K I N O I M F I L M M U S E U M

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Author: Regina Althaus
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O5

2O17

K I NO I M FI LM M U S E U M

P ROGRAMM MAI

MONtAGS KEINE VORStELLUNG DI O2

Filmklassiker am Nachmittag

15:00 FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN 47 Carl Boese · D 1938 Stationen der Filmgeschichte · Aspekt: Persönlichkeit

20:00 DIE LIEBE DER JEANNE NEY

Helmut-Käutner-Preis 2O17: Margarethe von Trotta 7 Harvey Keitel, der Schmerzensmann

16

Japan-Tag

24

Lux-Filmpreis

27

Erstaufführung

28

Stummfilm + Musik

3O

Stationen der Filmgeschichte

32

Filmclubs: Filme im Original

4O

Filmklassiker am Nachmittag

46

42nd Street Düsseldorf

48

Psychoanalyse & Film

5O

33

G.W. Pabst · D 1927 · mit Einführung + Live-Musik

MI O3 DO O4 FR O5

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

20:00 HANNAH ARENDt

8

Margarethe von Trotta · D·LUX·F·ISR 2012 Japanischer Filmclub

20:00 DOLLS

41

Takeshi Kitano · J 2002 42nd Street Düsseldorf: „Nebel Total“

20:30 I DIAFANOIDI VENGONO DA MARtE TÖDLICHE NEBEL Antonio Margheriti · I 1966 · mit Einführung

49

42nd Street Düsseldorf: „Nebel Total“

22:30 tHE FOG THE FOG - NEBEL DES GRAUENS

49

DI O9

John Carpenter · USA 1980

SA O6

19

MI 1O

Wayne Wang, Paul Auster · USA 1995 Harvey Keitel, der Schmerzensmann

19 21:15 BLUE IN tHE FACE BLUE IN THE FACE – ALLES BLAUER DUNST Paul Auster, Wayne Wang · USA 1995

SO O7

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

15:00 DIE BLEIERNE ZEIt

8

Margarethe von Trotta · BRD 1981

DO 11 FR 12

Margarethe von Trotta · BRD 1979

MONtAGS KEINE VORStELLUNG

34

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

20:00 BAD LIEUtENANt

20

Abel Ferrara · USA 1992 Spanischer Filmclub

20:00 NERUDA

42

Pablo Larraín · CHI·ARG·F·E·USA 2016 Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

19:00 DER FANGSCHUSS

11

Volker Schlöndorff · BRD·F 1976 → Im Anschluss: Gespräch zwischen Margarethe von Trotta und Bernd Desinger (Direktor Filmmuseum)

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

17:00 SCHWEStERN ODER DIE BALANCE DES GLÜCKS

20:00 tULItIKKUtEHtAAN tYttÖ DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK

Aki Kaurismäki · FI 1990 · mit Einführung

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

19:00 SMOKE SMOKE – RAUCHER UNTER SICH

Stationen der Filmgeschichte · Aspekt: Persönlichkeit

10 SA 13

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

19:00 ROSA LUXEMBURG

Margarethe von Trotta · CL·D 1986

12

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

21:00 MEAN StREEtS · HEXENKESSEL

20

Martin Scorsese · USA 1973

SO 14

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

15:00 HANNAH ARENDt

8

Margarethe von Trotta · D·LUX·F·ISR 2012

DO 18 FR 19

21

SA 2O

Theodoros Angelopoulos · D·F·GR 1995

16 MI 17

51

Japan-Tag

17:00 AKtUELLE JAPANISCHE KURZFILME

25

Im Anschluss:

25

Norihiro Koizumi · J 2016

Harvey Keitel, der Schmerzensmann Paolo Sorrentino · I·F·GB·CH 2015

19:00 WHO’S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF

20:00 CHIHAYAFURU: KAMI NO KU CHIHAYAFURU PART 1

36

Roger Vadim · F·I 1968 · mit Einführung

20:00 YOUtH · EWIGE JUGEND

Psychoanalyse & Film

Shinpei Takeda · MEX·USA·J 2016

Stationen der Filmgeschichte · Aspekt: Genre

20:00 BARBARELLA

43

Nanni Moretti · I·F·D 2015 · mit Einführung

GHOSt MAGNEt REACH MOtEL

MONtAGS KEINE VORStELLUNG DI

20:00 MIA MADRE

Mike Nichols · USA 1966 · mit Vortrag und Diskussion

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

17:30 tO VLEMMA tOU ODYSSEA DER BLICK DES ODYSSEUS

Italienischer Filmclub

23

SO 21

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

15:00 DAS VERSPRECHEN

Margarethe von Trotta · D 1995

13

DO

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

17:30 HELLER WAHN

14

Margarethe von Trotta · BRD 1983

MO

Lux-Filmpreis

22

19:00 tONI ERDMANN

25

23

Im Vorprogramm:

L’ECOLE DES FACtEURS DIE SCHULE FÜR BRIEFTRÄGER

27

Jacques Tati · F 1947

FR

Stationen der Filmgeschichte · Aspekt: Form + Innovation

20:00 ASCENSEUR POUR L‘ÉCHAFAUD FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT

37

26

24

Jane Campion · NZ·AU·F 1993

8

Margarethe von Trotta · BRD 1981 · mit Einführung

Abel Ferrara · USA 1992

SA 27

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

21:00 BAD LIEUtENANt

29

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

21:00 tHE PIANO · DAS PIANO

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

19:00 DIE BLEIERNE ZEIt

Erstaufführung

19:00 BARAKAH YOQABIL BARAKAH BARAKAH MEETS BARAKAH Mahmoud Sabbagh · SAR 2016

Louis Malle · F 1958 · mit Einführung

MI

44

Jean-Pierre Dardenne · B·F·I 2012

Maren Ade · D·A 2016

DI

Französischer Filmclub

20:00 LE GAMIN AU VÉLO DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD

20

SO 28

23

Stummfilm + Musik

20:00 PREM SANYAS · DIE LEUCHTE ASIENS Franz Osten · IND·D 1926

31

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

15:00 ROSENStRASSE

Margarethe von Trotta · D 2003 · mit Einführung

14

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta

17:30 ROSA LUXEMBURG

12

Margarethe von Trotta · CL·D 1986 · mit Einführung

MONtAGS KEINE VORStELLUNG DI 3O

Stationen der Filmgeschichte · Aspekt: Persönlichkeit

20:00 CHELOVEK S KINO-APPARAtOM DER MANN MIT DER KAMERA

39

Dziga Vertov · UdSSR 1929 Im Vorprogramm:

L’ÉtOILE DE MER

Man Ray · F 1928 · mit Einführung

MI 31

Erstaufführung

20:00 BARAKAH YOQABIL BARAKAH BARAKAH MEETS BARAKAH

29

Mahmoud Sabbagh · SAR 2016

Impressum: Herausgegeben von der Landeshauptstadt Düsseldorf Der Oberbürgermeister Filmmuseum

Texte + Redaktion: Florian Deterding Mitarbeit: Thomas Ochs, Marco Siedelmann Verantwortlich: Bernd Desinger Bildmaterial: Filmmuseum Düsseldorf

Der Fangschuss

7

HELM Ut-KäUtNERPREIS 2O17: MARGAREtHE VON tROttA GESP R ä C H + F I L M R E I H E

3. – 28.5.

p Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Margarethe von Trotta wird mit dem Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet. Dies hat die Jury des Preises am Samstag, den 26. November 2016 bei ihrer Sitzung im Filmmuseum entschieden. In der Begründung der Jury heißt es: „Margarethe von Trotta ist eine der wichtigsten Regisseurinnen des deutschen Kinos. Mit ihren Biografien widerständiger Frauen in Filmen wie ROSA LUXEMBURG oder ROSENSTRASSE hat sie den deutschen Film seit den siebziger Jahren geprägt und eine nachfolgende Generation von Regisseuren und Regisseurinnen inspiriert. Sie hat mit ihren Filmen immer wieder Bruchstellen der Historie aufgesucht. In Werken wie DIE BLEIERNE ZEIT oder HANNAH ARENDT zeigte sie sich zugleich als profunde Chronistin deutscher Geschichte und als Persönlichkeit, die den gesellschaftspolitischen Diskurs nachhaltig beeinflusst.“ Das Filmmuseum zeigt mit acht Filmen eine Auswahl ihrer Werke. → Am 12. Mai wird Margarethe von Trotta in der Black Box zu Gast sein. In Kooperation mit den Düsseldorfer Clubs der Frauenvereinigung Soroptimist International (SI).

8

Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

Mi 3.5. 2O:OO | SO 14.5. 15:OO

SO 7.5. 15:OO | Mi 24.5. 19:OO

HANNAH ARENDt

DIE BLEIERNE ZEIt

D·LUX·F·ISR 2012 · 113 min · DF/OmU · digitalDCP · FSK 6 • R: Margarethe von Trotta B: Pamela Katz, Margarethe von Trotta · K: Caroline Champetier · D: Barbara Sukowa, Axel Milberg, Janet McTeer, Julia Jentsch u.a.

