Juli 2017

Kunst im Sommer

Rekordpreise in österreichischen Auktionshäusern Art Berlin 2017- Art Bodensee 2017 - Vienna Contemporary 2017 Klimt und die Antike - Performative Skulpturen - Spiegelnde Fenster

KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!.

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazins KUNST.INVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in BREXIT-Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche Entscheidung dieser

Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser mit Weltrekorden. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Informationen begeistern. Lesen Sie den aktuellen KUNST.INVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: [email protected] , Telefon: +43 1/ 236 53.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstraße 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045 DW, Fax: + 43 1/29 81-298 DW, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘, Kiki Kogelnik, Keep warm/ The day the puppets came to Kikis studio, 1987/89- Limit € 36.000

KUNST.INVESTOR News

DRIVE ON, 2016/17, ACRYL AUF LEINWAND, 135 X 180 CM

Burkhard Held Fata Beauty Berlin- “Fatal Beauty“, so lautet das Motto der aktuellen Ausstellung des Berliner Künstlers Burkhard Held. Ein Titel, der beim ersten Hören an einen dramatischen Film oder einen Thriller erinnert. Auf welche Art und Weise kann die Schönheit fatal sein? Wer oder was Verhängnisvolles ist der Schönen auf dem Gemälde passiert? Vor dem inneren Auge des Betrachters spielen sich mögliche Szenarien ab und er beginnt sich seine eigene Geschichte auszumalen. Burkhard Held bezeichnet sich selbst als großen Filmliebhaber. Schon bevor er die Malerei als Medium seiner Kunst entdeckte, hat er sich mit Filmen und ihren Motiven auseinandergesetzt. Da liegt es nahe, dass er sich seit 2013 auch malerisch mit diesem Thema beschäftigt. Seine in Acryl gemalten Querformate erinnern an einen Filmstreifen. Ähnlich wie in einem Standbild, selektiert

er eine Momentaufnahme um sie in seinem Gemälde darzustellen. Durch seine Farbwahl und das strukturierte Auftragen dieser erzeugt Held die einzigartige Stimmung seiner Arbeiten. Für ihn besitzt jeder Mensch einen eigenen Bildspeicher, gefüllt mit einer Vielzahl von Szenen und Bildern aus der Filmwelt. Sie sind persönliche Erinnerungen, die beim Betrachten der Kunstwerke abgerufen werden. In seinen Arbeiten lenkt er unseren Blick auf Details, die sonst unter unserer Wahrnehmungsfähigkeit liegen und für einen Augenblick scheint es ihm zu gelingen, die Zeit anzuhalten. Burkhard Held wurde 1953 in Berlin geboren und ist seit 1993 Professor an der Universität der Künste in Berlin. [Galerie Schultz Berlin. Dauer: 1. bis 29. Juli 2017 - Foto Galerie Schultz]

KUNST.INVESTOR News

Raphaël Denis Endless Colapse II

ADIEU CLAIRON!, 2009, LAMBDA-PRINT AUF BARYTPAPIER AUF ALUDIBOND, 170 X 120 CM

Berlin-Die Hauptthematik im Werk des französischen Künstlers Raphaël Denis besteht in der Aufarbeitung der Geschehnisse des zweiten Weltkriegs und seiner Geschichte. Im Vordergrund steht das Nicht-Vergessen der im Krieg vernichteten Kunstobjekte durch die Nationalsozialisten. Teil seines Konzepts sind verschiedene Installationen in Form von schweren Bunkern, die eine gewisse Stabilität und Ordnung symbolisieren. Der Bunker steht als Element eines aufeinandertreffenden Kontrasts. Zum einen steht er für Schutz und Stabilität, zum anderen für Einsamkeit und Einschüchterung. Diese Skulpturen werden mit einer Videoinstallation gepaart, die als Untermalung den Ton eines Metronoms wiedergibt. Das ständige Wiederholen dieser Töne soll die Hektik und das

Ablaufen der Zeit aufzeigen und somit die Ernsthaftigkeit in seinem Oeuvre verstärken. Mit seiner Installation ‚Vernichtet‘ für die Denis alte Rahmen nutzt, wird die Thematik ebenso aufgegriffen, um an die Verbrennung zahlreicher ‚entarteter‘ Kunstwerke zu gedenken. Die schweren Materialien wie Beton weisen ebenso auf die Auseinandersetzung mit historischen Inhalten in seinem Werk hin. Das Gesamterscheinungsbild der konzeptionellen Arbeiten ist durch seine sehr nüchterne Note geprägt, die mit Hilfe der schwarz-weiß-lastigen Arbeiten unterstrichen wird. Für den 1979 geborenen Pariser ist dies die erste Ausstellung in Berlin. [Galerie Schultz Berlin. Dauer: 1. bis 29. Juli 2017 - Foto Galerie Schultz]

KUNST.INVESTOR News

Art Berlin 2017

Die erste Ausgabe der neuen Kunstmesse art berlin findet vom 14. – 17. September 2017 statt und startet mit rund 100 Galerien aus dem Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst. Veranstaltet von der Koelnmesse GmbH, wird Maike Cruse, Direktorin des Gallery Weekend Berlin, die Messe leiten und

gemeinsam mit ihrem Team umsetzen; Daniel Hug, Direktor der Art Cologne und sein Team werden die art berlin in allen Bereichen unterstützen. Nach neun Jahren abc soll die art berlin von der Art Cologne und der abc gemeinsam und langfristig als neue Messe in Berlin etabliert werden.

KUNST.INVESTOR News

Art Cologne 2018 Die älteste und wichtigste Kunstmesse in Deutschland findet im kommenden Jahr vom 19. bis 22. April wie gewohnt in den Messehallen der Koelnmesse statt. Die Besucher der Vernissage können sich den Vortag vor offiziellem Messebeginn, Mittwoch, 18. April 2018, vormerken. Damit findet die ART COLOGNE 2018 eine Woche vor dem Gallery Weekend Berlin (27. bis 29. April 2018) statt und kehrt zu ihrer alten Tagefolge von Mittwoch bis Sonntag zurück.Auch in 2018 versammeln sich wieder rund 200 weltweit renommierte Galerien und zeigen Arbeiten von rund 2.000 Künstlern aus den Angebotssegmenten der Klassischen Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössischen Kunst. Der offizielle Bewerbungsstart für die Galerien wird rechtzeitig kommuniziert. Die ART COLOGNE als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und

zeitgenössische Kunst geht zurück auf den 'Kunstmarkt Köln '67', der am 15. September 1967 im Gürzenich, dem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt Köln, eröffnet wurde und den internationalen Kunstmarkt für immer verändern sollte. Heute ist die ART COLOGNE eine der ersten Adressen, wenn es um das Betrachten, Genießen und Kaufen erstklassiger Kunstwerke geht, aber auch eine experimentelle Plattform für jungen Galeristen. Kunstliebhaber und sammler finden hier ein breites Angebot moderner und zeitgenössischer Kunst aller Preissegmente und Bewegungen. Rund 200 führende internationale Galerien exponieren eine sorgfältig ausgewählte und kuratierte Reihe hochwertiger Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts. 2016 feierte die Messe ihr 50. Jubiläum.

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Foto: Messe Dornbirn, Art Bodensee- © Marte.Marte

17. Art Bodensee - 21. bis 23. Juli 2017 Seit 2001 hat sich die Art Bodensee als Format für moderne und zeitgenössische Kunst etabliert und gilt als Treffpunkt für Kunstliebhaber, Sammler und Neueinsteiger. Mit 70 regionalen und internationalen Galerien ist sie so vielseitig wie nie zuvor. Im Vordergrund der Art Bodensee, der einzigen SommerKunstmesse im deutschsprachigen Raum, steht auch im 17. Jahr der entspannte Kunstgenuss und die Kunstvermittlung. „Die Art Bodensee ist ein Gegenentwurf zum gewohnten Messegeschehen“, erklärt Projektleiterin Isabella Marte. „Kunst abseits des Mainstreams wird persönlich und mit Muße vermittelt. Das begeistert Besucher wie Aussteller.“ Wachsende Besucherzahlen sowie das rege Interesse der Galerien betont dies. 2017 kommen 70 Galerien aus Österreich, Deutschland, Liechtenstein, Schweiz, England, Italien, Frankreich und Spanien nach Vorarlberg. Die gezeigten Werke stellen eine anspruchsvolle Auswahl an neuesten künstlerischen Positionen und zukünftigen Entwicklungen dar. Die Art Bodensee sieht sich selbst als Handelsplattform und „Entdeckermesse“, zu deren Publikum Kunstliebhaber genauso gehören wie

kaufkräftige Sammler. Mit Führungen, Workshops und Gesprächen, gibt es ein breites Kunstvermittlungsangebot, das einlädt Kunst in den architektonisch ansprechenden Hallen zu entdecken. Geplant wurden die Messe- und Veranstaltungshallen von den Stararchitekten Marte.Marte. Die diesjährige Sonderschau „In Search of the Unexpected“ ist eine Re-Inszenierung jener Ausstellung, die vergangenes Jahr bei der Architektur-Biennale in Venedig gezeigt wurde. Die Brüder Stefan und Bernhard Marte vereinen in ihren Entwürfen Gegensätze zu räumlichen Kompositionen. Der Kunstraum Dornbirn widmet seine Sonderschau in der Halle 11 den Künstlern Christoph Steinbrener und Rainer Dempf. Ein weiteres Highlight im diesjährigen Art Bodensee Programm ist der „Tower of Madness“ der beiden Künstler Roland Adlassnig und Paul Renner. Ein Projekt, das sowohl Installation, Skulptur als auch Event in einem ist. Hundert Personen können am 22. Juli an dem dazugehörigen Event „Spontane Vergärung“ teilnehmen. (Foto: © Messe Dornbirn) ]

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Klimt und die Antike Erotische Begegnungen

© Belvedere Wien, Gustav Klimt, Die Poesie (Detail Beethovenfries), 1901/02

Die Ausstellung „Klimt und die Antike. Erotische Begegnungen” widmet sich dem faszinierenden Dialog zwischen Gustav Klimts Werk und der antiken Kunst. In einem interdisziplinären Ansatz verschränkt die von Tobias G. Natter kuratierte Schau Archäologie und Kunstgeschichte. Ausgewählte Belege aus dem Schaffen des Jugendstilkünstlers zeigen den zentralen Wandel in seinem Antikenverständnis. Ein Herzstück der Ausstellung bildet die von den Wiener Werkstätten gestaltete, mit Zeichnungen Gustav Klimts illustrierte Neuauflage der Hetärengespräche des Lukian. Die Gegenüberstellung antiker Vasenmalerei zeigt überraschende Übereinstimmungen zwischen Klimts Linienkunst und den antiken Bildwelten. Die Antike bildete für Gustav Klimt während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn eine wichtige Inspirationsquelle. Die ersten Einflüsse auf sein Schaffen sind in den Dekorationen im Wiener Burgtheater oder im Kunsthistorischen Museum zu erkennen, die reich an klassischen allegorischen Darstellungen sind. In seinem vom Historismus geprägten Frühwerk waren es motivische Details, die den Künstler interessierten. Nach 1900 ist

es dann vor allem der „Geist der Antike“, den er in seine eigene Formensprache überträgt. Die Ausstellung veranschaulicht Klimts Entwicklung zu einem freieren Umgang mit der Antike durch die Gegenüberstellung mit antiken Vorbildern, die der Künstler aus der Vasenmalerei oder den Abgüssen nach antiken Skulpturen bezog. Ein prominentes Beispiel für die freiere Auslegung der Antike in Klimts Werk stellt auch das Beethovenfries (1902) dar, dessen Replika als Referenz in der Ausstellung gezeigt wird. „In Klimts Oeuvre finden sich an unvermutet vielen Stellen Reminiszenzen an die Antike, die sich teilweise erst auf den zweiten Blick offenbaren. Die Ausstellung verfolgt die spannende, in der Kunstwissenschaft viel diskutierte Frage nach dem Unterschied zwischen bewusster Anleihe und unbewusster ‚Migration der Form‘. Das Dekor einer antiken Vase entpuppt sich als formverwandt zu einer Zeichnung von Klimt, und diese Entdeckung kann Funken der Erkenntnis schlagen“, so Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere. [Belvedere. Dauer bis 8. Oktober 2017 – Foto: Belvedere]

