Einsatzstellenhandbuch der Volunta gGmbH 1. Vorwort von Peter Battenberg, Geschäftsführer der Volunta gGmbH 2. Einleitung 3. Freiwilligendienst in Deutschland: Entwicklung, Grundlagen und Rahmenbedingungen 1. Geschichte und Entwicklung 2. Grundlagen und Rahmenbedingungen 4. Volunta: Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement 1. Volunta heute: Struktur und Zahlen 2. Gründung und Entwicklung 3. Unser Selbstverständnis: Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement 4. Unser Angebot 5. Die Einsatzstelle 1. Anforderungen an die Einsatzstellen 2. Formale Rahmenbedingungen für den Einsatz von Freiwilligen 3. Mögliche Einsatzgebiete und Tätigkeiten 1. Hinweise für den Rettungsdienst 2. Hinweise für andere, insbesondere kulturelle Einrichtungen und FÖJ-Stellen

6. Die Freiwilligen 1. Motivation der Freiwilligen 2. Situation der Freiwilligen: Was bewegt die jungen Menschen? 3. Minderjährige Freiwillige (U18) 4. Engagiert dabei: geflüchtete Menschen 5. Ältere Freiwillige (BFD plus) 6. Teilnehmende des Freiwilligendienstes aller Generationen (FDaG) 7. Menschen mit Behinderung: Aha! 8. Internationale Freiwillige in Deutschland (Incoming)

9. Wieso engagieren wir uns für internationale Freiwilligendienste in Deutschland? 10. Grundlegende Voraussetzungen und Rahmenbedingungen 7. Die pädagogische Begleitung der Freiwilligen in der Einsatzstelle 1. Pädagogische und fachliche Aufgaben der Einsatzstelle 2. Rolle und Verantwortung der Praxisanleitung 3. Grundlegendes zur Praxisanleitung 4. Die verschiedenen Phasen eines Freiwilligendienstes 5. Einarbeitungsphase 6. Begleitung im Laufe des Dienstes 7. Begleitung zum Abschluss 8. Anleitungsgespräche 9. Methoden für die Praxisanleitung 10. Konflikte 11. Partizipation 12. Anerkennung 13. Unterstützung durch Volunta 8. Beraten – Vermitteln – Begleiten: Die pädagogischen Kernprozesse der Volunta 1. Pädagogische Begleitung durch Volunta 2. Die Aufgaben der pädagogischen Beraterinnen und Berater 1. Vermitteln: Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren 2. Begleiten und Beraten 3. Die Seminararbeit 1. Ziele 2. Grundlagen 3. Rahmenbedingungen nach Dienstart 4. Ablauf des Bildungsjahres in den Jugendfreiwilligendiensten 5. Einführungs- und Zwischenseminar 6. Seminare in der Stammgruppe 7. Modul-Tagesseminare

9. Kontakt für Anregungen und Fragen 10. Anhang: Formulare, Vorlagen und Wegweiser 1. Freiwilligen-Vereinbarung (Muster)

2. Rahmenvertrag (Muster) 3. Freiwilligen-Wegweiser 4. Einarbeitungscheckliste 5. Einarbeitungsplan 6. Vorlage Protokoll Anleitungsgespräch 7. Methoden für die Praxisanleitung 1. I. Methoden für den Beginn 2. II. Methoden für die Zwischenreflexion 3. III. Methoden für den Abschluss 8. Vorlage Evaluationsbogen zur Selbst- und Fremdeinschätzung 9. Zeugnisfragebogen 10. Zeugnis (Muster)

Vorwort von Peter Battenberg, Geschäftsführer der Volunta gGmbH Freiwilliges soziales Engagement ist Ausdruck sozialen Bewusstseins und bürgerschaftlichen Denkens und Handelns. Ziel ist es, sich hierdurch für das Wohl anderer und für das Allgemeinwohl einzusetzen. Ein Freiwilligendienst – unabhängig von der Dienstart wie Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder andere, auch internationale Angebote – ist der Dienst meist junger Menschen für die Gesellschaft. Er belegt deren Engagement für andere. Durch diesen Dienst haben Freiwillige die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln und sich neue Lern- und Erfahrungsräume zu erschließen. Der Freiwilligendienst fördert deren persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Zudem stärkt er das Verantwortungsbewusstsein für die Gesellschaft, er fördert soziales Lernen und den Erwerb sozialer Kompetenzen. Eine sinnstiftende Tätigkeit in ganz unterschiedlichen Einsatzstellen zu unterstützen, sie mit einer kompetenten und engagierten Praxisanleitung und seitens der Volunta durch Pädagogische Beraterinnen und Berater sowie Seminarleitungen zu begleiten und so für alle Beteiligten einen individuell beschreibbaren Gewinn zu erzielen, kann nur durch gemeinsames Agieren mit Ihnen als Einsatzstelle erfolgen. Mit diesem Einsatzstellenhandbuch, das stetig weiterentwickelt wird, soll die Arbeit im Freiwilligendienst für junge Menschen und Einsatzstellen noch erfolgreicher und attraktiver gestaltet werden. Ich hoffe, dass es Ihnen mit seinen hilfreichen Dokumenten, wichtigen Anregungen und passgenauen Unterstützungsangeboten für den Alltag eine Arbeitshilfe sein wird. Zudem soll es Ihnen und Ihren Kolleginnen und Kollegen darüber hinausgehende, grundlegende Informationen für alle an der Arbeit eines Freiwilligendienstes interessierten Menschen vermitteln. Mit der elektronischen Fassung sind wir in der Lage, schnell und umfassend notwendige Änderungen vorzunehmen und Sie darüber zu informieren. Gleichzeitig kommen wir damit auch unserem Anspruch eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen nach. In dieser Form stehen Ihnen stets aktuelle Vordrucke und

Vorlagen für die notwendigen Dokumentationen und selbstverständlich auch für den optimierten Ausdruck zur Verfügung. Ich freue mich, Ihnen unser neues Einsatzstellenhandbuch präsentieren zu können, und freue mich auf einen lebhaften Austausch und die rege Nutzung der vorliegenden Erstversion.