BRD 1981 · 106 min · DF · 35mm · FSK 16 • R/B: Margarethe von Trotta K: Franz Rath · D: Jutta Lampe, Barbara Sukowa, Julia Biedermann u.a.

p Die bereits kurz nach Machtübernahme der Nationalsozialisten nach Frankreich und später in die USA geflüchtete jüdische Journalistin Hannah Arendt bietet dem New Yorker 1960 eine Artikelserie an, als der israelische Geheimdienst den berüchtigten NS-Verbrecher Adolf Eichmann überaus öffentlichkeitswirksam nach Israel entführt, um ihm dort den Prozess zu machen. Die idealistische Arendt reist zum Prozessauftakt in den noch jungen Staat, um dort eine signifikante Beobachtung zu machen: Eichmann ist nicht die abgründige Fratze des puren Bösen, nicht der Täter aus Überzeugung, sondern aus purem Opportunismus angesichts der sich bietenden Gelegenheit. Ihre Artikelreihe und ihr bahnbrechendes Buch „Die Banalität des Bösen“ machen sie schlagartig weltberühmt, werden aber von verschiedenen u.a. jüdischen Kreisen genau so heftig abgelehnt und kritisiert. – Ein Reifewerk von großer Komplexität in ehrwürdige Bildkompositionen gekleidet.

p Margarethe von Trottas vielfach prämierter internationaler Durchbruch als Filmemacherin: DIE BLEIERNE ZEIT beschreibt den Ursprung des linken Terrorismus der siebziger Jahre anhand das Leben der beiden unterschiedlichen Schwestern Juliane und Marianne, angelehnt an die Biografien von Christiane und Gudrun Ensslin: Beide entstammen einem von patriarchalischen Strukturen geprägten evangelischen Pfarrershaus und wachsen unter dem lähmenden Alpdruck der fünfziger Jahre auf, die vom Schweigen über die düstere deutsche Vergangenheit geprägt sind. In der beginnenden Studentenbewegung der sechziger Jahre trennen sich die Wege der Schwestern: Während Juliane sich durch die Mitherausgabe einer politisch motivierten Frauenzeitschrift engagiert und sich für eine friedlich-konstruktive Veränderung einsetzt, mündet Mariannes Weg in gewaltsamer Rebellion. Einführung am 24.5.: Irene Daenzer-Vanotti. Die Journalistin hat zahlreiche biografische Interviews mit Margarethe von Trotta geführt und sich eingehend mit ihrem Werk beschäftigt.

9

Die bleierne Zeit

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Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

SO 7.5. 17:OO

SCHWEStERN ODER DIE BALANCE DES GLÜCKS BRD 1979 · 95 min · DF · 35mm · FSK 12 R: Margarethe von Trotta · B: Margarethe von Trotta nach einer Vorlage von Wolfgang Bächler K: Franz Rath · D: Jutta Lampe, Gudrun Gabriel, Jessica Früh u.a.

p Die zielstrebige Maria arbeitet diszipliniert als Sekretärin und hat ihr Leben scheinbar fest im Griff, während ihre jüngere Schwester Anna mit sich hadert. Einer ungewissen Zukunft entgegensehend taumelt sie durch ein von Maria finanziertes Studium. Marias Bevormundung und Vereinnahmung der Schwester geht so weit, dass Anna zunehmend depressiv wird, was schließlich zum Suizid führt. Nach Annas Tod freundet sich Maria mit ihrer Arbeitskollegin Miriam an. Auch hier setzt sich Marias Kontrollverhalten fort. Durch die Gefährdung der Beziehung findet sie schließlich aber zu sich selbst. In ihrem vom Filmverlag der Autoren produzierten zweiten Spielfilm findet Margarethe von Trotta bereits zu vielen Kernthemen und gelangt zu ästhetischen Wahrnehmungen, die ihr Werk bis heute leitmotivisch durchziehen. Darüber hinaus kann dieser Film als Meisterleistung des Kameraauges von Franz Rath gesehen werden, der für die meisten Filme von Margarethe von Trotta verantwortlich zeichnet.

Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

Fr 12.5. 19:OO In Anwesenheit von Margarethe von Trotta

DER FANGSCHUSS BRD·F 1976 · 97 min · DF · 35mm · FSK 12 R: Volker Schlöndorff · B: Jutta Brückner, Margarethe von Trotta, Geneviève Dormann K: Igor Luther · D: Margarethe von Trotta, Matthias Habich, Rüdiger Kirschstein u.a.

p Eine bittere Geschichte unerfüllter und verhinderter Liebe inmitten der chaotischen Zustände im Baltikum nach dem Ende des Ersten Weltkrieges: Der preußische Offizier Erich kanalisiert seine latente Homosexualität in einer Verlängerung des bzw. seines Krieges und zieht den Kampf gegen die Rotgardisten einer Sesshaftigkeit vor. Als sich die junge Sophie in Erich verliebt, zerbricht sie an seiner Zurückweisung. Bald schließt sie sich den Rotgardisten an und wird Ernst unter veränderten Vorzeichen wiederbegegnen. In DER FANGSCHUSS zeigt Margarethe von Trotta in der weiblichen Hauptrolle eine beeindruckende Leistung als Schauspielerin. Gleichzeitig beendet sie hiermit ihre Karriere vor der Kamera. Von Trotta schrieb ebenfalls an dem komplex gewebtem Drehbuch mit, das von ihrem damaligen Ehemann Volker Schlöndorff als große Liebeserklärung an den französischen Klassizismus auf die Leinwand gebracht wurde. → Im Anschluss findet ein Gespräch zwischen Margarethe von Trotta und Bernd Desinger (Direktor Filmmuseum) statt. Wir empfehlen, rechtzeitig Karten zu reservieren.

11

12

Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

Sa 13.5. 19:OO | SO 28.5. 17:3O

ROSA LUXEMBURG CL·D 1986 · 123 min · DF · 35mm · FSK 12 • R/B: Margarethe von Trotta K: Franz Rath · D: Barbara Sukowa, Daniel Olbrychski, Otto Sander u.a.

p Die polnische Jüdin Rosa Luxemburg macht zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Rednerin und Verfasserin sozialistischer Texte auf sich aufmerksam. Dies hat eine schnelle Karriere in der SPD zur Folge. Allerdings sind ihre Ansichten der Partei zu radikal, weshalb im Kriegsjahr 1914 der Partei-Ausschluss folgt. Mehrfach landet Rosa im Gefängnis. An der Seite ihres Gesinnungsgenossen Karl Liebknecht setzt die radikale Friedenskämpferin den eingeschlagenen Weg aber unbeirrt fort. Margarethe von Trotta erzählt die facettenreiche Lebensgeschichte der legendären Widerstandskämpferin nicht als weit aufgespanntes Biopic, sondern als sehr private, intime Innenansicht einer progressiven Denkerin sowie als spannendes Psychogramm der ausgehenden Wilhelminischen Epoche. Wie schon in DIE BLEIERNE ZEIT, ist auch hier die präzise Inszenierung durch unbestechliche Schärfe und Nüchternheit geprägt. Einführung am 28.5.: Irene Daenzer-Vanotti. Die Journalistin hat zahlreiche biografische Interviews mit Margarethe von Trotta geführt und sich eingehend mit ihrem Werk beschäftigt.

Rosa Luxemburg

Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

SO 21.5. 15:OO

DAS VERSPRECHEN D 1995 · 115 min · DF · 35mm · FSK 6 R: Margerethe von Trotta · B: Felice Laudadio, Margarethe von Trotta, Peter Schneider K: Franz Rath · D: Corinna Harfouch, Meret Becker, August Zirner u.a.

p 1961 wagen fünf junge Erwachsene, darunter das Liebespaar Konrad und Sophie, die Flucht aus der DDR nach Westdeutschland. Der Plan gelingt, doch Konrad bleibt zurück. Trotz strengster staatlicher Bevormundung bleibt er mit Sophie in losem Kontakt, doch dem Paar gelingt die erneute Zusammenkunft nicht. Vom kommunistischen Staatsapparat forciert, schlägt Konrad eine Karriere als Wissenschaftler ein, während sich Sophie ihr eigenes Leben einrichtet. Über die Jahre hinweg geht die sehnsuchtsvolle Liebe der beiden verloren, resignativ fügen sich beide in ein Schicksal mit neuen Partnern und unterschiedlichen Lebensentwürfen. Der gemeinhin als Befreiungsschlag wahrgenommene Mauerfall kommt für ihre Liebe schließlich zu spät. Der dreißig Jahre umspannende Handlungsbogen beschreibt mit vernichtender Konsequenz, wie sich die politische Geschichte am Schicksal des Einzelnen schuldig macht.

13

14

Käutner-Preis-Trägerin Margarethe von Trotta

SO 21.5. 17:3O

SO 28.5. 15:OO

HELLER WAHN

ROSENStRASSE

BRD 1983 · 105 min · DF · 35mm · FSK 16 • R/B: Margarethe von Trotta K: Michael Ballhaus · D: Hanna Schygulla, Angela Winkler, Peter Striebeck u.a.