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33⅓ – Cover Art

33⅓ – Cover Art, Foto: Juan Maiquez

Derzeit erfährt die Schallplatte trotz des digital bestimmten Zeitalters eine Renaissance. Früher war sie der dominierende analoge Tonträger, der die verschiedensten musikalischen Genres in die Haushalte von Musikliebhabern brachte. Das Plattencover hatte dabei einen entscheidenden Anteil daran, dass die LP geradezu der Inbegriff des populären Musikmediums im 20. Jahrhundert wurde. Musik traf auf Fotografie, Grafik-Design und bildende Kunst, wodurch viele fruchtbare spartenübergreif-ende Verbindungen zwischen KünstlerInnen entstanden. So arbeitete zum Beispiel Robert Frank mit den Rolling Stones, die ihrerseits wiederum mit Andy Warhol kooperierten, Patti Smith wurde von ihrem Freund Robert Mapplethorpe gleich für mehrere Alben fotografiert, Debbie Harry inspirierte den Schweizer Maler HR Giger zur Gestaltung eines Plattencovers und immer wieder gab es MusikerInnen, die Cover auch selbst entworfen haben. Die Schau „33⅓ – Cover Art“ im Kunstraum Nestroyhof blickt mit über 250 ausgewählten Exponaten zurück auf die Geschichte der Plattenhülle. Dabei werden Cover von so unterschiedlichen MusikerInnen wie Sonny Rollins, Janis Joplin, Bob Dylan, Grace Jones oder André Heller vorgestellt, FotografInnen wie Lee Friedlander und Annie Leibovitz, aber auch Designergruppen wie Hipgnosis oder bildende KünstlerInnen wie Roger Dean und Bridget Riley. Ein weiteres Augenmerk gilt den legendären Plattenfirmen Blue Note und ECM, die auf ein einheitliches künstlerisch gestaltetes Erscheinungsbild ihrer Albumhüllen Wert legten. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit visualisieren kongenial die Musik und verdeutlichen oft den Zeitgeist. Viele der in der Ausstellung präsentierten Plattencover gelten heute als Kunst- und Kultobjekte. Die Plattencover werden als Leihgaben zur Verfügung gestellt von MusikliebhaberInnen, Plattensammlern, Musikjournalisten, Plattenläden, dem Jazzinstitut Darmstadt, dem Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik Bremen sowie Musikern und KünstlerInnen. [Kunstraum Nestroyhof, Ausstellungsdauer 22. Juni bis 7. Oktober 2017 - Foto: © Kunstraum Nestroyhof]

KUNST.INVESTOR News

Erwin Wurm, House Attack, Performance, 2012 - © Gerald Y Plattner

Erwin Wurm Performative Skulpturen Erwin Wurm ergründet seit über 30 Jahren die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildhauerei. Sein vielfältiges, tiefgründiges und zugleich ironisches Œuvre umfasst nahezu alle Gattungen und erweitert den Skulpturbegriff um interaktive, soziale sowie zeitliche Aspekte. Selbst das Folgen von Handlungsanweisungen kann bei Wurm zur Skulptur werden. In der Radikalität seines Strebens nach Ausdehnung der herkömmlichen Kategorisierungen erinnert Erwin Wurm an Marcel Duchamp, der das experimentelle, visuelle Denken zum künstlerischen Programm erklärte und damit der Kunst neue Wege öffnete. Um 1990 fand der Künstler mit den Performativen Skulpturen – ein Begriff, den Wurm für sich allein beansprucht – eine neue Ausdrucksform. Die Einzelausstellung im 21er Haus umfasst rund 40

performative Skulpturen und Plastiken, darunter eine Reihe neuer Werke, die Wurm eigens für die Schau erarbeitet hat. In seinen jüngsten Arbeiten setzt sich Erwin Wurm mit herausragenden Beispielen der Architektur und Objekten des täglichen Gebrauchs auseinander. Ausgangsbasis sind Modelle und Blöcke aus Ton, die in der Regel von Wurm selbst oder von Personen, die er instruierte, gezielt bearbeitet werden. Spannung entsteht im Dialog zwischen der Urform und den Spuren, die die performativen Eingriffe hinterlassen. Der Körper wird dabei zum Material und Medium von Handlungsvollzügen. Den Werken aus Ton stehen in der Ausstellung Abgüsse aus Bronze, Aluminium, Eisen oder Polyester gegenüber. Kuratiert von Severin Dünser und Alfred Weidinger. [21er Haus. Dauer: bis 10. September 2017 – Foto: © Belvedere]

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

KOLOMAN MOSER, Schwertlilien, 1911/14- verkauft um € 588.600

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

EGON SCHIELE, Häuser in Krumau, 1917- verkauft um € 340.200

118. Kinsky-Kunstauktion Neuer Rekordpreis für Koloman Moser und eine neue Preisdimension für Bruno Gironcoli Klassische Moderne: Koloman Moser war bis 1907 v.a. für die Wiener Werkstätte tätig, bevor er sich ganz der Malerei widmete und in zehn Jahre 205 bislang bekannte Werke schuf. Im Garten seiner Villa auf der Hohen Warte fand er genügend Motive, die seinem Anspruch auf Naturnähe und symbolischer Erhöhung entsprachen. Die Schwertlilien, die er 1911 begann und 1914 vollendete, markieren den Endpunkt seiner Beschäftigung mit Blumen, die er in einem engen Ausschnitt dokumentierte und trotz aller Naturnähe eine symbolhafte Erhöhung verlieh. Es kommt nun in eine bedeutende Sammlung österreichischer Malerei mit einem neuen Weltrekordpreis von € 480.000 / € 604.800. Egon Schiele war wie zu erwarten der „Star des Abends“. 100 Jahre nach seinem allzu frühen Tod ist die Leidenschaft für seine Werke ungebrochen hoch, v.a. wenn sie quasi „marktfrisch“ aus alten privaten Sammlungen angeboten werden. Eines seiner ersten Ölgemälde, bei denen seine unverkennbare Handschrift zwischen nervöser Kalligraphie und malerischer Dichte zum Ausdruck kommt, schildert Futter suchende

Hühner an einem grünen Zaun im Hof von Klosterneuburg. Die hohen Preiserwartungen bei Schiele werden dementsprechend überholt, der Zuschlag erfolgte erst bei € 420.000 / KP 529.200. Neben diesem Frühwerk reüssierten auch die beiden Blätter aus seinem letzten Lebensjahr, die beide aus der Sammlung Otto Stoessl, einem späten Freund des Malers stammen: die bislang am Markt einzigartige Ansicht von Krumau aus einer irritierenden Vogelperspektive erzielte € 270.000 / KP 340.200, der reizvolle weibliche Rückenakt verdoppelte den Schätzpreis auf € 250.000 /KP 315.000. Gustav Klimt konnte in der Sammlung Otto Stoessl auch nicht fehlen und mit sicherem Blick wählte er einen besonders reizvollen liegenden Akt auf weichem Tuch, der nun für € 240.000 / KP 302.400 den Besitzer wechselt. Überaus erfolgreich verlief der Abend für die Grazer Malerin Norbertine Bresslern-Roth, um deren zehn angebotenen Bilder sich Sammler heftig stritten. Ihre „Stille Gasse“ endete gar nicht leise, sondern mit dem Toppreis von € 110.000 / KP 138.600!

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

GUSTAV KLIMT, Liegender Halbakt mit angezogenem linken Bein, 1912/13- verkauft um € 302.400

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

JOSEF HOFFMANN, Teeservice, 1928- verkauft um € 132.300

118. Kinsky-Kunstauktion Im Bann des Schönen - Jugendstil Josef Hoffmann war nicht nur der Mitgründer der Wiener Werkstätte, er war und ist eine eigene „Marke“ für sich! Das konnte auch wieder bei dieser Auktion bestätigt werden, bei der Arbeiten aus dem vielfältigen und sich über drei Jahrzehnte erstrecken-dem Oeuvre angeboten wurden. Das Toplos, ein silbernes Teeservice von Josef Hoffmann von 1928, ent-worfen zum Anlass des 30jährigen WW-Jubiläumsjahres, konnte den unteren Schätzpreis von € 50.000 leicht verdo-ppeln und geht nun für € 105.000/ KP 132.300 an einen internationalen Bieter. Zwei Broschen wiederum markierten den Beginn von Hoffmanns beispielloser Karriere, beide aus langjäh-rigem privatem Eigentum. Auch hier schlugen wieder internationale Bieter zu, die das achteckige Schmuckstück mit seinen bunten, an Klimts Blumenwiesen erinnernden Steinen für € 60.000/ KP 75.600 für sich gewannen und den zarten, mit vegetabilen Mustern versehenen Silberanhänger für € 40.000 / KP 50.400. Reges Interesse wurde auch

Dagobert Peches Spiegel gezollt, den er für die Firma Max Welz. 1922 entworfen hatte. In diesem weniger bekannten Modell, paraphrasierte das Dekorationsgenie barocke Blattelemente und schuf eine geniale Verbindung von streng geometrischer Anordnung und verspielten Blattornamenten. Ein Modell, das seinen Preis von € 40.000 / KP 50.400 verdiente. Ein Unikat wurde Kennern und Sammlern der WW noch mit einer Vase in „Zebradekor“ von Koloman Moser geboten. Diese wohl noch vor Gründung des Unternehmens in der Manufaktur Johann Lötz Witwe hergestellte Glasvase besticht durch seine elegante Lösung zwischen strengem Dekor und einem weich geschwungenem Auslauf. Es verdiente den Bieterkampf bis zum Zuschlag von € 35.000 / KP 44.100. Der 20. Juni war der Abend der Rekorde und brachte ein neues Rekordergebnis von rund € 4,3 Millionen ein!

