Februar 2013

Sri Lanka News 01/13 17. Februar 2013 Sensation: Außerirdisches Leben entdeckt WWW.HTTP://TALK.EXCITE.DE, 17.01.2013 Und es gibt sie doch! Eine Sens...
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Sri Lanka News 01/13 17. Februar 2013

Sensation: Außerirdisches Leben entdeckt WWW.HTTP://TALK.EXCITE.DE, 17.01.2013

Und es gibt sie doch! Eine Sensation wurde jetzt aus Buckingham (England) bekannt gegeben: Britische und Srilankische Astrobiologen haben auf Sri Lanka Strukturen versteinerter Zellhüllen von Kieselalgen in einem niedergegangenen Meteoriten entdeckt. Die Wissenschafter schließen eine Kontamination durch irdische Fossilien aus. Es handle sich den Forschern zufolge damit um einen eindeutigen Beweis für außerirdisches Leben. Die Fossilien wurden am 29. Dezember 2012 in einem kohlenstoffhaltigen Meteoriten gefunden berichtet die Fachzeitschrift "Journal of Cosmology". Der Astrobiologe Nalin Chandra Wickramasinghe und sein Team vom "Buckingham Centre for Astrobiology" an der "University of Buckingham" entdeckten den Meteoriten, welcher nahe Polonnaruwa, in der Nähe des Dorfes Araganwila niedergegangen war. Zuvor war er von zahlreichen Zeugen am Himmel als Lichtschweif gesehen worden. Bei der Untersuchung vom Inneren des Meteoriten entdeckten die Wissenschaftler Strukturen mit einer sehr hohen Übereinstimmung mit dem Aufbau von sogenannten Frusten, das sind Zellhüllen von Kieselalgen oder auch Diatomeen (Bacillariophyta). Sie unterstreichen, eine Kontamination durch irdisches Material komme nicht in Frage, weil die Isotopenhäufigkeit dieser Mikrostrukturen mit der des meteoritischen Materials übereinstimmten und somit den gleichen Ursprungs haben. "Die Anwesenheit derartiger Strukturen in jeglicher Form von außerirdischer Umgebung könnte als eindeutigen Beweis von (außerirdischer) Biologie interpretiert werden", schreiben die Wissenschaftler. In ihrem Artikel arbeiteten die Wissenschaftler Ähnlichkeiten der außerirdischen Strukturen zu modernen irdischen Kieselalgen heraus, aber trotz dieser Ähnlichkeiten sei eine Kontamination mit irdischem Material ausgeschlossen. Bei den beschriebenen Strukturen handle es sich nachweislich um fossilierte Objekte und am Fundort des Meteoriten selbst gibt es keine Fossilien von Kieselalgen. Der Meteorit selbst ist wahrscheinlich nur das Fragment eines Kometen. Wenige Tage nach dem Meteoritensturz kam es zum Niedergang von "rotem Regen" in der Region des Fundorts und erste Analysen des Wassers haben gezeigt, dass die rote Färbung von zellartigen Strukturen hervorgerufen wurde. Diese Strukturen verhalten sich wie biologische Zellen, besitzen aber keine Anzeichen einer DNA und konnten bislang noch nicht als irdische Zellformen identifiziert werden. Auch diese Zellen stammen vermutlich aus dem Mutterkörper von Meteoriten.

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Sri Lanka: Guter Mückenschutz für Reisende www.fit-for-travel.de, 22.01.2013