D 2003 · 136 min · DF · 35mm · FSK 12 • R: Margarethe von Trotta · B: Pamela Katz, Margarethe von Trotta · K: Franz Rath · D: Katja Riemann, Maria Schrader, Svea Lohde u.a.

p Die sensible und verschlossene Malerin Ruth hat sich in eine bürgerliche Sackgasse manövriert, als sie die unabhängige Olga kennen und schätzen lernt. Olga lehrt feministische Studien und lebt ein selbstbestimmtes Leben. Zwischen beiden Frauen entwickelt sich schnell eine tiefe Freundschaft, die anfangs noch von Ruths Ehemann Franz unterstützt wird. Spätestens als Ruth aber neue Interessen entwickelt, sich vom bisherigen ehelichen Gleichklang wegbewegt und gemeinsam mit Olga nach Ägypten reist, wird die Frauenfreundschaft für Franz zur Bedrohung. In HELLER WAHN beschreibt Margarethe von Trotta eine alltägliche Emanzipationsgeschichte. Mit großer psychologischer Genauigkeit spürt der zeitlos aktuelle Film den Herrschaftsverhältnissen in Partnerschaften nach, ohne sich dabei in simplen Schuldzuweisungen zu ergehen.

p New York, Anfang des 21. Jahrhunderts: Nach dem Tod ihres Mannes besinnt sich Ruth Weinstein auf ihre jüdischen Wurzeln und verbietet ihrer Tochter Hannah die Hochzeit mit ihrem nichtjüdischen Freund. Hannah beginnt, ausgehend von einer ihr bisher unbekannten Verwandten, die Spurensuche nach den Wurzeln ihrer Familie. Sie reist nach Deutschland, um dort die inzwischen 90-jährige Frau aufzusuchen, die ihrer Mutter vor vielen Jahren das Leben rettete. Unter falschem Vorwand nähert sich Hannah der alten Frau, die ihr stückweise über die Ereignisse in der Rosenstraße berichtet. Die mehrere Generationen umfassende Chronik geht, wie frühere historische Filme von Trottas, zwar von einer privaten Miniatur aus, ist aber mittlerweile im pompös angelegten deutschen Studiokino angekommen. Hauptdarstellerin Katja Riemann erntete internationale Anerkennung für ihre einfühlsame Darstellung. Einführung: Irene Daenzer-Vanotti. Die Journalistin hat zahlreiche biografische Interviews mit Margarethe von Trotta geführt und sich eingehend mit ihrem Werk beschäftigt.

15

Rosenstraße

16

Harvey Keitel, der Schmerzensmann FILMREIHE

6. —

26.5.

p Als Vertreter des Method Acting ist Harvey Keitel eine SchauspielIkone. Meist in paradigmatischen Nebenrollen zu sehen, machte er sich in den 1990er-Jahren durch Männerfiguren einen Namen, die zwischen robust-rauer Körperlichkeit und sentimental-weicher Verletzlichkeit oszillieren. Die US-amerikanische Filmkritikerin Pauline Kael fand bereits zu Beginn seiner Karriere bemerkenswerte Worte über Keitel, als er in TAXI DRIVER als Zuhälter brillierte:

„Keitel hat mehr schauspielerische Möglichkeiten zur Verfügung, um Spannung zu erzeugen, als irgendein anderer Schauspieler in diesem Film.“ In den 1970er-Jahren arbeitete er häufig mit Martin Scorsese, der ihn jedoch meistens für kleinere Figuren engagierte. Seine erste Hauptrolle in MEAN STREETS spielte er mit über 30 Jahren. Der absolute Durchbruch gelang ihm 1992 mit BAD LIEUTENANT. Keitel entwickelte in diesen beiden Filmen ein Schauspiel, das viel doppeldeutiger und vor allem verletzlicher wirkt als alle von ihm bis dato abgelieferten Darstellungen. Zu diesem Zeitpunkt gab es vielleicht keinen US-amerikanischen Schauspieler, der so gut vorführte, wie ein scheinbar abgehärteter Typus zusammenbrechen kann und mitfühlende Seele beweist. Der Film ist und bleibt Keitels Meisterstück – mutig, kraftvoll und völlig wild. Daran anknüpfend schlüpfte er in zahlreiche komplexe und ambivalente Figuren. Für SMOKE wurde er schließlich auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. In Paolo Sorrentinos YOUTH von 2014 zeigte Keitel, dass mit ihm auch im hohen Alter noch zu rechnen ist, eine absolute Wiederbelebung. • Die Filmreihe zeigt mit sieben Filmen einen vielschichtigen Querschnitt seiner Karriere.

17

Bad Lieutenant

18

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

Sa 6.5. 19:OO

Sa 6.5. 21:15

SMOKE SMOKE – RAUCHER UNTER SICH

BLUE IN tHE FACE · BLUE IN THE FACE – ALLES BLAUER DUNST

USA 1995 · 112 min · DF · 35mm · FSK 12 • R: Wayne Wang, Paul Auster · B: Paul Auster K: Adam Holender · D: Harvey Keitel, William Hurt, Giancarlo Esposito u.a.

USA 1995 · 83 min · DF · 35mm · FSK 12 · R/B: Paul Auster, Wayne Wang K: Adam Holender · D: Harvey Keitel, Lou Reed, Michael J. Fox u.a.

p Brooklyn. Als Kind des New Yorker Viertels ist Harvey Keitels Figur eine Paraderolle für den Schauspieler. Mehrere Handlungsstränge und ihre Protagonisten laufen an einem Punkt, dem Tabakladen von Auggie, zusammen: ein Schriftsteller mit Schreibblockade, ein notorisch lügender Jugendlicher, ein tödlicher Unfall… SMOKE ist ein Großstadtpuzzle durch und durch, wie auch ein wunderbares Zeugnis über Brooklyn und die Menschen, die sich zufällig begegnen. Wege kreuzen sich und ihre Leben werden sich verändern. Episoden über Lügen und Betrug, Neurosen und Macken werden der Routine im Tabakgeschäft gegenüber gestellt. Ein Alltag, der sich in der Wiederholung letzten Endes doch wieder bricht: Jeden Morgen Punkt acht Uhr fotografiert Auggie Wren die Straßenkreuzung vor seinem altmodischen Tabakgeschäft in Brooklyn. 4000 Aufnahmen hat er bereits. Doch kein Foto gleicht dem anderen.

p SMOKE wurde an einem Freitag abgeschlossen, die erste Klappe zu BLUE IN THE FACE fiel am Montag. Der Filmtitel bezieht sich darauf, dass sobald die Kamera lief, der im Bild befindliche Darsteller zehn Minuten improvisieren musste, bis er im Gesicht ganz blau war. Mit einer Drehzeit von fünf Tagen ist der Film ein Experiment. Jeder Gedanke, jede Einstellung ist wie ein Zigarettenzug: etwas bleibt hängen, das nicht wieder vergeht. Die Autoren hatten die Idee zu einem Folgefilm, da die Schauspielenden in ihren Figuren ein spannendes Eigenleben entwickelten. Um den Tabakhändler Auggie Wren, der wieder von Harvey Keitel verkörpert wird, gruppieren sich diverse Persönlichkeiten. Dazwischen werden Momentaufnahmen von den Bewohnern Brooklyns gesetzt. Verschiedene Leute treffen mit ihren Erzählungen zusammen und beschreiben so einen vielfältigen Ort in seinem Charme und Charakter.

19

20

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

Mi 1O.5. 2O:OO | Mi 24.5. 21:OO

SO 13.5. 21:OO

BAD LIEUtENANt

MEAN StREEtS · HEXENKESSEL

USA 1992 · 96 min · OmU · 35mm · FSK 16 • R: Abel Ferrara · B: Zoe Lund, Abel Ferrara K: Ken Kelsch · D: Harvey Keitel, Brian McElroy, Frankie Acciarito u.a.

USA 1973 · 112 min · OmU · 35mm · FSK 16 • R: Martin Scorsese · B: Mardik Martin, Martin Scorsese · K: Kent Wakeford · D: Harvey Keitel, Robert De Niro, David Proval u.a.

p In Abel Ferraras Film schlüpft Harvey Keitel in seine Glanzrolle, einen verkommenen Heiligen in einer ebenso verrotteten Welt: Er spielt einen New Yorker Polizisten am Rande der Selbstzerstörung. Es handelt sich um radikales und mutiges Schauspiel bis zum Anschlag, in dem eine widerwärtige und korrupte Figur zum Vorschein kommt. Der Bad Lieutenant hat keinerlei Werte mehr, sondern sehnt sich nach Erlösung. Konfiszierte Drogen werden selbst konsumiert und weiterverkauft. Thomas Koebner schreibt dazu: „Einmal steht er auf, nackt, mit seinem robusten Körper und trommelharten aufgetriebenen Bauch, die Arme weit ausgestreckt, er stöhnt, weniger verzückt als verzweifelt, mit halbgeschlossenen Augen, die vermutlich die Welt nur noch durch Schlieren sehen können: ein Gekreuzigter, ein Schmerzensmann.“ Ferraras Kino der Körperlichkeit kommt hier zu seinem Höhepunkt: masochistisch und explosiv.

p New York, Little Italy. „Immer, wenn es hier Ärger gab, sagten die Leute: wir haben hier einen kleinen Hexenkessel, Freunde“, so Martin Scorsese über den Ort, dem er hier ein unmittelbares, energiegeladenes Denkmal setzt. Unter hohem Zeitdruck und mit finanziellen Risiken produziert, avancierte er letztlich zum absoluten Kultfilm: ein explosives Porträt einer Jugend in New York voller wüster, verrückter Dialoge. Es ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben der Jugendlichen, gesättigt mit naturalistischen Zügen. Charlie und Johnny Boy schlagen sich an einem Ort durchs Leben, wo ständig alles passieren kann. Sie kommen in Konflikt mit der Mafia und fliehen durch die Straßen von New York. Harvey Keitel interpretiert Charlie kongenial und realistisch: „Ich hasse das Meer, ich hasse den Strand, und ich hasse die Sonne. Und das Gras und die Bäume, ich hasse Hitze.“ Willkommen im Vorhof der Hölle!

