Jeanne d Arc au bûcher

6. / 7. FEB 2016 Jeanne d’Arc au bûcher ALBERTINUM PHIL 2015/16 ProGramm Arthur Honegger (1892 – 1955) Jeanne d’Arc au bûcher – Johanna auf dem ...
Author: Irma Förstner
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6. / 7. FEB 2016

Jeanne d’Arc au bûcher ALBERTINUM

PHIL 2015/16

ProGramm

Arthur Honegger (1892 – 1955)

Jeanne d’Arc au bûcher – Johanna auf dem Scheiterhaufen Dramatisches oratorium (1934 / 35) in einem Prolog und elf Szenen für Sprecher, Soli, chor und orchester Text von Paul claudel (1868 – 1955) Aufführung in deutscher Sprache Bertrand de Billy | Musikalische Leitung reto Nickler | Szenische einrichtung Johanna Wokalek | Johanna Franz Grundheber* | Bruder Dominik katerina Tretyakova | (Sopran) Die Jungfrau Maria Guanquan yu | (Sopran) Die heilige Margarethe Janina Baechle | (Alt) Die heilige Katharina Herbert Lippert | (Tenor) Porcus, eine Stimme, Herold, Schreiber Andreas scheibner | (Bass) eine Stimme, Herold imke Büchel | esel, Mutter Weinfass, eine Stimme Tom quaas | Mühlenwind, Zeremonienmeister, regnault de chartres, Guillaume de Flavy, eine Stimme Johannes Terne | Schreiber, Herold, Bedford, Jean de Luxembourg, eine Stimme

Johanna Jubelt | (Kinderstimme) chorsolo Barbara kind | (Sopran) chorsolo Ulrich Löns | (Tenor) chorsolo valérie Hartmann-claverie | ondes Martenot kristin okerlund | Korrepetition rundfunkchor Berlin Gijs Leenaars | chefdirigent michael Alber | choreinstudierung philharmonischer kinderchor Dresden Gunter Berger | einstudierung

Ko ST Ü m E U N D m a S K E

TEchNiK

studiengang kostümgestaltung der Hochschule für Bildende kunst Dresden

Hannes schladebach | regieassistenz und Kamera Jens eichler | Technische Leitung

Betreuung: prof. Gabriele Jaenecke moritz Haakh | Kostümbild (s. Seite 30)

Lukas klimpke | Licht kai Hoffmann | Ton David ide | Video Dirk preuß | Produktionsleitung christoph rasche | Mitwirkung Bühnenbild / Licht Hannes Föst | Beleuchtungsinspizienz

* Franz Grundheber springt dankenswerterweise für den erkrankten Thomas Quasthoff ein.

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HANDLUNG Das Drama geht aus vom Tag der Hinrichtung Jeanne d’Arcs in Rouen am 30. Mai 1431 und rekonstruiert ihr Schicksal in einer Folge teils realer, teils imaginärer Rückblicke, die allerdings nicht chronologisch aufeinanderfolgen: Prolog: Dunkelheit und Chaos herrschen im geteilten Frankreich. Verzweifelt fleht der Mensch Gott um Hilfe an. Inmitten der Mutlosigkeit verkündet eine Stimme hoffnungsvoll: „Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne.“ Szene I – Die Stimmen des Himmels: In der Dunkelheit ertönt mehrmals Hundegeheul, in das sich Stöhnen und Gelächter mischen. Dann herrscht Stille, und Stimmen rufen leise Jeannes Namen. Szene II – Das Buch: Bruder Dominik ist vom Himmel zu der auf dem Scheiterhaufen gefesselten Jeanne herabgestiegen. Sie erkennt in ihm den Gründer des Dominikanerordens. Er trauert über die Schande, die seinem Orden durch einige 2

seiner Angehörigen widerfuhr, die Jeanne verurteilten. Aus seinem Buch liest er die Wahrheit über die Geschehnisse vor. Szene III – Die Stimme der Erde: Entsetzt hört Jeanne, wie das geliebte Volk und die von ihr so verehrten Priester ihren Flammentod fordern. Dominik erzählt ihr, dass in Wahrheit Tiere in Masken von Priestern und Gelehrten ihr den Prozess machten. Szene IV – Jeanne, den Tieren ausgeliefert: Porcus übernimmt den Vorsitz des Gerichtshofs, da Tiger, Fuchs und Schlange abgesagt haben. Schafe sind die Beisitzer, und als Schreiber meldet sich der Esel. Man fälscht Jeannes Aussage, um sie als Hexe, die mit dem Teufel paktiert, verurteilen zu können. Szene V – Jeanne am Pfahl: Jeanne, die ihr Urteil mit Verständnislosigkeit aufgenommen hat, erfährt von Dominik, dass nicht sie, sondern ihre Richter Diener des Teufels seien. Die politischen

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Machenschaften, die zu Jeannes Verhaftung führten, schildert Dominik als Kartenspiel. Szene VI – Die Könige oder die Erfindung des Kartenspiels: Zum Spiel gehören vier Könige: die von Frankreich und England, der Herzog von Burgund und der Tod: Zu ihnen gesellen sich vier Damen: die Torheit, der Hochmut, der Geiz und die Wollust. Der Herzog von Bedford, Jean Luxembourg, Regnault de Chartres und Guillaume de Flavy sind die Buben. Nach drei Partien steht die Verliererin fest: Jeanne d’Arc. Szene VII – Katharina und Margarethe: Jeanne hört die Stimmen Katherinas und Margarethes, die sie in ihrer Todesstunde trösten. Sie erzählt Dominik, dass es dieselben Stimmen sind, die sie aufforderten, ihr Dorf zu verlassen, um den König durch Frankreich nach Reims zu führen. Szene VIII – Der König zieht nach Reims: Ausgelassen feiert das Volk die Ankunft des Riesen Mühlenwind und der Mutter Weinfass, die nach langer Zeit der Trennung endlich ein Wiedersehen feiern können. Ein Geistlicher unterbricht den Trubel und bemüht sich, mit dem Volk einen Hymnus zum Empfang des Königs einzustudieren. Da naht der Zug des Königs und zieht langsam vorüber, während die Menge den Herrscher als Befreier begrüßt. Jeanne, die vom Scheiterhaufen aus das Geschehen beobachtet hat, rühmt sich als die wahre Urheberin dieses Triumphs. Szene IX – Das Schwert der Jungfrau: Von Dominik nach der Herkunft und Macht ihres Schwertes gefragt, antwortet Jeanne mit der Schilderung ihrer Jugend in Domrémy, dem Frühlingserwachen aus der Eisesstarre des Winters, bei dem sie an einem Maientag zum ersten Mal die Stimmen hörte. Die Macht ihres Schwertes war die Macht der Liebe durch die

Kraft ihres reinen Glaubens. In diese Erinnerungen hinein verkündet Katharina Jeannes Ende in Rouen. Szene X – Trimazo: Mit schwacher Stimme singt Jeanne das Trimazo-Lied und empfiehlt ihre Seele der Heiligen Jungfrau. Szene XI – Jeanne in Flammen: Über dem Scheiterhaufen erscheint die Heilige Jungfrau und verkündet Jeanne die Erlösung. Das Volk ist gespalten: Die eine Hälfte beschimpft Jeanne als Hexe, die andere verehrt sie als Heilige. Von Dominik verlassen, gerät Jeanne in Todesangst. Sie erhält jedoch von der Heiligen Jungfrau Zuspruch, so dass sie die Kraft findet, das Schuldbekenntnis, mit dem sie sich vor dem Scheiterhaufen retten kann, nicht abzugeben. Während die Menge Jeanne als einigende Flamme Frankreichs preist, wird sie von den Stimmen des Himmels immer drängender gerufen, bis sie ihre irdischen Ketten sprengt.

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Jeanne d’Arc

Symbolfigur zwischen engstirnigem Nationalismus u n d w e lt u m s pa n n e n d e r M e n s c h l i c h k e i t Die Geschichte der Jeanne d’Arc, der „Jungfrau von Orléans“, hat durch die Jahrhunderte immer wieder künstlerische Darstellung gefunden. Jedoch fand das Interesse an der französischen Nationalheldin im 20. Jahrhundert noch einmal eine bedeutende Zunahme. Jeanne wurde am 18. April 1909 von Papst Pius X. seliggesprochen, am 16. Mai 1920 von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen. Die sehr verspätete Kanonisierung Jeannes lässt sich darauf zurückführen, dass die katholische Kirche es erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts für notwendig erachtete, die nationale Symbolfigur wieder stärker in die katholische Religion einzubinden. Seit dem 19. Jahrhundert hatte sich der Nationalismus in vielen europäischen Ländern zunehmend gegen das Christentum gerichtet; dagegen wollte die Kirche ein Zeichen setzen. In den Augen der Kirche war es unausweichlich, dass Nationen,

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die sich aus der Einheit der christlichen Welt lösten, untereinander in Streit gerieten: wie es im Ersten Weltkrieg dann ja auch geschah. Dass Jeanne zwei Jahre nach Kriegsende heiliggesprochen wurde, ist also kaum ein Zufall. Die neuerwachte Popularität Jeannes führte dazu, dass sich auch und gerade die neuen Medien ihrer Geschichte annahmen. Bereits 1895 drehte Alfred Clark in den USA „The Burning of Joan of Arc“. Von den berühmten Brüdern Lumière stammt „Domrémy: La Maison de Jeanne d’Arc“, entstanden 1899. Der erste deutsche Jeanne-Film war „Eine moderne Jungfrau von Orléans“ (1900), Regie: Max Skladanowsky. Auch die Kirche stellte eine Verbindung zwischen Johanna und den neuen Medien her: Bei ihrer Heiligsprechung wurde sie zur Patronin der Telegrafie und des Rundfunks ernannt.

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Auch Arthur Honeggers Oratorium wurde verfilmt, im Jahre 1954 von Roberto Rossellini, mit Ingrid Bergman in der Titelrolle. Wenn man den Film als eine Art Gesamtkunstwerk versteht, so war Honeggers „Jeanne“ allerdings schon auf Grund ihrer künstlerischen Konzeption für eine Verfilmung besonders geeignet. Das Oratorium ist als Kunstgattung zweifellos darauf angelegt, ein Sammelbecken höchst verschiedener Formen und Stile zu sein. Honegger präsentiert in der „Jeanne“ ein musikalisches Spektrum, das vom archaisch anmutenden Volkslied bis zu aktuellen Jazz-Persiflagen reicht. Das sollte keineswegs als ästhetische Sorglosigkeit missverstanden werden – Honegger besitzt genügend Ordnungswillen und Schärfe der Imagination, um jeden Verdacht der Beliebigkeit von vornherein auszuschließen. Was er präsentiert, hat in gewisser Hinsicht den Charakter einer katholischen Revue. Sie benutzt Elemente des antiken Dramas, des mittelalterlichen Mysterienspiels, der Oper und des Kinos. Honeggers Johanna ist zwar eine sehr französische Heldin, sie kämpft und leidet aber gleichzeitig für die ganze Welt – und so darf auch ihre Musik nicht puristisch sein, sondern muss sich allem Klingenden öffnen. Und das tut sie:

unerhört war zur Zeit der Uraufführung etwa der durchdringende Klang der Ondes Martenot, eines elektronischen Musikinstruments, das später in den Partituren Olivier Messiaens eine große Rolle spielen sollte. Bei Honegger dient das Instrument zur Darstellung des Heulens des Höllenhundes. Vielleicht ist der schnelle Wechsel vom Himmlischen zum Höllischen (und zurück...) eine besonders die Musik auszeichnende Fähigkeit. Honegger jedenfalls gelingt dieser Wechsel in seinem Oratorium immer wieder mit atemberaubender Virtuosität. Auch als in Paris lebender Schweizer war Honegger dazu prädestiniert, ein Werk der Vielstimmigkeit hervorzubringen. Deutsche und französische Kultureinflüsse verbinden sich in seiner Ästhetik ganz zwanglos. Der „Jeanne d’Arc au bûcher“ gelang es daher leichter als anderen französischen Oratorien, auch die deutschen Spielpläne zu erobern. Das konnte jedoch erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschehen. In Frankreich war das Werk während des Krieges zum Symbol des politischen Widerstands und der Hoffnung auf bessere Zeiten geworden. Zu Beginn der vierziger Jahre spielte das Ensemble Chantier orchestral die „Jeanne“ in über vierzig Städten des unbesetzten Frankreich. Noch bei

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der französischen Premiere in Orléans hatte es allerdings einen antisemitischen Skandal gegeben, weil es Ida Rubinstein als russischer Jüdin nicht zugestanden wurde, die katholische französische Nationalheldin zu verkörpern. Dabei würde die „Jeanne“ ohne Ida Rubinstein nicht existieren: Sie war es, die das Werk in Auftrag gegeben hatte. Schon bei der Uraufführung am 12. Mai 1938 in Basel hatte sie die Titelrolle übernommen. Diese Aufführung war konzertant, szenisch wurde das Stück erst vier Jahre später zum ersten Mal aufgeführt. In den Zeiten der strengsten musikalischen Modernität, in den sechziger und frühen siebziger Jahren, hatte es die „Jeanne“ bei der Kritik schwer. Man vermisste Radikalität und ästhetische Stringenz. Danach begann sich das Blatt aber allmählich zugunsten von Honeggers Musik zu wenden. Dem heutigen Hörer gefällt gerade die Mischung aus Vertrautem und Unvertrautem, die Honegger bietet. Befremdliches steht neben Anheimelndem, Komplexes neben Eingängigem, und gerade aus diesem Nebeneinander bezieht das Werk seine starke Wirkung. Der französische Katholizismus war grundsätzlich immer kunstfreundlich. Und die Art von Kunst, die er hervorbrachte, verdient auch