In den vergangenen Wochen und Monaten ist die Zahl der Dengue Fieber-Erkrankungen in Sri Lanka deutlich angestiegen. Unregelmäßig auftretende Niederschläge an der Ostküste, in den Monaten Dezember bis Februar, verbessern die Brutbedingungen für Insekten und begünstigen dadurch Krankheiten, die durch Mücken übertragen werden – wie zum Beispiel das Dengue Fieber. Rund 4000 Erkrankungen in der ersten Januarwoche Am 23. Dezember wurden landesweit mehr als 42.000 Dengue Fieber-Fälle berichtet. Die meisten Erkrankungsfälle wurden in Colombo registriert (> 9.500). Doch auch in diesem neuen Jahr hält die hohe Zahl an Erkrankungen an. Alleine in der ersten Januarwoche wurden durch die lokalen Gesundheitsbehörden mehr als 4.000 Dengue Fieber-Fälle berichtet. Unter den Erkrankten kam es auch zu Todesfällen infolge von Komplikationen durch die Infektionskrankheit. Ein Anstieg der Erkrankungszahlen in den kommenden Wochen wird befürchtet. Dengue Fieber ist bei Reisenden meist eine selbstlimitierende, fieberhafte Erkrankung Mücken übertragen die Dengue-Viren. Das „klassische Dengue― ist eine kurz dauernde, selbstlimitierende, fieberhafte Erkrankung mit starken Muskel- und Gelenkschmerzen. Ernste Verlaufsformen, die zu diffusen Blutungen (hämorrhagisches Dengue) und Kreislaufversagen (Dengue Schocksyndrom) führen können, werden bei wiederholter Infektion beobachtet und betreffen in den meisten Fällen die einheimische Bevölkerung, selten jedoch den Reisenden. Die Gesamtzahl der jährlichen Erkrankungen wird auf 30 bis 60 Millionen geschätzt. Indien steht an zweiter Stelle der importierten Dengue Fieber-Erkrankungen Die meisten Dengue Fieber-Infektionen deutscher Reisende werden im asiatischen Raum erworben (rund 75%). Insgesamt wurden im vergangenen Jahr knapp 500 Dengue Fieber-Fälle bei deutschen Rückreisenden gezählt. Nach Schätzungen fahren jährlich rund 3 Millionen Reisende in potentielle Risikogebiete. Es gibt keine Impfung gegen Dengue-Fieber. Daher sollten Reisende gute Mückenschutzmaßnahmen durch z.B. Haut bedeckende Kleidung, Mückennetze, Mückenabweisende Lotionen, Sprays, Hochfrequenz-Schall-Geräten, etc. durchführen.

Die weltgrößten Teeproduzenten schmieden Bündnis WWW.ZEIT.DE, 23.01.2013 Colombo (AFP) Die weltgrößten Teeproduzenten haben ein neues Bündnis geschmiedet. Sri Lanka, Indien, Kenia, Indonesien, Malawi und Ruanda beschlossen am Mittwoch nach zweitägigen Gesprächen, ihr Know-how zu bündeln und sich zum Internationalen Forum der Teeproduzenten zusammenzuschließen, um höhere Verkaufserlöse zu erzielen, wie die srilankische Regierung mitteilte. Dies sei ein "Meilenstein" für die afrikanischen und asiatischen Exportnationen, die mehr als 50 Prozent des weltweit angebauten Tees produzieren. Die Idee zu solch einem Zusammenschluss gebe es bereits seit gut 80 Jahren.

Sri Lanka verbietet Frauen Arbeit als Hausangestellte im Ausland DIE WELT, 26.01.2013

Regierung reagiert auf Hinrichtung junger Frau in Saudi-Arabien Nach der Hinrichtung einer jungen Sri-Lankerin in Saudi-Arabien will die Regierung in Colombo künftig Frauen die Arbeit als Hausangestellte im Ausland verbieten. Wie Sri Lankas Informationsminister Keheliya Rambukwella am Donnerstag mitteilte, soll die Maßnahme zunächst nur für Saudi-Arabien und für Frauen unter 25 Jahren gelten. Später solle das Verbot zur Arbeit in gering bezahlten Berufen auf alle Altersklassen und alle Länder ausgeweitet werden.

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Sri Lanka rettet 138 Bootsflüchtlinge aus Birma und Bangladesch WWW.ZEIT.DE, 04.02.2013 Colombo (AFP) Sri Lankas Marine hat 138 Bootsflüchtlinge aus Birma und Bangladesch gerettet, die tagelang orientierungslos im Meer trieben. Einer der Bootsinsassen sei während der Irrfahrt gestorben, zahlreiche weitere seien dehydriert und entkräftet, teilte ein Marinesprecher am Sonntag mit. An der Aktion rund 80 Kilometer vor der Ostküste des Landes seien drei Marineschiffe beteiligt gewesen. Nach Angaben der Polizei kamen 14 der Flüchtlinge aus Birma, die anderen stammten aus Bangladesch. Unter ihnen waren auch Frauen und Kinder.

Timmendorfer Strand

11 700 Euro für Waisen in Sri Lanka LN-ONLINE.DE, 06.02.2013, LATZ

Der Weihnachtsbasar des Ostsee-Gymnasiums brachte wieder eine enorme Spendensumme ein. Timmendorfer Strand. Eine Unterrichtseinheit in Mitmenschlichkeit stand gestern im Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand (OGT) an. Allerdings sollten die gut 200 Schüler, die sich in der Aula versammelt hatten, zu diesem Thema nicht belehrt werden — vielmehr wurde ihnen gedankt, für ihren Einsatz für den Weihnachtsbasar 2012. Der hat die wahrlich beachtliche Summe von 11 700 Euro eingebracht, und dieser Erlös wird erneut an das Waisenhaus St. Theresa in Sri Lanka gespendet. Seit 1987 hilft das auf dem Basar erwirtschaftete Geld den Kindern im Waisenhaus, das vom OGT auf diese Weise schon mit insgesamt 160 000 Euro unterstützt wurde. „Das ist eure Leistung, ihr könnt stolz auf euch sein―, lobte Elisabeth Wegener, ehemalige OGTLehrerin, die sich seit Jahrzehnten für Kinder in Sri Lanka einsetzt. „Gerade die zuverlässige, regelmäßige Hilfe ist wichtig“, erklärte sie.

