Externe Evaluation Schule Meiersmatt 2 Kriens Januar 2013

Externe Schulevaluation Die externe Schulevaluation stellt in den teilautonomen Schulen im Kanton Luzern eine vergleichbar gute Schul- und Unterrichtsqualität sicher und trägt zu einer wirkungsvollen Qualitätssicherung und -entwicklung bei. Dabei stärkt und unterstützt die Schulevaluation die Lehrpersonen, die Schulleitungen und die Schulbehörden in ihrem Bemühen um eine gute Schul- und Unterrichtsqualität. Die externe Evaluation versteht sich als Partner der Führungs- und Qualitätsverantwortlichen und vermittelt den Schulen rund alle 5 Jahre eine professionelle Fremdbeurteilung, welche der Schule als Grundlage für die weiteren Entwicklungsschritte dient.

Die externe Evaluation −

vermittelt den Schulen eine systematische, fundierte und umfassende Aussensicht ihrer Schulqualität



zeigt den Schulen Stärken und Schwächen auf



weist die Schulen auf Bereiche mit Veränderungsbedarf beziehungsweise Veränderungspotenzial hin



gibt den Schulen Impulse und Empfehlungen zur Weiterentwicklung ihrer Schul- und Unterrichtsqualität



liefert den Schulbehörden und Schulleitungen Steuerungswissen für ihre Führungsentscheide



dient der Rechenschaftslegung der Schulen.

Stärken der Schule Meiersmatt 2 Kriens

1

Zusammenfassung

1.1

Stärken der Schule Meiersmatt 2 Kriens

Die Schulgemeinschaft an der Schule Meiersmatt 2 ist friedlich, die Lernenden fühlen sich an der Schule und besonders in ihren Klassen wohl. Klare Strukturen im Unterricht führen dazu, dass konzentriert gelernt und die Lernzeit effizient genutzt wird. Zudem sind verschiedene Unterrichtsideen gut konzeptualisiert sowie bedeutsam gestaltet. Die Schule wird kompetent geleitet. Mit grossem Engagement nimmt die Schulleitung die personelle als auch die pädagogische Führung wahr und unterstützt die Lehrpersonen nach Kräften. Mit gemeinschaftsfördernden Teamanlässen werden Grundlagen für eine gute Zusammenarbeit im Team gelegt.  Friedliche Schulgemeinschaft. Die Lernenden der Schule Meiersmatt 2 bilden eine friedliche Schulgemeinschaft, sie kommen vor allem in den Klassen gut miteinander aus. Die Erwartungen zum Umgang miteinander orientieren sich an den drei Grundwerten Anstand, Respekt und Fairness, welche für die ganze Schulanlage Meiersmatt gelten. Die gemeinsame Nutzung des Pausenplatzes mit der Primarschule ist problemlos und konfliktfrei.  Klar strukturierter Unterricht mit insgesamt effizienter Lernzeitnutzung. Der Unterricht ist durchwegs klar strukturiert und seriös vorbereitet. Lernmaterialien sind sorgfältig gewählt und den Lernenden leicht zugänglich. Dadurch ermöglichen die Lehrpersonen ein konzentriertes Arbeiten und insgesamt eine effiziente Nutzung der Lernzeit.  Mehrere überzeugende Unterrichtskonzepte. An der Schule gibt es eindrückliche Beispiele, Unterrichtsideen bedeutsam zu gestalten und zu konzeptualisieren. Im Zentrum stehen Methoden und Vorgehen, welche die Interessen der Lernenden ansprechen und sie zum Lernen anregen. Auch gibt es Projekte, die verschiedene Unterrichtsinhalte miteinander vernetzen.  Gute Schulorganisation und Informationspraxis. Die Schule Meiersmatt 2 wird kompetent geführt und ist reibungslos organisiert. Die Schulleitung koordiniert die Informationen an die Eltern und achtet auf eine zeit- und bedürfnisgerechte Praxis. Der Informationsfluss ist intern wie extern zur grossen Zufriedenheit der Lehrpersonen und der Eltern gelöst.  Engagierte und unterstützende Schulleitung. Die Schulleitung nimmt die personelle und pädagogische Führung systematisch und unterstützend wahr. Die Gesprächsbereitschaft der Schulleitung und ihre Präsenz sind hoch. Personalgespräche finden in einem offenen, verständnisvollen und wertschätzenden Klima statt, der Umgang miteinander ist unkompliziert und respektvoll. Die Schulleitung macht ihre Vorstellungen und Erwartungen transparent und fordert Absprachen verbindlich ein. Durch Priorisierung von Themen und Aufgaben entlastet sie die Lehrpersonen. Widerstand nimmt die Schulleitung ernst, stellt sich den Auseinandersetzungen und leitet daraus Grundlagen für die nächsten gemeinsamen Schritte ab.  Schülerfreundliche, gepflegte Anlage. Das weiträumige Schulareal ist mit attraktiven Spiel- sowie Bewegungsangeboten ausgerüstet und bietet den Jugendlichen zusätzlich verschiedene Aufenthaltsorte. Der Pausenkiosk ist täglich geöffnet und ermöglicht der organisierenden Klasse einen Zustupf in die Klassenkasse. Die Fachräume sind infrastrukturell gut eingerichtet.  Spontane Hilfsbereitschaft unter den Lehrpersonen. Die Klassen- und Fachlehrpersonen arbeiten in organisatorischen Bereichen gut zusammen und unterstützen einander. Im Schulalltag zeigen sich die Lehrpersonen offen für den gedanklichen Austausch unter Kollegen/innen und sind sehr hilfsbereit. Einzelne Unterrichtsteams nutzen die gemeinsame Arbeitszeit dazu, den Unterricht miteinander vorzubereiten, nachzubereiten und zu reflektieren.