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deswegen den Namen katholisch, weil sie oft allumfassend sein will – das ist die Wortbedeutung von „katholisch“. Katholische Kunst ist symbolische Kunst. Im Laufe der Jahrhunderte hat der Katholizismus ein reiches Arsenal an künstlerischen Symbolen entwickelt. Das christliche Ursymbol, das Kreuz, hat die Kunst in kaum überschaubarer Weise inspiriert und gelenkt. Selbst in die Musik hat das Kreuzsymbol Eingang gefunden, so in einige Werke Johann Sebastian Bachs. Die Schwierigkeit bei musikalischen Symbolen ist aber, dass sie kaum je eindeutig sind. Was man hört, fordert die Deutung heraus, aber wenn diese Deutung nicht durch Optisches gleichsam beglaubigt wird, muss sie unklar und umstritten bleiben. Arthur Honegger kann in seiner Musik auf eine lange Tradition musikalischer Symbolsprache zurückgreifen. Dabei hatte er, wie jeder Komponist seiner Zeit, mit dem langen Schatten zu kämpfen, den Richard Wagners musikalische Symbolkunst noch immer warf. Die wagnerschen Leitmotive fungieren in der Tat als in ihrer Knappheit und Prägnanz kaum zu übertreffende Klangsymbole. Ihre Anwendung bei Wagner wird dadurch problematisch, dass der Komponist bei der Herstellung seines kompositorischen Gewebes sich allzuoft allein auf seine

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Motive verlässt. Leitmotive können aber von sich aus kaum strukturbildend wirken. Honegger geht dieser Gefahr aus dem Wege, indem er sich öfter auf relativ kleinteilige, überschaubare, absolut-musikalische Strukturen verlässt, in die seine Klangsymbole lediglich eingefügt werden. Die einfachste solcher Strukturen ist die traditionelle Liedform. Das anrührende Trimazo-Lied der Jeanne ist also nicht nur ein dramatisches Handlungselement, sondern auch ein musikalisch-strukturelles Modell. Einige der Klangsymbole Honeggers sind von überwältigender Eindringlichkeit, so die wiederkehrenden „Spera – Spira“-Rufe der Heiligen Katharina und Margarethe. Honegger hat hier mit wenigen Noten eine melodischharmonisch-rhythmische Einheit geschaffen, in

der die einzelnen Parameter unlöslich miteinander verknüpft sind: Voraussetzung jeder großen musikalischen Symbolkunst. Darüberhinaus erhalten bei Honegger auch bestimmte Satztechniken symbolische Kraft, so die Kontrapunktik in den von politischen Auseinandersetzungen bestimmten Szenen. Und auch die einfachste musikalische Tatsache der westlichen Musik, der Dur-Dreiklang, kann in einem Kontext, in dem die Tonalität merklich bedroht ist und kein selbstverständliches Bezugssystem mehr bildet, zum Klangsymbol werden. Jeanne ist eine Gestalt, die von der sie umgebenden und an sie anschließenden Symbolik fast erdrückt wird. Und ganz allgemein ist es die Gefahr von künstlerischen Symbolgeweben, dass sie das Leben dessen, was zu ihnen Anlass gab, zu ersticken drohen. Dass Honeggers Jeanne bei

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Der Textdichter der „Jeanne“, Paul Claudel, ist die zentrale Figur der katholischen Literatur im Frankreich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als er den Auftrag erhielt, den Text der Johanna zu verfassen, lehnte er zunächst ab: zu groß war seine Ehrfurcht vor dem Stoff. Es bedurfte einer Vision, um Claudel umzustimmen. Schon seine Hinwendung zum KatholizisDie Musik allein kann keine religiösen Wahrheiten ausdrücken: dazu bedarf sie der Bindung mus war aufgrund eines Erweckungserlebnisses geschehen, das der Achtzehnjährige während an das Wort. Das gilt ganz besonders für das der Vesper am Weihnachtstag in der Pariser Christentum, in dem Christus selbst als das Kathedrale Notre-Dame gehabt hatte. Dabei Wort apostrophiert und verehrt wird. Der Anteil Paul Claudels an Honeggers Oratorium war Claudel alles andere als ein weltferner muss daher sehr hoch eingeschätzt werden: Das Mystiker: als Diplomat war er in den USA, Brasilien, Deutschland und Dänemark tätig, vor Werk ist nicht nur ein musikalisches, sondern allem aber im Fernen Osten, in China und in auch ein Sprachkunstwerk. Zwar verkündet es Japan. Die dabei erworbene Weltgewandtheit keine dogmatischen Wahrheiten, doch ist sein und Menschenkenntnis kam seiner schriftstelGegenstand immerhin eine Heilige: also eine lerischen Arbeit sehr zugute. Heute ist Claudel Person, deren Leben als im religiösen Sinn musterhaft anzusehen ist, und diese Musterhaf- weitgehend vergessen. Auch in Frankreich hat der Katholizismus seine verbindende Kraft vertigkeit kann nicht nur durch eine Kunst allein dargestellt werden. Zwar schafft die biographi- loren. Jeanne kann wieder zur Symbolfigur eines engen Nationalismus werden: der rechtsextreme sche Tatsache, dass Jeanne glaubte, Stimmen „Front National“ hat am 1. Mai einen eigenen zu hören – überwiegend leitende, ermutigende Gedenktag für die Nationalheilige eingerichtet. Stimmen – eine Brücke zur Musik, doch sind Aber die neuen Medien sorgen dafür, dass Jeandiese Stimmen eben keine reinen Klangereigne auch in weiteren Kreisen unvergessen bleibt nisse, sondern Manifestationen des Worts. Die Kontemplation von Jeannes Leben findet in – 1989 kam das erste Computerspiel heraus, in dem sie die Heldin ist. der musikalischen Gestaltung reiche Unterstützung; sein letzter Sinn lässt sich durch die Musik nicht erschließen. Aufführungen so lebendig wirkt, hat sicherlich mit der weisen Entscheidung Honeggers zu tun, ihre Rolle als eine Sprechpartie anzulegen. Zwar fügt sich Jeanne immer wieder in den abstrakt-musikalischen Kontext ein, jedoch transzendiert sie ihn auch fortwährend.

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Arthur Honegger * 10. März 1892, Le Havre, Frankreich † 27. November 1955, Paris

J e a n n e d ’A r c a u b û c h e r Dramatisches Oratorium für Sprecher, Soli, Chor und Orchester T e x t v o n Pa u l C l a u d e l ( 1 8 6 8 – 1 9 5 5 ) Entstehung 1934 / 35

Uraufführung

12. Mai 1938 in Basel (konzertant) 13. Juni 1942 in Zürich (szenisch) Das Werk wird heute erstmals von der Dresdner Philharmonie zur Aufführung gebracht. Spieldauer

ca. 80 Minuten, keine Pause Besetzung

Sprechrollen: Jeanne d’Arc, Frère Dominique, Récitant, Héraut, L’Appariteur, Héraut III, L’Âne, Regnault de Chartres, Bedford, Guillaume de Flavy, Jean de Luxembourg, Heurtebise, La Mère aux Tonneaux, Le Clerc, Un Prêtre Gesangspartien: La Vierge (Sopran), Une Voix (Sopran), Une Voix d’Enfant (Sopran), Pecus I (Sopran), Marguerite (Mezzosopran), Cathérine (Alt), Porcus (Tenor), Une Voix (Tenor), Héraut I (Tenor), Le Clerc (Tenor), Une Voix (Bass), Héraut II (Bass) Chor: Sopran, Alt, Tenor, Bass; Kinderchor Orchester: 2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen, Piccoloklarinette, Klarinette, Bassklarinette, 3 Altsaxophone, 3 Fagotte, Kontrafagott, Piccolotrompete (in D), 3 Trompeten, 4 Posaunen, 2 Klaviere, Pauken, Schlagzeug (Tam-Tam, Große Trommel, Kleine Trommel, Rührtrommel, Becken, Tambourin, Triangel, Holzblock, Ratsche), Celesta, Ondes Martenot, Streicher

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J OHANNA AUF DEM S CHEITERHAUFEN Dramatisches Oratorium in einem Prolog und elf Szenen

TEXT Erzähler Es war einmal ein Kind namens Jeanne! Chor Chor Dunkel! Dunkel! Dunkel! Ah! Und Frankreich lag öde und leer, Und Frankreich lag öde und leer, und Dunkelheit herrschte und Dunkelheit herrschte über dem ganzen Land. Und Gottes über dem ganzen Land. Ah! Aus der Tiefe rufe ich zu Dir, Herr, Geist fand keine Rast und schwebte über dem Chaos der Seelen wer wird bestehen? und der Herzen – über dem Chaos der Seelen und der Willens- Erzähler kraft – über dem Chaos des Bewusstseins und der Seelen. Es war einmal eine Jungfrau namens Jeanne! Sopran Aus der Tiefe des Abgrunds erhebe ich meine Seele zu Dir, Herr. Herr, wenn du noch zögerst, wer könnte zu Dir stehen? Ah! ERSTE SZENE Chor Die Stimmen des Himmels Und Frankreich lag öde und leer, und Dunkelheit herrschte über dem ganzen Land. Aus dem Rachen des Löwen und aus Chor der Gewalt der Einhörner rette uns, Eli, Fortis, Ischyros! Ah... Jeanne! Jeanne! Jeanne! Erzähler Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne! Chor ZWEITE SZENE Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne. Wer, wer, wer hat Das Buch schon solche Kunde gehört? Wer, wer, wer hat je Vergleichbares gehört? Bruder Dominik Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne. Als ob die ganze Jeanne! Jeanne! Jeanne! Welt an einem einzigen Tag erschaffen und ein ganzes Volk zur Jeanne selben Zeit gezeugt worden wäre... Aus der Tiefe des Abgrunds Wer ruft mich? Wer ist’s, der mich ruft? Wer hat hier Jeanne erhebe ich meine Seele zu Dir, oh Herr. gerufen? Erzähler Bruder Dominik Es war einmal ein Mädchen namens Jeanne! Erkennst du mich nicht? Chor Jeanne Tochter Gottes, geh! geh! geh! Ich erkenne das Gewand des Dominikaners, die weiße Kutte Erzähler und den schwarzen Mantel. Bruder Dominik Soll Frankreich denn auf ewig in zwei Teile zerrissen bleiben? Die weiße Kutte, die meine Brüder von Paris und Rouen mit Chor solchem Schmutz besudelt haben, dass weder Messer noch Tochter Gottes, geh! geh! geh! Lauge ihn je zu entfernen vermögen. Erzähler Jeanne Was Gott geeinigt, soll der Mensch nicht scheiden! Bruder Dominik, Gottes Güte wird es vermögen und das Blut Chor Tochter Gottes, geh! geh! geh! Die Liebe, die uns als Brüder dieses unschuldigen Mädchens. eint, wer! wer! wer wäre fähig, sie uns zu entreißen? Nicht Bruder Dominik durch Gewalt, auch nicht durch Mutlosigkeit und Täuschung, Jeanne, meine Schwester, so hast du mich erkannt? auch nicht auf den Höhen, auch nicht in der Tiefe. PROLOG

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Jeanne Bruder, mein Bruder Dominik, wir sind Geschöpfe aus gleichem Stoff erzeugt! Und ich, ich bin ein Schäfchen aus der Herde, das die Stimme seines Hirten erkennt. Bruder Dominik Da meine Brüder und meine Söhne mich verrieten, da die, die der Wahrheit mächtiger Mund sein wollten, sich gegen den Willen Gottes zu deinen Anklägern und Richtern gemacht haben, Jeanne, und das Wort unter den scheinheiligen Händen zum Zerrbild schufen, bin ich es selbst, ich, Dominik, der mit diesem Buch zu dir vom Himmel herniederstieg. Jeanne Dominik, Bruder Dominik, allzeit sah ich so viele Schreiber rings um mich her am Werk. Bruder Dominik All dieses birgt mein Buch. Jeanne Diese schreckliche Stimme, die mich befragte, und all diese eifrigen Schreiber rings um mich. All diese kreischenden Federn auf dem Pergament, dies alles ward ein Buch, ein mächtiges Buch. Und ich, ich kann nicht lesen. Bruder Dominik Dass du das Buch verstündest, das ich dir gebracht, dazu bedarfst du keiner Schulweisheit. Das Bündel Worte, das diese Straßenkehrer in ihrem Küchenlatein geschrieben, dieser Prozess, den sie in ihrem Gaunerwelsch sich zurechtgemacht, die Engel haben es auf ewige Zeiten in ihre himmlische Sprache übersetzt. Jeanne So lies denn, Bruder, im Namen Gottes, dass ich es höre, derweil ich dir über die Schulter schaue. Bruder Dominik sich bekreuzigend Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! So soll es sein! Chor So soll es sein!

