendorff-Liederabend“
–
500
–
Deutsches Gehörlosen-Theater – Gastspiele
–
593
–
Deutsch-Schwedische Gesellschaft – Interkulturelles Weihnachtsfest
–
100
–
Dennis Schütze – My favorite Tracks
–
200
400
Förderverein Jugendkulturhaus – Hoffestival
–
1.000
500
Salon 77 – Internationale Tanztage
–
1.000
1.000
Sängerkreis Würzburg – Chormusiktage
–
–
2.000
Salon 77 – Flamenco Festival
–
–
2.500
Konzert Moises Parker
600
Maurice Saß – Deutsch-Französisches Theaterprojekt
–
–
200
Andrea Kneis – Improvised Music & Dance Project
–
–
250 750
F. P. Fischer – Musiknotenarchiv „Mozarts fränkische Zeitgenossen“
–
–
BBK Galerie – Ausstellungsprojekt „Blaubart“
–
–
3.500
Volksschule Lengfeld – „Learning Through The Arts“
–
–
1.500
Berlinkonzert Würzburger Philharmoniker
–
–
1.500
WUF – Kulturtage
–
–
500
Tonkünstlerverband – 7. Bayerisches Tonkünstlerfest
–
–
1.500
Theater Chambinzky – Sommertheater
–
–
2.000
Theater Ensemble – Sommertheater
–
–
2.000
Gedenkkonzert zum 100. Geburtstag von Wilhelm Keilmann
–
–
500
JuKu Karawane – Theater Workshop
–
–
500
St. Johannis – Kunstprojekt
–
–
500
Figuren- und Objekttheater Bamberg
–
–
Kai Christian Moritz: „Sonnenblumen“- Konzert
250
Ines Schwerd – Lumbrizida 2008
–
300
Kreuzgangserenade Kloster Bronnbach – Mozartfestprojekt
200
Plastisches Theater Hobbit – Projekt GS Zellerau
500
Dr. Däwes: Lesung Indianisch Kanadischer Autoren
–
–
250
Laurentius – Musikanten Heidingsfeld
–
–
WuF-Lesung Miriam Müntefering
200
–
200
500
flammabis e.V. – Stargate Festival
–
–
500
Lisa Kuttner – Tanzprojekt
–
–
500
Werkstattbühne – Woche der Lautpoesie
–
–
1.500
ARGE – Einrichtungen: Kunstausstellung „Shalom – gemeinsam gehen“
–
–
500
Charly Heidenreich – Freakshow
–
–
KHG: Konzert „Tango Trio“
200
1.000
Kunstverein – Konzert Udo Mader
–
–
400
Theater Augenblick
–
–
2.000
Maria Vogt – Theaterprojekt „Kopf und Herz“
–
–
300
Jugendtanz e.V. – Projekt „junior kompanie“
–
–
1.000
Susanne Beyer: Projektreihe „Handschrift unserer Schüler“
–
–
200
Achim Schollenberger: Buchprojekt „Treffpunkt Konkrete Kunst“
–
–
540
Griechisch – Deutsche Initiative
2.834
3.612
6.380
85
auswertung Im Folgenden werden die Daten der hier vorgestellten Einrichtungen nach Trägerschaft ausgewertet, der Gesamtumsatz und die Gesamtförderung sowie die Besucherzahlen ermittelt und die Sparten Theater, Museum und Musikfestivals genauer betrachtet.
88
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
auswertung
kulturbericht
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
89
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen Die städtischen Kultureinrichtungen
Entwicklung
Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Kulturelle Einrichtungen der Stadt“ untersuchten Einrichtungen zusamUmsatz
mengeführt und ausgewertet:
Summen
2006
2007
2008
Gesamtausgaben städt. Kultureinrichtungen (Euro)
22.072.883
22.477.522
23.188.792
Zuschuss der Stadt zu den städt. Einrichtungen
10.521.091
10.753.324
11.466.933
Besucher der städtischen Einrichtungen
908.695
957.565
946.501
Die Gesamtübersicht der städtischen Einrichtungen belegt, dass
knapp 23,1 Mio € steigern, die städtische Förderung wuchs um 9 %
Gesamtumsatz, städtische Förderung und Besucherzahlen im We-
auf insgesamt 11,5 Mio €. Die Besucherquote konnte im Schnitt um
sentlichen kontinuierlich stiegen. In den Jahren 2006 – 2008 konn-
4,3 % gesteigert werden.
Städtischer Zuschuss
Besucherzahlen
7.000.000
1.800.000
300.000
5.250.000
1.350.000
225.000
3.500.000
900.000
150.000
1.750.000
450.000
75.000
0
2006
2007
0
2008
2006
2007
0
2008
2006
2007
2008
Freie von der Stadt geförderte Kulturträger
ten die 15 Einrichtungen ihren Gesamtumsatz um mehr als 5 % auf
Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen“ untersuchten Einrichtungen zusammengeführt und ausgewertet:
Entwicklung Umsatz
Städtischer Zuschuss
Besucherzahlen
24.000.000
12.000.000
1.000.000
18.000.000
9.000.000
750.000
12.000.000
12.000.000
500.000
6.000.000
3.000.000
250.000
0
0
0
2006
2007
2008
2006
2007
2008
2006
2007
2008
Die Kultureinrichtungen in Beteiligung der Stadt Würzburg
Summen
2006
2007
2008
Gesamtausgaben der untersuchten Freien (Euro) *
2.711.227
2.979.487
3.324.036
Zuschuss an die untersuchten Freien *
227.546
271.050
347.183
Besucher der untersuchten Freien *
275.415
253.775
279.885
Zuschuss an die nicht untersuchten Freien **
85.234
100.216
129.133
Die in Kapitel 5 untersuchten freien Kulturträger erarbeiteten im
likums aus dem Vorjahr verzichten, was v.a. auf den wetterbe-
Untersuchungszeitraum eine Umsatzsteigerung von 22,6 % auf
dingten Besucherrückgang beim Umsonst & Draußen-Festival
insgesamt 3,3 Mio € im Jahr 2008. Einen großen Beitrag hierzu
zurück zu führen ist. Im Folgejahr jedoch konnte das Niveau von
leistete die städtische Förderung, die in drei Jahren um 52,5 %
2006 leicht überschritten werden und lag bei knapp 280.000
auf 347.183 € erhöht wurde. Die untersuchten Einrichtungen
Besuchern.
