Hans Strotzka Psychotherapie und Tiefenpsychologie

Hans Strotzka Psychotherapie und Tiefenpsychologie Ein Kurzlehrbuch Zweite, unveränderte lIullage Springer. Verlag Wien New York Prof. Dr. Hans St...
Author: Victor Walter
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Hans Strotzka Psychotherapie und Tiefenpsychologie Ein Kurzlehrbuch Zweite, unveränderte lIullage

Springer. Verlag Wien New York

Prof. Dr. Hans Strotzka Vorstand des Instituts fUr Tiefenpsychologie und Psychotherapie der Universität Wien, Österreich

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 1982 and 1984 by Springer-Verlag/Wien Softcover reprint ofthe hardcover 2nd edition 1982 and 1984 ffiM-Composersatz: Springer-Verlag Wien Umbruch und Druck: Novographic, Ing. Wolfgang Schmid, Wien

ISBN 978-3-211-81810-7 DOI 10.1007/978-3-7091-3404-7

ISBN 978-3-7091-3404-7 (eBook)

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Strotzka, Hans: Tiefenpsychologie und Psychotherapie: e. Kurzlehrbuch I H. Strotzka. - 2., unveränderte Aufl. Wien; New York: Springer, 1984.

Vorwort

Aus dem Institut ftir Tiefenpsychologie und Psychotherapie der Universität Wien sind in den Jahren 1975 bis 1980 drei Bücher (Strotzka, Psychotherapie: Grundlagen, Verfahren, Indikationen, 2. Auflage, 1978; Fallstudien zur Psychotherapie, 1979; Der Psychotherapeut im Spannungsfeld der Institutionen, 1980) hervorgegangen, die unter Beteiligung aller Mitarbeiter ein umfassendes Bild der psychotherapeutischen Szene darstellen sollten. Das vorliegende Buch gibt eine einftihrende Darstellung der Tiefenpsychologie und Psychotherapie für Studierende, Ärzte, Sozialarbeiter und interessierte Laien. Wer in das Gebiet tiefer eindringen will, sei auf die oben angeftihrten Bücher hingewiesen. Ich versuche klarzumachen, daß das Chaos in der Psychotherapieentwicklung von einem festen Punkt aus, nämlich der Klienten- (Patienten-) Orientiertheit (Zen triertheit} , bei gleichzeitiger Haltung des Methodenpluralismus (Becker und Reiter, 1977) verständlich und transparent gemacht werden kann. Was man unter diesen zwei Schlagworten verstehen soll, wird in diesem Buch behandelt; vorläufig soll nur gesagt werden, daß wir auf dem Standpunkt stehen, daß das Interesse des Patienten in seinem jeweiligen Bezug entscheidend sein soll ftir die Wahl der Therapie, und daß eine solche, wenn sie wirklich indiziert ist, auch zugänglich gemacht werden soll. Dies setzt eine vergleichende Psychotherapieforschung (Fürstenau, 1979) voraus, wie wir sie erst in den Anfängen besitzen, und setzt weiter voraus, daß keine Schule ftir sich Offenbarungscharakter, also Allgemeingültigkeit, beanspruchen kann. Psychotherapie kann nicht durch Buchlektüre gelernt, sie muß mühsam erarbeitet werden. Eine solche Orientierung wird aber dem Ausbildungsinteressierten vielleicht den Weg durch das Labyrinth der Schulen erleichtern und dadurch ermöglichen, eine solche Ausbildung in einer der großen Schulen zu finden, die wohl

VI

Vorwort zur zweiten Auflage

unverändert die Basis für jede psychotherapeutische Aktivität darstellt. Ein Exkurs über psychoanalytische Theorie ist deswegen angeschlossen, weil wir überzeugt sind, daß diese Theorie trotz aller Kritik und Weiterentwicklung seit Freud die beste Basis zum Verständnis innerpsychischer und interaktioneller Vorgänge darstellt und daher eine besondere Berücksichtigung verdient. Wien, im Sommer 1982

