Kulturbericht Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven

Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven Kulturbericht 2010 herausgegebe...
Author: Eike Koch
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Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven

Kulturbericht 2010 Bestandsaufnahme, Zahlen, Perspektiven

Kulturbericht 2010 herausgegeben vom Kulturreferat der Stadt Würzburg

kulturbericht

impressum

inhalt

Grußwort des Oberbürgermeisters

6

Vorwort der Redaktion

7

Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn

8

Kulturelle Einrichtungen der Stadt

20

Mainfranken Theater Würzburg

22

Museum im Kulturspeicher

26

Herausgeber:

Stadtbücherei

30

Stadt Würzburg, Kulturreferat

Stadtarchiv

32

Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg

Mozartfest Würzburg

34

Telefon (0931) 37 22 56

Fachbereich Kultur

36

www.wuerzburg.de/kultur-bildung

Fachbereich Jugend und Familie

44

Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung

47

Muchtar Al Ghusain, Johannes Engels,

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt

48

Ole Kruse, Steffen Deeg (im Rahmen seiner

Mainfränkisches Museum

50

Diplomarbeit beim Institut für Kultur- und

Sing- und Musikschule

52

Medienmanagement an der Hochschule für

Volkshochschule

54

Musik und Theater Hamburg, betreut durch

Jüdisches Dokumentationszentrum

56

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

58

Theater

60

Die Beiträge zu den einzelnen Einrichtungen

Musik

69

& Veranstaltungen wurden jeweils von den

Bildende Kunst

73

dort Verantwortlichen verfasst.

Andere

76

Gestaltung, Satz, Umschlag:

Auswertung

86

Überblick über staatliche, private oder kirchliche Kultureinrichtungen

94

Anhang

98

Redaktion:

Prof. Dr. Loock)

i-cue medienproduktion GmbH & Co. KG Druck: Druckerei Popp & Seubert, Würzburg

6

kulturbericht

GruSSwort des Oberbürgermeisters

Vorwort der Redaktion

7

Von Zeit zu Zeit sind Berichte notwendig und hilfreich, um in

behalten konnte, obwohl durch die Zerstörung am Ende des

Nach 1988 und 1998 legt die Kulturverwaltung der Stadt Würz-

Ein Bericht zur Kultur Würzburgs kann sich naturgemäß nicht

einer Bestandsaufnahme auf Geleistetes zurückblicken zu kön-

2. Weltkriegs vieles unwiederbringlich verloren ging. Unsere

burg erneut eine Publikation zur Situation der Kultur in Würz-

allein auf die Darstellung der kommunalen Angebote und Ein-

nen, um Defizite oder Schwachpunkte benennen und auch um

Stadt hat sich auch in jüngster Vergangenheit immer wieder als

burg vor. Bereits 1988 hat das Kulturamt unter Leitung von Herrn

richtungen beschränken. Allerdings würde eine umfassende

Ziele und Perspektiven formulieren zu können. Ich denke, dass

kulturelles Zentrum definiert, der Erhalt unseres städtischen

Gabriel Engert erstmals in der jüngeren Vergangenheit den Ver-

und gleichwertige Darstellung aller Bereiche den Rahmen spren-

es unserer Stadt als ausgewiesenem Kulturstandort, der im-

Theaters als Mehrspartenhaus in schwieriger Zeit und die Ent-

such unternommen, ausgehend von einigen allgemeinen Aus-

gen, und es wären die vermutlich teilweise unterschiedlichen

merhin eine Weltkulturerbestätte und zahlreiche national und

wicklung des Kulturquartiers am Alten Hafen mögen dieses

sagen zu Kultur und Kulturpolitik, eine Übersicht über das Kul-

Interessenlagen bzw. Kapazitäten nicht in Einklang zu bringen

international bedeutsame Kultureinrichtungen und Festivals

besondere Profil exemplarisch belegen. Auch aktuell ist der

turleben der Stadt zu geben. 1998 legte dann das Kulturreferat

gewesen. Auch gibt es innerhalb der Stadtverwaltung mehrere

vorweisen kann, gut ansteht, den Bürgerinnen und Bürgern, der

Kulturbereich von großer Dynamik gekennzeichnet: Aufwän-

unter Leitung seiner Referentin Frau Dr. Claudia Strobel einen

Stellen, an denen Kulturarbeit geleistet wird. So werden zum

Politik, aber auch der örtlichen und überregionalen kulturinter-

dige Sanierungsvorhaben (Mainfranken Theater, Frankenhalle)

Kulturplan vor, der zum einen eine kritische Bestandsanalyse

Beispiel im Sozialreferat einige Felder der Jugendkulturarbeit

essierten Öffentlichkeit Rechenschaft über ihre aktuelle Kultur-

werden vorbereitet, kulturelle Höhepunktveranstaltungen auf-

vornehmen und zum anderen künftige Entwicklungsmöglich-

betreut und daher ebenfalls vorgestellt.

arbeit zu geben.

gewertet oder neu entwickelt (Mozartfest, Hafensommer), und

keiten aufzeigen wollte. Schwerpunkte des Kulturplans waren

auch die freie und junge Kultur wird in unserer Stadt gestärkt

Sanierung bzw. Neubau des Kulturspeichers am Alten Hafen,

Es ist sicherlich wünschenswert, künftig Kulturberichte in kürze-

Auf Initiative des Kulturreferenten und mit Unterstützung aus

(sichtbar aktuell an den jüngsten Entwicklungen bei Soziokultur

der dort vorzusehende Theatersaal (heute die Kabarettbühne

ren Abständen vorzulegen und sie zugleich regelmäßig auch mit

dem Fachbereich Kultur entstand ein Bericht, der umfassende

und Programmkino). Auch ein Weiteres wird an diesem Bericht

Bockshorn im Kulturspeicher), die Themen Städtetourismus

prospektivischen Elementen und ggf. konzeptionellen Ansätzen

Informationen und Kennzahlen liefert, Perspektiven aufzeigt

sichtbar: Kultur ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, zahlreiche

und Marketing, das sog. Neue Steuerungsmodell mit den Be-

zu versehen. Denn erst im Abgleich von Zielvorgabe und Ziel-

und auch eine Materialsammlung einschließt, die diesen Be-

Menschen finden hier ihren Arbeitsplatz, die Wertschöpfung ist

griffen Budgetierung, Controlling u. a. m., fehlende Veranstal-

erreichung können Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit

richt auch zugleich zu einem Nachschlagewerk für die kultur-

beträchtlich und das öffentlich geförderte Kulturleben stimu-

tungsräume für Konzerte (z. B. im akw!, dem autonomen Kultur-

bzw. Konzeptionsstärke einer kommunalen Kulturpolitik ge-

politisch Verantwortlichen unserer Stadt werden lässt. Das

liert nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Entwicklung auf zahl-

zentrum Würzburg) oder auch eine Open-Air-Fläche unterhalb

wonnen werden. Insoweit versteht sich dieser Kulturbericht als

Redaktionsteam des Kulturreferats wurde durch den Kultur-

reichen weiteren Gebieten.

der Festung), ferner die Themen Sponsoring und zielgruppen-

Beitrag zu einer kulturpolitischen Debatte, die verstärkt Fragen

orientierte Kulturarbeit u. a. m.

nach Leitbildern, Konzepten, Kulturentwicklungsplänen, d.h.

managementstudenten Steffen Deeg unterstützt, der mit der Sammlung, Koordinierung und Durchführung der Texte, Daten

Ich danke allen Beteiligten und Verantwortlichen dafür, einen

und der Drucklegung betraut wurde. Dies geschah im Rahmen

derart umfassenden und profunden Blick auf das Kulturleben

Mit dem vorliegenden Kulturbericht wird erneut eine Übersicht

auf Instrumente der Wirkungsmessung bzw. Evaluation zurück-

einer praxisorientierten Diplomarbeit als Abschluss eines be-

unserer Stadt geworfen zu haben und für den lesenswerten Be-

über das aktuelle Kulturleben der Stadt Würzburg präsentiert.

greift.

rufsbegleitenden Studiums. Insofern war es eine gute Fügung,

richt. Ich bin sicher, dass Öffentlichkeit und Politik vielfältigen

Der Berichtszeitraum umfasst im Wesentlichen die Jahre 2006

dass sich die Protagonisten unterschiedlicher Interessen einem

Nutzen daraus ziehen werden und wünsche der Publikation

bis 2009, die Zahlen beschränken sich in der Regel auf die

Abschließend werden einige Themen benannt, die in den kom-

gemeinsamen Ziel zur Verfügung stellten: der Verfassung eines

zahlreiche interessierte Leser. Uns allen zeigt dieser Kulturbe-

Jahre 2006 bis 2008, da für 2009 noch keine abschließenden

menden Jahren aus der Sicht des Kulturreferats noch stärker

aktuellen Kulturberichts unserer Stadt.

richt, wie lohnenswert nicht nur ein Besuch Würzburgs ist, son-

Daten vorliegen. Die Beiträge zu den einzelnen Einrichtungen

in den Vordergrund treten werden. Dies geschieht unter dem

dern dass man hier auch, umgeben von lebendig gebliebener

und Veranstaltungen wurden jeweils von den dort Verantwort-

Vorbehalt, dass sie teilweise noch nicht in den Gremien der

Schon beim flüchtigen Blättern wird sich dem aufmerksamen

Vergangenheit und moderner Gegenwart, sehr gut und zeitge-

lichen verfasst.

Kommunalpolitik diskutiert und daher keine Beschlüsse dazu

Leser ein Eindruck aufdrängen: Würzburg bietet Kultur in einer

mäß leben kann.

Umfängliche Zahlen liegen in der Regel nur bei den städtischen

gefasst wurden. Sie werden an dieser Stelle jedoch als Merk-

Fülle und Qualität, die beeindrucken kann. So wird einmal mehr

Einrichtungen bzw. den Einrichtungen mit städtischer Beteili-

posten für die weitere Debatte gesetzt und mögen dem Diskurs

deutlich, dass sich unsere Stadt seit Jahrhunderten als Stadt

gung bzw. bei den freien Kulturträgern mit institutioneller För-

in unserer Stadt neue Impulse geben.

des Geistes und der Kultur verstanden hat, hier ihre Schwer-

derung vor.

punkte setzte und damit seit Generationen zu einem bedeu-

Georg Rosenthal

tenden europäischen Zentrum werden und diese Position auch

Oberbürgermeister

nach Zielen und Perspektiven auf die Agenda setzt und dafür

Muchtar Al Ghusain, Johannes Engels, Ole Kruse, Steffen Deeg

Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn Der nachfolgende Beitrag soll dazu dienen, die aktuelle Kulturpolitik in unserer Stadt aus der Sicht des Kulturreferates zu erläutern, zu begründen und, wo nötig, auch neu zu formulieren und neue Ziele und Perspektiven aufzuzeigen.

Herbert Mehler, Bella Donna am Skulpturenufer – Alter Hafen

10

zur situation der kultur

kulturpolitik für würzburg

Junge Philharmonie Würzburg

Kulturpolitik für Würzburg: Blick zurück und nach vorn

kulturbericht

zur situation der kultur

11

Würzburger Hafensommer

Museum im Kulturspeicher

Ausscheiden der früheren Referentin Dr. Claudia Strobel das

soll. Die geplante Sanierung der Frankenhalle wäre vermutlich

frühere Kultur- und Stiftungsreferat aufgelöst und unter der Lei-

der endgültige Durchbruch dieses Areals hin zu einem urbanen

tung des Stadtschulrates Reiner Hartenstein als Kultur- Schul-

Kulturquartier. Die Frequenz würde nochmals deutlich stei-

Von der oben skizzierten Entwicklung für die Viehauktions-

Betrachtet man die letzte Dekade (2000 bis 2009) Würzburger

und Sportreferat neu strukturiert. Mit seinem altersbedingten

gen, die trennende und abweisende Wirkung der Ausfallstraße

halle würden maßgeblich auch der Kulturspeicher mit seinem

Kulturpolitik, so gab es erfreuliche, aber auch problematische

Ausscheiden im Jahr 2006 folgte Muchtar Al Ghusain als neuer

Veitshöchheimer Straße würde deutlich gemildert.

Museum und auch die anderen Anlieger (Kabarett Bockshorn,

Entwicklungen. Gleich zu Beginn des neuen Jahrhunderts schien

Referent nach. Neuer Leiter des Fach­bereichs Kultur wurde ab

die Zukunft Würzburgs als Theaterstadt gefährdet. Angesichts der

2004 Johannes Engels.

Theater Tanzspeicher, BBK-Galerie, Restaurant Lumen, Kunst-

Mainfranken theater

verein mit Arte Noah, CinemaxX-Kino) profitieren.

Künstlerisch hat das Mainfranken Theater in der jüngsten Ver-

Das Museum im Kulturspeicher konnte sich seit seiner Grün-

gangenheit eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen.

dung im Jahr 2002 sehr gut behaupten. Mit seiner städtischen

Die Einführung neuer (Regie-)Handschriften hat zu überaus

Sammlung und der Sammlung Peter C. Ruppert für Konkrete

schwierigen Haushaltslage wurde die Schließung erwogen und eine Umstellung auf ein Bespieltheater ohne eigene Ensembles erörtert. Die finanziell schwierigsten Jahre 1999, 2003 und 2004 mit zahlreichen Kürzungen (nicht nur) im Kulturetat boten para-

Kultur- und Stadtentwicklung am Alten Hafen

erfolgreichen Arbeiten (genannt seien als Beispiele nur Ores-

Kunst in Europa nach 1945 legt es einen klaren Schwerpunkt auf

dem Museum im Kulturspeicher wurde im Jahr 2002 ein neues

Die zweifelsfrei wichtigste kulturpolitische Entscheidung der

tie und Tannhäuser) mit positiver Besucherresonanz geführt.

die zeitgenössische Kunst. Ca. 150 ehrenamtliche engagierte

städtisches Museum (als Nachfolger der Städtischen Galerie)

späten 90er Jahre war der Beschluss, den Alten Hafen zu sa-

Mit Neuentdeckungen eher selten gespielter Opern (von

„Volunteers“ stärken seine Verankerung in der Bevölkerung.

eröffnet, nur ein Jahr später folgte die Diözese mit der Eröffnung

nieren und als kulturelles Zentrum zu revitalisieren. Nach der

Pfitzner und Marschner) und der zeitgenössischen Kammeroper

Eine besondere Stärke der letzten Jahre war neben zahlreichen

des Museums am Dom. Das 1300-jährige Stadtjubiläum bot

Etablierung des Großkinos CinemaxX war der Umbau des Kul-

(Werke von Stäbler, Zimmermann u. a.) hat das Theater auch

auch überregional beachteten Ausstellungen die intensive mu-

mit einer national beachteten und sehr gut besuchten Riemen-

turspeichers zu einem großen und modernen Kunstmuseum mit

überregional auf sich aufmerksam gemacht. Das Ballett arbei-

seumspädagogische Arbeit. Tausende von Schülerinnen und

schneider-Ausstellung im Jahr 2004 einen weiteren Höhepunkt

der Ansiedlung weiterer kultureller Akteure (Kabarett Bocks-

tet kontinuierlich auf hohem Niveau, dies gilt gleichermaßen

Schülern besuchen jährlich das Haus und erfahren so einen ei-

in schwieriger Zeit. Mit dem Jahr 2006 setzte schließlich eine

horn, Theater Tanzspeicher, Galerie des Bundesverbandes

auch für Orchester, Chor, Sänger und Schauspieler, die das

genen und unmittelbaren Zugang zu moderner Kunst.

Entspannung der finanziellen Situation der Stadt ein, Zuschüsse

Bildender Künstler/BBK) eine mutige und wegweisende Ent-

künstlerische Rückgrat dieses Hauses bilden und damit dem

wurden sukzessive wieder erhöht und mit dem Jahr 2007 ent-

scheidung. Dieser Prozess ist aber auch im Jahr 2010 noch

immer wieder formulierten Anspruch des deutschen Theater-

Besonders erfreulich war im Jahr 2008 die Etablierung des mit

standen im Kulturreferat der Stadt auch wieder neue Initiativen

nicht abgeschlossen. Seine Lage am Rand der Innenstadt

systems (eigenes Ensemble und Pflege des Repertoires) in

15.000 Euro dotierten Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst,

und Projekte: Gründung der Jungen Philharmonie Würzburg,

macht weitere Aktivitäten und Investitionen erforderlich, um

vorbildlicher Weise gerecht werden. Hinzu kommt, dass das

der alle drei Jahre vergeben wird.

Erster Würzburger Hafensommer, Neukonzeption für die städ-

das Quartier Alter Hafen auch noch stärker zu einem lebendi-

Mainfranken Theater auch einem immer wichtiger werden-

tischen Kulturpreise und Kulturmedaillen. Im Jahr 2008 wurde

gen Teil des innerstädtischen Kulturlebens werden zu lassen.

den Bereich, der Arbeit für und mit Kindern und Jugendlichen,

erstmals der neu gestiftete Preis Peter C. Ruppert für Konkrete

Die Übersiedlung des Kunstschiffs „Arte Noah“ des Kunstver-

wachsende Bedeutung beimisst. Mit spartenübergreifenden

Kunst in Europa vergeben, im Jahr 2009 wurde schließlich eine

eins im Jahr 2007 war der Anfang, es folgte die Etablierung

Projekten in Kooperation mit externen Partnern und auch an

erste Skulptur am Skulpturenufer am Alten Hafen aufgestellt

des Sommerfestivals „Würzburger Hafensommer“ im Sommer

Orten außerhalb des eigenen Hauses wird das Theater wahr-

und das Mozartfest-Team begann, die Weichen für das künftige

2007, und im Sommer 2009 erfolgte mit der Aufstellung der

nehmbar zu einem gesellschaftlichen und kulturellen Brenn-

Das Gebäude des Mainfranken Theaters besteht in diesem Jahr

Mozartfest neu zu stellen.

Skulptur „Bella Donna“ des Künstlers Herbert Mehler der Auf-takt

punkt der Stadt und gestaltet öffentliche Diskussionen zuneh-

44 Jahre. Auch wenn die Bühnentechnik immer wieder sukzes-

Auch organisatorisch wie personell gab es in den letzten Jahren

zu einem Skulpturenufer, wie es in den nächsten Jahren im Be-

mend mit.

sive erneuert wurde und hier kein akuter Sanierungsbedarf be-

einschneidende Veränderungen: im Jahr 2003 wurde mit dem

reich zwischen Altem Hafen und Altem Kranen realisiert werden

doxerweise aber auch gleichzeitig glanzvolle Höhepunkte. Mit

Sanierung des Mainfranken Theaters, Frankenhalle

steht, so scheint doch die Sanierung von Fassaden und Dach,

12

zur situation der kultur

kulturpolitik für würzburg

Viehauktionshalle in der Frankenhalle

kulturbericht

zur situation der kultur

Stolpersteine

Verlegung der Stolpersteine in der Domstraße

13

von Vorderhaus mit Eingangsbereich, Foyer, Kassenbereich

ren Jahren unabdingbar sein. Erinnert man sich beispielsweise

Möglichkeiten für Wechselausstellungen haben in den letzten

Schließung in den Wintermonaten und die inhaltlichen Schwä-

und Pausenbewirtung nicht mehr länger aufschiebbar. Im ver-

an die Entstehung des Vereins zur Förderung des Mainfranken

Jahren zu einem allmählichen Besucherrückgang geführt. Es

chen der stadtgeschichtlichen Abteilung machen eine Neukon-

gangenen Jahr bestimmte dabei die Frage, wo das Theater in

Theaters Würzburg e. V., so wurde er zunächst als Theaterbau-

muss das kulturpolitische Ziel heute sein, dem Museum lang-

zeption dringend erforderlich. Und zwar sowohl im Hinblick auf

der Sanierungszeit untergebracht werden soll, die Diskussion.

verein gegründet. Mit seinem Beitrag von beachtlichen 1 Mio.

fristig wieder eine verstärkte überregionale Ausstrahlung zu er-

die (gerade auch jüngeren) Würzburger Bürgerinnen und Bürger

Während andere Städte bis zu 2 Mio. Euro in vorübergehend

DM leistete er einen wichtigen Anteil zur Realisierung des neuen

möglichen. Angemessen erscheint die Positionierung als Frän-

als auch im Blick auf unsere Touristen, die in einem Rundgang

aufzustellende (Zirkus-) Zelte investieren, soll in Würzburg

Theaters.

kisches Landesmuseum in staatlicher Trägerschaft. Immerhin

gewiss von Namen wie Walther von der Vogelweide, Tilman Rie-

ist die Festungsanlage eine Liegenschaft des Freistaates und

menschneider, Balthasar Neumann, Philipp Franz von Siebold,

dieses Geld dauerhaft angelegt werden, indem die gefährdete und zugleich denkmalgeschützte ehemalige Viehauktionshalle

Zur Finanzierung der Frankenhalle ist geplant, den Weg über

es sollte in seinem ureigensten Interesse sein, dieses Objekt in

Friedrich Koenig, Wilhelm Conrad Röntgen, aber auch von Mat-

(„Frankenhalle“) erhalten, saniert und für das Mainfranken

eine zu gründende Bürgerstiftung zu gehen. Zahlreiche er-

einer Weise zu präsentieren, die auch einen Vergleich mit ober-

thias Ehrenfried oder Klara Oppenheimer erfahren sollten. Das

Theater bereit gestellt werden soll. Nach dieser Übergangszeit

folgreiche Modelle in anderen Städten (z. B. Schwerte, Fürth)

bayerischen Einrichtungen nicht zu scheuen braucht.

Fehlen einer qualitätvollen und zeitgemäß aufgebauten stadt-

kehrt das Theater in sein Stammhaus zurück und macht Platz

mögen hierfür Pate stehen und die Würzburger Bürger anregen,

für eine multifunktionelle Nutzung als Veranstaltungszentrum.

zum Gelingen maßgeblich beizutragen.

historischen Präsentation erscheint mir daher als eines der größten kulturpolitischen Defizite unserer Stadt am Anfang des

Stadtgeschichte

Zur Hälfte soll die Viehauktionshalle dabei für eine gewerbli-

21. Jahrhunderts.

che Nutzung (Vermietung an Unternehmen, Privatpersonen und Organisationen) zur Verfügung stehen, zur anderen Hälfte soll

Mainfränkisches Museum

Eine besondere Betrachtung verdient dabei das Fürstenbaumuseum. Genau genommen besteht es aus zwei Museen, der stadt-

sie Kulturveranstaltungen dienen. Die Kapazität reicht dabei (je

gedenkkultur

Das Mainfränkische Museum ist ein bedeutendes Regional-

geschichtlichen Abteilung des Mainfränkischen Museums und

museum in Bayern. Die weltweit größte Sammlung von Werken

der Gemäldesammlung der Bayerischen Verwaltung der staatli-

Bis heute ist der Umgang mit der nationalsozialistischen Ver-

Tilman Riemenschneiders macht es auch im internationalen

chen Schlösser, Gärten und Seen. Die Stadtgeschichte konzen-

gangenheit Deutschlands und damit auch Würzburgs ein

(z. B. Orchester, Mozartfest), Theateraufführungen (auch als

Kontext zu einer herausgehobenen Einrichtung. Im Jahr 2013

triert sich auf eine kunsthistorische Betrachtung, ergänzt um

schwieriges und noch immer nicht hinreichend bearbeitetes

Entlastung für das Mainfranken Theater, das auch nach der

jährt sich die Gründung des Vorgängers des Mainfränkischen

zwei eindrucksvolle Stadtmodelle (aus dem Mittelalter sowie

Thema. Immer wieder wird auch die Kultur unserer Stadt mit

Sanierung leider nicht über eine eigentlich wünschenswerte

Museums, des Luitpoldmuseums, zum 100. Mal. Das Jubiläum

vom zerstörten Würzburg nach dem 16. März 1945) und einige

diesen Themen konfrontiert. Es gibt Künstler, die sich in den

mittelgroße Spielstätte verfügen wird), aber auch aktuelle

wirft seine Schatten voraus und hat die Museumsleitung veran-

Fotos aus der Zeit des Nationalsozialismus. Zentrale Themen

Jahren zwischen 1933 und 1945 mit dem System arrangiert

Musik (z. B. Hafensommer, Jazzfestival), weitere Festivals (z. B.

lasst, die gegenwärtige Konzeption auf den Prüfstand zu stellen.

der Würzburger Geschichte bleiben mehr oder weniger unbe-

haben und als Mitläufer, aber auch als Belastete Schuld auf

Flamencofestival, Tanzfestival), Ausstellungen und Messen vor-

So wird derzeit in einem umfassenden Gutachten eine Analyse

rücksichtigt: der Bauernkrieg von 1525, die Gegenreformation

sich geladen haben. In der Nachkriegszeit gab es Künstler, die

gesehen. Besonders wünschenswert wäre ein kleinerer Kino-

des baulichen Zustands und des programmatischen Inhalts des

unter Friedrich von Wirsberg und Julius Echter, in Verbindung

ihre Rolle heruntergespielt haben oder auch solche, die sich nur

saal (ca. 150 Plätze), der ein regelmäßiges Filmkunstangebot in

Museums vorgenommen. Eines wird aber schon jetzt deutlich:

damit die Hexenverbrennungen bis ins späte 18. Jahrhundert

zögerlich von dem menschenverachtenden Gedankengut dis-

nach Bestuhlung) für bis zu 900 Personen. Als Veranstaltungen werden sowohl klassische Konzerte

Form eines Programmkinos präsentieren könnte. Beide großen

Das Museum, insbesondere seine baulichen und technischen

hinein, die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19. Jahrhun-

tanziert haben. Bisweilen hat sich dies auch in ihrer Kunst, in

Sanierungsmaßnahmen werden erhebliche finanzielle Anstren-

Rahmenbedingungen, entspricht nicht mehr den Anforderun-

derts mit der Eingliederung nach Bayern und schließlich das 20.

ihrer Ästhetik niedergeschlagen.

gungen erfordern. Auch bei hoffentlich fließenden staatlichen

gen an ein zeitgemäßes Museum. Seine gerade auch im Win-

Jahrhundert mit den Themen Nationalsozialismus, Wiederauf-

Förderungen wird nicht die Kommune allein den Rest schultern

ter erschwerte Erreichbarkeit (keine Busverbindung, temporäre

bau und Gegenwart. Die unterschiedliche Trägersituation des

Es ist die Aufgabe unserer Generation, diesen Teil der Geschichte

können. So wird bürgerliches Engagement wie auch in frühe-

Schließung des Fürstenbaus) oder auch die ungenügenden

Museums (mit sogar unterschiedlichen Öffnungszeiten), die

unserer Stadt aufzuarbeiten und, wo nötig, unmissverständlich

14

zur situation der kultur

Stellung zu beziehen. Dies ist nicht immer ohne weiteres mög-

kulturpolitik für würzburg

kulturbericht

zur situation der kultur

15

Mozartfest Würzburg

lich, oft werden Verurteilungen vorschnell ausgesprochen, weil die Aktenlage dürftig ist und man sich nicht die Mühe machen

Nach der Sanierung des Kaisersaales (2007/2008) in der Resi-

möchte, tiefer in die Materie einzusteigen. Andererseits gibt es

denz konnten im Jahr 2009 die Höhepunkte des Mozartfestes

auch keinen Grund, Verfehlungen und eine nationalsozialistisch

wieder dort stattfinden. Mit der Ablösung des Mozartfestes

geprägte Ästhetik nicht auch als solche zu bezeichnen, wo kein

vom Mainfranken Theater, der Etablierung eines neuen Lei-

Zweifel besteht. Die Gedenkkultur in unserer Stadt war über viele

tungsteams und schließlich auch durch die signifikante Steige-

Jahre vom Gedenken an die Zerstörung Würzburgs geprägt. Dies

rung des Etats (ab 2009) wurden Voraussetzungen geschaffen,

ist und bleibt richtig und notwendig, es darf aber auch nicht ver-

eines der ältesten europäischen Musikfestivals wieder an die

schwiegen werden, dass diese Zerstörung im verbrecherischen

Spitze der glanzvollsten Musikfestivals aufschließen zu lassen.

System der deutschen Nationalsozialisten ihre Ursache hatte.

In der Zusammenarbeit mit dem international hochgeschätz-

Dies zu erkennen ist vielleicht erst der Gegenwart in der not-

ten Thomas Hengelbrock und seinen Klangkörpern Balthasar

wendigen Nüchternheit und Klarheit möglich. Es ist daher meine

Neumann Chor und -Ensemble werden Programme eigens für

feste Absicht, alle Facetten des Umgangs mit Kunst und Kultur

Würzburg entwickelt und präsentiert. Die Vermittlungsangebote

Das Kulturreferat ist gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der

sisch-kulturelle Bildung als integralen Bestandteil der allgemei-

in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch der Nachkriegs-

für junge Menschen werden deutlich ausgeweitet und auch die

Auffassung, dass ein Zweckverband zwischen Stadt und Land-

nen Schulbildung begreifen, würden sie diese Bildungseinrich-

zeit zu einem Schwerpunkt der kulturpolitischen Aktivitäten der

Würzburger Bürgerinnen und Bürger sollen insgesamt wieder

kreis die adäquate Rechtsform für unsere Volkshochschule wäre.

tungen nicht allein der finanziellen Leistungskraft der Eltern und

nächsten Jahre zu machen. Eine Arbeitsgruppe soll sich hierzu

stärker angesprochen werden. Wir sind der Auffassung, dass

Da die Sing- und Musikschule Würzburg seit Jahren ebenfalls als

Kommunen überlassen. Wären auch Lehrkräfte an Musikschulen

konstituieren, an der wichtige Vertreter der Kultur, der Bildung

auch in Zeiten finanzieller Krisen ein kultureller Glanzpunkt wie

Zweckverband zwischen Stadt und Landkreis besteht und von

wie Lehrer an Volksschulen, Realschulen und Gymnasien oder

und der Wissenschaft sowie aus der gesamten Bürgerschaft mit-

eben das Mozartfest dazu beitragen kann, nicht nur in Resigna-

beiden Seiten als gut funktionierend angesehen wird, spricht

wie Dozenten an Musikhochschulen beschäftigt und vergütet,

wirken, um in unserer Stadt zu einem neuen Umgang mit diesem

tion und Pessimismus zu verfallen, sondern einen Beitrag für

viel dafür, die Volkshochschule hier entsprechend zu behandeln

könnten die Kommunen auch besser für den Sachaufwand, also

schweren Erbe zu gelangen.

Lebensfreude und Lebensqualität zu setzen. Schmerzlich bleibt,

und auch in der Rechtsform auf eine solide Basis zu stellen.

die räumliche und sächliche Ausstattung, aufkommen.