und Festivals mussten im Jahr 2007 zwar auf fast 8 % ihres Pub
Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt“ untersuchten Einrichtungen zusammengeführt und ausgewertet: Entwicklung Summen
2006
2007
2008
Gesamtausgaben der Beteiligungen (Euro) (4)
6.785.197
6.275.703
6.492.935
Umsatz Zuschuss an die Beteiligungen
1.611.110
1.691.763
1.740.565
Besucher der Beteiligungen
276.212
270.539
255.726
Während sich der Gesamtumsatz der vier Einrichtungen aus
um 8 % auf insgesamt 1,7 Mio €. Die Besucherzahlen gingen
Kapitel „Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt“
insgesamt um 8 % auf 255.726 zurück, wovon v.a. das Main-
auf durchschnittlich 6,5 Mio € in den Jahren 2006 – 2008 ein-
fränkische Museum betroffen war.
pendelte, stieg die städtische Beteiligung an den Ausgaben
Städtischer Zuschuss
Besucherzahlen
4.000.000
400.000
280.000
3.000.000
300.000
210.000
2.000.000
200.000
140.000
1.000.000
100.000
70.000
0
2006
2007
2008
0
2006
2007
2008
0
2006
2007
2008
90
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
auswertung
Zusammenfassung nach Umsatz, Fördersumme und Besucherzahlen
kulturbericht
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
91
Analyse ausgewählter Sparten Theater
Summen
2006
2007
2008
In den letzten Kapiteln wurden neun Theater in Würzburg ge-
Theater 6,7 % mehr Gäste als 2006 in ihren Häusern verzeich-
Gesamtausgaben städt. Kultureinrichtungen (Euro) (15)
22.072.883
22.477.552
23.188.792
nauer betrachtet: Mainfranken Theater, Bockshorn Theater,
nen konnten. Da die Anzahl der Aufführungen insgesamt eben-
Gesamtausgaben der Beteiligungen (4)
6.785.197
6.275.703
6.492.935
Gesamtausgaben der untersuchten Freien *
2.711.227
2.979.487
3.324.036
Chambinzky, Theater Spielberg, Hobbit Bühne, Werkstatt-
falls gesteigert werden konnte, kann den Theatern im Unter
Gesamtausgaben der nicht untersuchten Freien**
nicht ermittelt
bühne, Kasperhaus, Theater am Neunerplatz und das Theater
suchungszeitraum ein kontinuierliches und stabiles Wachstum
Gesamtausgaben der geförderten Einrichtungen
31.569.307
Ensemble. Eine relative Betrachtung der Arbeit des Mainfran-
attestiert werden. Ein Beleg für ihre Bedeutung ist der durch-
ken Theaters und der freien Theater ergibt einen unterschied-
schnittliche Anteil von 13,6 % an der Gesamtzahl der Besucher
lichen Anteil gestiegener Gesamtausgaben (MFT +2,6 %,
aller untersuchten Kultureinrichtungen. Neben den genauer
Freie T: +12,7%). Während der Zuschuss zum Mainfranken
betrachteten Theatern gibt es in Würzburg noch zahlreiche klei-
31.732.742
33.005.763
Zuschuss der Stadt zu den städt. Einrichtungen
10.521.091
10.753.324
11.466.933
Zuschuss an die Beteiligungen
1.611.110
1.691.763
1.740.565
Zuschuss an die untersuchten Freien *
222.546
271.050
347.183
Zuschuss an die nicht untersuchten Freien **
85.234
100.216
129.133
Theater um 4 % gesteigert wurde, konnten die freien Theater
nere geförderte und nicht geförderte Theater und Theatergrup-
Summe der Zuschüsse
12.439.981
12.816.353
13.683.814
im Jahr 2008 44 % mehr Mittel verbuchen als 2008. Mehr
pen wie das Theater Augenblick, den Kunstkeller, Theater in der
als 19% mehr Besucher fanden den Weg in das Mainfranken
KHG, Schüler- und Jugendtheater im Jugendkulturhaus, Impro-
Theater im Jahr 2008, während im gleichen Jahr die freien
theatergruppen und vieles mehr.
Besucher der städtischen Einrichtungen
908.695
957.565
946.501
Besucher der Beteiligungen
276.212
270.539
255.726
253.775
279.885
Besucher der untersuchten Freien *
275.415
Besucher der nicht untersuchten Freien **
nicht ermittelt
Gesamtzahl der Besucher
1.460.322
1.481.879
1.481.662
* 20 Einrichtungen, diese haben mind. zweimal in den Jahren 2006, 2007 oder 2008 über 4.000 Euro Förderung erhalten, Ausnahme: Bockshorn ** 121 Einrichtungen oder Projekte, diese haben in den Jahren 2006, 2007 oder 2008 nie mehr als einmal 3.999 Euro Förderung erhalten.
Während die nähere Betrachtung der untersuchten Einrichtun-
Grund hierfür ist die große Diversität der kulturellen Angebote,
gen in Umsatz, Fördersumme und Besucherzahlen unterschied-
die flexibel auf die Beweggründe für sich änderndes Nachfra-
liche Schwankungen aufweist, zeigt die Gesamtbetrachtung
geverhalten reagieren kann. Die Bedeutung des Kultursektors
einen stabilen Verlauf in den Jahren 2006 – 2008. Der Gesamt-
wächst, zählt man zu den o.g. Besucherzahlen noch die Be-
umsatz stieg insgesamt um 4,5 % auf 33 Mio €, die Summe der
sucherzahlen der nicht untersuchten Einrichtungen hinzu, die
Zuschüsse wuchs um 10 % auf 13,7 Mio € und im Jahr 2008
Gäste der Residenz und weiterer nicht genannter bzw. meßba-
konnten mit 1,48 Mio Besuchern 1,4 % mehr Gäste als 2006
rer Besuchergrößen, so verbucht Würzburg im Jahr mindestens
verbucht werden. Damit ist die Kultur in Würzburg ein kontinu-
mehr als 2 Mio kulturell interessierte Gäste.