Beste Grüße Peter Battenberg Wiesbaden, Datum 2017

Einleitung Freiwilligendienste blicken in Deutschland auf eine lange Tradition zurück: Seit Mitte der 1960er Jahre gibt es den gesetzlich geregelten Einsatz für das Gemeinwohl. Das Engagement erfolgte zunächst im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), später auch innerhalb des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Die Felder, in denen freiwilliges Engagement möglich ist, sind zahlreich und vielfältig: Angefangen bei Tätigkeiten in der Altenhilfe, im Rettungsdienst oder in Krankenhäusern über den Einsatz für Menschen mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen bis zu allgemeinen sozialen Diensten besteht die Möglichkeit dazu in der Kinder- und Jugendarbeit, im Bereich Umwelt- und Naturschutz sowie in kulturellen Einrichtungen, um nur einige zu nennen. In den letzten Jahren kam vermehrt die Arbeit mit geflüchteten Menschen dazu, wofür 2016 eigens ein BFD-Kontingent bereitgestellt wurde. Die Teilnehmerzahlen sind seit Beginn stark gestiegen: Während sich in den ersten Jahren nach Entstehung der Dienste einige Hundert Freiwillige jährlich für das Gemeinwohl einsetzten, engagieren sich heute jedes Jahr rund 100.000 Menschen in den verschiedenen Formen der Freiwilligendienste in Deutschland. Dazu kommen zahlreiche Jugendliche und Erwachsene, die sich für eine begrenzte Zeit in anderen Ländern inner- und außerhalb Europas engagieren – teils in staatlich geförderten Diensten, teils im Rahmen von nicht geförderten Programmen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der wirtschaftlichen Entwicklung ist zu erwarten, dass das Interesse an Freiwilligendiensten mittel- oder langfristig nachlässt. Zahlreiche andere Optionen stehen jungen Menschen nach dem Schulabschluss offen. Gleichzeitig begegnen wir in unseren Beratungscentern vermehrt Interessentinnen und Interessenten mit einem auf den ersten Blick größeren Betreuungsbedarf: minderjährigen Jugendlichen, Menschen mit geringem Bildungsniveau oder Fluchthintergrund. Volunta als größter Träger von Freiwilligendiensten in Hessen steht vor der Aufgabe, auf diese Herausforderungen zu reagieren und die Freiwilligendienste qualitativ auf hohem Niveau weiterzuentwickeln. Um freiwilliges Engagement für möglichst viele Jugendliche und Erwachsene weiterhin attraktiv zu gestalten und neue Zielgruppen anzusprechen, ist eine gelingende pädagogische Begleitung von zentraler Bedeutung. Sie erleichtert den Freiwilligen den Sprung in den Berufsalltag und bietet Einsatzstellen die Chance, motivierte und qualifizierte junge Menschen nach ihrem Freiwilligendienst als Auszubildende bzw. Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter zu gewinnen. Mit dem vorliegenden Einsatzstellenhandbuch möchten wir dazu beitragen, sowohl die Begleitung der Freiwilligen als auch die Zusammenarbeit zwischen Einsatzstelle und Volunta zu optimieren. Das Handbuch bietet zunächst einen Einblick in die Entwicklung der Freiwilligendienste sowie ihre gesetzlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen. Anschließend werden Volunta mit ihrem Angebot und ihr Selbstverständnis als Tochter des DRK in Hessen vorgestellt. Dann benennen wir die Anforderungen an Einsatzstellen für Freiwilligendienste und geben einen Überblick über mögliche Tätigkeitsfelder für Freiwillige nach Einsatzbereichen. Auch die

engagierten Jugendlichen und Erwachsenen stellen wir ausführlich vor, gehen auf die Motive für den freiwilligen Einsatz, die Entwicklung während des Dienstes sowie besondere Zielgruppen wie Minderjährige oder Freiwillige mit Fluchtgeschichte ein. Zentrales Anliegen des Handbuchs ist, unsere Einsatzstellen in ihrer täglichen Arbeit mit den Freiwilligen zu unterstützen. Im Kapitel „Die pädagogische Begleitung der Freiwilligen in der Einsatzstelle“ erläutern wir die Rolle und Aufgaben der Praxisanleitung, geben Tipps für Anleitungsgespräche und das Vorgehen bei Konflikten. Abschließend geht es um den Teil der pädagogischen Begleitung, der bei Volunta erfolgt: unsere pädagogischen Kernprozesse „Beraten“, „Vermitteln“ und „Begleiten“ sowie Ablauf und Ziele der Seminararbeit.

Freiwilligendienst in Deutschland: Entwicklung, Grundlagen und Rahmenbedingungen Geschichte und Entwicklung Die Geburtsstunde des Freiwilligen Sozialen Jahres in Deutschland liegt in den 1950er Jahren. Schon früh bemühten sich seine Anbieter um die gesetzliche Absicherung und die gesellschaftliche Akzeptanz des Dienstes. 1964 verabschiedete der Bundestag das „Gesetz zur Förderung eines freiwilligen sozialen Jahres (GFfsJ)“. Es steckte die wichtigsten Rahmenbedingungen für die Ausgestaltung des FSJ ab, beispielsweise die zu gewährenden Leistungen, das Trägerprinzip und die pädagogische Begleitung. Gesellschaftliche Herausforderungen haben sich von Beginn an auf die inhaltliche und quantitative Entwicklung ausgewirkt. Mitte der 1970er Jahre stieg aufgrund von fehlenden Ausbildungs- und Stellenangeboten die Zahl der Freiwilligen, die ein FSJ zur Klärung ihrer Berufs- und Lebensperspektiven nutzten. Auch in den 1980er Jahren war in Zeiten hoher Jugendarbeitslosigkeit für viele junge Menschen das FSJ eine Möglichkeit, Wartezeiten sinnvoll zu überbrücken. Ab 1990 ermöglichte eine umfangreiche Förderung des Bundesjugendministeriums den Aufbau von FSJGruppen in den neuen Bundesländern. Durch eine Novellierung 1993 wurden auch ganzjährige Einsätze im europäischen Ausland möglich. Zeitgleich wurde das „Gesetz zur Förderung des freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ )“ verabschiedet. 2002 wurde das GFfsJ erneut überarbeitet. Seither kann ein Dienst nicht nur die Regelzeit von einem Jahr, sondern auch zwischen sechs und 18 Monaten dauern. Das Mindestalter wurde auf Erfüllung der Vollzeitschulpflicht herabgesetzt. Außerdem wurden neue Zielgruppen für das FSJ erschlossen und die Einsatzfelder auf die Bereiche „Sport“ und „Kultur“ ausgedehnt. Im Bildungsjahr 2007/2008 waren bundesweit über 25 Prozent aller FSJ-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer bei einer DRK-Trägerorganisation engagiert. Damit wurde das DRK erstmals größter FSJ-Träger in Deutschland. Seit 2009 gibt es den „Freiwilligendienst aller Generationen“ (FDaG): Menschen jeden Alters können sich innerhalb dessen analog zu den Jugendfreiwilligendiensten, jedoch mit einem geringeren Stundenumfang, für das Gemeinwohl engagieren. Das Bundesfreiwilligendienstgesetz trat 2011 in Kraft. Es wurde als Reaktion auf die Aussetzung des Zivildienstes verabschiedet und definiert folgende Aufgabe: „Im Bundesfreiwilligendienst engagieren sich Frauen und Männer für das Allgemeinwohl, insbesondere im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich sowie im Bereich des Sports, der Integration und des Zivil- und Katastrophenschutzes. Der Bundesfreiwilligendienst fördert das lebenslange Lernen“ (BFDG §1). Der Dienst steht, anders als FSJ und FÖJ, auch Menschen über 27 Jahren offen.

Grundlagen und Rahmenbedingungen Die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Freiwilligendienste sind im