Umeswaran Arunagirinathan dankte Elisabeth Wegener und BasarOrganisatorin Cathren Seidel für ihren Einsatz. Foto: S. Latzel

Wie wichtig, das berichtete im Anschluss Umeswaran Arunagirinathan, der 1991 als Zwölfjähriger vor dem Bürgerkrieg aus Sri Lanka floh und mittlerweile als Arzt in Hamburg arbeitet. Bereits vor einigen Jahren hatte er sein Buch „Auf der Flucht― am OGT vorgestellt — eine Flucht, die acht Monate dauerte und an deren Ende Umeswaran Arunagirinathan als 13-Jähriger am Frankfurter Flughafen ankam. Nein, Mitleid wolle er nicht, erklärte der schmale, ruhige Mann den Schülern: „Ich bin dankbar für alles, was ich erlebt habe, denn es hat mich bereichert.― Still war es, als er berichtete, wie er nach der sechsten Klasse die Schule verlassen und Obst und Gemüse am Straßenrand verkaufen musste. Ein Onkel aus Hamburg habe Geld geschickt, für die kranke Schwester, aber die war bereits gestorben, als es eintraf. „Da kam meine Mutter auf die Idee, mich mit dem Geld nach Deutschland zu bringen — über eine Schlepperorganisation.― Endlich in Hamburg angekommen, habe er die Stadt 15 Jahre nicht verlassen dürfen, so Umeswaran Arunagirinathan. „Aber darüber will ich mich nicht beschweren, so ist das eben. Ich war nie traurig — denn wenn man im Krieg geboren und aufgewachsen ist, ist alles andere Luxus.― Mit Blick auf das Engagement der OGT-Schüler zeigte der junge Arzt offen seine Dankbarkeit: „Ich habe eine Chance bekommen, hatte viel Glück im Leben — und tolle Menschen, die mir geholfen haben.― Einen großen Wunsch habe er allerdings noch, meinte Umeswaran Arunagirinathan: „Ich würde gern irgendwann in Sri Lanka arbeiten. Ich wäre der glücklichste Mensch, wenn ich etwas zurückgeben könnte.― Diesen Wunsch werden ihm die Timmendorfer Kinder und Jugendlichen vermutlich nicht erfüllen können — aber ihnen hat Umeswaran Arunagirinathan gewiss einen mächtigen Motivationsschub für den nächsten Weihnachtsbasar gegeben. © Birke und Marcus Körner

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Washington setzt Sri Lanka unter Druck GERMAN.IRIB.IR, 13.02.2013