Die Gedenkkultur unserer Stadt wird auch an den verschiede-

dass das Mozartfest beim Freistaat Bayern nicht die gleiche Wert-

nen Kriegerdenkmalen sichtbar. Nationalsozialismus und der

schätzung erfährt wie manch andere vergleichbare Einrichtung.

zweite Weltkrieg haben unzähligen Menschen das Leben ge-

Im Jahr 2009 haben die Zahlungen an den Freistaat für die Nut-

Sing- und Musikschule Würzburg

Musikalische Ausbildung

kostet. Darunter waren Soldaten wie Zivilisten, aber auch ganze

zung der Räume der Residenz erstmals die Mietbefreiung für die

Bevölkerungsgruppen, die allein wegen ihrer Religion, ihrer

Basismiete übertroffen, für das Jahr 2010 wird sich dieses Ver-

Während die Musikschule organisatorisch gut aufgestellt ist und

Überhaupt ist die musikalische Ausbildung in Deutschland er-

Weltanschauung, ihrer Herkunft, ihrer Krankheit, ihrer sexuellen

hältnis weiter verschlechtern.

auch pädagogisch gute Arbeit leistet, muss die räumliche Un-

staunlich unzureichend organisiert. Anders als im Sport gibt es

terbringung doch als prekär bezeichnet werden. Gewiss ist es

nahezu keine Musikgymnasien (Ausnahme Ostdeutschland)

sinnvoll, dass der Unterricht der Musikschule dezentral auch in

für die Ausbildung des professionellen Nachwuchses: Bayern

zahlreichen Schulgebäuden in Stadt und Landkreis stattfinden

denkt vorsichtig über eine solche Einrichtung nach, möchte sie

kann. Dies sichert für viele Schüler eine akzeptable Nähe zum

aber im Münchner Raum ansiedeln. Die musischen Gymnasien

Volkshochschulen zählen heute zu den selbstverständlichen

Wohnort. Seit vielen Jahren jedoch ist die Unterbringung im Ge-

(42 in Bayern) können die Förderung des besonders begabten

und unverzichtbaren Kultur- und Bildungseinrichtungen der

bäude der Burkarder Schule unzureichend, sowohl in der Größe

Nachwuchses nur bedingt leisten, der Studienzweig Musik, wie

kommunalen Landschaft. Sie sind mit ihrer Arbeit in vielen Bun-

als auch in der Ausstattung. Kleinste Räume für Unterricht und

ihn das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus

desländern (auch in Bayern) gesetzlich abgesichert, sie bieten

Verwaltung, keinerlei Raum für größere Ensembles oder öffent-

am Matthias-Grünewald-Gymnasium zum Schuljahr 2009/2010

Ein wichtiger Baustein für einen neuen Umgang mit dem über-

mit schulischen Abschlüssen zunehmend auch eine allgemein

liche Veranstaltungen machen die Musikschule zu jedem Zeit-

neu eingerichtet hat, ist nicht mit den Bedingungen vergleich-

lieferten baulichen und kulturellen Erbe war im Jahr 2009 die

bildende Qualifizierung und ermöglichen mit ihrem Programm

punkt abhängig von der Bereitstellung schulischer Räume an

bar, wie es z. B. das Musikgymnasium Schloss Belvedere in Wei-

Wiederbesetzung der Stelle des Stadtheimatpflegers. Durch

auch Erwachsenen vielfältige Möglichkeiten zur vollen Teilhabe

anderen Orten. Es wird daher in den nächsten Jahren im Zuge

mar bietet. Dies ist umso bedauerlicher, als die Pädagogen am

seine Einbindung in den Kulturbeirat sowie die neu gegrün-

am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben. Die

der weiteren Veränderungen der Schul- und Bildungslandschaft

Matthias-Grünewald-Gymnasium großes Engagement aufbringen

dete Kommission für Stadtbild und Architektur, seine enge Zu-

Würzburger Volkshochschule ist bislang als eingetragener Ver-

darauf ankommen, eine andere Unterbringung der Musikschule

und auch ansonsten die Stadt Würzburg viele hervorragende

sammenarbeit mit Kulturreferat sowie Baureferat und weiteren

ein organisiert und wird von dessen Vorstand mit einer Reihe en-

zu ermöglichen. Freilich ist die Ursache für die mangelhafte Fi-

Voraussetzungen für ein dringend erforderliches Musikgymna-

Denkmalschutzbehörden sind die Voraussetzungen für eine

gagierter Privatpersonen ehrenamtlich – abgesehen von der Ge-

nanzierung und Ausstattung der Musikschulen (dies gilt mehr

sium mitbrächte: eine Hochschule für Musik mit dem erklärten

ebenso sensible wie verantwortungsvolle heimatpflegerische

schäftsstelle – geführt. Dies ist längst nicht mehr zeitgemäß, die

oder weniger bundesweit für alle Einrichtungen dieser Art) in der

Schwerpunkt Hochbegabtenförderung sowie ein in der Stadt

Arbeit so gut wie lange nicht.

Größe der Einrichtung und die damit verbundene Verantwortung

falschen kulturpolitischen Bewertung ihrer Arbeit auf der Ebene

bereit stehendes Gebäude (Haus Benedikt) mit guten baulichen

der Funktionsträger macht eine neue Rechtsform unumgänglich.

der Bundesländer zu sehen. Würden die Bundesländer die mu-

und räumlichen Bedingungen.

Orientierung verfolgt, gefoltert und gemordet wurden. Das zeitgemäße Gedenken an die vergangenen Kriege muss auch diese Seiten künftig in die Trauer einschließen und wird sich entspre-

Volkshochschule Würzburg

chend auch im Stadtbild niederschlagen müssen.

Stadtheimatpfleger

Mozartfest, Kaisersaal

16

zur situation der kultur

kulturpolitik für würzburg

Stadtbücherei, im Haus zum Falken

Stadtbücherei

kulturbericht

zur situation der kultur

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Ehemaliges AKW auf dem Bürgerbräugelände

Freie Kulturträger

Die Entwicklung der Stadtbücherei war in vielen Jahren über-

Die Zivilgesellschaft wäre ohne die nichtstaatlichen, die so ge-

aus erfolgreich. Mit neuer Leitung gilt es nun die Zukunft einer

nannten „freien“ Kulturträger schlicht nicht lebensfähig. Auch

Stadtbibliothek im 21. Jahrhundert zu entwerfen. Wie wird sich

in Würzburg sind zahlreiche Institutionen, Vereine, aber auch

das traditionelle Medium Buch im digitalen Zeitalter weiter

Einzelpersonen im kulturellen Leben der Stadt aktiv. Aber auch

behaupten? In jedem Fall wird die Rolle der Stadtbücherei als

zu geringeren Zuschüssen führten. Eine deutliche Verbesserung

Gastronomie und Veranstaltungen) die regelmäßigen Kosten

bedeutet jedoch der im Jahr 2008 wieder neu eingeführte Inves-

zu decken. Erschwerend kommt hinzu, dass der Freistaat Bay-

titionskostenzuschuss.

ern Soziokultur grundsätzlich nicht fördert. Und schließlich hat die Lage am Rand der Zellerau und damit am Rand der Stadt

Soziokultur

die Akzeptanz in den letzten Jahren eher erschwert.

dieser von großem und unentwegten persönlichen Engagement

Der Begriff Soziokultur wurde in den 70er Jahren des 20. Jahr-

Anders als die beiden anderen, von der Stadt getragenen

lokales Medienzentrum weiter wachsen. So ist beispielsweise

getragene Bereich kommt nicht ohne eine finanzielle Förderung

hunderts geprägt. Er zielt auf Aktivierung und Integration un-

Jugendhäuser mit Kulturschwerpunkt, das Jugendkulturhaus

derzeit angedacht, die für Pädagogen eingerichteten Bildstellen

der Kommune aus. Nach der finanziell schwierigen Zeit ist es

terschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, neuer sozialer Be-

Cairo und das Jugendzentrum Bechtolsheimer Hof, die immerhin

bei Stadt und Landkreis zusammenzuführen und wenn möglich

in den letzten Jahren (2007 – 2009) gelungen, die städtischen

wegungen, propagiert einen erweiterten Kulturbegriff, bezieht

auf hauptamtliches städtisches Personal zurückgreifen konn-

unter dem Dach der Stadtbücherei unterzubringen. Damit würde

Zuschüsse für die freie Kulturförderung wieder deutlich anzuhe-

Alltagskultur und die Kultur von Migranten, die Jugendkultur

ten, musste das „autonome“ Zentrum auf vergleichbare Rah-

die Zusammenarbeit zwischen Schule und Bibliothek nochmals

ben. Davon konnten viele Einrichtungen unmittelbar profitieren:

und die Lebenswirklichkeit der Menschen in prekären Le-

menbedingungen verzichten. Die Notwendigkeit eines sozio-

gestärkt und es könnten sich weitere Perspektiven für den Medi-

Africa-Festival, Umsonst & Draußen Festival, Siebold-Museum,

bensverhältnissen mit ein und strebt nach Emanzipation und

kulturellen Zentrums wird aber auch weiterhin vom Kulturreferat

eneinsatz an Schulen ergeben.

Valentin-Becker-Chor und Oratorienchor, Monteverdichor, Thea-

Teilhabe der gesellschaftlichen Randbereiche, gerade auch in

anerkannt. Mittlerweile liegen erste Konzepte für ein neues so-

ter Hobbit und Theater Spielberg, Theater Tanzspeicher, Theater

Stadtteilen und sozialen Brennpunkten. Soziokulturelle Zent-

ziokulturelles Zentrum vor, es wird aber unumgänglich sein, sei-

Augenblick, Theater Bockshorn, Würzburg Jazz Orchestra, Würz-

ren waren oftmals die Orte, an denen sich dieser neue kultur-

tens des Eigentümers, also der Stadt, zumindest grundlegende

burger Bachtage u. a. m.

politische Ansatz manifestierte. Neben neuen Angeboten in

Investitionen in Gebäudetechnik und Brandschutz zu tätigen,

den Sparten Musik, Theater, Kunst, Literatur und Medien ent-

um einen Erfolg versprechenden Neubeginn zu ermöglichen.

Stadtarchiv


  

Das Stadtarchiv hat mit der Herausgabe der Stadtgeschichte in

Das Kulturreferat hat darüber hinaus versucht, auch inhaltlich

wickelten soziokulturelle Zentren ein breites Bildungsangebot

drei umfangreichen Bänden eine auch überregional Maßstäbe

Impulse zu setzen, die erste Früchte tragen: Ein Runder Tisch

in Kursen, Workshops, Vorträgen und Diskussionen.

setzende Arbeit vorgelegt. Eine große neue Herausforderung

Tanz bündelt die Aktivitäten der freien Tanzszene, ein gemein-

bedeutet nun die Digitalisierung der Bestände, was nicht nur

sames Festival wird für 2011 geplant.

Investitionen, sondern auch viel Zeit beanspruchen wird. Eine

Kinokultur In Würzburg repräsentierte über viele Jahre das Autonome Kulturzentrum (AKW) die Soziokultur in Würzburg. Zwar erhielt

Mit der Schließung des Corso-Kinos zum Ende des Jahres

besondere Rolle kommt dem Stadtarchiv auch im Hinblick auf

Der Würzburger Kunstverein mit dem Kunstschiff „Arte Noah“

das AKW mit den Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Bürger-

2009 hat die Stadt Würzburg das letzte Kino mit Programm-

die bislang unzureichende Präsentation der Stadtgeschichte zu.

konnte im Sommer 2007 seinen neuen Liegeplatz am Alten

bräugelände von der Stadt grundsätzlich geeignete Rahmen-

kinocharakter verloren, so dass es in der Stadt mittlerweile

Hier wird gemeinsam mit dem Mainfränkischen Museum eine

Hafen erhalten. Durch die Nähe zum Kulturquartier haben sich

bedingungen, jedoch musste der Verein schon früh erhebliche

nur noch das CinemaxX gibt. Damit ist, abgesehen vom jähr-

grundlegende Arbeit gefordert sein, um die Bedeutung des his-

die Besucherzahlen seither etwa verdoppelt.

Summen in die marode Bausubstanz investieren, was zwar zu

lichen beliebten und überregional anerkannten Internationalen

Mietnachlass bei der Stadt führte, aber die Leistungsfähigkeit

Filmwochenende, Filmkunst in Würzburg nur noch sehr einge-

Die Änderung der Kulturförderrichtlinien im Jahr 2008 hat insge-

im Ergebnis doch überforderte, was dann im Frühjahr 2009

schränkt vertreten. Viele Freunde der Filmkunst erwarten aber

samt zu einem transparenteren und gerechteren Fördermodus

schließlich zur Insolvenz des AKW führte. Immerhin ca. 20.000

zurecht ein anspruchsvolles Kinoprogramm nicht nur an wenigen

geführt, auch wenn die Förderbeträge insgesamt nur beschei-

Euro jährlich aus dem städtischen Haushalt reichten nicht aus,

Tagen im Jahr. Das Kulturreferat hat seine Unterstützung ange-

den gestiegen sind und bei manchen Einrichtungen im Ergebnis

um zusammen mit den Eigeneinnahmen (im Wesentlichen aus

boten, um zunächst ein provisorisches Angebot zu ermöglichen.

torischen Würzburg den Bürgern wie den Besuchern gleichermaßen anschaulich zu machen.

18

zur situation der kultur

Passende Räume müssen gefunden, eine technische Mindest-

kulturpolitik für würzburg

kulturbericht

zur situation der kultur

19

Versammlung für ein Programmkino in Würzburg

Festung Marienberg

Internationale Zusammenarbeit

soll eine neue Plattform für Information und Diskurs des kultu-

rüber hinaus gibt es Schätze, die bis jetzt noch nicht gehoben

rellen Lebens geschaffen werden, die die Arbeit der Kulturein-

sind. (Genannt sei hierzu nur: In Würzburg fand im Jahr 1845

ausstattung muss finanziert werden, aber vor allem muss sich

Kulturreferent Al Ghusain

ein Kreis interessierter Filmfreunde etablieren und engagieren,

Es versteht sich, dass die „Europastadt“ Würzburg Kultur auch

richtungen und Initiativen unterstützen wird. Wünschenswert

das erste Deutsche Sängerfest statt – eine Untersuchung zur

um dieses Angebot für Würzburg zu erhalten. Wünschenswert

als ein tragendes Element für ihre internationale Zusammenar-

wäre, wenn sich diese neue Publikation mehr und mehr auch

Bedeutung der Chöre in unserer Region wäre ebenso spannend

und sinnvoll erscheint, im Zuge der Sanierung der Frankenhalle

beit begreift. In insgesamt 10 Partnerstädten werden in zahl-

als regionales Magazin etablieren könnte und damit zur stärke-

wie eine des Orgelbaus und der Kirchenmusik; die zahlreichen

einen Kinosaal zu realisieren, der ein weiterer Baustein zur Ab-

reichen und regelmäßigen Begegnungen der Bürgerinnen und

ren Identifikation der Bürgerinnen und Bürger in dieser Region

Skulpturen im öffentlichen Raum der Stadt warten noch auf

rundung des Kulturquartiers am Alten Hafen werden könnte.

Bürger gerade auch die kulturellen Schätze wechselseitig erlebt

beitragen könnte.

einen Atlas, der sie zugleich inventarisiert und präsentiert.)

und beglückend erfahren. Die Wahl der schwedischen Partnerstadt Umeå zur Kulturhaupt-

Regionale Zusammenarbeit

Auch die Kulturwirtschaft ist ein Bereich, der zunehmend im

Ausblick

stadt 2014 kann als ein Glücksfall für die kulturelle Zusammen-

Fokus steht – zahlreiche Bundesländer und eine Reihe von Kommunen haben in Kulturwirtschaftsberichten die Verflech-

arbeit begriffen werden. Aber auch die reichen kulturellen An-

So respektabel das Erreichte der vergangenen Jahre ist, so

tungen zwischen privater Wirtschaft und öffentlich gefördertem

Eine regionale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur

gebote der Partnerstädte wie z.B. Rochester / USA (mit einer der

gewaltig sind doch auch die Herausforderungen der kom-

Kulturleben herausgearbeitet und zu einem tieferen Verständ-

ist sinnvoll und längst überfällig. Mit der Reorganisation der

bedeutendsten Musikbibliotheken weltweit), Salamanca / Spa-

menden Jahre. Insbesondere die Jahre 2011 und 2012 wer-

nis der Zusammenhänge geführt.

„Chancenregion Mainfranken“ muss auch die Kultur in der Re-

nien als bedeutende Universitätsstadt und Caen / Frankreich als

den voraussichtlich wieder zu Kürzungsdebatten führen. Der

gion einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. Vielleicht war

kulturelles Zentrum der Normandie bieten vielfältige Ansätze.

vorliegende Bericht soll Gelegenheit geben, inne zu halten

So wie sich die Kulturfinanzierung in der Bundesrepublik in den

nicht zuletzt auch das Fehlen des Elements Kultur ein Grund

und sich über die Prioritäten für die Zukunft klar zu werden.

letzten Jahrzehnten entwickelt hat, setzt sie in der Regel einen

dafür, dass dem regionalen Netzwerk „Chancenregion“ zuletzt

Wünschenswert wäre, für die kulturell bzw. kulturpolitisch

Eigenanteil der Besucher und Nutzer voraus. Dabei wächst die

Tätigen ein Leitbild zu erarbeiten und zu entwickeln, das den

Gefahr, Teile der Gesellschaft von diesem Angebot zunehmend

besonderen Stellenwert der Kultur für unser Gemeinwesen

auszuschließen. Es wird bei allem kulturpolitischen Handeln

die Kraft ausging, denn Kultur ist eminent sinn- und identitäts-

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit

stiftend, sie schafft Lebensqualität und Innovation und ist nicht zuletzt doch auch ein Standortfaktor. Eine Konstituierung der

Der Anteil für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit am städti-

verdeutlichen und der Politik den Orientierungsrahmen geben

also auch darauf ankommen, die Gesellschaft in ihrer Breite

Kulturregion Mainfranken Würzburg erscheint notwendig, um

schen Kulturetat beträgt mit ca. 300.000 Euro nur ca. 2%. Dies

könnte, der für die strategischen, aber auch alltäglichen Ent-

nicht aus dem Blick zu verlieren und möglichst vielen die

den eigenen Standort zu klären. Sie schafft erst die Vorausset-

ist wenig im Hinblick auf das besondere Profil Würzburgs als

scheidungen hilfreich wäre. Neben vielen guten Begründun-

Chance auf Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. Das

zung, ggf. in einem nächsten Schritt die Öffnung hin zur Met-

Kulturstadt und für seine Bedeutung für nationale und interna-

gen für Kultur und Kulturförderung muss auch ihr Eigensinn

Leitbild der „Kultur für alle“ ernst zu nehmen, ist auch im 21.

ropolregion Nürnberg angehen zu können. Wichtige Aufgaben

tionale Besucher.

respektiert werden. Kultur fördern heißt auch, Experimente und

Jahrhundert noch aktuell, es bleibt auch für unsere Generation

einer Kulturregion wären zum einen die gemeinsame Öffentlich-

Aber bereits in Stadt und Region wird oftmals die unzurei-

Versuchsanordnungen zu ermöglichen, deren Ausgang und Er-

Anspruch und Programm, oder mit den Worten Hermann Gla-

keitsarbeit der Region auf dem Gebiet der Kultur (z. B. in Form

chende Information über das breite Angebot beklagt. Die Kul-

folg unsicher sind. Wenn auch in harten Kürzungsdiskussionen

sers: „Das Bürgerrecht Kultur ist ein Grundrecht aller Bürger“,

eines regionalen Kulturmagazins), aber auch gemeinsam zu

tureinrichtungen ihrerseits würden gerne mehr in diesem Be-

Kultur nicht gänzlich ausgenommen wird, so kann vielleicht

es sichert Lebensqualität und Lebensfreude und gibt unserer

entwickelnde Themenreihen, Vergünstigungen für Besucher wie

reich leisten, müssen aber wegen fehlender Ressourcen hier

deutlich werden, dass Kürzungen in der Kultur erhebliche Aus-

Gesellschaft ein humanes Antlitz.

z. B. eine regionale MuseumsCard u. a. m.

oft vieles schuldig bleiben. Das Kulturreferat wird daher im Jahr

wirkungen haben, ohne entsprechend umfangreich zur Kon-

2010 nach langer Vorbereitung in Zusammenarbeit mit dem

solidierung des kommunalen Haltshalts beitragen zu können.

MorgenWelt-Verlag ein Nachfolgeprojekt für die im Jahr 2007

Der Beitrag sollte auch deutlich machen, welches Potenzial die

eingestellte Zeitschrift „Würzburg heute“ herausbringen. Damit

Kultur für unsere Stadt hat und auch künftig entfalten kann. Da-

Muchtar Al Ghusain, Kulturreferent

kulturelle einrichtungen der stadt Im folgenden Kapitel werden die städtischen Kultureinrichtungen präsentiert und Schwerpunkte der Tätigkeit aus den vergangenen drei Jahren vorgestellt. Die Struktur der unmittelbar von der Stadt getragenen Einrichtungen ist angesichts ihrer historischen Genese unterschiedlich und entwickelt sich laufend weiter. So findet sich das Mainfranken Theater mit seiner mittlerweile 206-jährigen Geschichte in einer anderen Tradition wieder als beispielsweise das Museum im Kulturspeicher, das im Februar 2002 eröffnet wurde. Die nachfolgend genannten städtischen Institutionen – Stadtarchiv, Stadtbücherei und Museum im Kulturspeicher sowie der Fachbereich Kultur – sind eigenverantwortlich geführte Dienststellen mit eigener Leitung und organisatorisch dem Kulturreferat zugeordnet. Das Mainfranken Theater ist ein Eigenbetrieb der Stadt, das Mozartfestbüro war bis 2007 dem Mainfranken Theater angegliedert und ist seit dem Jahr 2008 eine eigenständige Organisationseinheit und ebenfalls dem Kulturreferat zugeordnet. Die Jugendkulturarbeit, die für die kulturelle Identität einer Schul-, Universitäts- bzw. Studentenstadt mindestens von ebenso großer Bedeutung wie die sog. Hochkultur ist, ist nicht beim Kulturreferat verankert, sondern wird vom Fachbereich Jugend und Familie des Sozialreferates betreut.

Kulturspeicher am Alten Hafen

22

Mainfranken Theater würzburg

kulturelle einrichtungen der stadt

Mainfranken Theater Würzburg Das Dreispartenhaus Mainfranken Theater Würzburg versorgt die Stadt Würzburg und die umliegenden Landkreise mit einem breiten Programmangebot als größter Kulturanbieter der Region Mainfranken. Es will möglichst allen Bevölkerungsschichten dieses Einzugsgebietes ein finanziell erschwingliches und dabei inhaltlich ausgewogenes Angebot aus den Sparten Musik (Oper, Operette, Musical und Konzert), Schauspiel (klassisch und zeitgenössisch) und Tanz (Ballett) bieten. Dazu kommen Kinder- und Jugendstücke, Lesungen, Liederabende oder Kammerkonzerte bis hin zu glanzvollen Galaabenden. Das Mainfranken Theater dient damit zum einen als Ort der Unterhaltung, der Kommunikation und der Weiterbildung, zum anderen aber auch als Ort, der die Gesellschaft auf spielerische und künstlerisch-ästhetische Weise reflektiert.

Die Verwurzelung mit der Stadt vertiefen besondere Projekte

Mit anderen städtischen und in der Stadt ansässigen Instituti-

wie die Lesungsreihe „Literatur in den Häusern der Stadt“, im

onen wie dem Museum im Kulturspeicher und dem Mainfränki-

Rahmen derer Schauspielkräfte des Mainfranken Theaters in

schen Museum wird ebenfalls kooperiert.

Privatwohnungen Würzburger Bürger lesen. Das Schauspielprojekt „Die Orestie“ von Aischylos, in dem ein 80-köpfiger

Herausragend und beispiellos ist das bürgerschaftliche Engage-

Bürgerchor die Funktion des antiken Chores übernimmt, oder in

ment, mit dem das Mainfranken Theater Würzburg von Beginn

ähnlicher Weise der Utopistenchor der Schauspielinszenierung

an unterstützt und getragen wurde. Bereits der Theaterneubau

„Die Kleinbürger“ von Maxim Gorki lassen die Bürger ihr Theater

im Jahr 1966 wurde mit 1,26 Mio. DM, einer für die damalige Zeit

hautnah erleben. In großen Choropern erweitert ein Extra-Chor

gewaltigen Summe, mit finanziert. Seit 2001 trägt zusätzlich

mit Sängern aus Würzburg und Umgebung den Opernchor des

zum Verein zur Förderung des Mainfranken Theaters (Theater-

Theaters und die Möglichkeit, als Kleindarsteller in den Pro-

förderverein) der private Stifterkreis der „Rosenkavaliere“ maß-

duktionen des Hauses – auch beim Ballett – mitzuwirken, wird

geblich zur Theaterfinanzierung bei und hat bis heute das Thea-

gerne genutzt. Zwei am Hause ansässige Ballettschulen ergän-

ter mit über 3,1 Mio. Euro unterstützt. Für dieses ehrenamtliche

zen das kreative Angebot am Mainfranken Theater.

Engagement wurde der Theaterförderverein mit dem Stifterkreis der „Rosenkavaliere“ im Dezember 2009 mit der Kulturmedaille

Im Rahmen der sehr umfangreichen theaterpädagogischen Ar-

der Stadt Würzburg ausgezeichnet.

beit können sog. mobile Produktionen von Schulen gebucht

Alljährlich vergibt der Theaterförderverein den mit 3.000 € do-

und in Schulaulen oder Klassenzimmern gespielt werden. Be-

tierten Theaterpreis Würzburg sowie zwei Förderpreise. Im Jahr

gleitklassen, Lehrerstammtische und Lehrermappen mit Unter-

2006 wurden die Schauspielerin Anne Simmering unter ande-

richtsvorschlägen bringen die Produktionen und Inszenierun-

rem für ihre Interpretation aller drei Frauenfiguren in Ibsens

gen den interessierten Schülern und Lehrern näher. Auch gibt

„Peer Gynt“, im Jahr 2007 Ballettdirektorin Anna Vita für ihre

es themenbezogene Workshops, ein Jugend- und ein Uniclub

Arbeit als Choreografin und Managerin der Ballettcompagnie

bieten Jugendlichen und Studierenden die Möglichkeit zur

und im Jahr 2008 der Sänger Uwe Schenker-Primus, der nach

ersten eigenen Spielerfahrung, Orchestermusiker stellen bei

seinem Studium an der Hochschule für Musik Würzburg seine

Schulbesuchen ihre Instrumente vor und im Projekt „Ohren auf“

künstlerische Laufbahn am Mainfranken Theater begann und

spielen Schüler gemeinsam mit den Mitgliedern des Philharmo-

mittlerweile am Nationaltheater Weimer engagiert ist, mit dem

nischen Orchesters Würzburg.

Theaterpreis ausgezeichnet.

kulturbericht

Mainfranken Theater würzburg

23

24

Mainfranken Theater würzburg

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Mainfranken Theater würzburg

25

Die Spielzeit 2006/2007 konnte als herausragende Projekte die

Seit der Uraufführung des Afrikamärchens „Die Zaubertrom-

lange Ibsen-Nacht und die Uraufführung des Weihnachtsmär-

mel“ in der Spielzeit 2006/07 gibt es einen intensiven Aus-

chens „Die Zaubertrommel“ – mit 700 trommelnden Zuschau-

tausch von Themen, Kunst und Künstlern aus Afrika. In der

ern pro Vorstellung – verzeichnen. In der Spielzeit 2007/2008

Spielzeit 2008/09 konnte ein Schauspieler aus Burkina Faso

wurde die letzte Oper Mozarts, „La clemenza di Tito“, in der Fas-

fest ans Haus verpflichtet werden und in der Wiederaufnahme

sung von Manfred Trojahn – erst zum zweiten Mal in Deutsch-

des Weihnachtsmärchens „Die Zaubertrommel“ in der Spielzeit

land überhaupt – am Mainfranken Theater realisiert. Die Reihe

2009/10 wirkten Gäste aus Burkina Faso sowie dem Benin mit.

der Opernausgrabungen setzte das Theater nach Wagners „Die

Die Afrikakooperationen des Mainfranken Theaters finden ihren

Feen“ und Pfitzners „Das Herz“ mit „Der Vampyr“ von Hein-

vorläufigen Höhepunkt in einem gemeinsamen Projekt mit dem

rich Marschner in der Spielzeit 2007/2008 fort und die Urauf-

C.I.T.O. Theater in Ouagadougou in den Spielzeiten 2010/11 und

führung im Musiktheater „Letzte Dinge“ von Gerhard Stäbler

2011/12, das die Kulturstiftung des Bundes im Fonds „Wander-

fand überregional große Resonanz. In der Spielzeit 2008/2009

lust“ mit 150.000 € fördert. Im Oktober 2011 wird die gemein-

wurde neben der Opern-Uraufführung, „Wunderhorn“ von Anno

sam erarbeitete Produktion „Le funérailles du désert“ in Würz-

Schreier auch die Uraufführung eines neuen Handlungsballet-

burg Premiere haben, an der 7 Darsteller aus Burkina Faso sowie

tes „Das Bildnis des Dorian Gray“ gefeiert und mit „Tannhäu-

7 Darsteller aus Deutschland beteiligt sein werden und die zwei-

ser“ stand wieder eine große Wagneroper auf dem Spielplan.

sprachig – in Mooré, einer der burkinischen Landes­sprachen,

Auch in der Spielzeit 2009/10 stehen mit Aischylos’ „Die Ores-

und Deutsch zu erleben sein wird.

tie“, der Musical-Uraufführung „Goscior“ und der Ballett-Uraufführung „Medea“ spannende Projekte auf dem Programm des Mainfranken Theaters.

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

14,72 Mio.

14,83 Mio.

15,11 Mio.

Zuschuss der Stadt Würzburg

5,21 Mio.

5,32 Mio.

5,42 Mio.

Andere öffentliche Zuschüsse

5,50 Mio.

5,50 Mio.

5,50 Mio.

Anzahl der Vorstellungen

319

346

362

Besucher

119.642

138.080

143.118

Anzahl der Mitarbeiter

243

242

242

Mainfranken Theater Würzburg,
 Leitung: Hermann Schneider und Klaus Heuberger
 Theaterstraße 21, 97070 Würzburg
 Telefon (0931) 390 80
 www.theaterwuerzburg.de

26

museum im kulturspeicher

kulturelle einrichtungen der stadt

museum im kulturspeicher Das Museum im Kulturspeicher Würzburg konnte sich seit seiner Eröffnung 2002 als Haus für die Kunst der Moderne etablieren. Hervorgegangen aus der ehemaligen Städtischen Galerie, befindet es sich in einem umgebauten Getreidespeicher aus dem Jahr 1904. Im Jahr 2005 mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet, vereint das Museum zwei Sammlungen unter seinem Dach: die Städtische Sammlung mit Kunst vom Biedermeier bis zur Gegenwart und die private Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“ mit Werken von mehr als 200 Künstlern und Künstlerinnen aus 22 europäischen Ländern. Ihr internationales Renommee wird auch durch die Schaffung des „Preises Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa“ unterstrichen, der erstmals 2008 vergeben wurde. Ausstellungen Die Ausstellungen des Hauses bewegen sich vor dem Hinter-

Außerdem bietet der Freundeskreis in der Reihe „Klangraum

grund der jeweiligen Sammlungskontexte im Spannungsfeld

Kulturspeicher“ jährlich ca. vier Konzerte mit Musikern in aus-

von regionaler und internationaler Kunsttradition, Moderne

gesuchter kleiner Besetzung an – ein außergewöhnliches Pro-

und Gegenwart. Besondere Ausstellungsereignisse waren

gramm und Klangerlebnisse der besonderen Art. Am 23., 24.

2006: „Itten-Kandinsky-Klee. Das Bauhaus und die Esoterik“,

und 25.2.2007 wurde der 5. Geburtstag des Museums mit einem

„Dialog Skulptur. Skulpturen und Zeichnungen aus der Samm-

umfangreichen Veranstaltungsprogramm gefeiert, am 16.6.2007

lung Deutsche Bank“ und „Von Renoir bis Feininger. Meister-

kamen „Nachtschwärmer“ auf ihre Kosten.

werke der klassischen Moderne aus dem Karl Ernst Osthaus Museum Hagen“

Kunstvermittlung Neben den regulären museumspädagogischen Angeboten,

2007: „Ausgerechnet… Mathematik und Konkrete Kunst“, „DI-

jährlichen Kinderfesten und Sommerferienworkshops und Ge-

AGNOSE (KUNST). Die Medizin im Spiegel der zeitgenössischen

sprächskonzerten fanden folgende besondere Aktionen statt:

Kunst“ und „Liebe. Love – Bilder von Paaren von der klassischen

2006: „aufgetischt“ – ein Projekt quer durch Würzburg; „Tempo

Moderne bis zur Gegenwart“

Tempo“; „Über Kunst sprechen“ in Kooperation mit der Kunst-

2008: „Australien. Konkrete Kunst aus dem fünften Kontinent“,

pädagogik an der Uni Würzburg

„minimal funktional“. Highlights aus der Daimler Kunst Samm-

2007: „unser Museum“ – Filmvorführungen; Angebot „Frauen

lung“ und „Gabriele Münter. Zwischen Paris und Murnau“

unter sich“; „Kunstfrühling – Festival für Menschen mit geistiger Behinderung“

Veranstaltungen

2008: Schüler-Wandzeichnung als Beitrag zur Australien-Aus-

Der Freundeskreis Kulturspeicher e.V. lädt seit 2002 regelmäßig

stellung nach dem Konzept von Kerrie Poliness; Gründung der

ein zu „Konkrete Künstler im Gespräch“. Im Mittelpunkt dieser

„Jungen Freunde im Kulturspeicher“; Fotowettbewerb für Schu-

Gesprächsabende stehen international renommierte Künstler,

len; Sonderaktion „Entflammt!“ - Performances aus Wort, Klang

deren Werke im Museum präsentiert werden, wie etwa Karl-

und Bewegung durch Würzburger Schüler; Start der Produktion

Heinz Adler, Helmut Friedel, Rune Mields, Eberhard Fiebig,

eines neuen Audioguides für die Sammlung Konkrete Kunst mit

Peter Weber und Gottfried Honegger. Im Rahmen eines „British

Schülern einer 7. Klasse

Afternoon” waren 2007 John Carter, Norman Dilworth, Eric Snell und Jeffrey Steele zu Gast.

kulturbericht

museum im kulturspeicher

27

28

museum im kulturspeicher

kulturelle einrichtungen der stadt

Kooperationen Das Museum im Kulturspeicher kooperierte 2006 mit der Fach-

In Auswahl seien genannt: Ein Relief von Stephan Balkenhol,

hochschule Würzburg, der Agentur Hummel und Lang, dem

Künstlerbücher von Hermann de Vries, plastische Arbeiten von

Wellnessbad Kissalis Bad Kissingen (Ausstellungen „Ball-

Joachim Koch, Rudolf Belling und Werner Mally, Gemälde von

Kultur“ und „Der Kulturbeutel neu gesehen“) und zahlreichen

Steffi Mayer und Curd Lessig, Arbeiten auf Papier von Gertraud

Sponsoren. Mehrfach gab es Gelegenheiten zur Zusammenar-

Rostosky und Fritz Schaefler sowie eine Fotoarbeit von Horst

beit mit dem Mainfranken Theater Würzburg: Zur Eröffnung der

Ziegler.