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Stärken der Schule Meiersmatt 2 Kriens

 Absprachen zur Beurteilung der Lernenden. An der Schule sind wichtige Eckwerte einer gemeinsamen Beurteilungspraxis miteinander vereinbart und schriftlich festgehalten. Die Beurteilung der Lernenden erfolgt auf einer förderorientierten Haltung der Lehrpersonen. Lehrpersonen von Parallelklassen sprechen die Leistungsbeurteilung immer häufiger untereinander ab.  Interessante, gemeinschaftsfördernde Teamanlässe. Den Lehrpersonen gelingt es, mit verschiedenen Teamanlässen ein breites Interesse im Team anzusprechen und das Verständnis der Lehrpersonen füreinander herzustellen. Mit dem Aufbau von Vertrauen wird eine gute Grundlage für eine erfolgreiche, unterrichtsnahe Zusammenarbeit gelegt.  Regelmässiger Austausch unter den Sekundarschulen von Kriens. Die Sekundarschulen von Kriens sind auf Schulleitungsebene gut miteinander in Kontakt. Die Lehrpersonen treffen regelmässig in Fachschaften und Weiterbildungen Kollegen/innen anderer Schuleinheiten, einzelne pflegen zudem persönliche Beziehungen. Während des Schuljahres sind sechs Termine der Unterrichtsteams so koordiniert, dass eine schulhausübergreifende Zusammenarbeit möglich ist.

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Optimierungsbereiche der Schule Meiersmatt 2 Kriens