H. Strotzka

Vorwort zur zweiten Auflage Der Autor freut sich natürlich, daß schon 2 Jahre nach dem ersten Erscheinen dieses Kurzlehrbuches eine weitere Auflage notwendig und möglich geworden ist. Das Buch hat sich in der Unterrichtspraxis bewährt und ist auch in der Kritik gut angekommen, so daß Veränderungen vorerst nicht notwendig waren. Das Vorwort gibt aber Gelegenheit, auf eine nationale und internationale Entwicklung hinzuweisen, die mir gerade für Studenten wichtig ist. Hier in österreich hat sich der Dachverband Österreichischer Psychotherapeutischer Vereinigungen als lebensfähig erwiesen und bietet nun eine kooperative Gesprächsbasis für die verschiedenen wissenschaftlichen Schulen, ohne daß ihre Identität dadurch angegriffen wird. International gesehen beginnen sich Psychoanalytiker wieder mehr auf ihre gesellschaftliche Verantwortung zu besinnen, wie es ja einer guten Freudianischen Tradition entspricht. Neben H. E. Richter sei auf L. Rangell und jüngst auf C. Nedelmann und H. Becker verwiesen. Die psychoanalytische Alltagsethik scheint endlich zu versuchen, das Ethikdefizit unserer Zeit zu bekämpfen. Wien, im Frühjahr 1984

H. Strotzka

Inhaltsverzeichnis

l. Allgemeine Psychotherapie .......................... .

1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 1.5. 1.6.

Definition der Psychotherapie ....................... Geschichte der Psychotherapie ....................... Psychotherapeutische Schulen ....................... Was haben alle Psychotherapien gemeinsam? ..... _ ..... _ . . Wie lehrt und lernt man Psychotherapie? _ ..... _ .... _ ... _ Gemeinsame Psychotherapieprobleme .................. 1.6.1. Klienten- versus Theorie- oder Technikorientierung (Die Frage einer Differentialindikation) . _ . . . . . . . .. 1.6.2. Organisation und Finanzierung ................ 1.6.3. Hilft Psychotherapie? Wie hilft Psychotherapie? ... _. 1.6.4. Anteil der Psychotherapie in der allgemeinen Versorgung 1.6.5. Epidemiologie und Behandlungsbedürftigkeit ....... 1.6.6. Prävention und Pathogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1.6.7. Arbeit mit Institutionen ..................... 1.7. Nichtärztliche Psychotherapie ....................... 1.8. "Differentielle Psychotherapie" ......................

12 15 17 19 20 22 25 27 28

2. Spezielle Psychotherapie ......................... ... .

32

2.1. Suggestion, Persuasion, Autogenes Training ............. . 2.1.1. Suggestion .............................. 2.1.2. Persuasion .............................. 2.1.3. Das Autogene Training und andere Entspannungsmethoden 2.2. Krisenintervention .............................. . 2.3. Psychoanalyse ................................. . 2.3.1. Die Standardmethode ...................... . 2.3.1.1. Das Erstinterview .................. . 2.3.1.2. Das Setting ...................... . 2.3.1.3. Das ArbeitsbÜIldnis ................ . 2.3.1.4. Freie Assoziation .................. . 2.3.1.5. Die gleichschwebende Aufmerksamkeit ... . 2.3.1.6. Die Deutung ..................... . 2.3.1.7. übertragung ..................... .