Jugendfreiwilligendienstegesetz (JFDG) bzw. im Bundesfreiwilligendienstgesetz (BFDG) geregelt. FSJ, FÖJ und BFD haben eine Einsatzdauer von in der Regel zwölf bzw. mindestens sechs bis 18 Monate. Die Jugendfreiwilligendienste FSJ und FÖJ richten sich an junge Menschen ab Erfüllung der Vollzeitschulpflicht bis zum Alter von 26 Jahren (siehe dazu das Hessische Schulgesetz ). Vergleichbar einer Vollzeitbeschäftigung werden sie in der jeweiligen Einsatzstelle geleistet. Hingegen steht der BFD Männern und Frauen jeden Alters (nach Erfüllung der Vollzeitschulpflicht) offen, also auch Menschen, die das 27. Lebensjahr bereits vollendet haben. Auch der BFD ist grundsätzlich als Vollzeitbeschäftigung angelegt, kann von Freiwilligen im Alter von 27 Jahren oder älter aber auch in Teilzeit von mehr als 20 Wochenstunden abgeleistet werden. FSJ und FÖJ sind definiert als „überwiegend praktische Hilfstätigkeit, die an Lernzielen orientiert ist“ (JFDG § 3 und § 4 Abs. 1). Das FSJ wird „in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet, insbesondere in Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, einschließlich der Einrichtungen für außerschulische Jugendbildung und Einrichtungen für Jugendarbeit, in Einrichtungen der Gesundheitspflege, in Einrichtungen der Kultur und Denkmalpflege oder in Einrichtungen des Sports“ (JFDG § 3 Abs. 1 ). Mögliche Einsatzbereiche des FÖJ sind Stellen und Einrichtungen, „die im Bereich des Natur- und Umweltschutzes einschließlich der Bildung zur Nachhaltigkeit tätig sind“ (JFDG § 4 Abs. 1 ). Die Definition des BFD orientiert sich zwar an der der Jugendfreiwilligendienste, erweitert jedoch die Einsatzbereiche noch um den Zivil- und Katastrophenschutz und nennt darüber hinaus das Beschäftigungsfeld „Integration“ (BFDG § 3 Abs. 1 ). FSJ, FÖJ und BFD stellen eine Bildungs- und Orientierungszeit für junge Menschen dar. Damit wird nicht nur ein Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt geleistet, sondern darüber hinaus haben junge Menschen Gelegenheit, im praktischen Einsatz ihr Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl zu stärken. Durch die Jugendfreiwilligendienste wird ihnen eine biografische Lernphase ermöglicht, die zur Persönlichkeitsentwicklung und Identitätsbildung beiträgt. Gleichzeitig werden im Zuge eines Freiwilligendienstes auch Kompetenzen erworben, die für die Berufsausbildung und den Zugang zum Arbeitsmarkt wichtig sind (vgl. die Förderrichtlinien für Jugendfreiwilligendienste des BMFSFJ). Durch die Öffnung des BFD für alle Altersgruppen unterstützt dieser zudem lebenslanges Lernen. Ein wichtiger Bestandteil der Freiwilligendienste ist die pädagogische Begleitung. Sie erfolgt einerseits in der Einsatzstelle, andererseits durch pädagogische Kräfte des Trägers im Rahmen der Seminararbeit und außerhalb dessen . Ziel ist es, soziale und (inter)kulturelle Kompetenzen zu vermitteln und das Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl zu stärken. Im FÖJ sollen vor allem der nachhaltige Umgang mit der Natur gefestigt und Umweltbewusstsein entwickelt werden. Beim BFD kommt noch die politische Bildung im Rahmen einer speziellen Seminarwoche hinzu. Konstituierendes Merkmal der Jugendfreiwilligendienste und des FDaG ist das Trägerprinzip, sprich, sie können nur bei einem zugelassenen Träger geleistet werden. Gemäß § 5 Absatz 4 JFDG schließen Träger und Einsatzstelle einen Vertrag zur Durchführung des Jugendfreiwilligendienstes. Darin sind die jeweiligen Verantwortlichkeiten und Kompetenzen bei der pädagogischen Begleitung der Freiwilligen verpflichtend geregelt. In einer weiteren Vereinbarung klären Träger, Einsatzstelle und Freiwillige/r die jeweiligen Rechte und Pflichten . Der Träger ist verantwortlich für die rechtmäßige Durchführung des Freiwilligendienstes, insbesondere auch für die pädagogische Begleitung. Er vermittelt zwischen den Bedürfnissen der Freiwilligen und den Anforderungen der Einsatzstelle. Seine wichtigsten Aufgaben sind die individuelle Betreuung der Freiwilligen und die Organisation und Durchführung der Seminare. Über die Zulassung von Trägern entscheidet die zuständige Landesbehörde des Bundeslandes, in dessen Gebiet Einsatzstellen betreut werden. In Hessen ist es das Hessische Ministerium für Soziales und Integration.

Der BFD unterscheidet sich von den Jugendfreiwilligendiensten darin, dass das Trägerprinzip nicht zur Anwendung kommt: Hier übernimmt das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BaFzA) in Kooperation mit den Zentralstellen der Verbände wesentliche Aufgaben bei der Umsetzung des BFD. Das BaFzA überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, während die regionalen Träger der Verbände als sogenannte selbstständige Organisationseinheiten (SOE) kooperieren. Die Vereinbarung, die dem BFD zugrunde liegt, wird auf gemeinsamen Vorschlag des bzw. der Freiwilligen und der Einsatzstelle zwischen Bund (BaFzA) und Freiwilliger/-m geschlossen. Eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz von Freiwilligen im Rahmen von FSJ, FÖJ oder BFD ist die Arbeitsmarktneutralität . Das heißt, Helferinnen und Helfer unterstützen das hauptamtliche Fachpersonal in der Einsatzstelle lediglich, ersetzen es jedoch nicht. Der Einsatz von Freiwilligen darf die Einstellung neuer Beschäftigter also nicht verhindern und keine Kündigung von Beschäftigten nach sich ziehen. Für den Alltag in den Einsatzstellen bedeutet dies, dass die Abläufe auch ohne das Zutun von Freiwilligen reibungslos vonstattengehen müssen.

Volunta: Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement Volunta heute: Struktur und Zahlen Volunta ist der Träger von Freiwilligendiensten des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen und verschiedener hessischer DRK-Kreisverbände. Als Tochter des DRK ist sie Teil der größten humanitären Organisation weltweit. Volunta ist weltanschaulich und politisch neutral. Mit rund 3.500 Freiwilligen pro Jahr in den Jugendfreiwilligendiensten FSJ und FÖJ, im BFD sowie FDaG ist Volunta Hessens größter Träger von Freiwilligendiensten. Dazu kommen über 200 Freiwillige in den internationalen Jugendfreiwilligendiensten IJFD und weltwärts sowie über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an unseren weiteren, nicht geförderten internationalen Angeboten. Über 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich bei Volunta an verschiedenen Standorten um alle Themen rund um freiwilliges Engagement und Fortbildung. Die Geschäftsführung hat ihren Sitz in Wiesbaden. Die direkte Betreuung und Begleitung von Einsatzstellen und Freiwilligen ist Aufgabe der Pädagogischen Beraterinnen und Berater des Bereichs „Freiwilliges Engagement“. Darin werden sie durch die Bereichs- bzw. Regionalleitungen der Regionen Hessen Nord, Mitte und Süd sowie Weltweit unterstützt. Die Freiwilligen und ihre Einsatzstellen werden lokal betreut, im Fall von internationalen Freiwilligendiensten geschieht dies in Kooperation mit Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern. In Hessen wurden vier Niederlassungen, 23 nationale Beratungscenter und fünf international ausgerichtete Regional Desks eingerichtet. Die Niederlassungen befinden sich in Kassel, Gießen, Frankfurt und Darmstadt. Beratungscenter gibt es in fast allen hessischen Kreisstädten bzw. Landkreisen, während die Regional Desks in Frankfurt angesiedelt sind. So sind die Wege für Einsatzstellenvertreterinnen und -vertreter sowie Freiwillige kurz und junge Menschen werden in ihrer Heimatregion angesprochen. Dies erfolgt durch den Bereich „Marketing und Vertrieb“, der ebenfalls in Wiesbaden verortet ist. Zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Vertrieb, wirbt er für freiwilliges Engagement, beispielsweise auf Jugendbildungsmessen und Schulinformationsveranstaltungen. Die Verwaltung kümmert sich von Erbach aus um die Personalangelegenheiten der Freiwilligen, das Rechnungswesen sowie um Versicherungs- und Vertragsdinge. Außerdem unterstützt sie die Arbeit der Pädagogischen Beraterinnen und Berater in den Niederlassungen. Die Volunta Akademie hat ebenfalls ihren Sitz in Wiesbaden und ist für die Durchführung der Seminararbeit im

Rahmen der nationalen und internationalen Freiwilligendienste zuständig. Darüber hinaus bietet sie Fortbildungsveranstaltungen an, die sich insbesondere an die Beschäftigten der Einsatzstellen richten.