ierlich wachsender und stabiler Standortfaktor. Ein wichtiger Entwicklung Umsatz
Städtischer Zuschuss
Besucherzahlen
40.000.000
15.000.000
1.500.000
30.000.000
11.250.000
1.125.000
20.000.000
7.500.000
750.000
10.000.000
3.750.000
375.000
0
2006
2007
2008
Zuschuss an die nicht untersuchten Freien
0
2006
2007
2008
0
2006
2007
2008
Theater
2006
2007
2008 15.110.000
Gesamtausgaben des Mainfranken Theaters (Euro)
14.720.000
14.830.000
Gesamtausgaben der freien Theater
1.078.747
1.095.339
1.215.957
Zuschuss der Stadt zum MFT
5.210.000
5.320.000
5.420.000 165.960
Zuschuss an freie Theater
114.560
110.624
Besucherzahlen Mainfranken Theater
119.642
138.080
143.118
Besucher freier Theater
66.584
67.747
71.105
Aufführungen im Mainfranken Theater
319
346
362
Aufführungen in den freien Theatern
1.205
1.212
1.155
92
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
auswertung
Musikfestivals In Würzburg finden zahlreiche Festivals mit dem Schwerpunkt
Die freien Festivals verzeichneten eine Verdoppelung der städ
Musik statt, näher betrachtet wurden die Festivals der freien
tischen Förderung mit 60.300 € im Vergleich zu 2006. Die Pre-
Veranstalter Africa Festival, das Umsonst und Draußen Festival
miere des Würzburger Hafensommers im Jahr 2007 führte zu
und das Jazzfestival sowie die Festivals in städtischer Träger-
einer Erhöhung des städtischen Aufwands, der im Jahr 2008
schaft: das Mozartfest, der Würzburger Hafensommer und das
jedoch um 100.000 € gesenkt werden konnte. Mit einem Ge-
Internationale Straßenmusikfestival. Die Gesamtentwicklung
samtbesucheranteil in drei Jahren in Höhe von durchschnittlich
der Festivals zeigt einen Trend zu Mehrausgaben, die bei den
11,7 % nehmen die Festivals in Würzburg eine wichtige Rolle im
städtischen Festivals durchschnittlich mit 8,7 % und bei den
Kulturleben der Stadt ein.
freien Festivals im Durchschnitt mit 11,9 % zu Buche schlagen.
Musikfestivals
2006
2007
2008
Gesamtausgaben der städtischen Festivals (Euro)
1.210.000
1.426.500
1.309.600
Gesamtausgaben der freien Festivals
1.190.000
1.298.032
1.509.574
Zuschuss der Stadt an die städtischen Festivals
77.624
311.836
212.151
Zuschuss an die freien Festivals
29.533
38.268
60.300
Besucher der städt. Festivals (ohne Stramu)
25.338
25.944
24.678
Besucher der freien Festivals
155.600
130.600
155.600
In Würzburg gibt es neben den großen Festivals mit dem Schwer-
Größenordnung aus anderen Bereichen (Filmwochenende, Im-
punkt Musik noch weitere Musikfestivals (Bachtage, Folk-Fes-
provisationstheaterfestival, Flamenco-Festival, Tanz-Biennale).
tival, Tage der Neuen Musik) und Festivals unterschiedlicher
Museen Sieben Museen wurden im Bericht näher betrachtet. Der städ
relativ gesehen stärkere Bewegungen im Hinblick auf die Ge-
tische Kulturspeicher und das Mainfränkische Museum des
samtausgaben der öffentlich getragenen Museen, des Zuschus-
Zweckverbands als öffentliche Einrichtungen und die Einrich-
ses an die freien Einrichtungen sowie bei den Besucherzahlen.
tungen in freier Trägerschaft, der Kunstverein mit dem Kunst-
Mit einem durchschnittlichen Besucheranteil von 11,4 % an
schiff Arte Noah, der BBK mit dem Künstlerhaus, der VKU mit
allen untersuchten Einrichtungen in den Jahren 2006 – 2008
dem Spitäle und das Siebold-Museum. Die Gesamtzahlen
erzielen die Museen eine vergleichbare Besucherattraktion wie
belegen im Vergleich zu den vorgenannten Einrichtungen
Festivals bzw. Theater.
Museen
2006
2007
2008
Gesamtausgaben der öffentlich getragenen Museen (Euro)
5.170.000
4.530.000
4.740.000
Gesamtausgaben der freien Einrichtungen
221.575
233.908
230.577
Zuschuss der Stadt an die öffentlich getragenen Museen
3.157.480
3.090.000
3.263.800
Zuschuss an die freien Einrichtungen
39.898
52.628
53.387
Besucher der öffentlich getragenen Museen
139.987
142.155
110.126
Besucher der freien Einrichtungen
38.731
38.941
36.095
kulturbericht
Die kulturelle Entwicklung in Zahlen
93
Überblick über staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen In den vorherigen Kapiteln wurden die städtischen oder von der Stadt geförderten Kultureinrichtungen und -projekte vorgestellt. Die Betrachtung dieser, mit kommunalen Mitteln ausgestatteten Träger der Kultur steht, wie im Vorwort bereits angekündigt, im Fokus dieser Publikation. Ergänzend soll aber auch kurz auf die Kultureinrichtungen eingegangen werden, die keine Mittel aus dem städtischen Haushalt erhalten, zu Würzburgs Kultur aber prägend und gestaltend dazugehören.