Ausstellung „Liebe. Love – Bilder von Paaren“ am 19.10.2007

Ergänzend hierzu erhielt das Museum auch Schenkungen, von

boten Tänzer des Mainfranken Theaters einen „pas de deux“.

denen ein Aquarell von Hans Reichel aus dem Jahr 1922, ein

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Spielplatz im Kulturspei-

Aquarell von Julius Bissier von 1958 sowie eine 1972 entstan-

cher“ fanden in den Sammlungsräumen szenische Lesungen

dene Grafikmappe von François Morellet besonders hervorzu-

mit Schauspielern statt. 2008 tanzte die Junior-Kompanie des

heben sind.

Tanzspeichers vor Bildern der Konkreten Kunst („konkret getanzt“). 2006 und 2008 fand in Zusammenarbeit mit dem Ver-

Kunst am Bau

ein zur Förderung der Kunst und Geschichte Nordbayerns der

Seit dem 7. Juli 2008 besitzt das Museum im Kulturspeicher ein

Kunstmarkt „Fine A.R.T.S.“ statt.

Kunstwerk, das genau dann außen zu leuchten beginnt, wenn die Museumsräume innen geschlossen werden. Es ist die Licht-

Ankäufe und Schenkungen

installation „Blue Line“ von Waltraut Cooper, die die Fassade

Um Sammlungsbestände zu profilieren, Fehlendes zu ergänzen

gliedert und rhythmisiert und auch einen Hinweis darauf gibt,

und Kunstentwicklungen bis in die jüngste Zeit hinein zu doku-

was sich dahinter befindet: die Anfangsbuchstaben der Worte

mentieren, werden mit städtischen Mitteln, mit Unterstützung

„Sammlung Peter C. Ruppert“ und „Städtische Sammlung“ sind

des Freundeskreises und mit Hilfe von Sponsoren Ankäufe ge-

in einen Binär-Code mit fünf Stellen übersetzt.

tätigt.

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

2,55 Mio.

2,43 Mio.

2,52 Mio.

Museum im Kulturspeicher


Zuschuss der Stadt Würzburg

2,32 Mio.

2,19 Mio.

2,35 Mio.

Leitung: Dr. Marlene Lauter, stellv. Leitung: Dr. Beate Reese

Anzahl der Führungen, Vorträge und sonstiger Veranstaltungen

560

652

431

Anzahl der Sonderausstellungen

8

6

6

Wachstum der Bestände

8

7

10

Besucher

43.514

45.717

29.902

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

19

19

19

Anzahl der Mitarbeiter, Freiwillige

132

129

130

(bis Juni 2009), Dr. Carola Schneider (seit August 2009)
 Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg
 Telefon (0931) 322 250
 www.kulturspeicher.de

kulturbericht

museum im kulturspeicher

29

30

Stadtbücherei

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Stadtbücherei

31

Stadtbücherei Jeden Tag besuchen über 2.300 Menschen die Stadtbücherei; über 1,2 Millionen Entleihungen werden jährlich verzeichnet. Medien für die schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung sind besonders gefragt, dementsprechend jung ist das Publikum: 30% der Nutzer sind Kinder und Jugendliche, 70% sind unter 40 Jahre. Knapp 200.000 Medien stehen für die Informationssuchenden

tendeckung der Einrichtung liegt derzeit über 25% – Ergebnis

im markanten Falkenhaus und in den Zweigstellen in Heidings-

einer konsequent betriebswirtschaftlich ausgerichteten Arbeit

feld, am Heuchelhof, in Lengfeld und in Versbach zur Verfügung.

und zahlreicher origineller Sponsoring-Bemühungen. Zahlrei-

Im Zentrum des Angebotes steht das traditionelle und den-

che Fachbesucher(gruppen) aus dem In- und Ausland, auch aus

noch aktuelle Medium Buch. Daneben jedoch sind in den ver-

Amerika, Asien und Afrika, besichtigen jährlich die in der Fach-

Regierungspräsident Beinhofer, Bischof Friedhelm Hofmann

ger in Schule, Berufsleben und auch Freizeit konfrontiert wer-

gangenen Jahren neue Medien getreten, mittlerweile 32% des

welt bekannte Stadtbücherei.

und viele andere zur Mittagszeit aus den Werken von im Dritten

den. Das verlangt vom Personal ein genaues Wissen darüber,

Bestandes: CD, CD-ROM und DVD haben als Träger von Musik,

Leseförderung setzt in Würzburg schon vor der Geburt ein und

Reich verfolgten Dichtern. Die mediale Vielfalt nimmt weiter zu,

wer welches Thema in welcher medialen Form nutzt, damit die

Hörbüchern, Filmen und vor allem interaktiven Lernprogrammen

ist dann lebensbegleitend: Lesestartsets für werdende Eltern,

aktuelle Angebote in der jeweils zeitgemäßen Medien- und Ver-

Stadtbücherei auch weiterhin ein „Haus des Geistes, der Ideen

ihre Qualitäten bewiesen und werden von den Besuchern der

Bücherbabytreffs, (Vor-) Lesespaßführungen für Kindergarten-

anstaltungsform sind unverzichtbar für eine Stadtbücherei, um

und der Phantasie“ bleibt!

Stadtbücherei überdurchschnittlich häufig entliehen. Die logi-

gruppen, „Time for English“ für Grundschulkinder, Klassenange-

die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen, mit denen die Bür-

sche Fortentwicklung stellen die über 10.000 E-Medien dar, die

bote (von der „Intergalaktischen Führung“ bis zum Facharbeits-

seit 2007 per Download von zuhause ausgeliehen und zeitlich

training), Jugendbuchwoche und Schreibprojekte, von denen es

befristet genutzt werden können: vornehmlich zur Aus- und Fort-

auch eines für Senioren gibt. 2006 bis 2008 erhielt die Stadtbü-

bildung und für die schnelle Information, unabhängig von Öff-

cherei jedes Jahr das Gütesiegel des Leseforums Bayern für die

nungszeiten: www.virtuelle-stadtbuecherei-wuerzburg.de.

beispielhafte Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten im so wichtigen Bereich der Leseförderung bei Kindern und Jugend-

Auch sonst ist das Internet als Informationsmedium unverzicht-

lichen.

bar als Hilfsmittel bei den täglich über 300 Auskunftsfragen,

Bei den renommierten Autorenlesungen des Literarischen Früh-

die an die Mitarbeiter der Stadtbücherei gestellt werden; und

lings und Herbstes sind regelmäßig literarische Größen und

die Homepage unter www.stadtbuecherei-wuerzburg.de ver-

Jahr

2006

2007

2008

bekannte Zeitzeugen zu Gast. Unter dem Motto „lebenslanges

Gesamtausgaben (Euro)

1,97 Mio.

2,04 Mio.

2,04 Mio.

Leitung:

zeichnete 2008 über 650.000 Seitenaufrufe, Tendenz steigend:

Lernen“ veranstalten die Mitarbeiter in der Lernwerkstatt Kurs-

Zuschuss der Stadt Würzburg

1,48 Mio.

1,55 Mio.

1,56 Mio.

Dr. Hannelore Vogt bis 2008,

Recherchen, Reservierungen und Leihfristverlängerungen rund

abende zu den Themen Beruf & Karriere, neue Informationstech-

Andere öffentliche Zuschüsse



8.000

2.000

Norbert Hermann 2009,

um die Uhr an sieben Tagen der Woche! Bereits viermal siegte

nologien und Lerntechniken. So bekommen auch viele ältere

Medienbestand

185.465

184.161

179.917

die Stadtbücherei beim nationalen Bibliotheksindex (BIX).

Menschen ersten Kontakt zu Computern und Internet. Ein Bei-

Entleihungen

1,23 Mio.

1,23 Mio.

1,26 Mio.

Anzahl der Besucher

689.101

708.224

708.153

Entscheidend für den Würzburger Erfolg waren und sind zwei

spiel für weitere Aktivitäten: in der Reihe „Denkpausen“ lasen

Anzahl der Veranstaltungen

542

484

748

Faktoren: Kundenorientierung und Wirtschaftlichkeit. Die Kos-

prominente Würzburger wie Oberbürgermeister Rosenthal,

Anzahl der Mitarbeiter

28

28

28

Stadtbücherei Würzburg (Max-Heim-Bücherei)

Anja Flicker ab 2010 Haus zum Falken, Marktplatz 9, 97070 Würzburg Telefon (0931) 37 34 38 www.stadtbuecherei-wuerzburg.de

32

Stadtarchiv

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Stadtarchiv

33

Stadtarchiv Das Stadtarchiv als „Gedächtnis der Stadt“ hat die Aufgabe, die für die laufenden Geschäfte nicht mehr benötigten Unterlagen der Stadtverwaltung zu sichern und auf Dauer aufzubewahren, falls sie „archivwürdig“ sind. Zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt die Beratung der Dienststellen vor der Abgabe von Unterlagen, die Bewertung des Schriftguts der Verwaltung, die Übernahme der Dokumente ins Archiv sowie die Erschließung und Nutzbarmachung des Archivguts. Im Lesesaal – seit 1979 in den Barockhäusern in der Neubaustraße 12 – können interessierte Bürger und Forscher Einblick in die authentische Überlieferung der Stadt Würzburg nehmen. Aufgrund des ständig wachsenden Umfangs der Bestände sind Teile des Archivguts in zwei Außenmagazine ausgelagert. Die Geschichte des Stadtarchivs reicht so weit zurück wie die

siert. Die Einsicht in die Unterlagen erfolgt im Lesesaal, bei

Im November 2008 war das Stadtarchiv Veranstalter der inter-

nen, die u. a. aus den Beständen des Stadtarchivs erarbeitet

Geschichte der Würzburger Kommunalverwaltung, die spätes-

Forschungen zu wissenschaftlichen und heimatkundlichen

nationalen Tagung des Arbeitskreises für Südwestdeutsche

wurden. An langfristigen Projekten sind die Edition der seit

tens im 13. Jahrhundert einsetzt, als erstmals ein städtischer

Zwecken ist die Benutzung gebührenfrei. Beim alle zwei Jahre

Stadtgeschichte zum Thema „Stadt und Stadtverderben“; der

1432 vorliegenden Ratsprotokolle sowie die Herausgabe eines

Rat erwähnt wird. Sehr bald nach dem Erwerb des Grafeneck-

stattfindenden bundesweiten „Tag der Archive“ kann ein Blick

Tagungsband wird vom Stadtarchiv herausgegeben. In der Reihe

Quellenbandes zur Geschichte des Bürgerspitals in der frühen

arts als Rathaus wird ein dortiges Gewölbe genannt, in dem

hinter die Kulissen geworfen werden. Auf Wunsch finden für

„Schriften“ werden demnächst Dissertationen zur Wirtschafts-,

Neuzeit zu nennen.

die Urkunden und später die Amtsbücher der Stadt aufbewahrt

Gruppen auch Führungen durch das Archiv statt. Das Stadtar-

Verwaltungs- und Kunstgeschichte der Stadt Würzburg erschei-

wurden. Da die Bestände des Stadtarchivs bereits seit 1940

chiv Würzburg soll die Erforschung der Würzburger Stadtge-

ausgelagert waren, haben sie den Zweiten Weltkrieg ohne Ver-

schichte voranbringen, was durch die Herausgabe von fünf ver-

luste überstanden; allerdings sind die Akten, die sich noch in

schiedenen stadtgeschichtlichen Publikationsreihen und die

der Stadtverwaltung befanden, im Feuersturm des 16. März

Durchführung von und Mitarbeit an zahlreichen Ausstellungen

1945 vernichtet worden, so dass für das 19. und 20. Jahrhundert

– so zuletzt zum Großherzogtum Würzburg unter Ferdinand von

Überlieferungslücken bestehen.

Toskana, zum Bürgerspital oder zu Bischof Melchior Zobel von

Die Aktenbestände des Stadtarchivs belaufen sich derzeit auf

Giebelstadt – verwirklicht wird.

ca. sechs Regalkilometer; sie wachsen ständig weiter. Die Be-

Jahr

2006

2007

2008

stände aus städtischer Provenienz – darunter auch die Archive

Nach fast zehnjähriger Arbeit konnte 2007 der dritte und letzte

von Heidingsfeld, Lengfeld, Ober- und Unterdürrbach, Rotten-

Band der Würzburger Stadtgeschichte fertig gestellt werden.

Gesamtausgaben (Euro)

242.263

275.901

273.714

Etat der Stadt Würzburg

242.263

265.901

258.714

bauer und Versbach – werden ergänzt durch die Sammlungen,

Für diesen waren zahlreiche Experten als Autoren gewonnen

Andere öffentliche Zuschüsse



10.000

15.000

von denen vor allem die Karten- und Plansammlung, das Foto-

worden, die jeweils den aktuellen Stand der Forschungen für

Zugang neuer Bestände

41 lfm

38 lfm

32 lfm

archiv, die über 100 Nachlässe bedeutender Würzburger Bürger

ihr Fachgebiet vorstellen. 2007 wurde auch der Band über die

Ausleihen (verwaltungsintern)

1.076

1.128

1.097

sowie die Zeitgeschichtliche Sammlung zu nennen sind.

Kulturpreisträger der Stadt Würzburg in der Reihe „Sonderveröf-

Historische Benutzungen

1.227

1.152

1.178

Schriftliche Recherchen

449

358

311

Die Bestände des Stadtarchivs sind für jeden zugänglich, der

fentlichungen des Stadtarchivs“ publiziert, in dem erstmals die

Anzahl der Publikationen

3

4

2

sich für die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner interes-

Viten der Preisträger seit 1965 zusammengestellt sind.

Anzahl der Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit

9

9,5

10

Stadtarchiv
 Leitung: Dr. Ulrich Wagner Neubaustraße 12, 97070 Würzburg Telefon (0931) 37 31 11 www.wuerzburg.de/de/kulturbildung/stadtarchiv/index.html

34

mozartfest Würzburg

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

mozartfest würzburg

35

Mozartfest Würzburg Seit 1921 finden in der Würzburger Residenz im barocken Ambiente des von Balthasar Neumann errichteten Kaisersaals, der mit kostbaren Fresken von Giovanni Battista Tiepolo geschmückt ist, Konzerte statt – seit 1922 unter dem Namen „Mozartfest Würzburg“. Das Mozartfest hat sich zur Aufgabe gesetzt, seinem überre-

die berühmten „Nachtmusiken“ im Hofgarten der Residenz und

gionalen Publikum Konzerte auf höchstem musikalischem Ni-

die Picknick-Konzerte im Rosenbachpark – Open-Air-Veranstal-

veau mit Dirigenten, Solisten und Orchestern von Weltrang zu

tungen mit romantischem Flair. Abgerundet wird das Programm

präsentieren. Dabei ist die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts

durch Kammermusik-Matineen, Cross-over-Projekte an beson-

wesentlicher Bestandteil des Programms, das aber auch Werke

deren Veranstaltungsorten, Musikalisch-Literarische Abende in

satorische Neuordnung mit der Einsetzung einer neuen haupt-

Schulen und Volkshochschule) in der Stadt vernetzen. Auch die

anderer Komponisten beinhaltet. Regelmäßig werden Konzerte

Weinkellern mit Lesungen bekannter Schauspieler und durch

amtlichen Geschäftsführung und einer neuen eigenständigen

Förderung junger Talente wird ein Schwerpunkt der kommenden

vom Bayerischen Rundfunk oder anderen Sendern für Funk und

Kinderkonzerte.

künstlerischen Leitung auf den Weg gebracht. Der renommierte

Jahre sein. Das Mozartfest Würzburg agiert international, fühlt

Dirigent Thomas Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-

sich aber seiner Heimatstadt Würzburg eng verbunden. Die in-

Fernsehen aufgezeichnet. Ein Auszug aus der Künstlerliste der Jahre 2006 bis 2008 liest sich wie ein „Who is Who“ der klassi-

Das Mozartjahr 2006 brachte eine Steigerung um mehr als 40%

Chor und -Ensemble wurden als „Ensemble in Residence“ beru-

ternationale Musikelite trifft hier auf den besonderen Charme

schen Musik: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,

beim Kartenverkauf. In den Jahren 2007 und 2008 musste das

fen. Thomas Hengelbrock wird darüber hinaus dem Mozartfest

der mainfränkischen Metropole – eine faszinierende Mischung, die die Besucher des Mozartfestes in jedem Jahr neu begeistert.

Berliner Philharmonische Solisten – Mitglieder der Berliner

Mozartfest Ausweich-Spielstätten suchen, da der Kaisersaal der

in den kommenden Jahren als künstlerischer Berater zur Seite

Philharmoniker, Bamberger Symphoniker, Camerata Salzburg,

Würzburger Residenz wegen der dringend notwendigen Res-

stehen und das neue Gesicht des Festivals mit prägen.

Il Giardino Armonico, The English Concert, Sir Roger Norrington,

taurierung der Tiepolo-Fresken für zwei Jahre gesperrt werden

Mischa Maisky, Frank Peter Zimmermann, Leonidas Kavakos,

musste. Diese schwierige Situation wurde als Chance genutzt,

In den kommenden Jahren wird das Mozartfest sein Musikver-

Lars Vogt, Lisa Batiashvili – um nur einige zu nennen. Auch

um dem Mozartfest-Publikum im Congress Centrum Würzburg

mittlungsprogramm mit Projekten für Kinder, Jugendliche und

Würzburger Künstler, die dem hohen Anspruch des Festivals

Werke mit größerer Orchesterbesetzung anzubieten, die auf

Erwachsene weiter ausbauen und sich durch Kooperationen mit

entsprechen, werden in das Programm eingebunden. Die Texte

der Bühne des Kaisersaals keinen Platz haben. Der notwen-

Partnern im Kultur- und Bildungsbereich (z. B. Museen, Theater,

der Programmhefte werden von Studierenden des Musikwis-

dige „Auszug“ aus dem Kaisersaal und die Nutzung alternativer

senschaftlichen Instituts der Universität Würzburg erstellt.

Spielstätten waren mit einer Reduzierung der Zahl der VeranstalMozartfest Würzburg

tungen und einem Rückgang der Besucherzahlen besonders in Das Mozartfest wendet sich mit den Sinfoniekonzerten in der

2008 verbunden. 2009 zog das Mozartfest mit der Rückkehr in

Residenz an ein musik- und kunstliebendes Publikum, das her-

den Kaisersaal, zwei Nachtmusiken bei bestem Wetter und ins-

vorragende musikalische Darbietungen in besonderer Umge-

gesamt 55 Veranstaltungen wieder ca. 25.000 Besucher an. Im

bung genießen möchte. Für „Klassik-Einsteiger“ und neugierige

Sommer 2008 wurde das Mozartfest Würzburg aus dem Eigen-

Köpfe gibt es die Mozartnächte, in denen die gesamte Residenz

Künstlerische Leitung:

Jahr

2006

2007

2008

Hermann Schneider, KMD Christian Kabitz (ab Sept. 2008)

Gesamtausgaben (Euro)

1,21 Mio.

1,27 Mio.

1,06 Mio.

Festzuschuss der Stadt Würzburg

60.000

60.000

60.000

betrieb des Mainfranken Theaters, wo es seit 2002 angesiedelt

Defizitausgleich über Haushalt des Mainfranken Theaters 17.624

179.636*

67.151*

Anzahl der Vorstellungen

50

50

40

bespielt wird und die Doppelkonzerte – in denen die Zuhörer

war, herausgeführt und als Stabsstelle direkt dem Kulturreferat

Besucher

25.338

20.557

17.379

und nicht die Künstler den Saal wechseln. Schon legendär sind

der Stadt Würzburg zugeordnet. Gleichzeitig wurde eine organi-

Anzahl der Mitarbeiter

3

3

2

* Bedingt durch die Sanierung des Kaisersaales in den Jahren 2007/2008 und den damit verbundenen Besucherrückgang im Kaisersaal lag das Defizit in den beiden Jahren höher.

Geschäftsführung: Klaus Heuberger, Karin Rawe (ab März 2009) Oeggstraße 2 97070 Würzburg Telefon (0931) 37-23 36 www.mozartfest-wuerzburg.de

36

Fachbereich KULTUR

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Würzburger Hafensommer

37

Fachbereich KULTUR

Würzburger Hafensommer

Zentrale Aufgabe des Fachbereichs Kultur ist die Förderung und Betreuung der zahlreichen freien Kultureinrichtungen und -veran-

Der Alte Würzburger Hafen lädt mit seiner anspruchsvollen Architektur – Außenwölbung des Heizkraftwerks –, der Lage am

staltungen. Zur Förderung zählen die laufenden Zuschüsse gemäß den Kulturförderrichtlinien, die Projektförderungen sowie die

Wasser, der unmittelbaren Nachbarschaft zum Kulturspeicher, zum Kunstschiff „Arte Noah“ und zum CinemaxX geradezu ein, zu

Zuschüsse zu den Investitionen.

einer Art „Kulturquartier Alter Hafen“ entwickelt zu werden. Ein entscheidender Schritt dazu war 2007 die Planung eines mehr­ wöchigen sommerlichen Musikfestivals auf einer im Hafenbecken schwimmenden Bühne.

Einen großen Raum nimmt auch die Werbung und Öffentlich-

Mitarbeiterinnen in Vollzeit und drei in Teilzeit angestellte Mit-

keitsarbeit für Kulturveranstalter und Veranstaltungen ein: Mit

arbeiterinnen. Im Fachbereich Kultur ist der direkte Kontakt zu

Der erste Würzburger Hafensommer 2007 lockte schon mit einer

Aber nicht nur die exquisite Künstlerauswahl wie mutige Pro-

der Kulturplakatierung, dem online-Kulturkalender und der

den Kulturschaffenden der Stadt Würzburg von nicht zu unter-

Folge von 24 Veranstaltungen und einem geschickt zusammen-

grammgestaltung machen Charme und Attraktivität des Würz-

Website „Kultur & Bildung“ im Internet – inkl. deren ständige

schätzender Bedeutung – seien es Mitarbeiter der Theater, Or-

gestellten Programm das Publikum aus Würzburg und der Re-

burger Hafensommers aus. Es ist auch die urbane Lage der

regelmäßige Betreuung und Pflege – ergänzt der Fachbereich

chester und Chöre, der Museen, Galerien oder Bibliotheken, der

gion in den Alten Hafen. Der Mix aus Konzerten, Kino, Theater,

Hafentreppe mit Hafenbühne im Alten Hafen am Mainufer, die

Kultur die eigenen Werbemaßnahmen der Kulturträger. Hinzu

Universität, der Musik- oder Fachhochschule, der Kunst- und

Kabarett und Tanz hatte Erfolg, und damit war der Grundstein

besondere Mischung aus Hafenarchitektur und der einzigarti-

kommen Aufgaben im Innenverhältnis der Stadtverwaltung,

Kulturvereine oder der so genannten freien Kulturszene bis hin

für das neue Kulturereignis gelegt. In den folgenden beiden

gen Kulisse der Stadt Würzburg im Hintergrund mit ihrer Festung

d. h. Vorbereitung von Sitzungs- und Beschlussvorlagen für Gre-

zur Jugendkultur. Diese holen sich im persönlichen Gespräch

Jahren nahm die Reichweite des Programms auch international

Marienberg, der Stadtsilhouette und dem Schloss Steinburg mit

mien, Beiräte, Ausschüsse und Stadtrat, für Kulturreferat und

oft Rat im Umgang mit Verwaltung, Organisation, Förderan-

zu, so dass bei der dritten Auflage 2009 250 Künstler aus mehr

seinen weltberühmten Weinlagen. An sommerlichen Abenden

Direktorium und ggf. für weitere Dienststellen.

sprüchen, Kontakten und Vernetzung, so dass der Fachbereich

als 20 verschiedenen Nationen teilnahmen.

bei schönem Wetter und warmen Temperaturen bietet sich dem

In den letzten Jahren ist der Fachbereich zudem wieder verstärkt

Kultur eine Dreh- und Angelscheibe der Würzburger Kunst- und

Das Profil des Würzburger Hafensommers zielt auf die Präsen-

Besucher eine reizvolle Atmosphäre, die einlädt zum Verweilen

mit eigenen Veranstaltungen in Erscheinung getreten, die von

Kulturszene schlechthin ist. Im Gegenzug ist er bei nahezu allen

tation von Künstlern ab, die international singulär erfolgreich

und Entspannen, zu Kunstgenuss und Unterhaltung, zu Lebens-

hier aus geplant, organisiert und durchgeführt werden. Dazu

Vernissagen, Premieren, Kulturveranstaltungen wie Lesungen,

tätig sind, ohne aber primär dem sog. „Mainstream“ anzu-

art und Sommergefühl.

gehören die lange Nacht der Museen und Galerien (Open Art),

Städtepartnerschaftstreffen, Festivals u. a. m. sowie als Mit-

gehören, Künstler, die noch als Geheimtipp gelten oder auch

die Tage des offenen Ateliers, die Junge Philharmonie Würzburg,

glied in Vereinen (Kuratorium, Beirat u. a.) tätig und präsent und

profilierte Künstler aus der Region. Diese Auswahl ergab beim

der Würzburger Hafensommer und das Internationale Straßen-

leistet einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Netzwerkarbeit in

Publikum eine stetig wachsende Resonanz, die von ca. 4.000

musikfestival.

der Stadt. Dem Fachbereich Kultur ist organisatorisch ferner der

Besuchern im ersten Jahr auf über 11.000 im dritten Hafen­

Zur Durchführung der Verwaltung und der zum Teil aufwändi-

Stadtheimatpfleger zugeordnet. Dr. Hans Steidle bekleidet seit

sommer­jahr 2009 stieg.

gen Veranstaltungen stehen dem Fachbereich Kultur zur Verfü-

Mai 2009 dieses Amt und ist mit regelmäßigen Sprechstunden

gung der Fachbereichsleiter und sein Stellvertreter sowie zwei

auch für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar. Hafensommer


Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

694.046

796.035

1,2 Mio.

Zuschuss der Stadt

694.046

796.035

1,2 Mio.

Anzahl der geförderten Projekte und Veranstaltungen

22

30

49

Anzahl der Stellen

4

4

5,33

Fachbereich Kultur Leitung: Johannes Engels Rathaus (Zi. 147, 1. Stock), Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
 Telefon (0931) 37 27 81 www.wuerzburg.de/kultur-bildung

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

135.000

220.000

Zuschuss der Stadt Würzburg

70.000

80.000

Anzahl der Vorstellungen

24

22

Besucher

3.887

5.799

Veranstalter: Kulturreferat Beim Grafeneckart 1, 97070 Würzburg
 Telefon (0931) 37 22 56 Künstlerische Leitung: Jürgen Königer www.hafensommer-wuerzburg.de

38

kulturelle einrichtungen der stadt

Internationales StraSSenmusikfestival

kulturbericht

lange nacht der museen und galerien (Open Art) und Tage des offenen Ateliers

39

lange nacht der museen und galerien (Open Art) und Tage des offenen Ateliers

Internationales StraSSenmusikfestival Das Internationale Straßenmusikfestival erlebte seine Premiere in Würzburg im Jahr 2004, als die Mainfrankenmetropole ihr 1300jähriges Jubiläum feierte. Es ging auf die Idee zurück, die Innenstadt zu beleben und sowohl weit gereisten Profis als auch regio-

Erstmals im Jahr 2000 und seither alle zwei Jahre präsentiert sich Würzburgs Museums- und Galerienlandschaft in der so genann-

nalen Künstlern eine unaufwändige Plattform für ihre Kultur zu bieten.

ten OPEN ART oder langen Nacht der Museen und Galerien, die jeweils im Frühjahr oder Herbst stattfindet und die Ateliers jährlich bei den „Tagen des offenen Ateliers“.

Das Markenzeichen des Festivals ist der Mix aus verschiede-

des Festivals, sondern auch für die zahlreichen Sponsoren und

nen Kunstformen und Stilrichtungen. So sind nicht nur alle

Förderer dieses einzigartigen Kulturformates.

Die Würzburger Museen und Galerien öffnen ihre Häuser ge-

Die Tage des offenen Ateliers werden seit 1998 vom Fachbe-

Musikrichtungen vertreten, sondern auch Artisten, Zauberer,

Die Trägerschaft liegt seit zwei Jahren beim Kulturreferat, aber

meinsam zwischen 18.00 Uhr und 24.00 Uhr und präsentieren

reich Kultur jährlich an jeweils zwei Wochenendtagen durch-

Jongleure, Schauspieler und Künstler, die sich schlicht keiner

Hauptorganisatorin der „ersten Stunde“ ist Antje Molz zusam-

neben ihren angestammten Exponaten besondere, auf diesen

geführt. Künstler aus Stadt und Landkreis erklären sich bereit,

Kategorie zuordnen lassen. Innerhalb der vergangenen sechs

men mit vielen Helfern.

Abend abgestimmte Programme. Ein Gesamtticket öffnet dem

an diesen Tagen ihre Ateliers dem interessierten Publikum zu

Besucher den Zugang zu allen Häusern, der Transport wird von

öffnen. Schwellenängste sollen damit überwunden, Neugierde

nent der Erde auf und belegen damit den internationalen guten

Die positive Entwicklung zeigt sich nicht nur in den zahlreichen

der WVV (Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH) über-

geweckt, vor allem aber einmal deutlich gemacht werden, wie

Ruf dieses einzigartigen Festivals. In diesem Jahr waren mehr

Bewerbungen, die in diesem Jahr die tausender Marke über-

nommen, die einen eigenen Museumsshuttle zur Verfügung

viele Ateliers sich in Würzburg und Umgebung mittlerweile

als 300 Künstler aus 22 Ländern auf 20 Plätzen innerhalb der

stieg und die Auswahl der Künstler inzwischen allein auf Grund

stellt und die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ermög-

etab­liert haben. War am Anfang eine noch relativ geringe Betei-

Stadt zu Gast.

des Umfangs sehr schwierig gestalten lässt. Auch die steigen-

licht. Die lange Nacht der Museen und Galerien ist ein noch

ligung zu spüren, wuchs das Interesse der Künstler im Laufe der

Der besondere Reiz an dem Festival liegt vor allem darin,

den Zahlen der Besucher, die die Innenstadt von Jahr zu Jahr

recht junges Veranstaltungsformat, mit dem auch neue Ziel-

letzten Jahre sprunghaft. Im Jahr 2009 überstieg das Interesse

dass sich jeder Gast an jedem Angebot so oft und so lange er-

mehr beleben, geben dem Konzept des Straßenmusikfestivals

gruppen angesprochen werden und das erfreulich positiv auf-

mit einer Beteiligung von 100 Künstlern die Anzahl der letzten

freuen kann, wie er mag, denn das Festival lebt auf der Straße.

recht und prägen damit das Markenzeichen Würzburgs als Stadt

genommen wurde.

Jahre um ein Vielfaches.

„Gefällt’s Dir gut, wirf was in den Hut“ gilt nicht nur für die Gäste

für Kunst und Kultur im öffentlichen Raum.

Jahre traten Hobby- und Profikünstler bereits aus jedem Konti-

Jahr

2006

2007

2008

21.500

29.600

Straßenmusikfestival Würzburg Veranstalter: Fachbereich Kultur, Ole Kruse Rathaus Würzburg, Zi. 147

Open Art / Tage des

Zuschuss der Stadt Würzburg

Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg

offenen Ateliers

(Fachbereich Kultur)

Tel. (0931) 37-2397

Gesamtausgaben (Euro) 1.000

1.500

5.000

Andere öffentliche Zuschüsse (Fachbereich Jugend und Familie)

1.673

5.900

Anzahl der Vorstellungen/Teilnehmende Künstler

292

250

Besucher (pauschale Summe, die Anzahl der Passanten ist tatsächlich wesentlich höher)

10.000

10.000

www.wuerzburg.de/kultur-bildung Organisation: Antje Molz TEAM Festkultur Am Ziegelbaum 9a, 97204 Höchberg Telefon (0931) 353 44 91 www.stramu-wuerzburg.de

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

0 / 1.500

– / 1.500

0 / 1.500

Zuschuss der Stadt Würzburg

0 / 1.500

– / 1.500

0 / 1.500

Anzahl der beteiligten Künstler

0 / 50

– / 60

0 / 99

Besucher

1000 / 1750

– / 1750

700 / 1750

Leitung: Johannes Engels Rathaus (Zi. 147, 1. Stock), Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
 Telefon (0931) 37 27 81
 www.wuerzburg.de/de/ kultur-bildung

40

junge philharmonie würzburg

kulturelle einrichtungen der stadt

Stadtheimatpfleger

kulturbericht

41

Junge Philharmonie Würzburg

Stadtheimatpfleger

Würzburg hatte bis zum Jahr 2006, sieht man von Schulorchestern einmal ab, kein eigenständiges voll besetztes Jugendsinfonie-

Die Heimatpflege hat das Ziel, das Landschaft- und Ortsbild zu bewahren sowie in künstlerischer, volkskundlicher, geschichtlicher

orchester, das die Konzertliteratur in Originalbesetzung aufführen konnte. Fast alle Schulorchester bis hin zur Sing- und Musikschule

und wissenschaftlicher Hinsicht Wertvolles zu erhalten. Darüber hinaus umfasst die Heimatpflege alle Bestrebungen, Neuschöp-

mussten sich mit kleineren oder unvollständigen Ensembles zufrieden geben, die größere Orchesterwerke (Sinfonien, Konzerte,

fungen bruchlos und richtig in das Bild der Heimat einzufügen, um das gewachsene oder erneuerte Bild der Heimat zu erhalten und

Ouvertüren o. ä.) in nur reduzierter Besetzung bzw. als Bearbeitung wiedergeben konnten.

damit die Bindung der Menschen an ihre Heimat zu fördern und zu verstärken.