Gründung und Entwicklung 2004 gründeten drei DRK-Kreisverbände und der DRK-Landesverband Hessen die „Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH“. Anfang 2005 nahm Volunta den Geschäftsbetrieb auf. Im ersten Jahr betreute das Unternehmen 631 Freiwillige vor allem in den Einsatzbereichen Behindertenhilfe sowie Alten- und Krankenpflege. Schon 2005 wurde die Fachqualifizierung in der Seminararbeit eingeführt und eine einsatzspezifische Seminararbeit entwickelt. Es folgten richtungsweisende Fachcurricula für den Pflegebereich, die Kinder- und Jugendarbeit, den Rettungsdienst etc. In deren Entstehung eingebunden waren Einsatzstellenvertreterinnen und -vertreter wie auch Freiwillige. Besonderes Augenmerk wurde auf die Teilhabe der Freiwilligen gelegt . Ins Leben gerufen wurden auch regionale Seminargruppen, die Freiwillige in Tages- und Wochenseminaren auf die Einsatzstelle vorbereiten und Raum für (fachspezifische) Bildung und Reflexion bieten. Darin unterschied sich Volunta zunächst von anderen Trägern, weswegen sie bis heute Ideengeberin in der Seminararbeit für Freiwilligendienste ist. In den ersten Jahren nach der Gründung wurden rund 1.000 Einsatzstellen zu gemeinwohlorientierten Unternehmen ausgebaut . Ziel war und ist, Freiwilligen den Zugang zu möglichst vielen unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern zu verschaffen. Dazu tragen bei zahlreiche soziale und kulturelle Einrichtungen aus den verschiedensten Bereichen Alten- und Krankenpflege, Behindertenhilfe, Rettungsdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung, Hausnotruf, Jugendherbergen, Kindergärten, Schulen, Jugendgruppen, Flüchtlingshilfe, Museen, Gärten und Zoos. 2008 wurde das Angebot erneut deutlich erweitert mit der Einführung des Freiwilligen Ökologischen Jahrs (FÖJ) durch Volunta als drittem hessischen Träger. Freiwillige bekommen hier einen Einblick in Organisationen und Unternehmen, die sich dem nachhaltigen Umgang mit der Natur verschrieben haben, in Forschung und Entwicklung, Produktion, Anwendung und Nutzung. Einsatzstellen sind u. a. Forstbetriebe, Unternehmen der Energiewirtschaft, Ämter und Ökobetriebe. Ebenfalls seit 2008 beteiligt sich Volunta am Programm des Hessischen Kultusministeriums „FSJ an Ganztagsschulen“. Freiwillige, die Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben, können ihr FSJ an allgemeinbildenden Schulen absolvieren und so den Schulalltag und sich selbst aus neuer Perspektive kennenlernen. Mit einem neuen Betreuungskonzept und der Zentralisierung der Bildungsarbeit in der Akademie rüstete sich Volunta 2011 für die Zukunft. Aus den ehemals drei Geschäftsstellen wurden vier Niederlassungen in Kassel, Gießen, Darmstadt und Frankfurt mit Beratungscentern in fast allen hessischen Landkreisen bzw. Kreisstädten . Die nun größere räumliche Nähe zwischen Einsatzstellen und Pädagogischen Beraterinnen und Beratern von Volunta sorgt vor allem für schnellere Reaktionen und eine bessere Erreichbarkeit. Vorrangiges Ziel war es auch, die Wege der Freiwilligen zu verkürzen und auf junge Menschen direkt vor Ort zuzugehen. So möchte Volunta dazu beitragen, junge Menschen in ländlichen Regionen zu halten. Mit der Einrichtung der Volunta Akademie gelang es darüber hinaus, hessenweit ein hochwertiges Seminarangebot für alle Freiwilligen zu garantieren. Dieses Konzept erwies sich als maßgeblich für die Branche. Seit dem 1. Juli 2011, chzeitigdem Start des Bundesfreiwilligendienstes (BFD), ist Volunta auch Träger dessen und bietet entsprechende Begleitseminare und Einsatzorte an.

2012 wurde die Volunta Servicenummer 0611 95 24 90 00 eingerichtet, um die Reaktionsgeschwindigkeit zusätzlich zu erhöhen. Weitere Meilensteine sind die Erweiterung des Seminarangebots der Volunta Akademie im Herbst 2015 zur beruflichen Weiterentwicklung sowie das Projekt „Engagiert dabei!“, das Menschen mit Fluchtgeschichte seit Herbst 2016 die Chance bietet, ein Freiwilliges Soziales Jahr abzuleisten.

Unser Selbstverständnis: Kompetenzzentrum für freiwilliges Engagement Als Tochter des DRK orientiert sich Volunta am Leitbild des Roten Kreuzes, das sich „im Zeichen der Menschlichkeit […] für das Leben, die Gesundheit, das Wohlergehen, den Schutz, das friedliche Zusammenleben und die Würde aller Menschen einsetzt.“ Die Rotkreuz-Grundsätze Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität sind auch Maßstab unseres Handelns. Mit der Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ 2010 hat Volunta sich als Arbeitgeber verpflichtet, ein Arbeitsumfeld ohne Vorurteile zu schaffen und Vielfalt anzuerkennen und wertzuschätzen. Sie ist ein Schlüssel für wirtschaftlichen Erfolg und schafft die Voraussetzung für innovative und kreative Ideen. Daher stellen wir die Kompetenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Volunta ermöglicht gesellschaftliche Teilhabe. Mit den internationalen Programmen leisten wir außerdem einen Beitrag zur Völkerverständigung und zum kulturellen Austausch. Wir stehen für Solidarität, Menschlichkeit, Akzeptanz und gegenseitigen Respekt. Als pädagogisch ausgerichteter Bildungsträger fördern wir individuelle Entfaltungsmöglichkeiten im Rahmen von freiwilligem, sozialem und bürgerschaftlichem Engagement. Die Verantwortung des Einzelnen für sich selbst und die für die Gesellschaft liegen uns gleichermaßen am Herzen. Die Gründung von Volunta war ein wichtiges Zeichen gesellschaftlichen und jugendpolitischen Wirkens des DRK in Hessen . Mit dem Freiwilligendienst wollen wir junge Menschen an zivilgesellschaftliche Aufgaben heranführen und für bürgerschaftliches Engagement sensibilisieren. Wir sind überzeugt, dass es zu einer lebendigen, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft beiträgt. Wir begreifen uns als Schnittstelle zwischen Einsatzstelle und Freiwilligen. Als Träger für nationale und internationale Freiwilligendienste bieten wir Dienstleistungen für Kunden im sozialen und kulturellen Kontext an. Unsere Schwerpunkte liegen in der Vermittlung sowie der pädagogischen Betreuung und Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Freiwilligendienste. Hierzu gehören auch die Unterstützung und Beratung von Institutionen, in denen sich Freiwillige engagieren. Als Outsourcing Partner bieten wir unsere Leistungen auch unseren verschiedenen Geschäftskunden an. Ein wichtiges Anliegen von Volunta ist, jungen Menschen Einblicke in den Berufsalltag zu gewähren und sie durch ein vielseitiges Bildungsangebot zu qualifizieren. Ihnen werden dabei nicht nur fachliche Qualifikation und Reflexion in der Seminararbeit geboten, sondern auch wichtige Schlüsselkompetenzen wie Zeitmanagement, Selbstständigkeit und interkulturelle Kompetenzen vermittelt. Auch Arbeitgeber und Universitäten profitieren von Freiwilligendiensten. Denn im Idealfall gehen aus den Programmen kompetente, motivierte und zuverlässige Auszubildende und Studierende hervor. Hierin liegt eine große Chance der Freiwilligendienste, da die Ausbildungsreife von Schulabgängerinnen und Schulabgänger bemängelt wird. Als Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft Freiwilligendienste in Hessen (LAG) setzt sich Volunta aktiv für die Wahrnehmung und Wertschätzung bürgerschaftlichen Engagements ein. In diesem Sinne versteht sich die LAG

als Lobbyist für Freiwilligendienste, dessen Ziel es ist, die entsprechenden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Sie greift aktuelle Entwicklungen auf und versucht, die unterschiedlichen Akteure bei der Gestaltung von Jugendfreiwilligendiensten zu unterstützen. Sie befasst sich außerdem mit der Erarbeitung von Mindeststandards und der Qualitätssicherung.

