JAHRESBERICHT 2014 ER IST BLIND. DOCH WIR SIND DA. HUNDERTE STUNDEN IM JAHR. SIE IST SEHBEHINDERT

JAHRESBERICHT 2014 ER IST BLIND. SIE IST SEHBEHINDERT. DOCH WIR SIND DA. HUNDERTE STUNDEN IM JAHR. INHALT INHALTSVERZEICHNIS JAHRESBERICHT 2014 ...
Author: Gerda Flater
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JAHRESBERICHT 2014

ER IST BLIND.

SIE IST SEHBEHINDERT.

DOCH WIR SIND DA. HUNDERTE STUNDEN IM JAHR.

INHALT

INHALTSVERZEICHNIS JAHRESBERICHT 2014 GEMEINSAM MEHR SEHEN Einzige Salzburger Selbsthilfeorganisation für Blinde und Sehbehinderte Wir beraten und helfen So werden Sie Mitglied SENSIBILISIERUNG Sensible Aufklärung für Akzeptanz in der Gesellschaft Frühstück im Dunkeln Wertvolle Erfahrung für Schüler

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Akustische Ampeln mit Funkanforderung 11 Im Salzburg Museum – eigenes Erleben macht sensibel 12

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ARBEIT – FREIZEIT – SOZIALES Selbstbestimmt durch das Leben Fehlsichtigkeit ist kein Schicksal Alles zum Wohlfühlen – das Massagefachinstitut Gemeinsames Erleben macht selbstbewusst Teilnahme an Meisterschaften und Wettbewerben

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SPENDEN Lichtblicke für Sehbehinderte Gemeinsam für ein Ziel

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VORWORT

SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, wir freuen uns, dass Sie den Jahresbericht 2014 des Blindenund Sehbehindertenverbandes Salzburg (BSVS) in den Händen halten. Er bietet Ihnen einen Überblick über unsere Arbeit, die sehbeeinträchtigten Menschen hilft, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Wenn Sie durch das Heft blättern, werden Sie feststellen, dass wir zahlreiche Leistungen erbringen: Wir beraten Menschen mit Sehbehinderung, führen Schulungen durch, kümmern uns um Sensibilisierungsarbeit, haben ein großes Veranstaltungs- und Kursangebot – um nur unsere wichtigsten Leistungen zu nennen. Es ist aber nicht nur die Vielfalt, die beeindruckt, sondern auch die Zeit, die wir dafür aufwenden: Über 1000 Stunden zuzüglich der Leistungen unserer Zivildiener standen wir im Jahr 2014 im persönlichen Kontakt mit unseren Mitgliedern. Dazu kommt jene Zeit, die wir „hinter den Kulissen“ gearbeitet haben – für Organisation, Besprechung und Recherche. Mit dieser Zahl möchte ich Ihnen verdeutlichen, wie wichtig unser Verein für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen ist – der Bedarf an unseren Leistungen ist groß. Unsere 414 ordentlichen Mitglieder erfahren durch den BSVS Chancen, die ihnen sonst wahrscheinlich verwehrt blieben – das schwere Schicksal der Betroffenen wird so ein Stück leichter. Dass wir auch in Zukunft ihr verlässlicher Partner sein dürfen, ist unser dringlicher Wunsch. Viel Freude beim Lesen unseres Jahresberichts wünscht Ihr

Josef Schinwald Obmann des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Salzburg

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GEMEINSAM MEHR SEHEN.

Personalia

EINZIGE SALZBURGER SELBSTHILFEORGANISATION FÜR BLINDE UND SEHBEHINDERTE Der Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS) wird seit 1999 als eigenständige Landesorganisation in Salzburg geführt. Er ist Teil des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich (BSVÖ). Selbst betroffene, aber auch sehende Mitarbeiter kümmern sich um die Anliegen jener Menschen, deren Sehkraft nachlässt, stark beeinträchtigt oder nicht mehr vorhanden ist. Der BSVS ist als Verein orga-

nisiert und hat seinen Sitz in Salzburg. Mit dem Statut vom 24. Mai 2014 wurde die Zugangsbegrenzung von 10 auf 30 % Sehvermögen erweitert.

Zehn Jahre lang war Gerlinde Kämmerer (Bild) für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich, 2014 hat sie sich beruflich neu orientiert. Ihre Nachfolger sind Michaela Hasslacher und Erich Holfeld. Liebe Gerlinde, herzlichen Dank für deinen Einsatz!

Seit 2007 leitete Roswitha Stadler mit viel Einsatz das Kulturreferat des BSVS. Sie gab ihre Tätigkeit aus wirtschaftlichen Gründen an Annemarie Hagenhofer (Bild) ab. Auch dir, liebe Roswitha, sei herzlich gedankt!

Der Verein verfolgt ausschließlich gemeinnützige Ziele im Sinne der Bundesabgabenordnung; seine Tätigkeit ist nicht auf Gewinn ausgerichtet. Dementsprechend schlank ist die Organisationsstruktur.

Der Vorstand im Jahr 2014 Josef Schinwald Datenschutz- und Spendenbeauftragter 1. Obmann-Stellvertreter: Helmut Werber 2. Obmann-Stellvertreterin: Margaret Heger Der BSVS ist Kassier: Richard Höller Landesorganisation des Kassier-Stellvertreterin: Annemarie Hagenhofer Schriftführerin: Anna Sieglhuber Schriftführerin-Stellvertreter: Felix Freisinger Obmann:

Die Landesgruppenleitung im Jahr 2014 Beisitzer: Ersatzbeisitzer:

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Siegfried Filippi, Elisabeth Pertiller, Gerhard Prodinger, Helga Schweighofer, Markus Sturm N.N.

GEMEINSAM MEHR SEHEN.

WIR BERATEN UND HELFEN Gemeinsam mehr sehen – das ist unser Motto. Sehbehinderte Menschen haben im Alltag und Berufsleben unterschiedlichste Aufgaben zu bewältigen. Das ist nicht immer einfach. Eine erste hilfreiche Unter-

stützung kann hier die fachkundige und persönliche Beratung sein. Wir bieten mit unserem kompetenten Team die professionelle Betreuung Salzburger Betroffener und deren Angehöriger.

