Geographie Zusammenfassung 12.2 #1 Landschaftswandel natürlich (Naturwald)

naturnah (Plenterwald)

halbnatürlich (Heide, Streuobstwiese)

anthropogen-biologisch (Acker, Forst)

anthropogen-technisch (Stadt, Fabrik)

Der Mensch ist das Lebewesen, welches die gesamte Umwelt vermutlich am meisten von allen beeinflusst hat. Vor etwa 10.000 Jahren gab es nahezu nichts abgesehen von der Naturlandschaft (Definition: Landschaften die nicht direkt oder indirekt von menschlichen Aktivitäten beeinflusst worden sind bezeichnet man als Naturlandschaften). Diese entwickelte sich durch die steigende Population der Menschheit in die naturnahe Landschaft, eine Landschaft, die der Mensch nur im geringen Maße beeinflusst wird. Dies durch das Verhalten als Jäger- und Sammler, welches logischerweise einige Naturstoffe brauchte, aber nicht allzu viele. Die schlussendliche Entwicklung zur Sesshaftigkeit verdrängte Naturlandschaften, ebenso wie die naturnahen weiter. Die halbnatürliche Landschaft entstand, geprägt durch die beginnende Zucht von Pflanzen und die sich so bildenden Streuobstwiesen. Durch die weiterhin steigende Population entwickelte sich die halbnatürliche

Landschaft zur anthropogen-biologischen Landschaft (anthropos (lat.) = Mensch), die ebenfalls heute noch einen großen Anteil an der Landschaftsverteilung (ca. 75%) hat. Diese Landschaftsform ist geprägt durch den hohen Bedarf an Ressourcen durch uns Menschen. Die Streuobstwiesen entwickelten sich zu Äckern, es wurde intensiver geforstet. Die „neuste“ Landschaftsform vom Typ V ist die heutige Stadt mit ihren Fabriken, die sich vor allem zur Zeit der Industrialisierung und Technisierung (18.Jh) gebildet hat und nun etwa 15% der Landschaftsverteilung innehat.

Abbildung 1 - Landschaftwandel

Die Naturlandschaft ist auf der Erde nahezu ausgestorben, den selbst eigentlich unberührte Gebiete, wie die Tiefen eines Ozeans werden doch über die steigende Wassertemperatur, ausgelöst durch den Menschen verändert und so beeinflusst. Definition Landschaft: Zusammenhängende Regionen, in denen verschiedene Geofaktoren (Klima, Boden, Wasser, Tierwelt,…) und Geoelemente (Niederschlag, Temperatur, Höhe, pH-Wert, Artenzahl,…) gleich oder ähnlich sind

Versiegelung Eine Folge der enormen Bebauung durch die vielen Menschen auf der Erde ist ein Phänomen, welches darin endet, das das Wasser durch die zunehmende Asphaltisierung und Bebauung nicht mehr versickern kann. Das Phänomen bezeichnet man als Versiegelung und löst weitere Konsequenzen aus. Erstens sinkt der Grundwasserspiegel, da kein neues Wasser nachfließen kann, dies führt zu größeren Hohlräumen unter der Erde, welche einstürzen können. Eine weitere Folge ist die Hochwassergefahr – falls es ein Hochwasser gibt, kann das Wasser nicht wie auf Wiesen innerhalb relativ kurzer Zeit ablaufen, sondern muss über die Kanalisationen abtransportiert werden, welche mit diesen Wassermengen schlicht überfordert wären. Selbstverständlich ist die Versiegelung auch kein sehr naturnaher Effekt und verhindert so die Ausbildung von Grünflächen. Seite 1

Ökosystem Stadt Einflüsse auf… …den Wärmehaushalt Baukörper absorbieren zum einen die sichtbare und UV-Strahlung, geben diese absorbierte Energie allerdings wieder als Wärme ab und heizen die Stadt so auf Weiterhin verhindern die großen Körper ein richtiges Wehen des Windes und so kann die warme Luft nicht abtransportiert werden (Windchilleffekt fehlt) Die oben erkläre Versiegelung verhindert die Bildung von Bäumen, die die Umgebung durch die entstehende Verdunstungskälte weiter kühlen könnten Der größte Übeltäter ist vermutlich die Industrie, die durch bei Arbeit entstehender Wärme die Umgebung aufheizt (bspw. Fabriken, Autos, Heizungen,…) Weiterhin lösen die entstehenden Spurengase den Treibhauseffekt aus, der die wärmeintensive Strahlung nicht aus der Stadt geraten lässt …den Wasserhaushalt Das versinkende Wasser ist so verdreckt durch Gase und sonstige Umweltverschmutzung, sodass die filternden Bodenschichten überfordert sind und trotz ihrer Wirkung das Grundwasser verdreckt wird. Hierdurch muss das Trinkwasser von außerhalb kommen, was einen großen Aufwand benötigt und hohe Kosten verursacht. Weiterhin sind Aufbereitungsanlagen notwendig um die Wasserqualität zu halten Hochwasserrisiko steigt (s. Versiegelung) …die Luftqualität Bevölkerungszuwachs Industrieanlagen und Verkehr Luftverschmutzung Stickoxide entstehen durch Verbrennungsvorgänge in Autos, der Industrie oder beim Heizen) Reizen der Schleimhäute und Atemwege, saurer Regen, Feinstaubentstehung, Ozonentstehung Feinstaub sind wenige Mikrometer große Partikel, die sich dank ihrer geringen Größe lange in der Luft halten (extrem in Stuttgart!) erhöhte Anfälligkeit für Atemwegerkrankungen (Asthma, Mukoviszidose,…), Ozonentstehung Ozon entsteht durch den Sommersmog und daher vor allem an sonnigen Tagen (viel kurzwellige Strahlung) Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit

Maßnahmen Vegetation Bau von vielen kleinen Parks in der Innenstadt hat vielfältige Einflüsse. Durch die Parks kann sich die Windgeschwindigkeit wieder erhöhen, weil die blockierenden Häuser fehlen, weiterhin kommt die Verdunstungskälte wieder hinzu. Die mit den Schattenflächen und Wasserflächen verbundene Kühlung verbessert den urbanen Wärmehaushalt zusätzlich. Ebenfalls möglich sind Dach- oder Fassadenbegrünungen die (bis auf die Windgeschwindigkeit) eigentlich den gleichen Effekt haben.

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Der Wasserhaushalt verbessert sich, da die Versiegelung wieder stattfinden kann und da die Pflanzen das Wasser speichern und hierdurch vorfiltern können, sodass die filternden Bodenschichten nicht überfordert werden. Weiterhin sinkt so selbstverständlich auch die Hochwassergefahr Die Luftqualität verbessert sich einerseits aus dem gleichen Grund, weiterhin führen Verdunstungskühle und die hohen Höhendifferenzen zu Luftverwirbelungen, die die kühle Luft aus der Höhe zum Boden bringen. Durch all diese Verbesserungen verbessert sich die Lebensqualität und die Menschen können durch die niedrigere Schadstoffbelastung besser und gesünder leben. Der Grund warum viele kleine Parks besser sind als ein großer ist leicht zu erklären. Ein Park strahlt die Wärme etwa 100m weit. Dann sieht die Verteilung etwa aus wie auf der unteren Abbildung. Obwohl die Parkflächen beide gleich groß sind, entsteht die rechts markierte Fläche neu, da im großen Park die Kühle sich teilweise nur innerhalb des Parks ausbreitet und die Umgebung erst gar nicht erreicht.

Abbildung 2 - kleine vs. große Parks

Flüsse und ihre Tätigkeiten Definitionen Wort Mäander Prallhang Gleithang Altwasser Bachaue Totwasser

Definition Regelmäßige, frei ausschwingende Flusskrümmungen in Flussebene Steile Uferseite, wo die Flussströmung an der Außenseite einer Krümmung gegen den Hang prallt, Materialabtragung Flaches Ufer an der Innenseite der Flusskrümmung, Materialablagerung Abgetrennte Flussschlingen durch die Verlegung des Flusslaufes, zwar mit Wasser gefüllt aber nicht mehr im Verbindung mit dem Fließwasser Bei Hochwasser überschwemmte Zone Stellen am Gewässergrund mit stark gebremster Wasserbewegung

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Tätigkeiten des Wassers

Erosion • Zerstörung • Abtragung

Transport • Bewegung des erodierten Materials

Akkumulation • Ablagerung des Materials

Welcher Prozess an welchem Ort abläuft hängt vor allem von der Fließgeschwindigkeit und der dazu proportionalen Förderkraft des Wassers zusammen. Bei hohen Fließgeschwindigkeiten wird größtenteils erodiert, da wir hier die Widerstandsfähigkeit des Gesteins überwinden können und wenig störende Vegetation haben. Bei durchschnittlichen Fließgeschwindigkeiten wird transportiert, desto höher die Geschwindigkeit, desto größere Körper können bewegt werden. In Zonen mit langsamen Fließgeschwindigkeiten wird dann abgelagert, weil die sinkende Wasserkraft die Steine und das Geröll einfach nicht mehr bewegen kann. Allgemein gilt: Transportkraft > Korngewicht: Erosion und Transport des gerade erodierten Materials Transportkraft ≙ Korngewicht: Transport der Korngruppen, wenig Erosion Transportkraft < Korngewicht: Ablagerung der Korngruppen

Rheinbegradigung Ziele Vertiefung des Flussbettes und die damit erhoffte Senkung des Wasserspiegels Kosteneinsparungen durch nicht mehr nötige Rheindämme Weniger überschwemmungsgefährdete Fläche Persönliche Sicherheit der Rheinuferbewohner Geldgewinne Kleinere Wasseroberfläche Verminderung der Nebelbildung Wärmeres Klima Mehr für Landwirtschaft nutzbare Fläche Einfache Bewässerung der Wiesen wird möglich Pferdezucht wird möglich Geldgewinne Höhere Wassertiefe und größere Wasserbreite Nutzung des Rheins zur Schifffahrt Erhoffte Entstehung einer Industrie durch die bessere Infrastruktur Geldgewinne

