Errichtung der Dritten Reiches

Errichtung der Dritten Reiches Schwächen der WR •  Die Weimarer Republik hatte in der Verfassung schwerwiegende Fehler •  Kanzler braucht breiten...
0 downloads 2 Views 4MB Size
Errichtung der Dritten Reiches

Schwächen der WR • 

Die Weimarer Republik hatte in der Verfassung schwerwiegende Fehler

• 

Kanzler braucht breiten politischen Konsens (vom Präsidenten ernannt, Massnahmen jedoch nur mit Reichstagsmehrheit)

• 

„Altlasten“ (Versailler Vertrag, Invalide, Hoffnungslosigkeit)

• 

Reichswehr war nie in den demokratischen Prozess integriert (Offizierskreise mit übersteigertem Nationalismus)

• 

§ 48 (Notstandsartikel)

Invalide aus dem Ersten Weltkrieg

Untergang der WR • 

Präsidialkabinette = Wenn der Präsident direkt den Kanzler wählt

• 

Nach 1929 (Tod Stresemanns) begann Abschwung der DVP

• 

Damit fehlte der SPD die erforderliche Mehrheit bei Kompromisslösungen ! parlamentarische Regierungsweise wurde unmöglich

• 

1930 wird Heinrich Brüning (Zentrum) Kanzler, hatte jedoch keine Mehrheit im Reichstag, lediglich das Vertrauen des Präsidenten

• 

Reichstagsmehrheit war unmöglich ! §48

Reichstag während der Weimarer Republik

§48 • 

Vom Reichspräsidenten und dem Kanzler gemeinsam unterzeichnet

• 

Reichstag wird ausser Kraft gesetzt ! Notverordnung

• 

Gesetze werden deshalb vom Kanzler oder vom Präsidenten erlassen

• 

Notverordnung ist nur dann ungültig, wenn sich der Reichstag ausdrücklich dagegen ausspricht

• 

(Präsident hat dann immer noch die Möglichkeit, den RT aufzulösen)

• 

SPD hat sich jedoch mit einer Stimmenthaltung geäussert

• 

Notverordnung wurde zur regelmässigen gesetzgeberischen Praxis

• 

Politischer Kampf findet auf Strasse statt

Collage von John Heartfield - 1932

Weltanschauung • 

Revisionismus des Versailler Vertrages

• 

Urdeutsche Kultur

• 

Blut- und Bodenideologie

• 

Herrenvolk

• 

antidemokratisch

• 

antikommunistisch

• 

antipluralistisch

• 

Verherrlichung der Gewalt; Gewalt als politisches Kampfmittel

• 

radikaler Antisemitismus

Hitlers-Deutsche-Jugend

Hitler wird Kanzler • 

Ende 1932 wurde Kurt von Schleicher (parteilos) Kanzler

• 

Ihm fehlte eine parlam. Grundlage, da er keine Unterstützung der NSDAP im RT erwarten konnte ! wollte dennoch die gesamte Macht

• 

Vorschlag: Hitler soll Kanzler werden, dafür sind die Minister aus der Partei der Deutschnationalen

• 

Hitlers Bedingungen: –  Reichstag auflösen und Neuwahlen machen –  Ämter der Reichsinnenminister & Reichskommissar von Preussen müssen NSDAP Mitglieder sein (Polizei ist den Ländern unterstellt, nicht dem Reich)

• 

Am 30. Januar 1933 wurde Hitler vom Reichspräsident Hindenburg offiziell zum Kanzler ernannt

Wahlplakat für Hitler – Sommer 1932

Ermächtigungsgesetz • 

„Notverordnung zum Schutze von Volk und Staat“ (29. Februar 1933)

• 

21. März 1933

• 

Kommunistische Partei wurde bereits seit dem Feb. 1933 verboten

• 

Im Reichstag hatte Hitler seit den Neuwahlen im März 1933 mit der DNVP eine absolute Mehrheit

• 

Ermächtigungsgesetz besagte, dass legislative und exekutive 4 Jahre an den Reichspräsidenten und den Kanzler übertragen werden. Gesetze und Verträge konnte Hitler alleine bestimmen