Hilfsmittel

Beratungen/Schulungen

Veranstaltungen

Mobilitätstraining

Lässt das Augenlicht nach, gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die das Leben erleichtern – von der sprechenden Uhr bis zum Monitorlesegerät. Unsere ausgebildete LowVision-Expertin Ursula Weber klärt in einem ausführlichen Beratungsgespräch, was benötigt wird. Auch die Finanzierung ist Thema.

Gemeinsam etwas zu erleben, stärkt das Selbstbewusstsein, gibt Kraft und vor allem Freude am Leben. Nach dem Motto „für jeden etwas“ bietet der BSVS ein breites Programm – vom Trommelworkshop über Englischkurse und kreativem Handwerk bis zu kulturellen Highlights wie Theaterbesuche oder Konzerte.

Gerade zu Beginn einer Seheinschränkung oder einer Erblindung gilt es für den Betroffenen und sein Umfeld, Herausforderungen zu meistern. Wir haben ein vielfältiges Kursangebot – von Computerschulung bis Blindenschrift.

Schlecht oder nichts zu sehen, schränkt ein. Davon ist besonders die Mobilität betroffen. Was früher einfach war, wird zur Herausforderung. Was hier hilft, ist ein Mobilitätstraining. Ausgebildete Trainer vermitteln im BSVS die notwendigen Techniken, damit die Orientierung in der Öffentlichkeit klappt.

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GEMEINSAM MEHR SEHEN.

Frühstück im Dunkeln – für Sehende Mit Blindentaststock und Dunkelbrille lassen sich Sehende auf ein Blind Date der besonderen Art ein: Beim Frühstück

im Dunkeln erahnen die Besucher, wie ein blinder Mensch seinen Alltag bewältigt. Ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz Sehbeeinträchtigter und Blinder.

Auch im Jahr 2014 unterstützte unser professionelles Team die Betroffenen – in mehr als 800 Beratungsstunden.

Blindenführhunde

Führhunde sind eine unschätzbare Hilfe für blinde Menschen. Sie helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Doch leider ist ein Blindenführhund so teuer wie ein Mittelklassewagen. Und nur ein Teil wird von der öffentlichen Hand finanziert – deshalb versucht der BSVS ebenfalls zu helfen.

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GEMEINSAM MEHR SEHEN.

SO WERDEN SIE MITGLIED Alle blinden und sehbehinderten Personen, die einen Visus von höchstens 3/10 oder/ und einen Gesichtsfeldausfall haben, können beim Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS) ordentliches Mitglied werden. Mit Ende 2014 hatte der BSVS 498 Mitglieder, davon 414 ordentliche. Im vergangenen Jahr gab es 40 Neueinschreibungen und 11 Austritte – vorwiegend altersbedingt oder wegen der Übersiedelung in ein anderes Bundesland. 25 Mitglieder sind verstorben, wir werden sie in allerbester Erinnerung behalten. Als wichtigstes Informationsmittel steht den Mitgliedern das Rundschreiben auch via Telefon abrufbar zur Verfügung; neun Ausgaben wurden davon im letzten Jahr verschickt. 2014 wurden neben der Generalversammlung eine außerordentliche Generalversammlung, 8 ordentliche Sitzungen und eine außerordentliche Sitzung abgehalten. Mitglieder des BSVS haben an allen einberufenen Sitzungen der BSVÖ-

Mitglieder per Jahresende 2014 498 Dachorganisation und seiner Gremien teilgenommen und die Generalversammlungen aller Landesorganisationen besucht. Der BSVS ist im Behindertenbeirat der Stadt Salzburg vertreten und war bei allen Sitzungen und für unsere Zielgruppe wesentlichen Begehungen anwesend und hat auch an den Vernetzungstreffen des Bundessozialamtes teilgenommen. Ebenso haben wir alle von anderen Einrichtungen und Organisationen organisierten Veranstaltungen besucht, wenn es um die Interessen von blinden und sehbehinderten Menschen ging. Zur 15. ordentlichen Generalversammlung 2014 erschienen mehr als 120 Personen. Sieben bekamen für ihre 25-jährige Treue zum BSVS die Ehrenmitgliedsnadel mit Urkunde verliehen. Einem Mitglied durften wir sogar zur 50-jährigen Mitgliedschaft gratulieren. Unsere beiden Zivildienstleistenden Heinrich Giglmayr und Michael Mühlbacher unterstützten uns im vergangenen Jahr tatkräftig. Sie waren 900 Stunden für unsere Mitglieder im Einsatz.

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SENSIBILISIERUNG

SENSIBLE AUFKLÄRUNG FÜR AKZEPTANZ IN DER GESELLSCHAFT Wichtige Partner sind dabei der Behindertenbeirat der Stadt Salzburg, die „Soziale Initiative Salzburg“ (SIS) – und viele andere mehr. So gibt es schon seit längerer Zeit das Projekt „Aus anderer Sicht im Bus“. Hier hat der BSVS, vertreten durch Peter Weiser, die Möglichkeit, mit Lenkern der Salzburger O-Busse die Probleme blinder und sehbehinderter Menschen zu diskutieren. Ziel der Schulungen ist es, das Service der Salzburg AG noch weiter zu verbessern. Eine andere Möglichkeit der Aufklärung sind Vorträge und die Teilnahme an Messen. Bei Präsentationen im Rahmen der Seniorenmesse „51 Plus“ im Messezentrum nutzte der BSVS die Gelegenheit, auf die besonderen Bedürfnisse blinder und seheingeschränkter Personen hinzuweisen.