1.2

Optimierungsbereiche der Schule Meiersmatt 2 Kriens

Die unterschiedlichen Haltungen der Lehrpersonen zu wichtigen pädagogischen Themen sind auffallende Merkmale der Schule Meiersmatt 2. Dies zeigt sich sowohl bezüglich Gestaltung gemeinsamer Anlässe, im Umgang mit Regeln als auch im Unterricht. Während das Klassenklima meist entspannt und lernförderlich ist, belasten angespannte Situationen im Unterricht das Lernen der Jugendlichen. Wohl sind die Lernprozesse klar strukturiert, Selbstreflexionen und Rückmeldungen unter den Schüler/innen sind jedoch weniger verbreitet. In einzelnen Klassen ist zwar eine Feedbackkultur im Aufbau, wo hingegen das kollegiale Feedback von den Lehrpersonen nicht wie vorgegeben praktiziert wird. Da sich nicht alle Lehrpersonen gleichermassen mit der Schul- und Unterrichtsentwicklung der Volksschule Kriens identifizieren, gelingt es der Schule Meiersmatt 2 nur schwer, gemeinsam ein klares Profil zu erarbeiten.  Unterschiedliche Haltungen und Werte bezüglich wichtiger pädagogischer Themen. Bezüglich pädagogischer Themen sind im Team unterschiedliche Haltungen und Werte vorhanden. Eine Auseinandersetzung findet mehr in Untergruppen als im Gesamtteam statt. Einzelne Lehrpersonen vertreten ihre Sichtweisen mit Vehemenz, wogegen andere ihre Meinung zurückhalten. In wichtigen pädagogischen Bereichen ist eine gemeinsame Ausrichtung der Schule nur teilweise erkennbar.  Uneinheitliches Einfordern von Regeln. Die Schulhausordnung wird uneinheitlich umgesetzt, die Regeln werden von den Lehrpersonen unterschiedlich eingefordert. Nicht alle Lehrpersonen reagieren auf Regelverstösse. Wer sich der Auseinandersetzung mit den Jugendlichen stellt, braucht Stärke.  Wenig gezielte Gemeinschaftsförderung auf Gesamtschulebene. Gemeinschaftsförderliche Anlässe der Gesamtschule orientieren sich nicht an einem gemeinsam vereinbarten Entwicklungsschwerpunkt. Die Lehrpersonen schenken der Pflege der Gemeinschaft auch unterschiedlich viel Aufmerksamkeit. Für einige stimmen bei solchen Aktivitäten der Aufwand und der Ertrag nicht überein, da die Jugendlichen in den ihnen bekannten Gruppen bleiben und sich nicht gerne mit Lernenden anderer Klassen durchmischen. Deshalb handeln die Lehrpersonen lieber im Klassenverband oder führen Projekte zusammen mit Parallelklassen durch. Da nicht alle Lehrpersonen in gleichem Masse aktiv sind und verbindliche Richtwerte fehlen, können die Schüler/innen während ihrer Schulzeit unterschiedlich häufig an gemeinsamen Anlässen und Exkursionen teilnehmen.  Teilweise angespanntes Klassenklima. Das Evaluationsteam ist bei seinen Unterrichtsbesuchen unterschiedlichen Klassenatmosphären begegnet. In allen Klassen war das Klima so, dass gelernt werden konnte. Nicht in allen Klassen war die Atmosphäre jedoch entspannt. Einzelne Lehrpersonen interessieren sich weniger für die spezifischen Bedürfnisse der Jugendlichen und ihre Entwicklung. Oft stehen eher die Schwächen und Probleme der Lernenden im Vordergrund und weniger deren Stärken. Die Lernenden fühlen sich in solchen Situationen von ihren Lehrpersonen wenig unterstützt.  Reflexionen und Feedbacks ausbaubar. Die Lehrpersonen zeigen sich sehr zurückhaltend, nach Unterrichtshospitationen ein kollegiales Feedback zu geben. Rückmeldungen an ihre Kollegin oder ihren Kollegen kommt aus ihrer Sicht einer Beurteilung gleich, was nicht ihre Aufgabe sei. Zurückhaltung ist an der Schule sowohl bezüglich der Feedbackpraxis unter den Lernenden als auch der Reflexion von Lernprozessen feststellbar. Mit Ausnahme des Projektunterrichts im neunten Schuljahr werden die Lernprozesse weder regelmässig noch systematisch reflektiert.  Identifikation mit Entwicklungen teilweise nicht vorhanden. Die meisten Lehrpersonen identifizieren sich mit der Schul- und Unterrichtsentwicklung an ihrer Schule. Einzelne kritisch eingestellte Lehrpersonen äussern sich jedoch gegenüber Entwicklungen und Vorgaben pointiert und zurückhaltend. Dabei vertreten sie beispielsweise zur Integrativen Förderung ihre persönliche Meinung, welche sich von derjenigen des Gesamtteams unterscheidet. 3

Entwicklungsempfehlungen

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Entwicklungsempfehlungen Unterrichtsnahe Zusammenarbeit konkretisieren und vertiefen Begründung Die Lehrpersonen arbeiten in den Unterrichtsteams zusammen, doch wird diese Zusammenarbeit aktuell von der Mehrheit noch wenig wirksam und nachhaltig gestaltet. Die Teams legen unterschiedliche Schwerpunkte. Während bei den einen der Austausch von Unterrichtsmaterialien im Vordergrund steht, bereiten andere den Unterricht gemeinsam vor und tauschen nach der Durchführung ihre Erfahrungen aus. Es ist insgesamt aber unklar, welche Ziele die Lehrpersonen verfolgen. Der Auftrag der Unterrichtsteams ist zu wenig konkret formuliert, wodurch dessen Umsetzung erschwert ist und die Arbeitsergebnisse kaum nachhaltig gesichert werden können. Empfehlung Wir empfehlen der Schule Meiersmatt 2, die unterrichtsnahe Zusammenarbeit unter den Lehrpersonen zu konkretisieren. Dazu sind Ziele der Unterrichtsentwicklung zu vereinbaren, Merkmale einer erfolgreichen Umsetzung dieser Vorhaben zu formulieren und entsprechende Massnahmen untereinander abzusprechen. Diese Grundlagen sind für die Zusammenarbeit zu nutzen und sollen dazu dienen, Ergebnisse transparent zu machen, den Erfahrungsaustausch zu gewährleisten, Wirkungen zu überprüfen sowie Erkenntnisse nachhaltig zu sichern. Mögliche Massnahmen − Unter Berücksichtigung der Vorgaben gemeinsame Ziele der Unterrichtsentwicklung festlegen − Entwicklungsziele operationalisieren; Indikatoren formulieren − Schwerpunkte für die Umsetzung festlegen − Aufträge der Unterrichtsteams konkretisieren − Zusammenarbeit entlang des Qualitätskreislaufs planen und gestalten (Bedürfnisse erkennen, Ziele formulieren, Massnahmen festlegen und umsetzen, Ergebnis überprüfen) − Koordination stufenübergreifend gewährleisten − Fachlehrpersonen angemessen und sinnvoll in die Unterrichtsentwicklung einbinden − Ergebnisse im Gesamtteam transparent machen; evtl. Massnahmen verbindlich erklären