• 

Gesetze müssen nicht mehr verfassungskonform sein

• 

Weg zur Diktatur ist offen

Hitler hält die Rede für das Ermächtigungsgesetz 21. März 1933

SA (Sturmabteilung) • 

Umsetzung des täglichen Terrors. 3 Mio. Männer gehörten ihr an. Röhm, ihr Anführer erwartete dementsprechend eine Machtstellung der SA im Staatsapparat

• 

Unkontrollierte Massen

• 

Oftmals persönliche Abrechnungen

• 

Hitler nahm in einem persönlichen Schreiben die Daseinsberechtigung der SA

• 

Sommer 1934 „Röhm-Putsch“: Hitler verfügte einen Monat Zwangsurlaub für die SA

• 

Ermordung Röhms durch die SS (Schutzstaffel – ursprünglich Arm der SA)

1926 – SA Abteilung Essen

Totalitarismus • 

Führerkult –  Ein einziger Führer –  Sakralisierung der Person –  Benennung von öffentlichen Gebäuden nach dieser Person –  Keine öffentliche Kritik an dieser Person

• 

Ein-Parteien-Diktatur –  Andere Parteien werden konsequent verboten

• 

Eine Ideologie –  Die gesamte Lebensweise wird an einer einzigen Ideologie angepasst

• 

Terror mit Geheimpolizei

• 

Wirtschaftsmonopol

• 

Waffenmonopol

Hannah Arendt auf einer deutschen Briefmarke 2006

Wirtschaft

Arbeitslosigkeit im Reich

• 

Erholung der Wirtschaft nach Hitlers Machtübernahme

• 

Die Regierung ergriff Massnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft ! populär in der Gesellschaft

• 

Infrastruktur ! beispielsweise Reichsautobahnen wurden ausgebaut

• 

Schaffung des Reichsarbeitsdienstes RAD ! immer mehr wurden die Arbeiter in Rüstungsbetriebe vermittelt

• 

Enormer Kampf gegen die Arbeitslosigkeit

• 

Rüstungsbetriebe wurden ausgebaut

• 

Trotzdem entstand eine wachsende innere Verschuldung

Alltag • 

Reichsparteitage

• 

Sozialpolitische Sammelaktionen für Schulkinder, Parteigrössen, Kriegshelden etc.

• 

„Kraft durch Freude“ (Alle Arbeiter und Unternehmer gehörten ihr automatisch an) ! die Freizeit der arbeitenden Bevölkerung wurde hier organisiert und Veranstaltungen inszeniert (Unterorganisation der Deutschen Arbeitsfront DAF)

• 

KdF war der grösste Reiseveranstalter des Dritten Reiches

• 

Veranstaltungen im Rahmen der Partei für alle Altersstufen

• 

Fortschrittsglaube ! populär in der Bevölkerung

Werbeplakat für „Kraft durch Freude“ – Urlaub 1939

Der Nationalsozialismus und das Judentum

Die Vertreibung! Ursprüngliche-jüdische-Städte-in-der-An4ke-

•  Nach!der!Vernichtung!des! jüdischen!Tempels!in! Jerusalem!durch!die!Römer!–! 70!n.!Chr.!–!findet!eine! Verstreuung!der!Juden!sta?.! •  Diaspora!(griechisch:! Verstreutheit)! •  Im!Verlauf!der!Geschichte! kommt!es!immer!wieder!zu! Verfolgungen!gegen!die! jüdische!Minderheit!

Antisemitismus! •  Semiten:!Völker,!die!eine! semiNsche!Sprache!sprechen! •  Sem!(ältester!Sohn!Noahs).! Abraham!bezeichnete!sich!als! Nachkomme!von!Sem,!demnach! sind!alle!Völker!aus!dem!Nahen! Osten,!die!sich!als!Nachkommen! Abrahams!betrachten!Semiten! •  Sozialneid! •  Klischierte!Vorurteile!vermischten! sich!mit! pseudowissenschaUlichen! biologischen!Grundlagen!

Fotografie-aus-dem-Jahre-1933-

Die Reichkristallnacht! Nach-der-Reichskristallnacht-

•  9.!November!1938! •  Ausschlag:!Grynszpan!in!Paris! ermordet!einen!Sekretär!der!dt.! BotschaU! •  Bereits!nach!der!Bekanntgabe! kam!es!in!Deutschland!zu! Pogromen! •  Zentral!gelenkter!und! organisierter!Terror!gegen! jüdische!Synagogen!und! GeschäUe!

