Anlage 1
Kavernenspeicher Empelde Runder Tisch Stadt Ronnenberg, 27.01.2016
Ulrich Windhaus Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Clausthal-Zellerfeld
Agenda: ► Vorstellung LBEG ► Untertagespeicherung von Erdgas im LBEG Bezirk
► Ereignisse am Kavernenstandort Etzel ► Maßnahmen ► Gefahren für die Bevölkerung
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GEOZENTRUM HANNOVER
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ca. 300 Mitarbeiter/innen
Bergbehörde für Niedersachsen SchleswigHolstein, Hamburg und Bremen
Hauptsitz Hannover
Dienstsitz Clausthal-Zellerfeld
Außenstelle Meppen
Außenstelle Celle
Geologischer Dienst für Niedersachsen
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Unsere Philosophie Fachlich kompetente, neutrale und transparente Fachbehörde für bergbauliche und geologische Themenstellungen Wirtschaft ► Rechtskonforme Verwaltungsverfahren ► Wirtschaftlich unabhängige Informationen und Beratung für die verschiedenen Akteure
Umwelt
► Informieren sachlich, umfassend und zeitnah Ressourcen über öffentlichkeitsrelevante Vorgänge
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Erdgasspeicher im LBEG-Bezirk Überblick ► Erdgas-Kavernen: ► ► Erdölkavernen:
129 und 9 in Bau oder Planung 94 und 5 in Bau oder Planung
► Druckluftspeicherkavernen:
2
► Salzgewinnungskavernen: 21 und 1 in Bau oder Planung _______________________________________________________
► Insgesamt 246 Kavernen in Betrieb und 15 in Bau oder Planung
► Außerdem 3 Porenspeicher
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Untertagespeicher in Niedersachsen (Nds.) Blexen 8 Ölkavernen Untertage-Speicher-GmbH
Rüstringen 38 Ölkavernen Nord-West Kavernen GmbH
Ohrensen 21 Salzgewinnungskavernen DOW Deutschland Anlagengesellschaft mbH
Huntorf 6 Gaskavernen EWE Gasspeicher GmbH
Etzel 89 Öl- und Gaskavernen IVG Caverns GmbH
Sottorf 9 Ölkavernen Nord-West Kavernen GmbH
Krummhörn 3 Gaskavernen E.ON Gas Storage GmbH
Harsefeld 2 Gaskavernen Storengy Deutschland GmbH
Jemgum 8 Gaskavernen EWE Gasspeicher GmbH
Neuenhuntorf 2 Luft- und 1 Gaskaverne E.ON Kraftwerke GmbH & EWE Gasspeicher GmbH
Uelsen, Niedersachsen Porenspeicher Storengy Deutschland GmbH
Nüttermoor 21 Gaskavernen EWE Gasspeicher GmbH
Kalle, Niedersachsen Porenspeicher RWE Gasspeicher GmbH
Rheden, Niedersachsen Porenspeicher WINGAS GmbH
Jemgumkloster 10 Gaskavernen WINGAS GmbH
Empelde 5 Gasspeicher GHG-Gasspeicher Hannover GmbH
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Weitere Zuständigkeiten für Speicher in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein Heide , Schleswig-Holstein 11 Ölkavernen Nord-West Kavernen GmbH
Kiel-Rönne , Schleswig-Holstein 3 Gaskavernen Stadtwerke Kiel AG E.ON-Hanse AG
Heide, Schleswig-Holstein 1 Butan-Kaverne Raffinerie Heide GmbH
Bremen-Lesum 2 Gaskavernen swb Netze GmbH für EWE Gasspeicher GmbH
Bremen-Lesum 2 Gaskavernen Storengy Deutschland GmbH
Bremen-Lesum 5 Ölkavernen Nord-West Kavernen GmbH
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Erdgasspeicher Etzel Überblick ► Speichermedien: Öl und Erdgas
► Kavernen in Betrieb:
50 Erdgaskavernen 23 Erdölkavernen
► Kavernen in Bau oder Planung: 17 in Solung 9 weitere Kavernen sind genehmigt ► 2 Strangabrisse ► 28 gleichartig komplettierte Bohrungen
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Überblick über die Strangabrisse Kaverne Etzel K311 Schadenseintritt 12.02.2014 Rissstelle
