Intensiviert konventionelle Insulintherapie = ICT 3
Themenüberblick •
Gründe für eine Erhöhung der Insulindosis
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Hyperglykämie: Ursache, Symptome
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Strategien zur Vermeidung von Hyperglykämien
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Stoffwechselentgleisung, Verhalten im Krankheitsfall, Krisenmanagement
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Auswerten der bisherigen Erfahrungen
Gründe für Erhöhung der Insulindosis?
Gründe für Erhöhung der Insulindosis? •
Gewichtszunahme
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wenig – bis keine Bewegung
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bestimmte Medikamente, z.B. Cortison
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zusätzliche Krankheit, Operation, Beschwerden des Stützapparates, Schmerzen
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Ernährungsfehler
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Therapiefehler wie z.B. defekter Pen, Insulin weggelassen oder reduziert, Spritztechnik, Schlampigkeit)
Quelle: claudia-leeb.at
Hyperglykämie Definition hyper zuviel glyk Zucker ämie im Blut
Der Blutzucker übersteigt wesentlich den festgesetzten Zielwert! (>250mg/dl)
Blutzuckernormalwerte - Zielwerte
beim Stoffwechselgesunden:
60–135 mg/dl
Zielwerte eines Diabetikers:
BZ NÜ ≤ 110 mg/dl
BZ postprandial:
≤140 mg/dl (160 mg/dl)
Eine Überzuckerung beruht auf einem Insulinmangel und/oder einer Insulinresistenz.
Quelle: heindlmeier.de
Ursachen einer Hyperglykämie
Ursachen einer Hyperglykämie •
Manifestation eines Diabetes mellitus
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Ernährungsfehler wie zu viel Süßes, süße Getränke, zu viel Obst, zu viele Beilagen...
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fiebrige Erkrankung, Nebenwirkung anderer Medikamente
Tabletten und/oder Insulin zur Diabetesbehandlung vergessen
bisherige Diabetestherapie nicht mehr ausreichend wirksam
defekte Utensilien, unwirksames Insulin
nicht ernstnehmen der Therapie, keine Kontrollen Quelle: comichunters.net
Symptome einer Hyperglykämie
Häufig: Wohlbefinden trotz erhöhter BZ-Werte und erhöhte Werte sind oft nicht spürbar
Symptome stark erhöhter BZ-Werte •
Müdigkeit
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Kraftlosigkeit
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Harndrang
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vermehrter Durst
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Sehstörungen
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Juckreiz, trockene Haut
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häufigere Infektionen (z.B. an Geschlechtsorganen, Harnwegsinfekte)
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Wadenkrämpfe durch Verlust der Mineralstoffe
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Gewichtsabnahme
Strategien zur Vermeidung hoher BZ-Werte
Strategien zur Vermeidung hoher BZ-Werte
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BZ-Selbstkontrollen engmaschiger durchführen
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viel Wasser trinken 1,5-2,5 l/Tag
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Insulin richtig lagern
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richtige Spritztechnik, Spritzstellenwechsel
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keine körperliche Anstrengung bei BZ > 240 mg/dl und Azeton ++/+++!
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Kontrollen dokumentieren
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Ursache erforschen... Quelle: heindlmeier.de
Infekt mit Fieber
Infekt mit Fieber Azeton testen Azeton ist negativ
Basisinsulin jeweils um 10 – 20% erhöhen Bolusinsulin jeweils um 1 – 2 IE erhöhen bzw. nach Anordnung des Diabetes Arztes alle 4 Stunden den Blutzucker testen
Bei Besserung nicht vergessen, die Insulin Mengen wieder zu verringern!
Stoffwechselentgleisung Hyperosmolares Koma und Ketoazidotisches Koma Ursache ist immer ein Insulinmangel!
Hyperosmolares Koma •
Zucker gelangt nicht in die Zelle; Ausscheidung über die Niere
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Verlust von Elektrolyte und Wasser Eindickung der Blutteilchen Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen...