© Bernd Kasper / PIXELIO

Menschen mit Behinderung haben es nicht immer leicht. Vorurteile begegnen ihnen fast täglich. Selten entstehen diese aus bewusster Böswilligkeit, sondern viel öfter aus Unwissen oder Angst. Deshalb ist es dem Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS) ein Anliegen, Sensibilisierungsarbeit zu leisten: Das Zusammenleben von Sehenden, Sehbehinderten und blinden Menschen soll ohne Befangenheit funktionieren. Die langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass eine bestimmte Methode beim Abbau von Berührungsängsten am besten funktioniert: das eigene Erleben. Wer zum Beispiel durch eine Dunkelbrille eine leise Vorstellung davon bekommt, wie sich ein blinder Mensch im Straßenverkehr fühlt, wird mehr Verständnis für seine Situation aufbringen.

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SENSIBILISIERUNG

FRÜHSTÜCK IM DUNKELN Die Veranstaltung „Frühstück im Dunkeln“ ist fixer Bestandteil des BSVS-Programms. Obmann Josef Schinwald und seine Gattin Sonja begleiten als blinde „Experten“ die Besucher beim Abenteuer in völliger Dunkelheit.

Hier bekommen Sehende Antworten auf Fragen wie: • Wie gehe ich mit einem Blindentaststock? • Wie orientiere ich mich? • Wann ist meine Tasse voll? • Wie erwische ich das richtige Glas Marmelade, wenn mehrere am Tisch stehen? • Wie bewältigt ein Blinder die Aufgaben des täglichen Lebens? • Wie funktioniert Kochen, Wäsche waschen, Einkaufen etc.? Schon auf dem Weg vom Parkplatz zum Vereinshaus, ausgestattet mit Blindentaststock und Verdunkelungsbrille, kommen den Gästen viele Gedanken. Auch das

Unkostenbeitrag Erwachsene € 5,00 Schüler & Jugendliche € 3,00 Anmeldungen direkt beim Blindenund Sehbehindertenverband Salzburg unter der Telefonnummer 0662 43 16 63 oder per E-Mail an [email protected]

Gleichgewichtsgefühl scheint bei einigen gestört. Dann, im Frühstücksraum, gibt es keine Sitzordnung. Es ist nicht mehr wichtig, neben jemanden zu sitzen, der einem „zu Gesicht steht“. Eher geht es womöglich darum, die Person „gut riechen zu können“. Kommen am Ende viele Fragen und herrscht am Tisch wilde Unordnung, so hat die Veranstaltung ihren Zweck erfüllt: Wir konnten einen Beitrag zum Abbau von Ängsten und Vorurteilen leisten. Im Vorjahr besuchten uns mehr als 40 verschiedene Gruppen: So nahmen mehr als 600 Personen an einem Frühstück im Dunkeln teil. Kinder, Jugendliche, Erwachsene aus verschiedenen Schulen und Tätigkeitsfeldern ließen sich beim Abenteuer mit vier Sinnen vom BSVS begleiten.0

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SENSIBILISIERUNG

WERTVOLLE ERFAHRUNG FÜR SCHÜLER „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit Dusty eine Schule besuche. Kinder und Jugendliche haben kaum Berührungsängste und sind mit Feuereifer bei der Sache“, erzählt Margaret Heger begeistert. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS) richtet seine besondere Aufmerksamkeit auf die Sensibilisierung Kinder und Jugendlicher. Margaret Heger besuchte mit ihrem Blindenführhund Dusty auch im Jahr 2014 zahlreiche Salzburger

Kindergärten und Schulen. Begleiterinnen waren Low-Vision-Expertin Ursula Weber und die blinde BSVS-Projektmitarbeiterin Sonja Schinwald. So erfuhren die Kinder aus „erster Hand“ viel Interessantes über das Leben mit einer Sehbeeinträchtigung. Das Programm ist vielfältig: Wie funktioniert das Gehen mit Blindenstock? Welche „Tricks“ beherrscht ein Blindenführhund? Wie lernen blinde Menschen lesen? – Diese Fragen, und noch viele mehr, werden im Rahmen der Veranstaltung beantwortet. Besonders spannend ist es für die Kinder, selbst in die Welt eines Menschen mit Sehbehinderung einzutauchen – mit Hilfe einer Dunkelbrille. Dauergast ist der BSVS mittlerweile an der Pädagogischen Hochschule (PH), wo in Zusammenarbeit mit der „Sozialen Initiative Salzburg“ (SIS) die angehenden Lehrer mit den speziellen Bedürfnissen Sehbehinderter vertraut gemacht werden: Denn neben der Sensibilisierung ist auch Information wichtig. 2014 waren wir Projektpartner ausgewählter Schulen – wie dem Wirtschaftskundlichen Realgymnasium und dem Musischen Gymnasium. Studierende der FH Salzburg konnten wir durch empirische Daten bei der Umsetzung einer wissenschaftlichen Arbeit im Bereich Tourismuswebpages unterstützen.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

AKUSTISCHE AMPELN MIT FUNKANFORDERUNG Nach Erblindung oder mit einer Sehbehinderung mobil zu sein – und das ohne fremde Hilfe –, ist für die Betroffenen enorm wichtig. Dies stellt einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben dar. Dazu gehört auch die Sicherheit, eine Kreuzung möglichst gefahrlos überqueren zu können. Wichtige

Maßnahme dabei: akustische Ampeln mit Funkanforderung. Aus 30 bis 40 Metern kann die Ampel mit einem Sender auf Basis der Eurofrequenz aktiviert werden. Das heißt, die Akustik der Ampel wird per Funk eingeschaltet, läuft drei bis vier Durchgänge und schaltet sich dann wieder ab. Ein ständiges Tackern gehört für die Anrainer damit der Vergangenheit an. „Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Das heißt aber nicht, dass es jetzt nur noch Ampeln mit Sender geben soll. Die Taster sollten auf alle Fälle bleiben, denn es gibt ja auch andere Zielgruppen, die die Taster zum Überqueren der Ampel brauchen. Außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass alle Personen über einen Sender verfügen“, so BSVS-Obmann Josef Schinwald.