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

SO 14.5. 17:3O

tO VLEMMA tOU ODYSSEA DER BLICK DES ODYSSEUS D·F·GR 1995 · 176 min · DF · 35mm · FSK 12 • R: Theodoros Angelopoulos · B: Theodoros Angelopoulos, Tonino Guerra, Petros Markaris u.a. nach einem Gedicht von Homer K: Giorgos Arvanitis, Andreas Sinanos · D: Harvey Keitel, Erland Josephson, Maia Morgenstern

p Harvey Keitel irrt als Filmregisseur auf der Suche nach drei Filmrollen aus der Frühzeit des Kinos durch eine Winterlandschaft: Von Griechenland durch den Balkan bis nach Sarajewo, wo der Bürgerkrieg Opfer fordert. Es entwickelt sich eine facettenreiche Narration in individuellen Geschichten, der Identitäten der Länder und natürlich der Filmhistorie. Keitels Figur ist dabei, einen Dokumentarfilm über die Gebrüder Manakis zu drehen, die im Balkan vor 90 Jahren erste Filme realisierten und dort das Kino etablierten – eine filmische Odyssee auf der Suche nach den Urvätern des Balkankinos. In Amerika hat er in der Filmbranche Karriere gemacht und kehrt deshalb nach 20 Jahren in seine Heimat zurück. Umgekehrter Handlungsverlauf zu Homer. Erst die Heimkehr und dann die Reise. Auf seinem Weg ist er ein Fremder und wirkt erschöpft, müde, einsam.

21

22

Ewige Jugend

Harvey Keitel, der Schmerzensmann

Mi 17.5. 2O:OO

Fr 26.5. 21:OO

YOUtH · EWIGE JUGEND

tHE PIANO · DAS PIANO

I·F·GB·CH 2015 · 124 min · OmU · digitalDCP · FSK 6 • R/B: Paolo Sorrentino K: Luca Bigazzi · D: Harvey Keitel, Michael Caine, Rachel Weisz u.a.

NZ, AU, F 1993 · 121 min · DF · 35mm · FSK 12 • R/B: Jane Campion K: Stuart Dryburgh · D: Harvey Keitel, Holly Hunter, Sam Neill u.a.

p Sein und Zeit: Die alten Freunde Fred und Mick streiten sich in ihrem Altersdomizil, einem modernen Wellnesshotel in der Schweizer Idylle, um ihr Alterswerk. Es ist ein sehr atmosphärischer Film mit großer Tiefgründigkeit, der sich auf eine Suche nach Antworten zum Sinnhaften des Lebens und Alterns, dem Tod und der Vergänglichkeit begibt. Michael Caine brilliert in der Figur des Dirigenten und Komponisten Fred Ballinger. Harvey Keitel verkörpert den Regisseur Mick Boyle, der mit jungen Filmschaffenden an seinem neuen Film arbeitet, der sein bester Film werden soll, aber wohl nie fertig gestellt wird. Die beiden verbindet eine tiefe Freundschaft, die sich im Film ganz selbstverständlich über die simplen Dinge des Alltags transportiert. Sie folgen beide in unterschiedlichem Maße in ihrem hohen Alter noch ihren Ambitionen und Idealen, um erfrischend lakonisch über ihre Ansichten zu streiten.

p Am Übergang zwischen Wildnis und Zivilisation im 19. Jahrhundert: Die stumme Ada, ihre neunjährige Tochter und ihr Klavier kommen zu einer arrangierten Heirat in den entlegenen Busch in Neuseeland. Doch ihr Mann weigert sich, das Piano zu transportieren, weshalb es als einziger Gegenstand am Strand zurückbleibt. Mit dem Nachbarn Baines schließt sie einen sexuellen Handel ab, um sich das Piano zurückzuverdienen. Eine komplexe, emotionale, sexuelle Dreier-Beziehung entsteht, frei von Grenzen und dominiert von der Musik von Michael Nyman. Dabei verkörpert Keitel den Analphabeten Baines – verletzlich und körperlich fordernd. Er hat sich völlig frei gemacht von seiner kulturellen Herkunft: „Er sucht nirgendwo nach einem Ort für sich, und er findet einen durch seine Fähigkeit zu leiden, auch durch seine Fähigkeit, auf die Suche zu gehen, um das zu finden, was er braucht.“ (Harvey Keitel)

23

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JAPAN-tAG EMAKIMONO — F I L M P R O G R A M M ZUM JAPAN-tAG SA 2 O .5 . A B 17.OO

In Zusammenarbeit mit dem Kuratoren-Team Hiroko KimuraMyokam und Gabriel Rodriguez wird in der Black Box ein exklusives Programm präsentiert. Im Mittelpunkt steht junges, zeitgenössisches Kino, das aktuellen, japanischen Strömungen nachspürt – in Kooperation mit dem TFF TheaterFilmFest gUG und den Mary Jane Studios. Eintritt frei!

Ghost Magnet Reach Motel

Japan-Tag

17:OO

AKtUELLE JAPANISCHE KURZFILME! Insgesamt 55 min, digitalHD

iM aNScHLuSS:

GHOSt MAGNEt REACH MOtEL MEX·USA·J 2016 · 71 min · engl./span. OmU · digital1080p · ab 18 R/B: Shinpei Takeda · K: Shinpei Takeda, Joey Muñoz, Johann Leitner

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p Der Langfilm GHOST MAGNET REACH MOTEL ist ein Punkformance-Dokumentarfilm des in Düsseldorf lebenden Künstlers und Regisseurs Shinpei Takeda. Das selbsternannte „PunkMusical“ schaut hinter die Kulissen des Lebens der fünf Band mitglieder von Ghost Magnet Roach Motel (GMRM), eines Noise-Punk-Kollektivs aus Tijuana in Mexiko: zwei Mexikaner, zwei Amerikaner und ein Japaner. „In seinen (Shinpei Takedas) von der japanischen Tanz- und Bewegungsform Butoh inspirierten Performances erscheint er im Strahlenschutzanzug und mit weiß bemaltem Gesicht und nimmt den Schmerz der Protagonisten symbolisch in sich auf. Die Grenzlinie USA–Mexiko zwischen Tijuana und San Diego dient als symbolträchtiger Hintergrund für den Film. Peking und New York als Aufführungsorte von Performances vervollständigen die Kulissenvielfalt vom künstlerischen Babel. Die Aufnahmen thematisieren an verschiedenen Orten die Probleme der GMRM-Generation: Rassismus, Gewalt, Sucht, Imperialismus, soziale Ungerechtigkeit. GHOST MAGNET ROACH MOTEL ist ein experimentelles DokuMusical, in dem Dialog, Musik und Performance ineinander und zu einer ‚Punkformance’ verwoben werden.“ (Kasseler DokFest) ➔

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Japan-Tag

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CHIHAYAFURU: KAMI NO KU CHIHAYAFURU PART 1 J 2016 · 111 Min · OmeU · digital1080p · ab 18 R: Norihiro Koizumi · B: Norihiro Koizumi nach einer Vorlage von Yuki Suetsugu K: Hiro Yanagida · D: Suzu Hirose, Shûhei Nomura, Mackenyu u.a.

p Die eigenwillige Sprache der Manga-Comics wirkt sich immer mehr auf den japanischen Film aus. CHIHAYAFURU: KAMINO NO KU ist eine Manga-Filmadaption, die sich auf das traditionelle japanische Kartenspiel „Karuta“ bezieht. Freundschaft, Liebe und Eifersucht beherrschen den Alltag in der Grundschule, doch aufgrund des Kartenspiel-Turniers „Karuta“ wird sich das Leben der antretenden Schüler nochmals drastisch ändern.