Hofgarten, Würzburger Residenz
96
staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen
kulturbericht
kulturbericht
staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen
97
hat eine einzigartige Zielsetzung. Es dient der Darstellung des
ordnen und beleben die Kulturszene in der Stadt Würzburg mit
traditionell jüdischen Lebens in unserer Zeit. Es versteht sich
einem breiten Angebot. Neben den Medien (Fernsehen, Rund-
nicht als herkömmliches Museum oder weitere Gedenkstätte.
funk und Printmedien) und den Konzertveranstaltern gehören
Die Besucher erfahren, was Judentum in seiner orthodoxen
dazu der Kunst- und Buchhandel, die zahlreichen, hier nicht na-
Substanz ist. Nicht also kulturgeschichtliche Werte werden vor-
mentlich aufgeführten privaten Galerien wie auch die freien Mu-
geführt, sondern die historische Kontinuität des Traditionell-
seen. Trachtenvereine und Brauchtum zählen zum lebendigen
Jüdischen liefert den Maßstab. Für ein solches jüdisches „Erleb-
Kulturerbe einer Stadt und ebenso die vielen Gesellschaften,
nishaus“ gibt es nirgendwo in Europa Vorbilder.
die sich dem Erbe und Gedächtnis bedeutender Würzburger Persönlichkeiten wie Leonhard Frank oder Max Dauthendey wid-
Posthalle Würzburg
Vanitas-Stillebens von Cornelis Gysbrechts, 1660-70, Martin von Wagner Museum
Viele private Kultureinrichtungen – ohne öffentliche oder kirch-
men. Musikclubs, Musikalienhandel, Instrumentenbau, diverse
liche Unterstützung – sind überdies in den unterschiedlichsten
Veranstaltungsorte, Lesungen und Literaturveranstaltungen
Bereichen aktiv. Sie sind großenteils der Kulturwirtschaft zuzu-
runden das Bild einer lebendigen Stadtkultur schließlich ab.
Überblick über staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen Der Freistaat Bayern und seine Behörden sind Träger zentraler, kulturell bedeutender Einrichtungen in Würzburg. Allen voran steht die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe mit ihrem Hofgarten, die von der UNESCO bereits 1981 – als drittes Bauwerk in Deutschland nach dem Aachener Münster und dem Dom zu Speyer – in die Liste der zum Welterbe gehörenden Objekte aufgenommen wurde. Erbaut wurde sie 1720 bis 1744 nach Plänen Balthasar Neu-
schönen Konzertsaal, zwei Kammermusiksäle und ein eigenes
manns. Das spektakuläre Treppenhaus – eine einzige, freitra-
Theater. Das Musikleben in Würzburg erhält durch die Theater-
gende Muldenkonstruktion – offenbart das Genie Neumanns.
aufführungen, Konzerte, Wettbewerbe und Studentenabende
Die Ausmalung des Treppenhauses oblag dem berühmten Ve-
der Hochschule für Musik eine – neben den städtischen und den
nezianer Giovanni Battista Tiepolo, der dort das größte zusam-
Gastkonzerten – eigene, besondere und frische musikalische
menhängende Deckenfresko der Welt schuf. In die Residenz
Note. Auch der Fachbereich Gestaltung an der Fachhochschule
eingegliedert ist die zauberhafte Hofkirche. Zum staatlichen
Würzburg-Schweinfurt zählt zu den nicht von der Stadt geförder-
Terrain gehört zusätzlich die Festung Marienberg mit ihrem
ten, im kulturellen Bereich angesiedelten Institutionen.
dortigen Fürstenbau. Das Fürstenbaumuseum beherbergt u. a. kostbare Möbel, Wandteppiche, Gemälde und eine fürstbischöf-
Die Diözese Würzburg gehört neben dem Freistaat Bayern zu
liche Schatz- und Paramentenkammer sowie die festungs- und
den bedeutendsten Traditions- und Kulturträgern in Würzburg.
stadtgeschichtliche Sammlung.
Die Kirchen- und Klosterarchitektur beherrscht das Würzburger Stadtbild und prägt damit maßgeblich seine Silhouette. In den
Des Weiteren ist Würzburg Sitz der staatlichen Julius-Maximili-
Gotteshäusern selber sind zahlreiche Kunstschätze zu finden,
ans-Universität, die im Martin von Wagner Museum mit seiner
darunter weltberühmte Plastiken von Tilman Riemenschneider.
Antikensammlung, der Gemäldegalerie und der Graphischen
Das Museum am Dom und der Domschatz gehören dabei zu den
Sammlung eines der größten Universitätsmuseen Europas be-
wichtigsten Einrichtungen geistlicher Kunst aus Vergangenheit
herbergt. Das Museum befindet sich im Südflügel der Residenz.
und Gegenwart. Vor allem das Museum am Dom, dessen neu-
Zur Universität gehören ebenfalls das Mineralogische Museum,
artige Konzeption die Gegenüberstellung bzw. der Dialog zwi-
die Röntgen-Gedächtnisstätte, der Botanische Garten, die Uni-
schen alter und neuer Sakralkunst ist, bildet eine Besonderheit
versitätsbibliothek sowie der Toskanasaal der Residenz als
in Würzburg und wohl auch in der gesamten Bundesrepublik.
Vorlesungs- und Konzertsaal der Musikwissenschaftlichen Ab-
Im spannenden Miteinander und Gegenüber von Werken unter-
teilung. Die staatliche Hochschule für Musik, hervorgegangen
schiedlicher Jahrhunderte und Stile kann man das Gemeinsame
aus dem Staatskonservatorium Würzburg, bezeichnet sich als
und Vergleichbare ihrer Aussagen entdecken.
älteste Musikhochschule Deutschlands. Sie beherbergt einen
Das Museum im jüdischen Gemeindezentrum Shalom Europa
Museum am Dom
Anhang Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg Mitglieder des Kulturbeirats
Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat der Stadt Würzbug (2006 – 2009)
Glossar
Publikationen zur Kultur in Würzburg – eine Auswahl
Bildnachweis
100
Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg
anhang
kulturbericht
Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg
101
Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg 1. Vorbemerkung
men sowie sog. soziokulturelle Zentren werden mit einer Basis-
Kultur - erhältlichen Formblatt bis spätestens 30. April des lau-
ein Zuwendungsbescheid ergangen ist. Muss mit der Maßnahme
Die in Würzburg tätigen Künstlerinnen und Künstler, kulturellen
förderung und einer Programmförderung unterstützt. Die Basis-
fenden Jahres einzureichen. Dem Antrag sind alle erforderlichen
ausnahmsweise vorzeitig begonnen werden, ist die Geneh-
Vereinigungen, Gruppen und Initiativen sind wesentliche Träger
förderung umfasst 5% der zuwendungsfähigen Einnahmen und
Unterlagen beizufügen:
migung der Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - einzuholen.
des kulturellen Lebens. Ziel dieser Richtlinien ist es, die Arbeit
5% der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Programmförde-
- Detaillierte Aufstellung der Gesamteinnahmen und
dieser Personen, Einrichtungen und Kulturträger zu sichern und
rung wird prozentual auf die einzelnen Einrichtungen verteilt.