Der Weg in den Krieg

Paul!von!Hindenburg!ebnete!dem!Diktator!den!Weg!

Japans Expansion in Ostasien • 

Japan führte in den 20er und 30er Jahren eine aggressive Expansionspolitik

• 

1931 Besetzung der Mandschurei und Errichtung eines Protektorates Mandschukuo

• 

Verurteilung durch den Völkerbund (nach zwei Jahren) worauf Japan diesen verlässt

• 

1937 Angriff auf die chinesische Ostküste

Japanisches Einflussgebiet in der Mandschurei

Der Spanische Bürgerkrieg (1) • 

Kampf gegen die eigene Rückständigkeit

• 

König aus den Familien der Bourbonen (bis heute – jedoch kein Thronfolger)

• 

In Katalonien und im Baskenland entstanden Industriegebiete

• 

Als neutraler Staat im Ersten Weltkrieg konnte Spanien enorm profitieren ! Lieferungen an die Entente

Fahne der Falangisten

Der Spanische Bürgerkrieg (2) • 

1931 fanden Gemeindewahlen statt ! Monarchische Parteien hatten enorme Verluste, der König dankte ab und die Republik entstand

• 

Hin- und her zwischen Links und Rechts

• 

Im Juli 1936 erhob sich die Armee

• 

General Franco putschte sich an die Macht mit dem Ziel eine faschistische Diktatur zu errichten

General Franco

Der Spanische Bürgerkrieg (3) • 

Vertreter der Republik auf der einen Seite

• 

Vertreter der Falangisten auf der anderen Seite (rechtsgerichtete Partei von Franco)

• 

Zum ersten Mal in der Geschichte, wo sich die Linke und die Rechte militärisch bekämpfen

• 

International werden verschiedene Hilfstrupps und Waffenlieferungen nach Spanien geschickt

• 

Enorme öffentliche Anteilnahme am Bürgerkrieg

• 

Im Frühjahr 1939 war der Krieg zu Ende

Freiwillige im Spanischen Bürgerkrieg

Pablo Picasso „Guernica“ 1937 (349-777 cm)

Deutschland wird Grossmacht • 

Etablierung des Grossdeutschen Reiches

• 

Herbst 1933 Austritt aus dem Völkerbund

• 

1934 Nichtangriffspakt mit Polen

• 

Rückgewinnung des Saarlandes nach einer Abstimmung

• 

1935 Allgemeine Wehrpflicht

• 

1936 Olympische Spiele in Berlin

• 

Erweiterung und Umsetzung der „Lebensraumphilosophie“

• 

Erster Schritt: Österreich und die Tschechoslowakei

Olympiastadion Berlin 1936

Anschluss Österreichs • 

Nach dem Ersten Weltkrieg wollte Ö selbst den Anschluss an D

• 

1932 wurde der christlich-soziale Dollfuss Bundeskanzler

• 

Von D aus gesteuerte österreichische Nationalsoz. ermordeten 1934 Dollfuss ! Neuer Kanzler wird Schuschnigg

• 

Hitler konnte Schuschnigg erpressen: Nationalsoz. in die österr. Regierung

• 

Neuer Innenminister (damit Chef der Polizei) wurde der Nationalsozialist Arthur Seyss-Inquart

• 

Schuschnigg zum Rücktritt gezwungen, Seyss-Inquart übernahm die Regierung

• 

11./12. März 1938 marschierten die deutschen Truppen in Österreich ein

Hitlers Ankunft in Wien

Das Münchner Abkommen • 

Deutsche Minderheit in der Tschechoslowakei fühlte sich benachteiligt (Sudetendeutsche)

• 

Goebbels als deutscher Propagandaminister wusste diese Umstand zu nutzen

• 

Mit der Frage der Sudetendeutschen sollte auch das Thema Tschechoslowakei beendet werden

• 

Septembern 1938: Treffen von Italien, Deutschland, Frankreich und GB: Die sudetendeutschen Gebiete wurden an Deutschland gegeben

• 

Ende der Appeasement-Politik

Münchner Abkommen