DRITTE SZENE Die Stimmen der Erde Bruder Dominik lesend Jeanne – Jeanne – Jeanne Ketzerin – Hexe – Abtrünnige

Gottesfeindin – Königsfeindin – Feindin des Volkes Fort mit ihr! – Man töte, man verbrenne sie! Jeanne Ketzerin – Hexe – Abtrünnige – Bruder Dominik! Dies alles ist Jeanne d’Arc? Ist’s wahr? Dies alles soll ich sein? Chor Ketzerin – Hexe – Abtrünnige Jeanne – Jeanne – Jeanne Jeanne Wie denn? Die Priester, die ich verehrte – dies arme Volk das ich so sehr geliebt, ihre Jeanne – dies arme Kind aus ihrer Mitte – ist’s wahr, sie wollen es verbrennen? Ist’s wahr, sie wollen mich lebend verbrennen? Chor Genug! Genug! Übergenug! Jeanne! Jeanne! Jeanne! Ketzerin – Hexe – Abtrünnige Bruder Dominik Du hast vernommen die Stimmen des Himmels. So höre, was hienieden nun aus ihnen ward! Höre auch, was von ihnen blieb! Höre die Stimmen der Erde! Bass (solo) auf Bachsche Weise Ein Weib, vom Geist einer Schlange besessen, mit einer Seele, die sich den Magiern und Zeichendeutern überließ und mit ihnen Unzucht getrieben hat. Chor heftig Joanna! Bass (solo) wie oben Ich will und werde mein Gesicht gegen sie wenden und sie vernichten aus der Mitte meines Volkes. Chor heftig So fordert’s das Gesetz! Tenor (solo) gebieterisch Joanna! Chor Dies, dies, dies, dies ist Johanna. Hic haec hoc hic haec hoc Dies ist Johanna, die Sünderin! Tenor Hexe!

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Chor Tod ihr! Tenor Ketzerin! Chor Tod ihr! Tenor Abtrünnige! Chor Tod ihr! Tenor Bösen Künsten Ergebene! Feindin des Königs und des Volkes! Chor Sie soll des Todes sterben! Tenor Höllendirne! Satans Werkzeug! Chor Sie soll im Feuer sterben! Jeanne ‘s ist wahr! ‘s ist wahr! Ich erinnere mich! Das flammende Feuer! Der Rauch, der mich erstickt! 0h, wie das schmerzt! Priester! Priester Jesu Christi! Ist’s wahr denn, dass ich all dies Unheil schuf? Ist’s wahr, dass ihr mich so verabscheut, eure arme Jeanne? Chor dumpf Tod ihr! Bruder Dominik Nein, Jeanne, es waren nicht Priester, die dich verurteilten. Als diese wilden Tiere sich rings um dich geschart, Wut im Herzen, mit schäumendem Maul, diese Priester, diese Männer des Staates, siehe, da ließ der Engel des Gerichtes, der da hält die Waage der Gerechtigkeit, mit einem Schlag von ihren Häuptern und von ihren Schultern hinunterfallen Mitra, Kapuze und Kutte. Hier sind sie, wie Sträflinge gekleidet. Und sie empfangen nun die Kopfbedeckung, die ihnen angemessen. Bestimmt ist, dass Jeanne, wie ehedem ihre Schwestern in der Arena Roms, den Tieren ausgeliefert werde: die Auserwählte Gottes, die Heilige. Die Priester sind es nicht und nicht die Menschen, es sind die Tiere, die sie richten sollen.

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VIERTE SZENE JEANNE, DEN TIEREN AUSGELIEFERT Der Herold Fanfare Das Gericht! Schweiget stille! Der Zeremonienmeister Wer übernimmt den Vorsitz? Der Herold Der Tiger! Chor Der Tiger! Der Zeremonienmeister Der Tiger entschuldigt sich. Der Herold Der Fuchs! Chor Der Fuchs! Der Zeremonienmeister Der Fuchs sagt, dass er krank sei. Der Herold Die Schlange! Chor Die Schlange! Der Zeremonienmeister Die Schlange pfiff in ihrem Loch sich selber aus. Der Herold Dann ist ja niemand, der den Vorsitz führt? Chor Doch! Doch! Doch! Es ist einer da. Der Zeremonienmeister Wer ist’s? Wer schlägt sich vor, zu richten Jeanne d’Arc? Porcus Ich! Ich! Ich! Ich! Ich schlag mich vor, zu richten Jeanne d’Arc. Der Zeremonienmeister Wer seid Ihr? Wie nennt Ihr Euch? Porcus Ego nominor Porcus. Ich heiße Schwein! Ich, ich. Ich bin, ich bin das Schwein. Chor Das Schwein! Das Schwein soll unser Obmann sein! Wir haben keinen andern Richter als das Schwein. Es lebe, allzeit lebe das Schwein der Schweine! Es ist würdig, unserer erlauchten Versammlung vorzustehen. Schön, wie die Lilie unter den Dornen, erscheint es inmitten der Mönchskutten. Wer denn hat uns die Kartoffeln gegeben? Es sind Sterne vom Himmel

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gefallen und für uns Kartoffeln geworden. Siehe, wie gut und erfreulich ist es, wenn Brüder, einträchtig Kartoffeln verzehrend, zu Hause weilen! Welcher Richter ist so trefflich wie das Schwein, unser Herr? Dies ist die Nase der Nasen, die Trüffeln und Kartoffeln zu unterscheiden versteht. Sonnenstrahlen sind unter ihm. Ihr Niesen gleicht dem Aufblitzen des Feuers. Es lebe immerdar das Schwein, unser Obmann! Der Zeremonienmeister Wer sind die Assessoren? Chor Bäh! Bäh! Bäh! Der Zeremonienmeister Wer seid denn ihr? Chor Ich heiße Schaf! Der Zeremonienmeister Schaf vom Schafe, nehmt Platz zur Rechten und zur Linken und empfanget eure Zeichen. Der Zeremonienmeister Und nun, sagt an, wo ist der Schreiber? Der Esel Ich bin’s, der Esel. Der Esel ist zur Stelle. Ungeheures Gelächter im Chor, das in Schluchzen endet. Chor wie beim Eselsfest im Mittelalter (Bässe, dann Soprane) Ha! ha! ha! ha! Seht das Langohr, seht, da kommt der Esel an. Schön ist er und stark und zum Tragen angetan. (Die Anderen) He, Herr Esel, singet doch! Schönes Mündchen, Sauertopf! Heu genug und Disteln auch, Hafer selbst für dich im Feld. I-a! I-a! I-a! Porcus Führt die Angeklagte vor! Jeanne, successit illi praeclaro tribunali, das heißt: dass es dem weisen und hochgelehrten Gericht nach vielen Anstrengungen gelungen ist, bald durch Milde bald durch strenge Mittel, durch langmütiges, scharfsinniges Verhör moralischer und physischer Natur, die Wahrheit zu ergründen und das Bekenntnis zu erzwingen eines ganz verwirrten Geistes und grundverdorbenen Herzens. Chor Seht das Langohr! Der Herold Ruhe! Porcus

Und nun hat es dem König von Frankreich und England, unserem legitimen Herrscher, gefallen… …dich hierher zu berufen, damit du dein gerechtes Urteil zu vernehmest. Du sollst nun hören, mit welch gewaltigem Eifer in seinem Mitleid dies löbliche Gericht, dem ich, mit Namen Schwein, präsidiere … …beschlossen hat, dich, dank der hellen Flamme des Feuers, von diesem Höllengeiste zu befreien, dem du, Verbrecherin, verfallen bist. Jedoch zuvor wollen wir einmal noch aus deinem Mund dein feierliches Geständnis hier vernehmen, dessen unser Gewissen zu seiner Beruhigung bedarf. Auf die Knie! Jeanne, Romées Tochter, gestehst und bekennst du, dass du, ein so zartes Mädchen, mit unnatürlicher Hilfe den Sieg den Händen unseres Königs entrissen und seine tapferen Heere wie Spreu zur schimpflichen Flucht gewendet hast? Übersetzt! Der Esel Jeanne, bekennst du, dass du nicht durch deine eigenen Kräfte und die Mittel der Natur das Heer der Engländer besiegtest? Jeanne Ich bekenne! Chor Sie bekennt. Porcus Schreibt! Jeanne, Romées Tochter, gestehst und bekennst du, dass du mit der Hilfe des allgewaltigen Teufels unserem König eine Ohrfeige gegeben und seine tapferen Heere zur schändlichen Flucht gewendet hast? Übersetzt! Der Esel Jeanne, bekennst du, dass mit des Teufels Hilfe, unseres mächtigen Herrn… Porcus Sitzen! sitzen! Dummköpfe! Setzt euch in Teufels Namen! Jeanne, bekennst du, dass du mit des Teufels Hilfe solches vollbracht? Jeanne Ich sage: nein! Porcus Was sagt sie? Der Esel Sie sagt, sie sage: ja. Porcus Schreibt, dass sie »ja« gesagt hat! Und jetzt will ich den Gerichtshof befragen. Schaf, was sagst du?

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Pecus I Bäh! bäh! bäh! bäh! Porcus Schaf, was sagst du? Chor Bäh! Bäh! Bäh! Der Esel Wir haben eine Angeklagte, die geständig ist. Porcus Ihr gelehrten und heiligen Brüder, scheint es euch so gerecht und billig, dass Jeanne, Romées Tochter, die Verworfene, zum Tode verurteilt werde? Chor Die Hexe soll sterben! Porcus Es geschehe der Wille unseres Königs. Ihr habt das Urteil gehört. Porcus Hexe! Chor Tod ihr! Porcus Ketzerin! Chor Tod ihr! Porcus Abtrünnige! Chor Tod ihr! Porcus Feindin des Königs und des ganzen Menschengeschlechtes. Chor Sie soll des Todes sterben! Porcus Jeanne, die Hexe, Romées Tochter! Chor Sie soll des Feuers sterben!

FÜNFTE SZENE JEANNE AM PFAHL Hundegeheul Jeanne Welch ein Hund heult durch die Nacht?

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Bruder Dominik Es ist kein Hund, es ist Yblis, der Verzweifelte, der einsam heult in den Tiefen der Hölle. Bässe Ketzerin! Jeanne Ketzerin! Bässe Hexe! Jeanne Hexe! Bässe Verworfene! Jeanne Verworfene! Bässe Bestie! Jeanne Bestie! Ich, Jeanne, ich bin dies alles? Die Kirche, die Priester, alles, was auf der Welt ehrwürdig, weise und verdient ist; dies alles verdammt mich einmütig. Erkläre mir, Bruder Dominik, was habe ich denn verbrochen? Lies mir, was in dem Buche steht! Bruder Dominik All diese hohen Herren, die dich verurteilt haben, diese Weisen, diese Gelehrten: Jean Midi, Malvenu, Coupequesne und Toutmouillé; sie glauben wohl an den Teufel, doch nicht an Gott. Der Teufel, der ist greifbar: der Engel, das ist fauler Zauber. Der Teufel, den du verabscheutest, hat dir geholfen: Die Engel, die du anriefst, ließen dich im Stich. Und da du zwiefach schuldig bist, verdammen sie dich zwiefach. Dies ist die Weisheit der Sorbonne. Dies sind die berühmten Gelehrten, die dem Papst Nasenstüber versetzen. Jeanne Doch ich, das arme Hirtenmädchen aus Domrémy, wie bin ich nur hierher gekommen? Bruder Dominik Du kamst hierher mit Hilfe des Kartenspiels, das ein närrischer König erfand. Jeanne Was hat es mit diesem Kartenspiel auf sich? Bruder Dominik Man wird es dir erklären.

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SECHSTE SZENE DIE KÖNIGE ODER DIE ERFINDUNG DES KARTENSPIELS Herold I erklärend Zum Kartenspiel gehören vier Könige, vier Damen und vier Buben. Herold II Ungeachtet der Ziffern, deren es sieben gibt. Herold I Und das Ergebnis der Partie ist, dass die Könige die Plätze wechseln. Herold II Wer im Süden stand, geht nach Norden. Herold I Wer im Osten sich befand, geht nach Westen. So dreht’s sich. Herold II Was die Königinnen betrifft, so vertauschen sie nie die Plätze, sie bleiben immer auf demselben Fleck. Herold I Lasst die Majestäten eintreten! Herold III ankündigend Der König von Frankreich! Der König von Frankreich tritt ein und setzt sich auf einen Thron. Ihre Majestät: die Torheit. Die Torheit tritt ein. Der König von England! Der König von England – ein Kind – tritt ein. Seine Majestät: der Hochmut! Der Hochmut tritt ein. Der Herzog von Burgund! Der Herzog von Burgund tritt ein. Ihre Majestät: der Geiz! Der Geiz tritt ein. Herold II Und wer ist der vierte König? Herold I In jedem Kartenspiel befindet sich ein Tod. Herold III Der Tod! Herold I Und jetzo sehet hier auch sein Weib, die vielgetreue Gattin, die sein Lager teilet mit ihm.

Herold III Ihre Majestät: die Wollust. Herold I Die Könige wechseln die Plätze, aber die Damen, Ihre Majestät die Hochmut, Ihre Majestät die Torheit, Ihre Majestät die Habsucht, Ihre Majestät die Wollust, diese Majestäten wechseln nicht den Platz, sie bleiben immer unter uns. Herold II Doch die das Spiel wirklich entscheiden, das sind nicht die Könige, nicht die Damen, es sind die Buben. Herold I So lasst die Buben herein! Herold III Seine Gnaden: der Herzog von Bedford. Seine Hoheit: Johann von Luxemburg. Seine Hoheit: Regnault von Chartres. Wilhelm von Flavy. Jeanne Der ist es, der hinter mir das Gitter schloss zu Compiègne. Herold I Das Spiel beginnt. Es besteht aus drei Teilen. Trompetensignal – Leiermusik Erste Partie Regnault von Chartres Ich habe verloren, das heißt gewonnen. Bedford Ich habe gewonnen, das heißt verloren. Zweite Partie Wilhelm von Flavy Ich biete Trumpf! Johann von Luxemburg Ich steche! Dritte Partie Regnault von Chartres Gewonnen! Bedford Verloren! Wilhelm von Flavy Ich habe verloren – aber die Taschen voll Geld. Johann von Luxemburg Ich habe gewonnen und die Taschen voll Geld. Kleine Melodie Wilhelm von Flavy Ihr Herren, ich überliefere euch Jeanne d’Arc, die Jungfrau. Bedford Die Hexe!