Die Regierung von Sri Lanka verhinderte die Einreise der internationalen Gruppe zur Untersuchung der Interpellation des Vorsitzenden des Hohen Gerichtes von Sri Lanka. Der Internationale Juristenverband hat in einer Erklärung bekannt gegeben, dass die Regierung von Sri Lanka das Einreisevisa der Juristen des Menschenrechtsinstitutes, welche zur Untersuchung des Interpellationsfalles des Vorsitzenden des Hohen Gerichtes dieses Landes aufsuchen wollten, annulliert haben. Die Mitglieder dieser Institution, welche ein Zweig des Internationalen Juristenverband ist, sollte am vergangenen Freitag eine 10tägige Untersuchung hinsichtlich der Absetzung von Shirani Bandaranayake, dem Vorsitzenden des Hohen Gerichtshof von Sri Lanka, durchführen. Bandaranayake wurde von der Regierung dieses Landes seines Amtes enthoben, nachdem zwei Gerichte dieses Landes in einem Urteilsspruch seine Interpellation für gesetzeswidrig erklärt hatten. Mahinda Rajapaksa, der Staatspräsident von Sri Lanka, hat im vergangenen Monat in einem Dekret Bandaranayake, den Vorsitzenden des Hohen Gerichtes, abgesetzt, nachdem diesem die Parlamentsabgeordneten ihr Misstrauen ausgesprochen hatten. Viele Oppositionelle und ebenso die Menschenrechtsgruppen sehen in der Interpellation von Bandaranayake einen schweren Schlag für den Justizapparat in Sri Lanka. Dem Vorsitzenden des Hohen Gerichtshofes von Sri Lanka wurden verschiedene Vorwürfe, darunter Finanzvergehen gemacht. Seine Rechtsanwälte wiesen jedoch alle Vorwürfe zurück. Die Oppositionsparteien und der Juristenverband dieses Landes führten diese Vorwürfe auf politische Motive zurück. Aus der Sicht der Regierung von Sri Lanka ist die Absetzung des Vorsitzenden des Hohen Gerichtes eine interne Angelegenheit und fällt unter den Befugnisbereich des Staatspräsidenten dieses Landes und darf nicht zum Vorwand für die Einmischung des Westens in die internen Angelegenheiten des Landes werden. Washington aber sah eine günstige Gelegenheit zur Einmischung gekommen und beabsichtigt, dem Menschenrechtsrat der UNO einen neuen Resolutionsentwurf über Sri Lanka vorzulegen. Die Delegation der USA unter Leitung von James Moore dem US-Vizeaußenminister gab bekannt, sie werde beim UN-Sicherheitsrat den Entwurf zu einer neuen Sri-Lanka Resolution einreichen. Er behauptete, dieser Entschluss sei das Resultat des Verhaltens der Regierung von Sri Lanka, welche bei wichtigen Entscheidungen hinsichtlich der Menschenrechte und der nationalen Versöhnung ein Versäumnis begehe. Aber die Regierung von Sri Lanka wies diesen Vorwurf zurück. Sie ist der Überzeugung, dass die USA aufgrund politischer Absichten danach strebt, Druck auf die Regierung in Colombo auszuüben. Nach der Entscheidung Washingtons hat der englische Vizeaußenminister für Südasien am vergangenen Donnerstag die Hauptstadt von Sri Lanka aufgesucht. Die englische Botschaft in Sri Lanka gab in einer Erklärung bekannt, dies sei die zweite Reise von Alistair Burt nach Sri Lanka. Während seines zweitägigen Aufenthaltes in Sri Lanka hat Burt mit Verantwortungsträgern der Regierung, hohen Vertretern der Oppositionsparteien und den Vertretern von Handelskreisen sowie Nichtregierungsorganisationen von Sri Lanka Gespräche geführt. Es lässt sich feststellen, dass England und die USA eine gemeinsame Politik der Druckausübung auf die Regierung von Sri Lanka verfolgen. Nach Ende des Bürgerkrieges in Sri Lanka im Jahre 2009, bei dem die aufständischen der LTTE, Befreiungstiger von Tamil Eelam verloren, haben die USA und die anderen westlichen Ländern der Armee von Sri Lanka Kriegsverbrechen vorgeworfen und ihren allseitigen Druck auf die Regierung in Colombo begonnen. Sie verlangten, dass die Befehlshaber der Armee dieses Landes verhört werden. Die Regierung von Sri Lanka lehnte dies aber ab. Vor kurzem hat England einen der ehemaligen Befehlshaber der Armee von Sri Lanka, welcher sich auf einer Dienstreise im Ausland befand, unter dem Vorwurf der Folter von Gefangenen inhaftiert. Diese Inhaftierung rief den Protest der Regierung von Sri Lanka hervor. Die Regierung von Colombo hat den Protest der westlichen Kreise auf die Absetzung des Vorsitzenden des hohen Gerichtshofes von Sri Lanka als Teil der Druckausübungen dieser Kreise bezeichnet, die dazu dienen, dass sich die Regierung von Sri Lanka der Politik der USA und Englands anpasst. Sri Lankas besitzt im Pazifik eine strategisch wichtige Bedeutung. Außerdem überließ das Land im Gefolge der zunehmenden Zusammenarbeit mit China einiger seiner Häfen diesem Land zwecks deren Ausbaus. Neben den zunehmenden militärischen Kooperationen Sri Lankas mit China scheint man im Westen auch über den wachsenden Einfluss dieses Landes im Indischen Ozean beunruhigt zu sein. Jedensfalls hofft die Regierung von Sri Lanka, dass sie in ihren Standpunkten gegenüber den Druckausübungen von Washington von Indien unterstützt wird. Dies obwohl Indien wegen seiner Unzufriedenheit mit der Politik Colombos hinsichtlich der Ausdehnung der allseitigen Zusammenarbeit mit China im vergangenen Jahr für die US-Resolution gegen Sri Lanka stimmte. Der Medienminister Sri Lankas gab bekannt, dass Indien entgegen der Berichte seiner Medien, Sri Lanka unterstützt. Er sagte, Indien sei der größte Freundesstaat und nächste Nachbar zu Sri Lanka. Es hätte Sri Lanka in vielen Fällen unterstützt und sei ein wahrer Freund. Er weiter: „Es trifft zwar zu, dass sie vorher gegen uns gestimmt haben, aber Indien hat konkrete Gründe dafür genannt. Die internationalen Beziehungen erfahren aus bestimmten Grün-

