Fortbildung: Auswahl- und Maskenwerkzeuge

Auswahl- und Maskenwerkzeuge in GIMP © Michael Schäfer, FB für Informatik, Ldk. Aschaffenburg Fortbildung: „Auswahl- und Maskenwerkzeuge in GIMP“ Sc...
Author: Ulrich Schmitt
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Auswahl- und Maskenwerkzeuge in GIMP

© Michael Schäfer, FB für Informatik, Ldk. Aschaffenburg

Fortbildung: „Auswahl- und Maskenwerkzeuge in GIMP“ Schwerpunkte:

GIMP-Grundlagen, Auswahl- und Maskenwerkzeuge, Ebenentechniken

Gehalten von:

Michael Schäfer Fachberater für Informatik im Ldk. Aschaffenburg Volksschule Goldbach (HS)

1. Einige Grundlagen 1.1 Bildschirmansicht/Einstellungen Die GIMP-Oberfläche besteht aus drei Fenstern, dem Werkzeugkasten (links), dem Dock (rechts) und dem Programmfenster (Mitte), die sich mit der Maus verschieben und nach den eigenen Wünschen anpassen lassen. Um nicht nach jedem Neustart die Fenster neu einrichten zu müssen, kann die gewünschte Fensterposition abgespeichert werden:  Menü Bearbeiten | Einstellungen | Fensterverwaltung | Fensterposition jetzt speichern

1.2 Navigieren im Bild a) Wichtige Tastenkombinationen + - Taste  Bild schrittweise vergrößern - - Taste  Bild schrittweise verkleinern Strg. + Shift + E  zur Vollansicht des Bildes Pfeiltasten  Bewegen im Bild Gerade bei Auswahlen muss man das Bild oft sehr vergrößern, so dass man nur noch einen kleinen Bildausschnitt sieht. Will man den Bildausschnitt während einer Aktion verschieben, um z. B. eine größere Auswahl vorzunehmen, geht das, indem man die Aktion kurz mit der Leertaste unterbricht und gleichzeitig das Bild mit der gedrückten linken Maustaste verschiebt. Wird die Leertaste wieder losgelassen, wird die unterbrochene Aktion fortgesetzt. Leertaste + linke Maustaste  Bildausschnitt während einer Aktion verschieben b) Navigatorschaltfläche Rechts unten in der Ecke des Programmfensters befindet sich die Navigatorschaltfläche (Vierfach-Pfeil-Icon). Klickt man darauf, kann man den Bildausschnitt verschieben. c) Dock mit Navigations-Reiter erweitern Das Dock lässt sich den eigenen Bedürfnissen anpassen. Hier lässt sich auch ein NavigationsReiter hinzufügen:  | Reiter hinzufügen | Navigation Tipp: Die vierte Lupe im Navigations-Reiter zeigt die Vollansicht des Bildes.

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1.3 Grundlegende Tipps/Regeln a) Arbeite mit Ebenen Unter Ebenen versteht man den Aufbau eines Bildes in unterschiedlich übereinanderliegenden Schichten. Auf jeder Schicht befinden sich unterschiedliche Bildinhalte. Schichten können auch transparent sein, so dass die darunter liegenden Bildschichten zu sehen sind. Von den Bildschichten ist jede einzelne völlig separat bearbeitbar, ohne dass die anderen davon beeinflusst werden. Verwaltet werden die Bildebenen im Dock im Ebenen-Dialog.

Im Ebenen-Dialog gibt es weiterhin folgende Werkzeuge: Modus:

Die Auswahlmöglichkeiten legen fest, wie Helligkeits- und Farbwerte einer Ebene mit den darunter liegenden Ebenen überblendet werden.

Deckkraft:

Der Deckkraft-Regler legt fest, wie groß die Transparenz bzw. die Deckung einer Ebene ist. Je niedriger die Deckung ist, desto mehr scheint die darunter liegende Ebene durch.