Toni Erdmann

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LUX-FILMPREIS MO 22.5 . 19:OO

tONI ERDMANN D·A 2016 · 162 min · DF · digitalDCP · FSK 12 • R/B: Maren Ade K: Patrick Orth · D: Peter Simonischek, Sandra Hüller, Michael Wittenborn u.a.

p Ein alternder Musiklehrer taucht unangemeldet bei seiner Tochter in Bukarest auf, wo diese für eine Unternehmensberatung an Rationalisierungskonzepten für die Ölindustrie arbeitet. Entsetzt von ihrem freudlosen Manager-Dasein will er sie in der Gestalt eines kauzigen Alter Egos aus der Reserve locken. „Und über allem thronte in Cannes TONI ERDMANN, ein meisterhaft punkiges Werk, das eine kollektive Katharsis gleich einem Erdbeben auslöste.“ (Le Monde) Petra Kammerevert (SPD-Europaabgeordnete) wird den Lux-Filmpreis vor Filmbeginn vorstellen. Im Anschluss laden das Europaparlament und das Filmmuseum zu einem kleinen Empfang. • Eintritt frei!

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ERStAUFFÜHRUNG p Einige Filme haben aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Form, ihrer Unklassifizierbarkeit oder aus anderen Gründen auf dem Kinomarkt einen schweren Stand. Die Aufgabe eines kommunalen Kinos muss es sein, solche Filme zu unterstützen und ihnen eine Plattform zu bieten. Dort die Lücke zu schließen, wo Verleiher und andere Kinobetreiber keine finanzielle Grundlage sehen, ist die programmatische Ausrichtung dieser Reihe – qualitativ, anspruchsvoll und aktuell.

Erstaufführung

Fr 26.5. 19:OO | Mi 31.5. 2O:OO

BARAKAH YOQABIL BARAKAH BARAKAH MEETS BARAKAH SAR 2016 · 88 min · OmU · digitalDCP · ab 18 • R/B: Mahmoud Sabbagh K: Victor Credi · D: Hisham Fageeh, Fatima Al Banawi, Sami Hifny u.a.

p Die erste romantische Komödie, die je in Saudi-Arabien realisiert wurde. Würde man Filmexperten danach befragen, welches Land ihrer Einschätzung nach derzeit das am wenigsten geeignete ist, eine äußerst lustige und rasante „Romantic Comedy“ zu produzieren, so hätte Saudi-Arabien beste Chancen auf den ersten Platz. Aber falsch geraten – nichts weniger beweist BARAKAH MEETS BARAKAH.

In der saudischen Hafenstadt Dschidda sorgt Barakah als Ordnungsbeamter dafür, dass im öffentlichen Leben das islamische Recht beachtet wird. Dies macht er immer freundlich, aber ohne religiösen Eifer. Als er ein illegales Fotoshooting unterbinden soll, verliebt er sich Hals über Kopf in Bibi: Model, gesellschaftskritische „Vloggerin“ und „It-Girl“. Nur: Wie soll er sie näher kennenlernen, in einem Land, das jeder Form von „dating“ feindlich gegenübersteht? Elegant und kreativ hebeln die beiden das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aus. BARAKAH MEETS BARAKAH wurde 2016 im Forum der Berlinale mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet. Aus der Jurybegründung: „Der Film reflektiert über den Wert der Freiheit, über die Rolle der Frauen in der saudi-arabischen Gesellschaft und über die Frage nach Selbstverwirklichung trotz kultureller Beschränkungen. Mit Humor und Charme eröffnet er seine politische Botschaft über eine Jugend, die nach Freiheit strebt.“

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StUM MFILM + MUSIK p In den ersten 30 Jahren ihres Bestehens besaßen Filme keine Tonspur, dennoch waren sie nie stumm: In den Filmtheatern sorgten Pianisten, manchmal auch ganze Orchester, für musikalische Untermalung. Hier entwickelte sich ein vielfältiges musikalisches Genre. Verschiedenste Instrumentierungen begleiteten mit OriginalPartituren, Eigenkompositionen oder Improvisation. Neben herkömmlichen Instrumenten boten Kinoorgeln weitere faszinierende Möglichkeiten. Im Vergleich zum aufwändigen Orchester bedeuteten sie für den Kinobesitzer finanzielle Entlastung, darüber hinaus unterhielten sie das Publikum mit einer Reihe von überraschenden Effekten. Mit Aufkommen des Tonfilms um 1930 verschwand das Erlebnis der Live-Vertonung zunehmend aus den Kinosälen und damit eine langjährige Tradition aus dem Bewusstsein. Einmal monatlich bietet das Filmmuseum Stummfilm-Vorführungen mit Live-Musik. Neben klassischer Begleitung am Klavier oder der historischen Welte-Kinoorgel aus dem Jahr 1930 kommen auch moderne Instrumentierungen auf die Bühne. Eintritt: 9,00 € · ermäßigt 7,00 € · mit Black-Box-Pass 6,00 €

Stummfilm + Musik

Sa 27.5. 2O:OO

PREM SANYAS · DIE LEUCHTE ASIENS IND·D 1926 · 97 min · engl. Zwischentitel, dt. untertitelt · digitalDCP restauriert/ viragiert · ab 18 • R: Franz Osten · B: Niranjan Pal · K: Wilhelm Kiermeier, Josef Wirsching D: Seeta Devi, Himansu Rai, Sarada Ukil u.a.

p Der opulent ausgestattete Monumentalfilm erzählt die Geschichte des Buddhismus: Begründer war der Überlieferung nach ein Königssohn, der angesichts des Elends dieser Welt allen weltlichen Freuden entsagte. Neben aller Exotik lässt die Inszenierung auch spannende dokumentarische Einblicke zu. König Suddhodana sieht in einem Traum seinen Thron verwaist und von Scharen alter, gebrechlicher Menschen umringt. Die eilig herbeigerufenen Traumdeuter schlagen Suddhodana vor, er solle seinen Sohn, den Prinzen Gautama, vollständig von der Welt isolieren. Nie dürfe der Königssohn erfahren, dass es Armut, Krankheit und Tod in der Welt gibt. Dennoch bleibt dem mittlerweile erwachsenen Prinzen das Elend nicht verborgen. Erschüttert entsagt er dem Thron, um fortan als Bettler zu leben.

Franz Osten, deutscher Regisseur von 60 Filmen verschiedenster Genres, davon 19 in Indien gedreht, ist mittlerweile nahezu vergessen. Die restaurierte Fassung aus dem Jahr 2001 gibt einen Einblick in die Arbeiten, die Osten in Indien realisierte. Im Kriegsjahr 1940 musste er Indien verlassen. Die englischen Kolonialherren verwiesen ihn des Landes. Mit einer märchenhaften Mischung aus fernöstlichen, meditativen Klangelementen und rhythmisch-pulsierenden Passagen vertont das international renommierte „Duo SeidenStrasse“, bestehend aus Chanyuan Zhao (Zheng, Harfen & Gesang) und Benjamin Leuschner (Percussion & Elektronik) den deutsch-indischen Spielfilm.

Vorschau: 24.6. UNTER DER LATERNE · D 1928 · R: Gerhard Lamprecht Sommerpause im Juli + August 30.9. EASY VIRTUE · GB 1928 · R: Alfred Hitchcock

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StAtIONEN DER FILMGESCHICHtE I M M E R D I E N S t AGS, IMMER 2O UHR p Stationen sind Orte der Abfahrt, Ankunft oder des Richtungswechsels. Auf der langen Reise der Filmgeschichte waren und sind sie Punkte, in denen Neues geschaffen, Außergewöhnliches geleistet oder etwas Einmaliges hervorgebracht wurde. Es handelt sich um Filme, die nach wie vor interessant, spannend oder erhellend sind. Andere lösen ein Déjà-vu-Erlebnis aus, durch das man plötzlich die Herkunft von Lieblingsszenen erkennt, und dann gibt es Filme, die im Negativen wie im Positiven Monumente wurden, da sie eng mit der Zeitgeschichte verbunden waren und diese beeinflusst haben.

Entgegen der Bildung eines Kanons sind Filmgeschichte(n) mit einem steten Fragen verbunden. Die Filmreihe ist so konzipiert, dass jeder vorgestellte Film unter einem bestimmten Aspekt in seiner filmhistorischen Relevanz eingeordnet werden kann. Ob bestimmte Persönlichkeiten oder Genres den maßgeblichen Rahmen bilden oder Strömungen + Epochen thematisiert werden; ob Form + Innovation im Vordergrund stehen oder Politik + Reflexion in den Fokus rücken: Innerhalb dieser Kategorien lassen sich Filme klassifizieren, ohne sie gleichzeitig darin zu fesseln. In Zusammenarbeit mit Filmforum – Freundeskreis des Filmmuseums e.V.

Stationen der Filmgeschichte

Di 2.5. 2O:OO Aspekt: Persönlichkeit

DIE LIEBE DER JEANNE NEY D 1927 · 113 min · dt. Zwischentitel · digitalDCP · restauriert · ab 18 R: G.W. Pabst · B: Rudolf Leonhardt, Ladislaus Vajda nach einer Vorlage von Ilja Ehrenburg K: Robert Lach, Fritz Arno Wagner · D: Édith Jéhanne, Brigitte Helm, Hertha von Walther u.a.

p In den letzten Tagen des russischen Bürgerkriegs wird der französische Journalist Alfred Ney ermordet, während seine Tochter Jeanne den bolschewistischen Agenten Andrej kennenlernt und sich in ihn verliebt. Schwer getroffen vom Tod ihres Vaters, gelingt Jeanne die Flucht nach Paris, wo sie in der Detektei ihres Onkels unterkommt. Doch die Spirale der Gewalt zieht weitere Kreise und auch ihre komplizierte Liebe zu Andrej wird auf weitere Proben gestellt. Ein teutonisches Melodrama, welches stilistisch zwischen dem zwingenden Strukturalismus des sowjetischen Kinos und den nervösen Seelenwanderungen des deutschen Expressionismus eingeordnet werden kann. Zeitbedingte Entschärfungen verharmlosen den Film zwar inhaltlich, die fatalistische Bildsprache lässt dagegen

in jedem Bildarrangement all die ausgeblendete Brutalität durchscheinen. Eine Geschichte ohne Happy End. Einführung: Marco Siedelmann (Publizist) Markus Goosmann (Düsseldorf) begleitet am Klavier.