Die Funkhandsender werden beim Blinden- und Sehbehindertenverband gegen eine Kaution von € 20,00 ausgegeben. Der aktuelle Stand der bereits umgerüsteten Anlagen wird auf www.bsvs.at/ampelanlagen.html veröffentlicht.

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

IM SALZBURG MUSEUM EIGENES ERLEBEN MACHT SENSIBEL Anlässlich des Tags des weißen Stockes hatten Journalisten am 16. Oktober 2014 die Möglichkeit, „blind“ ins Museum zu gehen: Unter dem Motto „Bitte berühren“ bot der Blinden- und Sehbehindertenverband Salzurg (BSVS) gemeinsam mit dem Salzburg Museum einen Aktionstag, dessen Thema die inklusive Kulturvermittlung war: Auch Menschen mit Sehbehinderung sollen in den Genuss kultureller Erfahrung kommen dürfen – entsprechend der UN-Konvention. Sehende machten im Rahmen der Veranstaltung die Erfahrung, mit Dunkelbrille und Langstock die Ausstellung „Krieg. Trauma. Kunst. Salzburg und der erste Weltkrieg.“

zu erkunden. Begleitet wurden die Journalisten von sehbehinderten Personen. „Da passieren spannende Dinge“, erzählt BSVS-Obmann Josef Schinwald. Nadja Al-Masri-Gutternig, Verantwortliche des Salzburg Museums für inklusive Kunstvermittlung, arbeitete das Programm aus. Die Veranstaltung erzielte ein äußerst erfreuliches Medienecho. Neben mehreren Zeitungsartikeln – nicht nur die Austria Presse Agentur (APA) hat das wichtige Thema aufgegriffen – war auch ein Fernsehbericht in der ORF-Nachrichtensendung „Salzburg Heute“ zu sehen.

Unsere fünf Kriterien zum barrierefreien Museumsbesuch 1. Leitsystem zur Orientierung Ideal ist ein taktiles Blindenleitsystem im Gebäude. 2. Audioguides mit automatischer Objekterkennung Das Anhören der Exponatsbeschreibungen ist mit Audioguide in Ruhe möglich. 3. Licht, Kontraste, Markierungen sind wichtig Eine starke Beleuchtung hilft beim Kontrastsehen und macht Hindernisse erkennbar. 4. Klare Kennzeichnung hilft Die erste und letzte Stufe sollte markiert sein und Treppen und Exponate sollten mit dem Taststock nicht unterlaufen werden können.

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5. Eine Spezialführung ist das Optimum Eine Spezialführung für blinde und sehbehinderte Menschen ist wünschenswert.

ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES

SELBSTBESTIMMT DURCH DAS LEBEN Vier blinden- und sehbehindertengerechte Computerschulungsplätze stellt der BSVS nicht nur seinen Mitgliedern, sondern allen Interessierten zur Verfügung. Finanziert wurden diese vom Sozialministeriumservice (Landesstelle Salzburg) – und zwar aus den Mitteln der Beschäftigungsoffensive der österreichischen Bundesregierung. Dort lernen Blinde und hochgradig Sehbehinderte, selbstständig mit dem Computer umzugehen. Eine sehende Vertrauensperson ist somit für die Abwicklung von Bankgeschäften oder das Verfassen von Briefen nicht mehr notwendig – die Privatsphäre des Betroffenen bleibt gewahrt. Damit ist der blinde oder seheingeschränkte Mensch dem Ziel, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, einen großen Schritt näher.

Die besten Voraussetzungen

Ein weiteres wichtiges Ziel ist die Verbesserung der Chancen blinder und seheingeschränkter Menschen in der Arbeitswelt. Die Erkennung persönlicher Stärken und Schwächen, der optimale Einsatz optischer und technischer Hilfsmittel sowie der sichere Umgang mit modernen Kommunikationsmittel sind wichtige Ansatzpunkte für die berufliche Weiterentwicklung. Je nach Vorkenntnissen, den persönlichen Möglichkeiten, den Interessen und nach Bedarf werden verschiedene Kurse kostenlos angeboten.

Im Jahr 2014 wurden wieder Computerkurse mit mehr als 180 Unterrichtseinheiten abgehalten. Finanziert durch

Unser Angebot umfasst folgende Kurse: UE Maschinschreibkurs 36 Texterkennungs- und Vorlesesysteme 12 Betriebssystem MS Windows – Windows 7 und 8 24 Basiskurs – Computereinführung 72 Basiskurs – individueller Aufbau 48 Textverarbeitung – Einführung 24 Textverarbeitung – individueller Aufbau 24 Tabellenkalkulation – Einführung 24 Tabellenkalkulation – individueller Aufbau 24 Datenbanken 36 Internet und Mailprogramme 36 Internet – individueller Aufbau 36 Einführung in HTML-Programmierung und Arbeiten mit Webinterfaces, 36 Screenreader, Brückensoftware für MS Windows – Jaws, Cobra, Window Eyes 32 Netzwerk- und Serveradministration – Einführung 16 Netzwerk- und Serveradministration – individueller Aufbau 16 Vermittlungs- & Callcenterapplikationen 16 Individuelle Arbeitsplatzschulungen 16 Datensicherheit am PC und Datensicherung 24 Nachschlagewerke und Lexika 16

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES

FEHLSICHTIGKEIT IST KEIN SCHICKSAL Wenn die Augen nicht mehr so recht wollen und das Sehen immer schlechter wird, lassen sich viele Situationen mit bestimmten Hilfsmitteln gut meistern. Eine professionelle Anlaufstelle dafür ist Ursula Weber, ausgebildete Low-Vision-Trainerin beim Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS). Mittlerweile gibt es viele Hilfsmittel, die Betroffenen helfen, selbstbestimmt durch ihren Alltag zu kommen. Dafür ist es aber wichtig zu wissen, was für den Einzelnen das Richtige ist. In einem ausführlichen Testverfahren, das sich „Low Vision“ nennt, ermittelt Ursula Weber zunächst, wie viel Sehkraft noch vorhanden ist. Danach wählt sie die passenden Hilfsmittel aus – diese können im Vereinshaus getestet werden. Auch erarbeitet der BSVS Finanzierungsmodelle, da die Hilfsmittel meist sehr teuer sind. Ursula Weber: „Viele Menschen, die zu mir kommen, sind völlig verunsichert. Ihnen wurde nur gesagt, dass sie sehr schlecht sehen und dass es noch schlechter werden wird. Aber damit muss sich niemand zu-

friedengeben. Denn für jeden, und sei sein Sehrest noch so klein, gibt es inzwischen die passenden Geräte, die den Alltag erleichtern.“