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den Veränderungen, aber wir sind weiter der Überzeugung, dass Indien zu unseren besten Freunden gehört.― Der Staatspräsident von Sri Lanka plant in Bälde eine Indienreise. Unterdessen haben die USA ihren Druck auf die Regierung von Colombo fortgesetzt. Nach 2001 hatten die USA nämlich erwartet, dass die Länder in der Region des Indischen Ozeans im Rahmen des Projekts der sogenannten Terrorismusbekämpfung mit Washington zusammen arbeiten. Die Politik Colombos beim Ausbau der Zusammenarbeit mit China in verschiedenen Bereichen, wie im militärischen und im Hafenwesen, sowie der Erweiterung der Kooperationen mit der Islamischen Republik Iran auf dem Gebiet der Energie und dem Bau von Raffinerien hat den Westen veranlasst, seinen Druck auf die Regierung von Sri Lanka zu verstärken . In einigen Berichten ist sogar von den Treffen der Verantwortungsträger der USA und Englands mit den Mitgliedern der LTTE die Rede. Ein Vertreter der Nationalen Allianz der Befreiungstiger von Tamil Eelam sagte hinsichtlich dieser Treffen, es seien verschiedene Fragen, darunter die Frage der Flüchtlingslager in Sri Lanka und der Tätigkeiten des UNO-Menschenrechtsrates in diesem Land besprochen worden. Nach Amerika und England hat auch Kanada begonnen, den Druck auf Sri Lanka zu verschärfen. Canada hat in diesem Zusammenhang gedroht, nicht an der Sitzung der Commonwealthländer, welche im November in Sri Lanka stattfindet, teilzunehmen. Aber Neomal Perera, der Vize-Außenminister Sri Lankas wies jegliche Besorgnisse über die Lage der Demokratie in diesem Lande zurück und erklärte dies als Zeichen der Nicht-Informiertheit über die lokalen Gesetze und die Verfassung von Sri Lanka. Er sagte einige Kreise machen ohne Kenntnis des Grundgesetzes von Sri Lanka einmischerische Äußerungen und wollen Colombo zur Erreichung ihrer eigenen Ziele unter Druck setzen.

KÜNSTLERIN AUS SRI LANKA IM EXIL

"Ich male ihre Gesichter, um sie nicht zu vergessen" SWISSINFO.CH, 14.02.2013, SIMON BRADLEY (ÜBERTRAGUNG AUS DEM ENGLISCHEN: PETER SIEGENTHALER)

Yulanie Perumbadage aus Sri Lanka lebt seit drei Jahren in der Schweiz. Die politisch engagierte Künstlerin mit singhalesischen Wurzeln lebt im Exil in Schaffhausen, weil sie und ihr Mann 2009 flüchten mussten. Eine Gestalt streckt ihre Arme quer über die blaue, graue und weisse Leinwand aus. "Das Gemälde heisst 'Réveille' (Erwachen). Unsere Nation muss wiedererwachen und die Versöhnung suchen", erklärt die zierliche Künstlerin. Ein diskretes Lächeln huscht über Yulanies Gesicht, ein angenehmer Kontrast mit dem stürmischen und kalten Wind, der vor der interkulturellen Bibliothek "LivrEchange" in Freiburg heult. Das Ölgemälde ist Teil ihrer neuen Ausstellung, die in der Bibliothek bis am 27. Februar gezeigt wird – eine Kollektion von bewegenden Erinnerungen und politischen Symbolen. "Ich male, um zu zeigen, was der Krieg der singhalesischen Gesellschaft angetan hat", sagt sie. Die Singhalesen sind mit drei Vierteln der 15 Millionen Einwohner die grösste ethnische Gruppe in Sri Lanka. Daneben gibt es zahlreiWerke von Yulanie Perumbadage, Sighalesin aus Sri Lanka, werden in che Minderheiten wie Tamilen und Muslime. ausgestellt. Die 41-Jährige musste ihre Heimat 2009 zusammen mit ih- Freiburg Foto: swissinfo rem Mann, der als Journalist arbeitet, nach mehreren Drohungen verlassen. Yulanie war Lehrerin an einer Kunstschule und politisch aktiv. Zu ihren Werken gehörten auch einige Anti-Kriegsbilder. Als die sri-lankische Regierung 2006 den Druck auf die Tamilen im Norden und Osten verstärkte, bekamen auch Intellektuelle, Künstler, Oppositionspolitiker und Journalisten die aufgeheizte Stimmung zu spüren. "Mitglieder von Gruppen mit unterschiedlichen Vorstellungen wurden als Staatsfeinde und Kriminelle verfolgt, die für ihre Handlungen bezahlen mussten und in den Strassen angegriffen wurden. Zu dieser Zeit konnte man nichts veröffentlichen, was sich gegen den Krieg richtete", sagt sie. Die Künstler wurden aber nicht nur von den Behörden, sondern immer mehr auch von der singhalesischen Bevölkerung schikaniert. "Es gab zahlreiche Vorkommnisse mit dem Schulpersonal und Nachbarn, die mich als Verräterin beschimpften. Auch mein Mann erhielt viele drohende Telefonanrufe und Botschaften. Sein Name figurierte auf einer schwarzen Liste. Die Person, deren Namen zuoberst auf der Liste stand, wurde ermordet", sagt Yulanie. Schweren Herzens flüchtete das Paar in die Schweiz und liess Freunde und Familie zurück. "Ich musste einse© Birke und Marcus Körner