Sperre:

Wird diese Option aktiviert, so sind die transparenten Pixel der aktiven Ebene für die Bearbeitung gesperrt. Klickt man auf das Auge vor einer Ebene, so kann diese aus- bzw. wieder eingeblendet werden. Erstellt eine neue Ebene. Verschiebt eine Ebene im Stapel um einen Schritt nach oben oder unten. Eine Ebene verdeckt alle in der Liste darunter liegenden Ebenen.

Fügt ein Duplikat der ausgewählten Ebene zum Ebenenstapel hinzu.

Verankert (verschmilzt) ein eingefügtes Objekt, eine sogenannte schwebende Auswahl, mit der ausgewählten Ebene.

Löscht die markierte Ebene mit allen ihren Inhalten. Die zu löschende Ebene kann auch mit der Maus auf dieses Symbol gezogen werden.

Regel 1: Lege im Dock für jedes neu eingefügte Element deines Bildes eine eigene Ebene an, um die Einzelteile auch später noch bearbeiten zu können.

Regel 2: Beschrifte alle Ebenen eindeutig, damit du später nicht den Überblick verlierst!

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b) Arbeite systematisch Da es in GIMP viele unterschiedliche Fenster, Reiter und Schaltflächen gibt, ist es unerlässlich, sich einen festen Arbeitsablauf anzueignen. Regel 3: Folgende Arbeitsschritte solltest du einhalten: 1. Kontrolliere vor Aktionen immer, ob das richtige Bildfenster aktiviert ist. 2. Triff eine Auswahl im Quellbild und kopiere sie über  | Menü Bearbeiten | Kopieren in die Zwischenablage. 3. Aktiviere das Arbeitsbild indem du auf die Titelzeile klickst. 4. Füge eine neue Ebene ein und beschrifte sie eindeutig. 5. Kontrolliere, dass die richtige Ebene auch wirklich markiert ist. 6. Füge über  | Menü Bearbeiten | Einfügen die kopierte Auswahl ein. 7. Verankere die eingefügten Inhalte mit der markierten Ebene mithilfe der Verankern-Schaltfläche.

2. Auswahlwerkzeuge Lade das Bild „Obstfigur – Einzelteile.jpg“ aus dem Ordner „Eigene Dateien“.

Aufgabenstellung: Auf dem Bild sind verschiedene Lebensmittel zu sehen. Mithilfe der Auswahlwerkzeuge werden wir aus ihnen die rechts abgebildete Figur zusammenbauen.

2.0 Neues Bild erstellen Lege zuerst über den Befehl  | Menü Datei | Neu ein neues Bild mit den Maßen 300x380 Pixel an. Nach der Bestätigung mit OK öffnet sich ein zweites Bildfenster.

Regel 4: Da es in GIMP leider gelegentlich zu „Abstürzen“ kommen kann, solltest du dir unbedingt angewöhnen, regelmäßig deine Arbeit abzuspeichern! Wähle zum Speichern zuerst immer das GIMP-Format „.xcf“, da hier alle Ebenen und Einstellungen erhalten bleiben.

Aufgabe: Speicher das neu angelegte Bild unter dem Namen „Obstfigur.xcf“ unter „Eigene Dateien“ ab!

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2.1 Das „Zauberstab“-Werkzeug

Benötigte Werkzeuge:

a) Problem: Die Honigmelone wird der Körper der Obstfigur. Die Honigmelone ist farblich recht einheitlich und unterscheidet sich deutlich vom Hintergrund. b) Lösung: Das „Zauberstab“-Werkzeug Hier empfiehlt sich das „Zauberstab“-Werkzeug, da es einen zusammenhängenden Bereich einer ähnlichen Farbe automatisch auswählt. c) Werkzeugeinstellungen Wählt man im Werkzeugkasten ein Werkzeug aus, werden in der unteren Hälfte die dafür möglichen Einstellungen eingeblendet.

Modus: Ersetzt die beste- Fügt zu einer Aushende Auswahl wahl eine weitere durch eine neue. hinzu (+).

Zieht von einer Auswahl eine weitere ab (-).

Bildet aus zwei Auswahlen die Schnittmenge.