Hilfsmittel: Vom Blindenführhund bis zum Vorlesegerät Unschätzbare Hilfe für Blinde können Blindenführhunde leisten. Diese speziell ausgebildeten Hunde sind jedoch sehr teuer und nur ein Teil wird von der öffentlichen Hand finanziert. Margaret Heger ist seit 2012 die Ansprechpartnerin im Blindenführhundereferat. Eines der einfachsten Hilfsmittel ist der Blindenstock. Durch ein entsprechendes Mobilitätstraining erlernt man den Umgang. Schreibgeräte, Notizrekorder oder auch Daisyplayer (Hörbuchrekorder) sind weitere wichtige Begleiter. Für stark Seheingeschränkte gibt es Vorlesesysteme. Außerdem existieren eine Reihe von Geräten mit Sprachausgabe: Uhren, Thermometer, Waagen, Blutdruck- oder Zuckermessgeräte, Längenmaße etc. Für Blinde

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES existieren auch so genannte Lichtdetektive. Sie orten durch unterschiedliche Signale Lichtquellen. Weiters gibt es für Handys Sprachsoftware. Damit ist es möglich, den Displayinhalt der Geräte vorlesen zu lassen, um so selber SMS oder das Telefonverzeichnis im Telefon benutzen zu können. Selbst Festplattenrekorder gibt es mittlerweile mit guter Sprachausgabe, so dass man hier z.B. Videotext oder EPGProgrammführer „lesen“ kann.

Lupen und Co.

Neben Brillen sind hier natürlich Lupen jeglicher Art und Größe zu nennen. Es gibt Modelle mit Beleuchtung, so dass man immer gute Lichtbedingungen hat. Bei bestimmten Augenerkrankungen braucht es auch besonderen Lichtschutz, z.B. Kantenfilter, um die Blendwirkung abzumildern. Zusätzlich zu der optischen Möglichkeit der Vergrößerung gibt es auch elektronische Optionen. Fernsehlesesysteme sind Geräte, bei denen das Lesegut auf einen Bildschirm projiziert wird. Es gibt aber auch

Videokamerasysteme, mit deren Hilfe man Ziele wie z.B. Schriftstücke direkt anpeilen kann, um sie ebenfalls auf einen Bildschirm zu holen. Mit Zoomfunktion geht das sogar aus der Ferne. Theoretisch kann man unter einer solchen Kamera auch stricken und andere Arbeiten verrichten oder Fotos ansehen. Die Geräte sind so ausgelegt, dass man vergrößern, Kontraste verändern und Schriften besonders einstellen kann. Sprachausgabe-Programme und eine Braillezeile machen den Zugang zum Bildschirminhalt und somit das Arbeiten am Computer möglich.

Hilfsmittelausstellungen

Um unsere Mitglieder auf dem neuesten Stand der Hilfsmitteltechnologie zu halten, haben wir auch im Vorjahr wieder die beiden führenden Unternehmen auf dem Gebiet in unser Vereinshaus eingeladen.

Firma Baum

19. März 2014 und 23. Oktober 2014

Firma Transdanubia

5. März 2014 und 8. Oktober 2014 Im Jahr 2014 haben rund 170 Personen eine Low-Vision-Beratung in Anspruch genommen. Zusätzlich konnte der BSVS die finanzielle Unterstützung für zahlreiche Hilfsmittel bereitstellen. Neben Mitteln der öffentlichen Hand kommen hier vor allem Spendengelder zum Einsatz. Ohne diese Aufwendungen würden viele blinde und seheingeschränkte Menschen in die völlige Abhängigkeit schlittern.

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES

ALLES ZUM WOHLFÜHLEN DAS MASSAGEFACHINSTITUT Das Massagefachinstitut im Haus des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Salzburg (BSVS) bietet klassische Massage oder Spezialanwendungen. Alles was zum Wohlfühlen gehört. Und das Gute daran: Jeder ist willkommen, denn das Angebot können auch Nicht-BSVS-Mitglieder nutzen. Martin Blühweis und Markus Zechmann sind professionell ausgebildete Masseure. Auf ihre Augen können sich die beiden nicht mehr verlassen, dafür umso mehr auf ihre Hände. Menschen mit eingeschränkter Sehkraft entwickeln anerkanntermaßen ganz besondere taktile Fähigkeiten. Damit gehören sie zu den Besten auf dem Gebiet der manuellen Therapien. Ihr ausgeprägter Tastsinn erlaubt ein rasches und genaues Aufspüren von muskulären Verspannungen und anderen Beschwerden am Bewegungsapparat. Seit kurzem verfügt das Massageinstitut über einen zweiten modernen, hellen Praxisraum.

Klassische Massage & Spezialanwendungen Die Klassische Massage dient vor allem zur Vorbeugung und Behandlung von Verspannungen der Muskulatur. Die Bindegewebsmassage arbeitet hauptsächlich mit Dehnund Zuggriffen am Bindegewebe. Der Stoffwechsel wird verbessert und Schmerzen gelindert. Die Fußreflexzonenmassage wirkt über die Areale am Fuß, die bestimmten Körperteilen und Organen entsprechen. Die Massage beeinflusst die zugeordneten Organe und wirkt entspannend und ausgleichend. Ödeme und Schwellungen werden mit der Lymphdrainage behandelt. Die Segmenttherapie findet Anwendung bei organischen Störungen, Verspannungen, Durchblutungsstörungen etc.