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Tatsächliche Auswirkungen Höheres Hochwasserrisiko: Durch die Begradigung ergab sich logischerweise eine höhere Fließgeschwindigkeit, das war in den geraden Bereichen des Rheins kein Problem, wenn der Bereich der Rheinbegradigung allerdings endet und die Mäanderstruktur wieder Oberhand gewinnt kann der Rhein sich nicht mehr „in den Kurven halten“ und überschwemmt die Seitenstreifen. Hierfür wäre eine mögliche Lösung die Rückhalteflächen, welche wiederum den Lebensraum der Tiere und Pflanzen einschränken. Nicht nennenswert größere Flächen: Da die Hochwasserdämme nicht wirklich eingespart werden konnten sank auch der Flächengewinn nicht wirklich. Weiterhin mussten weiter südlich sogar neue Hochwasserauffangfelder und Überflutungsflächen gebildet werden, die das Hochwasserrisiko in Grenzen halten sollten. Höhere Schifffahrt: wurde tatsächlich erreicht Geldverluste: Durch die Hohen Kosten der Begradigung und der Hochwasser war die Rheinbegradigung alles in allem ein Verlustgeschäft Stechmückengefahr: Durch die entstehenden Auen werden Stechmücken angezogen, was die Gefahr für Krankheiten und Plagen erhöht hat

Ökologischer Fußabdruck Definition Der ökologische Fußabdruck einer Bevölkerung ist die Menge an produktiven Land- und Wasserflächen, die notwendig ist um die Ressourcen, die diese Menschen konsumieren bereitzustellen und ihren Abfall aufzunehmen.

Einflussfaktoren

Ökologischer Fußabdruck Ernährung

Mobilität

Wohnen

Konsum

•Fleischkonsum •Milchprodukte •Fischprodukte •Bio-Lebensmittel •Abfall •Überseeprodukte •Wasserkonsum (Leitung vs. Supermarkt)

•Nutzung des Autos •passendes Benzin für die Nutzung •Geringverbraucher fahren •Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel nutzen •weniger Ulaub (Übersee) bzw. Urlaub in der Nähe

•Mehrfamilienhäuser •technischer Standart •kleine Wohnung •kein Zweitwohnsitz •Etagen- vs. Zentralheizung •Ökostrom / Solarstrom •Wassernutzung und aufbereitung •kein Stand-Bye •Energiesparlampen

•zurückhaltend vs. Luxus •sparsame Geräte kaufen •Car Sharing nutzen •einfache Wohnungsausstattung •Wohnungsausstattung lange nutezn •Sparsam mit Papier umgehen •wenig Müll •Mülltrennung

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Zukunftsfähige Energien

Solarenergie

Windenergie

Wasserkraft

• Photovoltaik • Solarthermie • Strom und Wärme

• Windräder • Strom

• Wasserkraftwerke • Strom

Geothermie

Biomasse

• Wärmetauscher • Wärme

• Kraftwerke • Strom und Wärme

Die Nutzung von grünem Strom statt dem konventionellem Strom erspart etwa 90% Fläche!

Beispiel: Fleischkonsum Bei einem durchschnittlichen Fleischkonsum von 250g Fleisch am Tag ergibt sich allein für den Fleischkonsum ein ökologischer Fußabdruck von 9m². Der Grund für den hohen ökologischen Fußabdruck ist vielfältig. Einerseits entstehen durch die Nahrungs- und Futtermitteltransporte, allein durch die Abgase und nötige Infrastruktur schon deutliche Flächenzunahmen im Vergleich bspw. Zum Getreide. Weiterhin produzieren die Tiere (v.a. Rinder) enorme Mengen an Gasen (v.a. Methan, welches schwer abzubauen ist). Die großen Flächen, die zur Aufnahme dieser Gase notwendig sind steigern den ökologischen Fußabdruck weiter. Mit der Nahrung die das Rind frisst könnte man mehr Menschen ernähren, als mit dem Fleisch des Rindes selbst.

Also – durch wären wir mit dem Stoff für die nächste Geo-Klausur. Ist relativ viel Text geworden, denk aber man versteht es (zumindest so grob) trotzdem. Vom Landschaftswandel kann es sein, dass sie ein paar Sachen (wie das Schema auf S.1) nicht drankommen. Wie immer gilt: Bei Fehlern, Fragen, eigenen Zusammenfassungen,… schreibt mir eine Mail ([email protected]). Diese Woche versuche ich gleich ein paar Zusammenfassungen abzuhandeln – darunter Informatik (Dc), Sport (Wk), Astronomie (Sk) und Geschichte (Wo). Viel Spaß beim Lernen und viel Glück bei euren Klausuren! Gruß,

Florian

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