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hen, dass es nicht mehr möglich war, meinen künstlerischen Kampf für eine bessere Welt in der Heimat fortzusetzen." "Skype"-Kontakt Heute fühlt sie sich in der Schweiz zuhause. Schaffhausen ist ein wunderschöner Ort, und die Leute sind sehr einladend. In einem Zeitungsartikel hat Yulanie gelesen, dass die Schweiz der beste Ort sei, geboren zu werden. Trotzdem ist das Leben für sie hier nicht einfach. Die Wahrscheinlichkeit, ihre Familie je wieder zu sehen, bleibt ein ferner Traum. Der Kontakt beschränkt sich auf "Skype". "Im Exil zu leben, ist schwierig. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl", sagt sie. "Als ich herkam, habe ich nicht verstanden, was vor sich ging. Aber dank der Unterstützung des Asylzentrums habe ich Mut geschöpft und den Pinsel wieder aufgenommen." Farbenfreudige, kubistische Porträts schauen uns von der Bibliothekswand herunter an. "Ich lebe hier mit der Erinnerung an meine Freunde und Eltern. Ich male ihre Gesichter, um sie nicht zu vergessen", sagt sie. Ihre ruhige Haltung verdeckt die innere Aufruhr. Neugieriges Kind Yulanie wurde in einer ländlichen Region in der Nähe von Kurunegela im Nordwesten Sri Lankas in eine Familie von Lehrern geboren. "Ich hatte kein luxuriöses Leben, aber meine Eltern verdienten genug, um das Nötigste zu bezahlen. Wenn sie ihren Lohn erhielten, kauften sie mir jeweils ein Buch", sagt sie lächelnd. Yulanie war ein neugieriges Kind, das schon in jungen Jahren anfing, Ungleichheiten des Lebens zu hinterfragen: Warum gehen die Kinder im Nachbarhaus ohne Essen zu Bett? Weshalb sind die Kleinbauern von reichen Grossgrundbesitzern abhängig, die ihre Familien misshandeln? Die Jahre als Teenager waren gezeichnet von linksgerichteten, nationalistischen Aufständen, bei denen viele junge Singhalesen, unter ihnen auch Schulfreunde, den Tod fanden. Das hat Yulanie tief getroffen. "Ich habe so viele brennende Körper auf der Strasse gesehen. Früher wurden sie zu Tode gefoltert. Um andere davor abzuschrecken, wurden sie in der Öffentlichkeit verbrannt. Das war die Situation im Süden Sri Lankas, wo die Mehrheit der Singhalesen lebte", erklärt sie. Zinnoberrot und Krücken Gewalt und schreckliche physische und psychologische Folgen des 26 Jahre dauernden Kriegs zwischen der Regierung und tamilischen Rebellen sind wiederkehrende Themen in Yulanies Werken. "Ich verwende gerne leuchtende Farben; am liebsten Zinnoberrot." Grosse rote Gemälde, bedeckt von hunderten Krücken, dominieren den anschliessenden Ausstellungsraum. "Jedes Jahr sah man mehr Leute in den Strassen mit Krücken und Gliederprothesen. Hinter den Krücken sah ich ihre traurigen Geschichten. Man kann die vielen Leute zählen, die unter Kriegsverletzungen leiden, aber der unheilbare Schaden an der Gesellschaft lässt sich nicht messen", sagt sie. Auf einem andern Bild lehnt ein Stapel Krücken aus Metall und Plastik gegen traditionelle Zeichnungen wie man sie normalerweise in buddhistischen Tempeln findet. "Wenn ein Soldat ums Leben kommt, erhält seine Familie finanzielle Unterstützung. Buddhistische Mönche feierten die Gefallenen als Helden und verehrten sie. Trauer wurde ausgeblendet und durch Kriegseuphorie ersetzt. Viele meiner Nachbarn, mit denen ich als Kind gespielt hatte, sind tot. Manche hatte ich auf der Strasse gesehen, ohne Arme oder Beine", sagt sie. "Offiziell ist der Krieg heute vorbei. Aber es gibt weder Sieger noch Frieden, sondern nur Menschen mit Krücken." Aus der Ferne sinniert Yulanie immer noch über die politische Situation in ihrem Land, und sie malt sich aus, trotz der Distanz etwas bewegen zu können, um die Wunden zu heilen. "Ich habe nur meinen Zeichenstift und Pinsel als Werkzeuge, aber ich hoffe, hier in der Schweiz etwas aufzubauen. Ich versuche, Beziehungen zwischen Tamilen und Schweizern zu knüpfen", sagt sie zum Schluss.