Kanten glätten: Sollte aktiviert sein, da sonst die Kanten einer Auswahl sehr ausgefranst aussehen. Kanten ausblenden: Kanten werden ausgeblendet, so dass sich die Auswahl weich in die bearbeitete Umgebung einfügt. Transparente Bereiche auswählen: Hier können auch transparente Bereiche in einem Bild ausgewählt werden. Vereinigung prüfen: Ist diese Option aktiviert, werden die sichtbaren Bildpunkte aller aktiven Ebenen ausgewählt. Schwelle:

Der Schieberegler legt die Empfindlichkeit des Werkzeugs fest. Auswahl bei einem Schwellwert von 15.

Auswahl bei einem Schwellwert von 60.

d) Vorgehensweise o o o

Wähle mithilfe des „Zauberstab“-Werkzeugs (+-Modus) im Quellbild die Honigmelone aus. Kopiere die Auswahl in die Zwischenablage und füge sie auf einer neuen Ebene in das Arbeitsbild ein. Gib der neuen Ebene den Namen „Körper“. Verschiebe die eingefügte Auswahl mithilfe des „Verschieben“-Werkzeugs im Bild etwas nach unten.

Tipp 1: Aus einer schwebenden Auswahl lässt sich leicht eine eigene Ebene machen, indem man die schwebende Auswahl markiert und anschließend auf die Schaltfläche „Neue Ebene“ klickt. Nach einem Doppelklick auf die neue Ebene im Ebenen-Dialog sollte die Ebene nun noch umbenannt werden. Tipp 2: Über den Befehl  Bearbeiten | Einfügen als | Neue Ebene kannst du den Inhalt der Zwischenablage direkt als neue Ebene in dein Arbeitsbild einfügen.

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2.2 Das „Elliptische Auswahl“-Werkzeug

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Benötigte Werkzeuge:

a) Problem: Aus der Pfirsichhälfte werden die beiden Augen. b) Lösung: Das „Elliptische Auswahl“-Werkzeug Hier empfiehlt sich das „Elliptische Auswahl“-Werkzeug, da es sich bei der Pfirsichhälfte um eine kreisrunde Auswahl handelt. c) Werkzeugeinstellungen Hier reichen die Standarteinstellungen aus. Die Einstellungen und Funktionen entsprechen dabei denen des „Rechteckige Auswahl“-Werkzeugs. d) Vorgehensweise

e)

o

Wähle das „Elliptische Auswahl“-Werkzeug aus und ziehe im Quellbild mit gedrückter linker Maustaste einen Auswahlbereich auf. Dazu solltest du vorher den auszuwählenden Bildausschnitt vergrößern . Tipp: Wird beim Einsatz des „Rechteckige Auswahl“- bzw. „Elliptische Auswahl“-Werkzeugs die Strg.Taste gedrückt, wird eine quadratische bzw. kreisrunde Auswahl erzeugt.

o

Passe die Auswahl an, indem du mit der Maus über die Ecken bzw. die Kanten der Auswahl fährst und die nun erscheinenden Ziehpunkte mithilfe der linken Maustaste verschiebst. Fährst du mit der Maus in die Mitte der Auswahl, kannst du die komplette Auswahl verschieben.

o

Kopiere die Auswahl in die Zwischenablage und füge sie als neue Ebene in das Arbeitsbild ein. Achtung: Jedes Mal, bevor du eine neue Auswahl triffst, solltest du über den Befehl  | Menü Auswahl | Nichts auswählen eine eventuell noch bestehende Auswahl entfernen, da du diese sonst mit auswählst!

o

Dupliziere die neue Ebene mithilfe der „Ebenen duplizieren“-Schaltfläche und beschrifte beide Ebenen.

o

Verschiebe die Pfirsichhälften.

Füge mithilfe des „Elliptische Auswahl“Werkzeugs die zwei Blaubeeren als Pupillen und die Kiwi als Mund ein.