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

BRUNO GIRONCOLI, o.T., 1987- verkauft um € 88.200

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

118. Kinsky-Kunstauktion Eine neue Preisdimension für Bruno Gironcoli

BRUNO GIRONCOLI, Hutnadel II, 1989-1991, verkauft € 126.000

€ 100.000 / 126.000 für die Skulptur „Hutnadel II“ von Bruno Gironcoli setzte für diesen eigenwilligen wie kraftvollen Künst-ler mit seiner rätselhaften Bildsprache einen neuen Preisstandard. Die monu-mentale Skulptur aus vergoldetem Alu-miniumguss in schwarzer Rahmen-Vitrine stellt die erste von insgesamt vier Fassungen dar und verdient als épreuve d’artiste Unikatstatus. Der Kärntner Bildhauer ist nun auch am Preismarkt endgültig in den Rang der bedeutendsten Künstler des Landes angekommen. Ein beeindruckenden Preissprung von bisherigen Resultaten konnten auch die monumentalen Papierarbeiten aus den späten 1980er Jahren des Künstlers erzielen, wo er sich mit der Surrealität der Träume aber auch mit dem Thema Fruchtbarkeit, Geburt, Leben auseinandersetzte. € 70.000 /€ 88.200 sind ein absoluter Rekordpreis für Papierarbeiten Gironcolis. Mit Hans Bischoffshausen setzte sich die beeindruckende Performance der Kärntner Künstler weiter! Das große Angebot aus seinem Oeuvre fand durchgehend Interesse und bemerkenswerte Steigerungen und auch die fast quadratische Variante seiner Serie der „Champ d’energie“ – in den 1960er Jahren in Paris entwickelt – konnte wie schon vor einem Jahr den Marktwert von € 100.000 / 126.000 bestätigen. Ungebrochenes Interesse fand das Angebot

an Papierarbeiten und Eitempera von Max Weiler. Das Gemälde „Baum mit violettem Stamm“ mit seiner dynamisch tänzerischen Farbsymphonie wurde am heftigsten umworben und endete erst bei € 70.000 /€ 88.200. (Foto: © Auktionshaus im Kinsky) Schätze in Wort und Bild: Die Bibliothek aus Schloss Pfannberg aus dem Nachlass von Graf Carl-Anton Goess-Saurau und Marie, geb. Mayr-Melnhof war Anlass zu einer Sonderauktion im Kinsky von alten Büchern und Autographen. Das Gesamtergebnis von rund € 430.000 kann durchaus als Würdigung für die Kunst des Buches verstanden werden, um die auch fest geboten wurde. Der höchste Zuschlag wurde dem voluminösen Exemplar der umfangreichen Schilderung über „Adeliche Weydwercke“ von 1661 mit € 28.000 / 35.280 zugestanden, gefolgt von dem mit herrlichen Kupferstichen ausgestatteten Band über die „Nürnbergischen Hesperiden“ von Johann Christoph Volckamer für € 25.000 / 31.500. Mehr als verdoppeln konnte den Preis auch ein lateinisches Exemplar der berühmten Schedelschen Weltchronik von 1493: der Rufpreis von € 10.000 erhöhte sich bis zu € 25.000 / 31.500. Das Gebetbuch aus dem Besitz des Freiheitskämpfers Andreas Hofer war dem Letztbieter schließlich € 10.000 wert.

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

MAX WEILER, Baum mit violettem Stamm, 1989- verkauft um € 88.200

KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

MAJA VUKOJE, Peer Gynt (Diptychon), 2007- Limit € 16.000

UNST.INVESTOR Dorotheum

Apollonio di Giovanni (1416 - 1465), Schlacht von Pharsalos, Tempera und Gold auf Holz, 40 x 157 cm, erzielter Preis € 674.000

Dorotheum auf Erfolgskurs Das Dorotheum konnte in der ersten Jahreshälfte 2017 zahlreiche Spitzenergebnisse erzielen. Die enorme Bandbreite des Hauses, das das Vertrauen der Kunden weltweit genießt, spiegelt sich in den drei Top-Zuschlägen der Frühjahrssaison.

Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts am 27. April 2017 gab es mit 1,54 Mio. Euro das beste Ergebnis, das je in dieser Sparte im Dorotheum erreicht wurde, und zwar für das Gemälde zur Verlobung der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich. 60 Jahre lang war das von Carl Theodor von Piloty und Franz Adam gemalte historisch bedeutsame Porträtbild „Kaiserin Elisabeth von Österreich als Braut zu Pferd in Possenhofen“ über dem Bett von Kaiser Franz Joseph in der Hofburg gehangen. Weltrekord waren auch die 792.500 Euro für Emilio Vedovas 1959 datiertes Großformat „Tensione“ bei der Auktion „Zeitgenössische Kunst“ am 31. Mai 2017. Mit dem Schwerpunkt Informel setzte das Dorotheum neue Akzente. Bei einer der besten Altmeister-Auktionen in der Geschichte des Dorotheum führte das ursprünglich auf einer Hochzeitstruhe angebrachte Meisterwerk der

Frührenaissance die Verkaufscharts an: „Die Schlacht von Pharsalos“ von Apollonio di Giovanni erreichte am 25. April 2017 hervorragende 674.000 Euro. Unter den Spitzenpreisen des ersten Halbjahres 2017 waren weiters sensationelle 466.600 Euro für ein Bilderpaar der Antwerpener Schule, altmeisterliche Porträts eines Mannes und einer Frau. Ein kleines Wunder im wahrsten Sinne des Wortes war die Skulptur eines bizarren, beinahe vom Pferd fallenden Reiters. „Piccolo Miracolo“ von Marino Marini schaffte es auf wundervolle 405.600 Euro. Bei der klassischen Moderne konnte das Dorotheum auch ausgezeichnete Verkaufserfolge bei Kunst aus Österreich verbuchen. So wurden Gemälde von Carl Moll (Praterszene, € 247.000), Alfons Walde („In Tirol“, € 198.200) und Albin Egger-Lienz („Ruhender Hirte“, € 186.000) weit über ihren Schätzwerten versteigert.

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Carl Theodor von Piloty (1826 - 1886) und Franz Adam (1815-1886) Elisabeth von Österreich als Braut zu Pferd in Possenhofen 1853, Öl auf Leinwand, 128 x 108 cm, erzielter Preis € 1.540.000

Besonders der Auktionsschwerpunkt „Art Informel“ erfreute sich großer Nachfrage. Das pastose Bild „Komposition“ von Nicolas de Stael aus 1950 erzielte 405.600 Euro, „Vegetaux“ (1957) von Jean Fautrier 295.800 Euro. Herausragend waren auch 515.400 Euro für Josef Albers “Study for Homage to the Square: Earthen I” (1955). Klassische Fahrzeuge sind beim Dorotheum immer in der höchsten Liga präsent. Bei der Auktion am 24. Juni setzte sich ein Horch 853 Sportcabriolet aus dem Jahre 1938 mit knapp 500.000 Euro an die Spitze der fast restlos ausverkauften Veranstaltung. Mit der etappenweisen Versteigerung der an Kunst- und Dekorationsgegenstände vieler Epochen reichen Sammlung des legendären Wiener Kunsthändlers Reinhold Hofstätter ließ das Dorotheum ebenso aufhorchen. Nach der Session im Vorjahr mit dem Inventar von Schloss Schwallenbach wurde im

Frühjahr 2017 erfolgreich der erste Teil einer insgesamt 600 Stück umfassenden Sammlung aus den Beständen von Hofstätters Wohndomizil aus der Strudlhofstiege und seiner Antiquitätengeschäfte versteigert. Im Herbst 2017 folgen Objekte des Jugendstils, die eine weniger bekannte Seite von Hofstätters Sammelleidenschaft zeigen. Die Bücher-Auktion am 28. Juni konnte mit einer absoluten Rarität, einem Grundlagenwerk der neuzeitlichen Anatomie, aufwarten. Die 1543 erschienene kolorierte Erstauflage „De humani corporis fabrica libri septem“ (Über den Bau des menschlichen Körpers) des in Padua lehrenden Arztes Andreas Vesalius ging für sensationelle 367.237 Euro an einen Saalbieter. Es ist der höchste Preis, der je im Dorotheum für ein Buch erzielt wurde. (Foto: © Dorotheum)

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Nicolas De Stael (1914 - 1955) Komposition, 1950, Öl auf Leinwand, 16 x 27 cm, erzielter Preis € 405.600

Josef Albers (1888–1976), Study for Homage to the Square: Earthen I, 1955 Öl auf Holzfaserplatte, 60,9 x 60,9 cm, mit Edelstahlrahmen, erzielter Preis € 515.400

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Emilio Vedova (1919-2006) Tensione, N 4 V, 1959, Öl auf Leinwand, 145,5 x 196 cm, erzielter Preis € 792.500

Weltrekord für Emilio Vedova Höchstpreise bei Zeitgenössischer Kunst

Mit einem Knalleffekt begann die Auktion „Zeitgenössische Kunst“ im Dorotheum am 31. Mai 2017. Emilio Vedovas Großformat „Tensione“ (dt. „Spannung“) erreichte mit 792.500 Euro mehr als das Fünffache des Schätzwertes und damit auch den Weltrekordpreis für ein Werk des italienischen Hauptvertreters der informellen Kunst. Das 1959 datierte, museale Bild stammt aus der Blütezeit dieser „formlosen“, antigeometrischen, antinaturalistischen Kunst. Besonders der Auktionsschwerpunkt „Art Informel“ erfreute sich insgesamt großer Nachfrage.

Das pastose Bild „Komposition“ von Nicolas de Stael aus 1950 erzielte 405.600 Euro, „Vegetaux“ (1957) von Jean Fautrier 295.800 Euro. Unter den weiteren Höchstpreisen der Auktion: 515.400 Euro für Josef Albers “Study for Homage to the Square: Earthen I” (1955), 283.600 Euro für Lucio Fontanas Keramikskulptur “Crocifisso“ oder 344.600 Euro für Sigmar Polkes unbetitelte Papierarbeit von 1998. Spitzenpreise bei der österreichischen Kunst erreichten u. a. Arbeiten von Erwin Wurm, Otto Muehl und Maria Lassnig. (Foto: © Dorotheum)

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Sigmar Polke (1942 - 2010) Ohne Titel, 1998, Acryl auf Papier, 150 x 200 cm, erzielter Preis € 344.600

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Jean Fautrier (1898 - 1964) Vegetaux, 1957, Öl auf Papier auf Leinwand, 50 x 61 cm, erzielter Preis € 295.800

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Carl Moll (Wien 1861-1945) Aus dem Wiener Prater I, ca. 1930, Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm, erzielter Preis € 247.000

Starke Österreicher im Dorotheum Klassische Moderne weit über den Schätzwerten Die Auktion „Klassische Moderne“ am 30. Mai 2017 setzte gleich zu Beginn der Dorotheum-Auktionswoche ein kräftiges Zeichen. Mit hoher Verkaufsrate und Spitzenergebnissen wechselten die Kunstwerke die Besitzer. Besonders bei der österreichischen Kunst konnte das Dorotheum ausgezeichnete Verkaufserfolge verbuchen. So wurden Gemälde von Carl Moll (Praterszene, 247.000), Alfons Walde („In Tirol“, €198.200) und Albin Egger-Lienz („Ruhender Hirte“,

€186.000) weit über ihren Schätzwerten versteigert. Den höchsten Preis des Abends erzielte eine Skulptur des italienischen Bildhauers Marino Marini, bekannt für seine Reiter- und Pferdedarstellungen, mit der der Künstler „der menschlichen Leidenschaft eine Form geben“ wollte. Der bizarre, beinahe vom Pferd fallende Reiter „Piccolo Miracolo“ (dt. „Kleines Wunder“) schaffte es auf wundervolle 405.600 Euro. (Foto: © Dorotheum)

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Marino Marini (Pistoia 1901-1980 Viareggio) Piccolo Miracolo, 1955-56, Bronze, 45 x 44,2 x 14,4 cm, Edition von 7 Exemplaren (4 mit Beinen, 3 ohne Beine) erzielter Preis € 405.600

NST.INVESTOR Dorotheum

1953 Mercedes-Benz 300 S Coupé, eines von nur 216 Coupés, erzielter Preis € 305.400

KUNST.INVESTOR Dorotheum

1938 Horch 853 Sportcabriolet, erzielter Preis € 495.800

Oldtimer im Dorotheum Auktionsergebnisse "Klassische Fahrzeuge und Automobilia" am 24. Juni 2017 Spannung pur im randvollen Auktionssaal: Das letzte aufgerufene Los der Auktion „Klassische Fahrzeuge“ katapultierte sich an die erste Stelle der Verkäufe am 24. Juni 2017 im Dorotheum Fahrzeug- und Technikzentrum Wien Vösendorf. Mit 495.800 Euro, weit über den Erwartungen, ging das repräsentative wie elegante 1938 Horch Sportcabriolet an einen Saalbieter. Auch die beiden weiteren Highlights der – mit wenigen Ausnahmen ausverkauften - Versteigerung wechselten zu Spitzenpreisen die Besitzer: Das weiße Mercedes-Benz 300 Coupé aus dem Jahre 1953 erlöste 305.400 Euro, der 1936 S.S. 100 Jaguar 2 ½