-ausgaben des Vorjahres;
Unter die Projektförderung fallen u. a. auch schriftstellerische
in ihrer Leistungsfähigkeit, Qualität und Innovationsfreudigkeit
Als Verteilungsschlüssel für die Programmförderung wird der
- Belege über die Betriebskosten des Vorjahres;
und sonstige Publikationen sowie Film- und Theaterprojekte
zu stärken. Damit sollen der kulturinteressierten Öffentlichkeit
Umfang des kulturellen Aufwands einer Einrichtung in Relation
- Nachweise über die Veranstaltungen des Vorjahres
einzelner Künstlerinnen und Künstler, die von kultureller Bedeu-
vielfältige Angebote aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz,
zu dem Gesamtaufwand der Antragsteller festgelegt. Als Berech-
(Spielpläne, Programmhefte etc.) sowie die
tung sind und in der Regel in Würzburg stattfinden. In folgenden
Bildende Kunst, Literatur, Film und Medien, Soziokultur, inter-
nungsgrundlage dienen die Kosten des Vorjahres.
Planungen für das laufende Jahr;
Fällen kann eine mehrjährige Förderung von bis zu drei Jahren
- Produktionskosten bzw. kulturelle Aufwendungen sind
bewilligt werden:
kulturelle und internationale Projekte, Geschichte und Erinnerungskultur, Heimat- und Brauchtumspflege sowie spartenüber-
2.2 Vereine und Initiativen ohne feste Einrichtung
jeweils ausführlich und detailliert aufzulisten und
- für ein mehrjähriges in sich abgeschlossenes Projekt
greifende Projekte ermöglicht werden.
Vereinen und Initiativen, die keine feste Einrichtung betreiben,
durch Belege nachzuweisen;
- als Impulsförderung im Sinne einer Anschubfinanzierung,
Die Stadt Würzburg fördert die freien Kulturträger und Initiativen
kann eine Programmförderung gewährt werden. Die Programm-
- Übersicht über den Stand des Vermögens und der Schulden.
wer eine Bereicherung des lokalen Kulturlebens ins-
im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel als freiwillige Leis-
förderung wird prozentual auf die einzelnen Einrichtungen ver-
tung, auf die kein Anspruch besteht, durch finanzielle, organisa-
teilt. Als Verteilungsschlüssel für die Programmförderung wird
Die Stadt Würzburg behält sich vor, weitere über den vorstehen-
torische und Sachleistungen.
der Umfang des kulturellen Aufwands einer Einrichtung in Re-
den Katalog hinausgehende Unterlagen anzufordern.
Die Förderung setzt eine angemessene Eigenbeteiligung voraus
lation zu dem Gesamtaufwand der Antragsteller festgelegt. Als
Unvollständige Anträge, die trotz Aufforderung nicht rechtzeitig
Besonders förderungswürdig sind
und wird nur für Einrichtungen und Vorhaben gewährt, die un-
Berechnungsgrundlage dienen die Kosten des Vorjahres. Unter-
vervollständigt werden und verspätet eingegangene Anträge kön-
- qualitativ herausragende Projekte, Initiativen
mittelbar der kulturellen Arbeit dienen.
schreitet die ermittelte Förderhöhe den Betrag von 300 €, wird
nen bei der Vergabe der Fördermittel nicht berücksichtigt werden.
und Sonderthemen
Ausgenommen von der Förderung sind dabei Veranstalter bzw.
keine Förderung gewährt (Bagatellgrenze).
Mit der Bewilligung einer Zuwendung können auch Vorgaben
- neue künstlerische Ansätze
verknüpft sein (z. B. Informationen über Besucherzahlen, Vorle-
- Projekte, die für das Kulturangebot in Würzburg eine
2.3 Förderung von Musikclubs
gen von Evaluierungsberichten). Ziel ist es, Informationen über
Besonderheit darstellen
2. Institutionelle Förderung
Musikclubs sind Einrichtungen, die neben ihrem gastronomi-
die Wirksamkeit der städtischen Kulturförderung zu erlangen.
- Projekte, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Eine Förderung nach Ziffer 2 dieser Richtlinien kann nur gewährt
schen Angebot ein künstlerisch anspruchsvolles Musikpro-
werden, wenn die zu fördernde Einrichtung ihren Sitz in Würz-
gramm in einer festen Spielstätte anbieten und damit das kul-
3. Sonstige Kulturförderung
- Projekte, die sich künstlerisch mit eigenen und anderen
burg hat sowie drei Jahre in Würzburg besteht und aktiv arbeitet
turelle Leben in der Stadt Würzburg bereichern. Musikclubs
3.1 Projekt- und Impulsförderung
kulturellen Hintergründen auseinandersetzen und einen
(Regelfall).
werden mit einer Basisförderung unterstützt. Die Förderung
Im Rahmen der im Haushalt zur Verfügung stehenden Mittel
integrativen Ansatz verfolgen.
muss überwiegend den Künstlern und Gruppen zugute kommen.
können einzelne Projekte gefördert werden. Ein Projekt kann in-
Durch Vorlage von Kostenvoranschlag und Finanzierungsplan
nerhalb eines Haushaltsjahres in der Regel nur einmal gefördert
muss nachgewiesen werden, dass die gesamte Finanzierung
Veranstaltungen rein geselligen bzw. kommerziellen Charakters.