Jeanne d’Arc au bûcher

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Regnault von Chartres Guten Tag, meine Herren, und auf ein frohes Wiedersehen! Bässe Sie soll des Feuers sterben!

SIEBENTE SZENE KATHARINA UND MARGARETE Glocken in der Nacht – Stimmen Jeanne Was tönen diese Glocken durch die Nacht? Bruder Dominik Es sind die Totenglocken. Jeanne Und laden sie die frommen Seelen ein, für Jeanne d’Arc zu beten? Bruder Dominik Ketzerin! Hexe! Bestie! Verfluchte! Jeanne Dank euch, gute Glocken! Meine Schwestern! Meine Freundinnen! Meine Stimmen, die verstummt waren! Siehe, nun reden sie von neuem! Bruder Dominik Die dunkle und die helle Glocke. Bässe Sie soll des Feuers sterben! Jeanne Heilige Katharina! Heilige Margarethe! Ich erkenne sie! Die heilige Katharina, die das »De profundis« singt, und die heilige Margarethe, die dort im Himmel in blauen und weißen Farben „Vater! Mutter!“ sagt! Katharina Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir. Befreie mich, Herr, aus dem Rachen des Löwen, wenn du kommen wirst, die Welt zu richten durch das Feuer. Margarethe Hoffe – Atme – Jesus – Maria! Jeanne Wie ich sie einst vernommen in Domrémy, die Heiligen Katharina und Margarethe! Jesus! Maria! Die beiden Namen schrieb ich auf mein kleinen, blauweißen Banner. Jesus! Maria! Katharina! Margarethe! Und ich, dies kleine Mädchen in den Nesseln und in Butterblumen, so sehr verwundert, dass ich vergaß, mein Butterbrot zu essen.

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Katharina, Margarethe Jeanne! Jeanne! Jeanne! Tochter Gottes, geh! geh! geh! Jeanne Will fort! Will fort! Ich geh! Ich geh! Ich bin gegangen. Wo ist mein gutes Schwert? Ich geh! Ich geh! Ich bin gegangen! Katharina, Margarethe Jeanne! Jeanne! Jeanne! Führ den König! Bring den König von Frankreich zurück! Jeanne Es ist vollbracht! Ich halte ihn! Ich nahm sein Pferd am Zügel! Ich bringe meinen allerliebsten König heim! Ich führe ihn her durch die Wälder! Ich führe ihn mitten durch Frankreich!

ACHTE SZENE DER KÖNIG ZIEHT NACH REIMS Glockengeläute in der Ferne Chor in der Ferne Kinderchor näher Willst du essen einen Fladen? Willst du essen süßen Brei? Wann wohl gehn wir nach Liesse? Wann wohl ziehn wir nach Laon? Chor, Kinderchor La! la! la! Mühlenwind! Mühlenwind! Chor Lied des Mühlenwindes Weiß oder grau, Mühlenwind! Durstig macht das Mehl. Mühlenwind, mein Gevatter, was hast du mit deiner Frau gemacht? Hast ein fein Gewändlein an, Leckermaul! Als Lohn für seinen schönen gelben Weizen verlangt er Wein aus Beaune. Mühlenwind, mein Gevatter, was hast du mit deiner Frau gemacht? Fässer! Fässer! Fässer! Fässer! Mutter Weinfass aus Beaune, seht, dort schwimmt sie auf der Saône! Fässer! Fässer! Fässer! Lied der Mutter Weinfass Wein aus Beaune und Troyes, seht, er naht, er ist schon da! Mühlenwind, mein Gevatter, fandest deine Gattin wieder! Vollgesoffen von dem Biere, trinken wir nun feinen Wein. Mühlenwind, mein Freund, du wirst nie wieder dürsten. Mühlenwind, es ist vorbei, weg die Warze auf der Zunge. Mühlenwind, es ist vorbei mit der Wut und der Qual. Mühlenwind mit picardischem Akzent Mutter Weinfass, lang ist’s her, dass ich Euch sah. Mutter Weinfass mit burgundischem Akzent

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Mühlenwind, mein Gatte, du schaust recht elend aus, mein Armer, seit wir uns zum letzten Mal gesehen. Mühlenwind Mutter Weinfass, meine Gattin, ich bring dir feinsten Speckkuchen aus der Picardie. Mutter Weinfass Mühlenwind, mein Gatte, der du dich nach allen Winden drehst, hier bring ich dir etwas, das dich zum Stehen zwingt. Mühlenwind Fass, Fass, meine Gattin! Das gute französische Brot und der vorzügliche französische Wein sollen fortan ungeschieden bleiben. Mutter Weinfass Gut gesprochen, Mühlenwind, mein Freund. Lass dich umarmen! Chor, Kinderchor Es lebe Mühlenwind! Es lebe Mutter Weinfass! Chor, Kinderchor Willst du essen einen Fladen? Willst du essen süßen Brei? Wann wohl gehn wir nach Liesse? Wann wohl ziehn wir nach Laon? Der Geistliche Bauernvolk, ungeschlacht und grob, schämst du dich nicht, solch ein heidnisch Freudenfest zu veranstalten an diesem heiligen Weihnachtsabend, da unser Herr und König sich nach Reims begibt, um dort von Engelshand gekrönt zu werden? (...) Her, meine Kinder! Schart alle euch um mich! Wir wollen nun gemeinsam unsere schöne neue lateinische Hymne einüben. Die Erde hat unter den Füßen unseres Königs einen großen weißen Teppich ausgebreitet. Und wir von der Loire bis Reims müssen einen Teppich, gewoben aus Gebeten, entrollen. Adspiciens a longe. Wisset, es ist das jüdische Volk, das den Messias erwartet wie wir unsern Herrn und König. er singt Adspiciens a longe. Weithinschauend in die Ferne, die Hand über den Augen. Alles ist voll Dunkelheit und Verwirrung. Chor In die Ferne blickend sehe ich die Macht des Herrn herannahen und den Nebel, der die ganze Erde bedeckt. Kinderstimme Gehet ihm entgegen und sprecht: Bass Verkünde uns, wenn du es selber bist. Chor im Rhythmus eines königlichen Marsches Der du herrschen wirst im Volke Israel.

Perrots Stimme Er kommt! Er kommt! Trompeten und ferne Rufe Der König! Der König von Frankreich! Chor Der König, der nach Reims zieht! Königsmarsch Der Geistliche Lenker Israels. Chor Verkünde uns, wenn du es selber bist! Der Reiterzug entfernt sich und verschwindet im Dunkel. Chor Willst du essen einen Fladen? Willst du essen süßen Brei? Wann wohl gehn wir nach Liesse? Wann wohl ziehn wir nach Laon? Der Geistliche beendet die Hymne Der du herrschen wirst im Volke Israel. Jeanne Ich bin’s, die dies getan hat. Bruder Dominik Gott ist’s! Gott ist’s, der es vollbracht hat. Jeanne Gott selbst! Gott selbst im Bunde mit Jeanne! Die Stimmen haben mich nicht betrogen! Katharina und Margarethe, sie haben mich nicht betrogen! Chor Coupequesne – Jean Midi – Toutmouillé – Malvenu. Die sagen, dass du dich getäuscht hast. Jeanne Der König weigerte sich zu kommen, und ich nahm sein Pferd am Zügel. Chor Hexe – Bestie – Ketzerin – Abtrünnige– Mörderin – Verfluchte – Schwindlerin – Närrische – Freudenweib! Jeanne Ich bin’s, die ihn im Zuge durch ganz Frankreich geführt hat! Chor Tod der Hexe! Jeanne Ich bin’s, die ihn hergeführt nach Reims! Chor Sie soll des Todes sterben! Jeanne Ich bin’s, die Frankreich rettete! Ich bin’s, die Frankreich wieder

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vereinte! Alle Hände von Frankreich in einer einzigen Hand! Einer starken Hand, so dass es niemals mehr geteilt werden kann. Chor Sie soll den Feuertod erleiden! Bruder Dominik Jeanne! Jeanne! Jeanne! Ist es für einen irdischen König, dass du dein jungfräuliches Blut vergossen hast?

Jeanne Nein, nicht in einer verfallenen Kapelle! In Domrémy wurde es mir verliehen. Mein Banner in der Linken, mein Schwert in der Rechten, ah! Wer konnte mir da widerstehn? Jesus! Maria! Jesus! Maria! Margarethe im Himmel Jesus! Maria! Jesus! Maria! Katharina NEUNTE SZENE Jeanne! Jeanne! Jeanne! Tochter Gottes, geh! geh! geh! DAS SCHWERT DER JUNGFRAU Jeanne Ich geh! Ich geh! Ich werde gehen! Ich bin gegangen! Der Tag bricht an. Bruder Dominik Margarethe Zu wem redest du so? Hoffe! Atme! Jeanne Jeanne Bist du taub? Hörst du denn nicht die Stimmen rufen: »Jeanne, Ich höre die heilige Margarethe im Himmel, vereint mit dem Jeanne, Jeanne! Tochter Gottes! Geh, geh, geh!« Ah! Es ist Gesang der Nachtigallen. Und die seligen Sternlein verlöschen nicht mehr »Hexe« diesmal, was sie rufen. Es ist nun mein eines nach dem andern bei der Stimme dieser hilfreichheiligen Christenname, den ich bei der Taufe erhalten: »Jeanne«. Schwester. Es ist nicht mehr: »Ketzerin«, »Abtrünnige« und was weiß ich Bruder Dominik sonst noch alles, all diese Spottnamen. Es ist: »Tochter Gottes«! Die Seiten des Buches, nächtig, blutig, meerfarben und Es ist schön, Tochter von Gott zu sein! purpurn, sie haben sich unter meinen Händen entblättert, Katharina, Margarethe, Chor und nichts verblieb auf dem jungfräulichen Pergament als ein Jeanne! Jeanne! Jeanne! Tochter Gottes! geh! geh! geh! goldenes Schriftzeichen. Jeanne Jeanne Und es sind nicht nur Katharina und Margarethe! Es ist das Wie schön ist diese Normandie, so rot, so rosenfarben! So rot ganze Volk der Lebenden und der Toten, das ruft: »Tochter vor Glück und rosenfarben gleich der Unschuld. Bereitet sie Gottes, Jeanne! Jeanne! Tochter Gottes! geh! geh! geh!« sich nicht, mit mir die heilige Kommunion im funkelnden Tau Gewiss, ich werde gehen! zu feiern? Wie süß ist’s für die Jungfrau Jeanne, im Monat Mai Bruder Dominik empor zum Himmel aufzusteigen! Wie herrlich bist du, meine Doch von dem Schwert hast du mir nicht gesprochen. schöne Normandie! Doch, Bruder Dominik, was würdest du Jeanne sagen, wenn Margarethe und ich dir die Schönheit Lothringens, Doch um mein Schwert zu verstehen, kahl geschorener Bruder, unserer Heimat, erklären könnten? müsstest du ein kleines lothringisches Mädchen sein! Ich kann Bruder Dominik aus dir kein lothringisches Mädchen machen. Ich kann dich Sprich, Jeanne! Denn ich weiß, dass es Dinge gibt, über die ein nicht bei der Hand nehmen und mit dir spielen und Trimazos kleines Mädchen mich belehren könnte, mich, der ich mit Eisen Liedlein singen mit Aubin und Rufin. und Leder gegürtet, wohl früh schon mit geschlossenen Augen Kinderstimmen auf dem Pfad der Buße wandelte. Trimazo! Jeanne Jeanne Wie könnte ich’s dir erklären, da doch am Himmel noch ein Hör, was sie rufen! Eine Kinderstimme Dutzend Sterne stehen, die mehr als ich zu künden wüssten? Bruder Dominik Wir kommen her vom grünen Feld. Wir fanden dort die goldne Von deinem Schwerte künde mir! Ist’s wahr, dass du dein Welt, den Weißdorn blühend vor Gott. Schwert, diese furchtbare Waffe, vor der Engländer und Burgun- Jeanne der die Flucht ergriffen, in einer verfallenen Kapelle fandest? Horch! Horch! 18

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Kinderstimmen Bringst du zur Ruh dein süßes Kind, Gott hält bei seinem Bette Wacht, und auch den ganzen Tag hindurch, da waltet Gott! Es ist der Mai, Monat Mai, es ist der schöne Monat Mai. Ein Körnlein weiß von eurem Mehl, ein Eilein klein von eurem Huhn, ’s ist nicht zum Trank, ’s ist nicht zum Mahl, wir brauchen nur ein Lichtlein klein, um es der Jungfrau darzubringen, vor Gott. Jeanne Hast du verstanden, Bruder Dominik? Für mich braucht es keinen Coupequesne und keinen Toutmouillé, um mir’s zu künden. Der Lindenbaum vor meines Vaters Hause hat’s mir gesagt, gleich einem Hohen Priester mit weißem Überwurf im Mondenschein. Kinderstimmen Es ist der Mai, Monat Mai, es ist der schöne Monat Mai. Bruder Dominik Erzähle, und ich höre zu! Jeanne Wenn es bitter kalt ist im Winter und Kälte und Rauhreif alles einhüllen und alles wie abgestorben ist, vom Frost erstarrt die Menschen und überall nur Schnee, gleich einem Leichentuch, und Eis, gleich einem Panzer... und man glaubt, alles sei tot und alles gestorben. Bass Doch es bleibt die Hoffnung, die da ist die Stärkste. Jeanne Man glaubt, alles sei gestorben. Doch dann beginnt ein Rotkehlchen zu singen. Katharina, Margarethe Tochter Gottes! geh! geh! geh! Jeanne Ein böser, kleiner Wind beginnt zu blasen, von woher weiß man nicht! Ein feiner, warmer Regen fängt zu fallen an! Kaum schließest du die Augen, zählst auf drei – und alles ist verändert. Du zählst auf vier – und alles ist verwandelt. Alles ist weiß! Alles ist rot! Alles ist grün! Chor Seht, der ganze Wald setzt sich in Bewegung! Es bleibt die Hoffnung, die da ist die Stärkste. Tochter Gottes! Tochter Gottes! geh! geh! geh! Seht, der ganze Wald setzt sich in Bewegung! Jeanne Einer, der die Mirabellenbäume am Blühen hindern möchte, müsste wohl schlau sein! Einer, der den Kirschbäumen ihre überreife Frucht versagen wollte, von ihm sagte mein Vater, der müsste am Morgen früh aufstehn! Zu dieser Stunde war’s, dass Katharina und Margarethe zu singen begannen.