Litre, Begründer der Jaguar-Legende, 339.000 Euro. Die Zuschläge für all diese Klassiker der Automobilgeschichte wurden mit Szenenapplaus des begeisterten Publikums quittiert, ebenso die hervorragenden 54.050 Euro, die die rote 1936 Indian Scout erzielte, eine auch wegen ihres Originalzustandes absolute Rarität unter den Motorrädern. Ein sensationelles Ergebnis waren ebenfalls die 229.240 Euro, die ein silberner 1971 Porsche 911 S 2.2 Liter an diesem erfolgreichen Auktionsabend erlöste. (Foto: © Dorotheum)

KUNST.INVESTOR Dorotheum

1937 S.S. 100 Jaguar 2 1/2 Littre, einer von 198 zweieinhalb Liter S.S. 100, erzielter Preis € 339.000

KUNST.INVESTOR Dorotheum

1971 Porsche 911 S 2.2 Liter, erzielter Preis € 229.240

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Sensationspreis für Anatomie Buch € 367.237 für Andreas-VesaliusErstausgabe aus 1543 Rekord für ein Buch im Dorotheum

Für sensationelle 367.237 Euro wurde am 28. Juni 2017 in der Bücher-Auktion des Dorotheum das grundlegende Werk der neuzeitlichen Anatomie von Andreas Vesalius versteigert: Es ist der höchste Preis, der je im Dorotheum für ein Buch erzielt wurde. Die 1543 erschienene Erstausgabe „De humani corporis fabrica libri septem“ (Über den Bau des menschlichen Körpers) des in Padua lehrenden Arztes Vesalius ging an einen Saalbieter. Der kolorierte Band enthält neben

zahlreichen Illustrationen auch Eintragungen der Besitzer, u. a. des deutschen Arztes Caspar Naevius (1513 – 1579), zur „… erschröcklichen und unerhörten Pestilenz zu Venedig anno 1576“ sowie eine Liste zu Patienten (Fürsten, Grafen, Freiherren). Vesalius, später Leibarzt Kaiser Karls V. und König Philipps II. von Spanien, war der Erste, der seine Studien an menschlichen Leichen durchführte. (Foto: © Dorotheum)

KUNST.INVESTOR Dorotheum

Andreas Vesalius, De humani corporis fabrica libri septem, Basel, Johannes Oporinus Juni 1543, Erste Ausgabe, erzielter Preis € 367.237

KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Kunst ist Kreativität

…Kunst ist eine große revolutionäre Kraft, und zwar die einzige

Foto: © Ressler Kunst Auktionen

Susan Sontag, die berühmte amerikanische Kunsttheoretikerin, hat vehement die Ansicht vertreten, dass es falsch sei, bei der Kunstbetrachtung dem Inhalt eines Kunstwerks Vorrang einzuräumen. Denn dadurch, dass Kunst auf einen Inhalt reduziert werde, werde sie gezähmt. Sie verfüge dann nicht mehr über die Kraft, tiefe Gefühle auszulösen. Aussagen über den Inhalt, meinte Susan Sontag, seien meist nichts als Interpretationen – und Interpretationen sei meist nichts als Manipulation. Wenn überhaupt, könne das Verständnis von Kunst nur aus ihrem unmittelbaren Erlebnis resultieren; und dies sei nur an der Erscheinung eines Kunstwerks möglich, an seiner sinnlichen Wahrnehmung: der „Erotik der Kunst“, wie sie es nannte. Keine Kunst ohne Trunkenheit. Dann aber: göttliche Trunkenheit! Die Vernunft möge verschwinden! Rausch! Das höchste Stadium des Rausches! In den brennenden Wahnsinn getaucht! Viel weiter, als je der Alkohol führt! Die Kunst ist die leidenschaftlichste Orgie des Menschen. Kann man Menschen begegnen, die von Kunst ganz nüchtern sprechen und einfach sagen: Ich werde mir gleich ein Bild anschauen, ohne mit den Zähnen zu klappern – als ob es sich nicht um die tiefste Ausschweifung handle, eine Art Hexensabbat, wohin man sich wahrscheinlich nicht begibt, ohne dass das Herz beklommen schlägt, wenn man anderen anvertraut: Ich gehe gleich zu einem Zauberer und lasse mich in eine Maus verwandeln. (Jean Dubuffet)

Natürlich rufen Kunstwerke nicht immer so starke Emotionen hervor. Die Wahrheit ist, dass man oft vor einem Kunstwerk steht und schlicht und einfach nicht davon bewegt wird. Die Frage ist, ob nicht Interpretation eine Hilfe darstellen kann, die es einem ermöglicht, einen Zugang zu finden, um dann, im Umweg über das intellektuelle Verstehen, Vergnügen bei der Betrachtung zu finden. Im Jahr 1907 schrieb Wilhelm Worringer eine Dissertation mit dem Titel „Abstraktion und Einfühlung“, die bereits im Jahr darauf als Buch erschien und erstaunlich großen Anklang bei einem breiteren Publikum fand. Bis dahin hatte die Kunstwissenschaft das Kunstschaffen als ein Streben nach dem von der Natur vorgegebenen Ideal angesehen. Als Höhepunkte des Kunstschaffens galten daher die Antike und die Renaissance, die übrigen Epochen wurden als Phasen des Niedergangs gesehen. Worringer unternahm nun den Versuch, sozialpsychologische Mechanismen zum Verständnis der Kunstentwicklung einzuführen, also die Eigenarten künstlerischen Ausdrucks verschiedener Epochen mit psychologisch begründeten gesellschaftlichen Voraussetzungen zu erklären. Vereinfacht gesagt behauptete er, es gehe bei der Kunstproduktion nicht nur um das Können (die traditionelle Kunstgeschichte ging davon aus, die Künstler der Romanik oder der Gotik hätten einfach die technische Raffinesse nicht besessen, um es besser zu machen), sondern auch um das Wollen (einen Begriff, den kurz zuvor der Wiener Alois Riegl in die Kunstgeschichte eingeführt hatte); ja, das Können sei überhaupt nur eine Folgeerscheinung des Wollens.

KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Auch Wilhelm Worringer ging vom Verlangen des Menschen aus, sich in ein Kunstwerk einfühlen zu können. Aber der ästhetische Genuss funktionierte nur bei naturalistischer Kunst; auf geometrische, lebensfremde Formen ließ er sich nicht anwenden. Worringer setzte nun dem Verlangen nach Einfühlung das Verlangen nach Abstraktion entgegen. Er erblickte in den Perioden, in denen stark stilisierte Formen entstanden, das Unvermögen einer Generation, seinen Platz in einem einheitlichen Weltbild zu finden. Die Unsicherheit gegenüber der Außenwelt, die den Menschen dieser Perioden bedrohlich und fremd erschienen sei, habe in der Kunst ein Übermaß an Klarheit gefordert. Die Darstellungen hätten von der Willkür (und der daraus hervorgehenden Lebendigkeit) einer chaotischen Welt befreit und auf absolute Elemente reduziert sein müssen, um dem Betrachter Klarheit, Ruhe und Kontemplation zu bieten. Die einfache Linie... bot den durch die Unklarheit und Verworrenheit der Erscheinungen beunruhigten Menschen die größte Beglückungsmöglichkeit, schrieb er. Worringer prophezeite, dass das 20. Jahrhundert aus genau diesem Grund eines der Abstraktion sein werde. Nur wenige Jahre später zeigte Wassily Kandinsky bei der dritten Ausstellung der „Neuen Künstlervereinigung“ die fast vollständig abstrakte „Komposition V“; und wieder ein paar Jahre später setzte Kasimir Malewitsch mit seinem „Schwarzen Quadrat“ eine Art Schlusspunkt unter die Malerei. Wilhelm Worringers Thesen führten dazu, dass die Kunst außerhalb von Antike und Renaissance neu bewertet wurde. Sie wurde fortan nicht mehr als Ergebnis eines künstlerischen Niedergangs betrachtet, sondern als Ausdruck der psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen dieser Epoche. Die von der modernen Kunstgeschichte damals noch missachteten modernen Künstler fanden in Worringers Schriften eine ideale theoretische Begründung: Die in vielerlei Hinsicht zerrüttete Zeit verlange nach neuen Ausdrucksformen, und diese würden in der Abstraktion gefunden werden. Das 20. Jahrhundert hat die größten Experimente hervorgebracht, die je in der Geschichte der Menschheit unternommen wurden – und zum Teil gingen sie über die Grenzen der menschlichen Vorstellungskräfte weit hinaus. In diesem Jahrhundert wurde etwas in Bewegung gesetzt, das in bestürzend

kurzer Zeit alle Grundlagen und Überzeugungen unseres Daseins und Handelns veränderte. Die gesellschaftlichen Gefüge und Hierarchien, die über Jahrhunderte gehalten hatten, gingen zu Bruch, und nicht nur der Wunsch nach neuen Formen zwischenmenschlichen Zusammenlebens, sondern schreckliche Kriege waren die Folge. Die Einstellung des Menschen zu sich selbst und zur Welt wurde revidiert, die Vorstellung eines mit Lichtgesch-windigkeit auseinanderplatzenden Weltalls rechnerisch evident, und damit die für ewig gehaltenen Maßverhältnisse unserer Existenz – Zeit und Raum – relativiert. Die Körperlichkeit der Gegenstände wurde durch Erkenntnisse von Kraftfeldern, von Energie, Bewegung und Geschwindigkeit ad absurdum geführt und ersetzten jene von der Stabilität der Dinge. Das alles geht nach wie vor über die Fassbarkeit unserer Sinne weit hinaus, es eröffnete aber der Logik und der Phantasie unendlich weite, neue Räume. Nicht nur die Vorstellung von Natur, auch jene vom Menschen selbst ging in die Brüche – dafür sorgte die Psychoanalyse. Die Erkenntnis, dass nur ein kleiner Teil unseres Bewusstseins sichtbar sei, der weitaus größere Teil unseres Tuns und Handelns jedoch von Trieben gesteuert werde, erschütterte die Prämissen des humanistischen Menschenbildes so sehr, dass Zweifel an seiner Existenz aufkamen. Das moderne Denken war fortan eine zwiespältige Verknüpfung hellwacher logischer Intelligenz und geradezu irrational tiefer Intuition. Die Freiheit, die sich bot, war riesig; die Angst ebenso. In dieser Situation also wurde und wird Kunst produziert. Sie ist Ausdruck des über Nacht erfolgten Zusammenbruchs aller sicher gewähnten Annahmen und der sich nun neu formierenden Überzeugungen. Die Welt und die darin sichtbar in Erscheinung tretenden Gegenstände waren bis vor kurzem noch Basis der Beschäftigung der bildenden Kunst gewesen, also all das, was man mit den Augen erfassen konnte. Durch Jahrhunderte hatte sich das Bild als stark genug erwiesen, um alle Bedingtheiten des Menschen darzustellen. Nun wurde über Nacht alles fragwürdig. Wenn sogar die Gegenständlichkeit der Dinge nicht mehr sicher war, mussten ganz neue Fragen gestellt werden.

KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Es war unausweichlich, dass sich die radikale Veränderung unseres Verhältnisses zur Realität auch in ihrer Darstellung durch die Kunst radikal verändern musste. Es war praktisch ausgeschlossen, weiterhin Kunst aus der Begeisterung über Naturerscheinungen zu produzieren. Und deshalb ist Kunst heute sehr oft das Ergebnis zielgerichteter Planung; auf der anderen Seite entwickelt sie sich extrem meditativ. Sie versucht, das zeitlich Getrennte unserer sinnlichen Wahrnehmungen zum Simultanen zu vereinen, das Einschichtige der Naturerscheinungen komplex zu machen. Sie nützt die Freiheit, die sie hat, um sich vorwärts zu tasten; sie kennt ja seit jeher nur diese Richtung. Zwar sichert sie sich nach hinten durch möglichst genaue Argumentation ab, durch Theorien und komplexe Texte, aber nach vorne ist sie offen – kompromisslos und völlig voraussetzungslos. Ich suche nicht, ich finde. Pablo Picasso hat diese Vorgehensweise sehr treffend beschrieben. Suchen würde ja bedeuten, dass man schon eine Vorstellung dessen hat, wonach man sucht. Finden hingegen ist für alles offen, für jede sich anbietende Erkenntnis, für jede Zufälligkeit. Finden meint die grundsätzliche Bereitschaft zu akzeptieren – komme was da wolle. Die aktuelle Kunst ist ein Abenteuer, ein Abenteuer ins Unbekannte hinein – für den Künstler ebenso wie für den, der sich mit ihr auseinandersetzt. Das Prinzip des Findens verlangt freilich einige harte Konsequenzen. In eine Ausstellung zu gehen, um dort etwas Bestimmtes zu suchen, ist daher der falsche Zugang. Denn jeder sucht nur die Bestätigung für etwas, das er längst weiß und in sich hat. Der richtige Zugang besteht deshalb darin, Neugier mitzubringen, wenn man in eine Ausstellung geht, Neugier und die Bereitschaft zum Finden. Jedes Kunstobjekt hat im Künstler offenbar eine Sehnsucht erfüllt. Sie ist im Kunstobjekt enthalten, sie ist darin verborgen. Dort kann sie von uns auch entdeckt werden. Denn jeder von uns trägt etwas in sich, das er nicht kennt, um das er nicht weiß, das er lediglich ahnt; etwas, das er vage spürt; und spürt, dass es wartet. Es wartet auf eine Berührung. Es wartet, dass es erlöst werde; es wispert uns zu, dass es ein Teil unserer Lebenskraft werden könne.

Und wenn es dann tatsächlich zu dieser Berührung kommt, dann ist es, als werde eine lange gehegte Sehnsucht in uns erfüllt, als wäre plötzlich ein großes Glücksgefühl in uns erwacht. Deshalb kann die richtige Einstellung, die richtige Haltung gegenüber einem Kunstwerk nur darin bestehen, es abzutasten nach einem Zugang, nach der in ihm verborgenen Erfahrung; es zu belauschen nach dem ihm innewohnenden Glück; es zu betrachten in der Erwartung, es sei imstande, uns etwas zu geben. Vielleicht ist das die eigentliche soziale Funktion von Kunst. Vielleicht braucht es die vielfach behaupteten humanitären, gesellschaftlichen oder religiösen Bezüge gar nicht, um Kunst zu rechtfertigen. Vielleicht ist es ihre Aufgabe, in einer Zeit voller Menschenmassen und voller massenhaft befriedigter Bedürfnisse eine verschwiegene Zone zu öffnen, einen geheimen Bereich, in dem unsere Kreativität auf Erlösung wartet. Vielleicht ist es die Aufgabe der Kunst, direkt in den uns innewohnenden schöpferischen Kern hineinzuwirken, der, sobald er erwacht ist, in jeden Winkel unseres Menschseins zurückwirken kann. Vielleicht dient Kunst keinem anderen Zweck, als uns unsere Einmaligkeit bewusst zu machen, die das Wesen unserer menschlichen Würde ausmacht. Boris Pasternak hat in einem berühmten Wort gesagt, dass das Ziel schöpferischer Tätigkeit darin liege, sich selbst zu geben. Durch den schöpferischen Akt gehe der Mensch über sich hinaus, er mache exakt in diesem Moment eine Aussage darüber, wer er sei und was er sein möchte. Kreativ zu sein heißt, etwas Neues zu machen – und zwar mit voller Absicht, nicht aus Zufall, auch wenn das Zufällige und Unberechenbare im Schöpfungsprozess stets vorhanden ist. Kreativ zu sein, das ist die Fähigkeit, Ideen oder Dinge hervorzubringen, die neu sind, die im Bewusstsein völliger Freiheit entstanden sind, und die in diesem Bewusstsein Regeln gebrochen und Tabus verletzt haben. Durch den schöpferischen Akt geht der Mensch über sich hinaus, in einem schöpferischen Akt macht der Mensch eine Aussage über die Möglichkeiten seines Mensch-Seins. Kunst ist eine große revolutionäre Kraft, und zwar die einzige. (Joseph Beuys)

UNST.INVESTOR 21er Haus

Vittorio Brodmann, Crush with eyeliner, 2013 – Foto: © Belvedere, Wien

KUNST.INVESTOR 21er Haus

Isa Rosenberger, Espiral, 2010/13, (Tänzerin: Amanda Piña, Setfoto: Reinhard Mayr) Setfoto: © Reinhard Mayr, © Artothek des Bundes

Spiegelnde Fenster Reflexionen von Welt und Selbst Spiegelnde Fenster zeigt rund sechzig zeitgenössische Werke und einzelne historische Exponate aus der Sammlung des Belvedere, die allesamt um Erfahrungen von Selbst und Welt kreisen. Die Arbeiten handeln von Utopien und Krisen, dem Grauen des Alltäglichen, Phänomenen des Spirituellen, der Politisierung des Körpers ebenso wie von Soziophysik

und Psychonautik, von surrealen Welten und individuellen Mythologien. Im Sinne der Bedeutung von Kunst als Fenster zur Welt wirft die Ausstellung einen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft und reflektiert zugleich Auswirkungen auf Körper und Geist. [21er Haus. Dauer bis 14. Januar 2018 – Foto:© Belvedere Wien]

KünstlerInnen: Marc Adrian, Martin Arnold, Vittorio Brodmann, Georg Chaimowicz, Adriana Czernin, Josef Dabernig, Gunter Damisch, VALIE EXPORT, Judith Fegerl, Michael Franz / Nadim Vardag, Padhi Frieberger, Bernhard Frue, Walter Gamerith, Bruno Gironcoli, Samara Golden, Judith Hopf, Alfred Hrdlicka, Iman Issa, Martha Jungwirth, Jesper Just, Tillman Kaiser, Johanna Kandl, Joseph Kosuth, Susanne Kriemann, Friedl Kubelka/Peter Weibel, Luiza Margan, Till Megerle, Henri Michaux, Muntean Rosenblum, Walter Pichler, Tobias Pils, Arnulf Rainer, Ugo Rondinone, Isa Rosenberger, Gerhard Rühm, Markus Schinwald, Toni Schmale, Anne Schneider, Richard Teschner, Simon Wachsmuth, Rudolf Wacker, Anna Witt (Kuratiert von Luisa Ziaja und Severin Dünser)

KUNST.INVESTOR 21er Haus

Friedl Kubelka / Peter Weibel, Mehr Wärme unter den Menschen, 1972/2014 - Foto: © Belvedere, Wien

KUNST.INVESTOR 21er Haus

Adriana Czernin, Selfportrait (Investigation of the Inside), 2009 - Foto: © Belvedere, Wien

KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz

Installationsansicht: Work it, feel it!, Kunsthalle Wien 2017, Foto: Jorit Aust: Sidsel Meineche Hansen, ONEself, 2015 Courtesy die Künstlerin und Rodeo Gallery, London

KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz

Work it, feel it!

Work it, feel it!, der Beitrag der Kunsthalle Wien zur VIENNA BIENNALE 2017, umkreist das Verhältnis von Arbeit und Körper anhand aktueller Entwicklungen und imaginierter Zukunftsszenarien. Entgegen der häufig unkritischen Reproduktion eines auf Innovation und Optimierung gerichteten Diskurses um das Thema Arbeit nehmen die Künstler/innen der Ausstellung in ihren Beiträgen eine bewusst kritische Haltung ein. Diese fußt auf einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart gesellschaftlicher Disziplinierungsmechanismen. Zentrale Themen sind sowohl die an den menschlichen Körper gestellten Anforderungen als auch dessen Handlungsmöglichkeiten angesichts einer kapitalistisch geprägten Arbeitsorganisation und -definition sowie zunehmender Automatisierung.Arbeit ist eine der zentralen menschlichen Tätigkeiten. Mehr als nur Sicherung des ökonomischen Auskommens, scheint Arbeit heute der einzige Weg zur sozialen Positionierung zu sein. Sie bleibt dabei in ihrer Dominanz, Ausrichtung und der Taktgebung menschlichen Lebens weitgehend unhinterfragt. Dabei sind Tausende Menschen ohne Arbeit. Viele sind in prekären Arbeitsbedingungen extremem Druck ausgesetzt, mit hohen körperlichen Belastungen als Folge. Arbeit geht zahlreichen Individuen wortwörtlich an die Substanz. Inhaltliche Kompetenzen alleine reichen im modernen Arbeitsleben nicht. Bewertung bemisst sich nicht länger am Können, sondern am Sein: „Werde, was du bist, und du wirst sein, was wir brauchen“, formuliert es der

Soziologe Ulrich Bröckling. Kontrollmechanismen dienen nicht mehr nur dazu, den Körper zu einem perfekten Werkzeug von Produktion und Konsum zu erziehen und zu formen. Der Körper selbst wird zum Ziel der Arbeit – und diese Arbeit scheint grenzenlos zu werden. hours before deadline, eine installative Anordnung von in Messing und Acrylglas gefertigten Objekten des Künstlerduos Juliette Goiffon / Charles Beauté, präsentiert eine futuristisch anmutende Synthese aus Homeoffice und Fitnessstudio. Die hypermoderne, diagrammatische Bildsprache legt die Mechanismen grenzenlos gewordener Arbeit am körperlich wie geistig produktiven Selbst offen.Bei einem Upgrade des Selbst in kompetitiven Kontexten helfen Technologien, die immer näher an den Körper heranrücken oder gar in ihn eindringen. Das Leben verschmilzt mit der Arbeit und der Technologie, die auf alle Aktivitäten, privaten Gefühle, Wünsche und Gedanken zugreift, diese verwertet und produktiv macht. In diesem Kontext sind auch die großformatigen Wandarbeiten des Künstlers Shawn Maximo zu lesen. Maximo entwirft verwirrende Zukunftsszenarien. Seine Projektionen wirken vertraut und unheimlich zugleich. Vor seiner neuen, für Work it, feel it! entworfenen Arbeit Creeper Comforts (Specialty Multi) stehen die Betrachter/innen wie vor der Auslage eines futuristischen Kosmetikladens, der sich auf die Optimierung der äußeren Erscheinung spezialisiert hat – ob von Menschen, Robotern oder gar Cyborgs bleibt dahingestellt.

KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Karlsplatz

Die Parole Work it, feel it! steht aber nicht nur als ironische Losung für eine freiwillige Unterwerfung unter moderne Arbeitsbedingungen. Sie soll auch an die (zum Teil unbewussten) Momente des Widerständigen gemahnen: Affekte bzw. Symptome wie Burnout, Depression, Nervosität und physische Erkrankungen werden als gängige Begleiterscheinungen betrachtet. Was aber, wenn sie als Signale körperlichen Widerstands gelesen würden? So zeigt die Künstlerin Sidsel Meineche Hansen in The Manual Labour Series eine von monotoner Belastung beanspruchte Hand und eine Kartographie des autonomen Nervensystems, das ohne bewusste Steuerung arbeitet und in dem nervöse Erschöpfungszustände ihre Wurzel haben. Ihre Holzskulptur ONEself wiederum zeigt einen hypersexualisierten Frauenkörper. Die Vorlage dafür hat die Künstlerin von einer Firma erworben, die 3DModelle menschlicher Körper für Computerspiele und die digitale Unterhaltungsindustrie entwickelt. Auf einem Bürostuhl sitzend, den Kopf im Rachen einer riesigen Schlange, erscheint die gesichtslose, hybride Skulptur als Maskottchen eines gefräßigen Kapitalismus. Nur der Schlaf entzieht sich der Verwertung und ökonomischen Vereinnahmung. Er scheint unvereinbar mit modernen Vorstellungen von Produktivität. An der Überwindung bzw. Nutzbarmachung des Schlafes wird deshalb intensiv geforscht. Wir werden angehalten möglichst effektiv zu schlafen, um ebenso effektiv arbeiten zu können. Noch lässt sich das Bedürfnis nach Schlaf zwar bis zu einem gewissen Grad korrigieren, aber nicht eliminieren.

Danilo Correales Videoarbeit No More Sleep No More präsentiert Schlaf denn auch als Form des Widerstands oder gar Protests: Die auf Interviews mit verschiedenen Expert/innen basierende Videoinstallation untersucht die biologische, gesellschaftliche und historische Rolle von Schlaf und damit die Ideologie des Neoliberalismus, auch diese Bastion körperlichen Widerstands gegen eine allumfassende Verwertung zu erobern. Einhergehend mit flexibilisierten und prekarisierten Arbeitsverhältnissen sehen sich Arbeiter/innen gezwungen, sich als Unternehmen zu begreifen und sich selbst als Produkt zu vermarkten. Die Rolle von Künstler/innen ist in dem Zusammenhang höchst ambivalent. Auch wenn sie häufig als kritische Stimmen gegenüber den Logiken kapitalistischer Verwertung auftreten, sind sie zugleich ein Paradebeispiel der kreativen, flexiblen und vermeintlich selbstbestimmten Arbeit. Das Künstler/innenkollektiv Apparatus 22 markiert in poetischen, auf Leder tätowierten Texten den menschlichen Körper als umkämpften Ort gesellschaftlicher Normen. Apparatus 22 führt aber auch das Kunstsystem selbst vor, das gerne von sich behauptet, nach den Regeln von Kreativität, Freiheit und Individualismus zu funktionieren. Mit ihrer Performance Art is Work, die im Rahmen der Eröffnung gezeigt wird, hinterfragen sie den Wert künstlerischer Arbeit und entlarven den institutionellen Kunstbetrieb selbst als ausbeuterisches System. [Kunsthalle Wien Karlsplatz. Dauer 21. Juni bis 10. September 2017 (Foto: Kunsthalle Wien)]

Künstler/innen: Apparatus 22, Hannah Black, Danilo Correale, Juliette Goiffon / Charles Beauté, Louise Hervé / Chloé Maillet, Shawn Maximo, Sidsel Meineche Hansen, Toni Schmale, Romana Schmalisch / Robert Schlicht, Visible Solutions (Kuratorin: Anne Faucheret. Ko-Kuratorin: Eva Meran)

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Installationsansicht: Work it, feel it!, Kunsthalle Wien 2017, Foto: Jorit Aust: Hannah Black, Bodybuilding, 2015 Courtesy die Künstlerin und Arcadia Missa, London

KUNST.INVESTOR Kunstverein Baden

Foto: © Kunstverein Baden- Cornelia König, 'lightduress'

KUNST.INVESTOR Kunstverein Baden

Foto: © Kunstverein Baden

‚do be do be do‘ FREIHEIT – protect us from what we want: ZEIT Wissen: "Die Freiheit wird eine Episode gewesen sein", schreiben Sie in Ihrem neuen Buch Psychopolitik. Warum? Han: Freiheit ist eine Gegenfigur des Zwanges. Wenn man den Zwang, dem man unbewusst unterworfen ist, als Freiheit empfindet, ist das das Ende der Freiheit. Deshalb sind wir in einer Krise. Die Krise der Freiheit besteht darin, dass wir den Zwang als Freiheit wahrnehmen. Da ist kein Widerstand möglich. Wenn Sie mich zu etwas zwingen, kann ich mich gegen diesen äußeren Zwang wehren. Aber wenn kein Gegenüber mehr da ist, das mich zu etwas zwingt, dann ist kein Widerstand möglich. Deshalb lautet das Motto, das ich meinem Buch als Motto vorangestellt habe: "Protect me from what I want." Der berühmte Satz der Künstlerin Jenny Holzer. ZEIT Wissen: Wir müssen uns also vor uns selbst beschützen?

Han: Wenn ein System die Freiheit angreift, muss ich mich wehren. Das Perfide ist aber, dass das System heute die Freiheit nicht angreift, sondern sie instrumentalisiert. Ein Beispiel: Als es in den achtziger Jahren die Volkszählung gab, sind alle auf die Barrikaden gegangen. In einer Behörde ist sogar eine Bombe hochgegangen. Die Menschen sind auf die Straßen gegangen, weil sie einen Feind hatten, nämlich den Staat, der ihnen gegen ihren Willen Informationen entreißen wollte. Heute geben wir mehr Daten über uns preis als jemals zuvor. Warum kommt es zu keinem Protest? Weil wir uns im Gegensatz zu damals frei fühlen. Die Menschen damals fühlten sich in ihrer Freiheit angegriffen, eingeschränkt. Und deshalb sind sie auf die Straße gegangen. Heute fühlen wir uns frei. Wir geben unsere Daten freiwillig heraus. (Aus einem Gespräch mit dem Berliner Philosophen Byung-Chul Han, von Niels Boeing und Andreas Lebert. ZEIT Wissen Nr. 5/2014, 19.

[Kunstverein Baden. Dauer: 8. Juli – 27. August 2017 – Foto: © Kunstverein Baden] August 2014)-

KünstlerInnen: Michael Bottig, Petra Buchegger, Andreas Dworak, Martina Funder, Julia Haugeneder, Tomas Hoke, Cornelia König, Cathrine Ludwig, Ela Madreiter, Michael Niemetz, Ulla Reithmayr, Rosa Roedelius, Elisabeth Schafzahl, Leonard Sheil, Kurt Spitaler, Monika Triska-Schaudy, Michael Wegerer

KUNST.INVESTOR Kunstverein Baden

Foto: © Kunstverein Baden- Tomas Hoke, Missing Liberty

KUNST.INVESTOR Kunstverein Baden

Foto: © Kunstverein Baden- Wegerer, 'Cyano Utopia 2017'

KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Johann Korec, 1972, Korec Johann pops in the mountains, indian ink, aquarellic, 20,9 x 28,3 cm, © Art Brut KG

KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Johann Garber, 2015, A-Mountain-and-a-Lake, indian ink, 51 x 73 cm, Courtesy galerie gugging

„curated by johann garber“ „Hier wohnt Johann Garber - ein großer Künstler" ist am Haus der Künstler unter dem Fenster seines ehemaligen Zimmers zu lesen. Johann Garber feiert heuer am 12. August seinen 70. Geburtstag und dies hat Galerie Gugging zum Anlass genommen, ihn zu fragen, ob er die Ausstellung, welche die Galerie ihm zu Ehren machen möchte, gerne selbst kuratieren würde, damit auch Werke gezeigt werden, die dem Künstler in Kombination mit seinen eigenen Arbeiten am besten gefallen. Er hat sofort begeistert zugesagt, da es ihm gefällt, Räume zu gestalten, und er sich für die Arbeiten seiner Künstlerkollegen interessiert. Johann Garber liebt es, wie August Walla es auch tat, seine Umgebung zu gestalten und Spuren zu hinterlassen. Rund um das Haus der Künstler findet man von ihm beispielsweise bemalte Bänke, Hölzer, Vogel- und Nisthäuschen, den von ihm gestalteten Strandkorb und den Grill. Ein von ihm gemalter Fries verbindet das ursprüngliche Haus der Künstler mit dem Zubau, und sein gelber Hirsch war das erste Werk am neu gebauten Haus. Kräftige Acrylfarben zeichnen seine Werke am Haus der Künstler und im Lichthof der galerie gugging aus und Acrylfarben verwendet er auch für seine „ready mades". Objekte, die er durch sein künstlerisches Tun in ein Kunstwerk verwandelt – so zum Beispiel den ehemaligen Heizofen im Haus der Künstler, diverse Reh- und Hirschgeweihe, Spielzeuge, Revolver, Mäusefallen, Radios, Bürsten, Stühle und vieles mehr. Johann Garbers Papierarbeiten werden

hauptsächlich mit Feder und Tusche gefertigt und dies bis spät in die Nacht, da er nächtens die Ruhe hat, die er dafür braucht. Auf verschieden Formaten entstehen fabelhafte Welten, die mit viel Liebe zum Detail und großer Geduld ausgearbeitet werden. Seine Themenwahl hängt davon ab, was ihn gerade beschäftigt und interessiert, oder er nimmt eine Reise zu einer Ausstellung oder einen Urlaub zum Anlass, um zu zeichnen. Ist das Thema festgelegt und in Worten am unteren Blattrand zu Papier gebracht, entsteht ein Rahmen und danach wird das Blatt strukturiert. Größere Objekte wie z.B. Berge, Häuser, Tiere, Seen sowie Wege und Zäune zur Unterteilung werden zuerst gezeichnet und schaffen jene Räume, die er dann mit seinen unzähligen kleinen Objekten, Menschen, Autos, Sternen, Kugeln, Igeln … füllt.

KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Arnold Schmidt, 2013, bycicle, acrylic, crayons, coloured pencils, 42 x 59,6 cm, Courtesy galerie gugging

KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jaroslav Diviš, 2013,untitled, indian ink, collage, 21,1 x 29,7 cm, Courtesy galerie gugging

Sonne und Mond stehen in jeder seiner Zeichnungen gleich. Die Sonne scheint von rechts, der Mond von links auf das Gezeichnete und dazwischen finden sich zumeist ein bis zwei Flugobjekte. Zeichnungen, die ihm gerade besonders wichtig sind, hängt er in seinem Zimmer auf. Er ist jetzt der einzige der Gugginger Künstler, der mit seinen Werken, mit Fotos und den verschiedensten Objekten sein Zimmer gestaltet. Eine dieser Installationen ist auch im museum gugging, im Garber Salon, zu sehen. Wie sein Zimmer im Haus der Künstler ist, auch das ein „work in progress", und er kommt immer wieder, um daran zu arbeiten. curated by johann garber zeigt neben Garbers eigenen, noch nie zuvor gezeigten Papier- und Objektarbeiten seine Auswahl von Werken seiner Künstlerkollegen. Es ist eine sehr persönliche Schau, bei der die Werke seiner Künstlerfreunde aus dem Haus der Künstler überwiegen. Johann Garber hat sehr spontan und assoziativ ausgewählt. So das Radio von Günther Schützenhöfer, weil er es liebt, Radio zu hören und Radios zu bemalen, das Flugzeug von Arnold Schmidt,

weil es ihn an unsere gemeinsame Reise nach Basel erinnert hat und weil ihm dessen Farben gefallen, die Flaschen von seinem Zimmerkollegen Heinrich Reisenbauer, weil er dieses Werk als ein für diesen typisches empfindet.Sein Werk „Ein Berg und ein See" ist ein Meisterwerk, für das er sehr viel Zeit aufgewendet hat. „Hl. Maria mit Kind" ist nach einem seiner vielen Besuche bei der Lourdesgrotte in Maria Gugging entstanden, von denen er gerne erzählt.Seine Arbeiten kann man in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen finden, etwa in der Fabio und Leo Cei Sammlung (I), in der Diamond Collection, Sammlung Hannah Rieger, Sammlung Helmut Zambo (A) oder aber im Museum de Stadshof (NL), im Museum of Outsider Art, Moskau (RU) oder im American Folk Art Museum in New York (USA). Das von Johann Garber gestaltete Ohr vor dem Funkhaus in Wien in der Argentinier-strasse 30a ist längst ein Fixpunkt für kunstinteressierte Wienreisende. [Galerie Gugging, Ausstellungsdauer bis 20. September 2017- Foto: © Galerie Gugging]

KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Liliane Tomasko, all is simple, all is bright, 2017, courtesy bechter kastowsky galerie

Nina Rike Springer, Bildbauer geschmeidig, 2016, courtesy backerstrasse4

KUNST.INVESTOR viennacontemporary

viennacontemporary 2017

„In den letzten beiden Jahren haben wir die besten Voraussetzungen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von viennacontemporary geschaffen. Mit der Marx Halle als Ort mit besonderem Flair und einer hochkarätigen Auswahl an Galerien werden wir auch im Jahr 2017 ein Programm präsentieren, das sowohl für Kunstinteressierte vor Ort als auch für internationale KunstsammlerInnen einen interessanten Mix aus etablierter Kunst bis hin zu Neuentdeckungen speziell bei junger Kunst und wichtigen künstlerischen Positionen aus Osteuropa bietet“, umreißt Christina Steinbrecher-Pfandt, künstlerische Leiterin von viennacontemporary, das diesjährige Programm Österreichs wichtigster internationaler Kunstmesse. Vom 21. bis 24. September 2017 werden rund 100 Galerien und Institutionen aus 26 Ländern ihre KünstlerInnen und Programme in der Marx Halle präsentieren. Mit den Sonderschauen ZONE1, Solo & Sculpture, Focus: Hungary und Nordic Highlights unterstreicht viennacontemporary ihre Bedeutung nicht nur als Marktplatz, sondern als Ort der Präsentation junger und etablierter KünstlerInnen und der Information über die Entwicklung der Kunstszene in den Schwerpunktländern des Programms. Die Begleitveranstaltungen wie die Film- und Videopräsentationen im Rahmen von Cinema, die Gespräche und Diskussionen in den Talks und die Kunstvermittlung mit den Führungen zu ausgewählten Themen bieten einen lustvollen und unkomplizierten Zugang zu Kunst für alle Altersgruppen. Mit ihrem umfangreichen Programm und ihrer ausgewogenen TeilnehmerInnenliste, die sowohl die wichtigsten Galerien aus Österreich als auch junge wie etablierte Galerien aus der westlichen und östlichen Hemisphäre umfasst, gehört viennacontemporary zu den aufstrebenden Kunstmessen weltweit. „Die Stadt Wien ist nicht nur ein wichtiger Ort des Austausches und der Vermittlung von Kunst und Kultur,

sondern sie ist in den vergangenen Jahren auch zu einem Zentrum für Entwicklung und Fortschritt in Mitteleuropa geworden. Mit unseren vielfältigen Kooperationen mit PartnerInnen aus Kultur, Wirtschaft und der Kreativszene wollen wir diese Tendenz stärken und in Zukunft weiter ausbauen“, betont Dmitry Yu. Aksenov, Vorsitzender von viennacontemporary, die aktive Rolle von viennacontemporary bei der Vernetzung der Kultur- und Kreativszene Wiens. Sonderpräsentationen 2017: Die ZONE1 hat sich als bewährtes Format für die Präsentation junger KünstlerInnen etabliert und bietet auch dieses Jahr eine Reihe innovativer Projekte. Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgt durch Marlies Wirth, Kuratorin am MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien, und zeigt die gesamte Bandbreite junger zeitgenössischer Kunstproduktion: Fotografie, erweiterte Malerei und Skulptur bis zu Installation und Performance werden bei viennacontemporary in jeweils eigenen Sektionen zu sehen sein. Das Bundeskanzleramt Österreich unterstützt, so wie in den letzten Jahren, die Teilnahme junger KünstlerInnen aus Österreich in der ZONE1. Solo & Sculpture: Skulptur als diesjähriges Thema: Mit Solo & Sculpture, kuratiert von Miguel Wandschneider, setzt viennacontemporary mit der Präsentation hochwertiger Skulpturen internationaler KünstlerInnen ein neues „Solo“ Thema. Mit zehn künstlerischen Statements zeigt Miguel Wandschneider seine Auswahl der bedeutendsten und etabliertesten VertreterInnen im Feld der Skulptur. Die Einzelpräsentationen bilden einen Gegenpol zur Geschäftigkeit der Kunstmesse und geben Raum zum individuellen Erleben und zur Konzentration auf fundamentale künstlerische Aussagen.

KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Tato Akhalkatsishvili,Back Home, 2017,courtesy ERTI Gallery

Heimo Zobernig, Ohne Titel, 2016, courtesy Galerie Meyer Kainer

KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Focus Hungary: Rethinking the Hungarian neo-avantgarde: the rediscovery of artistic positions from the 1960s and 1970s Konzipiert wird die Sonderpräsentation von den drei Budapester Galerien acb Gallery, Kisterem und Vintage Gallery. Als Kurator konnte der ungarische Kunsthistoriker und Kritiker József Mélyi gewonnen werden. Die diesjährige Sonderschau widmet sich der ungarischen NeoAvantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre, die bis heute kaum Anerkennung gefunden hat. Ausgehend von der Entwicklung der inoffiziellen Kunstszene der Neo-Avantgarde in Ungarn der frühen 1960er-Jahre unternimmt die Präsentation den Versuch, die unterschiedlichen Strömungen, die in dieser Zeit in Ungarn vorhanden waren, wieder bewusst zu machen. Anstatt lineare Entwicklungen aufzuzeigen, sollen die künstlerischen Wurzeln herausgearbeitet werden, die bis in die zeitgenössische Kunstproduktion wirken – mit dem Ziel, den Diskurs über die Neo-Avantgarde sowohl in Ungarn als auch in Zentral- und Osteuropa neu zu beleben. Bereits letztes Jahr haben die BesucherInnen sehr positiv auf die Sonderpräsentation Nordic Highlights reagiert. Ausgewählte Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden zeigen auch in diesem Jahr sowohl internationale Kunst wie spezifische junge und etablierte Positionen aus dem reichen künstlerischen Feld der nordischen Länder. Im Programm Cinema präsentiert Kurator Olaf Stüber Filme und Videos österreichischer und internationaler KünstlerInnen, die von den an viennacontemporary teilnehmenden Galerien eingereicht wurden. Die ausgewählten Filme und Videos werden in Form eines täglich wiederholten Programms mit festen Spielzeiten der einzelnen Arbeiten präsentiert. Für viennacontemporary 2017 hat Stüber das Thema Mein kleines Glück ausgesucht: Unter diesem Motto hat er KünstlerInnenfilme und Videoarbeiten zusammengestellt, die sich mit dem Thema Glück und der Suche nach den kleinen Glücksmomenten auseinandersetzen – oder die das Scheitern der Glückssuche zum Inhalt

haben. Cinema wird mit der freundlichen Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich realisiert. Erstmals bei viennacontemporary: der viennacontemporary Cinema Preis in Kooperation mit dem Mumok Zum ersten Mal wird bei viennacontemporary im Rahmen des Cinema Programms und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, eine der bedeutendsten Institutionen zeitgenössischer Kunst in Europa, ein Preis vergeben. Die/der GewinnerIn erhält eine Sonderpräsentation im mumok kino. Die prämierte Arbeit wird bei freiem Eintritt im mumok zu sehen sein. Mit dem Foto-Print-Labor Artproof können KünstlerInnen ihre Visionen genau so umsetzen, wie sie es selbst gerne möchten. Zur Unterstützung junger KünstlerInnen, die mit dem Medium der Fotografie arbeiten, hat Artproof bisher Produktionsstipendien in Estland (seit 2012), Finnland (seit 2014) und Deutschland (seit 2016) vergeben. 2016 konnte Artproof zum ersten Mal bei viennacontemporary Ulrike Königshofer (Galerie Reinthaler, Wien) mit einem Produktionsstipendium auszeichnen. Auch 2017 wird eine hochkarätige Jury bei viennacontemporary eine/n FotokünstlerIn für ein Produktionsstipendium auswählen. Das Stipendium beinhaltet die Produktion und Rahmung von Fotoarbeiten im Wert von 5.000 Euro und einer Residency von einer Woche in Tallinn, Estland, inklusive Flug und Unterkunft, sodass die/der StipendiatIn die Produktion überwachen kann. Artproof ist ein internationales Kunst-Print-Labor mit Filialen in Tallinn, Stockholm und Berlin. Das Unternehmen produziert jährlich mehr als 60 Ausstellungen für KünstlerInnen weltweit. Die GewinnerInnen des „Artproof Produktionsstipendiums für Fotografie“ werden im Rahmen der Pressekonferenz von viennacontemporary am 20. September 2017 in der Marx Halle bekanntgegeben. (Foto: © viennacontemporary / A. Murashkin)

KUNST.INVESTOR News

Bernhard Fuchs, Frau K., St. Margareten, 1999, C‑Print, Albertina, Wien

KUNST.INVESTOR News

Seiichi Furuya, Rattersdorf, 1981 (aus der Serie Staatsgrenze ), 1981-1983, Abzug 2016, Lightjet-Print, Albertina, Wien

Österreich Fotografie 1970 – 2000 Wie sieht Österreich im Fokus der eigenen, heimischen Linse aus? Österreichische FotografInnen befragen das eigene Land und seine soziokulturellen Identitäten. Ins Licht gerückt werden das Land, die politische Vergangenheit, Milieus und urbane Räume. Der Blick nach innen offenbart oftmals Aspekte, die im Begriff waren, zu verschwinden. Die 1970er-Jahre sind von einem Aufbruch geprägt, in dem FotografInnen ein neues Selbstverständnis entwickeln und sich vielfältige fotografische Strömungen herausbilden:

Dokumentarische Strategien und die Auseinandersetzung mit dem Medium selbst zeichnen die Entwicklung der Fotografie zwischen 1970 und 2000 aus.Die Ausstellung zeigt u.a. zahlreiche Fotografien aus den hauseigenen Beständen sowie der Fotosammlung des Bundes am Museum der Moderne Salzburg und entsteht in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt, Sektion Kunst und Kultur, sowie mit dem Museum der Moderne Salzburg. [Albertina. Dauer bis 8. Oktober 2017 – Foto: © Albertina]

FotografInnen: Heimrad Bäcker, Gottfried Bechtold, Norbert Brunner & Michael Schuster, Heinz Cibulka | Peter Dressler, Valuie Export Johannes Faber, Bernhard Fuchs, Seiichi Furuya, Robert F. Hammerstiel, Bodo Hell, Helmut Kandl, Leo Kandl, Friedl Kubelka, Branko Lenart, Elfriede Mejchar, Lisl Ponger, Gerhard Roth, Günther Selichar, Nikolaus Walter, Manfred Willmann.

KUNST.INVESTOR News

Heinz Cibulka, Archivnummer 332 (aus dem Zyklus Fühlt-Most ), 1981 C-Prints, auf Untersatzkarton, Albertina, Wien © Bildrecht, Wien, 2017

Robert F. Hammerstiel, Frau P. und Kinder (aus der Serie Mittagsporträts – Der Stand der Dinge ), 1989 C‑Print, Albertina, Wien

KUNST.INVESTOR News

Leo Kandl, In der Grube – Kniekuss, 1979-1980 Silbergelatineabzug, Albertina, Wien

KUNST.INVESTOR Genusskunst

Genussvoller Sommer bei Meinl am Graben Meinl am Graben Catering – zu jedem Anlass das passende Brötchen!