2.1 Einrichtungen mit fester Spielstätte bzw.
besondere durch innovative Ansätze aufzeigen kann. Ein Anspruch auf anschließende Förderung besteht nicht.
bevorzugt ansprechen
Ausstellungsräumen
2.4 Antragstellung
werden und kann auch eine Veranstaltungsreihe sein.
und die ordnungsgemäße Abwicklung der Maßnahme gesichert
Kultureinrichtungen mit fester Spielstätte bzw. Ausstellungsräu-
Die Anträge sind auf dem bei der Stadt Würzburg - Fachbereich
Projekte dürfen grundsätzlich nicht eher begonnen werden, als
sind. Der Antragsteller hat eigene Leistungen zu erbringen,
102
Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg
anhang
eigene Mittel einzusetzen und andere Förderungsmöglichkei-
im Internetangebot der Stadt Würzburg, Auslage von Werbe-
ten auszuschöpfen. Nach Beendigung des Projekts ist der Ver-
material (Flyer u. ä.) sowie durch Möglichkeiten zur Plakatierung
wendungszweck nachzuweisen. Eine genaue Abrechnung der
entsprechend der hierfür geltenden Regelungen. Der Fachbe-
Gesamteinnahmen und -ausgaben ist vorzulegen. Ergibt der
reich Kultur kann Künstler, Vereine und Initiativen auch durch
Verwendungsnachweis eine nachträgliche Reduzierung der
Förderung bzw. Veranstaltung von Fort- und Weiterbildungs-
ursprünglich veranschlagten Kosten, ist eine evtl. Mehrförde-
angeboten oder Workshops unterstützen.
rung an die Stadt zurückzuerstatten. Anträge sind ganzjährig möglich und mit einer genauen Be-
4. Investitionsförderung
schreibung und Kalkulation des jeweiligen Projektes an die
Zuschüsse zu Investitionen können vorbehaltlich der Bereitstel-
Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - zu richten.
lung von Mitteln gewährt werden für die Ausstattung, den Umbau
Bei allen Veröffentlichungen und Werbemaßnahmen, die im Zu-
und die Sanierung von Einrichtungen der kulturellen Vereinigun-
sammenhang mit dem geförderten Projekt stehen, ist auf die
gen und Privattheater. Der Zuschuss beträgt in der Regel bis zu
Förderung mit dem Hinweis „Gefördert durch die Stadt Würz-
60% der vom Stadtrat als förderungsfähig anerkannten Kosten.
burg“ zu verweisen.
Investitionen dürfen grundsätzlich nicht eher begonnen werden, als ein Zuwendungsbescheid ergangen ist. Muss mit der Maß-
kulturbericht
Mitglieder des Kulturbeirats
Mitglieder des Kulturbeirats Vorsitzender:
Sparte Literatur/Medien:
Stadtheimatpfleger:
Oberbürgermeister Georg Rosenthal
Christoph Pollmann, Verband Deutscher
Dr. Hans Steidle
Schriftsteller Unterfranken Ständiger stellv. Vorsitzender:
Adolf Wolz, Universitätsbuchhandlung
Architekt:
Muchtar Al Ghusain,
Schöningh
Martin Kuntz
Sparte Musik:
Mainfranken Theater:
Professor Hans-Peter Salentin,
Hermann Schneider
Leiter des Kultur-, Schul- und Sportreferates Weiterer stellv. Vorsitzender
Hochschule für Musik
und Schriftführer:
Steffen Zeller, Vorsitzender
Mainfränkisches Museum:
3.2 Einzelkünstler- und Nachwuchsförderung
nahme ausnahmsweise vorzeitig begonnen werden, ist die Ge-
Johannes Engels,
Tonkünstlerverband Würzburg
Dr. Claudia Lichte
Die Stadt Würzburg kann zur Förderung von Künstlern und pro-
nehmigung der Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - einzuholen.
Leiter Fachbereich Kultur Sparte Theater:
Stadtarchiv: Dr. Ulrich Wagner
fessionellem künstlerischem Nachwuchs Stipendien vergeben. Die Vergabe dient der Förderung besonderer Einzelleistungen
Stellt eine kulturelle Vereinigung oder Initiative, die einen
Mitglieder des Stadtrates:
Oskar Vogel, Schauspieler,
und soll die Arbeit an neuen Vorhaben ermöglichen. Die Vergabe
Investitionskostenzuschuss erhalten hat, vor Ablauf der ge-
Willi Dürrnagel(CSU),
Zellerauer Kulturtage
des Kulturpreises der Stadt Würzburg, des Preises Peter C. Rup-
setzlichen Abschreibungsfrist der geförderten Investition den
Micaela Potrawa (CSU),
Jutta Schmitt, Plastisches
Stadtbücherei:
pert für Konkrete Kunst in Europa, der Kulturmedaille und der
Betrieb ein oder veräußert bezuschusste Anlagen oder Teile
Eva-Maria Fabisch-Uthe (SPD),
Theater Hobbit, JuKu-Karawane
Anja Flicker
Kulturförderpreise der Stadt Würzburg erfolgt durch den Stadtrat
davon, müssen die Zuschüsse anteilmäßig zurückgezahlt wer-
entsprechend der Satzung über die Verleihung von Preisen und
den. Anträge sind ganzjährig möglich und mit einer ausführli-
Ingo Klünder (WL-FW),
Sparte Schulen:
Volkshochschule:
Ehrungen im Bereich Kultur der Stadt Würzburg. Einzelkünstler
chen Beschreibung sowie einem detaillierten Finanzierungs-
Egon Schrenk (FDP),
Johannes Wolf,
Hans-Georg Mennig
können ferner durch den Ankauf von Werken, durch Aufträge
plan an die Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - zu richten.
Thomas Schrenk (BFW),
Matthias-Grünewald-Gymnasium
(z.B. Publikationen, Kompositionen) und Ausstellungen in städtischen Einrichtungen gefördert werden.