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Stationen der Filmgeschichte

Di 9.5. 2O:OO Aspekt: Persönlichkeit

tULItIKKUtEHtAAN tYttÖ DAS MÄDCHEN AUS DER STREICHHOLZFABRIK FI 1990 · 68 min · DF · 35mm · FSK 0 R/B: Aki Kaurismäki · K: Timo Salminen · D: Kati Outinen, Elina Salo, Esko Nikkari u.a.

p Fast ohne Dialoge erzählt Kaurismäki mit der Kraft der Bilder die Geschichte einer jungen Arbeiterin in einer finnischen Streichholzfabrik: Routine und Tristesse, in der jeder Tag eintönig und grau wirkt. Ein bewegender Film, der die soziale Unterschicht in minimalistischer Form in seiner Trostlosigkeit heraus arbeitet.

Kati Outinen brilliert in der Figur der Iris als traurige und desillusionierte Suchende, die sich in der Liebe und Ehe missverstanden fühlt. Sie träumt ganz naiv von der großen Liebe, wird dann bitter enttäuscht und rächt sich an ihrer Umwelt. Zwar keimt stetig ein neuer Funken Hoffnung auf, dem Alltag entfliehen zu können, was sich aber auch aufgrund der sozialen Schranken nicht in die Tat umsetzen lässt. Kaurismäkis formal konzentrierte Bildsprache entfaltet eine für ihn typische Lakonie. Der Film ist der dritte Teil seiner sozialkritischen Proletarier-Trilogie, nach ARIEL und SCHATTEN IM PARADIES. Einführung: Thomas Ochs (Filmmuseum)

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Stationen der Filmgeschichte

Di 16.5. 2O:OO Aspekt: Genre

BARBARELLA F·I 1968 · 98 min · OmU · digital1080p · FSK 16 R: Roger Vadim · B: Terry Southern, Roger Vadim nach einer Vorlage von Jean-Claude Forest K: Claude Renoir · D: Jane Fonda, John Phillip Law, Anita Pallenberg u.a.

p Als BARBARELLA wurde Jane Fonda zum Gegenstand erotischer Phantasien der Pop- und Hippie-Generation, nicht zuletzt wegen der knappen Kostüme von Paco Rabanne. Doch diesen Film nur als Soft-Sexfilm zu sehen, verkennt dessen Qualitäten. Stattdessen geht es im Film um nichts Geringeres als die Rettung des Universums (Science Fiction). Barbarella trifft bei der Erfüllung ihres Auftrages auf zähnefletschende Killer-Puppen und eine tötende „Ursuppe“ (Horrorfilm), sie erhält Hilfe von einem blinden Engel und anderen phantastischen Wesen (Fantasy-Film), alles in einem künstlichen Pop-Art-Kulissen-Ambiente (Theaterfilm). Als naive „Unschuld“ schafft der Regisseur Roger Vadim mit BARBARELLA nach eigenen Worten eine moderne Version von Alice im Wunderland. Man kann den Film aber auch als LSD-Trip oder ein in Qualität abgerutschtes B-Picture betrachten. Einführung: Joachim Manzin (Freundeskreis des Filmmuseums)

Stationen der Filmgeschichte

Di 23.5. 2O:OO Aspekt: Form + Innovation

ASCENSEUR POUR L‘ÉCHAFAUD FAHRSTUHL ZUM SCHAFOTT p Thriller um Mord und Liebe in nächtlichem Schwarzweiß mit der Musik von Miles Davis. Das Erstlingswerk von Louis Malle ist ein Vorläufer der „Nouvelle Vague“ und einer der ersten Filme des Unter-Genres des Liftfilms. „Was für ein Debut! Was für ein Gesicht! Was für eine Atmos­ phäre! Der Film hat mit Jeanne Moreau eine Hauptdarstellerin, in deren Miene sich all das spiegelt, was diesen Krimi zur aus­ weglosen Tragödie macht und seine ‚amour fou‘ zu einer aberwitzig verzerrten Liebesgeschichte, in der die Liebenden einander suchen (und sprechen), aber nicht begegnen. Die Moreau, die es wie in Trance durch die Nacht treibt, von Bar zu Bar, der Wirklichkeit entrückt, dem Tode schon anheimgegeben: Chiffre für eine Gefühls­Absolutheit, die sich nicht schert um die Konsequenzen.“ (Andreas Wilink in: Westdeutsche Zeitung, 8. Dezember 1989) Einführung: Helmut von Richter (Freundeskreis des Filmmuseums)

F 1958 · 91 min · OmU · digital1080p · FSK 16 R: Louis Malle B: Roger Nimier, Louis Malle nach einer Vorlage von Noël Calef K: Henri Decaë D: Jeanne Moreau, Maurice Ronet, Georges Poujouly u.a.

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Stationen der Filmgeschichte

Di 3O.5. 2O:OO Aspekt: Persönlichkeit

Im Vorprogramm:

CHELOVEK S KINO-APPARAtOM DER MANN MIT DER KAMERA

L’ÉtOILE DE MER

UdSSR 1929 · 68 min · russische Zwischentitel, englisch untertitelt · digital1080p · FSK 0 R/B: Dziga Vertov · K/D: Mikhail Kaufman

Ein Meilenstein des Avantgardekinos, der sich surrealistischer und dadaistischer Elemente bedient: durch eine gallertartige Glasscheibe in Paris verschwommen gefilmt. Die originale Version ist stumm. Erst spätere Kopien wurden mit einer Musik von Man Ray unterlegt. • Das Filmmuseum zeigt bewusst eine stumme 35mm Fassung mit französischen Zwischentiteln.

p Poetischer Dokumentarfilm? Experiment? Politische Agitation? Oder reflexiver Dokumentarfilm? Dziga Wertows Stummfilm verdichtet die Aufnahmen dreier Städte – Kiew, Odessa und Moskau – zu einem Idealbild, zu einer revolutionären Utopie. Der Zuschauer begleitet indes einen Mann und seine Kamera, durch dessen „Kinoglas“ die Stadtlandschaften aufgenommen und schließlich im Schneideraum montiert werden. „Nicht Kinoglas um des Kinoglas willen, sondern die Wahrheit mit den Mitteln des Kinoglas, das ist Kinoprawda. Nicht die unverhoffte Aufnahme um der unverhofften Aufnahme willen, sondern um die Menschen zu zeigen ohne Maske, ohne Schminke, sie mit den Augen des Apparates zu packen im Moment des Nichtspielens. Ihre vom Kinoglas bloßgestellten Gedanken zu lesen.“ (Dziga Wertow)

F 1928 · 16 min · stumm mit frz. ZT · 35mm · FSK 0 • R/K: Man Ray · B: Man Ray nach einer Vorlage von Robert Desnos · D: Alice Prin, Robert Desnos, André de la Rivière

Einführung: Thomas Ochs (Filmmuseum)

Vorschau: 6.6. ALIEN · ALIEN - DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT USA 1979 · R: Ridley Scott 13.6. GUELWAAR · SEN 1992 · R: Ousmane Sèmbene 20.6. LA BELLE ET LA BÊTE · DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE · F 1946 · R: Jean Cocteau 27.6. SALAAM BOMBAY · ND·GB·F 1988 · R: Mira Nair

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FILMCLU BS

FILME IM ORIGINAL

Französischer Filmclub Italienischer Filmclub Japanischer Filmclub Spanischer Filmclub

p Jeden Donnerstag zeigen die jeweils einem Sprachraum gewidmeten Filmclubs untertitelte Originalfassungen und greifen damit eine Idee aus den Anfängen der kommunalen Filmarbeit auf. Durch Synchronisation wird oftmals die Atmosphäre verändert, gar der Sinn verfälscht. Hier bieten die Filmreihen der Filmclubs den sprachkundigen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, den Film in seiner ursprünglichen Version zu hören. Die Untertitel hingegen erleichtern dem Sprachlernenden oder einfach nur Kulturinteressierten das Verständnis. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Produktionen. Die Werke junger Filmschaffender bieten Gelegenheit, aktuellen Filmströmungen und Tendenzen nachzuspüren. Gelegentliche Filmklassiker runden das Programm ab.