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2.3 Werkzeuge kombinieren

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Benötigte Werkzeuge:

a) Problem: Die Radieschen sollen als Augenbrauen eingesetzt werden. b) Lösung: Eine Kombination aus „Rechteckige Auswahl“-Werkzeug und „Zauberstab“ Da das Radieschen keine einheitliche Farbe hat und der Rand sehr ausgefranst ist, die Umgebungsfarbe aber einheitlich ist, wendet man hier eine Kombination von Werkzeugen an. Zuerst verwendet man das „Rechteckige Auswahl“-Werkzeug und zieht anschließend mit dem Zauberstab den weißen „Rand“ ab. c) Werkzeugeinstellungen Die Standarteinstellungen sind ok. In Schritt 1 wählst du den „Aktuelle Auswahl“-Modus und in Schritt 2 den „Von der aktuellen Auswahl abziehen“-Modus. d) Vorgehensweise

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Vergrößere den Bildausschnitt mit den Radieschen im Quellbild mit der Lupe

o

Wähle das „Rechteckige Auswahl“-Werkzeug im „Aktuelle Auswahl ersetzen“-Modus und ziehe einen Auswahlrahmen um das Radieschen.

o

Wähle nun den Zauberstab im „Von der aktuellen Auswahl abziehen“-Modus und ziehe den weißen Rand um das Radieschen ab indem du darauf klickst.

o

Kopiere die Auswahl nun und füge sie als neue Ebenen in das Arbeitsbild ein.

o

Wähle nun das „Spiegeln“-Werkzeug , kontrolliere, dass im Ebenen Dialog die rechte Augenbraue markiert ist und klicke nun im Arbeitsbild auf die rechte Augenbraue. Sie wird nun horizontal gespiegelt.

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Verschiebe mit dem „Verschieben“-Werkzeug

die Augenbrauen an die richtige Stelle im Arbeitsbild.

Füge nun noch auf die gleiche Art und Weise die Birne als Nase ein.

So sollten dein Arbeitsbild und dein EbenenDialog inzwischen aussehen!

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2.4 Das „Freie Auswahl“-Werkzeug

Benötigte Werkzeuge:

a) Problem: Aus dem Fruchtfleisch der Orange sollen nun die Ohren entstehen. b) Lösung: Das „Freie Auswahl“-Werkzeug („Lasso“) Das Fruchtfleisch der Orange besitzt keine einheitliche Form und Farbe und hebt sich auch nicht deutlich vom Hintergrund ab. Hier hilft deshalb nur Handarbeit in Form des „Freie Auswahl“-Werkzeugs, das ich im weiteren Verlauf als „Lasso“ bezeichnen möchte. c) Werkzeugeinstellungen Die Standarteinstellungen sind ok. d) Vorgehensweise o

Vergrößere den Bildausschnitt mit der Orange im Quellbild mit der Lupe muss die Ränder deutlich erkennen können.

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Wähle das „Lasso“-Werkzeug

o

Wähle nun im Quellbild den Bereich der Orange, den du als Ohr verwenden möchtest, aus, indem du ihn in kurzen Abständen klickend umfährst. Du schließt die Auswahl ab, indem du erneut auf den ersten von dir gesetzten Auswahlpunkt klickst. Tipp 1: Je kürzer die Abstände zwischen deinen Auswahlpunkten sind, desto runder und genauer wird deine Auswahl. Tipp 2: Fährst du mit der Maus, bevor du die Auswahl geschlossen hast, über einen Punkt, so kannst du ihn mit gedrückter linker Maustaste auch nachträglich noch verschieben. Tipp 3: Du kannst eine freie Auswahl auch mit gedrückter linker Maustaste direkt umfahren.

o

Füge nun die Ohren im Arbeitsbild ein. Das rechte Ohr musst du noch spiegeln.

o

Achtung: Das Ohr befindet sich nun vor dem Körper und den Augenbrauen! Das änderst du, indem du die Ohren im Ebenen-Dialog mit gedrückter linker Maustaste unter die Ebene „Körper“ ziehst.

im „Aktuelle Auswahl ersetzen“-Modus

. Du

aus.

e)

Füge nun noch auf die gleiche Art und Weise die Nudel als Fliege und den Pilz als Hut ein.

f)

Jetzt fehlen nur noch die Blume als Krawattenknoten und die Beeren als Hutverzierung. Wähle geeignete Werkzeuge und füge sie ein. Jetzt ist deine Obstfigur fertig!