Chor (Bässe) Coupequesne – Jean Midi – Malvenu – Toutmouillé! Die sagen, dass du dich getäuscht hast. Jeanne Und wenn Jeanne im Monat Mai ihr Schlachtross besteigt, da müsste einer wohl ein schlauer Schelm sein, der ganz Frankreich hindern wollte, aufzubrechen. Hörst du die Ketten, wie von allen Seiten sie zerspringen und zerbrechen? Ah, diese Ketten hier um meine Hände, ich spotte ihrer! Nicht ewig werde ich sie tragen. Man hat gesehen, was Jeanne mit ihrem Schwert vermag. Ist diese Macht des Schwertes, das mir Michael verlieh, dir nunmehr offenbar? Dies Schwert, dies lichte Schwert. Sein Name ist nicht: Hass. Sein Name ist: Liebe. Kinderstimmen Oh Jungfrau, dir danken wir für deine Güte und Gnade. Wir preisen Gott in deinem Haus, auch wenn wir es verlassen, Ehre sei Gott. Katharina Rouen! Rouen! Jeanne Rouen! Rouen! Du verbranntest Jeanne d’Arc, doch bin ich stärker als du, und du hast mich nicht in Ewigkeit zu Schanden kommen lassen. Chor (Bässe) Jean Midi – Coupequesne – Toutmouillé – Malvenu. Jeanne Es bleibt die Hoffnung, die da ist die Stärkste. Katherina, Margarethe Ah... ah... Chor Tochter Gottes! geh! geh! geh! Jeanne Es bleibt der Glaube, der da ist der Stärkste! Chor Es bleibt die Hoffnung, die da ist die Stärkste. Es bleibt die Freude, die da ist die Stärkste. Es bleibt die Hoffnung, die da ist die Stärkste. Tochter Gottes! geh! geh! geh! Es bleibt die Freude, die da ist die Stärkste! Margarethe, Katharina Tochter Gottes! geh! geh! geh! Margarethe Atme! Hoffe! Jeanne Es ist Gott! Es ist Gott, der da ist der Stärkste. Kinderstimmen Es ist der Mai, Monat Mai, es ist der schöne Monat Mai.

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Die Heilige Jungfrau Jeanne, Jeanne, du bist nicht allein. Jeanne Jeanne Eine Stimme hör ich hoch über mir, die sagt: Jeanne, du bist Ein Körnlein weiß von eurem Mehl, ein Eilein klein von eurem nicht allein. Huhn, Ein Tränlein für Jeanne! Ein kurzes Gebet für Jeanne! Chor Ein flüchtiger Gedanke für Jeanne! ’s ist nicht zum Trank, ’s ist Jeanne, Jeanne, du bist nicht allein. Unten steht dein Volk, das nicht zum Mahl, wir brauchen nur ein Lichtlein klein, auf dich schaut. um es der Jungfrau darzubringen. Ich selbst, ich werde dieses Jeanne Lichtlein sein. Ich will nicht sterben! Chor Sie sagt, sie wolle nicht sterben. ELFTE SZENE Jeanne JEANNE IN FLAMMEN Ich habe Angst! Chor Die Heilige Jungfrau Sie sagt, sie habe Angst. Sie ist eben noch ein Kind. Sie war ja Ich nehme sie an von dir, die reine Flamme. nur ein armes Kind. Sie sagt, sie habe Angst. Halbchor Ein Priester Es steht geschrieben: Jeanne – es steht geschrieben: Hexe – es Unterschreib doch! Unterschreib dieses Papier! steht geschrieben: Ketzerin – Feindin der ganzen Welt – es steht Gesteh, gesteh, dass du gelogen hast. geschrieben – es steht geschrieben – es steht geschrieben! Jeanne Halbchor Wie kann ich unterschreiben, wenn meine Hände gebunden Jeanne, die Heilige! Jeanne, die Unbefleckte! Jeanne, die sind? Jungfrau! Der Priester Chor Man wird dir deine Ketten lösen. So ist’s recht! Alles Unheil kommt von ihr! Warum hat sie sich Jeanne Es gibt andere Ketten, stärkere, die mich zurückhalten. eingemischt? So ist’s recht! Ohne sie lebten wir friedlich. So ist’s recht! Sie schlug den englischen Feind. Sie führte Der Priester unseren König nach Reims. Mit der Hilfe des Teufels. Mit der Und welches sind diese stärkeren Ketten? Hilfe Gottes. So ist’s recht! usw. Jeanne, die Heilige! usw. Jeanne Es steht geschrieben... usw. Wer ist diese Jeanne in Wahrheit? Stärker als Ketten von Eisen sind die Bande der Liebe. Und ist sie wohl von Gott oder vom Teufel? Das Feuer mag Die Liebe ist es, die mir die Hände bindet und die mich nicht entscheiden! Gelobt sei unser Bruder, das Feuer, das weise ist, unterschreiben lässt. Die Wahrheit ist es, die mir die Hände stark, lebendig, flammend, glutgestählt, unbestechlich! bindet und die mich nicht unterschreiben lässt. Ich kann nicht! Jeanne Ich kann nicht lügen. Wie denn! Mein Volk! Volk Frankreichs! Ist es wahr? Ist es wahr, Die Heilige Jungfrau dass du mich lebend verbrennen willst? Jeanne, Jeanne, vertrau dich dem Feuer an, das dich Chor befreien wird. Sie erwacht wie aus einem Traume! Gelobt sei unser Bruder, das Chor Feuer, das es versteht, die Seele zu trennen von dem Fleisch, Gelobt sei unser Bruder, das Feuer, das rein ist – flammend und vom Geist die Asche! – lebendig – schneidend – glutgestählt – unbesiegbar – unwiJeanne derstehlich – unbestechlich! Gelobt sei unser Bruder, das Feuer, Und dieser Priester, der hier soeben war und der mir hinhielt das die Macht hat, Geist dem Geist und Asche – Asche – Asche, das Buch, dass ich es lese? Er ist nicht mehr da. Er verlässt alles was Asche ist, der Erde zurückzugeben. mich, er ist hinabgestiegen. Er ist nicht mehr hier, und ich bin verlassen. ZEHNTE SZENE TRIMAZO

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Jeanne Mutter! Mutter, du über mir. Ach! Ich fürchte mich vor dem Feuer, das schmerzt! Die Heilige Jungfrau Du sagst, dass du dich fürchtest vor dem Feuer, und doch hast du es schon unter die Füße getreten. Jeanne Diese mächtige Flamme, dies mächtige, schreckliche Flamme, dies soll nun mein Hochzeitskleid sein? Die Heilige Jungfrau Ist denn nicht Jeanne selbst eine mächtige Flamme? Dieser irdische Leib, wird er denn für immer die Macht haben, meine Tochter Jeanne festzuhalten? Chor Jeanne hoch über Jeanne! Flamme über der Flamme! Gelobt sei unsere Schwester, die Flamme, die rein ist – stark – lebendig – glühend – wortgewaltig – unbesiegbar – unwiderstehlich! Die Heilige Jungfrau Das Feuer, soll es nicht gewaltig brennen? Diese riesige Flamme, mitten in Frankreich entfacht. Soll sie nicht gewaltig brennen? Chor Gelobt sei unsere Schwester Jeanne,die heilig ist – aufrecht – lebendig – glühend – wortgewaltig – verzehrend – unbesiegbar – aufblühend! Gelobt sei unsere Schwester Jeanne, die auflodert auf ewige Zeiten wie ein Flamme in Frankreichs Mitte! Die Heilige Jungfrau, Margarethe, Katharina, Kinderchor, Chor Jeanne! Jeanne! Jeanne! Tochter Gottes! Komm! Komm! Komm! Jeanne Nur diese Ketten halten mich noch zurück. Chor Es bleibt die Freude, die da ist die Stärkste! Es bleibt Liebe, die da ist die Stärkste! Es bleibt Gott, der da ist der Stärkste! Jeanne Ich komme! Ich komme! Ich zerschlage die Ketten! Ich zerbreche sie! Chor Die Kette, die Jeanne an Jeanne band! Die Kette, die die Seele an den Körper band! Jeanne Es bleibt die Freude, die die Stärkste ist. Es bleibt die Liebe, die die Stärkste ist!

Margarethe im Himmel Hi...! Ah...! Jeanne Es bleibt Gott, der der Stärkste ist! Die Heilige Jungfrau, Margarethe, Katharina, Kinderchor Niemand hat eine größere Liebe gekannt als die, sein Leben hinzugeben für die, die man liebt. Chor gleich eine Inschrift lesend Niemand – hat – eine größere Liebe – gekannt – als die – sein Leben hinzugeben – für die – die man liebt.

Diese Übersetzung ist eng am französischen Originaltext von Paul Claudel orientiert. Sie weicht teilweise vom Text der Aufführung ab, dessen Wortwahl und Silbenzahl dem Verlauf der Musik angepasst ist.

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Bertrand de Billy Bertrand de Billy ist seit der Spielzeit 2014/2015 Erster Gastdirigent der Dresdner Philharmonie. In Paris geboren, war er 1993 bis 1995 Erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Anhaltischen Theater in Dessau, 1996 bis 1998 in gleicher Position an der Wiener Volksoper. 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des Gran Teatro del Liceu in Barcelona, 2002 bis 2010 Chefdirigent des Radio-Symphonieorchesters Wien. Er ist Erster Gastdirigent des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters und des Orchestre de Chambre de Lausanne. Engagements führten Bertrand de Billy u.a. an die Staatsopern in Wien, Berlin, Hamburg und München, an das Royal Opera House Covent Garden, das Gran Théâtre de la Monnaie, die Opéra National de Paris sowie an die Opern-

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häuser in Washington und Los Angeles. Er war regelmäßiger Gast an der Metropolitan Opera in New York sowie bei den Salzburger Festspielen. Weltweit gastierte er bei Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Orchestre de Paris, den Wiener Symphonikern, dem Museumsorchester Frankfurt/Main, den Hamburger Philharmoniker, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Konzerthausorchester Berlin, der Königlichen Kapelle Kopenhagen u.a. Bertrand de Billy dirigiert ein breites Repertoire von Bach bis hin zu Ur– und Erstaufführungen. Zahlreiche CD- und DVD-Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen. Bertrand de Billy ist Träger mehrerer hoher Auszeichnungen in Frankreich und Österreich.

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Reto Nickler Reto Nickler, 1961 in Bern in der Schweiz geboren, hat in seiner Laufbahn als freischaffender Regisseur über 100 Opern an verschiedensten Häusern der Welt inszeniert. Neben der Arbeit am klassischen Repertoire nimmt die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik (darunter verschiedene Uraufführungen) und alternativen Theaterformen für Reto Nickler einen besonderen Stellenwert ein. Reto Nickler ist Professor für Opernregie an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien; weitere Lehraufträge hat er in Frankfurt und Graz. Eine seine frühesten Inszenierungen war „Les aveugles“ von Beat Furrer an der Wiener Staatsoper im Jahr 1989. Es folgten viele weitere Engagements an führenden Häusern. So inszenierte er 1991 Rossinis „Guillaume Tell“ am Grand Théâtre Genf, Glucks „Iphigénie en Aulide“ am Staatstheater Nürnberg, Bachs „JohannesPassion“ am Großmünster Zürich, Thomas Adès‘ „Tempest“, Henzes „Elegie für junge Liebende“ und Richard Strauss‘ „Elektra“ am Theater Lübeck. Auch im Ausland war Reto Nickler sehr erfolgreich, so inszenierte er 1993 „Die Zauberflöte“ an der Santa Fe Opera, außerdem „Ariadne auf Naxos“ an der Seattle Opera in den Vereinig-

ten Staaten und ein Jahr darauf „La Bohème“ an der Finnischen Nationaloper in Helsinki. Die meisten seiner Engagements hatte er in seinem Heimatland, wie zum Beispiel Janáčeks „Jenůfa“, Heinz Holligers „Schneewittchen“ am Opernhaus Zürich, Schöcks „Pentesilea“ auf dem Lucerne Festival und Poulencs „Dialogues des Carmelites“. In Österreich inszenierte er unter anderem Verdis „Don Carlo“ am Landestheater Innsbruck, Grigori Frieds „Tagebuch der Anne Frank“ am Theater an der Wien und Schönbergs „Moses und Aron“ an der Wiener Staatsoper.