Dolls

Japanischer Filmclub

DO 4.5. 2O:OO

DOLLS J 2002 · 114 min · OmU · 35mm · FSK 12 • R/B: Takeshi Kitano · K: Katsumi Yanagijima D: Miho Kanno, Hidetoshi Nishijima, Tatsuya Mihashi u.a.

p Takeshi Kitano – bis dato vor allem berüchtigt für seine harten Yakuza-Gangsterfilme – schlägt in DOLLS poetische Töne an. Drei traurige Liebesgeschichten erzählen lose miteinander verknüpft von unsterblicher Liebe. Kitano nimmt dabei Bezug auf das klassische japanische Puppentheater Bunraku und seine Figuren wandeln wie menschliche Marionetten durch die märchenhafte Szenerie.

Augenfällig ist die Farbigkeit seiner Bilder: Inmitten der Kirschblüte, zwischen Ahornblättern und in verschneiten Landschaften, agieren seine Figuren – ausgestattet mit bunten Gewändern des Modeschöpfers Yohji Yamamoto – in Einstellungen von monumentaler Schlichtheit. „Bild für Bild müsste man DOLLS beschreiben und lobpreisen. Eine staunenswerte Vision folgt der nächsten: jede einzelne befremdlich schön und klar.“ (Süddeutsche Zeitung)

Vorschau: 1.6.

JIN-RÔ · JIN ROH · J 1999 · R: Hiroyuki Okiura

7.9.

HISO HISO BOSHI · THE WHISPERING STAR · J 2015 · R: Sion Sono

Sommerpause im Juli + August

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Spanischer Filmclub

DO 11.5. 2O:OO

NERUDA CHI·ARG·F·E·USA 2016 · 93 min · OmU · digitalDCP · FSK 6 • R: Pablo Larraín B: Guillermo Calderón · K: Sergio Armstrong · D: Gael García Bernal, Luis Gnecco, Pablo Derqui u.a.

p Ende der 1940er-Jahre soll ein chilenischer Polizist den als Kommunisten in Ungnade gefallenen Dichter Pablo Neruda verhaften. Doch der Abgeordnete taucht unter und liefert sich mit seinem Verfolger eineinhalb Jahre lang ein ausgiebiges Katz- und Mausspiel. Der chilenische Ausnahmeregisseur Pablo Larraín hat einen meisterhaften Film geschaffen, zwischen Fakten und unbändiger Lust an der Fiktion, eine Hommage an die Dichtung, überraschend und bewegend, voller Poesie und lakonischem Humor. „Wir wollten eine Welt erfinden“, sagt Pablo Larraín, „so wie Neruda sich die seine erfunden hat. Unser Film ist wahrscheinlich weniger ein Film über Neruda als einer in seinem Geiste – vielleicht ist er auch beides zusammen. Wir wollten einen Roman erzählen, von dem wir gerne hätten, dass Neruda ihn mit Vergnügen liest.“ Vorschau: 8.6. IXCANUL – TRÄUME AM FUSSE DES VULKANS GUA·F 2015 · R: Jayro Bustamante Sommerpause im Juli + August 14.9. EL SOBORNO DEL CIELO · DER HOCHMUT DES HIMMELS COL 2016 · R: Lisandro Duque Naranjo

Italienischer Filmclub

DO 18.5. 2O:OO

MIA MADRE I·F·D 2015 · 106 min · OmU · digitalDCP · FSK 6 • R: Nanni Moretti · B: Nanni Moretti, Valia Santella · K: Arnaldo Catinari · D: Margherita Buy, John Turturro, Giulia Lazzarini u.a.

p Nanni Moretti verarbeitet den Tod seiner Mutter, indem er die bedrückende Atmosphäre eines Krankenhauses mit dem Chaos an einem Filmset kontrastiert. Erinnerungen und Träume der Protagonistin ergänzen das Gesamtbild. Die Filmregisseurin Margherita hat sich von ihrem Freund getrennt, ihre Tochter geht langsam eigene Wege und am Set treibt der amerikanische Star alle in den Wahnsinn. Gleichzeitig liegt ihre Mutter ohne Hoffnung auf Gesundung im Krankenhaus. Ihr Bruder kümmert sich fürsorglich um sie, die Schwester ist überfordert. In dieser Situation begibt sich Margherita auf die Suche nach den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Moretti gedenkt mit dem Film seiner verstorbenen Mutter, spricht aber auch über die Bedeutung von Kino, über Realität und Fiktion sowie über die Rolle der Arbeit und deren Wichtigkeit für den Einzelnen. Einführung: Joachim Manzin (Freundeskreis des Filmmuseums) www.italienischer-filmclub.de

Vorschau: 15.6. ASMARINA · I 2016 · R: Alan Maglio, Medhin Paolos Sommerpause im Juli + August 21.9. FUOCOAMMARE · SEEFEUER · I·F 2015 · R: Gianfranco Rosi

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Französischer Filmclub

DO 25.5. 2O:OO

Vorfilm:

LE GAMIN AU VÉLO DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD

L’ÉCOLE DES FACtEURS DIE SCHULE FÜR BRIEFTRÄGER

B·F·I 2012 · 87 min · OmU · 35mm · FSK 12 • R/B: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne K: Alain Marcoen · D: Cécile De France, Thomas Doret, Jérémie Renier u.a.

p Ein zwölfjähriger Junge droht an der Tatsache zu zerbrechen, dass ihn sein Vater in ein Kinderheim abgeschoben hat. Ein leises, präzise beobachtetes und kunstvoll verdichtetes Sozialdrama der Dardenne-Brüder. Der zwölfjährige Cyril hat nur einen Wunsch: Seinen Vater wiederzufinden, der ihn auf unbestimmte Zeit in einem Kinderheim „geparkt“ hat. Cyril bettelt um Aufmerksamkeit und Liebe von seinem Vater. Vergeblich. Samantha, die Besitzerin eines Friseursalons, erklärt sich bereit, ihn an den Wochenenden bei sich aufzunehmen. Cyril ist kaum in der Lage, ihre Liebe und Aufrichtigkeit zu erkennen und Samanthas Gutmütigkeit muss manche schwere Probe bestehen.

F 1947 · 16 min · OmU · digital1080p · ab 18 R/B: Jacques Tati K: Louis Félix · D: Jacques Tati, Paul Demange

Jacques Tatis erste Regiearbeit über einen Briefträger und seinen Drahtesel. Nachdem Jacques und seine Kollegen in der Kunstfertigkeit des Briefeaustragens unterwiesen worden sind, geht es frisch ans Werk. Die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis stürzt den Nachwuchsbriefträger ins Chaos. Filmabend anlässlich des Grand Départ 2017. In Kooperation mit dem Institut français Düsseldorf. Vorschau: 22.6. IL Y A LONGTEMPS QUE JE T'AIME · SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH F 2008 · R: Philippe Claudel Sommerpause im Juli + August 28.9. VOUS N’AVEZ ENCORE RIEN VU · IHR WERDET EUCH NOCH WUNDERN F 2012 · R: Alain Resnais

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FILMKLASSIKER A M NACHMIttAG p Zur Zeit des Nationalsozialismus pendelte das deutsche Kino zwischen Propaganda und eskapistischem Unterhaltungskino – mit teilweise fließenden Grenzen. Filme, die im Auftrag der Goebbelschen Propaganda-Maschinerie gedreht wurden, sind mittlerweile als sogenannte Vorbehaltsfilme eingestuft und überstrahlen das übrige Unterhaltungskino dieser Zeit, das etwa 90% der Produktion ausmachte und eine genuin eigene Qualität entwickelte. Ohne die Repression und Unterdrückung, die das bis dato äußerst kreative und innovative deutsche Kino zum Erliegen brachte, zu bagatellisieren, möchte die Filmreihe „Filmklassiker am Nachmittag“ einen Blick auf das harmlos wirkende Kino dieser Zeit werfen – stets mit dem Bewusstsein, vor welchem zeithistorischen Hintergrund mit Leichtigkeit unterhaltende Lustspiele inszeniert wurden. In unregelmäßigen Abständen werden in Sondervorstellungen die sog. Vorbehaltsfilme mit Einführung und anschließender Diskussion gezeigt. • Eintritt: 2,00 €

Filmklassiker am Nachmittag

Di 2.5. 15:OO

FÜNF MILLIONEN SUCHEN EINEN ERBEN D 1938 · 85 min · DF · digitalDCP · FSK 12 R: Carl Boese · B: George Hurdalek, Jacob Geis nach einer Vorlage von Harald Baumgarten K: Ewald Daub · D: Heinz Rühmann, Leny Marenbach, Vera von Langen u.a.

p Verwechslungskomödie mit dem jungen Heinz Rühmann in einer Doppelrolle nach dem gleichnamigen Roman von Harald Baumgarten. Bis heute unvergesslich: Rühmanns Schlager „Ich brech’ die Herzen der stolzesten Frau’n“. Ein deutscher Staubsaugervertreter erbt von seinem verstorbenen Onkel fünf Millionen Dollar – aber nur unter der Bedingung, dass sein Eheglück ungetrübt sei. Das ist es auch – jedoch versucht sein Vetter und Doppelgänger zum eigenen Nutzen das Gegenteil zu beweisen.