Die Bezirksjugendorchester oder gar Landes- und Bundesju-

riums, Hermann Freibott, Norbert Daum, Bernd Kremling und

Der (ehrenamtliche) Heimatpfleger berät und unterstützt die

Die Stellungnahmen des Stadtheimatpflegers im Jahr 2009

gendorchester bieten nur den nahezu schon auf professionel-

Johannes Engels, die als städtische Beamte neben ihren Ver-

Stadt Würzburg, die Regierung von Unterfranken, den Bezirks-

betrafen im Wesentlichen folgende Bauvorhaben:

lem Stand stehenden jungen Musikern die Gelegenheit der

pflichtungen an Musikhochschule, Universität, städt. Fachober-

heimatpfleger, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege

Mitwirkung. Insofern bietet ein Jugendsinfonieorchester in

schule und Fachbereich Kultur einen Teil ihrer Arbeitszeit für die

sowie auch andere juristische oder natürliche Personen auf

St. Annastift, Theaterstraße 16

einer Stadt wie Würzburg den jungen Instrumentalisten oft das

Junge Philharmonie einsetzen. Neben einer ergänzenden Finan-

deren Wunsch in Fragen der Heimatpflege. Die Stadt Würzburg

Wohn- und Geschäftshaus Spiegelstr. 10

erste Mal die Chance, sich in einem richtig besetzten Orchester

zierung aus dem städtischen Kulturetat kann das Orchester auf

beteiligt den Heimatpfleger rechtzeitig an allen die Heimat-

Bronnbacher Hof, Karmelitenstraße

zu erproben und erste Orchestererfahrungen zu sammeln. Auf

eine kontinuierliche Unterstützung des Rotary Clubs Würzburg-

pflege berührenden Fragen.

Hochhaus in der Augustinerstraße

Initiative des Kulturreferates wurde deshalb erstmals im Herbst

Residenz zählen. Das Philharmonische Orchester Würzburg

2007 eine insgesamt neuntägige Arbeitsphase für die „Junge Phil-

übernahm zudem die Patenschaft für die Junge Philharmonie,

Der Stadtrat bestellte in seiner Sitzung vom 02.04.2009

harmonie Würzburg“ ausgeschrieben und durchgeführt. Junge

und Mitglieder des Orchesters betreuen seitdem – zusammen

Dr. Hans Steidle zum neuen Heimatpfleger der Stadt Würzburg.

Musikerinnen und Musiker im Alter von ca. 13 bis 26 Jahren sind

mir Professoren und Dozenten der Hochschule für Musik – re-

Sein Vorgänger, Dr. Hanswernfried Muth hatte das Amt lange

seither eingeladen, in jährlich zwei Arbeitsphasen (in der Regel

gelmäßig die Stimm- bzw. Registerproben des Jugendsinfonie-

Zeit inne und war im Januar 2007 verstorben. Organisatorisch

in den Oster- bzw. Herbstferien) in diesem Orchester mitzuwir-

orchesters. Die jugendlichen Solisten der Konzerte stammen

ist der Stadtheimatpfleger dem Fachbereich Kultur zugeordnet.

ken und in abschließenden öffentlichen Konzerten ihr Können zu

ebenfalls aus Würzburg und Umgebung und sind entweder

Die Untere Denkmalschutzbehörde ist im Baureferat angesie-

präsentieren. Das Orchester versteht sich als Auswahlorchester,

Jungstudierende an der Musikhochschule oder Preisträger des

delt, über den Stadtheimatpfleger ergibt sich somit eine enge

in dem die besonders motivierten und qualifizierten jungen

Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Seit Januar 2010 verfügt die

Zusammenarbeit zwischen Baureferat und Kulturreferat.

Musiker mitwirken. Die Leitung liegt in den Händen der früheren

Junge Philharmonie Würzburg über eine eigene Website.

Mozart-Schule in der Maxstraße / Hofstraße

Dozenten des ehem. städtischen Hermann-Zilcher-KonservatoJunge Philharmonie Würzburg

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)



10.000

10.000

Zuschuss der Stadt Würzburg



10.000

10.000

Andere öffentliche Zuschüsse



kostenlose Räume

kostenlose Räume

Anzahl der Vorstellungen

4

4

Besucher







Leitung: Johannes Engels, Hermann Freibott, Norbert Daum,

Dr. Hans Steidle

Bernd Kremling

Stadtheimatpfleger

Rathaus (Zi. 147, 1. Stock),

c/o Fachbereich Kultur

Rückermainstraße 2, 97070 Würzburg
 Telefon (0931) 37 2781
 www.junge-philhamonie-wuerzburg.de

Herr Dr. Steidle ist persönlich während seiner Sprechstunden jeden 2. Donnerstag im Monat von 14.00 Uhr – 15.30 Uhr im Fachbereich Kultur (Zimmer 147, 1. Stock des Rathauses) erreichbar.

Stadt Würzburg Rückermainstraße 2 97070 Würzburg [email protected]

42

Kulturpreise und Ehrungen

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Kulturpreise 1965: Friedrich Schnack, Schriftsteller 1966: Emy Roeder, Bildhauerin /Malerin 1967: Eugen Jochum, Dirigent 1968: Fritz König, Bildhauer 1970: Günter Jena, Organist /Musiker 1971: Josef Versl, Maler 1972: Hans Schädel, Architekt /

Kulturpreise und Ehrungen

Dombaumeister

1973: Luigi Malipiero, Schauspieler/Maler 1974: Otto Sonnleitner, Bildhauer

Kulturpreise und Ehrungen

2009: Dr. Jürgen Lenssen,

1998: Britta Pracher, Berthold Kremmler



1999: Ruth Lehritter

Bau- und Kunstreferent der Diözese Würzburg

2001: Freunde Mainfränkischer Kunst

Konkrete Kunst in Europa



2008: François Morellet Kulturförderpreise 1982: Merve Giehl, Plastikerin,

Rudolf Ramming, Musiker

Seitdem werden jährlich ein Kulturpreis, bis zu drei Kulturförderpreise, bis zu drei Kulturmedaillen und zwei Preise für junge Kultur

1976: Dr. Heinrich Pleticha, Autor

1995: Angelika Summa, Bildhauerin,

(Jugendkulturförderpreis) vergeben.

1977: Wolfgang Lenz, Maler



1978: Rudolf Köckert, Musiker

1997: Volker Felgenhauer,

Marion Costa, Sängerin Musiker /Komponist, Thomas Heinemann, Theatermacher

Zusätzlich wird seit 2008 in dreijährigem Turnus der internatio-

gemeinnütziges Engagement vergeben. Die Dotierung mit je-

1979: Dr. Max H. von Freeden,

nale Preis Peter C. Ruppert für Konkrete Kunst in Europa verge-

weils 500 Euro ist zweckgebunden und für eine gemeinnützige



ben, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Im Jahr der Vergabe dieses

kulturelle Maßnahme, Institution oder Vereinigung in Würzburg

1980: Werner Dettelbacher, Autor

Preises werden der Kulturpreis und die Kulturförderpreise nicht

bestimmt. Der Preis für junge Kultur (Jugendkulturförderpreis)

1981: Yehuda Amichai, Dichter

verliehen.

mit zwei Preisträgern dient der Förderung junger Menschen

1984: Willi Greiner, Maler / Grafiker

2001: Brigitte Obermeier, Schauspielerin,

bzw. Künstler, die vorzugsweise in der populären Kultur (aller

1985: Siegfried Fink, Percussionist



ein Ehrenpreis ohne Dotierung, die Kulturförderpreise sind mit

künstlerische Existenz anstreben. Er ist dotiert mit 2.500 Euro,

jeweils 2.500 Euro dotiert. Weiterhin werden jährlich bis zu

gestiftet von der Distelhäuser Brauerei, und kann zu gleichen

drei Kulturmedaillen für herausragendes ehrenamtliches bzw.

oder ungleichen Teilen vergeben werden.

1999: Markus Bellheim, Pianist,

Musik-Gruppe „MILES“, Rockgruppe Thomas K. Kopp, Choreograf

1986: Siegfried Koesler,

2003: Sonja Edle von Hoeßle, Malerin,





Domkapellmeister

Boris Wagner, Schauspieler

1987: Waltraud Meier, Sängerin

2005: Cornelia Boese, Souffleuse,

1988: Bertold Hummel, Komponist



1989: Reinhard Dachlauer, Bildhauer

Linda Schwarz, Bildende Künstlerin

2007: Verena Hemmerlein,

1991: Curd Lessig, Maler



1992: Dieter Stein, Maler

2009: Ivan Alboresi, Tänzer /Choreograf,

1994: Dr. Klaus Hinrich Stahmer,



1990: Lothar C. Forster, Bildhauer



Musiker  /Komponist

1996: Joachim Koch, Bildhauer

Bühnenbildnerin, Dr. Markus Grimm, Schauspieler, Dennis Schütze, Musiker Philipp Hennevogl, Bildender Künstler, Sinn Yang, Geigerin

1998: Hans-Georg Noack, Autor 2000: Norbert Glanzberg, Komponist

Stadt Würzburg



Kabarettist

2004: Christian Kabitz,

2005: Georg Götz, Walter Stock 2006: Rudolf und Marianne Erben,

Volunteers des Museums im Kulturspeicher

2007: Distelhäuser Brauerei,

Leonhard-Frank-Gesellschaft e. V., Ökumenischer Hochschulchor

2008: Dr. Klaus V. Toyka und Regine

Toyka-Blum, Oskar Vogel, Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens e.V.

2009: Verein zur Förderung des

Mainfranken Theaters mit dem Stifterkreis der „Rosenkavaliere“, Reiner Strätz, Mercedes Sebald

Preis für junge Kultur 2005: Georg Weidauer, MCF 2006: Mistaa, Improtheaterfestival 2007: Junge Musikmacher, Theater am Neunerplatz

1995: Margot Müller, Heiner Reitberger 1996: Luitpold und Mareile Leusser,

Dr. Stefan Oschmann

2006: Bernd Glemser, Pianist

1997: Wolfgang und Maria Hülsen,

2007: Herbert Mehler, Bildhauer



www.wuerzburg.de/de/kultur-bildung

Würzburg, Ralf Duggen

2008: Konzertsparte des Immerhin,

Rathaus (Zi. 147, 1. Stock),

Telefon (0931) 37 27 81


2004: Freundeskreis Geschichtswerkstatt





97070 Würzburg


Zusammenarbeit in Würzburg und Unterfranken e. V., Walter Obst

Kulturmedaille

Leitung: Johannes Engels Rückermainstraße 2,

Kirchenmusikdirektor

2003: Gesellschaft für christlich-jüdische



2002: Frank Markus Barwasser, Kulturpreise der

und Geschichte e.V., Hubert Pfingstl und Sabine Blum-Pfingstl

2002: Siebold-Gesellschaft e.V.

1985: Ulrich Schultheiß, Musiker

Sparten) tätig sind, jedoch nicht zwingend eine berufsmäßige

Jazzinitiative Würzburg e. V.

Preis Peter C. Ruppert für

1975: Richard Rother, Grafiker /Bildhauer

Der Kulturpreis ist als höchste städtische Kulturauszeichnung

2000: Horst Steinkamp,

Im Jahr 2007 wurde eine umfassende Änderung bei den Vergabemodalitäten der kulturellen Ehrungen und Preise vorgenommen.

Museumsdirektor

43

Dr. Walter M. Brod

Tilman Dominka, Andy Sauerwein

2009: Karo,

Würzburger Rockgemeinschaft WÜRG e. V., Projekt „Artkollision“

44

fachbereich jugend und familie

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Jugendkulturhaus Cairo und Improtheaterfestival

45

Fachbereich Jugend und Familie

Jugendkulturhaus Cairo und Improtheaterfestival

Der Fachbereich Jugend und Familie, zugehörig zum Sozialreferat, ist für die Jugendkulturarbeit in der Stadt zuständig.

Im Jugendkulturhaus Cairo gibt es Veranstaltungen und Bildungsangebote für Jugendliche, sowie junge und jung gebliebene Erwachsene. Das Leitungsteam versucht mit zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern bei Veranstaltungen ideale Rahmen­

Hier sind die beiden Häuser Jugendkulturhaus Cairo (100 %

jugendkulturelle Anteil der Angebote im Bereich der Ferienan-

jugendkulturelle Angebote) und Bechtolsheimer Hof (70 % ju-

gebote, der Stadtteilarbeit und des internationalen Kinderfests.

gendkulturelle Angebote) mit ihrem großen jugendkulturellen

Der Fachbereich Jugend und Familie ist zudem in die Planung

Das Jugendkulturhaus Cairo ist eine Einrichtung des Fachbe-

Angebot angesiedelt. Diese werden im Folgenden einzeln be-

des Umsonst & Draussen Festivals involviert und leistet große

reichs Jugend und Familie. Es wird vom Förderverein Jugend-

gibt es Angebote aus Tanz, Theater und Sport. Das Cairo ver-

schrieben. Neben den beiden Häusern gibt es auch jugend-

Unterstützung in Form von Sachleistungen und Personal. Zahl-

kulturhaus e. V. unterstützt. Die Entscheidung, welche Künstler

fügt über insgesamt drei Bühnen für ­Proben und Aufführungen.

kulturelle Angebote in den Jugendzentren Heuchelhof und

reiche jugendkulturelle Initiativen in der Stadt finden beim

eingeladen werden, treffen alleine diese Mitarbeiter mit ihren

Eine der größten Einzelveranstaltungen des Cairo ist das Impro­

Lindleinsmühle. Hier gibt es Proberäume für Bands, Veranstal-

Fachbereich Jugend und Familie ihren Ansprechpartner, erhal-

Veranstaltergruppen. Ein Großteil der auftretenden Künstler

theaterfestival, das 2009 zum achten Mal stattfand. An vier

tungen, Skateplätze und vieles mehr. Den Anteil der kulturellen

ten Beratung und Unterstützung.

stammt aus der Region, es finden aber auch immer mehr in-

Tagen besuchen 100 Personen aus ganz Europa, Workshops

Angebote schätzt man hier auf 30 %. Der Fachbereich Jugend

Da es immer mehr Berührungspunkte der Jugendkulturarbeit

ternationale Künstler den Weg ins Cairo. Beim Theater bleibt

und Kurse und an den Abenden gibt es Aufführungen auf zahl-

und Familie fördert zudem kirchliche Jugendeinrichtungen wie

mit den Zuständigkeiten des Fachbereichs Kultur gibt, stimmt

es den Schüler- und Studierendengruppen selbst überlassen,

reichen Würzburger Bühnen. Das Cairo wirkt beim Umsonst &

den Jugendtreff Immerhin, das Café Domain und die Kinder-

sich der Fachbereich Jugend und Familie in kulturellen Angele-

welches Stück sie auf welche Weise inszenieren. Auch hier gibt

Draussen Festival und beim Internationalen Filmwochenende

und Jugendtheater Theater am Neunerplatz, Theater Spielberg

genheiten regelmäßig mit dem Fachbereich Kultur ab. Hier ist

es organisatorische Unterstützung durch die Leitung des Hau-

mit.

und das Plastische Theater Hobbit. Schwer zu beziffern ist der

eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit entstanden.

ses. Für bildende Kunst gibt es drei Werkstätten: das Fotolabor,

Jahr

2006

2007

2008

Jugendzentrum Zoom, Lindleinsmühle

159.328

147.846

172.584

bedingungen zur Durchführung von Konzerten, Lesungen oder Filmabenden zu schaffen. Öffnungszeiten genutzt werden können. In weiteren Räumen

das Videostudio und die Töpferei, die nach dem Besuch eines Kurses oder einer Einführung auch eigenständig während der

davon Jugendkulturarbeit ca. 30%, Rest Jugendzentrumsarbeit

47.798

44.354

51.775

Jugendzentrum Heuchelhof

191.466

188.875

198.404

Rest Jugendzentrumsarbeit

57.440

56.663

59.521

Förderung des Jugendtreffs Immerhin

2.600

2.600

2.600

davon Jugendkulturarbeit ca. 30%,

davon Jugendkulturarbeit ca. 70%, Rest Jugendzentrumsarbeit

1.820

1.820

1.820

Förderung des Café Domain

5.000

5.000

5.000

davon Jugendkulturarbeit ca. 30%, Rest Jugendzentrumsarbeit

1.500

1.500

Theater am Neunerplatz

1.000

1.000

1.000

Theater Spielberg

1.000

1.000

1.000

Plastisches Theater Hobbit

1.000

1.000

1.000

2007

2008

Gesamtausgaben für kulturelle Angebote (Euro)

325.237

321.599

300.431

Zuschuss der Stadt Würzburg

241.994

222.955

184.700

Fachabteilung Kinder-, Jugend-

100% Jugendkulturarbeit

241.994

222.955

184.700

und Familienarbeit

Umsatz des Fördervereins

83.243

95.644

115.731

Anzahl der Veranstaltungen

105

169

152

Besucher der Veranstaltungen

11.500

18.900

18.200

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

2,3

2,3

2,8

Anzahl der Mitarbeiter, ehrenamtliche und Honorarkräfte

48

56

61

Anzahl der Kurse und Theaterproben pro Woche

21

21

24

Karmelitenstraße 43, 97070 Würzburg


Förderung der Kinder- und Jugendtheater

2006

Fachbereich Jugend und Familie,

Leitung: Hartmut Emser

1.500

Jahr

Telefon (0931) 37 33 41
 www.wuerzburg.de/de/ jugend-familie

Jugendkulturhaus Cairo Leitung: Nadine Antler und Steffen Deeg
 Fred-Joseph-Platz 3, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 69 33
 www.cairo.wue.de

46

Bechtolsheimer Hof

kulturelle einrichtungen der stadt

kulturbericht

Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung

47

Bechtolsheimer Hof

Weitere Kulturzuständigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung

Der B-Hof ist ein Ort der Begegnung und ein Freiraum für junge Menschen. Programmangebot und Betriebsablauf entsprechen den

Im Eigenbetrieb Congress-Tourismus-Wirtschaft (CTW) ist das

Würzburgs sind: Caen (Frankreich), Rochester (USA), Sala-

Bedürfnissen der jungen Generation und spiegeln die Entwicklung des Zeitgeistes wider.

vorwiegend touristisch ausgerichtete Stadtmarketing angesie-

manca (Spanien), Umeå (Schweden), Otsu (Japan), Bray mit

delt, das regelmäßig ausgewählte Großprojekte national und

County Wicklow (Irland), Dundee (Schottland), Suhl (Thürin-

Im B-Hof wird Eigeninitiative angeregt, kreatives Handeln geför-

kommerziellen Subkulturen unterstützen den Prozess der Iden-

teilweise auch international bewirbt. In der Tourist-Information

gen), Mwanza (Tansania) und Trutnov (Tschechien). Zu Faribault

dert und demokratisches Verhalten gepflegt. Ein weiteres Ziel

titätsbildung bei jungen Menschen.

im Falkenhaus wird zusätzlich ein Kartenvorverkauf angeboten,

(Minnesota USA) besteht eine Städtepatenschaft. Regelmäßig

der Jugendarbeit ist der Abbau von Benachteiligungen, die För-

der zahlreiche städtische sowie freie Kulturveranstaltungen be-

findet hier ein Austausch von kulturell interessierten Bürgerin-

derung der Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen und

Die umfangreiche Angebotspalette im Konzert- und Theaterbe-

dient. Weiterhin veranstaltet CTW jährlich das adventliche Sin-

nen und Bürgern, von Kulturschaffenden, Lehrern, Schulen, der

der Jugendschutz.

reich hat auf mehreren Ebenen positive Auswirkungen:

gen auf dem Marktplatz und gibt ein künstlerisch gestaltetes

Universität und den Hochschulen statt.

Die Führung des Hauses liegt in den Händen einer Sozialpä-

Die große Anzahl und die inhaltlich stark differenzierten Ange-

Liederheft begleitend heraus.

dagogin und eines Sozialpädagogen; diese werden durch

bote des B-Hofs verbessern den Freizeitwert der Stadt Würzburg

Die Durchführung eines kleinen Sommerfestivals, des Bürger-

Praktikanten (Uni, FH, FOS), dem Jugendzentrumsrat, einem

insbesondere für Jugendliche, die sich in Subkulturen zu Hause

fests im Ringpark, zählt ebenfalls zum Arbeitsprogramm von

Förderverein und vielen ehrenamtlichen Helfern unterstützt.

fühlen. Für lokale Künstler bietet der B-Hof eine gut ausgestat-

CTW. Ein kostenloses Kulturprogramm für Familien und ein gas-

Jugendkulturarbeit stellt neben sozialpädagogischen Interven-

tete und attraktive Plattform, die unkompliziert genutzt werden

tronomisches Begleitprogramm machen den besonderen Reiz

tionen einen wichtigen und umfangreichen Anteil der Arbeit im

kann. Auch die jugendlichen Veranstalter profitieren. Sie kön-

dieses sympathischen Wochenendfestivals aus.

B-Hof dar. Es ist Absicht, kreative Ausdrucksformen zu fördern

nen schrittweise die Rolle eines professionellen Veranstalters

und neue Techniken zu vermitteln. Die Bereitstellung von Res-

erlernen und sind dabei durch die Strukturen des Hauses ab-

Mit durchschnittlich zehn betreuten Ausstellungen im Rathaus-

sourcen und Rahmenbedingungen und die Förderung von nicht

gesichert.

foyer pro Jahr leistet die Pressestelle der Stadt Würzburg einen eigenen Beitrag zum städtischen Kulturangebot. Ehrenamtlich geführte Vereine, Einzelpersonen und teilweise auch städtische Institutionen erhalten hier die Möglichkeit, ihre Arbeit einer

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben für kulturelle Angebote (Euro)

230.553

238.680

296.931

Etat der Stadt Würzburg

226.757

224.852

313.433

breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Die Geschichtswerkstatt Würzburg, Stiftungen der politischen Bildung und viele andere arbeiten ebenfalls seit Jahren regelmäßig mit dem Rathaus zusammen.

(davon Jugendkulturarbeit) ca. 70%, Rest Jugendzentrumsarbeit

158.730

157.396

219.403

Jugendzentrum

Umsatz des Fördervereins

71.823

81.284

77.528

Bechtolsheimer Hof

Anzahl der Veranstaltungen

71

72

75

Besucher der Veranstaltungen

9.600

10.700

12.000

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

2

2

2,5

Anzahl der Mitarbeiter, ehrenamtliche und Honorarkräfte

55

58

62

Anzahl der Kursangebote und Bandproben

19

20

22

Leitung: Linda Grauschopf

Im Büro Würzburg International (organisatorisch dem Direk-

und Christian Holzinger


torium zugeordnet) werden die Beziehungen zu den mittler-

Hofstraße 16,

weile insgesamt zehn Partnerstädten Würzburgs gepflegt: Ein

97070 Würzburg Telefon (0931) 563 09


Arbeitskreis Städtepartnerschaften, in dem sieben Stadträte

www.bechtolsheimerhof.de

mitwirken, begleitet die Arbeit des Büros. Die Partnerstädte

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt Abgesehen von den rein städtischen Kulturbetrieben betreibt die Stadt auch weitere Kultureinrichtungen in Zusammenarbeit mit anderen Gebietskörperschaften bzw. Partnern. So beteiligt sich der Landkreis Würzburg seit 1997 an der Sing- und Musikschule im gleichnamigen Zweckverband. Am 1. Januar 2003 gründeten die Stadt Würzburg und die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken den Zweckverband Mainfränkisches Museum (zuvor ein rein städtisches Museum). In Vereinsform findet die Kooperation von Stadt und einigen Landkreisgemeinden bei ehrenamt­ licher Leitung durch einen aus Privatpersonen bestehenden Vorstand bei der Volkshochschule statt. Ebenfalls gemeinsam (ohne eigenen Rechtsträger) betreiben Stadt und Bezirk Unterfranken seit 1987 das Jüdische Dokumentationszentrum.

Mainfränkisches Museum Würzburg

50

mainfränkisches museum

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt

kulturbericht

mainfränkisches museum

51

mainfränkisches museum Das Mainfränkische Museum Würzburg auf der Festung Marienberg gehört zu den großen Kunstsammlungen Bayerns und ist ein landesgeschichtliches Museum, das sich dank vieler bedeutender Werke fränkischer und für Franken tätiger Künstler zu einem Haus von internationalem Rang entwickeln konnte und durch seinen regionalen Bezug die inhaltliche Mitte erhält. Das Museum, das seit 2003 als Zweckverband der Stadt Würzburg und der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken geführt wird, präsentiert in seinen insgesamt 45 Schauräumen – neben der archäologischen Abteilung – Gemälde, Skulpturen und Kunsthandwerk aus Würzburg und Mainfranken vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Hier spiegeln sich insbesondere die Glanzzeiten des Hochstiftes Würzburg und seiner Fürstbischöfe wider. Weltbekannt ist die Sammlung mit 80 Werken des Würzburger​

nen Jahre sollen einige hervorgehoben sein: Die Ausstellung

Bildhauers Tilman Riemenschneider, seiner Werkstatt und

„gut betucht“ (2006) wurde in leicht veränderter Form gleich

seines Umkreises. Einige der bekanntesten Arbeiten, wie etwa

von drei weiteren Museen übernommen. Außerdem hat sich das

Adam und Eva vom Marktportal der Würzburger Marien­kapelle,

Rosenmuseum in Steinfurt bei Frankfurt davon zu einer Aus-

sind hier im Original zu sehen.

stellung inspirieren lassen, die 2010 zur Landesgartenschau

Die Zeit des Barock und Rokoko umfasst das Spektrum von

stattfinden wird. Anlässlich des 300jährigen Geburtstages des

Würzburger Porzellan, Gläsern, Fayencen und Möbeln bis zu

Rokokobildhauers Ferdinand Tietz wurde der neu gestaltete

Originalfiguren von Ferdinand Tietz und Johann Peter Wagner

Gartensaal mit dessen Figuren aus dem Rokokogarten in Veits-

aus dem Schlosspark Veitshöchheim. Auch Giovanni Battista

höchheim eröffnet unter dem Motto: „… wo Steine ein Lächeln

Tiepolo und Balthasar Neumann sind vertreten. In der Archäo-

verbreiten“. Der fulminanten Riemenschneider-Ausstellung

logischen Abteilung sind Funde aus Franken, wie etwa der bron-

zum 1300jährigen Stadtjubiläum im Jahr 2004 folgte 2008 als

zene Kesselwagen aus Acholshausen, zu sehen. In der stim-

nächste größere Sonderausstellung „Eine Welt in Bewegung –

mungsvollen Kelterhalle sind Zeugnisse fränkischer Weinkultur

unterwegs zu Zentren des frühen Mittelalters“, die unter der

präsentiert. Im Fürstenbau im dritten Innenhof der Festung ist

Schirmherrschaft des Bundesministers für Wirtschaft und Tech-

die Stadt­geschichte Würzburgs dokumentiert.

nologie der Bundesrepublik Deutschland aus Paderborn übernommen wurde. Die seit einigen Jahren jährlich stattfindenden

Das Museum zeigt regelmäßig Sonderausstellungen, die von

Weihnachtsausstellungen erfreuen sich steigender Beliebtheit,

attraktiven Führungsprogrammen und Sonderveranstaltungen

und die in regelmäßigen Abständen durchgeführten Konzerte

begleitet werden. Hier zeigt sich die Bandbreite der Sammlun-

im Mainfränkischen Museum lassen die Räume auch klanglich

gen in verschiedenem Kontext. Sie werden durch Schätze aus

Wissenswerte Daten zum Mainfränkischen Museum

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

2,62 Mio.

2,10 Mio.

2,22 Mio.

Zuschuss der Stadt Würzburg

837.480

900.000

913.800

Andere öffentliche Zuschüsse

558.320

600.000

609.200

Anzahl der Veranstaltungen

94

96

113

Sonderausstellungen

4

4

3

Besucher

96.473

96.438

80.224

aufleben. Eine große Attraktion für ein breites Besucherspekt-

Wachstum der Bestände

11

150

5

Anzahl der Publikationen

4

2

2

dem Depot und mit Leihgaben anderer Museen oder aus Privat­

rum bieten die jährlich im Wechsel stattfindenden Museums-

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

29

25

25

besitz bereichert. Von den Sonderausstellungen der vergange-

bzw. Festungsfeste.

Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter

58

61

56

Mainfränkisches Museum Leitung: Dr. Claudia Lichte Festung Marienberg, 97082 Würzburg Telefon (0931) 20 59 40 www.mainfraenkisches-museum.de

52

sing- und musikschule

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt

sing- und musikschule

kulturbericht

sing- und musikschule

53

Fachbereiche realisieren einzeln oder in Gemeinschaftsprojek-

schriftlichen Abiturfaches Musik in der neuen Oberstufe des

ten Konzerte, Matineen, Musicals und Sonderveranstaltungen.

achtjährigen Gymnasiums ist nämlich die Belegung eines an-

Mit der „Freiwilligen Leistungsprüfung“ hat die Musikschule

erkannten Musikinstruments oder von Gesang erforderlich. Die

im Jahr 2009 den jungen Menschen einen neuen Baustein zur

Pflichtstücke der D2-Prüfung sind in enger Anlehnung an die

Anerkennung von Schülerleistungen an die Hand gegeben und

Eingangsvoraussetzungen für die Oberstufe entstanden. Und

erfolgreich umgesetzt. Besonders die Junior-Prüfungen sind

die Pflichtstücke der D3-Prüfung markieren weitgehend das für

gefragt. Sie würdigen die ersten gemachten Schritte auf dem

die Abiturprüfung erwartete instrumentale beziehungsweise

Instrument. Was die Kinder vom Schwimmen her als „Seepferd-

vokale Leistungsniveau. Bereits im ersten Jahr nahmen 46 Mu-

chen“ kennen, das akzeptieren sie mit Freude auch für die ers-

sikschüler/innen der Musikschule Würzburg an dem landesweit

ten, entscheidenden Fortschritte auf dem Musikinstrument. Die

standardisierten Prüfungssystem teil. Besonders geehrt wurden

Junior-Prüfungen geben Anreiz, weiter zu üben und das musi-

die 13 Prüflinge der D1-Prüfung und ein D2-Prüfling. Diese Prüf-

kalische Können zu vertiefen. Wer seine musikalische Leistung

linge erhielten neben ihrer Urkunde eine Anstecknadel „Stimm-

steigert, kann die D-Prüfungen ablegen, die für ambitionierte

gabel“ in Bronze (D1) bzw. Silber (D2).

junge Musiker durchaus wichtig sein können. Für die Wahl des

Die Sing- und Musikschule Würzburg wurde 1963 ursprünglich als Jugendmusikschule der Stadt Würzburg gegründet und hat ihre Arbeit Ende der 70er Jahre auf den Landkreis Würzburg ausgedehnt. Seit 1997 betreibt der gleichnamige Zweckverband selbständig die Sing- und Musikschule Würzburg. Mit einem fast flächendeckenden Musikschulangebot ist es gelungen, auch in kleineren Gemeinden und Ortsteilen das Angebot zu etablieren. Mittlerweile zählt diese kulturelle Bildungseinrichtung 3800 Fachbelegungen pro Woche, wobei rund 40% im Stadtgebiet und 60% im Landkreis nachgefragt werden. Als anerkannte Sing- und Musikschule werden die Qualitätsan-

lebens näher gebracht. Musikalische Breitenarbeit und gezielte

forderungen der bayerischen Sing- und Musikschulverordnung

Begabtenförderung stehen hierbei in harmonischem Gleich-

erfüllt. Hierzu zählt u. a., dass die rund 70 Musikschullehr-

gewicht. Zahlreiche Kooperationen mit allgemein bildenden

kräfte über ein Hochschulstudium oder einen gleichwertigen

Schulen und Kindertagesstätten dokumentieren die Arbeit als

Abschluss verfügen müssen. Die Aufgaben der Musikschullehr-

Bildungspartner. Mit einer verträglichen Gebührenstaffelung

kräfte sind vielseitig und durch den Wandel in der Bildungs-

und verschiedenen Ermäßigungstatbeständen soll der Zugang

landschaft Bayerns auch einer ständigen Weiterentwicklung

zur Musikschule allen offen stehen. Durch die staatliche und

verpflichtet. Mit Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen werden

kommunale Förderung blieb der Finanzierungsanteil durch Un-

die Lehrkräfte auf die geänderten Anforderungen zeitnah vor-

terrichtsgebühren bei lediglich rund 40%.

bereitet. Die Sing- und Musikschule Würzburg hat die Aufgabe

Die Musikschüler engagieren sich häufig im Bereich der Haus-

übernommen, Kinder und Jugendliche an die Musik heranzufüh-

musik, in Chören, bei Musikvereinen, in Laienorchestern und

ren und zu einem lebendigen, persönlichen und ausdrucksvol-

in den vielfältigen Gruppen und Ensembles der freien Musik-

len Musizieren zu befähigen. Damit soll die Grundlage für eine

szene. Der/die Musikschüler/in von heute ist der Konzertbesu-

lebenslange Beschäftigung mit Musik gelegt werden.

cher von morgen. Einige besonders Interessierte und Begabte werden einen musikalischen Beruf ergreifen. Die zahlreichen

Das musikerzieherische Angebot der Musikschule bietet jedem

Veranstaltungen der Sing- und Musikschule Würzburg, Koope-

etwas. Die jüngsten Schüler beginnen bereits im Alter von 6 Mo-

rationsprojekte mit anderen Instituten oder Vereinigungen

naten im so genannten „Musikgarten“. Über die musikalischen

Wissenswerte Daten zur Sing- und Musikschule

2006

2007

2008

oder auch Umrahmungen von Fremdveranstaltungen gehören

Gesamtausgaben (Euro)

Grundfächer wird dann der Weg zur Instrumental-, Vokal- und

ebenso zum pädagogischen Auftrag und machen die Sing- und

Zuschuss der Stadt Würzburg

2,65 Mio.