Unser Angebot Als gemeinnütziger Träger vermittelt Volunta geregelte Jugendfreiwilligendienste wie das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ), das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ), den Bundesfreiwilligendienst (BFD) und den Freiwilligendienst aller Generationen (FDaG) sowie internationale Jugendfreiwilligendienste (IJFD bzw. weltwärts). Beim entwicklungspolitischen Freiwilligendienst weltwärts haben nicht nur junge Menschen aus Deutschland die Möglichkeit, sich in einem Entwicklungs- oder Schwellenland zu engagieren – im Rahmen der sogenannten SüdNord-Komponente können ab 2018 auch Freiwillige aus dem Globalen Süden und Osten einen Freiwilligendienst in Deutschland leisten. Darüber hinaus organisiert Volunta freiwilliges Engagement in Kombination mit Schüleraustausch, Praktikum und Au-pair-Aufenthalt in zahlreichen Ländern weltweit. Beim „Volunteering“ können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Auslandsaufenthalt mit freiwilligen Einsatz – beispielsweise in sozialen Einrichtungen oder im Naturschutzbereich – verbinden und so Land und Leute intensiv kennenlernen. Mit dem Programm „Aha!“ fördert und unterstützt Volunta den sozialen Einsatz von Menschen mit Behinderung. Durch freiwilliges Engagement können sie neue Erfahrungen machen, andere Perspektiven einnehmen und neue Kontakte schließen. Seit Einführung des Projekts „Engagiert dabei!“ im Oktober 2016 haben auch Menschen mit Fluchthintergrund die Chance, einen Freiwilligendienst zu leisten. Neben der üblichen Betreuung im Freiwilligendienst erhalten sie eine intensive Beratung und Begleitung, Spracherwerb und Behördengänge eingeschlossen. Indem der Freiwilligendienst viele verschiedene Berufsfelder abdeckt, ist er gerade für junge Geflüchtete eine gute und zusätzliche Möglichkeit für den Berufseinstieg. Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes, Krankenhäuser und Pflegeheime, Kindertagesstätten, soziale oder ökologische Einrichtungen stehen zur Auswahl. Je nach Einsatzstelle und Interesse können pflegerische, hauswirtschaftliche, haustechnische oder pädagogische Helfertätigkeiten übernommen werden. Die Freiwilligen erhalten während des Dienstes ein Taschengeld, sind sozialversichert und werden von Volunta pädagogisch begleitet. In Kassel, Frankfurt, Gießen und Darmstadt beraten speziell geschulte Engagement-Beraterinnen und -Berater in den Volunta-Niederlassungen Geflüchtete und interessierte Einsatzstellen. Seit 2015 bietet die Volunta Akademie jährlich mehr als 60 Fortbildungsveranstaltungen an, die sich insbesondere an die Beschäftigten in den rund 1.000 Einsatzstellen der Volunta richten. Dabei werden die Themenfelder Gesundheit und Pflege, Management und Personalentwicklung, Kompetenzentwicklung für Mitarbeitende und Leitungspersonal sowie Projektmanagement abgedeckt, um sowohl Leitungskräfte als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für aktuelle und kommende Qualifikationsansprüche fit zu machen. Informationen zu unserem Angebot finden Sie im Seminarkatalog, den wir Ihnen gern zur Verfügung stellen, sowie auf der Website der Volunta Akademie mit Buchungsmöglichkeit . Selbstverständlich können alle Veranstaltungen auch vor Ort als Inhouse-Schulungen durchgeführt werden.

Die Einsatzstelle Anforderungen an die Einsatzstellen

Maßgeblich ist hier das Gesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG), das FSJ und FÖJ definiert als „überwiegend praktische Hilfstätigkeit, die an Lernzielen orientiert ist“ (JFDG § 3 und § 4 Abs. 1). Ersteres wird „in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet, insbesondere in Einrichtungen der Wohlfahrtspflege, in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, einschließlich der Einrichtungen für außerschulische Jugendbildung und Einrichtungen für Jugendarbeit, in Einrichtungen der Gesundheitspflege, in Einrichtungen der Kultur und Denkmalpflege oder in Einrichtungen des Sports“ (JFDG § 3 Abs. 1 ). Das FÖJ kann in Stellen und Einrichtungen, „die im Bereich des Natur- und Umweltschutzes einschließlich der Bildung zur Nachhaltigkeit tätig sind“, absolviert werden (JFDG § 4 Abs. 1 ). Die Definition des BFD richtet sich zwar nach dem der Jugendfreiwilligendienste, erweitert jedoch die Einsatzbereiche um den Zivil- und Katastrophenschutz und nennt darüber hinaus das Beschäftigungsfeld „Integration“ (BFDG § 3 Abs. 1 ). Der Einsatz der Freiwilligen ist laut Gesetz eine „Hilfstätigkeit“. Jede Einrichtung muss daher mindestens ein Tätigkeitsfeld vorsehen, das unterstützender und helfender Art ist. Freiwillige können und dürfen keine Fachkräfte ersetzen, sondern dürfen nur als zusätzliche Hilfskräfte eingesetzt werden. Dabei muss die Arbeitsmarktneutralität gewahrt werden. Das heißt, der Einsatz von Freiwilligen darf in keinem Fall dazu führen, dass Beschäftigte entlassen oder Neueinstellungen verhindert werden. Eine angemessene fachliche Anleitung und kontinuierliche Begleitung der Freiwilligen in der Einrichtung müssen gewährleistet sein. Hierfür muss eine fachlich qualifizierte und geeignete Person beauftragt werden, die während der Einsatzzeiten der Freiwilligen überwiegend anwesend ist und als sogenannte Praxisanleitung fungiert (siehe dazu „Die pädagogische Begleitung der Freiwilligen in der Einsatzstelle“ ).

Formale Rahmenbedingungen für den Einsatz von Freiwilligen Freiwillige dürfen in keinem Fall die alleinige Verantwortung für die Einsatzstelle, einen zu betreuenden bzw. zu begleitenden Menschen oder die Durchführung bestimmter Tätigkeiten tragen. Die rechtliche Situation sieht vor, dass die Durchführungsverantwortung bei den Freiwilligen, die Kontroll- und Gesamtverantwortung jedoch immer bei der anweisenden Person liegt, egal ob Stations-, Schicht-, Gruppen- oder Einsatzleitung. Das bedeutet auch, dass Freiwillige nicht alleine die Aufsicht über einzelne Personen sowie Personengruppen übernehmen dürfen. Freiwillige sind immer Hilfskräfte. Freiwillige sind im Rahmen der Übertragung von Tätigkeiten aller Art Auszubildenden formal nicht gleichzusetzen – unabhängig davon, ob sie Aufgaben assistierend, unter Anleitung oder selbstverantwortlich durchführen dürfen. Ein Jugendfreiwilligendienst oder BFD erfolgt bis zum Alter von 27 Jahren in Vollzeit. Hier ist der Stundenumfang einer Vollzeitstelle in der jeweiligen Einrichtung maßgebend. Seminarzeit ist Dienst-/Einsatzzeit. Durch die Teilnahme an Seminaren dürfen weder Mehr- noch Minusstunden entstehen. Dienst- und Einsatzzeiten orientieren sich an denen der Einsatzstelle auf Grundlage einer 5-Tage-Woche. Wie für die übrigen Beschäftigten einer Einrichtung gelten auch für Freiwillige die Regeln des Arbeitszeitgesetzes bzw. für unter 18-Jährige die des Jugendarbeitsschutzgesetzes (s. Absatz „Besondere Zielgruppen“). Dementsprechend ergibt sich u. a. Folgendes: 1) Schichtdienst ist nach Berücksichtigung des Arbeitszeitgesetzes erlaubt. Das heißt: - Freiwillige dürfen maximal zwölf Tage am Stück arbeiten - Freiwillige sollten maximal an jedem zweiten Wochenende eingesetzt werden 2) Es gelten die bekannten Pausenregelungen: - 30 Minuten bei einem Einsatz von mehr als sechs Stunden, 45 Minuten bei mehr als neun Stunden