Kaverne Etzel K334 01.11.2014
Schweißnaht unterhalb des USAV-Untertage-Sicherheits-Absperr-Ventils Strang fiel in die Kaverne
Strang verblieb in der Kavernenbohrung
Reparatur
Kaverne wurde geflutet und ein neuer Förderstrang eingebaut
Kaverne wurde im Reststrang verschlossen und ein neuer Förderstrang eingebaut
Status
Kaverne ist seit Ende Dezember 2015 wieder in Betrieb
Kaverne geht im Februar 2016 wieder in Betrieb
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Zustandsbewertung 28 intakter Kavernen ► Auswertung der Unfallursache bei den Kavernen Etzel K311 und K334 = unsachgemäß ausgeführte Schweißarbeiten ► Überprüfung anderer gleichartig komplettierter Kavernen = 28 Stück ► Bewertung des Zustandes der 28 intakten Kavernen: ► Die Kavernenbohrungen haben ein Mehr-Barrieren Sicherheitssystem. ► Der Schaden in der K311 und K334 hat den Kontrollringraum und Gasförderstrang verbunden und damit die erste Barriere Außerkraft gesetzt. ► Die zweite Barriere, der für den Maximaldruck ausgelegte Bohrlochabschluss mit dem Eruptionskreuz (E-Kreuz), ist funktionsfähig und intakt. Dies hat eine intensive Untersuchung der E-Kreuze nach dem Schaden an der K311/K334 bestätigt. Die E-Kreuze waren für die Untersuchung abgebaut und untersucht worden.
Fazit ► Es bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr eines unkontrollierten Gasaustritts.
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Sicherungskonzept für 28 intakter Kavernen ► LBEG forderte ein Sicherungskonzept für die intakten Kavernen, da ein Strangabriss nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann ► Die Sicherung erfolgt durch eine Überbrückung der bei der Kavernen Etzel K311 und K334 gerissenen Schweißnähte (mit Straddle-Garnitur) und dem Einbau eines zusätzlichen USAV.
► Dazu wird die USAV-Einheit mit einem innen liegenden Rohr überbrückt und mit zwei HalteElementen, den Packern, so befestigt, dass das gesamte Stranggewicht mitsamt einem Sicherheitszuschlag sicher gehalten wird und die USAV-Einheit entlastet ist. ► Für das dann überbrückte Sicherheitsventil wird oberhalb der Überbrückung ein anderes handelsübliches Sicherheitsventil eingebaut.
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Sicherungskonzept für 28 intakter Kavernen ► Bei der Sicherungsmaßnahme kommt eine in der Erdöl- und Erdgasindustrie bekannte und übliche Technik zum Einsatz: In allen Bohrungen werden in die fest einzementierten Futterrohre ein oder mehrere Rohre ineinander eingebaut, um mehrere Zugänge in die Bohrung zu erhalten. Diese haben unterschiedliche Funktionen: - beim Solen = Transport von Süßwasser, Salzwasser und Blanket; - bei der Gaserstbefüllung = Gaseinspeicherung bei gleichzeitiger Soleentnahme etc. Die ineinander eingebauten Rohre werden üblicherweise mit Halte-Elementen sogenannten Packern im größeren Rohr befestigt und abgedichtet. ► Nachteilig ist, dass der zur Verfügung stehende Querschnitt und damit die Gasförderrate nach der Sicherung verringert werden. Daher hat das LBEG gefordert, dass der ursprüngliche Ausbau mit dem vollen Querschnitt und dem ursprünglichen Sicherheitsventil mittelfristig wieder hergestellt wird. ► Die Maßnahme dauert ca. 14 Tage je Kavernenbohrung und wird im September 2016 abgeschlossen sein. ► Eine Überprüfung von Schweißnähten in anderen Erdgasspeicherkavernen dauert an