2,67 Mio.

2,76 Mio.

560.920

560.920

592.500

Ensembleausbildung vorbereitet. Den Schülern wird im Rah-

Musikschule Würzburg lebendig. Seit 2002 finden jährlich Akti-

Andere öffentliche Zuschüsse

1,13 Mio.

1,14 Mio.

1,18 Mio.

men des Unterrichts qualitätsvolles solistisches und gemein-

onstage in der Innenstadt Würzburgs und seit 2005 zusätzlich

Anzahl der eigenen Veranstaltungen und Mitwirkung

170

163

165

in ausgewählten Landkreisgemeinden statt. Hier präsentieren

Projekte

35

39

43

schaftliches Singen und Musizieren in der Musikschule, in der

Zahl der Schüler/Fachbelegungen aus der Stadt

1.600

1.541

1.565

Schule, in der Familie und im Freundeskreis, im Musikverein, im

sich neben den zahlreichen Ensembles auch einzelne Schüler/

Zahl der Schüler/Fachbelegung aus dem Landkreis

2.303

2.218

2.253

Chor, in der Kirche und in vielen anderen Bereichen des Musik-

innen mit ihrem Instrument oder ihrer Stimme. Die einzelnen

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

72

73

71

Sing- und Musikschule Würzburg,
Leitung der Geschäftsführung: Michael Dröse
 Burkarderstraße 30, 97082 Würzburg Telefon (0931) 428 25 www.musikschule-wuerzburg.de

54

Volkshochschule vhs

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt

kulturbericht

Volkshochschule vhs

und mit Grauseln“, eine Führung mit Dr. Hans Steidle durchs

Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium des

nächtliche Würzburg zur Kriminalität- und Justizgeschichte,

Innern, der Stadt Würzburg und dem Landratsamt Würzburg die

ist schon fast ein Klassiker, ebenso wie die Führung „Heiden,

Sprachprüfungen und die Einbürgerungstests ab. Seit Septem-

Hexen, Huren, Henker, …“.

ber 2008 kam der Einbürgerungstest hinzu. Seit 2006 ist die

Auch die Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mit­

vhs Würzburg e.V. zugelassener Kursträger des Bundesamtes

bürger ist ein wesentlicher Bestandteil kultureller Arbeit in Kom-

für Migration und Flüchtlinge.

munen. Seit 2000 nimmt die vhs im Bereich der Einbürgerung in

Volkshochschule vhs Die Volkshochschule Würzburg gestaltet lebensbegleitendes Lernen in den Bereichen Sprachen, Gesundheit und Umwelt, Kultur, Kunst und Kreativität, Politik und Gesellschaft, Grundbildung und Schulabschlüsse sowie Arbeit und Beruf. Das Ziel der Bildungsarbeit ist die Stärkung der Menschen in ihrer sozialen und persönlichen Lebenssituation. Dazu gehört der Erwerb, die Erweiterung und Vertiefung von Kenntnissen und Fähigkeiten wie auch der kreative und lustvolle Umgang mit den eigenen Handlungsmöglichkeiten. Die Volkshochschule versteht sich als die kommunale Einrich-

Beispiele. Das Kulturangebot der vhs ist geprägt durch Vielfalt

tung der Erwachsenenbildung und damit als überparteilicher

und Qualität. Gleichzeitig verstehen sich viele vhs Angebote

und überkonfessioneller Ort der Bildung und Begegnung für

als „Transmissionsriemen“, die es schaffen, komplizierte oder

alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Würzburg und der Ge-

abstrakte Themen verständlich und begreifbar zu machen. Dies

meinden im Landkreis Würzburg. Der öffentliche Auftrag zur

gilt auch für die über 250 Semesterangebote aus dem Bereich

Erwachsenenbildung hat seine rechtlichen Grundlagen in der

Kultur, von Literatur über Kunst- und Stadtgeschichte, Tanz und

Bayerischen Verfassung und in der Gemeindeordnung.

Musik bis hin zu künstlerischem Gestalten. All diese Kurse ermöglichen den Teilnehmenden einen Zugang zu Kultur und Wei-

Im Mittelpunkt der Arbeit der Volkshochschule Würzburg stehen

terbildung, der frei ist von institutionellen Hemmschwellen.

Menschen aus allen Schichten mit ihren Bildungsbedürfnissen. Sie erhalten Informationen, Qualifikationen und Orientierung,

Die „GALERIE im Flur“, die beliebten Ausstellungsräume in der

so dass sie am gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und

Volkshochschule Würzburg, sind erweitert worden. Nach der

wirtschaftlichen Leben aktiv und kompetent teilhaben können.

Renovierung weiterer Etagen des vhs-Gebäudes in der Münzstraße sind dort auch neue Ausstellungsmöglichkeiten entstan-

Die Volkshochschule Würzburg entwickelt Lernsysteme weiter,

den. Auf nunmehr drei Etagen bietet die „Galerie im Flur“ jetzt

professionalisiert Programmangebote und die dazugehörigen

mit über 300 qm Fläche Ausstellungsmöglichkeiten für Kunst,

Geschäftsprozesse durch aktuelle Managementmethoden.

Geschichte und Literatur. So wurden viele Erstausstellungen auch von Präsentationen namhafter Würzburger Künstlerinnen

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

1,36 Mio.

In dem breiten Weiterbildungsangebot der Volkshochschule ist

und Künstler begleitet, u. a. Dieter Stein und Freunde, Harald

1,35 Mio.

1,36 Mio.

Zuschuss der Stadt Würzburg neben zahlreichen Sachleistungen 134.600

133.000

141.000

die Kulturarbeit ebenfalls kein Ornament, sondern eines der

Scherer und Dorette Riedel, Gerda Enk u. a.

Andere öffentliche Zuschüsse

104.000

144.000

155.000

Anzahl der Veranstaltungen

2.050

2.030

1.980

Teilnehmer

27.522

27.500

26.600

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

9

8

8

Ehrenamtliche Mitglieder des Vorstands

10

10

10

Fundamente. Dieses Fundament besteht nicht nur aus Kursen

55

und Seminarangeboten, sondern auch in vielfältig vernetzten

Die vhs-Führungen zur Stadtgeschichte zeigen Orte und Themen,

Kooperationen mit städtischer Kultur. So sind „vhs im Kultur-

die oft überraschen. Ca. 50 Führungen, Besichtigungen, Rund-

speicher“, Sommer-vhs mit Hafensommerangeboten“, „Füh-

gänge u. v. m. bietet die vhs in enger Kooperation mit anderen

Nebenamtliche Mitarbeiter, Leitungen von Nebenstellen

11

11

11

rungsnetz“ und „Unterwegs zu Kunst und Kultur“ nur einige

Einrichtungen der Stadt an. Die beliebtesten wie „Mit Gruseln

Kursleitungen, nebenamtlich mit Werkverträgen

450

450

450

VHS, Volkshochschule Würzburg Leitung: Hans-Georg Mennig Münzstraße 1, 97070 Würzburg Telefon (0931) 35 59 30 www.vhs-wuerzburg.info

56

Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte

Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt

kulturbericht

Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte

Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte Die Stadt Würzburg und der Bezirk Unterfranken haben 1987 ein „Dokumentationszentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken“ im Gebäude der Israelitischen Kultusgemeinde ins Leben gerufen. Hier befindet es sich seit 2006 im Neubau des Gemeindezentrums Shalom Europa in größeren Räumen. Es umfasst Ausstellung, Bibliothek und Archiv. Ziel des Dokumentationszentrums war und ist die Erforschung

Der Sammlungsschwerpunkt der Bibliothek, die inzwischen

und Dokumentation der reichen jüdischen Geschichte und Kul-

knapp 1.800 Bände umfasst, entspricht der didaktischen Ziel-

tur in Unterfranken. Dem dienen 17 selbständige Publikationen,

setzung des Dokumentationszentrums: Bücher zur jüdischen

die in den Veröffentlichungsreihen des Stadtarchivs erschienen

Religion, zu Israel, zum Holocaust, (auto)biographische Litera-

sind, sowie regelmäßige Vortragsveranstaltungen für eine brei-

tur sowie Publikationen zur jüdischen Lokal- und Regionalge-

tere Öffentlichkeit.

schichte vor allem im unterfränkischen Raum.

Der zweite Arbeitsschwerpunkt des Dokumentationszentrums

Das Archiv umfasst Originalquellen wie das Archiv der Israeli-

bestand bis 2006 darin, Gruppen, meist Schulklassen, durch

tischen Kultusgemeinde Würzburg und Unterfranken oder die

die Synagoge und das Gemeindezentrum zu führen und mit

Memmelsdorfer Genisa (Depositum) sowie zahlreiche kleinere

der jüdischen Religion vertraut zu machen. Zur Unterstützung

Sammlungen. Der zweite Schwerpunkt sind Sammlungen, die

dieser didaktischen Arbeit entstand in den Räumen des Doku-

im Rahmen von Arbeiten zur jüdischen Geschichte oder zu Do-

mentationszentrums 1992 eine Dauerausstellung zur jüdischen

kumentationszwecken entstanden sind.

Religion und Geschichte.

Gruppen sowie einzelne Nutzer und Besucher des Dokumentationszentrums werden je nach Bedarf geführt oder beraten.

Seit der Neueröffnung von Shalom Europa im Jahr 2006 finden

Genealogische Anfragen auswärtiger, oft ausländischer Famili-

die Führungen zur jüdischen Religion und Tradition in der Syn-

enforscher und Wissenschaftler werden nach entsprechenden

agoge und im Jüdischen Museum der Gemeinde durch eigene

Recherchen schriftlich beantwortet.

Führer statt. Für das Dokumentationszentrum wurde komple-

Nach dem Wechsel in der Leitung des Dokumentationszentrums

mentär dazu eine neue Ausstellung entwickelt, die den Akzent

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

155.197

155.703

152.935

Zuschuss der Stadt Würzburg

78.110

97.843

93.265

Dokumentationszentrum

2009 wird die Kooperation zwischen Bezirk Unterfranken und

Andere öffentliche Zuschüsse

77.087

57.860

59.670

für jüdische Geschichte

Anzahl der Veranstaltungen

3

2

1

und Kultur in Unterfranken

auf die Geschichte der Juden in Würzburg und Unterfranken

Stadt Würzburg auf eine neue vertragliche Grundlage gestellt

Dauerausstellung/Sonderausstellungen

1

1



Leitung:

legt.

und das Profil der Arbeit konzeptionell geschärft.

Besucher (da es keine Eintrittskarten gibt, werden die Zahlen nicht erfasst)

unbekannt

unbekannt

unbekannt

PD Dr. Hans-Peter Baum

Wachstum der Bestände (geschätzt)

60-80 Bücher,

60-80 Bücher

60-80 Bücher



2 gr. Aktenbestände

Anzahl der Publikationen



1

1

Anzahl der Mitarbeiter, besetzte Planstellen

1

1

1

Anzahl der 1-Euro-Kräfte

0,5

0,5

0,5

(bis Feb. 2009), Dr. Rotraud Ries (seit Sept. 2009) Valentin-Becker-Str. 11, 97072 Würzburg Telefon (0931) 260 20 82

57

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen Die Stadt Würzburg betrachtet die im Stadtgebiet tätigen Künstler, kulturellen Vereinigungen, Gruppen und Initiativen als wesentliche Träger des kulturellen Lebens. Hierbei genießen Einrichtungen und Veranstaltungen, die sich einer qualitativ hochwertigen Kulturarbeit besonders verpflichtet fühlen, hohe Aufmerksamkeit. Von der Stadt geförderte Künstler und freie Kulturträger zeichnen sich dadurch aus, dass sie hohe Professionalität anstreben und über eine gute Resonanz bei den kulturinteressierten Bürgern verfügen, dass sie innovative, experimentelle oder auch traditionsbetonte Ansätze verfolgen und nicht zuletzt auch ihre Verantwortung für die junge Generation wahrnehmen, indem sie geeignete Angebote entwickeln und fortführen. Die Stadt Würzburg fördert den kulturellen Aufwand durch finanzielle, organisatorische und Sachleistungen. Die Mehrheit der nachfolgend genannten Kultureinrichtungen genießt die finanzielle Förderung nach den im Jahr 2009 neu gefassten Förderrichtlinien der Stadt Würzburg, bzw. nach pauschalen oder anderweitig geregelten Vereinbarungen. Der Fördermix umfasst die institutionelle Förderung wie z. B. Privattheater, bis hin zur Projektförderung an einzelne Künstler. Der 2009 wieder ins Leben gerufene Investitionskostenzuschuss leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung langfristiger Rahmenbedingungen für Kulturschaffende in Würzburg. Die städtische Kulturpolitik schafft also die Voraussetzungen, unter denen sich künstlerische Arbeit im weitesten Sinne entfalten und entwickeln kann und eine umfassende Partizipation der Bevölkerung am kulturellen Leben und Erleben ermöglicht.

Africa Festival, „Les Tambours de Brazza“

60

Kabarett Bockshorn im Kulturspeicher Würzburg

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Theater Chambinzky

61

Kabarett Bockshorn im Kulturspeicher Würzburg

Theater Chambinzky

Das Bockshorn gehört heute zu den bekannten deutschen Kabarettbühnen. Dies ist der Professionalität und Ernsthaftigkeit der

Der Spielplan des 2008 neu bestuhlten und inzwischen auch klimatisierten 130-Plätze-Theaters bietet seit über 25 Jahren Unter-

Leiter Mathias Repiscus und Monika Wagner-Repiscus zu verdanken, die sich zum Ziel gesetzt haben, politisches, literarisches

haltung auf hohem Niveau.

und Musikkabarett sowie Kleinkunst in ihrem vielfältigen Spektrum einem aufgeschlossenen Publikum anzubieten. Vom zeitgenössischen fränkischen Volksdichter Fitzgerald Kusz

eine Galerie, die im achtwöchigen Wechsel auch der bildenden

Zum Konzept gehört eine ausgewogene Mischung zwischen

und Zweck ist es, jungen Künstlern die Gelegenheit zu geben,

bis zu den Klassikern eines Carl Zuckmayer liegt der Schwer-

fränkischen Kunst ein Forum bietet. Als erster freier Freilicht-

arrivierten und bekannten Künstlern sowie jungen und för-

sich mit einem Kurzauftritt zu präsentieren. Mit einem ähnli-

punkt des Programms in aufwändig ausgestatteten Komödien

Theaterveranstalter in Würzburg prägt das Chambinzky seit

derungswürdigen Talenten. Eine wichtige Rolle spielen in der

chen, aber neuen Format startete 2009 die „Kabarettbundes-

und Schauspielinszenierungen und ergänzt das Würzburger

1993 das jährliche „Sommer-Theater“ und bietet auch im Hause

Nachwuchsförderung die Entdeckerfreudigkeit und Regiearbeit

liga“ – Wer wird deutscher Kabarettmeister? Daran beteiligen

Kulturleben mit Musiktheater, Lesungen aus Buchneupräsenta-

ein abwechslungsreiches Sommerprogramm für jung und alt.

von Mathias Repiscus, aus der im Laufe der Jahre bekannte

sich mehrere bekannte deutsche Kabarettbühnen. In regel-

tionen und Kabarettvorstellungen. Bespielt wird die Bühne von

Auch Firmen und Besuchergruppen buchen gerne geschlossene

Künstler wie beispielsweise Michael Mittermeier oder Urban

mäßigen Abständen zeigt das Bockshorn auch Stücke für ein

überwiegend fränkischen Künstlern, die in stets professioneller

Vorstellungen im Theater Chambinzky. Die Kooperation mit den

Priol hervorgegangen sind. Andreas Giebel und Matthias

literarisch orientiertes Publikum. Außerdem finden im Bocks-

Regie durch die hauseigenen Workshops und Seminare aufge-

Würzburger Hotels und dem Tourismus wird zunehmend ausge-

Deutschmann gehören ebenso dazu wie Christoph Stählin,

horn auch soziokulturelle und Benefiz-Veranstaltungen statt,

baut und gefördert werden. Künftig wird der Schwerpunkt auf

baut, Schüler, Studenten, Wehrpflichtige und Schwerbehinderte

David Leukert u. v. a. Philipp Weber wurde 2008 und Mathias

wie beispielsweise der Pflegestammtisch, zu dem regelmäßig

deutsche Erstaufführungen, aber auch Schauspiele mit lokalem

erhalten ermäßigten Eintritt, und ein Schwerbehinderten-WC

Bezug gelegt. Neben Bar und Bistro befindet sich im Vestibül

steht in den Räumen ebenfalls zur Verfügung.

Tretter 2009 für die unter der Regie von Repiscus erarbeiteten

namhafte Persönlichkeiten aus Politik und Gesundheitswesen

Programme mit dem Deutschen Kabarettpreis (Förderpreis)

als Referenten zu Gast sind. Mit Beschluss des Stadtrates vom

ausgezeichnet. Zur verstärkten Förderung junger Talente wurde

02.04.2009 wird dem Bockshorn seit 2009 ein Festzuschuss in

2006 das „kabarett-new-star-festival“ ins Leben gerufen. Sinn

Höhe von 12.500 Euro jährlich gewährt.

Jahr

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben ohne Abschreibungen (Euro)

430.000

440.400

441.800

Öffentliche Zuschüsse







Anzahl der Vorstellungen

135

138

139

Besucher

14.850

15.100

14.400

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

255.118

245.938

323.178

Bockshorn im Kultur-

Zuschuss der Stadt Würzburg (ohne Investitionen)

41.553

35.106

37.071

speicher Würzburg

Investitionskostenzuschuss in 2008

17.600

Andere öffentliche Zuschüsse

16.000

18.500

21.000

Anzahl der Vorstellungen inklusive Gastspiele

266

252

234

Anzahl der Ausstellungen in der Galerie

6

5

6

Projekte/Freilichtspiele

1

1

1

Besucher

16.604

17.469

20.001

Leitung: Mathias Repiscus & Monika Wagner-Repiscus Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 460 60 66 www.bockshorn.de

Theater Chambinzky
 Leitung: Rainer Binz Valentin-Becker-Straße 2, 97072 Würzburg Telefon (0931) 70 88 04 www.chambinzky.com

62

Theater Ensemble

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Plastisches Theater HOBBIT

63

Theater Ensemble

Plastisches Theater HOBBIT

Das theater ensemble würzburg in der ehemaligen Kantine der Würzburger Bürgerbräu im Stadtteil Zellerau wurde 1992 von Nor-

Das Plastische Theater HOBBIT ist ein Privattheater im Herzen der Stadt. Es befindet sich im atmosphärischen Petrinigewölbe

bert Bertheau, dem Regisseur, Schauspieler und Leiter als so genanntes ‚Off-Theater’ gegründet. Der Begriff Off-Theater stammt

in der Münzstraße 1. Das bereits 1976 gegründete Theater hat sich dem Figurentheater in all seinen Facetten verschrieben.

aus der amerikanischen Off-Szene (Off-Broadway). Die eingesetzten Mittel reichen von der traditionellen Mario-

Auftritte in Schweden, Frankreich, Polen, Slowenien, Österreich

Diese Untergrundströmung der Beatgeneration hat in vielen Län-

tet durch seine Raumgestaltung auf einzigartige Weise intimes,

nette über Stabfiguren und Schattenspiel bis hin zu Schauspiel

und der Schweiz. In zahlreichen Arbeitsreisen wurden Kontakte

dern eine Subkultur gegen den Kommerz-Kunst-Wahn, gegen den

hautnah direktes Theatererlebnis. Der dunkel gehaltene Bühnen-

und dem Einsatz technischer Geräte. Das Repertoire besteht

zu Künstlern unter anderem aus Tibet und der Mongolei ge-

anachronistischen Absolutismus des konventionellen Theatersys-

raum (50 qm) mit 7 m Tiefe geht auf ganzer Breite ebenerdig in

aus Stücken für Kinder aller Altersklassen und einem Abend-

knüpft, die das Schaffen stark beeinflusst haben.

tems wie z.B. in Deutschland errichtet. ‚Theater der Schauspieler’

den Zuschauerbereich mit vier ansteigenden Sitzreihen über. Die

programm für Erwachsene. Für die einen bietet der Besuch die

ist einer der Leitgedanken bei der Arbeit mit den Schauspielern.

Bandbreite der künstlerischen Arbeit umfasst alles, was Schau-

Einführung in kulturelles Leben und Gemeinschaft und für die

Jährlich entstehen ein bis zwei Neuinszenierungen, die regel-

Das gilt auch für die Gastregisseure (Andreas Buettner, Wilfried

spieler und Zuschauer von Stücken und ihren Inszenierungen an

anderen eine Quelle, die die Fantasie frisch hält. Das Plastische

mäßig durch freischaffende Mitarbeiter unterstützt werden. Die

Happel, Peter Glockner). Das theater ensemble steht damit für en-

anspruchsvoller, spannender, phantasievoller und nachhaltig wir-

Theater Hobbit steht für künstlerisch gestaltete Materie, die

Hauptspielsaison ist von Oktober bis April. In den Sommermo-

gagiertes Theater abseits von Belanglosigkeiten und Mainstream.

kender Theaterkunst erwarten. Der „harte Kern“ der Schauspieler

animiert im Publikum Emotionen erweckt. Es ist das Anliegen

naten werden auf Voranmeldung Vorstellungen für Gruppen ge-

Highlights der vergangenen drei Jahre waren: „Das Tagebuch der

am theater ensemble stammt noch aus der Gründerzeit, als die

des Theaters, humorvoll zwischen den Kulturen zu verbinden.

geben. So steht das 99 Plätze fassende Theater offen für Kin-

Anne Frank“, „Gespenster“ (Ibsen), „Ich, Feuerbach“ (Tankred

ersten kostenlosen Schauspielkurse im Haus gegeben wurden. Als

Thematisch setzen sich die Betreiber Bernd Kreußer und Jutta

dergärten, Schulen, Betriebsausflüge, Geburtstagsfeiern etc. In

Dorst), „Mein Kampf“ (Tabori), „Reservoir Dogs“ (Filmadapta-

„Kaderschmiede der Würzburger freien Theater“ bezeichnete Nico

Schmitt mit den Themen der Zeit auseinander, die in die Insze-

Kombination mit einer Vorstellung kann auch das großzügige

tion nach Quentin Tarantino), „Hotel zu den zwei Welten“ (Eric E.

Wolf, der an allen Würzburger freien Theatern spielt, das theater

nierungen einfließen, gelegentlich werden auch bekannte Stoffe

Foyer für eine festliche Veranstaltung mitgenutzt werden. Neben

Schmitt), „Atta Troll“ (Heinrich Heine). Zu Gast war Peter Glockner

ensemble. Wie Wolf haben viele „Ehemalige“ ihr entfachtes Talent

als Adaption umgesetzt. Das ursprüngliche Tourneetheater

Inszenierungen bietet das Plastische Theater Hobbit außerdem

mit seinem Ensemble, die Improtheatergruppe „Die Kaktussen“

zum Beruf bzw. Nebenberuf gemacht. Das theater ensemble ist ein

kann auf bundesweite Gastspiele ebenso zurückblicken wie auf

regelmäßig Lesungen, Performances und Konzerte an.

erlangte im theater ensemble ihren mittlerweile beachtlichen Be-

loser Zusammenhalt von Theaterbegeisterten, ohne Vereinsstatu-

kanntheitsgrad, und die Gruppe „Der Keil“ erarbeitete sich dort

ten und geregelter Mitgliedschaft. Der Leitgedanke: „Jeder kann

die Bühnenreife. Das Haus ist für Gäste und experimentierfreu-

Theater spielen, wenn man ihn begeistert und fördert“ motiviert

dige Gruppen stets aufgeschlossen. Das theater ensemble bie-

weiterhin Menschen jeden Alters mitzumachen.

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

34.516

66.344

53.165

Zuschuss der Stadt Würzburg

18.194

19.978

23.991

Investitionskostenzuschuss

1.084

Andere öffentliche Zuschüsse







Anzahl der Vorstellungen

136

124

103

Besucher

3.370

3.418

2.485

theater ensemble Leitung: Norbert Bertheau Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg Telefon (0931) 445 45 www.theater-ensemble.net

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro) Zuschuss der Stadt Würzburg

53.320

48.218

71.843

5.680

5.456

5.719

Investitionskostenzuschuss

5.586

Andere öffentliche Zuschüsse

25.500

25.600

17.000

Anzahl der Vorstellungen

92

99

85

Anzahl der Ausstellungen

6

9

5

Anzahl der Kursangebote

12

15

20

Besucher

3.860

3.900

4.800

Plastisches Theater Hobbit Leitung: Jutta Schmitt, Bernd Kreußer Münzstraße 1, 97070 Würzburg Telefon (0931) 598 30 www.theater-hobbit.de

64

kasperhaus

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Theater am Neunerplatz

65

kasperhaus

Theater am Neunerplatz

Das Theater „Das Kasperhaus“ besteht als feste Spielstätte in Würzburg seit ca. 15 Jahren. Seit Herbst 2006 steht es unter der

Das Konzept des Theaters am Neunerplatz ist ungewöhnlich: Es basiert seit seiner Gründung im Jahr 1985 auf dem damals in

Leitung des Puppenspielers Udo Gläser und strahlt mittlerweile weit über Würzburgs Grenzen hinaus. Als traditionelles Puppen-

Deutschland einzigartigen Konzept: „Theater mit Kindern für Kinder“. Noch heute wird Kindertheater von Kindern für Kinder und um

theater richtet es sich mit seinem Programm in erster Linie an Familien mit Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren.

Kinder herum geboten. Passend zu den jeweiligen Stücken komponiert der hauseigene Musiker Wolfgang Salomon Musiken dazu.

Die Spielstätte in der Julius-Echter-Straße in Heidingsfeld ist ein

werden vornehmlich große Kasperstücke und Märchenadaptio-

Auf Grund des ungewöhnlichen Konzeptes wurde das Theater

Das Theater am Neunerplatz bietet außerdem theaterbegeister-

Kellertheater mit kleinem Foyer, einer sog. „Kasperstube“, Toi-

nen. Im Bewusstsein, dass das Puppentheater für die meisten

am Neunerplatz 2007 mit dem Preis für Junge Kultur der Stadt

ten Kindern mit dem Kinder- & Jugendclub „Alle Neune“ unter

letten und einem Saal mit etwa 80 Plätzen. Die Gestaltung als

Kinder die erste Begegnung mit Theater überhaupt ist, und aus

Würzburg ausgezeichnet. Neben den Kindertheaterproduktio-

der Leitung von Heike Mix die Möglichkeit, ihr eigenes schau-

Kasperhaus, also als das Zuhause des Kaspers, ist mit aufwän-

der Überzeugung heraus, hier geschmacksbildend zu wirken,

nen bietet das Theater am Neunerplatz ein abwechslungsrei-

spielerisches Talent auszuprobieren.

diger Innenbemalung und gemütlicher Einrichtung (speziell der

wird auf diverse Aspekte besonderer Wert gelegt. Handwerklich

ches Abendprogramm mit Theater, Kabarett, Comedy, Musik

Kindersommertheater mit „Guten Tag, kleines Schweinchen“ im

„Kasperstube“) betont heimelig, um den Theateranfängern ihre

unterscheiden sich die Vorstellungen sowohl im Hinblick auf das

und Bildertheater für Erwachsene.

Hof des Theaters wurde 2006 /07 für die zu Hause gebliebenen

erste Begegnung mit einem Theater in einem geschützten und

Niveau der Figurenführung, als auch der sprachlich stimmlichen

Eigenproduktionen wie „Lindleinstraße“, (die ultimative Würz-

Kinder in den Sommerferien angeboten. Mit der „Zauberflöte“

kindgerechten Ambiente zu ermöglichen.

Gestaltung deutlich von dem, was sonst häufig unter dem Etikett

burg Soap), Musiktheaterproduktionen wie „Rio Reiser Revue“

für Kinder ging der Neunerplatz im Jahr 2007 neue Wege und

Das „Kasperhaus“ wird in der Regel von Oktober bis Mai bespielt,

„Kaspertheater“ angeboten wird. Auch geht die Auswahl der Stü-

und andere Höhepunkte bereichern ebenso das Programm

produzierte diese Kinderoper mit schauspielernden und musi-

pro Jahr gibt es etwa 4 Neuinszenierungen, hinzukommen im

cke und Spielstoffe über das im Kaspertheater Übliche hinaus.

wie viele bekannte Größen der Kabarettszene. Mathias Tretter,

zierenden Kindern und Schülern. Für die Erwachsenen gab es

Programm meist 2 Wiederaufnahmen. Gespielt wird jeweils etwa

Unter Verzicht auf Modernismen werden Geschichten und Mär-

H. G. Butzko, TBC, Kinderzauberer Herr Zafetti und Süß & Mix

im Jahr 2009 „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und

6 Wochen en suite, dann ist Programmwechsel. Da das Theater

chen gespielt, die auch, „heutige“ Kinder fesseln und begeistern.

sind regelmäßig zu Gast auf der Bühne des Theaters.

den „Neunerplatz Sommer“ mit Musik und Würstchen zum

viele Stammgäste hat, hat sich diese Form bewährt. Sämtliche

Ohne dem Konzept als Kaspertheater untreu zu werden, hat Udo

Lesungen, Musikveranstaltungen und Gastspielen freier Thea-

Sommerferienbeginn.

Vorstellungen werden von Theaterleiter und Puppenspieler Udo

Gläser in den vergangenen Jahren das Programmangebot des

tergruppen steht das Haus offen gegenüber und bietet damit ein

Daneben beteiligt sich das Theater am Neunerplatz bei Stadt-

Gläser gespielt, der auch für die Inszenierungen und Textfassun-

Theaters um Stücke ohne Kasper erweitert. Neben klassischen

Forum für unterschiedliche Veranstaltungen, wie z. B. Rosa-Hilfe-

teilfesten in der Zellerau, dem Stadtfest in Würzburg und arbei-

gen der Stücke verantwortlich zeichnet.

Handpuppen wird auch mit Stabfiguren, Fadenmarionetten und

Gala, Fremdsprachentheater „Teatro in Cerca“, das Stücke in

tet bei entsprechenden Gelegenheiten mit der benachbarten

Das Theater versteht sich als klassisches Puppentheater, gespielt

Klappmaulfiguren gespielt.

italienischer Sprache anbietet. Auch das „White Horse Theatre“

Zellerauer Hauptschule zusammen.

ist mit Jugendstücken in engl. Sprache regelmäßig zu Gast.

Jahr

2006

2007

2008

Zuschuss der Stadt Würzburg (Euro)



6.055

9.889

Anzahl der Vorstellungen

140

140

140

Besucher

6000

6000

6000

Kasperhaus Leitung: Udo Gläser Julius-Echter-Straße 8, 97084 Würzburg Telefon (0931) 359 34 94 www.theater-kasperhaus.de

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

88.114

83.445

124.532

Zuschuss der Stadt Würzburg

19.052

19.379

24.209

Investitionskostenzuschuss





2.400

Andere öffentliche Zuschüsse

4.000

4.000

7.000

Anzahl der Vorstellungen, Eigenproduktion & Gastspiele

147

167

169

Besucher

8.800

10.310

11.892

Theater am Neunerplatz GbR Leitung: Sven Höhnke, Heike Mix und Wolfgang Salomon Adelgundenweg 2 a, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 54 43 www.neunerplatz.de

66

werkstattbühne

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

werkstattbühne

kulturbericht

67

werkstattbühne Gleich hinter dem Mainfranken Theater liegt Würzburgs ältestes und wohl ambitioniertestes Privattheater: die Werkstattbühne

Jahre 2006 – 2008

Ein Bild der aufgeklärten Diversifikation bildet der Spielplan

(60 bis 65 Plätze). Es versteht sich als literarisch-politische Bühne emanzipatorischen Charakters und arbeitet sowohl mit Laien-

Gerade ein Überblick über die letzten 3 Spielzeiten zeigt deut-

der Werkstattbühne, ein Versuch aus der nach Kant selbstver-

als auch mit Berufsschauspielern zusammen.

lich den Weg der Werkstattbühne zwischen Skylla und Charyb-

schuldeten Unmündigkeit herauszuführen.

dis: Klassisches wie Goethes „Werther“ (2005/06), Büchners Ein Theaterbesessener und viele Experimente

bekannte Lautpoeten wie Franz Mon, Gerhard Rühm und Oskar

„Lenz“ (2007), der „Untertagblues“ (2008) von Peter Handke,

Freilichtspiele im Efeuhof

Seit der Spielzeit 1981/82 (Eröffnung im Dezember 1981 mit

Pastior in die Werkstattbühne eingeladen. Die deutschsprachi-

„Das letzte Band“ von Samuel Beckett (2006) sowie „Der auf-

Seit 1997 veranstaltet die Werkstattbühne auch während der

„Die Bestrahlung und Verfolgung des Herrn Robert B. durch die

gen zeitgenössischen Autoren wie Peter Handke, Martin Sperr,

haltsame Aufstieg des Arturo Ui“ (2006/07), dann Shakes-

Sommermonate Freilichtspiele im Efeuhof des Rathauses mit

Staatsterroristen“, ein Stück nach authentischen Texten von

Herbert Achternbusch, Rainald Goetz, Heiner Müller und vor

peares „Was ihr wollt“ (2007), „Die Physiker“ von Dürrenmatt

populäreren Stücken, u. a. „Ritter Unkenstein“ von Karl Valen-

Wolfgang Schulz) arbeitet der Theater-Maniac Wolfgang Schulz

allem Thomas Bernhard erlebten hier zum Teil ihre Würzburger

(2007) und „Emilia Galotti“ von Lessing (2007). Dazwischen die

tin, „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist, „Amadeus“

in diesem, mit diesem und für dieses Theater. Schulz ist ein

Erstaufführung.

RAF-Collage „Was wir wollen, ist die Revolution“ von Wolfgang

von Peter Shaffer, „Der Geizige“ von Molière, „Die Weibervolks-

Schulz, die wieder einmal die Gemüter erregte bis hin zu For-

versammlung“ von Aristophanes sowie zuletzt „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo.

Theaterbesessener mit Ecken und Kanten, der dem Spielplan seinen individuellen Stempel aufprägt. Neben spektakulären

Klassiker und Komödien

derungen, der Werkstattbühne die Subventionen zu streichen.

Produktionen seiner eigenen Stücke („Niagara“, „Krakatoa-

In jüngster Zeit hat sich die Werkstattbühne verstärkt klassi-

Dann wiederum „Ein idealer Gatte“ von Oskar Wilde (2007/08),

Krakatau“, „Phalásarna“, „Pol-Pol“, „Hitlers Schädel“) brachte

schen Stoffen zugewandt, da von Seiten der Schulen in Würz-

„1984“ nach dem Roman von Orwell (2008) sowie „Geschlos-

Unterstützt wird die Werkstattbühne, die fast 10 Jahre ohne

Schulz in den zurückliegenden Jahren nicht nur Lebensbilder in

burg und Umgebung diesbezüglich eine starke Nachfrage be-

sene Gesellschaft“ von Sartre und „Amphitryon“ von Kleist,

jegliche Subvention auskommen musste, mittlerweile von

Form von Collagen über fränkische Autoren wie Leonhard Frank,

steht. Zur Aufführung kamen zum Teil als Neuinszenierungen

beide 2007/08 aufgeführt und in der neuen Saison 2008/2009

der Stadt Würzburg, dem Bezirk Unterfranken und dem Bayer.

Leo Weismantel, Oskar Panizza und Max Dauthendey, sondern

u. a. Goethes „Urfaust“, Büchners „Woyzeck“ und „Leonce und

wieder aufgenommen. Abgeschlossen wurde das Spieljahr

Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Trä-

auch audiovisuelle Experimente mit Texten von Euripides („Bel-

Lena“, Schillers „Don Carlos“, „Die Räuber“ und „Kabale und

2008 mit einem Renner, nämlich mit einer Neuinszenierung Lo-

ger des Theaters ist die Werkstattbühne e.V.

lerophontes“) oder Fernando Pessoa. Überhaupt stand und

Liebe“, Lessings „Emilia Galotti“ (2008) sowie Dürrenmatts

riotscher Sketche unter dem Titel „Die Ente bleibt draußen“.

steht das Experiment im Vordergrund des Spielplans. Einen

„Die Physiker“ (2005/06). Auch Bertolt Brecht steht immer

handfesten Skandal verursachte seinerzeit die Aufführung des

wieder auf dem Spielplan. Zu seinem 100. Geburtstag konnte

Stücks „Zwei Hühner werden geschlachtet“ von Alf Poss (2002),

die Werkstattbühne mit einem von Wolfgang Schulz bearbei-

mit dem die Werkstattbühne landesweit für Aufregung sorgte

teten Fragment von „Hans im Glück“ aufwarten. Ferner kamen

und die Wut der Tierschützer auf sich lenkte.

in jüngster Vergangenheit „Mann ist Mann“ (2003/04) und erst

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

159.200

135.900

131.605

Zuschuss der Stadt Würzburg

22.224

22.661

23.991

Investitionskostenzuschuss





10.204

kürzlich (2009) die „Flüchtlingsgespräche“ zur Aufführung. Modernes und Zeitgenössisches

Dem Wunsch des Publikums nach leichterer Kost trug die Werk-

Einen wesentlichen Rang nahm die Moderne Anfang der 90-er

stattbühne durch gut besuchte Komödien Rechnung, wie etwa

mit einer Dada- Collage, mit hoch gelobten Musikstücken und

„Liebe, Sex und Therapie“ von Tony Dunham, dem Loriot-Abend

Andere öffentliche Zuschüsse

34.574

35.661

50.585

Texten von Gertrude Stein, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky

unter dem Titel „Ach Was“ sowie Peter Turrinis „Die Wirtin“ nach

Anzahl der Vorstellungen

165

167

158

und den kleinen Stücken von Samuel Beckett ein. Dazu wurden

Goldoni.

Besucher

ca. 7500

ca. 6350

5027

Werkstattbühne Leitung: Dr. Wolfgang Schulz Rüdigerstraße 4, 97070 Würzburg Telefon (0931) 5 94 00 www.werkstattbuehne.com

68

Theater spielberg

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Africa Festival

69

Theater spielberg

Africa Festival

Das Theater Spielberg ist ein Puppentheater, das in einem zauberhaften, durch Holz geprägten und mit vielen Puppen und Figuren

Das Internationale Africa Festival zählt heute als das größte Festival für afrikanische Musik und Kultur in Europa. Jährlich werden

und weiteren Details versehenen Häuschen im Stadtteil Grombühl beheimatet ist.

mittlerweile bis zu 100.000 Besucher gezählt, in den letzten 21 Jahren kamen so insgesamt schon mehr als 1.600.000 Besucher auf die Mainwiesen nach Würzburg, um den kulturellen Reichtum des schwarzen Kontinents kennen zu lernen.

Sein Gründer und Leiter Norbert Böll arbeitet mit unterschiedli-

gespielt werden, und es gibt im Theater Spielberg Gastspiele

chen Bühnen-, Puppen- und Spieltechniken und stellt stets die

auswärtiger Bühnen.

Zur Eröffnung und bisweilen auch für die gesamte Festivalzeit

Kreativität mit einfachen Mitteln und nicht die kühle Perfektion

Eine Besonderheit ist das Kindercafé. Es hat nach den Vorstel-

sind stets zahlreiche afrikanische Botschafter und Minister,

wie Miriam Makeba, Youssou N’Dour, Touré Kunda, Angelique

in den Vordergrund. Mit dem unmittelbaren und dem schon fast

lungen geöffnet und kann auch für Kindergeburtstage gemietet

Vertreter des Auswärtigen Amtes, der Bayerischen Staatsregie-

Kidjo, Hugh Masekela und viele andere mehr zählten und zäh-

körperlich spürbaren Bühnengeschehen soll die Fantasie der

werden. Hier kommt die Geburtstagseisenbahn zum Einsatz,

rung sowie von internationalen Organisationen zu Gast – sie

len immer wieder zu den gern gesehenen Gästen des Festivals.

Zuschauer angeregt werden. Die Zielgruppe des Hauses sind

eine Form des Erzähltheaters mit Hilfe einer Modelleisenbahn.

alle wissen zu schätzen, dass das Africa Festival heute zu den

Neben dem Musikprogramm gibt es alljährlich auch ein großes

zum einen Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren, aber auch Er-

2008 feierte das Theater sein 30-jähriges Bestehen mit einem

wichtigen Treffpunkten afrikanischer Kultur außerhalb Afrikas

Kinderprogramm, begleitende Ausstellungen, prominent be-

wachsene, denen das Theater im Abendprogramm z. B. zusätz-

Sommerfest für Kinder und einem Jubiläumsabendprogramm

gehört. Aber nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei

setzte Podiumsdiskussionen, ausgewählte Dokumentarfilme,

lich zum Schauspiel Kulinarisches in fein verwobenen Komposi-

mit 5-Gänge-Menü. Im Jahr 2008 fanden auch die 21. Puppen-

den Medien ist die Resonanz ungebrochen positiv. Jedes Jahr

einen Handwerkermarkt und einen großen Basar sowie vielfäl-

tionen anbietet.

spieltage im Theater Spielberg statt.

haben sich mehr als 100 Journalisten aus dem In- und Ausland

tig kulinarische Spezialitäten des schwarzen Kontinents. Mit

ten Zirkuszelt auf den Mainwiesen präsentiert wird. Künstler

Das Puppentheater existiert seit 1978 und wurde in Randers­

Das Theater Spielberg wird gefördert durch die Stadt Würzburg,

akkreditiert, um über das Festival zu berichten.

Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wird dem Festival

acker in einer kleinen Gasse namens „Spielberg“ gegründet.

den Bezirk Unterfranken, den Freistaat Bayern und durch einen

Das Festival wendet sich an Besucher aller Altersgruppen, Na-

ab 2008 ein Festzuschuss in Höhe von 40.550 Euro jährlich ge-

Sesshaft war es dann ab 1983 im idyllischen Hinterhofhaus in

eigenen Förderverein.

tionalitäten und Hautfarben. Es hat sich insbesondere für die

währt.

Würzburgs Stadtteil Grombühl. Das Theater hat ständig ca. 10

afrikanische Gemeinschaft in Europa als fester Punkt im Jahres-

Kinderstücke im Repertoire, es gibt 3 Koproduktionen mit dem

kalender etabliert. Aber auch für viele afrikanische Musiker ist

„Theater der Badewanne“ aus Stuttgart, die in beiden Häusern

dieses Festival ein Bezugspunkt, auf dem etliche ihren Durchbruch in Europa feierten. Ein Schwerpunkt des Festivals ist die Musik Afrikas, die auf verschiedenen Bühnen, u. a. im berühm-

Jahr

2006

2007

2008

Jahr

2006

2007

2008 Afro Project e. V.


Gesamtausgaben (Euro)

58.479

75.094

69.834

Zuschuss der Stadt Würzburg

7.857

10.044

12.105

Andere öffentliche Zuschüsse

8.500

11.000

14.000

Anzahl der Vorstellungen

124

125

127

Anzahl der Gastspiele des Hauses auswärts

ca. 25

ca. 25

ca. 25

Besucher

5.600

5.200

6.500

Theater Spielberg Leitung: Norbert Böll Reiserstraße 7, 97080 Würzburg Telefon (0931) 266 45 www.theater-spielberg.de

Gesamtausgaben (Euro)

900.000

1,0 Mio.

1,2 Mio.

Zuschuss der Stadt Würzburg

22.962

28.574

40.550

Andere öffentliche Zuschüsse

keine Angaben

keine Angaben

keine Angaben

Anzahl der beteiligten Künstler

250

250

250

Programmpunkte

51

51

54

Besucher

75.000

80.000

100.000

Leitung: Dr. Stefan Oschmann & Afro Project e. V. Kaiserstraße 16, 97070 Würzburg Telefon (0931) 150 60 www.afro.wuerzburg.de

70

Umsonst & Draussen Festival Würzburg

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Jazzinitiative Würzburg / Würzburger Jazzfestival

71

Umsonst & Draussen Festival Würzburg

Jazzinitiative Würzburg / Würzburger Jazzfestival

Ziel des Umsonst & Draussen Festivals – mit bis zu 100.000 Besuchern eines der größten eintrittsfreien Festivals in Deutschland

Die Jazzinitiative Würzburg wurde 1983 gegründet und zählt heute rund 140 Mitglieder. Die wichtigste und zugleich prominenteste

– ist es, einen kulturellen Begegnungs- und Erlebnisraum für jedermann zu schaffen – nach dem Motto: barrierefrei, weil eintritts-

Aktivität der Jazzinitiative, das Würzburger Jazzfestival, findet jedes Jahr im Oktober im Stadtteilzentrum Grombühl, Felix-Fechen-

frei. Die Förderung des musikalischen Nachwuchses ist ein elementares Element in der Arbeit des Umsonst & Draussen e. V., eines

bach-Haus, statt: Dort werden hochkarätige Musiker aus dem deutschsprachigen Raum und Nachwuchskünstler präsentiert.

gemeinnützigen Vereins, der 1994 gegründet wurde.

Das Festival setzt dabei auf Qualität, nicht nur auf weltweit reDas Festival findet seit 1988 jährlich im Juni statt. In den ersten

Von Anfang an bot das Umsonst & Draussen bereits weitaus

nommierte Namen. Die Konzerte werden regelmäßig vom Bay-

Jahren war die Stadt Würzburg Veranstalter, später übernahm

mehr als „nur“ Musik. Heute zählt zum Beispiel das „Kunst-

erischen Rundfunk (Hörfunk) aufgezeichnet und auf Bayern

ein Verein die Verantwortung und Initiative zur Weiterentwick-

Zelt“, in dem es Ausstellungen bildender Künstler zu sehen gibt

Klassik gesendet, und folgerichtig genießt das Würzburger

lung des Festivals, maßgeblich geprägt durch den jetzigen Ge-

und in dem ein überregional beachteter EspressoTest stattfin-

Jazzfestival in der bayerischen Jazzszene und darüber hinaus

schäftsführer, Ralf Duggen.

det, zum festen Bestandteil des Festivals. Gleiches gilt für das

einen guten Namen. Neben dem Festival trägt die Jazzinitiative

Neben der Durchführung des Festivals veranstaltet der Verein

große Kinderprogramm, die Gedichtausstellung „WortWeg“, die

durch Einzelkonzerte zur kulturellen Vielfalt in Würzburg bei.

ein kleines eintägiges Festival namens „Sommerloch“ im Au-

Stände für Initiativen aus dem sozialen Bereich, Improtheater

Künstler der Region machen einen starken Interpretenanteil bei

gust auf der Bastion; seit 2005 verleiht er gemeinsam mit der

und PoetrySlam. In den letzten Jahren öffnet sich das U&D pro-

den Initiativkonzerten aus. Präsenz im Rundfunk brachte über

Stadt Würzburg und der Distelhäuser Brauerei den Preis für

grammatisch und schafft Auftrittsmöglichkeiten jenseits des

den lokalen Sender W1 lange Zeit die Jazzmusik einem breite-

junge Kultur. Das Umsonst & Draussen hat sich im Laufe der

offiziellen Bühnenprogramms und ohne inhaltliche Auswahl:

ren Pub­likum nahe. Andererseits trugen Ausstrahlungen von

Jahre zu einem der größten Festivals in Deutschland entwi-

„Drei Songs“ steht kleinen Besetzungen offen, die „U25“-Bühne

Initiativ­konzerten im Bayerischen Rundfunk den Namen der

ckelt, zu dem Besucher aus ganz Deutschland nach Würzburg

ist für ganz junge Bands, und bei der Straßenmusik am Sams-

Stadt weit über die Region hinaus. Schließlich liegt dem Ver-

kommen, auch wenn der Besucherschwerpunkt immer noch

tagnachmittag können Künstler in bester Straßenmusikmanier

ein die Ausbildung zum Jazz am Herzen. Er bietet Workshops

der Großraum Würzburg ist. Das Umsonst & Draussen hat in-

auftreten. Mit Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wird

an und lindert die Raumnot praktizierender Musiker, indem er

zwischen den positiven und ursprünglichen Charakter eines

dem Festival ab dem Jahr 2008 ein Festzuschuss in Höhe von

einen voll ausgestatteten Proberaum Mitgliedern kostenlos zur

„Volksfestes“– allerdings mit künstlerischem Anspruch.

15.000 Euro jährlich gewährt.

Verfügung stellt. Die Jazzinitiative Würzburg e. V. erhielt im Jahr 2000 die Kulturmedaille der Stadt Würzburg.

Jazzinitiative Würzburg

Jahr

2006

2007

2008

Umsonst und Draussen

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

267.000

270.000

284.000

Zuschuss der Stadt Würzburg

2.000

5.000

15.000

Andere öffentliche Zuschüsse

5.400

9.900

15.150

Programmpunkte, Künstlergruppen

c. 60

ca. 60

ca. 60

Besucher

80.000

50.000

55.000

Leitung: Ralf Duggen Umsonst & Draussen e.V. Untere Dorfstraße 1, 97270 Kist Telefon (0 93 06) 98 55 74 www.umsonst-und-draussen.de

Leitung: Dr. Jörg Meister, Joachim Fildhaut, Thomas Klopfer,

Festival Würzburg

Gesamtausgaben (Euro)

23.000

28.032

25.574

Zuschuss der Stadt Würzburg

4.571

4.694

4.750

Andere öffentliche Zuschüsse

10.000

10.700

11.000

Programmpunkte, Anzahl der Künstler(-gruppen)

8

9

11

Besucher

600

600

600

Bruno Marterstock, Dr. Jörg Meister (1. Vorsitzender) Klingenstraße 19, 97265 Hettstadt Telefon (0931) 462 420 www.jazzini-wuerzburg.de

72

Würzburg Jazz orchestra

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

BBK & künstlerhaus

73

Galerie des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) & Künstlerhaus (Druckwerkstatt)

würzburg Jazz orchestra Das Würzburg Jazz Orchestra (WJO) wurde im Frühjahr 2005 als Nachfolge-Band der „Big Band der Jazzinitiative Würzburg“ von dem Posaunisten, Komponisten und Bandleader Markus Geiselhart gegründet und wird von ihm bis heute sowohl musikalisch als

Die BBK-Galerie des Berufsverbandes Bildender Künstler Unterfrankens bietet ein eigenständiges Forum für zeitgenössische

auch organisatorisch geleitet.

Kunst. Im rechten Flügel des Würzburger Kulturspeichers präsentiert der BBK auf ca. 100 Quadratmetern sowohl Arbeiten seiner Mitglieder als auch Exponate von Gastkünstlern.

Das WJO, in dem Musiker aus dem gesamten deutschsprachi-

Künstlern (u. v. a. Mathias Rüegg, Ingolf Burkhardt, Ed Partyka,

gen Raum spielen, ist eines der wenigen freiberuflichen Jazz­

Herwig Gradischnig) stellt das WJO eine Besonderheit in der

Einzelausstellungen

Gruppenausstellungen.

Das Künstlerhaus ist eine Einrichtung der Stadt Würzburg, wird

orchester Deutschlands und arbeitet projektbezogen.

deutschen Jazzlandschaft dar und erlangte innerhalb kürzester

Austausch- und sonstige Projekte mit anderen Verbänden und

vom BBK geführt und genießt mit der eigenständigen Druckwerk-

Seit seiner Gründung spielte das WJO über 30 Konzerte, bei

Zeit überregionale Bedeutung. Seit 2006 veranstaltet das WJO

Institutionen, Künstlercafés während der Ausstellungen und

statt überregionale Bedeutung. Hier stehen den Künstlern ver-

denen bisher 26 verschiedene Produktionen zur Aufführung

mit der „Würzburg Big Band Lounge“ seine eigene Konzert-

Sonderveranstaltungen runden das Programm ab. Die ganz-

schiedene Druckpressen zur Verfügung. Technisch anspruchs-

kamen. Konzerte des WJO wurden mehrmals vom Bayerischen

reihe, bei der in der Regel pro Jahr fünf Neuproduktionen des

jährigen Öffnungszeiten bieten einen vielfältigen Blick auf die

volle Druckaufträge werden vom fachkundigen Werkstattleiter

Rundfunk mitgeschnitten bzw. gesendet.

Orchesters zu hören sind. Neben seiner regen Konzerttätigkeit

aktuelle Kunstszene in Unterfranken und darüber hinaus. Im

ausgeführt. Für Interessierte werden Radier-, Lithographie- und

Das WJO veröffentlichte im Jahr 2006 unter dem Titel „Artistry

in Würzburg spielte das WJO u. a. im Münchner Jazzclub „Unter-

Untergeschoss befindet sich das Künstlerhaus. Es besteht aus

Hochdruckkurse angeboten. Die Werkstattgalerie präsentiert

in Rhythm – The Music of Stan Kenton“ seine erste CD, welche

fahrt“ (2007), im Nürnberger „Loft“ (2008) sowie auf dem „Bay-

der Werkstattgalerie und der Druckwerkstatt.

ganzjährig Ausstellungen mit dem Schwerpunkt Grafik.

u. a. in den USA von Jack Bowers auf der renommierten Internet-

erischen Jazzweekend“ in Regensburg (2007). Zur Förderung

plattform „www.allaboutjazz.com“ besprochen wurde. Mit sei-

und Unterstützung des WJO wurde im Jahr 2007 der „Verein zur

ner starken künstlerischen und konzeptionellen Arbeitsweise,

Förderung zeitgenössischer Big Band Musik e.V.“ gegründet.

durch die interessante und einzigartige Projekte, wie etwa „Tri-

Das WJO fühlt sich der Jazztradition verpflichtet, auf deren

bute to Don Ellis feat. Thomas Gansch“ (2005 & 2007), „The

Grundlage aber jederzeit Experimente stattfinden und durch

other side of mozART“ (2006), „The Music of Würzburg Jazz

spartenübergreifende Projekte Neuerungen gesucht werden.

Composers“ (2007) oder „The Music of the United Jazz & Rock

Mit Beschluss des Stadtrates vom 02.04.2009 wird dem Würz-

Ensemble feat. Herbert Joos“ (2008) verwirklicht wurden, aber

burg Jazz Orchestra ein Festzuschuss in Höhe von 12.500 Euro

auch durch die Zusammenarbeit mit international anerkannten

jährlich gewährt.

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

17.726

29.455

48.218

Zuschuss der Stadt Würzburg





4.500

Andere öffentliche Zuschüsse





4.500

Anzahl der Auftritte

13

14

14

Besucher (ohne Gastspiele)



859

689

Anzahl der teilnehmenden Künstler

33

53

42

Würzburg Jazz Orchestra Leitung: Markus Geiselhart c/o Markus Geiselhart, Alsegger Straße 42/11, A-1180 Wien Telefon 0043-(0) 19 23 13 79 www.wuerzburgjazzorchestra.de

wechseln

mit

Wissenswerte Daten zu BBK/Künstlerhaus

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

45.817 / 28.269

35.540 / 24.042,28

26.704 / 30.783

Zuschuss der Stadt Würzburg an BBK

2.205

4.309 / –

2.989 / 871

Betriebskostenzuschuss Künstlerhaus

12.000

14.525

14.189

Förderpreis des Bezirks an BBK

5.000

Andere öffentliche Zuschüsse

19.127 / 7.700

11.420 / 7.700

14.195 / 7.700

Anzahl der Veranstaltungen

4 / 3

1 / 1

2 / 2

Anzahl der Ausstellungen

12 / 10

13/10

12 / 11

Anzahl der Kursangebote

0 / 4

0/7

0 / 9

Besucher

6063 / 5.717

5134 / 4.843

5188 / 4.694

BBK & Künstlerhaus Leitung: Thomas Reuter, Dorette Riedel, Jürgen Hochmuth Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 506 12 www.bbk-unterfranken.de

74

Kunstverein würzburg

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

Kunstschiff ARTE NOAH des Kunstvereins Würzburg

kulturbericht

Galerie im Spitäle / VKU

75

Galerie im Spitäle der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU)

Das Kunstschiff „Arte Noah“, die „schwimmende Galerie“ des Kunstvereins Würzburg e. V., liegt im Alten Hafen direkt hinter dem Kulturspeicher. Anliegen des Kunstvereins ist es, der jungen bzw. jüngsten zeitgenössischen und überregionalen Kunst in Würz-

Die VKU versteht sich als wesentlicher Bestandteil der freien Kulturszene Würzburgs. „Kunst schaffen und Kunst fördern“ –

burg ein Forum zu bieten.

so definiert sich der Leitgedanke der Vereinsarbeit. der Liegeplatz vom Willy-Brandt-Kai ins Hafenbecken des Alten

Die Organisation von Kunstausstellungen und korrespondieren-

Hier zeigen die aktiven Mitglieder oder Gäste (z. B. der Kultur-

schließlich ehrenamtlich geführter Verein, verfügt seit 1995

Hafens verlegt, wo das Schiff nun in unmittelbarer Nähe zum

den Bildungsveranstaltungen für die Mitglieder und die kunst-

preisträger 2007 der Stadt Würzburg Herbert Mehler) in Einzel–

über ein eigenes Galerie- und Veranstaltungsschiff, die „Arte

Kulturspeicher und zur Freitreppe am umgestalteten Heizkraft-

interessierte Bevölkerung ebenso wie die Zusammenarbeit mit

oder Gruppenausstellungen ihre aktuellen Arbeiten.

Noah“. An Bord werden seither zeitgenössische Kunst überre-

werk zu finden ist. Die Arte Noah gibt auch jungen, Erfolg ver-

kulturellen Körperschaften und Institutionen, die künstlerische

In den vergangenen Jahren ist die VKU mit einem neuen, krea-

gionaler Künstlerinnen und Künstler, bisher zum Beispiel von

sprechenden Musikern ein Podium, um sich einem ausgesuch-

und kulturpolitische Zwecke verfolgen, ist Aufgabe der Vereini-

tiven Ausstellungskonzept an die Öffentlichkeit getreten. Aus-

Der 1989 gegründete Kunstverein Würzburg e. V., ein aus-

Norbert Kleinlein, Ottmar Hörl, Sonja Edle von Hoeßle, Kurt

ten Publikum vorzustellen. Außerdem kann man die Arte Noah

gung. Zurzeit vertritt die VKU ca. 200 Mitglieder.

stellungsprojekte wie „1300 mal klein kariert“ anlässlich des

Kocherscheidt, Annette Schröter und Kathraina Albert, in wech-

mit ihrem außergewöhnlichen Ambiente für Festlichkeiten, ge-

Mitglieder der VKU sind bildende Künstlerinnen und Künstler

Stadtjubiläums 2004 oder die Aktion „VKU on tour 2007“ ver-

selnden Ausstellungen präsentiert. Darüber hinaus finden hier

schäftliche Meetings oder Tagungen mieten. Im Jahr 2009 fei-

sowie Kunstschaffende verwandter Bereiche wie Architekten,

zeichneten hohe Besucherzahlen. Im Jahr 2006 veranstaltete

Vorträge, Filmabende und Konzerte statt. Im Jahr 2007 wurde

erte der Kunstverein Würzburg e. V. seinen 20. Geburtstag.

Designer, Fotografen, Kunsttherapeuten und Kunsthandwerker

die VKU einen Wettbewerb in Zusammenarbeit mit dem Selbst-

aus Unterfranken. Sie versteht sich als Interessenvertretung

hilfebüro der Stadt Würzburg. Im Staatsbad Bad Kissingen war

und Berufsverband aller Sparten der bildenden Kunst. Unter-

im Sommer 2008 unter dem Titel „Kunstform – Naturform, Figu-

stützung findet die VKU durch Fördermitglieder, die als Privat-

ren im Park“ eine spektakuläre Präsentation von Großplastiken

personen oder Firmen die Kulturarbeit der VKU finanziell und

einiger VKU-BildhauerInnen zu sehen.

ideell mittragen.

Der Ausstellungsort Spitäle erweist sich in den letzten Jahren

Den Kern der Kulturarbeit in der VKU bilden jährlich 10 bis 12

immer mehr als Raum mit Atmosphäre und Stil, in dem bildende

Ausstellungen im Spitäle an der Alten Mainbrücke in Würzburg.

Kunst, Musik und Literatur eine einmalige Symbiose eingehen.

Kunstverein Würzburg e. V.

Jahr

2006

2007

2008

Leitung: Christa Roosen

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

31.638

34.820

44.406

Zuschuss der Stadt Würzburg

7.060

5.501

6.230

Investitionskostenzuschuss





480

Anzahl der Ausstellungen

5

3

6

(bis 2008) Ramona Lang-Fränznick (ab 2008) Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon 0171 / 54 55 43 25 www.kunstverein-wuerzburg.de

Gesamtausgaben (Euro)

83.000

90.000

85.000

Zuschuss der Stadt Würzburg

15.061

15.103

16.628

Andere öffentliche Zuschüsse

18.000

18.000

18.000

Anzahl der Veranstaltungen

20

20

25

Anzahl der Ausstellungen

12

12

12

Anzahl der Projekte

2

2

3

Besucher

25.000

28.000

24.000

VKU Leitung: Thomas Wachter Bismarckstraße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 353 98 42 www.vku-kunst.de

76

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg)

kulturbericht

1. Kage Elferrat Würzburg

77

AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg)

1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg

Das AKW (Autonomes Kulturzentrum Würzburg) wurde im Februar 1982 in der Martin-Luther-Straße 4 gegründet. Acht Jahre später

Die 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg 1935 e.V. pflegt Brauchtum und hier wiederum das Brauchtum der fränkischen

wurde dort gebaut und das AKW musste sein Domizil verlassen.

Fasenacht. Die 1. KaGe Elferrat Würzburg stellt jährlich das Würzburger Prinzenpaar, organisiert federführend neben dem großen Faschingszug am Faschingssonntag den Kinderfaschingszug am Faschingssamstag, alle zwei Jahre den Sturm aufs Rathaus und am

Ein Neustart erfolgte nach vielen innerstädtischen Diskussio-

Faschingsdienstag den Faschingszug in Heidingsfeld.

nen im Juli 1992 in einer Kneipe und einer Veranstaltungshalle auf dem Patriziergelände in der Zellerau.