Aufbruchstimmung im Osten Sri Lankas HAMBURGER ABENDBLATT, 15.02.2013, BERND SCHILLER

Experten zählen die Insel mit ihren weiten Naturstränden zu den Trendzielen der Saison Noch gehören die langen Palmenstrände an der Ostküste vor allem Fischern und muslimischen Händlern, die frühmorgens den Fang aufkaufen. Aber überall zwischen dem Nilaveli Beach bei Trincomalee und der Arugam Bay im Süden eröffnen neue Resorts. Es tut sich auch sonst viel im ehemaligen Ceylon. Reiseexperten zählen die Tropeninsel, die so lange unter den Folgen von Tsunami und Bürgerkrieg gelitten hat, zu den beliebtesten Fernzielen dieser Saison. Zuerst melden sich die Krähen. Sie sind überall am frühen Morgen und am späten Nachmittag lautstark gegenwärtig. Langsam schälen sich die Konturen der Palmen aus einem blassblauen Himmel. Ein kratzendes Geräusch lässt mich von meinem Balkon aus in den Garten schauen. Sidampalam, der alte Mann, der seit vielen Jahren für

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alles Grüne im kleinen Resort Stardust Beach bei Pottuvil an der südlichen Ostküste zuständig ist, fegt Blätter und Blüten zusammen. Es ist ein beruhigender Anblick, endlich wieder. Denn dieses Hotel spiegelt das Schicksal der Ostküste wie kein anderes wider. Vor etwas über acht Jahren, am zweiten Weihnachtstag 2004, wurde der Däne Per Goodman, Gründer und Inhaber des beliebtesten Surfer-Treffpunkts an der Arugam-Bucht, ein Opfer des Tsunamis, eines von mehr als 35.000 allein in Sri Lanka. Die Bungalows und Cabanas in der weitläufigen Anlage waren fast alle zerstört. Und doch ließ sich Pers Witwe Merete Scheller nicht unterkriegen. Zusammen mit ihrem Team, einer Mannschaft, so gemischt wie die tamilische, singhalesische und muslimische Bevölkerung der Ostküste, baute sie das Resort wieder auf und wurde selbst in den schlimmsten Bürgerkriegszeiten von ihren Stammgästen nicht in Stich gelassen. Jetzt stehen das Hauptgebäude mit acht komfortablen Zimmern und die Villen und Hütten so schön auf dem Strand wie eh und je, sogar komfortabler und gemütlicher als zuvor. Und der Garten wuchert tropisch bunt wie vor der großen Flut, gepflegt und gehegt von Sidampalam und seinen Helfern. Bis vor Kurzem gehörte Nilam dazu, Sohn des früheren Gärtners, der wie Per ein Opfer des Tsunamis geworden war. Nilam aber, der als Nachtwächter angefangen hatte, ist jetzt zum zweiten Koch aufgestiegen. Aufbruchstimmung allerorten auf Sri Lanka, endlich auch an der Ostküste, die vor 20 Jahren der Geheimtipp aller Strandliebhaber war. Bevor daraus ein Boom entstehen konnte, ließ der jahrelange Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und tamilischen Rebellen alle Blütenträume welken. Jetzt, zweieinhalb Jahre nach dem Ende des blutigen Kampfes, werden zwischen Trincomalee und Pottuvil die Claims abgesteckt. Die deutschen Reiseveranstalter haben ihre Bettenkontingente kräftig aufgestockt und die großen Hotelketten aus Colombo ihre alten Häuser wie das Nilaveli Beach, das herrlich ruhige Pigeon Island oder das Chaaya Blu (früher Club Oceanic) renoviert und an vielen Stellen Bagger und Kräne für Neubauten auffahren lassen. Auch weiter südlich, an den früher so abgelegenen Stränden von Passekudah, Kalkudah und Batticaloa, wo man an