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BZ-Werte > 600mg/dl, Müdigkeit, Kraftlosigkeit
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Austrocknung, Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit
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intensivmedizinische Versorgung!!!
Ketoazidotisches Koma •
entwickelt sich binnen weniger Stunden
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BZ-Werte >300mg/dl
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durch absoluten Insulinmangel wird zur Energiegewinnung Fett herangezogen → Ketonkörper (Azeton)
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Azeton übersäuert den Körper
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Arzt oder Krankenhaus erforderlich!
Anzeichen einer Ketoazidose
Übelkeit Erbrechen Bauchschmerzen Muskelschwere Azetongeruch in der Atemluft Angestrengte tiefe Atmung Müdigkeit Schläfrigkeit
Bewusstlosigkeit Achtung Lebensgefahr!!!
Krisenmanagement
Krisenmanagement •
engmaschige BZ- und Aceton- Kontrollen
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viel Mineralwasser trinken (pro h 1l)
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keine körperliche Anstrengung
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zunächst nichts essen
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niemals (Basal-) Insulin weglassen!!!
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Kontrollen dokumentieren
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Ursache der Entgleisung z.B. Infekt behandeln
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tritt keine Verbesserung ein → unbedingt Arzt kontaktieren!
Stoffwechselentgleisung - Ketoazidose
Bei Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und/oder BZ über 240mg/dl Azeton testen
Azeton negativ BZ-Korrektur je nach kurzwirkendem Insulin 3 bzw. 4 Stunden nach dem letzten Bolus
Stoffwechselentgleisung - Ketoazidose Azeton positiv ++/+++ Arzt informieren, holen Sie sich Hilfe, sie dürfen nicht einschlafen
Sofort 20% der gesamten Tagesinsulinmenge in Form von kurzwirkendem Insulin spritzen, viel Wasser trinken, nach 2 Stunden BZ messen BZ erneut über 240 mg/dl und Azeton ++/+++ erneut 20% der gesamten Tagesinsulinmenge in Form von kurzwirkendem Insulin spritzen, viel Wasser trinken, nach 2 Stunden BZ-Kontrolle BZ unter 240 mg/dl und Azeton ++/+++ 10% der gesamten Tagesinsulinmenge in Form von kurzwirkendem Insulin spritzen, viel Wasser trinken, nach 2 Stunden BZ-Kontrolle BZ unter 180 mg/dl und Azeton negativ bis + jetzt kein zusätzliches Insulin mehr spritzen, weiter viel Wasser trinken, 2 BE essen (günstig ist Banane) da der BZ noch weiter sinkt (Hypoglykämie-Gefahr), nach 2 Stunden den BZ messen Sollte keine Besserung eingetreten sein Krankenhaus, Ursachenforschung! Günstig kennen der Gesamttagesinsulinmenge (10%, 20%)
Stoffwechselentgleisung Ihre bisherigen Erfahrungen
Lang anhaltende und ständige Hyperglykämien gefährden das Gefäßsystem
Mikroangiopathie
Makroangiopathie
Augen – Retinopathie Nieren – Nephropathie Nerven – Neuropathie
Zerebrale Angiopathie Koronare Herzkrankheit Periphere Gefäßerkrankung
Autonomes Nervensystem: • • •
Impotenz Stuhlinkontinenz Harninkontinenz
Peripheres Nervensystem: • •
Diabetischer Fuß Gelenkserkrankungen
Deshalb…..
….die Grundlagen für alle Therapieziele einhalten
körperliche Bewegung bewusste Ernährung Schulung und Begleitung gegebenenfalls Medikamente und/oder Insulin nach Anordnung Selbstkontrolle regelmäßige Stoffwechselkontrolle beim Arzt
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Alle weiteren Quellenangaben: mit freundlicher Unterstützung der FA Lilly
Quelle: optimaoloptimist-blogspot.com