Daneben findet mindestens eine Gala-Kostümprunksitzung

Tanzgarde. Eine Gruppierung der 1. Karnevalsgesellschaft

statt. Sozial engagiert, besucht die 1. KaGe Elferrat Würzburg

Elfer­rat Würzburg, der so genannte Ehrenrat, ist ein selbstän-

Das AKW wurde in der Tradition der soziokulturellen Zentren ge-

am Nachmittag des Rosenmontag traditionell etwa 10 bis 15

diger juristischer gemeinnütziger Verein, der sich Förderkreis

gründet. Neben nicht-kommerziell ausgerichteten Veranstaltun-

Senioreneinrichtungen in der Stadt Würzburg. Am Faschings-

Ehrenrat e. V. nennt. Aufgabe des Ehrenrates waren und sind

gen (z.B. Musik, Theater, Lesung, Film, Diskoabende) war das

dienstag findet traditionell der Kehraus mit der Faschings­

Auf- und Ausbau des Hirtenturms, des südwestlichsten Punktes

AKW auch Treffpunkt für zahlreiche Gruppen (Politische Grup-

beerdigung statt. Je nach Wetterlage finden sich zum Faschings-

der ursprünglichen Stadtbefestigung. Aus Spendengeldern und

pen, Offene Behinderten Arbeit, Lesben und Schwule, etc.).

zug zwischen 70.000 und 110.000 Zuschauer ein. Circa 220

Beiträgen wurde der Turm aus einer Ruine zur jetzigen histori-

Zugnummern mit etwa 3.500 Aktiven gestalten den Zug. Beim

schen Form rekonstruiert. Die bisherigen Gesamtkosten belie-

Die Jahre 2006 bis 2008 waren durch große finanziellen Prob-

Sturm aufs Rathaus wirken ca. 2.300 Aktive verschiedenster

fen sich auf ca. € 350.000. Der Turm wird auf den vorhandenen

leme des AKWs geprägt. Zahlreiche Wechsel der Vorstandschaft

Karnevalsgesellschaften der Stadt Würzburg und des Umlandes

drei Ebenen für Vereinszwecke genutzt. Das jährliche Spenden-

und in der Mitarbeiterschaft, unterschiedliche Ansichten über

mit. Die Gala-Prunksitzung im CCW wird von etwa 700 Zuschau-

aufkommen des Förderkreises Ehrenrat beträgt jährlich etwa

die Ausrichtung des Hauses und sinkende Besucherzahlen

ern und der Prinzenball von etwa 200 Gästen besucht.

€ 20.000 bis € 25.000. Der Förderkreis Ehrenrat e. V. verwendet

führten letztendlich im April 2009 zur Insolvenz und damit zur

die eingenommenen Spenden satzungsgemäß für gemeinnüt-

Auflösung des Trägervereins und zur Schließung des Hauses.

Die Brauchtumspflege umfasst die Ausbildung des Spielmanns-

zige Zwecke im Bereich der Brauchtumspflege zur fränkischen

zuges der Ranzengarde, Jugendarbeit und die Ausbildung der

Fasenacht, insbesondere zum Unterhalt des Hirtenturms.

Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

ca. 50.000

ca. 50.000

ca. 50.000

Zuschuss der Stadt Würzburg

4.582

4.798

2.300

(Umzüge, Sitzungen, Feste, Auftritte)

ca. 20

ca. 20

ca. 20

Besucher

bis zu 110.000

bis zu 110.000

bis zu 110.000

Anzahl der Mitwirkenden

ca. 5.000

ca. 5.000

ca. 5.000

Anzahl der Veranstaltungen Jahr Zuschuss der Stadt Würzburg (Euro)

2006 22.757

2007 24.053

2008 25.378

1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg Leitung: Dr. Reinhart Stumpf Haugerpfarrgasse 7, 97070 Würzburg

78

Filminitiative Würzburg / Internationales Filmwochenende

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

salon 77

79

Filminitiative Würzburg/ Internationales Filmwochenende

salon 77

Vor über 30 Jahren haben in Würzburg einige filmbegeisterte Menschen, die sich hauptsächlich aus Studenten zusammensetzten,

Der „Salon 77“ besteht als gemeinnütziger Verein seit dem Jahre 1977. Gefördert werden die künstlerische Darbietung, kulturelle

das erste Mal ein Festival des internationalen Films organisiert. Seitdem hat sich das Internationale Filmwochenende zu einer

Bildung und die soziokulturelle Kommunikation.

festen Institution entwickelt. Die Künstlerinitiative veranstaltet den Kunsthandwerkermarkt

Zielsetzung der Verantwortlichen ist die Erweiterung des Pro-

Es findet stets Ende Januar statt, präsentiert innerhalb von vier

Nach der Schließung des Corso Kinos im Dezember 2009 wird

Klein Montmartre und präsentiert die Projekte Internationale

gramms und die Ausdehnung bereits bestehender Projekte auf

Tagen bis zu 100 Filme und zieht mittlerweile jährlich bis 13.000

erstmals das CinemaxX das Hauptfestivalkino sein, was die

Tanztage und das Flamencofestival.

mehrere Tage sowie eine weitere Verbesserung der Ausstattung

Festivalbesucher an.

Veranstalter und alle Beteiligten vor neue Herausforderungen

Die Einrichtung bietet Räumlichkeiten für MusikerInnen, Tän-

vorhandener Räumlichkeiten.

Das Festival und die Filminitiative sind gemeinsam gewach-

stellt.

zerInnen, FotografInnen und freischaffende Dozenten. Der

sen, über die Jahre kamen mehr Kinosäle hinzu und mehr

Schwerpunkt liegt das ganze Jahr über auf regelmäßigen Kursen

Filme konnten gezeigt werden. Ein Markenzeichen blieb stets

und Workshops im Tanz-, Musik- und künstlerischen Bereich.

die Begeisterung für das Kino abseits vom Mainstream und die

In den Jahren 2006 bis 2008 wurden die Räumlichkeiten reno-

Neugier auf das, was auf den Leinwänden dieser Welt passiert.

viert. Sowohl der Kunsthandwerkermarkt als auch die beiden

Diese Begeisterung motiviert die ehrenamtlichen Filmfans Jahr

Projekte Internationale Tanztage und Flamencofestival (2007:

für Jahr, das Filmwochenende auf die Beine zu stellen.

Einzug ins Mainfranken Theater) wuchsen heran und etablierten sich als erfolgreiche Projekte.

Jahr Jahr

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

110.000

110.000

110.000

Filminitiative Würzburg e.V.

Zuschuss der Stadt Würzburg

13.767

14.132

14.100

Vorstand: Susanne Bauer,

Andere öffentliche Zuschüsse

14.500

14.500

14.500

Anzahl der Vorstellungen

ca. 100

ca. 100

ca. 100

Besucher

ca. 13.500

ca. 13.500

ca. 13.500

Anwesende Künstler beim Fimwochenende

ca. 30

ca. 30

ca. 30

Teilnehmende Häuser beim Filmwochenende

6

6

6

Manfred Kunz, Hannes Tietze Mittlerer Neubergweg 10, 97074 Würzburg Telefon (0931) 15077 www.filmwochenende.de

2006

2007

2008

Gesamtausgaben (Euro)

43.179,66

59.593,09

54.887,37

Zuschuss der Stadt Würzburg

4.955

5.600

5.605

Investitionskostenzuschuss





1.031

Andere öffentliche Zuschüsse

7.500

5.000

4.450

Anzahl der Vorstellungen

20

29

15

Anzahl der Veranstaltungen

5

9

6

Anzahl der Besucher

1.000

2.000

1.700

Anzahl der Kursangebote

67

75

78

Salon 77 Leitung: Mercedes Sebald Künstlerinitiative e.V. Richard-Wagner-Straße 60, 97074 Würzburg Telefon (0931) 287 67 49 www.salon77.de

80

siebold-museum

Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen

kulturbericht

Theater tanzSpeicher würzburg

81

siebold-museum

Theater tanzSpeicher würzburg

Das Siebold-Museum widmet sich neben dem Gedenken an den Würzburger Arzt und Naturforscher Philipp Franz von Siebold

Das Theater „tanzSpeicher würzburg“ ist ein professionelles freies Theater für den zeitgenössischen Tanz. Diese junge Kunstgat-

(1796-1866) der Pflege der japanischen Kultur und besitzt auf Grund seiner intensiven deutsch-japanischen Beziehungen interna-

tung findet im Würzburger Kulturspeicher in der Nachbarschaft zum Museum im Kulturspeicher einen idealen Produktions- und

tionale Ausstrahlung.

Veranstaltungsort. Der „tanzSpeicher“ will Forum sein für den neuen Tanz, für die regionale und internationale Tanzszene.

Mit Spendengeldern in Millionenhöhe und Unterstützung der

stellungen einen breit gefächerten Überblick der vielfältigen ja-

Newcomer, renommierte Choreographen, nationale und inter-

das Programm und geben Einblick in die neuesten Tendenzen

Stadt Würzburg eröffnete die im Jahr 2002 mit der Kulturme-

panischen Kultur. So gab es z. B. Ausstellungen zu den Themen

nationale Tanzschaffende finden hier eine Plattform, um ihre

und Strömungen der äußerst lebendigen und sich rasant ent-

daille der Stadt Würzburg ausgezeichnete Siebold-Gesellschaft

„Das alte Japan“, Japanischer Schwertschmuck, Kimonos, Kera-

Arbeiten zu präsentieren. Anliegen ist es, verschiedene cho-

wickelnden Kunstsparte Tanz. Eine wichtige Aufgabe sieht das

das Museum am 03.07.1997 in der 1887 erbauten Direktions-

mik, Sumi-e, Ukiyo-e, Oshi-e, Kalligraphie, Origami, Blaufärben,

reographische Handschriften vorzustellen und dem Publikum

Team des „tanzSpeichers“ in der Vermittlung der verschiedenen

villa des ehemaligen Bürgerbräu AG. Im Erdgeschoss wird die

alte japanische Photographien, Flora Japonica bzw. japanische

zu vermitteln. Der Spielplan beinhaltet Produktionen der Würz-

Formen und Impulse des zeitgenössischen Tanzes an das Publi-

Geschichte der fränkischen Ärzte- und Gelehrtenfamilie von Sie-

Heilpflanzen, Haiku und Haiga, japanisches Spielzeug sowie

burger „thomas kopp kompanie“ als Forum für die lokale und

kum. Gespräche mit Choreographen und Tänzern, Vorträge und

bold dokumentiert, und im 1. Obergeschoss werden Wechsel-

Malerei. Konzert- und Vortragsveranstaltungen ermöglichten

regionale Tanzszene, Gastspiele nationaler und internationaler

Diskussionen zu Tanzgeschichte und aktuellen Fragen erleich-

ausstellungen mit historischem bzw. zeitgenössischem Japan-

zusätzlich Einblicke in das japanische Alltagsleben der Vergan-

Kompanien, thematische Reihen, das Festival „Tanzlandschaft“

tern den Besuchern den Zugang zu dieser relevanten Sparte.

bezug gezeigt. Im Mansardengeschoss ist u. a. die im Aufbau

genheit und der Gegenwart. Daneben waren auch Ausstellun-

in den Jahren 2006, 2008 und 2010 sowie Kooperationen mit

Als eine der wenigen dem Tanz gewidmeten Stätten in Deutsch-

befindliche umfangreiche Präsenzbibliothek untergebracht.

gen zur „Academia Sieboldiana“, zu „Philipp Franz von Siebold

anderen Theatern.

land strahlt der „tanzSpeicher“ über die Stadt und Region aus

Das deutsch-japanische Forum im Untergeschoss wird auch

– Seine Familie, seine Zeit“, zu Alexander von Siebold, zu den

als internationale Begegnungsstätte genutzt. Kurse für Ikebana

Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki sowie zum

Company in residence ist die „thomas kopp kompanie“, die seit

Kooperationen und Koproduktionen, die den Tanzschaffenden

(Blumensteckkunst) und Origami (Papierfaltkunst) können hier

Leben der deutschen Kriegsgefangenen in japanischen Lagern

1996 regelmäßig Produktionen in Würzburg vorstellt. Sie findet

neue Impulse geben.

besucht werden. Gleichzeitig ist dort der Standort eines origi-

im 1. Weltkrieg zu sehen.

im Theater „tanzSpeicher würzburg“ geeignete Probe- und Ver-

nal japanischen Teehauses. Das Erlernen bzw. das individuelle

Mit Beschluss des Stadtrates vom 22.11.2007 wurde der Sie-

anstaltungsräume, und ihre Vorstellungen bilden die Basis des

Mit Beschluss des Stadtrates vom 26.04.2007 wurde dem

Genießen der japanischen Teezeremonie ist hier möglich. Das

bold-Gesellschaft für das Jahr 2008 ein Festzuschuss in Höhe

Spielplans. Den lokalen und regionalen Tanzgruppen bietet der

Theater „tanzSpeicher“ befristet auf drei Jahre ein Festzuschuss

Siebold-Museum präsentierte bisher in mehr als 60 Sonderaus-

von 12.000 Euro gewährt (ab 2009: 18.000 Euro jährlich).

„tanzSpeicher“ eine Möglichkeit, ihre Arbeiten zu zeigen. Gast-

in Höhe von 40.000 Euro gewährt (ab 2010: 50.000 Euro).

und eröffnet neue Perspektiven. Der „tanzSpeicher“ ermöglicht

spiele nationaler und internationaler Truppen komplettieren

Jahr

2006

2007

2008

Siebold-Museum

Jahr

2006

2007

2008

Leitung:

Gesamtausgaben (Euro)

32.851

49.506

43.684

Zuschuss der Stadt Würzburg

3.572

13.190

12.000

Andere öffentliche Zuschüsse







Anzahl der Ausstellungen

4

5

6

Besucher

keine Zählung

Wolfgang Klein-Langer Frankfurter Straße 87, 97082 Würzburg Telefon (0931) 41 35 41 www.wuerzburg.de/ siebold-museum

„tanzSpeicher würzburg“

Gesamtausgaben (Euro)



103,160

104.823

Zuschuss der Stadt Würzburg

15.251

45.000

40.000

Andere öffentliche Zuschüsse



15.000

42.500

Anzahl der Vorstellungen

25

23

35

Besucher

k. A.

987

1885

Leitung: Thomas K. Kopp & Dr. Brigitte Weinzierl Veitshöchheimer Straße 5, 97080 Würzburg Telefon (0931) 452 58 55 www.tanzspeicherwuerzburg.de

82

Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung

kulturbericht

Pleicher Handwerkerhaus, Sitz der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte

Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung

Domchor

Weitere geförderte Einrichtungen bis 4.000 Euro Förderung Musikvereine, Tanz-/Theatergruppen, Bildende Kunst, Kulturelle Gesellschaften

Tanz und Theatergruppen

2006

2007

2008

Spielmannszug Versbach

691





Studio für Neue Musik

1.103



1.264

Theatergruppe der Dompfarrei

3.418

3.598

3.427

TGH-Spielmannszug

672

682

652

Omega Theater

1.461



162

Tonkünstlerverband

1.715

1.677

2.832

Piccolo Teatro Espresso

984

976

4.189

Würzburger Rockgemeinschaft

211

667

664

Theater Augenblick

2.070

1.679

1.202

Würzburger Sängerverein

1.715

2.779

2.832

Theaterverein Valerio

601

732

1.648

Zitherclub Würzburg

124

171

267

Bildende Kunst

2006

2007

2008

Malerfürstentum Neu-Wredanien

2.181

2.627

1.693

Musikvereine

2006

2007

2008

Blaskapelle St. Sebastian

91

213

206

Kulturelle Gesellschaften

2006

2007

2008

Cappella Herbipolensis

435

837

892

Dommusikverein

1.715

2.779

2.464

Società Dante Alighieri

820

2.062

1711

Ensemble Con Brio

1.715

1.152

1.175

Deutsch-Amerikanische Gesellschaft

980

585

386 264

Folkcenter Omnibus

1.715

3.197

3.226

Deutsch-Britische Gesellschaft

1.795



Folk-Club Würzburg

343

622

735

Deutsch-Französische Gesellschaft

162



201

Gesangsverein Unterdürrbach

789



1.698

Deutsch-Iberische Gesellschaft

408

254

80

Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft

1.715

2.779

2.832

Deutsch-Südafrikanische Gesellschaft

682





Kammerorchester Grombühl

240

320

304

Frankenbund Würzburg

991

1.102

1.631

MGV Frohsinn Lengfeld

410

581

691

Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte

3.010

3.122

2.660

MGV Zellerau-Harmonia

538

654

519

Harmonie Gesellschaft

15

366

300

Musikalische Akademie

582

2.779

998

Heimat- und Volkstrachtenverein

62

152

88

ATV-Musikverein Unterdürrbach

138

224

112

Landsmannschaft der Oberschlesier

1.034

990

838

Ökumenischer Hochschulchor (jetzt Monteverdichor)

1.715

2.779

2.832

Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen

834

1362

1.695

Philharmonischer Chor St. Stephan

1.715

2.779



Leonhard-Frank-Gesellschaft

159

236

221

Polizeichor Würzburg

503

1.783

2.001

Main-Franken-Kreis

226

4.218

3.000

Sängergesellschaft Heimgarten

295

465

474

nulldrei e.V.

379

684

1.021

Sängerverein Versbach

251

371

625

Union Bayern-Bretagne

264

303

794

83

84

Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung

kulturbericht

Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung

Projekte und Veranstaltungen bis 4.000 Euro Förderung Projekte und Veranstaltungen „Zwischen Gleise“, Ensemble Theater Augenblick

Projektförderung

2006

2007

2008

Kulturjahrmarkt

1.556





VKU – Konzert zum 16. März

500





Förderverein Jugendkulturhaus-Zeltfestival

1.000





Werkstattbühne – Sommertheater

2.000

2.500

2.000

Bachchor – Augustinus-Projekt

500





AKW – Open Air

300





Compagnia Buffo

500





Burkard Schmidl – Klanggarten

93,96





Plastisches Theater Hobbit – 30 Jahre

1.000





U & D e.V. – Sommerloch Festival

1.000





Würzburger Zaubertage

1.000

500

500

Gilde Giemaul – Literarischer Abend

300





Flammabis – Panta-Rhei-Festival

500





Zellerauer Kulturtage

500

500

1.000

Festival Tanzlandschaft

2.000



3.000

Tage der Neuen Musik



500

2.000

Harmonia Unitatis – Deutsch-Poln. Begegnung



500



Folk & Kulturschmiede – Folk Up Festival



500

500

WUF – Jubiläum



300



Martin Müller – Kunstprojekt St. Johannis



500



Jugendtanz Würzburg e.V. – Bayer. Jugendtanztage

2.000

Bayerische Kunstschultage

2.800

„Kopf und Herz“, Maria Vogt

Hochschule für Musik – Konzert Jeunesses Musicales

500

Philipp Toyka – Filmprojekt

500

250

Stift Haug – „Licht-Klang-Raum“

500

Landsmannschaft Banater Schwaben – Jubiläum



220



Main Pop Award



1.500



teatro In cerca – Produktion „Salotto...“



500



Hermann-Zilcher-Gesellschaft – „Eichendorff-Liederabend“



500



Deutsches Gehörlosen-Theater – Gastspiele



593



Deutsch-Schwedische Gesellschaft – Interkulturelles Weihnachtsfest



100



Dennis Schütze – My favorite Tracks



200

400

Förderverein Jugendkulturhaus – Hoffestival



1.000

500

Salon 77 – Internationale Tanztage



1.000

1.000

Sängerkreis Würzburg – Chormusiktage





2.000

Salon 77 – Flamenco Festival





2.500

Konzert Moises Parker

600

Maurice Saß – Deutsch-Französisches Theaterprojekt





200

Andrea Kneis – Improvised Music & Dance Project





250 750

F. P. Fischer – Musiknotenarchiv „Mozarts fränkische Zeitgenossen“





BBK Galerie – Ausstellungsprojekt „Blaubart“





3.500

Volksschule Lengfeld – „Learning Through The Arts“





1.500

Berlinkonzert Würzburger Philharmoniker





1.500

WUF – Kulturtage





500

Tonkünstlerverband – 7. Bayerisches Tonkünstlerfest





1.500

Theater Chambinzky – Sommertheater





2.000

Theater Ensemble – Sommertheater





2.000

Gedenkkonzert zum 100. Geburtstag von Wilhelm Keilmann





500

JuKu Karawane – Theater Workshop





500

St. Johannis – Kunstprojekt





500

Figuren- und Objekttheater Bamberg





Kai Christian Moritz: „Sonnenblumen“- Konzert



250

Ines Schwerd – Lumbrizida 2008



300

Kreuzgangserenade Kloster Bronnbach – Mozartfestprojekt



200

Plastisches Theater Hobbit – Projekt GS Zellerau



500

Dr. Däwes: Lesung Indianisch Kanadischer Autoren





250

Laurentius – Musikanten Heidingsfeld





WuF-Lesung Miriam Müntefering



200



200

500

flammabis e.V. – Stargate Festival





500

Lisa Kuttner – Tanzprojekt





500

Werkstattbühne – Woche der Lautpoesie





1.500

ARGE – Einrichtungen: Kunstausstellung „Shalom – gemeinsam gehen“





500

Charly Heidenreich – Freakshow





KHG: Konzert „Tango Trio“



200

1.000

Kunstverein – Konzert Udo Mader





400

Theater Augenblick





2.000

Maria Vogt – Theaterprojekt „Kopf und Herz“





300

Jugendtanz e.V. – Projekt „junior kompanie“





1.000

Susanne Beyer: Projektreihe „Handschrift unserer Schüler“





200

Achim Schollenberger: Buchprojekt „Treffpunkt Konkrete Kunst“





540

Griechisch – Deutsche Initiative

2.834

3.612

6.380

85

auswertung Im Folgenden werden die Daten der hier vorgestellten Einrichtungen nach Trägerschaft ausgewertet, der Gesamtumsatz und die Gesamtförderung sowie die Besucherzahlen ermittelt und die Sparten Theater, Museum und Musikfestivals genauer betrachtet.

88

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

auswertung

kulturbericht

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

89

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen Die städtischen Kultureinrichtungen

Entwicklung

Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Kulturelle Einrichtungen der Stadt“ untersuchten Einrichtungen zusamUmsatz

mengeführt und ausgewertet:

Summen

2006

2007

2008

Gesamtausgaben städt. Kultureinrichtungen (Euro)

22.072.883

22.477.522

23.188.792

Zuschuss der Stadt zu den städt. Einrichtungen

10.521.091

10.753.324

11.466.933

Besucher der städtischen Einrichtungen

908.695

957.565

946.501

Die Gesamtübersicht der städtischen Einrichtungen belegt, dass

knapp 23,1 Mio € steigern, die städtische Förderung wuchs um 9 %

Gesamtumsatz, städtische Förderung und Besucherzahlen im We-

auf insgesamt 11,5 Mio €. Die Besucherquote konnte im Schnitt um

sentlichen kontinuierlich stiegen. In den Jahren 2006 – 2008 konn-

4,3 % gesteigert werden.

Städtischer Zuschuss

Besucherzahlen

7.000.000

1.800.000

300.000

5.250.000

1.350.000

225.000

3.500.000

900.000

150.000

1.750.000

450.000

75.000

0

2006

2007

0

2008

2006

2007

0

2008

2006

2007

2008

Freie von der Stadt geförderte Kulturträger

ten die 15 Einrichtungen ihren Gesamtumsatz um mehr als 5 % auf

Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Von der Stadt geförderte Einrichtungen und Veranstaltungen“ untersuchten Einrichtungen zusammengeführt und ausgewertet:

Entwicklung Umsatz

Städtischer Zuschuss

Besucherzahlen

24.000.000

12.000.000

1.000.000

18.000.000

9.000.000

750.000

12.000.000

12.000.000

500.000

6.000.000

3.000.000

250.000

0

0

0

2006

2007

2008

2006

2007

2008

2006

2007

2008

Die Kultureinrichtungen in Beteiligung der Stadt Würzburg

Summen

2006

2007

2008

Gesamtausgaben der untersuchten Freien (Euro) *

2.711.227

2.979.487

3.324.036

Zuschuss an die untersuchten Freien *

227.546

271.050

347.183

Besucher der untersuchten Freien *

275.415

253.775

279.885

Zuschuss an die nicht untersuchten Freien **

85.234

100.216

129.133

Die in Kapitel 5 untersuchten freien Kulturträger erarbeiteten im

likums aus dem Vorjahr verzichten, was v.a. auf den wetterbe-

Untersuchungszeitraum eine Umsatzsteigerung von 22,6 % auf

dingten Besucherrückgang beim Umsonst & Draußen-Festival

insgesamt 3,3 Mio € im Jahr 2008. Einen großen Beitrag hierzu

zurück zu führen ist. Im Folgejahr jedoch konnte das Niveau von

leistete die städtische Förderung, die in drei Jahren um 52,5 %

2006 leicht überschritten werden und lag bei knapp 280.000

auf 347.183 € erhöht wurde. Die untersuchten Einrichtungen

Besuchern.

und Festivals mussten im Jahr 2007 zwar auf fast 8 % ihres Pub­

Im Folgenden werden ausgewählte Daten der im Kapitel „Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt“ untersuchten Einrichtungen zusammengeführt und ausgewertet: Entwicklung Summen

2006

2007

2008

Gesamtausgaben der Beteiligungen (Euro) (4)

6.785.197

6.275.703

6.492.935

Umsatz Zuschuss an die Beteiligungen

1.611.110

1.691.763

1.740.565

Besucher der Beteiligungen

276.212

270.539

255.726

Während sich der Gesamtumsatz der vier Einrichtungen aus

um 8 % auf insgesamt 1,7 Mio €. Die Besucherzahlen gingen

Kapitel „Kulturelle Einrichtungen unter Beteiligung der Stadt“

insgesamt um 8 % auf 255.726 zurück, wovon v.a. das Main-

auf durchschnittlich 6,5 Mio € in den Jahren 2006 – 2008 ein-

fränkische Museum betroffen war.

pendelte, stieg die städtische Beteiligung an den Ausgaben

Städtischer Zuschuss

Besucherzahlen

4.000.000

400.000

280.000

3.000.000

300.000

210.000

2.000.000

200.000

140.000

1.000.000

100.000

70.000

0

2006

2007

2008

0

2006

2007

2008

0

2006

2007

2008

90

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

auswertung

Zusammenfassung nach Umsatz, Fördersumme und Besucherzahlen

kulturbericht

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

91

Analyse ausgewählter Sparten Theater

Summen

2006

2007

2008

In den letzten Kapiteln wurden neun Theater in Würzburg ge-

Theater 6,7 % mehr Gäste als 2006 in ihren Häusern verzeich-

Gesamtausgaben städt. Kultureinrichtungen (Euro) (15)

22.072.883

22.477.552

23.188.792

nauer betrachtet: Mainfranken Theater, Bockshorn Theater,

nen konnten. Da die Anzahl der Aufführungen insgesamt eben-

Gesamtausgaben der Beteiligungen (4)

6.785.197

6.275.703

6.492.935

Gesamtausgaben der untersuchten Freien *

2.711.227

2.979.487

3.324.036

Chambinzky, Theater Spielberg, Hobbit Bühne, Werkstatt-

falls gesteigert werden konnte, kann den Theatern im Unter­

Gesamtausgaben der nicht untersuchten Freien**

nicht ermittelt

bühne, Kasperhaus, Theater am Neunerplatz und das Theater

suchungszeitraum ein kontinuierliches und stabiles Wachstum

Gesamtausgaben der geförderten Einrichtungen

31.569.307

Ensemble. Eine relative Betrachtung der Arbeit des Mainfran-

attestiert werden. Ein Beleg für ihre Bedeutung ist der durch-

ken Theaters und der freien Theater ergibt einen unterschied-

schnittliche Anteil von 13,6 % an der Gesamtzahl der Besucher

lichen Anteil gestiegener Gesamtausgaben (MFT +2,6 %,

aller untersuchten Kultureinrichtungen. Neben den genauer

Freie T: +12,7%). Während der Zuschuss zum Mainfranken

betrachteten Theatern gibt es in Würzburg noch zahlreiche klei-

31.732.742

33.005.763

Zuschuss der Stadt zu den städt. Einrichtungen

10.521.091

10.753.324

11.466.933

Zuschuss an die Beteiligungen

1.611.110

1.691.763

1.740.565

Zuschuss an die untersuchten Freien *

222.546

271.050

347.183

Zuschuss an die nicht untersuchten Freien **

85.234

100.216

129.133

Theater um 4 % gesteigert wurde, konnten die freien Theater

nere geförderte und nicht geförderte Theater und Theatergrup-

Summe der Zuschüsse

12.439.981

12.816.353

13.683.814

im Jahr 2008 44 % mehr Mittel verbuchen als 2008. Mehr

pen wie das Theater Augenblick, den Kunstkeller, Theater in der

als 19% mehr Besucher fanden den Weg in das Mainfranken

KHG, Schüler- und Jugendtheater im Jugendkulturhaus, Impro-

Theater im Jahr 2008, während im gleichen Jahr die freien

theatergruppen und vieles mehr.

Besucher der städtischen Einrichtungen

908.695

957.565

946.501

Besucher der Beteiligungen

276.212

270.539

255.726

253.775

279.885

Besucher der untersuchten Freien *

275.415

Besucher der nicht untersuchten Freien **

nicht ermittelt

Gesamtzahl der Besucher

1.460.322

1.481.879

1.481.662

* 20 Einrichtungen, diese haben mind. zweimal in den Jahren 2006, 2007 oder 2008 über 4.000 Euro Förderung erhalten, Ausnahme: Bockshorn ** 121 Einrichtungen oder Projekte, diese haben in den Jahren 2006, 2007 oder 2008 nie mehr als einmal 3.999 Euro Förderung erhalten.

Während die nähere Betrachtung der untersuchten Einrichtun-

Grund hierfür ist die große Diversität der kulturellen Angebote,

gen in Umsatz, Fördersumme und Besucherzahlen unterschied-

die flexibel auf die Beweggründe für sich änderndes Nachfra-

liche Schwankungen aufweist, zeigt die Gesamtbetrachtung

geverhalten reagieren kann. Die Bedeutung des Kultursektors

einen stabilen Verlauf in den Jahren 2006 – 2008. Der Gesamt-

wächst, zählt man zu den o.g. Besucherzahlen noch die Be-

umsatz stieg insgesamt um 4,5 % auf 33 Mio €, die Summe der

sucherzahlen der nicht untersuchten Einrichtungen hinzu, die

Zuschüsse wuchs um 10 % auf 13,7 Mio € und im Jahr 2008

Gäste der Residenz und weiterer nicht genannter bzw. meßba-

konnten mit 1,48 Mio Besuchern 1,4 % mehr Gäste als 2006

rer Besuchergrößen, so verbucht Würzburg im Jahr mindestens

verbucht werden. Damit ist die Kultur in Würzburg ein kontinu-

mehr als 2 Mio kulturell interessierte Gäste.

ierlich wachsender und stabiler Standortfaktor. Ein wichtiger Entwicklung Umsatz

Städtischer Zuschuss

Besucherzahlen

40.000.000

15.000.000

1.500.000

30.000.000

11.250.000

1.125.000

20.000.000

7.500.000

750.000

10.000.000

3.750.000

375.000

0

2006

2007

2008

Zuschuss an die nicht untersuchten Freien

0

2006

2007

2008

0

2006

2007

2008

Theater

2006

2007

2008 15.110.000

Gesamtausgaben des Mainfranken Theaters (Euro)

14.720.000

14.830.000

Gesamtausgaben der freien Theater

1.078.747

1.095.339

1.215.957

Zuschuss der Stadt zum MFT

5.210.000

5.320.000

5.420.000 165.960

Zuschuss an freie Theater

114.560

110.624

Besucherzahlen Mainfranken Theater

119.642

138.080

143.118

Besucher freier Theater

66.584

67.747

71.105

Aufführungen im Mainfranken Theater

319

346

362

Aufführungen in den freien Theatern

1.205

1.212

1.155

92

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

auswertung

Musikfestivals In Würzburg finden zahlreiche Festivals mit dem Schwerpunkt

Die freien Festivals verzeichneten eine Verdoppelung der städ­

Musik statt, näher betrachtet wurden die Festivals der freien

tischen Förderung mit 60.300 € im Vergleich zu 2006. Die Pre-

Veranstalter Africa Festival, das Umsonst und Draußen Festival

miere des Würzburger Hafensommers im Jahr 2007 führte zu

und das Jazzfestival sowie die Festivals in städtischer Träger-

einer Erhöhung des städtischen Aufwands, der im Jahr 2008

schaft: das Mozartfest, der Würzburger Hafensommer und das

jedoch um 100.000 € gesenkt werden konnte. Mit einem Ge-

Internationale Straßenmusikfestival. Die Gesamtentwicklung

samtbesucheranteil in drei Jahren in Höhe von durchschnittlich

der Festivals zeigt einen Trend zu Mehrausgaben, die bei den

11,7 % nehmen die Festivals in Würzburg eine wichtige Rolle im

städtischen Festivals durchschnittlich mit 8,7 % und bei den

Kulturleben der Stadt ein.

freien Festivals im Durchschnitt mit 11,9 % zu Buche schlagen.