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Ausgangssituation Quelle: IVG
9 5/8“ Tubing (Gasförderrohrtour)
Schweißnähte mit reduzierter Tragfähigkeit
Untertagesicherheitsventil offen / geschlossen (gestrichelte Darstellung)
Ringraum zur Überwachung der Dichtheit der Gasförderrohrtour 13 3/8“ Casing (letzte zementierte Rohrtour) Zement 18 5/8“ Ankerrohrtour Zement Gebirge
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Verstärkung Quelle: IVG
9 5/8“ Tubing (Gasförderrohrtour) Oberes Halte-Element der Verstärkung der Gasförderrohrtour
Schweißnähte mit reduzierter Tragfähigkeit
Ringraum zur Überwachung der Dichtheit der Gasförderrohrtour 13 3/8“ Casing (letzte zementierte Rohrtour)
Untertagesicherheitsventil nun in Offenstellung blockiert
Verstärkung der Gasförderrohrtour Unteres Halte-Element der Verstärkung der Gasförderrohrtour
Zement 18 5/8“ Ankerrohrtour Zement Gebirge
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Neues Untertage-Sicherheits-Absperr-Ventil Quelle: IVG
neues USAV
9 5/8“ Tubing (Gasförderrohrtour)
Halte-Element des neuen USAV
Oberes Halte-Element der Verstärkung der Gasförderrohrtour Schweißnähte mit reduzierter Tragfähigkeit
Untertagesicherheitsventil nun in Offenstellung blockiert
Ringraum zur Überwachung der Dichtheit der Gasförderrohrtour
Verstärkung der Gasförderrohrtour
13 3/8“ Casing (letzte zementierte Rohrtour)
Unteres Halte-Element der Verstärkung der Gasförderrohrtour
Zement 18 5/8“ Ankerrohrtour Zement Gebirge
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Die IVG informiert auf Ihrer Internetseite über den Stand der Sicherungsarbeiten
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Quelle: http://www.kavernen-informationszentrum-etzel.de/aktuelles.html
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Fazit ► Sollte es an Fördersträngen zu einem Schaden kommen, strömt das gespeicherte Erdgas in den so genannten Ringraum (vereinfacht: Raum zwischen dem inneren und dem äußeren Rohr). Der Ringraum ist durch Rohrwände und obertätig durch eine Eruptionskreuz (vereinfacht: aufgeschraubter Deckel) geschlossen. Der Ringraum hält einem Druckanstieg, der durch einströmendes Erdgas hervorgerufen wird, stand. Daher verbleibt das Erdgas bei einem möglichen Schaden in der Bohrung bzw. deren Verrohrung. Es gelangt nicht in die Umwelt. Ringräume sind drucküberwacht, so dass ein Schaden sofort bemerkt wird. Aus diesen Gründen ist auch bei den beiden in der Vergangenheit gebrochenen Fördersträngen kein Erdgas in die Umwelt gelangt.
► Weiterhin sind Kavernen gegen ein unkontrolliertes Austreten von gespeichertem Erdgas durch mehrere Sicherheitseinrichtungen (Mehr-Barrieren-System), beispielsweise durch ein obertägiges Eruptionskreuz (Bohrlochkopf mit Absperreinrichtungen) und ein UntertageSicherheits-Absperr-Ventil (schließt automatisch, wenn z.B. das Eruptionskreuz-Kreuz seine Funktion nicht mehr erfüllt), gesichert. ► Daher bestand und besteht durch die betroffenen Förderstränge sowie die Kavernen keine akute Gefahr für Mensch und Umwelt.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie GEOZENTRUM HANNOVER Stilleweg 2 30655 Hannover Telefon +49 (0)511 643 0 Telefax +49 (0)511 643 2304 E-Mail:
[email protected]
www.lbeg.niedersachsen.de U. Windhaus
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