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Johanna Wokalek Johanna Wokalek, in Freiburg im Breisgau geboren, absolvierte ihre Ausbildung am MaxReinhardt-Seminar in Wien. Sie debütierte 1996 im Rahmen der Wiener Festwochen mit „Alma – A Show biz ans Ende“ unter Regisseur Paulus Manker. 1998 spielte sie bereits ihre erste Kinorolle in Max Färberböcks „Aimée und Jaguar“. Von 2000 bis Juni 2015 war sie festes Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und ist derzeit als Gast dort auf der Bühne zu sehen. Hier spielte Johanna Wokalek zuletzt in Alvis Hermanis Inszenierung von „Platonov“ sowie in „Tartuffe“ unter der Regie von Luc Bondy. Zu ihren Kino-

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erfolgen gehören u.a. Til Schweigers „Barfuss“, Hans Steinbichlers „Hierankl“, Uli Edels „Der Baader Meinhof Komplex“, Lars Kraumes „Die kommenden Tage“ zusammen mit Daniel Brühö und August Diehl, Philip Stölzls „Nordwand“, Sönke Wortmanns „Die Päpstin“ in der Titelrolle und Sherry Hormanns „Anleitung zum Unglücklichsein“. Bei den Salzburger Festspielen war sie zuletzt 2014 in der Uraufführung von Marc-André Dalbavies „Charlotte Salomon“ erstmals auf der Opernbühne zu erleben und kehrte 2015 in der Rolle der Sorceress als Sprechund Gesangspartie in Henry Purcells Oper „Dido und Aeneas“ zurück. Im Oktober 2015 eröffnete sie mit einer musikalischen Lesung das Hamburger Theaterfestival. Für ihre Darstellung der Gudrun Ensslin in „Der Baader Meinhof Komplex“ (2008) wurde Johanna Wokalek mit dem Bambi ( Jurypreis Schauspielerin national) und dem Diva Award in der Kategorie „Schauspielerin des Jahres“ ausgezeichnet. Bei den Salzburger Festspielen debütierte sie 2000 als Ophelia in Martin Kušejs „Hamlet“Inszenierung und war hier 2014 in der Uraufführung von Marc-André Dalbavies „Charlotte Salomon“ erstmals auf der Opernbühne zu erleben. Johanna Wokalek eröffnete im Oktober 2015 das Hamburger Theaterfestival.

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Franz Grundheber Franz Grundheber wurde in Trier geboren. Nach dem Abitur 1959 und drei Jahren als Offizier auf Zeit bei der Luftwaffe studierte er mit einem Stipendium an der Indiana University in Bloomington/USA Gesang bei Margaret Harshaw. 1966 engagierte ihn Rolf Liebermann an die Hamburgische Staatsoper, der er bis heute in mehr als 2000 Vorstellungen treu geblieben ist. In den vergangenen Spielzeiten sang er dort u.a. Amonasro („Aida“), Simone Boccanegra und Peter Besenbinder („Hänsel und Gretel“). 1975 begann mit seinem Debüt an der Wiener Staatsoper, wo er inzwischen über 450 Vorstellungen gesungen hat, seine internationale Karriere, die mit der Verpflichtung als Scarpia („Tosca“), Beethovens 9. Sinfonie und dem Brahms-Requiem unter Herbert von Karajan einen ersten Höhepunkt erreichte. Das gesamte wesentliche deutsche, französische und italienische Baritonfach sang er an allen großen internationalen Bühnen, zum Beispiel

Rigoletto als erster Deutscher an der Metropolitan Opera in New York an drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten. Dazu brillierte er als Wozzeck nicht nur an der Met, sondern auch in elf weiteren Inszenierungen u.a. mit Abbado, Barenboim und zuletzt mit Patrice Chéreau als Regisseur. Die Rollen Barak, Mandryka, Jupiter, Holländer, Amfortas, Jago und Simone Boccanegra sind nur einige Beispiele seines großen Repertoires. Er ist Kammersänger und Ehrenmitglied an der Wiener und Hamburger Staatsoper.

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Aufgewachsen in Litauen begann Katerina Tretyakova mit 15 Jahren ein Dirigierstudium am Konservatorium in Vilnius. 2000 setzte sie ihre Ausbildung an der Litauischen Akademie für Musik und Theater mit einem Gesangsstudium fort. 2006 kam die junge Sängerin nach Salzburg. Am Mozarteum nahm sie ein weiteres Studium auf und debütierte im gleichen Jahr bei den Salzburger Festspielen. Von Salzburg wechselte die Sopranistin dann an das Internationale Opernstudio der Staatsoper Hamburg für zwei Jahre, wo sie schnell auch größere Partien sang und anschließend in das Ensemble des Hauses übernommen wurde. Seitdem feierte sie große Erfolge in Opernvor-

stellungen sowie in Konzerten in Spanien, Italien, Österreich, Deutschland und Amerika und begeistert überall in großen Partien wie Violetta („La Traviata“), Gilda („Rigoletto“), Susanna („Le Nozze di Figaro“), Pamina („Die Zauberflöte“) und viele mehr. Als Solistin arbeitete sie unter anderem mit dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem RSO Wien und den Hamburger Philharmonikern zusammen. Im Jahr 2013 gewann sie den renommierten „Francisco-Viñas“-Wettbewerb in Barcelona, den „Grand Prix de l‘Opera“ in Bukarest, den „Marcello-Giordani“-Wettbewerb in Catania und den „Montserrat-Caballé“-Wettbewerb in Zaragoza.

Die Chinesin Guanqun Yu gehört zu den vielversprechendsten Sopranistinnen der jüngeren Generation und ist regelmäßig an internationalen Opernhäusern zu Gast. Eingeladen von der Metropolitan Opera gab Yu im Herbst 2012 ihr viel gerühmtes Debüt in New York als Leonora („Trovatore“). Im selben Jahr wurde sie Preisträgerin des „Placido-DomingoOperalia“-Wettbewerbs und sang dann an Domingos Seite die Lucrezia in Verdis „I due Foscari“ im Palau de les Arts Valencia. Noch in der gleichen Saison kehrte sie als Desdemona („Otello“) unter Zubin Metha

dorthin zurück. Im Sommer 2013 debütierte Yu als Gräfin Almaviva („Le Nozze di Figaro“) am NCPA in Beijing sowie als Anna („Nabucco“). In der Saison 2013/2014 kehrte Yu als Fiordiligi („Cosí fan tutte“) an die Metropolitan Opera New York sowie als Amelia Boccanegra („Simon Boccanegra“) nach Valencia zurück; außerdem debütierte sie in einem viel beachteten Einspringer an der Deutschen Oper Berlin als Desdemona („Otello“). In der vergangenen Saison war sie in verschiedenen Rollen in der Oper Köln, an der Oper Frankfurt, der Semperoper Dresden sowie bei den bei den Bregenzer Festspielen zu hören. Zukünftige Engagements führen Yu unter anderem nach Berlin, Zürich, Marseille und erneut zu den Bregenzer Festspielen. Zudem wird sie als Gräfin in „Le Nozze di Figaro“ in München debütieren.

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6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Die deutsche Mezzosopranistin Janina Baechle ist regelmäßiger Gast auf den internationalen Opern- und Konzertbühnen. Nach Festengagements an den Staatstheatern Braunschweig und Hannover gehörte sie bis 2010 zum Ensemble der Staatsoper Wien, wohin sie seither als regelmäßiger Gast zurückkehrt - zuletzt als Erda („Das Rheingold“) unter Sir Simon Rattle sowie als Gertrud („Hänsel und Gretel“) unter Christian Thielemann. Große Erfolge der letzten Zeit feierte sie darüber hinaus mit dem BR-Symphonieorchester und Sir Simon Rattle, in Dresden mit Christian Thielemann sowie in Paris mit Philippe Jordan. Weitere Gastengagements führten sie ans Liceu in Barcelona und die Opernhäuser in Bordeaux, Toulouse,

Lyon und Paris. Ebenso sang sie in München und Hamburg sowie in San Francisco, Toronto und beim Edinburgh Festival. Genauso erfolgreich ist sie regelmäßig auf dem Konzertpodium und mit Liederabenden zu erleben, u.a. mit den Wiener Philharmonikern, der New York Philharmonic, dem TonkünstlerOrchester, den Hamburger Symphonikern und dem BR Symphonieorchester. Kommende Pläne beinhalten neben Projekten an der Staatsoper Wien und der Semperoper Dresden ihr Debüt an der Scala di Milano unter Zubin Mehta sowie Konzerte mit dem NDR Hannover, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, dem Klangforum Wien und dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt.

Der gebürtige Linzer und ehemalige Wiener Sängerknabe Herbert Lippert zählt zu den gefragten Tenören unserer Zeit. Die ersten Förderer seiner Stimme waren Sir Georg Solti und Wolfgang Sawallisch unter deren Leitung zahlreiche Aufnahmen entstanden. 1997 wurde Herbert Lippert für die Interpretation des David in „Die Meistersinger von Nürnberg“ mit dem Grammy Award ausgezeichnet. Vor allem in Werken Mozarts ist der Künstler an den wichtigsten Opernhäusern aufgetreten. Seine enge Verbindung zu den Wiener Philharmonikern führte zur Gründung eines eigenen Ensembles „Herbert Lippert und seine Philhar-

monischen Freunde“, das sich der „Entarteten Operette“ widmet. Zu den großen Erfolgen am Liedsektor zählen Liederabende mit Wolfgang Sawallisch, Maurizio Pollini und Fabio Luisi. Bei der Eröffnungspremiere der neuen Wiener Staatsoperndirektion sang er im Oktober 2010 in Hindemiths „Cardillac“ den Offizier unter Franz Welser-Möst. Es folgten Auftritte als Erik im „Fliegenden Holländer“, als Matteo in „Arabella“, als Jim Mahoney in „Mahagonny“, als Eisenstein in der „Fledermaus“, als Loge im „Rheingold“ und als Peter Grimes in der gleichnamigen Oper. Herbert Lippert hat über 300 Tonträger aufgenommen, unter anderem mit Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst, Riccardo Muti, Fabio Luisi, Sir Simon Rattle, Wolfgang Sawallisch und Sir Georg Solti.

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Andreas Scheibner wurde in Dresden geboren, war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und studierte an der Dresdner Musikhochschule. Außerdem war er Solist der Sächsischen Staatsoper Dresden. Aufgrund seiner künstlerischen Verdienste wurde er vom sächsischen Kultusministerium zum Kammersänger ernannt. Andreas Scheibner ist bei Opernhäusern ein gern gesehener Gast und wird im Frühjahr 2016 an der Opéra de Paris in Aribert Reimanns „Lear“ als Herzog von Albany unter der Leitung von Fabio Luisi debütieren. Im März 2011 feierte Andreas Scheibner an der Opéra de Marseille einen fulminanten Erfolg als Wozzeck,

den er bereits auch in Tel Aviv und Lille gesungen hat. Es folgten weitere berühmte Rollen an verschiedenen Opernhäusern. Auch als Konzertsänger genießt er sich einen guten Ruf. So sang er in der vorigen Saison u.a. Haydns „Schöpfung“ am Konzerthaus Berlin, Beethovens 9. Symphonie im Großen Festspielhaus Salzburg, Mozarts „Krönungsmesse“ und die „Große Messe in c-Moll“ mit der Staatskapelle Halle und der Camerata Salzburg. Weitere Höhepunkte waren Dvořáks „Stabat Mater“ mit dem Orchestra Accademia Nazionale di Santa Cecilia und sein Debüt als Alberich in Wagners „Rheingold“ unter der musikalischen Leitung von Kirill Petrenko.

Imke Büchel, in Eutin geboren, machte als Schauspielerin ihre ersten Theatererfahrungen an der Schule mit selbst entwickelten Stücken. Später besuchte sie die Schauspielschule Hildburg Frese in Hamburg und machte 1985 ihren Abschluss von der ZBF in Frankfurt am Main. Es folgten Engagements an renommierten Häusern wie dem Schauspiel Bonn, dem Schauspiel Basel, dem Staatstheater Hannover, dem Volkstheater Wien und dem Burgtheater Wien unter der Leitung von Claus Peymann. Außerdem arbeitet sie mit namhaften Regisseuren wie Ruth Berghaus, Karl Kneidl, Hartmut Wickert, Sandy Tomsits, Reto Nickler, Jossi Wieler und Matthias Hartmann zusammen. 1998 spielte sie die Hauptrolle in „Oberon“ von Carl Maria von Weber an der Oper Zürich unter der Leitung von John Eliot Gardiner. Es folgten

mehrere Gastrollen an anderen Theatern und am Volkstheater in Wien. 2007 kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie sich verstärkt auf die Fernseharbeit konzentrierte und unter anderem EpisodenHauptrollen für „Soko Leipzig“, „Ein Fall für Zwei“ und „Kinderkrimi Weimar“ bekam. Ein Jahr lang lehrte sie als Dozentin an der staatlich anerkannten Schauspielschule Kiel. In diesem Jahr drehte sie mit Mario Adorf und Olaf Schubert für „Schubert in Love“, „Simon verabschiedet sich von seiner Vorhaut“ und „Gleißendes Glück“.

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6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Tom Quaas wurde in Dresden geboren. Er schloss zunächst eine Zimmerer- und Tischlerlehre ab, bevor er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Rostock aufnahm. Anschließend spielte er u. a. am Volkstheater Rostock und am Theater Junge Generation in Dresden. Von 1994 bis 1999 war er am Staatsschauspiel Dresden engagiert, bevor für zwei Spielzeiten an das Deutsche Theater in Berlin wechselte. Seit 2001 gehört Tom Quaas wieder zum Ensemble des Staatsschauspiels Dresden, wo er bisher u.a. zu sehen war als Peer Gynt (Regie: Tobias Wellemeier), als Titelfigur in Goethes „Clavigo“ in der Regie von Irmgard Lange, als Mauler in Klaus Dieter Kirsts Inszenierung von Brechts „Die heilige Jungfrau der Schlachthöfe“, als Karl in Schillers „Die Räuber“,

als Macheath in Brechts „Die Dreigroschenoper“ in der Regie von Peter Lund sowie als Richard III. in Shakespeares gleichnamigen Stück. Tom Quaas führt auch selbst Regie, u.a. bei der Pantomime „Faust ohne Worte“ und „Beethoven ohne Musik“, und ist auf dem Theaterkahn und im Societätstheater Dresden zu sehen, zuletzt in „Der Totmacher“. Am Staatsschauspiel Dresden spielt er aktuell den Tambourmajor in Büchners „Woyzeck“, den Verrina in „Fiesko“ und einen der vier Fäuste in „Faust 1“ in der Regie von Linus Tunström.

Johannes Terne, geboren bei Kamenz in Sachsen, kam über die Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig und das Schauspielhaus Chemnitz 1988 an die Berliner Volksbühne. Weitere Stationen waren das Schauspiel Bonn und das Volkstheater Wien, wo er viele klassische Rollen verkörperte. Außerdem war er am Schauspielhaus Wien und schließlich am Burgtheater Wien, dem er über zehn Jahre als festes Ensemblemitglied angehörte und in über 36 Rollen zu sehen war und mit namhaften Regisseuren wie Andrea Breth, Frank Castorf, Stefan Kimmig, Dimiter Gotscheff, Anselm Weber und Klaus Maria Brandauer arbeitete. Er spielte bei den Bad Hersfelder und den

Salzburger Festspielen und war regelmäßig bei Thomas-Bernhard-Lesungen und in zahlreichen Fernsehproduktionen zu erleben. Neun Jahre lang trat er als Bassa Selim in der „Entführung aus dem Serail“ von W.A. Mozart an der Deutschen Oper Berlin und zwölf Jahre lang mit derselben Rolle an der Staatsoper Stuttgart sowie beim Hongkong-ArtsFestival auf. 2014 war er an der Bayerischen Staatsoper München in der Inszenierung des Jahres „Die Soldaten“ zu sehen. Dem Fernsehpublikum ist Johannes Terne unter anderem aus vielen Polizeiruf-und Tatortfolgen, zuletzt in einer Hauptrolle der ARD-Serie „Rote Rosen“ bekannt.

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K O S T Ü M E U N D MA S K E Studiengang Kostümgestaltung der Hochschule für Bildende Kunst Dresden Prof. Gabriele Jaenecke | Projektbetreuung Katrin Schmidt, Annegret Loll | betreuende Dozentinnen Kostüm Irina Laubner | betreuende Dozentin Maske Kostümumsetzung: Moritz Haakh | Projektkoordination, Kostümbild, Kostümanfertigung, Requisitengestaltung Lena Baumann | Kostümassistenz und Kostümanfertigung Constanze Möller, Maren Steinebel, Anna Katharina Schneider | Kostümanfertigung Fabian Lindhorst | Kostümassistenz Mira Hartner (Dipl. Kostümgestalterin), Katharina Korb | Anprobenassistenz Rebekka Grunwald (Dipl. Theatermalerin) | Textilmalerei für Kostüm Katharina Lisa Marie Bondzio | Drachenentwurf für Kostüm Margarethe Alle Umsetzenden sind Studierende der Fachrichtung Kostümgestaltung, sofern nicht anders angegeben. Maske: Sophia Leistner, Sarah Maruck, Anna Orgler, Julia Styrie (Studentinnen der Fachrichtung Maskenbild) | Maskenbildnerinnen

Moritz Haakh erlernte von 2005 bis 2008 in Frankfurt am Main das Maßschneiderhandwerk und arbeitete anschließend u. a. zwei Jahre als Kostümschneider für die Bühnen der Stadt Köln. Seit 2011 studiert er Kostümgestaltung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, wobei künstlerischer Entwurf und praktische Anfertigung von Kostümen gleichermaßen Schwerpunkte seines Studiums sind. Praktische Erfahrungen hat er bereits in zwei Kostümassistenzen an der Oper Frankfurt am Main gesammelt, sowie in eigenen Arbeiten 30

in Köln, Dresden und Berlin. 2015 war er als einer von fünf Finalisten für den KostümbildNachwuchspreis „Prix Juste-au-Corps“ in Luzern nominiert. Moritz Haakh legt – betreut durch Prof. Gabriele Jaenecke – mit dem Kostümbild zu „Jeanne d‘Arc au bûcher“ die Abschlussarbeit seines vierjährigen Studiums vor.

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

RUNdFUNKCHOR BERLIN chefdirigent giJS leenaarS

Mit rund 60 Konzerten jährlich, CD-Einspielungen und Gastauftritten bei internationalen Festivals zählt der Rundfunkchor Berlin zu den herausragenden Chören der Welt. Allein drei Grammy Awards stehen für die Qualität seiner Aufnahmen. 1925 gegründet, feiert der Chor in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Sein breit gefächertes Repertoire, ein flexibles, reich nuanciertes Klangbild, makellose Präzision und packende Ansprache machen den Profichor zum Partner bedeutender Orchester und Dirigenten, darunter die Wiener Philharmoniker, die New Yorker Philharmoniker und Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Christian Thielemann oder Daniel Barenboim. In Berlin besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern sowie mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin.

Ausgrenzung. Unter dem Motto „cosmic lights“ gestaltet er im April 2016 im Zusammenspiel von Bewegtbild und Klang ein Programm zu Himmelsphänomenen wie dem Nordlicht.

Internationales Aufsehen erregt der Rundfunkchor Berlin auch mit seinen interdisziplinären Projekten, mit denen er Chormusik neu und anders erlebbar macht. Zum Meilenstein wurde die szenische Umsetzung des Brahms-Requiems durch Jochen Sandig und ein Team von Sasha Waltz & Guests, nach gefeierten Gastspielen ist das „human requiem“ in der Saison 2015/16 in Brüssel und Hongkong zu erleben. Christian Josts 2014 im Kraftwerk Berlin uraufgeführtes Musik-Tanz-Theater „LOVER“ geht im Frühjahr 2016 auf Asientournee. In einem inszenierten Weihnachtskonzert mit Rachmaninows „Chrysostomos-Liturgie“ feiert der Chor die vielfältigen Rituale des Fests des Lichts und bewegt aktuelle gesellschaftliche Fragen zu Integration und

Seit seiner Gründung wurde der Chor von Dirigenten wie Helmut Koch, Dietrich Knothe (1982-93), Robin Gritton (1994-2001) und Simon Halsey (2001-2015) geprägt. Mit Beginn der Saison 2015/16 übernahm Gijs Leenaars die Position des Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters. Simon Halsey bleibt dem Rundfunkchor Berlin als Ehrendirigent und Gastdirigent verbunden. Der Rundfunkchor Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin in der Trägerschaft von Deutschlandradio, der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Berlin und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.

Mit seinen Mitsingformaten für unterschiedliche Zielgruppen – dem großen Mitsingkonzert in der Berliner Philharmonie, dem Fest der Kulturen und der Liederbörse als das Mitsingkonzert für Berliner Schülerinnen und Schüler – möchte der Rundfunkchor Berlin möglichst viele Menschen zum Singen bringen. Seine breit angelegte Bildungsinitiative SING! zielt auf die nachhaltige Vernetzung verschiedener Partner, um das Singen als selbstverständlichen Teil des Grundschulalltags zu fördern. Mit der Akademie und Schola sowie der Internationalen Meisterklasse Berlin setzt sich das Ensemble für professionelle Nachwuchssänger und -dirigenten ein.

ww.rundfunkchor-berlin.de

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In den Jahren 1993 bis 2012 war Michael Alber Chordirektor des Staatsopernchors Stuttgart, mit dem er insgesamt neun Mal den Titel „Chor des Jahres“ in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt errang. Seit 2012 ist er Professor für Chorleitung an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Zahlreiche Konzerte, Einstudierungen und Produktionen verbinden ihn regelmäßig mit dem RIAS Kammerchor, dem Chor des Bayerischen Rundfunks, dem SWR Vokalensemble, dem Chœur de Radio France und dem Instrumentalensemble ascolta. Weitere Engagements führten ihn zur Ruhrtriennale, wo er mit dem Ensemble ChorWerk Ruhr mehrere Opern, darunter Helmut Lachenmanns „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“, erarbeitete.

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Michael Alber ist Dirigent zahlreicher Uraufführungen, so etwa von Werken Hans Thomallas und Marco Stroppas. Außer der musikalischen Avantgarde widmet sich Michael Alber sowohl der A-cappella-Musik als auch oratorischer Literatur und der Chorsinfonik vom Barock bis zur Moderne. Unter seiner Leitung entstanden zahlreiche Rundfunkmitschnitte und CD-Produktionen, u.a. Einspielungen mit dem Deutschen Kammerchor, so Psalmus: „Psalms in Christian Jewish dialogue“, und dem Orpheus Vokalensemble, darunter die Erstaufnahme der Chorwerke Franz Schrekers. Für die halbszenische Aufführung von Arthur Honeggers „Jeanne d’Arc au bûcher“ übernimmt Michael Alber nun erstmals die Einstudierung des Rundfunkchores Berlin.

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Solisten des Rundfunkchors Barbara Kind studierte Gesang an der Universität der Künste Berlin bei Professor Julie Kaufmann und schloss ihr Konzertdiplom mit Auszeichnung ab. Als freischaffende Sängerin erarbeitete sie sich ein großes Repertoire und wirkte in verschiedenen Opernproduktionen mit. Seit April 2008 ist sie festes Mitglied im Rundfunkchor Berlin, bei dessen Konzerten sie auch solistisch hervortritt. Neben ihrer Festanstellung ist sie eine vielfältige Konzertsolistin. Zu ihrem Repertoire zählen

die großen Messen und Oratorien ebenso wie moderne Kompositionen, Tango- und Kammermusikprogramme. Sie sang unter anderem unter dem Dirigat von Sir Simon Rattle, Ingo Metzmacher und Marek Janowski und arbeitete mit Oliver Pohl und Coco Nelegatti zusammen.

Ulrich Löns wurde im westfälischen Warendorf geboren. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst ein Orgel- und Instrumentalpädagogik-Studium an der Musikhochschule in Münster. Im zweiten Hauptfach studierte er Gesang bei Frau Dorothea Liss. Nach dem Staatsexamen nahm er ein Gesangstudium bei Frau Prof. Ingeborg Ruß an der Musikhochschule Detmold auf, das er mit der Künstlerischen Reifeprüfung (Diplom) abschloss. Meisterkurse bei Prof. Jessica Cash und Prof. Adalbert Kraus bereicherten sein Hochschulstudium. Schon während des Studiums wirkte er bei verschiedenen Ensembles und Profichören mit: Die Deutschen Bach-Vocalisten, La Petite Bande, Collegium Vocale Gent, La Chapelle Royale Paris, Rundfunkchor des WDR, Vokalensemble

des SWR. Konzertengagements als Tenorsolist in Deutschland, Österreich und Italien folgten. Nach einem solistischen Abstecher auf die Opernbühne fand er seine musikalische Heimat 1994 beim Rundfunkchor Berlin. Dort begegnete er in Friedrich Wilhelm Nahr einem prägenden Lehrer, dem er bis zu dessen Tod 2011 in Freundschaft verbunden blieb. Ende 2012 konnte er eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung bei Renate Schulze-Schindler zum NATURAL VOICE TEACHER® abschließen. Dadurch erhielt er noch einmal entscheidende, neue sängerische Impulse, die ihm auch für seine solistische Tätigkeit in Oper und Konzert zugute kamen.

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der Rundfunkchor Berlin im heutigen Konzert SoPrANe Nora von Billerbeck, Judith Engel

Annerose Hummel

Markus Schuck

Sibylle Juling

Johannes Spranger

Ingrid Lizzio

Shinhee Yoo

Inga Jäger

Katrin Fischer

Zsuzsanna Kausz-Oláh

Lotta Hultmark

Judith Löser

Catherine Hense

Georg Taube

KaEun Kim

Kristiina Mäkimattila

Petra Leipert

Judith Rautenberg

Sören von Billerbeck

Sarah Papadopoulou

Maria Schlestein

Oliver Gawlik

Sabine Puhlmann

Judith Simonis

Christoph Hülsmann

Ewa Zeuner

Artem Nesterenko

TeNöre

Jörg Schneider

Barbara Kind – solo Gesine Nowakowski Natalia Perello

Karen Rettinghaus Sylke Schwab

Uta Schwarze Jee Hye Son

Anett Taube

Beate Thiemann

Josette Micheler Wiebke Renner

Christina Seifert Tatjana Sotin

Peter Ewald

Ricarda Vollprecht

David Fankhauser

Gabriele Willert

Jens Horenburg

Isabelle Voßkühler

ALTI Roksolana Chraniuk Gundula Ehret Sabine Eyer

Robert Franke

Jason Jaesuk Kim

Johannes Klügling

Tomonobu Kurokawa Christoph Leonhardt Ulrich Löns – solo Holger Marks Jan Remmers

Sebastian Schade

Hartmut Schröder

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Joo-hoon Shin

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | albertinum

BäSSe Joachim Fiedler Erik Ginzburg

Young Wook Kim Thomas Pfützner Axel Scheidig

Rainer Schnös

Martin Schubach Volker Schwarz David Stingl

Georg Streuber

Wolfram Teßmer Georg Witt

die Provinz des Menschen heiner Goebbels

15. Januar – 10. april 2016 Kunsthalle im lipsiusbau, DresDen

the human province www.skd.museum

Gefördert durch die

PHILHARMONISCHER Kinderchor Dresden CHORDIREKTOR G u n t e r B e r g e r

Der Philharmonische Kinderchor Dresden, 1967 auf Anregung von Kurt Masur gegründet, gehört zu den führenden Kinderchören in Deutschland. Er spielt im Dresdner Musikleben und als ihr Botschafter im In- und Ausland eine wichtige Rolle. Hiervon zeugen erste Preise bei zahlreichen nationalen und internationalen Wettbewerben sowie Konzertreisen in die bedeutenden Musikstädte Deutschlands, nach Japan, China, Australien, Afrika, in die USA und in die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Philharmonische Kinderchor wirkt mit bei chorsinfonischen Konzerten und profiliert sich mit eigenen Konzerten. Das Repertoire reicht von der Musik des 16. Jahrhunderts bis hin zu zeitgenössischen Chorwerken, die bisweilen vom

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Kinderchor beauftragt und uraufgeführt wurden; Volkslieder und „Crossover“ gehören ebenfalls dazu. Mehrere CD-Aufnahmen zeugen von der musikalischen Vielseitigkeit und breitgefächerten Stilistik. Der Weg in den Chor führt von der Früherziehungsgruppe (ab ca. 5 Jahren) über die Vorbereitungsklassen (ab ca. 7 Jahren) mit etwa 10 Jahren in den großen Kinderchor. Gegenwärtig gehören diesen Gruppen und dem Kinderchor ca. 130 Kinder an. Innerhalb der Früherziehungsgruppen und der Vorbereitungsklassen erlernen die Kinder in den Bereichen Stimmbildung, Notenlehre und Chorgesang das Handwerkszeug, welches sie für eine spätere Mitwirkung im Kinderchor brauchen.

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Gunter Berger, in Greifswald geboren, erhielt seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar (Schulmusik), an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig (Orchesterdirigieren) und bei den „Wiener Meisterkursen“. Nach dem Studium begann er seine Tätigkeit als Musikpädagoge und Chorleiter in Leipzig. Von 1990 bis 2011 war Gunter Berger Dirigent des MDR Kinderchores in Leipzig. Neben der Vorbereitung für chorsinfonische Werke gemeinsam mit dem MDR Orchester und MDR Chor, gehörten eigene Konzerte und zahlreiche Fernseh-, Rundfunk- und CD-Produktionen, sowie Konzertreisen im In- und Ausland zu seinen ständigen Aufgaben. Das Repertoire des Kinderchores reicht von Alter Musik, Klassik, Chorsinfonik bis hin zur zeitgenössischen Musik. Der Chor war auch an verschiedenen Uraufführungen beteiligt, wie bspw. 1996 bei der Oper „Freitag aus Licht“ von Karlheinz Stockhausen. Darüber hinaus leitete Gunter Berger verschiedene Erwachsenenchöre. Von 2009 bis 2012 unterrichtete Gunter Berger das Fach Chorleitung an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“

in Weimar. In den Jahren zuvor übte er verschiedene Lehrtätigkeiten an der Universität, wie auch an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig aus. Mit Beginn der Spielzeit 2012/13 übernahm er die Leitung der Philharmonischen Chöre Dresden.

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Der Philharmonische Kinderchor im heutigen Konzert Aline Adam

Sophia Kreglinger

Kira Benkert

Julia Lenk

Mara Lampert

Smilla Bemme

Maris Lentzsch

Lina Bischoffberger Lieselotte Brendler

Maximilian Müller

María Dueñas Fernández

Laura Müller

Anna Müller

Amy Döring

Mathilde Dunger

Lukas Neubert

Lilith Dzialowski

Marie-Sophie Otto

Franka Feldmann

Sophie-Luise Reschke

Johanna-Maria Gabler

Irene Schüring

Nora Nüske

Malka Dzialowski

Clara Pilz

Lucia Eichler

Elisabeth Flämig

Jennifer Richter Lucas Schütze

Alba Gläßer

Liliane Hänsel

Josephine Stehle

Sophie Haubold – solo (Zweitbesetzung)

Josepha Turba

Moritz Stehle

Liv Hase

Marlene Wagner

Anna Heiland

Johanna Jubelt - solo

Cornelius Wommelsdorff

Ruth Krause

Ye Zhang

Anna Kranich

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Emily Wendland

Henrike Klemmer

Nora-Sophie Woye

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Die Dresdner Philharmonie Chefdirigent michael sanderling

Die Dresdner Philharmonie ist das Orchester der Landeshauptstadt Dresden. Ihr Chefdirigent ist – als Nachfolger von u.a. Kurt Masur, Marek Janowski und Rafael Frühbeck de Burgos – Michael Sanderling. Seit 1870 sind ihre Sinfoniekonzerte ein fester Bestandteil des städtischen bürgerlichen Konzertlebens. Bis heute ist die Dresdner Philharmonie ein Konzertorchester mit Ausflügen zur konzertanten Oper und zum Oratorium. Ihre Heimstätte ist der Kulturpalast, in dessen denkmalgeschützter Hülle bis 2017 ein neuer, hochmoderner Konzertsaal entsteht. Bis dahin sind die großen Konzerte der Philharmonie vor allem im Albertinum und im Schauspielhaus zu erleben. Die musikalische und stilistische Bandbreite der Dresdner Philharmonie ist groß. Einerseits hat sich das Orchester im romantischen Repertoire einen eigenen, „deutschen“ Klang bewahrt. Zum anderen hat es sich eine klangliche und stilistische Flexibilität sowohl für die Musik

des Barock und der Wiener Klassik als auch für moderne Werke erarbeitet. Gemeinsam mit dem Kreuzchor gestaltet die Dresdner Philharmonie Bach-Aufführungen in der Kreuzkirche. Für große chorsinfonische Werke steht dem Orchester mit dem Philharmonischen Chor ein exzellenter Partner zur Seite. Auch die Kammermusik und die Kammersinfonik, (Philharmonischens Kammerorchester Dresden) spielen eine große Rolle. Die Dresdner Philharmonie kann sich nicht nur über einen großen Abonnentenstamm freuen, mit Familienprogrammen, Filmmusikkonzerten u.a. gelingt es ihr auch, neue Publikumsgruppen für die klassische Musik zu gewinnen. Gastspiele in aller Welt zeugen vom hohen Renommee in der Klassikwelt. Derzeit entsteht für das Label Sony Classical ein neuer CD-Zyklus unter der Leitung von Chefdirigent Michael Sanderling, der die Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch und Beethoven in einen Dialog bringt.

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Die Dresdner Philharmonie im heutigen Konzert 1. V i o lin e n

B r ats c h e n

Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV

Hanno Felthaus KV

Prof. Wolfgang Hentrich KV

Matan Gilitchensky

Heide Schwarzbach KV

Steffen Seifert KV

Beate Müller KV

Prof. Roland Eitrich KV Marcus Gottwald KV

Steffen Neumann KV

Antje Becker KV

Joanna Szumiel KM

Alexander Teichmann KM

Sonsoles Jouve del Castillo

Ute Kelemen KV

Johannes Groth KV Thomas Otto

Heiko Mürbe KV Tilman Baubkus

Harald Hufnagel

Eunyoung Lee

Deborah Jungnickel

V i o l o n c e lli

Xianbo Wen

Matthias Bräutigam KV

2. V i o lin e n

Rainer Promnitz KV

Elgita Polloka

Victor Meister KV Thomas Bäz KV

Markus Gundermann

Daniel Thiele KV

Adela Bratu

Alexander Will KM

Denise Nittel

Bruno Borralhinho

Reinhard Lohmann KV

Hans-Ludwig Raatz

Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV

Prof. Benedikt Hübner KM

Jörn Hettfleisch

Bringfried Seifert KV

Christiane Liskowsky KM

Donatus Bergemann KV

Constanze Sandmann KV Susanne Herberg KM Jiwon Lim**

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K o nt r ab ä ss e

Andreas Hoene KV

Tobias Glöckler KV

6./ 7. FEB 2016, Sa / So, 19.30 Uhr | Albertinum

Ilie Cozmatchi KV

Rebecca Fröhlich**

Flöten

P auk e / S c hlagw e r k

Karin Hofmann KV

Stefan Kittlaus

Götz Bammes KV

Oliver Mills KM Gido Maier KM

Ob o e n

Alexej Bröse

Sven Forker*

Johannes Pfeiffer KV

Sarah Mahmoud*

Prof. Guido Titze KV

K la r in e tt e n

S a x o ph o n e

Prof. Hans-Detlef Löchner KV

Friedemann Seidlitz*

Klaus Jopp KV

Frank Brumme*

Dittmar Trebeljahr KV

Anja Bachmann*

F ag o tt e

K lavi e r / C e l e sta

Daniel Bäz KM

Thomas Mahn*

Robert-Christian Schuster KV

Sonnhild Fiebach*

Prof. Mario Hendel KV

Susanne Barnkoth*

T r o mp e t e n

Valérie Hartmann-Claverie*

Felix Amrhein**

Ond e s M a r t e n o t

Andreas Jainz KV Csaba Kelemen

Björn Kadenbach

Nikolaus von Tippelskirch

P o saun e n Stefan Langbein KM Joachim Franke KV

KM Kammermusiker · KV Kammervirtuos

Peter Conrad KV

* Gast ** Substitut

Dietmar Pester KV

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groSSe KunSt BrAuCht gute FreunDe WIr DANKeN DeN FörDererN Der DreSDNer PHILHArMoNIe

Heide Süß & Julia Distler

13. FEB 2016, SA , 16.00 UHR, KREUZKIRCHE

Dresdner Gedenktag Barber | Britten | Howells | Vasks Michael Sanderling | Dirigent Sophia Jaffé | Violine

Kreuzorganist Holger Gehring

Philharmonischer Chor Dresden Gunter Berger | Einstudierung

17. APR 2016, SO, 18.00 UHR, KREUZKIRCHE

Kruzianer und Komponist Schubert | Rasch | Haydn Leo McFall | Dirigent

Wolfgang Hentrich | Violine

PHILHARMONIE IN DER KREUZKIRCHE

BESUCHERSERVICE WEISSE GASSE 8 | TELEFON 0351 4 866 866

www.dresdnerphilharmonie.de

Impressum Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass Bild- und Tonaufnahmen jeglicher Art während des Konzertes durch Besucher grundsätzlich untersagt sind. Dresdner Philharmonie

Besucherservice

Postfach 120 424

Telefon 0351 4 866 866

01005 Dresden

[email protected]

Chefdirigent: Michael Sanderling

Text: Albert Breier

Ehrendirigent: Kurt Masur †

Redaktion: Adelheid Schloemann und Matthias Greß

Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy

Grafische Gestaltung: büro quer

Intendantin: Frauke Roth

Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH

Textnachweis Der Text Daten und Fakten beruht auf dem Artikel Honegger: Jeanne d’Arc au bûcher von Hans-Peter Rösler, erschienen in Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters. Die deutsche Standard-Übertragung des Librettos von Hans Reinhart wurde leicht überarbeitet. Die Werkeinführung ist ein Originalbeitrag für dieses Heft, Abdruck nur mit Genehmigung des Autors. Bildnachweise Bertrand de Billy © Marco Borggreve, Reto Nickler © Larry Williams, Johanna Wokalek © Stefan Klüter, Franz Grundheber – Agentur, Katerina Tretyakova © Dietmar Scholz, Guanqun Yu – privat, Janina Baechle © Nancy Horowitz, Herbert Lippert © Michael Poehn, Andreas Scheibner – privat, Imke Büchel © Janine Guldener, Johannes Terne © Thomas Mälzer, Tom Quaas © Oliver Betke, Rundfunkchor Berlin © Rundfunkchor Berlin / Johannes Holthaus, Michael Alber © Ulrich Pfeiffer, Barbara Kind – privat, Ulrich Löns © Matthias Heyde, Philharmonischer Kinderchor Dresden © Nikolaj Lund WEITERE ABBILDUNGEN: S. 2: Miniatur aus „Vigiles du roi Charles VII.“: Jeanne d‘Arc gefangen, 15. Jhd.; S.3: Jules Eugène Lenepveu: Jeanne d’Arc bei der Belagerung von Orléans, Gemälde, 1886 – 1890 (beide Wikimedia Commons); S. 4: Miniatur aus A. Durafour: Vie de femmes célèbes; S. 7 Buchillustration 15. Jhd. (beide G. und A. Duby, Die Prozesse der Jeanne d’Arc, Berlin 1999), S. 9 Bildarchiv der Dresdner Philharmonie Preis: 2,50 €

SOL GABETTA bei Sony Classical Vasks Auf ihrer neuen CD präsentiert Sol Gabetta Werke des lettischen Komponisten Pe¯teris Vasks, unter anderem das ihr gewidmete Cellokonzert Presence mit der Amsterdam Sinfonietta.

Beethoven: Tripelkonzert Die brillante Neueinspielung des berühmten Konzertes mit Sol Gabetta, Giuliano Carmignola und Dejan Lazić als Solisten und dem Kammerorchester Basel unter Giovanni Antonini. Auch die drei ergänzenden BeethovenOuvertüren machen diese CD zu einem Ereignis.

Sol Gabetta hat mit ihrem Freund, dem herausragenden französischen Pianisten Bertrand Chamayou, Werke für Cello und Klavier von Chopin und dessen Freund, dem Cellisten Franchomme, aufgenommen. „Wunderschöne Romantik für eine Traumbesetzung“ Südwest Presse www.solgabetta.de www.sonymusicclassical.de www.facebook.com/sonyclassical

Foto: © Marco Borggreve

Chopin