32 32 36 38 41 43 43 44 46 46 47 48 49 51

1 3 4 8 9 12

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Inhaltsverzeichnis

Die Gegenübertragung . . . . . . . . . . . . . . .. Abstinenz........................ Widerstand und Agieren .............. Durcharbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Verlauf, Dauer, Regression ............ Besondere Ereignisse ................ Die Beendigung der Therapie (Auflösung der übertragung) ..................... 2.3.1.15. Ziele der Therapie .................. 2.3.1.16. Modiflkationen der Technik . . . . . . . . . . .. 2.3.1.17. Pro und contra Standardmethode ........ 2.3.2. Psychoanalytisch orientierte Psychotherapie ........ 2.3.3. Zeitbegrenzte Psychotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4. Andere tiefenpsychologische Schulen .................. 2.4.1. AlfredAdler(1870-1937) ................... 2.4.2. Carl Gustav Jung(1875-1961) ................ 2.4.3. Harald Schultz-Hencke (1892-1953) ............ 2.4.4. IgorCaruso(1914-1981) .................... 2.4.5. Harry Stack Sullivan (1892-1949) .............. 2.5. Gesprächstherapie (Carl R. Rogers, 1902) . . . . . . . . . . . . . . .. 2.6. VeIhaltenstherapie ............................... 2.7. Kognitive Psychotherapie .......................... 2.8. Gruppenpsychotherapien .......................... 2.8.1. Psychodrama ............................ 2.8.2. Gestalttherapie ........................... 2.8.3. Die Transaktionsanalyse (Eric Beme, 1910-1970) .... 2.8.4. Selbsthilfegruppen ......................... 2.9. Familientherapie ................................ 2.9.1. Entwicklung............................. 2.9.2. Ist eine Familientherapie auf psychoanalytischer Basis möglich? ............................... 2.9.3. Exkurs über Systemtheorie ................... 2.9.4. Mehrere gegenwärtige Familientherapiesysteme ...... 2.10. Transzendentale Meditation, Körpertherapien, Primärtherapie .. 2.11. Sozialarbeit und Sozialtherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 2.11.1. Sozialarbeit ............................. 2.11.2. Sozialtherapie ............................ 2.11.3. Bewährungshilfe .......................... 2.3.1.8. 2.3.1.9. 2.3.1.10. 2.3.1.11. 2.3.1.12. 2.3.1.13. 2.3.1.14.

53 53 54 56 56 57 57 58 59 60 61 62 63 63 64 66 67 67 68 71 75 76 82 84 86 88 91 91 93 102 105 107 112 112 114 116

3. Besondere Anwendung .............................. 119 3.1. Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

............ 119

3.2.

3.3.

3.4.

3.5.

3.6.

3.7. 3.8.

Inhaltsverzeichnis

IX

3.1.1. Kinder ................................. 3.1.2. Jugendliche ............................. Therapie von Sexualstörungen ....................... 3.2.1. Allgemeines ............................. 3.2.2. Potenzstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.2.3. Ejaculatio praecox ......................... 3.2.4. Verzögerte Ejakulation ...................... 3.2.5. Anorgasmie der Frauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.2.6. Andere Sexualstörungen ..................... 3.2.7. Die sogenannten ,,Perversionen" ................ Psychosenpsychotherapie .......................... 3.3.1. Drei kasuistische Beiträge .................... 3.3.2. Theorie der Technik der Psychosenbehandlung ...... Charakter- oder Persönlichkeitsstörungen (Verwahrlosung, Delinquenz, Sucht, Borderline) .......................... 3.4.1. Allgemein............................... 3.4.2. Verwahrlosung und Kriminalität .. . . . . . . . . . . . . .. 3.4.3. Sucht und Abhängigkeit ..................... 3.4.4. Borderline-Therapie ........................ Psychosomatik ................................. 3.5.1. Allgemeine Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.5.2. Die sogenannten "psychosomatischen Krankheiten" ... 3.5.3. Das Streßkonzept ......................... 3.5.4. Die Konversion ........................... 3.5.5. DasoperativeDenken ....................... 3.5.6. Die Therapie ............................. Psychotherapie bei Alter, schwerer Krankheit, mit Sterbenden und bei Suizid .......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.6.1. Alter.................................. 3.6.2. Schwere Krankheit und Sterbende .............. 3.6.3. Suizid und Euthanasie ...................... Psychotherapie bei Grundschichtpatienten ............... Stationäre Psychotherapie ..........................

119 126 129 129 131 133 134 134 137 137 141 141 147 150 150 152 153 155 158 158 162 165 168 170 171 171 171 178 183 185 187

4. Allgemeine Probleme ............................... 190 4.1. Dokumentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 190 4.2. Ethik der Psychotherapie .......................... 192

s.

Exkurs über Tiefenpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 194

5.1. Das Unbewußte als Verhaltensmotivation . . . . . . . . . . . . . . .. 194 5.2. ,,Metapsychologie" 198

x

Inhaltsverzeichnis

5.3. 5.4. 5.5. 5.6. 5.7.

Entwicklungspsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Abwehnnechanismen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Rolle der Träume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Über Ambivalenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Narzißmus, das Selbst und die Theorie der frühen Objektbezie. hungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.8. Nosologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.9. Angewandte Tiefenpsychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

6. Zukunft der Psychodlerapie

207 214 219 225 234 248 271

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274

7. Die Beziehungen zur Organmedizin, klinischen Psychiatrie, Psychologie und Sozialwissenschaft ..................•...••.• 276 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294