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Entwicklungsempfehlungen



Feedback- und Reflexionskultur aufbauen Begründung Eine Feedbackpraxis, in welcher konstruktive Feedbacks gegeben und entgegen genommen werden, ist an der Schule Meiersmatt 2 weder auf Schülerebene noch unter den Lehrpersonen ausreichend verankert. Aufträge, Projekte und Prozesse werden nicht regelmässig und systematisch reflektiert. Die Bedeutung von Rückmeldungen wird von den Lehrpersonen zu wenig als wichtiges Element der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung anerkannt. Empfehlung Wir empfehlen der Schule Meiersmatt 2, eine Feedback- und Reflexionskultur aufzubauen. Dazu sind die Chancen und Grenzen von Feedbacks und Reflexionen zu klären sowie deren Nutzen erkennbar zu machen. Für den Aufbau einer Feedbackpraxis sind entsprechende Voraussetzungen zu schaffen, welche einen professionellen Umgang mit Rückmeldungen ermöglichen. Mögliche Massnahmen − Sowohl Sinn und Zweck als auch Chancen und Grenzen des kollegialen Feedbacks klären − Vorgaben der Volksschule Kriens im Qualitätskonzept in Erinnerung rufen − Sich mit Feedback- und Reflexionsformen auseinandersetzen − Vertrauensbildende Massnahmen im Team vereinbaren, welche den Aufbau einer Reflexionskultur unterstützen − Instrumente für das kollegiale Feedback entwickeln; den Einsatz solcher Hilfsmittel verbindlich klären − Wissens- und Erfahrungstransfer gewährleisten

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Entwicklungsempfehlungen



Schulgemeinschaft gezielter und vernetzter pflegen Begründung Es finden an der Schule Meiersmatt 2 gemeinsame Anlässe statt. Die Ziele und Inhalte von gemeinsamen Aktivitäten sind jedoch weniger bekannt und können dadurch auch nicht gezielt zur Stärkung der Schulgemeinschaft genutzt werden. Die unterschiedliche Haltung der Lehrpersonen in verschiedenen pädagogischen Bereichen und eine zu wenig vertieft geführte Auseinandersetzung damit erschweren die Pflege der Gemeinschaft. Die Uneinheitlichkeit beim Einfordern von Regeln und der unterschiedliche Umgang mit Regelverstössen beeinträchtigen das Wohlbefinden aller an der Schule. Zudem können die Lernenden stärker zur Mitgestaltung einbezogen werden. Empfehlung Wir empfehlen der Schule Meiersmatt 2, die Schulgemeinschaft gezielt und vernetzt zu pflegen. Zur Förderung der Schulgemeinschaft sind Ziele festzulegen, an denen sich die Beteiligten bei der Gestaltung gemeinsamer Aktivitäten orientieren können. Für den Umgang mit Regeln bedarf es verbindlicher Absprachen im Team, welche konsequent umgesetzt und eingefordert werden sollen. Mögliche Massnahmen − Gelingensfaktoren einer guten Schulgemeinschaft zusammentragen − Visionen für die Schulgemeinschaft Meiersmatt 2 entwickeln − Gemeinsam Ziele festlegen − Merkmale einer erfolgversprechenden Umsetzung der Ziele formulieren − Mitgestaltung durch Lernende und evtl. Eltern prüfen − Entsprechende gemeinsame Anlässe planen, Aufgaben unter den Lehrpersonen verteilen − Überblick über Aktivitäten an der Schule erstellen − Lernende und Eltern angemessen über Ziele und Inhalte der Gemeinschaftspflege informieren − Konkrete Absprachen zum Umgang mit Regeln und Regelverstössen treffen − Absprachen verbindlich einfordern − Zielerreichung überprüfen, allfällige Massnahmen ergreifen

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