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2.5 Fertigstellung a) Ergebnis Jetzt sollte deine Obstfigur so aussehen:

b) Ergebnis sichern Zum Abschluss solltest du deine Arbeit noch einmal im GIMP-Format „.xcf“ abspeichern. So kannst du auch später noch Änderungen vornehmen, wenn du das willst. Um ein Bild allerdings per Mail weiterzugeben oder es im Internet einsetzen zu können, solltest du es zusätzlich noch im JPEG-Format abspeichern.

 | Menü Datei | Speichern unter … o

Gib den Namen und den Speicherort an.

o

Wähle unter „Dateityp“ das Format „JPEG-Bild“ aus.

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Bestätige mit „Speichern“.

o

Im nächsten Fenster wirst du noch einmal darauf hingewiesen, dass du nach dem Speichern nicht mehr mit den Ebenen arbeiten kannst. Bestätige mit „Exportieren“. Das „JPEG-Format“ eignet sich wie gesagt besonders dazu, Bilder weiterzugeben. Dazu bietet es die Möglichkeit die Bilder zu komprimieren, d. h. die Datengröße zu verkleinern. Allerdings leidet darunter auch die Qualität des Bildes. Je höher du im nächsten Fenster die Qualität einstellst (hier 100 Prozent), desto größer ist auch die entstehende Datei. Diese Einstellung hängt also direkt mit dem Einsatzzweck des Bildes ab.

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c) Hausaufgabe Öffne das Bild „Figur am Meer – Einzelteile.jpg“ und setze es zusammen. Als Hintergrund suchst du dir ein Strandpanorama im Internet.

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3. Weitere Auswahlmethoden

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Benötigte Werkzeuge:

Für komplexere Auswahlen gibt es unter GIMP noch zwei weitere Methoden: die Schnellmaske und die Vordergrundauswahl.

3.1 Auswählen mithilfe einer Schnellmaske Lade das Bild „Langläufer.jpg“ aus dem Ordner „Eigene Dateien“. a) Problem Der Langläufer auf dem Bild soll ausgewählt werden, um in ein anderes Bild montiert zu werden. Mit den bereits bekannten Mitteln wäre das Erstellen einer Auswahlmaske sehr Zeitaufwändig und schwierig. b) Lösung: Nutzen der Schnellmaske Auch hier verwendet man wieder eine Kombination aus verschiedenen Werkzeugen. Neu ist der Einsatz der sogenannten „Schnellmaske“.

c) Vorgehensweise o

Wähle mit dem „Zauberstab“ mit folgenden Einstellungen die großen Schneeflächen aus: Vergiss dabei die Schneeflächen zwischen Armen und Beinen nicht.

o

Große Bereiche des Bildes sind jetzt ausgewählt, doch besonders die Bereiche um den Kopf herum lassen sich so nicht auswählen!

o

Alle nicht ausgewählten Bereiche lassen sich leicht mithilfe der Schnellmaske anzeigen (= rot). Die Schnellmaske aktivierst du, indem du auf das kleine Rechteck links unten am Bildfenster klickst.

o

Mit dem „Pinsel“-Werkzeug lassen sich die rot markierten Bereiche der Auswahlmaske nun quasi „weg malen“.

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Wähle folgende Pinseleinstellungen und vergrößere den Bildausschnitt um den Kopf herum.

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Um nun den roten Bereich mit dem Pinsel entfernen zu können, muss du nun noch im Werkzeugkasten die Farbe Weiß als Vordergundfarbe wählen. Ist Schwarz gewählt, kannst du das durch einen Klick auf den weißen Doppelpfeil ändern.

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Umfahre nun vorsichtig mit der Pinselspitze den Kopf des Langläufers.