5. Inkrafttreten Die Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg treten am
3.3 Unterstützung durch den Fachbereich Kultur Der Fachbereich Kultur unterstützt Künstler und freie Kulturein-
1. Januar 2010 in Kraft.
Benita Stolz (Grüne),
Regine Samtleben (FWG/ÖDP)
Sing- und Musikschule: Sparte Hochschulen:
Sparte Bildende Kunst:
Professor Dr. Ulrich Sinn,
Thomas Wachter,
Universität Würzburg
Vorsitzender VKU Dorette Riedel, Leiterin BBK-Galerie
Michael Dröse Museum im Kulturspeicher: Dr. Marlene Lauter
Dachverband freier
richtungen durch Beratungsleistungen, durch Hilfestellung bei
Würzburger Kulturträger:
der Suche nach Räumlichkeiten und Drittmitteln, Präsentation
Berthold Kremmler
103
104
Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat
anhang
Wichtige Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat der Stadt Würzbug (2006 – 2009)
kulturbericht
Glossar
105
Glossar Eigenbetrieb
Kultur- und Schulausschuss
Eigenbetriebe sind gemeindliche Unternehmen, die außerhalb
Entsprechend der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat wurden
14. November 06: Stadtrat beschließt Änderung der Richtlinien
28. Februar 08: Kultur- und Schulausschuss: Stadt wird Veran-
der allgemeinen Verwaltung als Sondervermögen ohne eigene
verschiedene Ausschüsse mit jeweils 17 Mitgliedern gebildet,
für die Förderung von kulturellen Vereinigungen, die Sparte
stalter des Straßenmusikfestivals 2008; Durchführung durch den
Rechtspersönlichkeit geführt werden. Sie sind damit haushalts-
die sich aus 16 Mitgliedern des Stadtrates sowie dem Aus-
„Rock- und Popgruppen“ wird in Sparte „Musik“ integriert.
FB Kultur.
rechtlich und organisatorisch unabhängiger als Regiebetriebe
schussvorsitzenden zusammensetzen. Entsprechend seiner
Präsentation einer Lichtinstallation für die Fassade des Kultur-
einer Gemeinde.
Zuständigkeit handelt der Kultur- und Schulausschuss als be-
26. April 07: Kultur- und Schulausschuss: Der „Preis Peter C. Rup-
schließendes Organ bzw. bereitet als vorberatendes Gremium
speichers Würzburg (Waltraud Cooper).
Kulturbeirat
Entscheidungen des Stadtrats vor. Er ist zuständig für Angele-
Die Neufassung der Satzung über die Verleihung von Preisen und
05. Juni 08: Stadtrat: Änderung der Geschäftsordnung des Kultur-
Der Kulturbeirat hat die Aufgabe, den Stadtrat, den Kulturaus-
genheiten der Kulturpflege und -förderung sowie für Angelegen-
Ehrungen im Bereich Kultur wird beschlossen und die erforderli-
beirates der Stadt Würzburg.
schuss und die Stadtverwaltung in künstlerischen und kulturel-
heiten des Unterrichts- und Erziehungswesens, der Pflege der
chen Mittel werden bereitgestellt.
Würzburger Hafensommer 08: Vorstellung des Programms und
len Fragen zu beraten und die Zusammenarbeit der Stadt mit
Wissenschaften sowie für Kultusangelegenheiten.
Neugründung der Jungen Philharmonie Würzburg, Benennung der
Kostenfinanzierungsplan.
kulturellen Organisationen und Einrichtungen zu fördern. Der
pert für konkrete Kunst in Europa“ wird erstmals eingerichtet.
Leitung und Finanzierung.
Stadtrat und der Kulturausschuss können in allen diese Fragen
Werkausschuss Mainfranken Theater
Konzeptvorschlag zur Durchführung des „Kultursommer am Alten
31. Juli 08: Stadtrat: Mozartfest Würzburg, Beschluss zur Konzep-
berührenden Angelegenheiten Gutachten des Kulturbeirates
Für die Angelegenheiten der Eigenbetriebe der Stadt Würz-
Hafen“, Beschluss und Festlegung des finanziellen Zuschusses.
tion ab 2009.
einholen; sie sollen es bei wichtigen und bedeutenden Ange-
burg wurden Werkausschüsse gebildet, die einschließlich des
Tanzzentrum im Kulturspeicher, Nachzahlung und Finanzierung
Beschluss zur Aufstellung der Skulptur „Bella Donna“ von Herbert
legenheiten tun. Die Zusammensetzung des Kulturbeirates
Vorsitzenden aus 17 Mitgliedern bestehen. Nach dem Stadtrat
bis Ende 2009.
Mehler auf der Hafenmole.
umfasst Vertreter verschiedener Kunstrichtungen, Interessen-
ist der Werkausschuss Mainfranken Theater das zweithöchste
Neubesetzung des Kulturbeirats.
verbände sowie Mitglieder des Stadtrates. Den Vorsitz führt der
Organ dieser Einrichtung und trifft wesentliche Entscheidungen
12. Juni 07: Berufung der Sachverständigen in die Vergabegre-
Verteilung der Investitionskostenzuschüsse an kulturelle Einrich-
Oberbürgermeister.
im Hinblick auf die Aufgaben des Mainfranken Theaters. Laut
mien für die Verleihung des Kulturpreises und der Kulturförder-
tungen gemäß der Kulturförderrichtlinien.
ausschuss.
Betriebssatzung umfassen die Aufgaben des Mainfranken TheKultur-, Schul- und Sportreferat
aters Würzburg die Pflege und die Förderung der darstellenden
13. November 08: Stadtrat: Beschluss über neue Struktur der Kul-
Dem Kultur-, Schul- und Sportreferat sind der Fachbereich Kultur,
Kunst und des Konzertwesens, d. h. Betrieb und die Unterhal-
preise sowie der Kulturmedaillen durch den Kultur- und Schulturförderrichtlinien ab 1.1.2009.
das Museum im Kulturspeicher Würzburg, das Stadtarchiv Würz-
tung der Einrichtung und die Durchführung von Theaterauffüh-
8. November 07: Neukonzeption des Mozartfestes Würzburg
Förderung der Bachtage, fester Zuschuss in Höhe von 10.000 €
burg, das Mozartfestbüro, die Stadtbücherei Würzburg sowie
rungen, Konzertveranstaltungen sowie sonstiger künstlerischer
durch den Kultur- und Schulausschuss wird beschlossen.
ab 2009.
die Fachbereiche Schule und Sport unmittelbar zugeordnet. Das
Veranstaltungen.