Vom Brötchen bis zum Schnitzel, von Petit Fours bis Torte – wer das perfekte Essen für sich und seine Gäste sucht, ist bei Julius Meinl am Graben gut beraten. Auf Wunsch werden Speis und Trank natürlich auch direkt nach Hause geliefert. Es ist eine gewaltige Auswahl an liebevoll dekorierten Brötchen, die das Meinl 2 You Catering seinen Kunden anbieten kann. Das Angebot reicht von bodenständigen Brötchen mit Beinschinken und Kren über exklusive Canapés mit Beef Tatar bis hin zu warmen Schmankerln wie Schnitzelsemmel und Mini-Burger. Die Fäden in der CateringAbteilung zieht René Bizour. Der Mann hat ein Händchen für die Vorlieben seiner Kunden und passt das Sortiment an ihre Wünsche an. Bizour: „Es gibt keinen Wunsch, den ich meinen Kunden nicht erfüllen kann, keine Bestellung, die nicht über meinen Tisch läuft. Mir ist diese Kundenbindung extrem wichtig und das wird auch geschätzt“, verrät der Gourmet mit französischen Wurzeln. Natürlich gibt es eine Catering-Liste mit den klassischen Produkten, das heißt aber nicht, dass nicht auch individuelle Wünsche erfüllt werden können. „Es gibt immer wieder Anfragen nach Speisen, die wir nicht auf unserer Karte haben. Das ist aber kein Problem für uns. Was geordert wird, kann auch geliefert werden. Unser Catering ähnelt einem Baukastensystem. Alles ist individuell zusammen-stellbar“, unterstreicht René Bizour. Kein Wunder, dass Julius Meinl am Graben hier im Vergleich zur Konkurrenz die Nase vorne hat. Die Gastronomie des Hauses kann auf ein ausgezeichnet sortiertes Angebot des Handels zurückgreifen. Und noch ein weiteres Service bietet das Meinl-Catering: Brötchen-Bestellungen werden in jeglicher Größenordnung entgegengenommen – auch hier gilt, dass 24 Stunden Vorlaufzeit für die Produktion genügen. Geliefert wird innerhalb von Wien und zu den Öffnungszeiten des Hauses. Events werden aber, außer an Sonn- und Feiertagen, auch außerhalb dieser Zeiten ausgerichtet – wahlweise auch mit Service. Der Kunde ist König. Bestellt wird einfach über die Homepage unter dem Link: Meinl 2 You Catering oder direkt bei der Information von Julius Meinl am Graben.

KUNST.INVESTOR Genusskunst

Immer frisch: Die Produktion von Brötchen, Canapés, Jourgebäck & Co ist eine kleine Wissenschaft für sich. René Bizour: „Bei uns wird alles frisch gemacht – von den Brötchen selbst bis hin zur Mayonnaise. Wir kaufen keine vorgefertigten Produkte zu und verzichten auch auf jegliche Art von Chemie.“ Für die Küchenbesatzung bedeutet das Arbeit in Akkordzeit. Allein das Anrühren der Mayonnaise – täglich werden rund zehn Liter gebraucht – nimmt jede Menge Zeit in Anspruch. Auch die Tramezzini werden nach einer ganz eigenen Rezeptur gemacht. Für jede Sorte wird eine eigene Creme angefertigt, damit die kleinen Happen einerseits an Geschmack gewinnen und andererseits nicht ihre Form verlieren. Das heißt, in jedem Tramezzini befindet sich neben dem eigentlichen Produkt wie Thunfisch, Lachs oder Schinken zusätzlich noch eine geschmacklich angepasste Creme. Neu im Sortiment sind neben den besagten Tramezzini auch kleine Burger und Schnitzelsemmeln. Auch hier gilt es nur die beste Qualität zu verarbeiten und sich von der Konkurrenz klar abzuheben. So wird für die panierte Leibspeise der Wiener beispielsweise nur traditionellerweise Kalbfleisch und nicht – wie sonst üblich – Schweinefleisch verwendet. Sommer, Sonne, Gin & Tonic: Der Sommer kann kommen und bleiben: Ab sofort servieren wir Ihnen in Meinls Weinbar und Meinls Cafe sommerliche Cocktails und erfrischende Gin & Tonics! Wir haben für Sie eine exklusive Karte zusammengestellt: Wählen Sie aus unterschiedlichen Gin-Sorten (Dry Gin, London Dry Gin, Barrel Aged Gin, Terroir Gins) und verschiedenen Ländern Ihre Favoriten wählen. Das passende Tonic empfehlen wir natürlich auch dazu, Sie können aber natürlich auch frei kombinieren! Werfen Sie einen Blick in unsere neue Gin & Tonic Karte und kommen Sie auf einen erfrischenden Drink in der klimatisierten Weinbar oder im Gastgarten von Meinls Cafe vorbei! Events – Meinl‘s Sommernacht: Was gibt es in der warmen Jahreszeit Schöneres, als mit Freunden einen gemütlichen Abend im Freien unter dem Sternenhimmel zu verbringen? Ob zum Abendessen mit Freunden oder zum Afterwork mit Kollegen – Meinl lädt Gäste ein, einmal im Monat einen Abend der Extraklasse im schönen Gastgarten von Meinls Café, direkt am Graben, zu verbringen. Von Juni bis August findet monatlich eine themenspezifische Veranstaltung statt, bei der eine große Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten und die dazu passenden Getränke angeboten wird. Meinls Restaurant, neue Sommer-Öffnungszeiten: Damit es im Herbst wieder in neuem Glanz erstrahlen kann, verabschiedet sich Meinls Restaurant von 7. bis 27. August 2017 wie jedes Jahr in eine wohlverdiente Sommerpause. Von 3. Juli bis 5. August 2017 und von 28. August bis 2. September 2017 steht Ihnen der Restaurant-Betrieb fast wie gewohnt mit abgeänderten Öffnungszeiten zur Verfügung.Kontakt: [email protected] oder Telefon 01/5323334.6000

KUNST.INVESTOR Genusskunst

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.

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Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at

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Foto: © Kunsthaus Bregenz

20 Jahre Kunsthaus Bregenz Das Kunsthaus Bregenz wird im Sommer 20 Jahre alt und blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Die Liste der im KUB ausgestellten Künstler/innen liest sich wie das „Who is Who“ der Gegenwartskunst. Viele Ausstellungen gehören fraglos zur Kunstgeschichte der Gegenwart. Die besten waren möglicherweise jene, die wie Belastungsproben das Haus beanspruchten. Santiago Sierra ließ 300 Tonnen Betonziegel schichten, Pierre Huyghe einen schwarzen Eislaufplatz bauen, Markus Schinwald ein Fernsehstudio einrichten, Louise

Bourgeois riesenhafte Bronzespinnen einziehen und Olafur Eliasson ein Nebelmeer aufsteigen. Die Ausstellung von Adrián Villar Rojas fügt sich in diese Reihe. Er selbst empfindet die Einladung des Kunsthaus Bregenz wie die zur Biennale in Venedig und zur documenta in Kassel als einen Ritterschlag. Der offizielle Festakt findet am Samstag, dem 15. Juli 2017, um 19:00 Uhr im benachbarten Vorarlberger Landestheater statt.

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Jan III. Sobieski Ein polnischer König in Wien

Daniel Schultz d.J., Jan III. Sobieski (1629–1696), polnischer König, 1677–1680 © National Museum in Warschau

Der polnische König Jan III. Sobieski (1629–1696) ist untrennbar mit der Geschichte Wiens verbunden: Als Oberbefehlshaber des vereinten Entsatzheeres befreite er 1683 die Stadt aus der mehrwöchigen Belagerung durch die Osmanen. Mit diesem Sieg sicherte er sich einen Platz in der Weltgeschichte und im kollektiven Gedächtnis der Österreicherinnen und Österreicher. Erstmals im deutschsprachigen Raum wird nun die Gelegenheit geboten, die Person Sobieski und seine Zeit näher kennen und verstehen zu lernen. Sein Leben und sein Wirken werden anhand von Gemälden, Preziosen, kunstgewerblichen Objekten, Militaria und Memorabilien umfassend und lebendig vermittelt.

Seine Herkunft und sein Werdegang als gewählter polnischer König werden dabei genauso behandelt, wie seine unterschiedlichen Rollen als erfolgreicher Feldherr und strategischer Staatsmann, als Kunstmäzen oder als liebender Ehemann und Vater. In Polen hat Sobieski bis heute die Funktion einer nationalen Identifikationsfigur. Neben dem Entsatz von Wien wird auch auf sein Interesse für Kunst und Wissenschaft eingegangen. Hier liegen schließlich auch die Parallelen zu Prinz Eugen, dem Errichter des Winterpalais. [Belvedere-Winterpalais. Dauer: 7. Juli bis 1. November 2017 – Foto: © Belvedere]

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Hans Hornyik

„Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen“ Hundert Jahre Kunstverein

Zum Thema Kunst in Baden wurde viel geschrieben. Musik, Theater, Literatur prägten das kulturelle Leben im 19. Jahrhundert. Die Namen von Mozart, Beethoven, Lanner, Strauß zieren Gedenktafeln und Erinnerungskultur. Während Mozarts Bezug zu Baden maßlos überschätzt wird, war die Stadt Beethovens Lieblingskurort, wo er viele Sommer nach Heilung für seine zahlreichen Krankheiten suchte.…“ Inhaltsverzeichnis: 7 Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen- Hans Hornyik, 13 Kurze Anmerkungen zu den Ritualen der Kunst- Alexandra Schantl, 17 Die Blüte der Kunstvereine im 19. Jahrhundert- Cornelia König, 29 Die Gründungszeit des Kunstvereins- Regina Hadraba, 41 Die temporäre Vereinigung des Kunstsinns- Wolfgang Müller-Funk, 49 100 Jahre Kunstverein Baden- Leo Hemetsberger, 57 Artists in Residence- Hartwig Knack, 65 Künstler des

Kunstvereins Baden, 148 Galerieprogramm 1995 – 2016, 156 Biografien. Auszug aus „Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen, Hundert Jahre Kunstverein“: Das ist eigentlich eine Spätgeburt. In den Jahren ab 1793 begann der steile Aufstieg der kaiserlichen Kurstadt. Wiener Adel und Großbürgertum entdeckten die hohe Lebensqualität Badens und ab 1842, dem Jahr des Anschlusses an die Südbahn, reihte sich Villa an Villa der Reichen und Schönen. Diese Entwicklung verwandelte die Kleinstadt in ein gründerzeitliches Arkadien mit großzügigen Parkanlagen, Alleen und allen urbanen Annehmlichkeiten, die den „Weltkurort“ zur einer der führenden Fremdenverkehrsdestinationen der k. k. Monarchie machte. Vor diesem Hintergrund erscheint die Gründung des Kunstvereins im Jahr 1915 als späte Geburt.

Hans Hornyik „Ein Kunstverein in Baden-vom Gestern ins Morgen“ 160 Seiten, Größe: 240 x 290 mm Gebunden, Leineneinband Preis: € 18,00 Verlag Kunstverein Baden

KUNST.INVESTOR Buchtipp

Alfred Zellinger

Flash Poetry

Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets Arnold Schönberg im Café Museum Doktor Faustus in London James Joyce in Triest

Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die

Zellinger beschleunigt seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben

englische Werbeagentur Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer

edition pen Bd. 45 12,5 x 20,5 cm | Broschur © 2016 Löcker Verlag Ca. 200 Seiten | € 19,80 ISBN 978-3-85409-816-4