Heinz Rühmann wurde nach 1945 Kollaboration mit dem NS-Regime vorgeworfen. Als Ende der 1930er-Jahre seine Karriere in Gefahr zu geraten schien, trennte er sich auf Druck des Propagandaministers Goebbels von seiner jüdischen Ehefrau und verhalf ihr zur Flucht nach Schweden. Belohnt wurde Rühmann mit einer eigenen Herstellungsgruppe bei der Produktionsfirma Terra. In seiner Rolle des kleinen Mannes von der Straße und des „Pfiffikus vom Dienst“ spielte er während des Nationalsozialismus in zahlreichen Filmen. Unter anderem in Propagandafilmen wie QUAX, DER BRUCHPILOT oder heiteren Lustspielen wie DIE FEUERZANGENBOWLE, den Heinz Rühmann in Hitlers Hauptquartier Wolfsschanze dem Diktator persönlich vorführte. Heinz Rühmann besetzte unter den Filmstars des Nazi-Regimes unbestritten die Top-Position.

Vorschau: 6.6.

IHR ERSTES ERLEBNIS · D 1939 · R: Josef von Baky

5.9.

GOLD · D 1933/34 · R: Karl Hartl

Sommerpause im Juli + August

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42 nd StREEt DÜSSELDORF »NEBEL tOtAL« p In Hommage an die 24-Stunden-Kinos der 1970er-Jahre auf der 42nd-Street in New York und an die ehemalige kleine Schmuddelkinomeile in Düsseldorf widmet sich Mondo Bizarr einmal im Monat in Form eines 35mm-Double-Features den Klassikern des internationalen Exploitation-Films. Die Reihe 42nd Street Düsseldorf liefert Wahnsinniges und Abstruses, Vergessenes und Verbotenes, kombiniert mit einer auf die Hauptfilme abgestimmten Trailershow. Mit Eintrittskarte des ersten Films ist die zweite Vorstellung kostenlos. Texte und Einführung: Marc Ewert (Mondo Bizarr, Düsseldorf)

Tödliche Nebel

42nd Street Düsseldorf

Fr 5.5. 2O:3O

iM aNScHLuSS, ca. 22:3O

I DIAFANOIDI VENGONO DA MARtE TÖDLICHE NEBEL

tHE FOG THE FOG – NEBEL DES GRAUENS

I 1966 · 97 min · DF · 35mm · FSK 16 • R: Antonio Margheriti · B: Renato Moretti, Ivan Reiner · K: Riccardo Pallottini · D: Tony Russel, Lisa Gastoni, Franco Nero u.a.

USA 1980 · 89 min · DF · 35mm · FSK 16 • R: John Carpenter · B: John Carpenter, Debra Hill · K: Dean Cundey · D: Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh u.a.

p Auch TÖDLICHE NEBEL ist Teil der Pulp-Sci-Fi-Reihe, welche Antonio Margheriti ursprünglich für das italienische Fernsehen gedreht hatte, die aber mehr oder weniger weltweit im Kino und auf Video ausgewertet wurde: RAUMSCHIFF ALPHA (1965), TÖDLICHE NEBEL (1966), ORION 3000 - RAUMFAHRT DES GRAUENS (1966), DÄMONEN AUS DEM ALL (1967) und der wunderbare, eigentlich unter der Regie von Kinji Fukasaku entstandene MONSTER AUS DEM ALL (1968). Diesmal müssen sich die wackeren Astronauten mit Aliens im dritten Aggregatzustand herumschlagen, was in Kombination mit den poppigen Sets und wilden Ideen für allerlei Herzsprünge beim Liebhaber preisgünstiger Italo-Science-Fiction-Filme sorgt!

p Anthony Balch, ein Buddy von William Burroughs und schillernde Figur der britischen 60s-Filmproduzenten-Szene, sollte als letzte Regiearbeit einen der wohl psychedelischsten Filme des Inselkinos abliefern. John Carpenters gewaltiger THE FOG ist einer dieser Filme, die man auf Zelluloid im Kino geradezu erlebt, nein, erfahren haben muss! Der großartige minimalistische Carpenter-Soundtrack in voller Lautstärke und Dean Cundeys atmosphärische Breitwandkompositionen fügen sich zu einer unglaublich homogenen Einheit zusammen und saugen den Betrachter in einen der schönsten amerikanischen Horrorfilme, der je gedreht wurde. Eine geradezu klassische Lagerfeuergeschichte, die einem wohlig die Härchen im Nacken hochstehen lässt! In der Pause werden die Besucher zu einem Gläschen Küstennebel eingeladen.

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PSYCHOANALYSE UND FILM p Seit 2001 zeigt die Akademie für Psychoanalyse und Psychosomatik einmal monatlich, immer freitags um 19.00 Uhr, ausgewählte Filme mit filmtheoretischer Einführung von Dorothee Krings (Rheinische Post) und einem anschließenden psychoanalytischen Kommentar, abgerundet durch eine anregende Diskussion mit dem Publikum. Moderation: Dr. Claudia Sies und Dr. Mathias Hirsch Eintritt: 9,00 € · ermäßigt 7,00 € · mit Black-Box-Pass 6,00 €

Psychoanalyse & Film

Fr 19.5. 19:OO

WHO’S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF USA 1966 · 131 min · DF · digital1080p · FSK 16 R: Mike Nichols · B: Ernest Lehman nach einer Vorlage von Edward Albee K: Haskell Wexler · D: Elizabeth Taylor, Richard Burton, George Segal, Sandy Dennis u.a.

p Der Kampf der Geschlechter wurde bis heute selten derart drastisch inszeniert wie in WHO'S AFRAID OF VIRGINIA WOOLF? nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Edward Albee. Vor allem die filmische Präsenz der beiden Hauptdarsteller Elizabeth Taylor und Richard Burton als alterndes Akademiker-Ehepaar lässt die gegenseitige Zerfleischung schonungslos realistisch erscheinen. Martha und George laden den jungen Dozenten Nick und seine Frau Honey auf ein paar Drinks nach Hause ein. Die darauffolgenden Auftritte der Gastgeber verwandeln den Abend in ein demütigendes Desaster – für alle Anwesenden. Brutal-vulgäre Offenheit, SchamErläuterungen:

R: Regie B: Drehbuch

K: Kamera D: Darsteller

DF = Deutsche Fassung OF = Originalfassung

losigkeit und entfesselte Lüste – verstärkt durch Alkohol – entladen sich vulkangleich. Der höllische Abend steuert auf seinen Höhepunkt zu, als sich die dem Alkohol verfallene Martha dem gutaussehenden Dozenten an den Hals wirft. Grausame Ernüchterung und seelischer Zusammenbruch sind vorprogrammiert. Das skandalträchtige Eheleben von Elizabeth Taylor und Richard Burton, deren Streitereien und Alkoholexzesse seinerzeit die Klatschspalten füllten, verlieh dem schonungslosen Psychogramm auf der Leinwand zusätzliche Authentizität. Vortrag und Diskussionsleitung: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Tress

Vorschau: 23.6. JULIETA · E 2016 · R: Pedro Almodóvar Sommerpause im Juli + August 22.9. LOU ANDREAS-SALOMÉ · D·A·I 2016 · R: Cordula Kablitz-Post

OmU = Original mit deutschen Untertiteln OmeU = Original mit englischen Untertiteln

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M AI 2O17

KINO OHNE

Helmut-Käutner-Preis 2017: Margarethe von Trotta Harvey Keitel, der Schmerzensmann Japan-Tag Lux-Filmpreis: Toni Erdmann Erstaufführung: Barakah Meets Barakah Stummfilm + Musik: Die Leuchte asiens

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BLACK BOX – Kino im Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf Schulstraße 4 · 40213 Düsseldorf Telefon 02 11- 8 99 22 32 [email protected] Eintritt Kino: sofern nicht anders angegeben: pro Person 7,00 € / ermäßigt 5,00 € mit Black-Box-Pass 4,00 € Die Kinokasse öffnet 45 Minuten vor Filmbeginn.• Reservierte Karten müssen spätestens 20 Minuten vor Filmbeginn abgeholt werden. Filmmuseum Öffnungszeiten und Eintritt: Di – So: 11–18 Uhr, geschlossen montags und an folgenden Feiertagen: Weiberfastnacht, Karnevalssonntag, 1.5., 24.12., 25.12., 31.12, 1.1., andere Feiertage: geöffnet wie sonntags Eintritt pro Person: 5,00 € (erm. 2,50 €) Jugendliche unter 18 J. freier Eintritt

WERBUNG. Mit dem BLACK BOX PASS für nur 4,00 e * ins Kino! Dem Besitzer des Black-Box-Passes wird in diesem Kino ein Jahr ab Kaufdatum eine Ermäßigung von 3,00 € auf den vollen Eintrittspreis gewährt. Preis: 18,00 € / ermäßigt 6,00 € *ausgenommen sind Sonderveranstaltungen

U uP – uO & iE Haltestelle: Heinrich-Heine-Allee

 UWZ Haltestelle: Maxplatz P Parkhaus Altstadt

(Zufahrt nur über Rheinufertunnel) oder Parkhaus Carlsplatz

Eine Kultureinrichtung der Landeshauptstadt Düsseldorf