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Massage

Fachinstitut in Liefering Mo bis Do 08:00 – 20:00 Uhr Fr 08:00 – 14:00 Uhr Termine nach Vereinbarung Tel. E-Mail:

0662 43 16 63-15 [email protected]

Adresse: Schmiedingerstraße 62 Parkplätze: vorhanden

ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES

GEMEINSAMES ERLEBEN MACHT SELBSTBEWUSST Bei allen Aktivitäten des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Salzburg (BSVS) steht die Selbständigkeit des betroffenen Menschen im Vordergrund. Dabei fällt der Mobilität eine wichtige Rolle zu. Gerade am Anfang einer Erblindung oder Seheinschränkung ist es wichtig, nicht in die Isolation abzusinken. Gemeinsam etwas erleben stärkt das eigene Bewusstsein, gibt Kraft und vor allem wieder Freude am Leben. Dieses gemeinsame Erleben ist dem BSVS für seine Mitglieder sehr wichtig – mit einem vielseitigen Programm, das alle Wünsche erfüllt.

Kulturelle Highlights 2014

Bei den monatlichen Kulturtreffen im Cafe Niemetz tauschen sich Mitglieder über Neuigkeiten aus der Salzburger Kulturszene aus. Besonderer Dank gilt hier der freundlichen und äußerst zuvorkommenden Bedienung des Cafes. Auch 2014 standen unterschiedlichste Kulturveranstaltungen auf dem Programm – hier ein Auszug:

Kulturelles

• Landestheater „Ein Käfig voller Narren“ 8. Jänner • Schauspielhaus „Der ideale Mann“ 31. Jänner • Keltenmuseum Hallein 5. Mai • Indienvortrag 8. Mai • Stiegl-Brauwelt Straßentheater „Wie man Hanse jagt“ 17. Mai • St. Virgil – Orchesterkonzert 18. Juni • Kleines Theater „Altweibersommer“ 27. Juni • Steintheater Hellbrunn Salzburger Volksliedsingen 15. August

• OVAL Kabarett „Sekundenschlaf“ 30. Oktober • Haus für Mozart „Rigoletto“ 4. November • Festspielhaus „Eine Alpensinfonie“ 12. November • Republic „Hader spielt Hader“ 21. November

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES Unser Dank gilt den zahlreichen Salzburger Kulturveranstaltern, die großes Verständnis für unsere besonderen Kartenwünsche aufbringen.

Geselliges

• Faschingsgschnas 28. Februar • Frühlingsausflug – Passau 7. Juni • Grillfest 19. Juli • Sommererholung Caorle 17. – 27. Aug. • Weihnachtsfeier 6. Dezember • Herbstausflug – Rosenheim Lokschuppen 13. Sept. Neben diesen Feierlichkeiten bietet der BSVS aber auch regelmäßige Treffen für seine Mitglieder: Englishlessons mit einer Native Speakerin; kreative Handwerksund Bastelkurse; Kaffeekränzchen sowie Stammtische – und vieles mehr.

Trommeln macht lustig

Musik- und Tanzpädagogin Maria Eppensteiner, selbst leidenschaftliche Trommlerin, bietet jeden Mittwochnachmittag einen Trommelworkshop für Interessierte an. Gespielt wird auf den Congas (Trommeln), aber auch die Stimme und der Körper (Klatschen, Patschen, Stampfen) werden eingesetzt. Im Vordergrund steht die Freude am Trommeln und die Aktivität. Wer Lust hat, kann aber auch selbst „komponieren“.

Kekse, Basteleien und gute Laune

Von 8. bis zum 14. Dezember 2014 konnten sich Interessierte direkt beim BSVS-Stand am Christkindlmarkt am Alten Markt über die Aktivitäten des Blindenverbandes informieren. In erster Linie galt die Aufmerksamkeit aber den weihnachtlichen Basteleien, hergestellt von der Kreativgruppe des BSVS. Belegte Brote, Punsch, Kekse, Kuchen etc. rundeten das Angebot ab. Durch den engagierten Einsatz von Ursula Weber und vor allem Annemarie Hagenhofer und ihrem Helferteam war der Stand ein voller Erfolg.

Da waren wir dabei …

Außerdem war der BSVS im Jahr 2014 auf mehreren Veranstaltungen anderer Organisationen und Einrichtungen vertreten: So nahmen wir an den Tagen der offenen Tür der Seniorenheime Liefering, Itzling und Hellbrunn teil. Auch hatten wir am 11. September einen Stand auf der Schranne – Thema war „shared space“ in Zusammenhang mit dem geplanten Umbau des Mirabellplatzes. Im Juli beteiligten wir uns beim Sommerfest Seeham; im Messezentrum Salzburg waren wir auf der Seniorenmesse „51 plus“ mit einem Stand vertreten. Nicht zu vergessen ist aber auch das Fairkehrte Fest am 21. und 22. Juni, wo unsere Trommelgruppe einen Auftritt hatte.

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES BLINDEN- UND SEHBEHINDERTENSPORTVEREIN SALZBURG (BSSV) JAHRESBERICHT 2014 – VON DR. MAX OTT, OBMANN BSSV

TEILNAHME AN MEISTERSCHAFTEN UND WETTBEWERBEN Sportschießen

holen, doch dann überholte sie ihre Verfolgerin Theresa Schober aus Oberösterreich. Dies stachelte den Ehrgeiz von Elfi an und sie gewann den Meistertitel schließlich mit einem satten Vorsprung von mehr als zwei Ringen.

