Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU
Hochwasserschutz und Revitalisierung: Neue Wege für unsere Flüsse
Hochwasserschutz in der Schweiz: eine Herausforderung! Eawag Infotag zum Rhone - Thur Projekt: 8. März 2006
Hans Peter Willi
Inhalt 1. Einführung 2. Entwicklung in den letzten 15 Jahren 3. Erfolgsfaktoren 4. Beispiel Engelberger-Aa 5. Folgerungen
Hans Peter Willi, BAFU
Hochwasser 21. – 23. August 2005
1. Einführung
Hans Peter Willi, BAFU
2005=2.5 Mia.
Hat der Hochwasserschutz versagt ?
1. Einführung
Hans Peter Willi, BAFU
Investionen im Bereich Hochwasserschutz seit 1970 250'000'000
5'000'000'000
Baukosten
4'500'000'000
Bundesbeiträge Summe Baukosten Summe Bundesbeiträge
4'000'000'000
150'000'000
3'000'000'000
2'500'000'000
100'000'000
2'000'000'000
1'500'000'000
50'000'000
1'000'000'000
1987
500'000'000
Jahr
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
1989
1988
1987
1986
1985
1984
1983
1982
1981
1980
1979
1978
1977
1976
1975
1974
1973
1. Einführung
1972
0 1971
0 1970
Jährliche Investitionen [Fr.]
3'500'000'000
Summe der Bundesbeiträge / Baukosten [Fr.]
200'000'000
Hans Peter Willi, BAFU
Alle Aspekte der Nachhaltigkeit müssen Strategie Bund bei der Massnahmenplanung berücksichtigt werden
1987 Ursachenanalyse Unwetter
Sozialer Aspekt
Umwelt Aspekt
Ökonomischer Aspekt
Strategie BAFU
1995 Anforderungen an den Hochwasserschutz 1997 Empfehlung Hochwassergefahren in der Raumplanung 2001 Wegleitung Hochwasserschutz an Fliessgewässern 2003 Leitbild Fliessgewässer Schweiz
2. Entwicklung in den letzten 15 Jahren
Hans Peter Willi, BAFU
Ereignis
integrales Risikomanagement
Vorsorge
g un
ug rbe Vo
• Prov. Instandstellung • Ver- und Entsorgung
g
• Raumplanerische Massnahmen • Baulich-technische Massnahmen
Instandstellung
n gu lti
Prävention
• Alarmierung • Rettung • Schadenwehr
wä Be
• Einsatzplanung • Mittelplanung • Warnung
Einsatz
Regeneration Wiederaufbau • Definitive Instandstellung • Rekonstruktion • Erhöhung der Widerstandsfähigkeit
2. Entwicklung in den letzten 15 Jahren
Hans Peter Willi, BAFU
Stand der Gefahrenkarten (provisorisch) 80% der Gemeinden gefährdet 50% erstellt oder in Bearbeitung
15 % der Hochwasser Gefahrenkarten sind raumplanerisch umgesetzt
Hans Peter Willi, BAFU
3. Erfolgsfaktoren • Wahl des verantwortlichen Planers (fachkompetentes, interdisziplinäres Planerteam) • Ganzheitlich vernetzte Planung zur Lösung der komplexen Aufgabe; • Raum für Sicherheit und ökologische Anliegen; • Berücksichtigung des Überlastfalls, robuste, überlastbare, anpassbare Schutzbauten; gezielt vielfältige Lebensräume schaffen. • Begrenzen der verbleibenden Risiken durch sekundäre Massnahmen ausserhalb der Gewässer;
Hans Peter Willi, BAFU
3. Erfolgsfaktoren • Akzeptanz eines Projektes, breites Abstützen durch partizipativen Planungsprozess (Betroffene zu Beteiligten machen); • Priorisierung von Massnahmen, um mit den begrenzten Mitteln ein Maximum an Wirkung zu erzielen; • Zeit für eine sorgfältige Planung.
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Hans Peter Willi, BAFU
Objektschutz aus Betonelement (abgedichtet)
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Gefahrenkarte vor Massnahmen
Gefahrenkarte nach Massnahmen
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
gezielte Entlastungen
HQ 100 = 135 m3/s HQ 1910 = 200 m3/s EHQ
= 300 m3/s
HQ2005= 290 m3/s
EHQ Kalibrierung
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
EHQ-Kalibrierstelle Dallenwil Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Hangwasser
sanierte Dammstrecke während Ereignis 2005
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Ennerbergkurve vor dem Ereignis 2005
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Hans Peter Willi, BAFU
Ennerbergkurve nach dem Ereignis 2005
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Gezielte Entlastungen Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Im Bau, noch nicht vollendeter Sekundärdamm Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Entlastung mit Kippelementen
Hans Peter Willi, BAFU
4. Beispiel Hochwasserschutz Engelberger Aa
Lokale sekundäre Massnahmen Hans Peter Willi, BAFU
5. Folgerungen • •
• • • •
Umsetzen des integralen Risikomanagements lohnt sich Æ mit 26. Mio Investitionen weit über 100 Mio. Schaden verhindert Umgang mit möglichen künftigen Veränderungen verbessernÆ vom reaktiven zum aktiven weiter zum proaktiven Hochwasserschutz Æ Überlastfall (das Undenkbare denken) grosszügiges Bereitstellen von Raum für die Gewässer, für Abflusskorridore und Rückhalteräume und Umwelt Förderung der wirksamen nachhaltigen Projekte Stärkung der Aus- und Weiterbildung Weiterführen der interdisziplinären, praxisorientierten Forschung
¾ Die Hochwasserschutzstrategie bewährt sich, die nachhaltige Umsetzung erfordert einen grossen Effort der ganzen Gesellschaft Hans Peter Willi, BAFU