- Bei Minderjährigen bei einer Einsatzzeit von mehr als sechs Stunden mindestens 60 Minuten - Pausen dürfen nicht am Ende von Dienst- und Einsatzzeiten liegen - Pausen dürfen in Teilstücken von mind. 15 Minuten genommen werden Für Nachtdienste gelten folgende Hinweise: Sie können, ebenso wie Wochenend- und Feiertagsdienste, ein Bestandteil des Freiwilligendienstes sein, sofern der Dienst- bzw. Einsatzplan einer Einsatzstelle diese regulär vorsieht. Sie unterliegen immer einer besonderen Sorgfaltspflicht und daher stets der Aufsicht durch die Verantwortlichen der Einsatzstelle. Das bedeutet auch, dass Freiwillige physisch, psychisch und seelisch ?in der Lage sein müssen, einen Nachtdienst abzuleisten. Freiwillige sind Hilfskräfte, weswegen es nicht erlaubt ist, Nachtdienste durch diese alleinverantwortlich abzudecken. So muss während des Nachtdienstes einer/eines Freiwilligen eine entsprechend qualifizierte Fachkraft verfüg- und erreichbar sein. Dies ist bei der Dienst- und Einsatzplanung sowie der Durchführung und der Übertragung von Tätigkeiten auf Freiwillige während eines Nachtdienstes zu beachten. Bei Freiwilligen, die noch nicht volljährig sind, ist das Jugendarbeitsschutzgesetz (insb. JArbSchG, §14, Nachtruhe ) zu beachten. Sie dürfen, die im Gesetz benannten Ausnahmen ausgenommen, keine Nachtdienste übernehmen. Nachtdienste müssen immer den gesetzlichen und tariflichen Rahmen, beispielsweise in Bezug auf die Pausenregelung, Ruhezeiten etc., erfüllen. Sie sollen maximal in dem Umfang erfolgen, wie sie die – sofern vorhanden – gesetzlichen und/oder tariflichen Regelungen für Auszubildende im jeweiligen Berufs- bzw. Tätigkeitsfeld vorsehen (für Pflegeberufe beispielsweise sind es maximal 120 Stunden während der gesamten Ausbildung, siehe dazu Krankenpflegegesetz bzw. Krankenpflege-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung ).? Während der Probezeit bzw. der ersten Lernphase oder drei Monate eines Freiwilligendienstes dürfen keine Nachtdienste geleistet werden. Für den Einsatz im Rettungsdienst gelten gesonderte Regeln, da die Freiwilligen hier im Vorfeld eine Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter/-in bzw. Rettungshelfer/-in absolvieren.

Die in der Einrichtung geltenden Regelungen zur Arbeitssicherheit sind zu befolgen, um den Selbst- und Fremdschutz zu gewährleisten. Dies bezieht sich u. a. auf arbeitsmedizinisch vorgeschriebene Eingangsund/oder Abschlussuntersuchungen, Impfungen usw. Darüber hinaus müssen die spezifischen Richtlinien bzw. Voraussetzungen für die jeweilige Einsatzstelle beachtet werden, etwa Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes, Hygienebestimmungen usw.

Mögliche Einsatzgebiete und Tätigkeiten Da Freiwillige im Rahmen der Übertragung von Tätigkeiten aller Art und unabhängig davon, ob sie diese Aufgaben assistierend, unter Anleitung oder selbstverantwortlich durchführen, formal nicht Auszubildenden gleichzusetzen sind, ergibt sich Folgendes:

Freiwillige sollen sich mit Aufgaben und Funktionen in ihrem Tätigkeitsbereich und mit der Organisation ihrer Einsatzstelle vertraut machen. Es gilt, den Arbeitsalltag im jeweiligen Berufsfeld kennenzulernen und Erfahrungen zu machen. Hierzu zählen:

Erleben von Nähe und Distanz zu den Klientinnen und Klienten bzw. zu betreuenden Menschen Kennenlernen eigener Grenzen Einbringen der eigenen Persönlichkeit in den Arbeitsprozess Klientinnen und Klienten bzw. zu betreuenden Menschen tolerant zu begegnen Einüben selbstverantwortlichen Handelns

Sämtliche Tätigkeiten dürfen von Freiwilligen erst nach entsprechender Anleitung/Anweisung und anschließender Überprüfung durch das Fachpersonal durchgeführt werden Es dürfen grundsätzlich keine Tätigkeiten übernommen werden, die für Freiwillige und/oder andere eine Gefahr darstellen. Prinzipiell ist der aktuelle Zustand der zu betreuenden Menschen und Personengruppen bzw. der Klientinnen und Klienten zu beachten. Es muss darauf geachtet werden, dass Freiwillige niemals überfordert sind bzw. sich überfordert fühlen und dass stets eine Fachkraft für sie erreichbar ist. Die Übernahme von Tätigkeiten im Freiwilligendienst hängt immer von der psychischen, physischen und seelischen Konstitution der Freiwilligen ab und ist fest verbunden mit ihren eigenen Interessen und Fähigkeiten. Einrichtungen im Pflegebereich sind hinsichtlich Vorgaben zur Qualifikation des eingesetzten Personals sowohl an die gesetzlichen Vorschriften als auch an die Regelungsinhalte der mit den sozialversicherungsrechtlichen Leistungsträgern abgeschlossenen Versorgungsverträge gebunden. Auch hier sind Freiwillige formal (ungelernte) Hilfskräfte. Haftungsrechtliche Aspekte müssen immer in Betracht gezogen werden, sobald eine Aufgabe an eine/einen Freiwilligen delegiert wird! Es wird in der täglichen Arbeit immer wieder „Grenzbereiche“ oder „Grauzonen“ geben. Das lässt sich bedauerlicherweise nicht ganz vermeiden. Freiwillige unterstützen als ungelernte Hilfskraft das Fachpersonal. Je zufriedener sie also in ihrem Einsatz sind, umso stärker werden sie sich in Ihrer Einrichtung einbringen. Mit etwas Glück können Sie auf diesem Weg gute Nachwuchskräfte gewinnen! Weiter unten finden Sie Hinweise, die nur für bestimmte Einsatzgebiete gelten. Bitte beachten Sie, dass es hier immer Schnittmengen gibt. So können beispielsweise Hinweise für den Bereich Pflege sicher auch für manche Einrichtungen der Behindertenhilfe interessant sein. Folgende Aufgaben können Freiwillige nach erfolgreicher und dokumentierter Anleitung u. a. übernehmen: Tätigkeiten, die selbstständig von Freiwilligen durchgeführt werden Einsatzfeld / Tätigkeiten können, ggf. unter Anwesenheit einer Fachkraft Behindertenhilfe

Außer Frage stehende Tätigkeiten

Allgemeine Körperpflege Unterstützung beim Baden/Duschen Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen Hilfe beim An- und Entkleiden Hilfe beim Toilettengang

Pflege

Urinbeutel leeren, Windeln anlegen Betten machen Beobachten der zu Betreuenden und Weitergabe der Beobachtungen Beteiligung an der Führung von Übergabebüchern Beteiligung an der Führung des Pflegeplans (Eintragen von Daten)