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Tipp: Entfernst du aus Versehen zu viel von der Schnellmaske, kannst du den Vorgang jederzeit auch umkehren, indem du im Werkzeugkasten Schwarz als Vordergrundfarbe wählst. o

Wenn du den Kopf freigestellt hast, vergrößere die Pinselspitze (den Wert unter „Skalieren“ erhöhen) und entferne alle rot markierten Stellen im Bild, die du nicht in deiner Auswahl haben möchtest. Auch die Kanten sollten noch etwas nachgearbeitet werden. Tipp 1: Wenn du im Dock auf die Schaltfläche „Pinsel editieren“ klickst, kannst du deinen Pinsel noch viel flexibler und vor allem größer (unter „Radius“) einstellen. Tipp 2: Wenn du die Schnellmaske zwischendurch ausschaltest, siehst du recht deutlich, wo noch etwas zu entfernen ist.

d)

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Achtung: Da wir bisher alles ausgewählt haben, was nicht zum Langläufer gehört, musst du über den Befehl  | Menü Auswahl | Invertieren die Auswahl umkehren.

o

Jetzt kannst du den Langläufer in die Zwischenablage kopieren und in einem anderen Bild weiterverwenden.

Füge das Kamel aus dem Foto „Kamel.jpg“ in das Foto „Pferdekoppel.jpg“ ein.

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3.2 Die Vordergrundauswahl

Benötigte Werkzeuge:

Lade das Bild „Boote.jpg“ aus dem Ordner „Eigene Dateien“. a) Problem Die beiden gelben Boote auf dem Bild sollen ausgewählt werden, um in ein anderes Bild montiert zu werden. b) Lösung: Das „Vordergrundauswahl“-Werkzeug Das Werkzeug „Vordergrundauswahl“ ist ein halbautomatisches Werkzeug, das sich besonders dazu eignet, konkrete Objekte in einem Bild zu isolieren. c) Vorgehensweise o

Wähle das Werkzeug „Vordergrundauswahl“ im Werkzeugkasten aus.

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Im ersten Schritt funktioniert das Werkzeug wie das „Lasso“ und sieht auch genauso aus. Umfahre damit die beiden gelben Boote. Je genauer du hier arbeitest, desto besser funktioniert später die automatische Auswahl.

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Sobald du die Auswahl geschlossen hast, wird die blaue Auswahlmaske erstellt und der Cursor verändert sein Aussehen und seine Funktion und wird zu einem Pinsel. Die Größe des Pinsels kannst du in den Werkzeugeigenschaften einstellen.

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Übermale mit dem Pinsel nun möglichst viele von den Tonwerten der beiden Boote.

mit folgenden Einstellungen

Achtung: Sobald du die gedrückte linke Maustaste los lässt, wird die Auswahl berechnet. Auch darf während des Vorgangs kein anderes Werkzeug aktiviert werden. o

Da in den Werkzeugeinstellungen der Haken bei „Zusammenhängend“ gesetzt ist, wird nur das linke Boot ausgewählt. Entferne den Haken und automatisch wird die Auswahl mit dem zweiten Boot ergänzt.

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Nun kommt die Feinarbeit: Überzeichne nicht ausgewählte, d. h. blaue Stellen in den beiden Booten. Tipp 1: Zum Vergrößern des Bildes musst du die Tastatur verwenden! (Vergrößern = +, Verkleinern = -) Tipp 2: Um dich im vergrößerten Bild zu bewegen, ohne die Aktion zu unterbrechen, kannst du bei gedrückter Leertaste mit der Maus das Bild verschieben.

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Mit der Enter-Taste schießt du den Vorgang ab und die Auswahl wird angezeigt.

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1. Schneide aus dem Bild „Brücke.jpg“ die Brücke aus und setze sie hinter den Kirchturm im Bild „St_Nikolaus.jpg“. 2. Von der Brücke soll gerade der Base Jumper aus dem Bild „BaseJumper.jpg“ springen. 3. Auf der Brücke fährt gerade der LKW aus dem Bild „LKW.jpg“ vorbei.

So sollte es am Schluss in etwa aussehen: