Externe Evaluation Schule Steinhof Luzern. Februar 2014

Externe Evaluation Schule Steinhof Luzern Februar 2014 Externe Schulevaluation Die externe Schulevaluation stellt in den teilautonomen Schulen im Ka...
Author: Martin Hermann
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Externe Evaluation Schule Steinhof Luzern Februar 2014

Externe Schulevaluation Die externe Schulevaluation stellt in den teilautonomen Schulen im Kanton Luzern eine vergleichbar gute Schul- und Unterrichtsqualität sicher und trägt zu einer wirkungsvollen Qualitätssicherung und entwicklung bei. Dabei stärkt und unterstützt die Schulevaluation die Lehrpersonen, die Schulleitungen und die Schulbehörden in ihrem Bemühen um eine gute Schul- und Unterrichtsqualität. Die externe Evaluation versteht sich als Partner der Führungsund Qualitätsverantwortlichen und vermittelt den Schulen rund alle 5 Jahre eine professionelle Fremdbeurteilung, welche der Schule als Grundlage für die weiteren Entwicklungsschritte dient.

Die externe Evaluation −

vermittelt den Schulen eine systematische, fundierte und umfassende Aussensicht ihrer Schulqualität



zeigt den Schulen Stärken und Schwächen auf



weist die Schulen auf Bereiche mit Veränderungsbedarf beziehungsweise Veränderungspotenzial hin



gibt den Schulen Impulse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung ihrer Schul- und Unterrichtsqualität



liefert den Schulbehörden und Schulleitungen Steuerungswissen für ihre Führungsentscheide



dient der Rechenschaftslegung der Schulen.

Stärken der Schule Steinhof Luzern

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Zusammenfassung

1.1

Stärken der Schule Steinhof Luzern

Mit grossem Verständnis für die Bedürfnisse der Schüler/innen, mit einer konsequenten Klassenführung und einem respektvollen Umgang gelingt es den Lehrpersonen sehr gut, ein Klassenklima zu schaffen, in welchem sich die Schüler/innen wohl fühlen. Die Lehrpersonen sorgen mit klaren Erwartungen, sinnvollen Regeln, Konsequenz und Fairness gegenüber den Schüler/innen für eine lernförderliche Atmosphäre. Die Schule beteiligt die Schüler/innen und die Eltern am Schulgeschehen. Den Schüler/innen ermöglicht sie Mitsprache am „Runden Tisch“ und überträgt ihnen sowohl auf der Klassen- als auch auf der Schulebene Mitverantwortung. Den Eltern bieten sich Kontaktmöglichkeiten an Schulanlässen, an Tagen der offenen Türen und Einzelgesprächen. Der Elternrat stellt sich aktiv in den Dienst der Schule, arbeitet mit der Schulleitung sowie den Lehrpersonen konstruktiv zusammen und vertritt engagiert die Anliegen der Eltern. Die abwechslungsreiche Gestaltung, die gute Rhythmisierung der Lernzeit und die Veranschaulichung von Lerninhalten bereichern den Unterricht. Mit der Anwendung offener Unterrichtsformen fördern die Lehrpersonen gezielt das selbstständige Arbeiten der Schüler/innen und die Selbststeuerung ihrer Lernprozesse. An den neu eingerichteten Basisstufen bauen die Lehrpersonen die dazu notwendigen Kompetenzen der Schüler/innen sorgfältig auf. Die Lehrpersonen können sich bei der Erfüllung ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit auf die wertschätzende und unterstützende Schulleitung verlassen.  Entspannte und friedliche Atmosphäre in der Schülerschaft. Die Schüler/innen pflegen untereinander gute Kontakte. Schutzengel spielen mit jüngeren Kindern, begleiten sie und helfen ihnen. Die Atmosphäre unter den Schüler/innen ist gelöst und friedlich. Sie fühlen sich an der Schule gut integriert und von den Lehrpersonen respektvoll behandelt. Wir haben die Schüler/innen freundlich, offen und gesprächsgewandt erlebt.  Mitsprache der Schüler/innen am „Runden Tisch“. Die Partizipation der Schüler/innen auf der Gesamtschulebene ist mit dem „Runden Tisch“ sehr gut gewährleistet. Alle Klassen sind durch Delegierte am „Runden Tisch“ beteiligt. Schüler/innen erhalten Gelegenheiten, Ideen und Wünsche zu formulieren und an Meinungsbildungsprozessen teilzunehmen.  Hohes Wohlbefinden der Lehrpersonen in ihren Klassen, wertschätzende Klassenführung. Die Lehrpersonen unterrichten mit Freude. Sie fühlen sich in ihren Klassen sehr wohl. Sie begegnen den Kindern mit Wertschätzung und setzen sich mit ihnen zusammen für ein angenehmes und lernförderliches Klassenklima ein. Die Schüler/innen wissen, was sie dürfen und welches Verhalten sich auf die Klassengemeinschaft ungünstig auswirkt.  Wohlwollende und unterstützende Schulleitung. Die Schulleitung setzt sich engagiert für ein gutes Klima an der Schule, für eine konstruktive Zusammenarbeit der Lehrpersonen und für einen reibungslosen Schulbetrieb ein. Sie führt wertschätzend, wohlwollend und unterstützend. Sie nimmt Verunsicherungen der Lehrpersonen ernst und agiert transparent.  Gemeinschaftsfördernde Schulanlässe, klassenübergreifende Projekte. Zu Beginn und am Schluss eines Schuljahres, im Advent und an der Fasnacht organisiert die Schule Anlässe zur Förderung der Schulgemeinschaft. Die „Flimmerpause“ ist ein gemeinsames klassenübergreifendes Projekt. Die Sportveranstaltungen im Sommer und Winter werden von den Schüler/innen sehr geschätzt. Zurzeit prüft die Schule mit einem freiwilligen Wintersport- oder polysportiven Sommerlager eine Erweiterung des sportlichen Angebots.  Neue Schulhausregeln erarbeitet. Die Schule Steinhof hat für beide Standorte geltende Schulhausregeln erarbeitet und verabschiedet. Sie hat sich auf wenige und wesentliche Regelungen bezüglich der Nutzung der Schulhausplätze und Räumlichkeiten geeinigt. Die Lehrpersonen sind bei der Formulierung der Regeln davon ausgegangen, was Schüler/innen beitragen können und müssen, um eine funktionierende Schulgemeinschaft zu gewährleisten.

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Stärken der Schule Steinhof Luzern

 Förderorientierter und effizient strukturierter Unterricht. Die Lehrpersonen gestalten den Unterricht gut strukturiert und effizient. Lerninhalte werden den Schüler/innen verständlich und motivierend vermittelt. Bei Plan- und Postenarbeiten, bei der Vorbereitung von Vorträgen und im Rahmen von Projekten lernen die Schüler/innen selbstständig zu arbeiten. Im Unterricht behandelte Lerninhalte werden durch Exkursionen und Museumsbesuche nachhaltig vertieft.  Verständliche und transparente Lernziele. In allen Klassen sind die Schüler/innen sehr gut über die Lernziele informiert. Die Schüler/innen schätzen die Transparenz und die Verständlichkeit der Lernziele. Zur Vorbereitung von Prüfungen können sie sich verlässlich an den Lernzielen orientieren.  Grosse Offenheit der Schule für Kontakte mit Eltern. Die Schulleitung und die Lehrpersonen schaffen viele Gelegenheiten für Kontakte und Begegnungen mit den Eltern. Die Lehrpersonen werden von den Eltern als sehr gesprächsbereit erfahren. Die Schule organisiert regelmässige Besuchstage und Besuchswochen. Die Eltern werden mittels Hausaufgaben- oder Kontaktheft, Informationscouverts sowie mit Mails über die Entwicklungen ihrer Kinder auf dem Laufenden gehalten.  Engagierter Elternrat. Der Elternrat arbeitet mit der Schulleitung und den Lehrpersonen zusammen und nimmt die Aufgabe als Bindeglied zwischen der Elternschaft und der Schule engagiert wahr. Der Elternrat hat sich unter anderem erfolgreich für die Optimierung der Infrastruktur an der Basisstufe im Schultrakt Steinhof 2 und die kindgerechte Gestaltung der Schulhausumgebung eingesetzt.

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Optimierungsbereiche der Schule Steinhof Luzern

1.2

Optimierungsbereiche der Schule Steinhof Luzern

Die gegenwärtige Situation an der Schule Steinhof ist zur Zeit der externen Evaluation für die Schulleitung und für viele Lehrpersonen herausfordernd. Die Lehrpersonen sind unzufrieden mit der Infrastruktur. Auf Grund schwankender Schülerzahlen ist es zudem noch nicht klar, wie die Klassenstrukturen für das Schuljahr 2014/15 gebildet werden und wie sich dies auf die Anstellungsverhältnisse der Lehrpersonen auswirkt. Nach nur einjähriger Amtszeit kommt es an der Schule Steinhof erneut zum Wechsel in der Schulleitung, was für eine kontinuierliche Schul- und Unterrichtsentwicklung nicht förderlich ist. Die räumliche Trennung der Teams Steinhof 1 und 2 und das ungünstige Zeitmanagement erschweren die Pflege der Gemeinschaft im Team, die gemeinsame vertiefte Auseinandersetzung mit pädagogischen Themen und die Zusammenarbeit insbesondere im Gesamtteam, teilweise auch in den Stufengruppen und Unterrichtsteams. Der Auftrag der Qualitätssicherung in den Stufengruppen und das Einholen von Feedback bei den Schüler/innen und Eltern werden noch nicht konsequent ausgeführt.  Zusammengehörigkeit zu wenig ausgeprägt, ungenügende Kontaktpflege. Die Lehrpersonen der beiden Teams Steinhof 1 und 2 kennen sich nicht besonders gut. Es ergeben sich nur selten Gelegenheiten zur Kontaktpflege. Mangels effizienter Nutzung der Zeitgefässe kommen an Gesamtteamsitzungen pädagogische Anliegen und Themen, die für die ganze Schule von Bedeutung sind, kaum oder zu kurz und nicht vertieft zur Sprache.  Unterschiedliche Gestaltung der Zusammenarbeit. Für die Zusammenarbeit innerhalb der Stufengruppen, der Fachschaft und der Unterrichtsteams gibt es keine verbindlichen Vorgaben und nur teilweise konkrete Aufträge. Die formulierten Teilziele des Jahresprogrammes 2013/14 werden zu wenig zielorientiert und konsequent bearbeitet. Die gewünschten Abmachungen und konkreten Massnahmen zur Beurteilungspraxis im Rahmen des differenzierenden Unterrichts beispielsweise konnten noch nicht erarbeitet werden. Die Zusammenarbeit ist der Verantwortung der Lehrpersonen überlassen und wird sehr unterschiedlich gestaltet. Neu gebildete Unterrichtsteams sind daran, sich in ihrer Zusammenarbeit noch zu finden. Die Leitung der Stufengruppen und Fachschaften ist nicht klar genug geregelt.  Qualitätssicherung nicht systematisch organisiert. Nach der Auflösung der ehemaligen Qualitätsgruppen ist die Qualitätssicherung ein Auftrag der Stufengruppen. Der Auftrag wird jedoch mangels klarer Formulierungen von Erwartungen uneinheitlich und sehr unterschiedlich wahrgenommen. Das Einholen von Feedback bei den Eltern und Schüler/innen ist nicht geregelt. Das Bewusstsein und die Notwendigkeit der Qualitätssicherung sind zu wenig ausgeprägt erkennbar.  Grosse Unzufriedenheit der Lehrpersonen mit den Rahmenbedingungen. Die Lehrpersonen sind teilweise mit den personellen, insbesondere jedoch mit den infrastrukturellen Rahmenbedingungen sehr unzufrieden. Aus Sicht der Lehrpersonen fehlen genügend Räume zur Realisierung differenzierender und kooperativer Unterrichtsformen und zur Förderung von Schüler/innen mit speziellen Bedürfnissen.

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Entwicklungsempfehlungen

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Entwicklungsempfehlungen Teambildung bewusst fördern und stärken Begründung Die Lehrpersonen der beiden Teams Steinhof 1 und Steinhof 2 begegnen sich im Schulalltag nicht sehr oft und kennen sich dadurch zu wenig. Schwierige Situationen belasten das Team zusätzlich. Neuen und innovativen Ideen gegenüber begegnen einzelne Lehrpersonen teilweise mit Skepsis und Zurückhaltung. Es ist dem Team noch zu wenig gelungen, die Stärken neuer Lehrkräfte und jene der erfahrenen und langjährig an der Schule tätigen als Chance und wertvolles gemeinsames Potential zu nutzen. Eine wirkungsvolle und vertrauensbildende Zusammenarbeit sowie eine nachhaltige Teambildung werden dadurch erschwert. Empfehlung Wir empfehlen der Schule Steinhof Luzern, die Teambildung gezielt zu fördern und zu stärken. Dazu sind die gegenseitigen Erwartungen zu klären und vertrauensbildende Massnahmen zu treffen. Probleme der Zusammenarbeit sind zu thematisieren und entsprechende Lösungen gemeinsam zu erarbeiten. Mögliche Massnahmen − Anzahl und Gestaltung gemeinsamer Teamanlässe überdenken, neue Ideen prüfen und umsetzen − Gemeinsame Pausen der Teams Steinhof 1 und 2 in Betracht ziehen − Bewährte Traditionen der Teamkultur aufrecht erhalten − Checkliste für die Einführung neuer Lehrpersonen erarbeiten − Aufträge an Mentoren/innen formulieren − Positive Erfahrungen aus den Weiterbildungen im Herbst 2013 zur Kommunikationskultur austauschen − Externe Begleitung des Teams prüfen

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Entwicklungsempfehlungen



Zusammenarbeit zielorientiert und effizient gestalten, Controlling gewährleisten Begründung Die Zeitgefässe der Zusammenarbeit werden zu wenig zielorientiert genutzt. Am intensivsten und wirksamsten wird in den Unterrichtsteams zusammengearbeitet. Auf Stufen- und Schulebene fehlen verbindliche Vorgaben und Aufträge, die stufenübergreifende Koordination, die Führung der Stufenteams und das Controlling der Zielerreichung. Die im November 2011 verabschiedeten Minimalstandards werden nicht konsequent eingehalten. Das Teilziel „Geklärte Zusammenarbeit“ in der Jahresplanung 2013/14 unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ ist noch nicht erreicht. In den Gesprächen stellen wir unterschiedliche Ansprüche an die Gestaltung der Zusammenarbeit fest. An der Basisstufe ist eine stärkere Zusammenarbeit im Aufbau, an anderen Stufen ist sie teilweise erschwert. Die Steuergruppe hat wegen der sehr häufigen Wechsel in der Schulleitung in den letzten Jahren eine besonders verantwortungsvolle Funktion in der Schulentwicklung. Sie nimmt eine Brückenfunktion zwischen den Lehrpersonen und der Schulleitung wahr und unterstützt die Schulleitung in der Sicherung und kontinuierlichen Weiterführung von Entwicklungsschritten. Die Steuergruppe kann diese Aufgabe noch engagierter und zielorientierter wahrnehmen. Empfehlung Wir empfehlen der Schule Steinhof Luzern, ihre Zusammenarbeit zielorientiert und effizient zu gestalten. Für die Arbeit in den Stufengruppen sowie Unterrichtsteams und deren Führung sind klare Vorgaben zu formulieren. Die im Jahresprogramm festgelegten Ziele und konkreten Umsetzungsmassnahmen sind verbindlich zu bearbeiten. Das Controlling der Zielerreichung ist zu regeln. Mögliche Massnahmen − Der Steuergruppe bezüglich Vorbereitung, Umsetzung und Controlling der Zusammenarbeit verstärkt Mitverantwortung übertragen − Die erarbeiteten Minimalstandards für die Zusammenarbeit erneut thematisieren − Aufträge und Verantwortlichkeiten für die Leitungen der Stufen-, Fach- und Unterrichtsteams definieren − Unsicherheiten der Lehrpersonen bezüglich der Teilnahmeverpflichtungen innerhalb der einzelnen Sitzungsgefässe klären − Struktur und Inhalte der Gesamtsitzungen überprüfen und neu definieren − An Gesamtteamsitzungen mehr Zeit für die Thematisierung pädagogischer Themen einräumen − Konkrete Massnahmen zur Überprüfung der Zielerreichung festlegen

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