Musikfestivals

2006

2007

2008

Gesamtausgaben der städtischen Festivals (Euro)

1.210.000

1.426.500

1.309.600

Gesamtausgaben der freien Festivals

1.190.000

1.298.032

1.509.574

Zuschuss der Stadt an die städtischen Festivals

77.624

311.836

212.151

Zuschuss an die freien Festivals

29.533

38.268

60.300

Besucher der städt. Festivals (ohne Stramu)

25.338

25.944

24.678

Besucher der freien Festivals

155.600

130.600

155.600

In Würzburg gibt es neben den großen Festivals mit dem Schwer-

Größenordnung aus anderen Bereichen (Filmwochenende, Im-

punkt Musik noch weitere Musikfestivals (Bachtage, Folk-Fes-

provisationstheaterfestival, Flamenco-Festival, Tanz-Biennale).

tival, Tage der Neuen Musik) und Festivals unterschiedlicher

Museen Sieben Museen wurden im Bericht näher betrachtet. Der städ­­­

relativ gesehen stärkere Bewegungen im Hinblick auf die Ge-

tische Kulturspeicher und das Mainfränkische Museum des

samtausgaben der öffentlich getragenen Museen, des Zuschus-

Zweckverbands als öffentliche Einrichtungen und die Einrich-

ses an die freien Einrichtungen sowie bei den Besucherzahlen.

tungen in freier Trägerschaft, der Kunstverein mit dem Kunst-

Mit einem durchschnittlichen Besucheranteil von 11,4 % an

schiff Arte Noah, der BBK mit dem Künstlerhaus, der VKU mit

allen untersuchten Einrichtungen in den Jahren 2006 – 2008

dem Spitäle und das Siebold-Museum. Die Gesamtzahlen

erzielen die Museen eine vergleichbare Besucherattraktion wie

belegen im Vergleich zu den vorgenannten Einrichtungen

Festivals bzw. Theater.

Museen

2006

2007

2008

Gesamtausgaben der öffentlich getragenen Museen (Euro)

5.170.000

4.530.000

4.740.000

Gesamtausgaben der freien Einrichtungen

221.575

233.908

230.577

Zuschuss der Stadt an die öffentlich getragenen Museen

3.157.480

3.090.000

3.263.800

Zuschuss an die freien Einrichtungen

39.898

52.628

53.387

Besucher der öffentlich getragenen Museen

139.987

142.155

110.126

Besucher der freien Einrichtungen

38.731

38.941

36.095

kulturbericht

Die kulturelle Entwicklung in Zahlen

93

Überblick über staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen In den vorherigen Kapiteln wurden die städtischen oder von der Stadt geförderten Kultureinrichtungen und -projekte vorgestellt. Die Betrachtung dieser, mit kommunalen Mitteln ausgestatteten Träger der Kultur steht, wie im Vorwort bereits angekündigt, im Fokus dieser Publikation. Ergänzend soll aber auch kurz auf die Kultureinrichtungen eingegangen werden, die keine Mittel aus dem städtischen Haushalt erhalten, zu Würzburgs Kultur aber prägend und gestaltend dazugehören.

Hofgarten, Würzburger Residenz

96

staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen

kulturbericht

kulturbericht

staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen

97

hat eine einzigartige Zielsetzung. Es dient der Darstellung des

ordnen und beleben die Kulturszene in der Stadt Würzburg mit

traditionell jüdischen Lebens in unserer Zeit. Es versteht sich

einem breiten Angebot. Neben den Medien (Fernsehen, Rund-

nicht als herkömmliches Museum oder weitere Gedenkstätte.

funk und Printmedien) und den Konzertveranstaltern gehören

Die Besucher erfahren, was Judentum in seiner orthodoxen

dazu der Kunst- und Buchhandel, die zahlreichen, hier nicht na-

Substanz ist. Nicht also kulturgeschichtliche Werte werden vor-

mentlich aufgeführten privaten Galerien wie auch die freien Mu-

geführt, sondern die historische Kontinuität des Traditionell-

seen. Trachtenvereine und Brauchtum zählen zum lebendigen

Jüdischen liefert den Maßstab. Für ein solches jüdisches „Erleb-

Kulturerbe einer Stadt und ebenso die vielen Gesellschaften,

nishaus“ gibt es nirgendwo in Europa Vorbilder.

die sich dem Erbe und Gedächtnis bedeutender Würzburger Persönlichkeiten wie Leonhard Frank oder Max Dauthendey wid-

Posthalle Würzburg

Vanitas-Stillebens von Cornelis Gysbrechts, 1660-70, Martin von Wagner Museum

Viele private Kultureinrichtungen – ohne öffentliche oder kirch-

men. Musikclubs, Musikalienhandel, Instrumentenbau, diverse

liche Unterstützung – sind überdies in den unterschiedlichsten

Veranstaltungsorte, Lesungen und Literaturveranstaltungen

Bereichen aktiv. Sie sind großenteils der Kulturwirtschaft zuzu-

runden das Bild einer lebendigen Stadtkultur schließlich ab.

Überblick über staatliche, kirchliche oder private Kultureinrichtungen Der Freistaat Bayern und seine Behörden sind Träger zentraler, kulturell bedeutender Einrichtungen in Würzburg. Allen voran steht die Residenz der Würzburger Fürstbischöfe mit ihrem Hofgarten, die von der UNESCO bereits 1981 – als drittes Bauwerk in Deutschland nach dem Aachener Münster und dem Dom zu Speyer – in die Liste der zum Welterbe gehörenden Objekte aufgenommen wurde. Erbaut wurde sie 1720 bis 1744 nach Plänen Balthasar Neu-

schönen Konzertsaal, zwei Kammermusiksäle und ein eigenes

manns. Das spektakuläre Treppenhaus – eine einzige, freitra-

Theater. Das Musikleben in Würzburg erhält durch die Theater-

gende Muldenkonstruktion – offenbart das Genie Neumanns.

aufführungen, Konzerte, Wettbewerbe und Studentenabende

Die Ausmalung des Treppenhauses oblag dem berühmten Ve-

der Hochschule für Musik eine – neben den städtischen und den

nezianer Giovanni Battista Tiepolo, der dort das größte zusam-

Gastkonzerten – eigene, besondere und frische musikalische

menhängende Deckenfresko der Welt schuf. In die Residenz

Note. Auch der Fachbereich Gestaltung an der Fachhochschule

eingegliedert ist die zauberhafte Hofkirche. Zum staatlichen

Würzburg-Schweinfurt zählt zu den nicht von der Stadt geförder-

Terrain gehört zusätzlich die Festung Marienberg mit ihrem

ten, im kulturellen Bereich angesiedelten Institutionen.

dortigen Fürstenbau. Das Fürstenbaumuseum beherbergt u. a. kostbare Möbel, Wandteppiche, Gemälde und eine fürstbischöf-

Die Diözese Würzburg gehört neben dem Freistaat Bayern zu

liche Schatz- und Paramentenkammer sowie die festungs- und

den bedeutendsten Traditions- und Kulturträgern in Würzburg.

stadtgeschichtliche Sammlung.

Die Kirchen- und Klosterarchitektur beherrscht das Würzburger Stadtbild und prägt damit maßgeblich seine Silhouette. In den

Des Weiteren ist Würzburg Sitz der staatlichen Julius-Maximili-

Gotteshäusern selber sind zahlreiche Kunstschätze zu finden,

ans-Universität, die im Martin von Wagner Museum mit seiner

darunter weltberühmte Plastiken von Tilman Riemenschneider.

Antikensammlung, der Gemäldegalerie und der Graphischen

Das Museum am Dom und der Domschatz gehören dabei zu den

Sammlung eines der größten Universitätsmuseen Europas be-

wichtigsten Einrichtungen geistlicher Kunst aus Vergangenheit

herbergt. Das Museum befindet sich im Südflügel der Residenz.

und Gegenwart. Vor allem das Museum am Dom, dessen neu-

Zur Universität gehören ebenfalls das Mineralogische Museum,

artige Konzeption die Gegenüberstellung bzw. der Dialog zwi-

die Röntgen-Gedächtnisstätte, der Botanische Garten, die Uni-

schen alter und neuer Sakralkunst ist, bildet eine Besonderheit

versitätsbibliothek sowie der Toskanasaal der Residenz als

in Würzburg und wohl auch in der gesamten Bundesrepublik.

Vorlesungs- und Konzertsaal der Musikwissenschaftlichen Ab-

Im spannenden Miteinander und Gegenüber von Werken unter-

teilung. Die staatliche Hochschule für Musik, hervorgegangen

schiedlicher Jahrhunderte und Stile kann man das Gemeinsame

aus dem Staatskonservatorium Würzburg, bezeichnet sich als

und Vergleichbare ihrer Aussagen entdecken.

älteste Musikhochschule Deutschlands. Sie beherbergt einen

Das Museum im jüdischen Gemeindezentrum Shalom Europa

Museum am Dom

Anhang Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg Mitglieder des Kulturbeirats
 Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat der Stadt Würzbug (2006 – 2009)
 Glossar
 Publikationen zur Kultur in Würzburg – eine Auswahl 
 Bildnachweis

100

Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg

anhang

kulturbericht

Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg

101

Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg 1. Vorbemerkung

men sowie sog. soziokulturelle Zentren werden mit einer Basis-

Kultur - erhältlichen Formblatt bis spätestens 30. April des lau-

ein Zuwendungsbescheid ergangen ist. Muss mit der Maßnahme

Die in Würzburg tätigen Künstlerinnen und Künstler, kulturellen

förderung und einer Programmförderung unterstützt. Die Basis-

fenden Jahres einzureichen. Dem Antrag sind alle erforderlichen

ausnahmsweise vorzeitig begonnen werden, ist die Geneh-

Vereinigungen, Gruppen und Initiativen sind wesentliche Träger

förderung umfasst 5% der zuwendungsfähigen Einnahmen und

Unterlagen beizufügen:

migung der Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - einzuholen.

des kulturellen Lebens. Ziel dieser Richtlinien ist es, die Arbeit

5% der zuwendungsfähigen Ausgaben. Die Programmförde-

- Detaillierte Aufstellung der Gesamteinnahmen und

dieser Personen, Einrichtungen und Kulturträger zu sichern und

rung wird prozentual auf die einzelnen Einrichtungen verteilt.

-ausgaben des Vorjahres;

Unter die Projektförderung fallen u. a. auch schriftstellerische

in ihrer Leistungsfähigkeit, Qualität und Innovationsfreudigkeit

Als Verteilungsschlüssel für die Programmförderung wird der

- Belege über die Betriebskosten des Vorjahres;

und sonstige Publikationen sowie Film- und Theaterprojekte

zu stärken. Damit sollen der kulturinteressierten Öffentlichkeit

Umfang des kulturellen Aufwands einer Einrichtung in Relation

- Nachweise über die Veranstaltungen des Vorjahres

einzelner Künstlerinnen und Künstler, die von kultureller Bedeu-

vielfältige Angebote aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz,

zu dem Gesamtaufwand der Antragsteller festgelegt. Als Berech-

(Spielpläne, Programmhefte etc.) sowie die

tung sind und in der Regel in Würzburg stattfinden. In folgenden

Bildende Kunst, Literatur, Film und Medien, Soziokultur, inter-

nungsgrundlage dienen die Kosten des Vorjahres.

Planungen für das laufende Jahr;

Fällen kann eine mehrjährige Förderung von bis zu drei Jahren

- Produktionskosten bzw. kulturelle Aufwendungen sind

bewilligt werden:

kulturelle und internationale Projekte, Geschichte und Erinnerungskultur, Heimat- und Brauchtumspflege sowie spartenüber-

2.2 Vereine und Initiativen ohne feste Einrichtung

jeweils ausführlich und detailliert aufzulisten und

- für ein mehrjähriges in sich abgeschlossenes Projekt

greifende Projekte ermöglicht werden.

Vereinen und Initiativen, die keine feste Einrichtung betreiben,

durch Belege nachzuweisen;

- als Impulsförderung im Sinne einer Anschubfinanzierung,

Die Stadt Würzburg fördert die freien Kulturträger und Initiativen

kann eine Programmförderung gewährt werden. Die Programm-

- Übersicht über den Stand des Vermögens und der Schulden.

wer eine Bereicherung des lokalen Kulturlebens ins-

im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel als freiwillige Leis-

förderung wird prozentual auf die einzelnen Einrichtungen ver-

tung, auf die kein Anspruch besteht, durch finanzielle, organisa-

teilt. Als Verteilungsschlüssel für die Programmförderung wird

Die Stadt Würzburg behält sich vor, weitere über den vorstehen-

torische und Sachleistungen.

der Umfang des kulturellen Aufwands einer Einrichtung in Re-

den Katalog hinausgehende Unterlagen anzufordern.

Die Förderung setzt eine angemessene Eigenbeteiligung voraus

lation zu dem Gesamtaufwand der Antragsteller festgelegt. Als

Unvollständige Anträge, die trotz Aufforderung nicht rechtzeitig

Besonders förderungswürdig sind

und wird nur für Einrichtungen und Vorhaben gewährt, die un-

Berechnungsgrundlage dienen die Kosten des Vorjahres. Unter-

vervollständigt werden und verspätet eingegangene Anträge kön-

- qualitativ herausragende Projekte, Initiativen

mittelbar der kulturellen Arbeit dienen.

schreitet die ermittelte Förderhöhe den Betrag von 300 €, wird

nen bei der Vergabe der Fördermittel nicht berücksichtigt werden.

und Sonderthemen

Ausgenommen von der Förderung sind dabei Veranstalter bzw.

keine Förderung gewährt (Bagatellgrenze).

Mit der Bewilligung einer Zuwendung können auch Vorgaben

- neue künstlerische Ansätze

verknüpft sein (z. B. Informationen über Besucherzahlen, Vorle-

- Projekte, die für das Kulturangebot in Würzburg eine

2.3 Förderung von Musikclubs

gen von Evaluierungsberichten). Ziel ist es, Informationen über

Besonderheit darstellen

2. Institutionelle Förderung

Musikclubs sind Einrichtungen, die neben ihrem gastronomi-

die Wirksamkeit der städtischen Kulturförderung zu erlangen.

- Projekte, die Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

Eine Förderung nach Ziffer 2 dieser Richtlinien kann nur gewährt

schen Angebot ein künstlerisch anspruchsvolles Musikpro-

werden, wenn die zu fördernde Einrichtung ihren Sitz in Würz-

gramm in einer festen Spielstätte anbieten und damit das kul-

3. Sonstige Kulturförderung

- Projekte, die sich künstlerisch mit eigenen und anderen

burg hat sowie drei Jahre in Würzburg besteht und aktiv arbeitet

turelle Leben in der Stadt Würzburg bereichern. Musikclubs

3.1 Projekt- und Impulsförderung

kulturellen Hintergründen auseinandersetzen und einen

(Regelfall).

werden mit einer Basisförderung unterstützt. Die Förderung

Im Rahmen der im Haushalt zur Verfügung stehenden Mittel

integrativen Ansatz verfolgen.

muss überwiegend den Künstlern und Gruppen zugute kommen.

können einzelne Projekte gefördert werden. Ein Projekt kann in-

Durch Vorlage von Kostenvoranschlag und Finanzierungsplan

nerhalb eines Haushaltsjahres in der Regel nur einmal gefördert

muss nachgewiesen werden, dass die gesamte Finanzierung

Veranstaltungen rein geselligen bzw. kommerziellen Charakters.

2.1 Einrichtungen mit fester Spielstätte bzw.

besondere durch innovative Ansätze aufzeigen kann. Ein Anspruch auf anschließende Förderung besteht nicht.

bevorzugt ansprechen

Ausstellungsräumen

2.4 Antragstellung

werden und kann auch eine Veranstaltungsreihe sein.

und die ordnungsgemäße Abwicklung der Maßnahme gesichert

Kultureinrichtungen mit fester Spielstätte bzw. Ausstellungsräu-

Die Anträge sind auf dem bei der Stadt Würzburg - Fachbereich

Projekte dürfen grundsätzlich nicht eher begonnen werden, als

sind. Der Antragsteller hat eigene Leistungen zu erbringen,

102

Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg

anhang

eigene Mittel einzusetzen und andere Förderungsmöglichkei-

im Internetangebot der Stadt Würzburg, Auslage von Werbe-

ten auszuschöpfen. Nach Beendigung des Projekts ist der Ver-

material (Flyer u. ä.) sowie durch Möglichkeiten zur Plakatierung

wendungszweck nachzuweisen. Eine genaue Abrechnung der

entsprechend der hierfür geltenden Regelungen. Der Fachbe-

Gesamteinnahmen und -ausgaben ist vorzulegen. Ergibt der

reich Kultur kann Künstler, Vereine und Initiativen auch durch

Verwendungsnachweis eine nachträgliche Reduzierung der

Förderung bzw. Veranstaltung von Fort- und Weiterbildungs-

ursprünglich veranschlagten Kosten, ist eine evtl. Mehrförde-

angeboten oder Workshops unterstützen.

rung an die Stadt zurückzuerstatten. Anträge sind ganzjährig möglich und mit einer genauen Be-

4. Investitionsförderung

schreibung und Kalkulation des jeweiligen Projektes an die

Zuschüsse zu Investitionen können vorbehaltlich der Bereitstel-

Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - zu richten.

lung von Mitteln gewährt werden für die Ausstattung, den Umbau

Bei allen Veröffentlichungen und Werbemaßnahmen, die im Zu-

und die Sanierung von Einrichtungen der kulturellen Vereinigun-

sammenhang mit dem geförderten Projekt stehen, ist auf die

gen und Privattheater. Der Zuschuss beträgt in der Regel bis zu

Förderung mit dem Hinweis „Gefördert durch die Stadt Würz-

60% der vom Stadtrat als förderungsfähig anerkannten Kosten.

burg“ zu verweisen.

Investitionen dürfen grundsätzlich nicht eher begonnen werden, als ein Zuwendungsbescheid ergangen ist. Muss mit der Maß-

kulturbericht

Mitglieder des Kulturbeirats

Mitglieder des Kulturbeirats Vorsitzender:

Sparte Literatur/Medien:

Stadtheimatpfleger:

Oberbürgermeister Georg Rosenthal

Christoph Pollmann, Verband Deutscher

Dr. Hans Steidle

Schriftsteller Unterfranken Ständiger stellv. Vorsitzender:

Adolf Wolz, Universitätsbuchhandlung

Architekt:

Muchtar Al Ghusain,

Schöningh

Martin Kuntz

Sparte Musik:

Mainfranken Theater:

Professor Hans-Peter Salentin,

Hermann Schneider

Leiter des Kultur-, Schul- und Sportreferates Weiterer stellv. Vorsitzender

Hochschule für Musik

und Schriftführer:

Steffen Zeller, Vorsitzender

Mainfränkisches Museum:

3.2 Einzelkünstler- und Nachwuchsförderung

nahme ausnahmsweise vorzeitig begonnen werden, ist die Ge-

Johannes Engels,

Tonkünstlerverband Würzburg

Dr. Claudia Lichte

Die Stadt Würzburg kann zur Förderung von Künstlern und pro-

nehmigung der Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - einzuholen.

Leiter Fachbereich Kultur Sparte Theater:

Stadtarchiv: Dr. Ulrich Wagner

fessionellem künstlerischem Nachwuchs Stipendien vergeben. Die Vergabe dient der Förderung besonderer Einzelleistungen

Stellt eine kulturelle Vereinigung oder Initiative, die einen

Mitglieder des Stadtrates:

Oskar Vogel, Schauspieler,

und soll die Arbeit an neuen Vorhaben ermöglichen. Die Vergabe

Investitionskostenzuschuss erhalten hat, vor Ablauf der ge-

Willi Dürrnagel(CSU),

Zellerauer Kulturtage

des Kulturpreises der Stadt Würzburg, des Preises Peter C. Rup-

setzlichen Abschreibungsfrist der geförderten Investition den

Micaela Potrawa (CSU),

Jutta Schmitt, Plastisches

Stadtbücherei:

pert für Konkrete Kunst in Europa, der Kulturmedaille und der

Betrieb ein oder veräußert bezuschusste Anlagen oder Teile

Eva-Maria Fabisch-Uthe (SPD),

Theater Hobbit, JuKu-Karawane

Anja Flicker

Kulturförderpreise der Stadt Würzburg erfolgt durch den Stadtrat

davon, müssen die Zuschüsse anteilmäßig zurückgezahlt wer-

entsprechend der Satzung über die Verleihung von Preisen und

den. Anträge sind ganzjährig möglich und mit einer ausführli-

Ingo Klünder (WL-FW),

Sparte Schulen:

Volkshochschule:

Ehrungen im Bereich Kultur der Stadt Würzburg. Einzelkünstler

chen Beschreibung sowie einem detaillierten Finanzierungs-

Egon Schrenk (FDP),

Johannes Wolf,

Hans-Georg Mennig

können ferner durch den Ankauf von Werken, durch Aufträge

plan an die Stadt Würzburg - Fachbereich Kultur - zu richten.

Thomas Schrenk (BFW),

Matthias-Grünewald-Gymnasium

(z.B. Publikationen, Kompositionen) und Ausstellungen in städtischen Einrichtungen gefördert werden.

5. Inkrafttreten Die Kulturförderrichtlinien der Stadt Würzburg treten am

3.3 Unterstützung durch den Fachbereich Kultur Der Fachbereich Kultur unterstützt Künstler und freie Kulturein-

1. Januar 2010 in Kraft.

Benita Stolz (Grüne),

Regine Samtleben (FWG/ÖDP)

Sing- und Musikschule: Sparte Hochschulen:

Sparte Bildende Kunst:

Professor Dr. Ulrich Sinn,

Thomas Wachter,

Universität Würzburg

Vorsitzender VKU Dorette Riedel, Leiterin BBK-Galerie

Michael Dröse Museum im Kulturspeicher: Dr. Marlene Lauter

Dachverband freier

richtungen durch Beratungsleistungen, durch Hilfestellung bei

Würzburger Kulturträger:

der Suche nach Räumlichkeiten und Drittmitteln, Präsentation

Berthold Kremmler

103

104

Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat

anhang

Wichtige Beschlüsse aus dem Bereich Kultur im Stadtrat der Stadt Würzbug (2006 – 2009)

kulturbericht

Glossar

105

Glossar Eigenbetrieb

Kultur- und Schulausschuss

Eigenbetriebe sind gemeindliche Unternehmen, die außerhalb

Entsprechend der Mehrheitsverhältnisse im Stadtrat wurden

14. November 06: Stadtrat beschließt Änderung der Richtlinien

28. Februar 08: Kultur- und Schulausschuss: Stadt wird Veran-

der allgemeinen Verwaltung als Sondervermögen ohne eigene

verschiedene Ausschüsse mit jeweils 17 Mitgliedern gebildet,

für die Förderung von kulturellen Vereinigungen, die Sparte

stalter des Straßenmusikfestivals 2008; Durchführung durch den

Rechtspersönlichkeit geführt werden. Sie sind damit haushalts-

die sich aus 16 Mitgliedern des Stadtrates sowie dem Aus-

„Rock- und Popgruppen“ wird in Sparte „Musik“ integriert.

FB Kultur.

rechtlich und organisatorisch unabhängiger als Regiebetriebe

schussvorsitzenden zusammensetzen. Entsprechend seiner

Präsentation einer Lichtinstallation für die Fassade des Kultur-

einer Gemeinde.

Zuständigkeit handelt der Kultur- und Schulausschuss als be-

26. April 07: Kultur- und Schulausschuss: Der „Preis Peter C. Rup-

schließendes Organ bzw. bereitet als vorberatendes Gremium

speichers Würzburg (Waltraud Cooper).

Kulturbeirat

Entscheidungen des Stadtrats vor. Er ist zuständig für Angele-

Die Neufassung der Satzung über die Verleihung von Preisen und

05. Juni 08: Stadtrat: Änderung der Geschäftsordnung des Kultur-

Der Kulturbeirat hat die Aufgabe, den Stadtrat, den Kulturaus-

genheiten der Kulturpflege und -förderung sowie für Angelegen-

Ehrungen im Bereich Kultur wird beschlossen und die erforderli-

beirates der Stadt Würzburg.

schuss und die Stadtverwaltung in künstlerischen und kulturel-

heiten des Unterrichts- und Erziehungswesens, der Pflege der

chen Mittel werden bereitgestellt.

Würzburger Hafensommer 08: Vorstellung des Programms und

len Fragen zu beraten und die Zusammenarbeit der Stadt mit

Wissenschaften sowie für Kultusangelegenheiten.

Neugründung der Jungen Philharmonie Würzburg, Benennung der

Kostenfinanzierungsplan.

kulturellen Organisationen und Einrichtungen zu fördern. Der

pert für konkrete Kunst in Europa“ wird erstmals eingerichtet.

Leitung und Finanzierung.

Stadtrat und der Kulturausschuss können in allen diese Fragen

Werkausschuss Mainfranken Theater

Konzeptvorschlag zur Durchführung des „Kultursommer am Alten

31. Juli 08: Stadtrat: Mozartfest Würzburg, Beschluss zur Konzep-

berührenden Angelegenheiten Gutachten des Kulturbeirates

Für die Angelegenheiten der Eigenbetriebe der Stadt Würz-

Hafen“, Beschluss und Festlegung des finanziellen Zuschusses.

tion ab 2009.

einholen; sie sollen es bei wichtigen und bedeutenden Ange-

burg wurden Werkausschüsse gebildet, die einschließlich des

Tanzzentrum im Kulturspeicher, Nachzahlung und Finanzierung

Beschluss zur Aufstellung der Skulptur „Bella Donna“ von Herbert

legenheiten tun. Die Zusammensetzung des Kulturbeirates

Vorsitzenden aus 17 Mitgliedern bestehen. Nach dem Stadtrat

bis Ende 2009.

Mehler auf der Hafenmole.

umfasst Vertreter verschiedener Kunstrichtungen, Interessen-

ist der Werkausschuss Mainfranken Theater das zweithöchste

Neubesetzung des Kulturbeirats.

verbände sowie Mitglieder des Stadtrates. Den Vorsitz führt der

Organ dieser Einrichtung und trifft wesentliche Entscheidungen

12. Juni 07: Berufung der Sachverständigen in die Vergabegre-

Verteilung der Investitionskostenzuschüsse an kulturelle Einrich-

Oberbürgermeister.

im Hinblick auf die Aufgaben des Mainfranken Theaters. Laut

mien für die Verleihung des Kulturpreises und der Kulturförder-

tungen gemäß der Kulturförderrichtlinien.

ausschuss.

Betriebssatzung umfassen die Aufgaben des Mainfranken TheKultur-, Schul- und Sportreferat

aters Würzburg die Pflege und die Förderung der darstellenden

13. November 08: Stadtrat: Beschluss über neue Struktur der Kul-

Dem Kultur-, Schul- und Sportreferat sind der Fachbereich Kultur,

Kunst und des Konzertwesens, d. h. Betrieb und die Unterhal-

preise sowie der Kulturmedaillen durch den Kultur- und Schulturförderrichtlinien ab 1.1.2009.

das Museum im Kulturspeicher Würzburg, das Stadtarchiv Würz-

tung der Einrichtung und die Durchführung von Theaterauffüh-

8. November 07: Neukonzeption des Mozartfestes Würzburg

Förderung der Bachtage, fester Zuschuss in Höhe von 10.000 €

burg, das Mozartfestbüro, die Stadtbücherei Würzburg sowie

rungen, Konzertveranstaltungen sowie sonstiger künstlerischer

durch den Kultur- und Schulausschuss wird beschlossen.

ab 2009.

die Fachbereiche Schule und Sport unmittelbar zugeordnet. Das

Veranstaltungen.

Kulturreferat ist fachlich auch für die Einrichtungen Mainfranken 15. November 07: Stadtrat: Gewährung von Sonderzuschüssen für

2. April 09: Verteilung zusätzlicher Mittel im Rahmen der Kultur-

Theater, Mainfränkisches Museum, Volkshochschule, Sing- und

Zweckverband

Afrika-Festival (5.000 €), Umsonst & Draussen-Festival (3.000 €),

förderung an Theater Bockshorn (erstmalig), Straßenmusikfesti-

Musikschule sowie Jüdisches Dokumentationszentrum zustän-

Der Zweckverband ist ein Zusammenschluss kommunaler Ge-

Siebold-Gesellschaft (3.500 €) und Main-Franken-Kreis (3.500 €).

val und Würzburg Jazz Orchestra durch den Stadtrat.

dig. Der Kulturreferent wird direkt vom Stadtrat gewählt, bringt

bietskörperschaften auf der Grundlage eines Gesetzes oder

Anträge für Ausschusssitzungen sowie des Stadtrates ein,

eines öffentlich-rechtlichen Vertrages zur gemeinsamen Erledigung einer bestimmten öffentlichen Aufgabe. Diese Einrichtung

Erster Würzburger Hafensommer: Bericht und Genehmigung einer

23. Juli 09: Verteilung der Zuschüsse nach den Kulturförderrichtli-

vollzieht deren Beschlüsse und ist ständiger stellvertretender

Zuschusserhöhung und Beschluss der Fortsetzung in 2008.

nien durch den Stadtrat.

Vorsitzender des Kulturbeirates. Der Verantwortungsbereich

ist eine eigene Körperschaft öffentlichen Rechts. Im Kultursektor

umfasst die personelle, finanzielle und inhaltliche Arbeit der

werden die Sing- und Musikschule sowie das Mainfränkische Museum jeweils von einem Zweckverband getragen.

Beitritt der Stadt Würzburg zum Arbeitskreis für gemeinsame Kulturarbeit bayerischer Städte e.V. .

13. Oktober 09: Kulturausschuss: Konzept eines Kulturmagazins

nachgeordneten Dienststellen sowie die Zusammenarbeit mit

Erhöhung des Investitionskostenzuschussanteils für freie Kultur-

für Würzburg und die Region.

den Einrichtungen, an denen die Stadt Würzburg beteiligt ist.

träger von 30% auf 60%.

Evaluierungsbericht des Theaters Tanzspeicher.

106

Publikationen zur Kultur in Würzburg und bildnachweis

anhang

Publikationen zur Kultur in Würzburg – eine Auswahl Ernst-Günter Krenig (Hrsg.),

Bettina Keß,

Ulrich Wagner (Hrsg.),

Wittelsbach und Unterfranken

Kunstleben und Kulturpolitik in

Geschichte der Stadt

o.O. 1999

der Provinz Würzburg 1919-1945

Würzburg, Band II:

Würzburg 2001

Vom Bauernkrieg 1525 bis zum

Margit Maier,

Übergang an Bayern 1814

Das Geschäft mit den Träumen

Museum in Kulturspeicher

Würzburg 2009

Würzburg (Hrsg.),

Stuttgart 2004

Tradition und Aufbruch –

Ulrich Wagner (Hrsg.),

Hans Steidle,

Würzburg und die Kunst

Geschichte der Stadt

Vom Kaiserhof zum

der 1920er Jahre

Würzburg, Band III/1 und III/2:

Konsumtempel

Würzburg 2003

Vom Übergang an Bayern 1814

Würzburg 2009

bis zum 21. Jahrhundert Mainfränkische Zeitschrift

Stuttgart 2007

Winfried Helm,

für Kultur und Wirtschaft,

Der Kulturspeicher

Würzburg heute Stadtentwicklung

Mainfranken Theater

Passau 2002

Würzburg international 42 Jahre

Würzburg (Hrsg.),

Würzburg heute Heft 84

Zweihundert Jahre Theater Würzburg

Würzburg 2007

Würzburg 2004

Verlorene Himmelsräume

Ulrich Wagner (Hrsg.),

Ulrich Wagner (Hrsg.),

o.O. 2008

Geschichte der Stadt

Die Kulturpreise der Stadt

Egon Johannes Greipl und Jürgen Lenssen,

Würzburg, Band I:

Würzburg 1965 – 2007

Museum im Kulturspeicher

Von den Anfängen bis zum

Würzburg 2007

Würzburg,

Ausbruch des Bauernkriegs 1525

Marlene Lauter,

Stuttgart 2001

Kultur- und Stiftungsreferat der

Konkrete Kunst in Europa

Stadt Würzburg (Hrsg.),

nach 1945 – die Sammlung

Kultur in Würzburg. Stand,

Peter C. Ruppert

Defizite, Perspektiven

Ostfildern-Ruit 2002

Würzburg 1998

bildnachweis Wolfgang Stenger (9), Ole Kruse (10, 18, 36, 37, 38, 40, 42), Hilde Guggenmoos (11), Stadt Würzburg, CTW (12, 16, 17, 19, 31, 39, 41, 49, 56, 76, 95, 97), Michael Stolz (13), Prof. Dieter Leistner (21, 27, 29), Uli Spitznagel (23), Falk von Traubenberg (23, 24), Ingrid Rack (32, 33), Stiller (34), Oliver Lang (35), Tilman Dominka (45), Rotraud Ries (57), Thomas Dorn (59), Stefanie Scherbel (66), Daniel Peter (67), Mio-Fotografie. de (68), Steffen Bugs (69), Jutta & Jörg Kulow (70), Volker Lesch (71), Michael Hecht (72), Horst Ziegler (73), Barbara Schaper-Oeser (75), Julius Lipp (79), Peter Schlagbauer (83), Stefan Goesswein (96) Alle Bilder ohne Angabe des Fotografen wurden uns als Pressefreigaben von der jeweiligen Einrichtung ohne Verweis auf den Urheber zur Verfügung gestellt. Wir danken an dieser Stelle ganz besonders Herrn Andreas Bestle, Stadt Würzburg, CTW.

Kulturbericht 2010 herausgegeben vom Kulturreferat der Stadt Würzburg

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