Unterstützung der Fachkraft bei therapeutischen Maßnahmen (z. B. Lauf-/Atemübungen) Unterstützung bei der Gestaltung des Tagesablaufs, u. a. Planung, Durchführung und Nachbereitung einer Gruppen- oder Einzelarbeit (z. B. Spielen, Vorlesen, Basteln, Backen)

Erziehung/ Tagesgestaltung

Anleitung/Unterstützung beim Aufräumen Begleitung bei Arztbesuchen, zum Einkauf etc. Begleitung bei Ausflügen, zum Schwimmen etc. (in Anwesenheit einer ausgebildeten Fachkraft) Anleitung und Hilfestellung bei den Arbeitsvorgängen in der Werkstatt, Pausenbegleitung der Betreuten Anleitung/Unterstützung und Aufsicht beim Umgang mit Geld

Behandlungspflege (Wechsel von Verbänden, Einläufe, Spülungen, Dekubitusversorgung, Katheterversorgung, Wickel, Auflagen, Injektionen, Absaugen, Stomaversorgung, Legen und Wechseln von Magensonden) Tätigkeiten in der Wundversorgung Richten und Verteilen von Medikamenten

Anleitung/Unterstützung bei der Zubereitung und Einnahme von Mahlzeiten Hauswirtschaft

Unterstützung beim Abwasch, Hilfe beim Pflegen und Ordnen der Kleidung Hilfe bei der Materialpflege

Übernahme von Botengängen (z. B. Rezept beim Arzt abholen) und Amtsgängen Produktüberprüfung, Materialbestellung Vorbereitung von Arbeitsvorgängen Sonstiges

Unterstützung bei der Vorbereitung von und Teilnahme an Festlichkeiten und speziellen Aktivitäten Entlastung pflegender Angehöriger Betreuung von Menschen mit Demenz

Pflegeeinrichtungen, soziale Dienste und ambulante Pflege

Führen von Fachgesprächen mit Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen, einschließlich der entsprechenden Dokumentation Weitergabe von personenbezogenen Auskünften (auch nicht telefonisch)

Körperpflege: Waschen der Pflegebedürftigen im Krankenzimmer, Baden im Krankenzimmer, Fußbäder, Mund-, Haar-, Zahn-/Prothesenund Nagelpflege, Hautpflege bei intakter Haut Hilfe beim Gebrauch von Steckbecken Urinflasche und Nachtstuhl: Reichen der Geräte, Leeren, Säubern und Abstellen Katheterbeutel entleeren, Urinmenge messen, Begleitung von Toilettengängen mit ggf. Waschen der Pflegebedürftigen und Windelwechsel Pflege

Alleinige Versorgung von schwerstpflegebedürftigen Patienten ohne Anleitung und in Abwesenheit von Fachpersonal Anreichen von Essen an Pflegebedürftige, die schwerstkrank, schluck- oder bewegungseingeschränkt sind oder deren Bewusstsein eingetrübt ist Gabe von Injektionen aller Art Blutabnahme Katheterisieren Verabreichung von Klistieren und Einläufen aller Art Redons/Drainagen wechseln/ziehen Rasur zur OP-Vorbereitung Start, Wechsel und Beendigung von Infusionen Entfernen von intravenösen Zugängen Anlegen von Wundverbänden einschließlich Verbandswechsel Hautpflege bei nicht intakter Haut

Hilfe leisten beim Betten und Lagern: Betten machen, Wechseln der Bettwäsche

Schneiden der Finger- und Zehennägel von Diabetikern

Mithelfen bei der Versorgung druckgefährdeter Stellen

Betten und Lagern von pflegebedürftigen Menschen ohne Aufsicht/Begleitung

persönliche Hilfeleistung für die Pflegebedürftigen: Hilfe beim Aufstehen, beim An- und Entkleiden, beim Gehen, beim Benutzen von Gehhilfe oder Rollstuhl Säubern, Desinfizieren und Lagern von Pflegeutensilien, Geräten und Materialien im Pflegebereich Weitergabe von Beobachtungen bei Pflegebedürftigen/Angehörigen an das Fachpersonal

Sitzwache bei Schwerstkranken oder Sterbenden Begleitung verwirrter, psychisch kranker oder vital gefährdeter Menschen Entgegennahme und Durchführung von ärztlich veranlassten Ver- bzw. Anordnungen Auskünfte und Beratungsgespräche mit Pflegebedürftigen und deren Angehörigen einschließlich deren Dokumentation Richten und Verabreichen von Medikamenten Lagerung von Schwerstkranken

Vitalzeichenkontrolle Mithilfe beim Blutdruckmessen Durchführung von Blutzuckerkontrollen Mitbeobachten der Atmung Unterstützung bei der Ausführung ärztlich verordneter Maßnahmen Begleiten von Pflegebedürftigen zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, sofern diese nicht vital gefährdet sind

Behandlungspflege

Unterstützung beim Transport von nicht vital gefährdeten Menschen Ermitteln von Körpergröße und gewicht Unterstützung bei Inhalationen, Einreibungen, Wickeln, Anlegen von Antithrombosestrümpfen, Wärmflaschen, Eisblasen, speziellen Teezubereitungen etc. Mithilfe bei der Verabreichung von Sondennahrung Assistenz des Fachpersonals bei der Vorbereitung für Operationen/Untersuchungen Unterstützung bei der Versorgung von Verstorbenen – Einverständnis des/der Freiwilligen vorausgesetzt

Alleinige Versorgung von schwerstpflegebedürftigen Patienten ohne Anleitung und in Abwesenheit von Fachpersonal Siehe „Pflege“

Essensausgabe Erfassen der Essenswünsche; Vorbereiten – auch kleine Mahlzeiten kochen Anrichten, Servieren und Abräumen der Mahlzeiten Essen anreichen Einkaufen, Einräumen des Einkaufs Hauswirtschaft

Reinigung des Wohnbereichs (Bad, Küche, Wohn- und Schlafzimmer, Hausflur, Keller usw. (Aufräumen, Staubwischen, Putzen etc.) Trennung und Entsorgung des Abfalls Wechseln der Bettwäsche/Wäschepflege (Waschen, Bügeln, Kleidung in die Wäscherei bringen usf.)

Sonstiges

Begleitdienste von nicht vital bedrohten Menschen (zu Untersuchungen, Fachärzten, Spaziergängen, in die Cafeteria etc.) Übernahme von Besorgungen Beschäftigungen mit Pflegebedürftigen (z. B. Vorlesen, Spiele etc.)

Unterstützung bei der Mobilisation von Pflegebedürftigen (z. B. Gehübungen), bei der Erstmobilisation nur in Gegenwart von Fachpersonal Teilnahme an Übergaben etc. Hilfe beim Heizen/bei der Beschaffung von Heizmaterial

Sozial- und/oder ambulante Dienste

Begleitung zu Besuchen und Veranstaltungen/Begleitung zu Ärzten, Therapien, in die Apotheke Begleitung bei Besorgungen und Spaziergängen Beschäftigungsangebote (Vorlesen, Spiele) und sonstige Hilfen zum Erhalt und zur Erweiterung von sozialen Kontakten (z. B. beim Besuchsdienst Gespräche führen) Hilfe beim Schriftverkehr Dokumentation der Tätigkeiten

Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit

Unterstützen von hauptberuflich und ehrenamtlich Tätigen bei Planung und Durchführung von Gruppenaktivitäten (Spielen, Basteln, Vorlesen, Begleitung von Ausflügen etc.) Unterstützung der Kinder beim Entdecken der Spiel-, Lern- und Bewegungsräume sowie der Umwelt Unterstützung der Kinder beim Erleben der Gemeinschaft Hilfestellung bei der Erlangung von Selbstständigkeit Mithilfe bei der Betreuung der Kinder im Kindergartenalltag Begleitung bei Ortswechseln Hilfestellung beim Essen Unterstützung bei und Förderung der persönlichen Hygiene/Einüben von Tischsitten Unterbreiten von kreativen Angeboten für Kinder (z. B. Basteln, Malen) musische Beschäftigung mit Kindern (z. B. Umgang mit Instrumenten) Gestalten von Entspannungsund Ruhepausen für Kinder Bilderbücher betrachten und darüber sprechen/Vorlesen von Märchen und Geschichten Spiele am Tisch Teilnahme an Rollenspielen gemeinsames Bauen in der Bauecke Unterstützung der Integration von Kindern mit Behinderung

Pädagogische Tätigkeiten

Angebot von Übungen zur Förderung der Grob/Feinmotorik/Wahrnehmung Einüben des Umgangs mit Geld

Freiwillige dürfen nicht allein eine Gruppe beaufsichtigen. Die Aufsichtspflicht muss bei der verantwortlichen Fachkraft bleiben. Alleinige Begleitung bei Ausflügen (Spielplätze, Schwimmbad etc. eingeschlossen)

Anleitung und Unterstützung beim Aufräumen

Alleinige Durchführung von Fremdkontakten (Gesundheits-, Jugendamt, Beratungsstellen usw.)