windstillen Abenden die Fische "singen" hören konnte, sind neue Herbergen entstanden. Preiswerte und gemütliche wie Monis Guesthouse bei Passekudah, luxuriöse und sündhaft teure wie Maalu Maalu und Uga Bay, beide bei Passekudah, oder das familiäre Deep Sea Resort in "Batti", wie die Stammgäste das Dorf Batticaloa nennen. Dort, an der längsten Lagune der Insel, treffen sich Wracktaucher aus aller Welt. Ihr Hauptziel ist der britische Flugzeugträger "Hermes", der 15 Kilometer vor der Küste in 50 Meter Tiefe liegt, von Korallen fast vollständig überwuchert. Zusammen mit einem Zerstörer war er 1942 von den Japanern versenkt worden, mehr als 300 Marinesoldaten hatten dabei den Tod gefunden. Pottuvil, noch weiter im Süden, ist muslimisch geprägt. Wie in Trincomalee, dem nördlichen Gegenpol an der Ostküste, haben einige Hotels auch hier durch alle Wirren hindurch Gäste gehabt, manchmal allerdings waren es keine Touristen, sondern internationale Entwicklungshelfer und Minenräumer. Sie sind weitgehend abgezogen, und die Orte haben sich zum Teil stark verändert. So sind in Pottuvil die Ziegen und Kühe zwar nicht von den Stränden der Nachbarschaft, wohl aber aus dem Stadtbild verschwunden, und aus Sandpisten sind Asphaltstraßen geworden. Fast jeden Monat eröffnen dort, wie auch am Nilaveli-Strand, neue Bars und Beach-Clubs. Der tamilisch besiedelte Norden hingegen, vor allem die vom Bürgerkrieg schwer gezeichnete Halbinsel Jaffna, ist noch nicht für einen "normalen" Tourismus zu empfehlen. Zu dürftig die Infrastruktur, zu bitterarm die Menschen, die erst jetzt nach und nach aus den Flüchtlingslagern in ihre fast völlig zerstörte Heimat zurückkehren. Zwar gibt es auch hier keine Checkpoints mehr, die zerschossenen Panzer sind fast alle weggeräumt. Aber bis auf wenige Gästehäuser in der Stadt Jaffna gibt es auf der gesamten gleichnamigen Halbinsel so gut wie keine Unterkünfte. Immerhin - und das ist viel wichtiger für die Bevölkerung - lässt die Regierung endlich einige Hilfsmaßnahmen in diesem Teil des Landes zu, der von der offiziellen Propaganda im Süden über Jahrzehnte als Feindesland gebrandmarkt wurde. Auch der rührige Hamburger Sri-Lanka-Verein, der überlange Jahre segensreiche Arbeit vorwiegend im Südwesten geleistet hat, ruft seine Mitglieder und Freunde nun zu Spenden für ein Waisenhaus bei Kilinochchi, südlich von Jaffna, auf. Mit dem Geld soll die Weiterbeschäftigung von 23 Lehrern gesichert und ein kleiner Trecker für das Land gekauft werden, das von den elternlosen Kindern und ihren Helfern bewirtschaftet wird. An der Arugam Bay ist inzwischen, gegen halb sieben am Abend, die kurze Dämmerung in die tropische Dunkelheit übergegangen. Die Vielvölker-Mannschaft im Stardust bereitet ein aufwendiges Barbecue am Strand vor, Lobster, Tiger Prawns, frischer Fisch vom Grill. Nilam betet zu Allah, dass kein Regen aufkommt, Samath, Chefkoch und Buddhist, hat vorhin noch eine Blüte vor die kleine Statue des Erleuchteten gelegt, und Nageshwari, die fromme Hindufrau, die zuständig für die Sauberkeit der Zimmer ist, hat noch einmal den Flur durchgefegt. Merete, die Hotelchefin aus Dänemark, ist auch an diesem Tag wieder stolz auf ihre Multikulti-Truppe.

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