Elfi Schramm, Monika Rosskogler und Max Ott nahmen am 14. Juni an der Österreichischen Meisterschaft im Sportschießen für Blinde erfolgreich teil. Elfi gewann den Bewerb „40 Schuss stehend aufgelegt“. Nach den neuen Regeln der „International Sport Shooting Federation“ wird die endgültige Platzierung erst im Finalschießen ermittelt, das nach der Vorrunde von 40 Schuss durch weitere 20 Schüsse entschieden wird. Elfi konnte im Finale mit den ersten Treffern einen deutlichen Vorsprung heraus-

Max Ott behalf sich in der Vorrunde mit einer ausgeliehenen Beleuchtung. Im Finalschießen hatte sich Ott daher kein besonderes Ergebnis ausgerechnet, doch nachdem sein direkter Konkurrent, Raimund Hinteregger aus Kärnten, einen Fehlschuss tätigte, nutzte der Salzburger seine Chance und holte sich gleichfalls den Meistertitel im Bewerb „Stehend aufgelegt“.

An der Endausscheidung des Österreichcups in Innsbruck nahmen am 22. März 2014 Elfi Schramm und Monika Rosskogler teil. Wir gratulieren Elfi zum dritten Platz im Einzelbewerb.

Für Monika Rosskogler als Neuling war es ein großer Erfolg, dass sie mit über 40

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ARBEIT_FREIZEIT_SOZIALES Schuss das Finale erreichte. Dort schoss sie einen Zehner um den anderen und hatte damit bereits eine Medaille vor Augen, doch dann ließ die Konzentration nach und Monika landete auf dem 4. Platz im Gesamtklassement. Am 13. September nahm Max Ott, begleitet von seinem Assistenten Günther Macherhammer, an der Tiroler Landesmeisterschaft im Sportschießen in Wörgl teil. Im Bewerb „60 Schuss stehend aufgelegt“ erreichte Ott mit insgesamt 619,6 Ringen den dritten Platz. In der Zeit von Oktober 2014 bis März 2015 wurde der 29. dezentrale Österreichcup im Sportschießen für Blinde ausgetragen, an welchem Monika Rosskogler und Max Ott teilnahmen. Im Herbst wurde aber auch für den jungen blinden Sportschützen Sebastian im Schützenverein Mauterndorf ein geeigneter Schießstand eingerichtet.

Torball

Unsere Torballmannschaft nahm im Laufe des Jahres an Turnieren in Salzburg, Wien, Bozen und Graz mit unterschiedlichen

Erfolgen teil. Aus zeitlichen bzw. Kostengründen konnten weitere Einladungen nicht angenommen werden. Der Höhepunkt in jedem Jahr bildet die Teilnahme an der Österreichischen Meisterschaft, die im Jahr 2014 am 29. November in Innsbruck ausgetragen wurde. Zehn Herrenmannschaften waren am Start. Das Salzburger Team bestand aus Alois Hettegger, St. Johann, Stefan Martin, Elixhausen, Andreas Seiwald, Golling und Peter Weiser, Bürmoos. Im Endklassement landete es auf dem fünften Platz.

Wöchentlicher Trainingsbetrieb

Der Blindensport bietet das gesamte Jahr hindurch wöchentlich ein Konditionsturnen und ein Torball- sowie Sportschießtraining an. Im Jahr 2014 konnten wir uns sehr über Teilnehmerzuwachs freuen. Schön war auch das Einzeltraining in Leichtathletik unter der Anleitung der talentierten Sarah während der Sommermonate.

Eigene Veranstaltungen

Der BSSV organisierte 2014 im Rahmen der 40. Landesbehindertensporttage wiederum ein internationales Torballturnier in der Spielhalle Josef-Preis-Allee in Salzburg, an dem sieben Mannschaften aus Deutschland, Italien und Österreich teilnahmen. Gleichzeitig wurde ein internationaler Schiedsrichterlehrgang mit 14 Teilnehmern aus 5 Ländern abgehalten. Unserer Mannschaft gelang dabei hinter Wien und Linz ein erfreulicher 3. Platz. An dieser Stelle sei all unseren unermüdlichen Übungsleitern, den vielen Begleitpersonen und den unzähligen Helfern, die uns bei den zahlreichen Veranstaltungen unterstützt haben, aufs Herzlichste gedankt. Ein Dankeschön gilt auch den Institutionen und Personen, die für unsere finanzielle Sicherstellung sorgen, an der Spitze der Behindertensportverband Salzburg und der Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg.

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SPENDEN

LICHTBLICKE FÜR SEHBEHINDERTE „Ich schenke Lichtblicke“. So nennt sich das Förderprogramm des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Salzburg (BSVS). Mit einem jährlichen Mindestförderbeitrag von € 48,00 helfen Sie uns beim Helfen. Besonders wertvoll für unsere Arbeit ist ein dauerhaftes Engagement, wie wir es in Form dieses Programmes anbieten. Denn stellen Sie sich vor: Als die 28-jährige Sabine P. eines Morgens aufwacht, ist ihr Blick auf dem linken Auge durch schwarze Flecke getrübt. „Makula-Degeneration“ lautet die Diagnose des Augenarztes. Es handelt sich um eine Vernarbung der Netzhaut, die nicht aufzuhalten ist. „Ich hatte sehr große Angst“, erzählt Sabine P. „Angst davor, meine Selbständigkeit zu verlieren, zu vereinsamen, zu verarmen.“ Daher macht sie das einzig Richtige: Sie holt sich dort Hilfe, wo man auf die Probleme von Menschen mit Augenleiden spezialisiert ist – beim BSVS. Wir unterstützen Betroffene, mit der neuen Situation umzugehen. Ein oft langer und mühsamer Prozess, der nicht zuletzt auch den Familienangehörigen viel Geduld und Einfühlungsvermögen abverlangt, um gemeinsam wieder neue Lebensperspektiven zu entwickeln. Und genau dafür brauchen wir Menschen, die bereit sind, uns als Förderer bei dieser Aufgabe zu unterstützen.

So werden Sie Lichtblick für blinde und seheingeschränkte Menschen in Salzburg.

Und so funktioniert es …

Füllen Sie bitte das Formular auf unserer Website www.bsvs.at aus. Schicken Sie es uns per E-Mail (sekretariat@ bsvs.at) oder per Post (Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg). Für weitere Informationen melden Sie sich bitte bei uns (Tel. 0662 43 16 63). Als Förderer haben Sie das Recht, alles über unsere Aktionen zu erfahren. Sie bekommen unseren Newsletter, den Jahresbericht und wir freuen uns, Sie bei diversen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen. Bitte entscheiden Sie, ob Sie die € 48,00 per Überweisung zahlen möchten oder ob Sie uns eine Bankeinzugsermächtigung erteilen wollen. Diese können Sie natürlich jederzeit und ohne Angabe von Gründen wieder löschen.

E K N E H C ICH S . E K C I L B T LICH

Ich unterstütze den

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SPENDEN

GEMEINSAM FÜR EIN ZIEL Von Herzen möchten wir Ihnen, liebe Spender, danken: Durch Ihre Unterstützung wird unsere Selbsthilfeorganisation erst zu dem, was sie ist. Aber nicht nur finanzielle Hilfe ist wertvoll, sondern auch eine Zeitspende: Wir wissen den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen zu schätzen. Danke dafür! Unerlässlich ist natürlich auch die Solidarität der Blinden und Sehbehinderten, die im Verband organisiert sind. Die Mitglieder – vom Vorstand bis zur Basis – setzen sich

25 Jahre

in Wien - Linz - Graz Haben Sie Schwierigkeiten beim Lesen, Fernsehen, Kreuzworträtsel lösen oder Fotos anschauen? „Read Easy“ liest Ihnen vor

dafür ein, Hindernisse für Menschen mit Sehbeeinträchtigung aus der Welt zu schaffen. Unser Dank gilt aber auch dem Land, der Stadt Salzburg und dem Sozialministeriumservice.

Folgende Unternehmen haben uns bei der Umsetzung des Jahresberichtes unterstützt. Wir sagen vielen Dank!

www.tsb.co.at [email protected] Tel: 01 / 27 88 333 Wir helfen Ihnen mit Sehhilfen, Lupenbrillen, Lupen, Lesegeräten und Vorlesesystemen! Mobile Großfeldlupen

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Mit Sehhilfen von TSB wieder lesen können!

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SO FÜHLEN SIE SICH WOHL UND WIR UNS AUCH Manchmal stellt sich für Sehende die folgende Frage: „Wie gehe ich mit einem Menschen mit Sehbehinderung um?“ Und auch für uns Betroffene sind manche Situationen nicht ganz so angenehm. Dabei ist alles ganz einfach. Grundregel: Reden hilft immer. Helfende Hände: Wenn Sie Ihre Hilfe anbieten möchten, sprechen Sie uns direkt mit Namen an – wir wissen dann, wer gemeint ist. Ein Nein annehmen: Wir freuen uns über Ihre angebotene Unterstützung, aber nicht immer benötigen wir sie – in diesem Fall akzeptieren Sie bitte ein „Nein, danke“ . Orientierung geben: Lassen Sie uns, wenn wir gemeinsam unterwegs sind und Sie uns alleine lassen müssen, nicht einfach mitten im Raum stehen, sondern verweisen Sie uns auf einen Sitzplatz, eine Tischkante etc. – so fühlen wir uns nicht orientierungslos. Sprechen Sie wie immer: Wir haben keine Probleme mit dem Wort „Sehen“ in all seinen Formen (etwa: „wir sehen uns später“, „ich habe in den Unterlagen nachgesehen“, „auf Wiedersehen“ – oder auch: „einen Blick auf etwas werfen“) – verwenden Sie diese Begriffe ohne Bedenken. Seien Sie konkret: Je genauer eine Schilderung ist, desto mehr hilft sie uns weiter (vage Angaben wie „dort drüben steht ein Stuhl“ sind zu wenig konkret – legen Sie unsere Hand auf die Sessellehne, dann wissen wir, wo wir sitzen können). Gemeinsames Gehen: Wenn Sie uns Ihren Arm anbieten, haken wir uns bei Ihnen unter – nicht Sie bei uns. Nicht zu schnell: Gehen Sie bitte in normalem Tempo neben uns oder leicht schräg vor uns her. Bitte Vorsicht: Bei Engstellen oder durch Türen gehen Sie immer voran – schubsen und ziehen Sie bitte nicht. Achtung Stiege: Treppen sind für uns gefährlich! Bitte erste und letzte ansagen. Stiegengeländer sind hilfreich, führen Sie uns einfach hin. Genießen beim Essen: Bei einem gemeinsamen Essen sagen Sie uns gemäß der Uhr die Lage unserer Speisen an (etwa: Fleisch auf sechs Uhr, Gemüse auf drei Uhr).

Gemeinsam mehr sehen. Vielen Dank!

Impressum Herausgeber Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg (BSVS) Obmann Josef Schinwald Redaktion Michaela Hasslacher, www.wortdiamant.at Max Ott Josef Schinwald Fotos BSVS www.pixelio.de Grafik Verena Allmann, www.aumayer.co.at Auflage 1000 Stück ZVR-Nummer 720992844 Erscheinungsweise jährlich Druck- und Satzfehler vorbehalten. Personenbezogene Bezeichnungen in diesem Jahresbericht umfassen Frauen wie Männer gleichermaßen.

fördern den BSVS

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M GEMEINSAN MEHR SEHE

Wir sind gerne für Sie da! BLINDEN- UND SEHBEHINDERTENVERBAND SALZBURG Schmiedingerstr. 62 5020 Salzburg Tel.: Fax:

+43 662 431663 +43 662 431663-12

E-Mail: Home:

[email protected] www.bsvs.at

HELFEN SIE UNS MIT IHRER SPENDE VIELEN HERZLICHEN DANK! IBAN

AT07 2040 4000 4023 3785

BIC

SBGSAT2SXXX

SPENDENGÜTESIEGEL Das Spendengütesiegel garantiert Ihnen Sicherheit beim Spenden. Ihre Spende an den BSVS ist steuerlich absetzbar – auch rückwirkend (ab 1. Jänner 2009).