Kulturreferat ist fachlich auch für die Einrichtungen Mainfranken 15. November 07: Stadtrat: Gewährung von Sonderzuschüssen für
2. April 09: Verteilung zusätzlicher Mittel im Rahmen der Kultur-
Theater, Mainfränkisches Museum, Volkshochschule, Sing- und
Zweckverband
Afrika-Festival (5.000 €), Umsonst & Draussen-Festival (3.000 €),
förderung an Theater Bockshorn (erstmalig), Straßenmusikfesti-
Musikschule sowie Jüdisches Dokumentationszentrum zustän-
Der Zweckverband ist ein Zusammenschluss kommunaler Ge-
Siebold-Gesellschaft (3.500 €) und Main-Franken-Kreis (3.500 €).
val und Würzburg Jazz Orchestra durch den Stadtrat.
dig. Der Kulturreferent wird direkt vom Stadtrat gewählt, bringt
bietskörperschaften auf der Grundlage eines Gesetzes oder
Anträge für Ausschusssitzungen sowie des Stadtrates ein,
eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur gemeinsamen Erledigung einer bestimmten öffentlichen Aufgabe. Diese Einrichtung
Erster Würzburger Hafensommer: Bericht und Genehmigung einer
23. Juli 09: Verteilung der Zuschüsse nach den Kulturförderrichtli-
vollzieht deren Beschlüsse und ist ständiger stellvertretender
Zuschusserhöhung und Beschluss der Fortsetzung in 2008.
nien durch den Stadtrat.
Vorsitzender des Kulturbeirates. Der Verantwortungsbereich
ist eine eigene Körperschaft öffentlichen Rechts. Im Kultursektor
umfasst die personelle, finanzielle und inhaltliche Arbeit der
werden die Sing- und Musikschule sowie das Mainfränkische Museum jeweils von einem Zweckverband getragen.
Beitritt der Stadt Würzburg zum Arbeitskreis für gemeinsame Kulturarbeit bayerischer Städte e.V. .
13. Oktober 09: Kulturausschuss: Konzept eines Kulturmagazins
nachgeordneten Dienststellen sowie die Zusammenarbeit mit
Erhöhung des Investitionskostenzuschussanteils für freie Kultur-
für Würzburg und die Region.
den Einrichtungen, an denen die Stadt Würzburg beteiligt ist.
träger von 30% auf 60%.
Evaluierungsbericht des Theaters Tanzspeicher.
106
Publikationen zur Kultur in Würzburg und bildnachweis
anhang
Publikationen zur Kultur in Würzburg – eine Auswahl Ernst-Günter Krenig (Hrsg.),
Bettina Keß,
Ulrich Wagner (Hrsg.),
Wittelsbach und Unterfranken
Kunstleben und Kulturpolitik in
Geschichte der Stadt
o.O. 1999
der Provinz Würzburg 1919-1945
Würzburg, Band II:
Würzburg 2001
Vom Bauernkrieg 1525 bis zum
Margit Maier,
Übergang an Bayern 1814
Das Geschäft mit den Träumen
Museum in Kulturspeicher
Würzburg 2009
Würzburg (Hrsg.),
Stuttgart 2004
Tradition und Aufbruch –
Ulrich Wagner (Hrsg.),
Hans Steidle,
Würzburg und die Kunst
Geschichte der Stadt
Vom Kaiserhof zum
der 1920er Jahre
Würzburg, Band III/1 und III/2:
Konsumtempel
Würzburg 2003
Vom Übergang an Bayern 1814
Würzburg 2009
bis zum 21. Jahrhundert Mainfränkische Zeitschrift
Stuttgart 2007
Winfried Helm,
für Kultur und Wirtschaft,
Der Kulturspeicher
Würzburg heute Stadtentwicklung
Mainfranken Theater
Passau 2002
Würzburg international 42 Jahre
Würzburg (Hrsg.),
Würzburg heute Heft 84
Zweihundert Jahre Theater Würzburg
Würzburg 2007
Würzburg 2004
Verlorene Himmelsräume
Ulrich Wagner (Hrsg.),
Ulrich Wagner (Hrsg.),
o.O. 2008
Geschichte der Stadt
Die Kulturpreise der Stadt
Egon Johannes Greipl und Jürgen Lenssen,
Würzburg, Band I:
Würzburg 1965 – 2007
Museum im Kulturspeicher
Von den Anfängen bis zum
Würzburg 2007
Würzburg,
Ausbruch des Bauernkriegs 1525
Marlene Lauter,
Stuttgart 2001
Kultur- und Stiftungsreferat der
Konkrete Kunst in Europa
Stadt Würzburg (Hrsg.),
nach 1945 – die Sammlung
Kultur in Würzburg. Stand,
Peter C. Ruppert
Defizite, Perspektiven
Ostfildern-Ruit 2002
Würzburg 1998
bildnachweis Wolfgang Stenger (9), Ole Kruse (10, 18, 36, 37, 38, 40, 42), Hilde Guggenmoos (11), Stadt Würzburg, CTW (12, 16, 17, 19, 31, 39, 41, 49, 56, 76, 95, 97), Michael Stolz (13), Prof. Dieter Leistner (21, 27, 29), Uli Spitznagel (23), Falk von Traubenberg (23, 24), Ingrid Rack (32, 33), Stiller (34), Oliver Lang (35), Tilman Dominka (45), Rotraud Ries (57), Thomas Dorn (59), Stefanie Scherbel (66), Daniel Peter (67), Mio-Fotografie. de (68), Steffen Bugs (69), Jutta & Jörg Kulow (70), Volker Lesch (71), Michael Hecht (72), Horst Ziegler (73), Barbara Schaper-Oeser (75), Julius Lipp (79), Peter Schlagbauer (83), Stefan Goesswein (96) Alle Bilder ohne Angabe des Fotografen wurden uns als Pressefreigaben von der jeweiligen Einrichtung ohne Verweis auf den Urheber zur Verfügung gestellt. Wir danken an dieser Stelle ganz besonders Herrn Andreas Bestle, Stadt Würzburg, CTW.
Kulturbericht 2010 herausgegeben vom Kulturreferat der Stadt Würzburg