Begleitung der Kinder (Einkäufe, Erledigungen, Kindergarten, Schule, Arzt usw.)

Informationsgespräche/Weitergabe von Auskünften (an Eltern u. a.)

Nahrungsmittelzubereitung mit entsprechender Vor- und Nachbereitung Einkaufen Unterstützung in der Küche Übernahme von Spüldiensten Betten machen Hauswirtschaftliche Tätigkeiten

Wäschepflege (Waschen, Bügeln etc.) Hilfe bei der Reinigung des Hauses entsprechend der Hausordnung (Aufräumen, Staubwischen, Putzen, Bad reinigen u. a.) kleine praktische Hilfen im handwerklichen Bereich

Unterstützung bei der allgemeinen Körperpflege (Waschen, Duschen, Baden, Haarpflege usw.) Hilfe beim Aufstehen und Zubettgehen Pflegerische Tätigkeiten

Hilfe beim An- und Entkleiden Hilfe bei der Mundpflege Hilfe beim Gehen und Essen Hilfe bei Toilettengängen Wickeln Unterstützung bei therapeutischen Maßnahmen

Anfallende Organisations- und Verwaltungstätigkeiten Verwaltungs- und Bürotätigkeit

Bildungseinrichtungen

Übernahme von Telefondiensten Unterstützung bei Neuaufnahmen/Entlassungen

Hilfestellung bei der Erlangung von Selbstständigkeit Betreuung einzelner Schüler/innen/ Hilfestellung im Unterrichtsgeschehen Betreuung einzelner Schüler/innen vor und nach dem Unterricht und in den Pausen Begleitung bei Ortswechseln Hilfestellung beim Essen Förderung der persönlichen Hygiene Unterstützung bei der persönlichen Hygiene Mitwirkung bei gemeinsamen und individuellen Freizeitaktivitäten (Spiel, Sport, Hobbys)

Alleinige Pausenaufsicht Klassenaufsicht Übernahme von Unterricht

Mitarbeit in der Ferienbetreuung Mitarbeit bei der Gestaltung des Klassenraums Teilnahme an und aktive Mitgestaltung von schulischen Veranstaltungen Teilnahme an Teamsitzungen, Dienst- und Fallbesprechungen und ggf. an Supervisionen Unterstützung von Mutter-KindGruppen (Spielangebote für Kinder, Gespräche mit Müttern)

Hinweise für den Rettungsdienst Der Einsatz von Freiwilligen im Rahmen des Rettungsdienstes ist vielfältig. Hier lernen Freiwillige ein breites Spektrum an Tätigkeiten kennen, das sie z. B. auf Berufe im medizinischen Bereich gut vorbereitet. Sie holen mit dem Krankentransport Patienten ab oder bringen diese zu Untersuchungen und Eingriffen. Sie helfen Menschen bei Unfällen und in Notfällen unterschiedlichster Art. Sie helfen bei der Rüstung der Fahrzeuge. Der Einsatz im Rettungsdienst ist mit einer hohen physischen, psychischen sowie seelischen Belastung verbunden. Freiwillige durchlaufen zunächst eine Schulung zum/zur Rettungssanitäter/-in. So dürfen sie alle

Tätigkeiten, an die sie im Rahmen der dreimonatigen Schulung herangeführt worden sind, im Rahmen ihres Freiwilligendienstes ausführen. Zudem erhalten sie in der Regel ein Fahrsicherheitstraining.

Hinweise für andere, insbesondere kulturelle Einrichtungen und FÖJ-Stellen Bei Einsatzstellen mit den Schwerpunkten Musik, Theater, Tanz, Literatur oder Gestaltung und Medien können sich Freiwillige auf unterschiedliche Art und Weise einbringen. Nach erfolgreicher und dokumentierter Anleitung können sie z. B. diese Aufgaben übernehmen: Mitarbeit im kulturellen Bereich in Schulen Mitarbeit in Arbeitsgruppen Mitarbeit in der Bibliothek Mitarbeit bei (internationalen) Jugendkulturfesten Mitarbeit in einer Medienwerkstatt Mitarbeit in einem Museum Unterstützung der Organisation bei der Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen, Tourneen und Festivals Mitarbeit in Bürger- und Stadtteilinitiativen Zuarbeit für das Fachpersonal Arbeit mit Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern, einzeln oder in der Gruppe in unterschiedlichsten Aufgabenfeldern Hausaufgabenhilfe Besuchsdienste Unterstützung von und Mitarbeit in Chören und Musikgruppen Begleitung bestehender Gruppen Betreuung von Besucher/-innen Planung, Durchführung und Mitarbeit bei Seminaren und Freizeiten Kinderbetreuung bei Veranstaltungen Mitarbeit in der Gestaltung von Werbematerial (Veranstaltungsplakate, Flyer, Zeitschriften etc.) Verwaltungs- und Bürotätigkeiten (Telefondienst, Kopierdienst usw.) Unterstützende Tätigkeiten in der Garten-, Forst-, Natur- und Landschaftspflege Natur- und umweltpädagogische Tätigkeiten Tierpflege Naturschutzarbeiten Die vielfältigen Möglichkeiten erfordern eine konkrete, klar definierte „Stellenbeschreibung“ des jeweiligen Tätigkeitsgebiets der/des Freiwilligen, angepasst an die Möglichkeiten und Erfordernisse vor Ort und die Interessen und Fähigkeiten der/des Freiwilligen. Gleichzeitig muss der Freiwilligeneinsatz so gestaltet werden, dass soziale Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen im Mittelpunkt stehen.

Die Freiwilligen

Als weltanschaulich und politisch neutraler Träger von Freiwilligendiensten ist Volunta offen für alle Menschen, die sich engagieren möchten – unabhängig von ihrem religiösen, kulturellen oder sozialen Hintergrund, ihrer Nationalität oder ihrer Qualifikation. So nehmen an den Jugendfreiwilligendiensten FSJ und FÖJ sowie am Bundesfreiwilligendienst (BFD) U27 junge Menschen teil, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt, das 27. Lebensjahr aber noch nicht vollendet haben. Den Bundesfreiwilligendienst plus (BFD plus) und den Freiwilligendienst aller Generationen (FDaG) nutzen hingegen Erwachsene, die das Alter bereits überschritten haben. Für welche Dienstart sie sich entscheiden, hängt von den persönlichen Beweggründen sowie Kapazitäten ab. Während der BDF plus wie FSJ und FÖJ in Vollzeit bzw. in Teilzeit von mindestens 20 Stunden pro Woche geleistet werden können, richtet sich der FDaG an alle, die ihre Vollzeitschulpflicht erfüllt haben und sich zwischen zehn und 14 Stunden wöchentlich engagieren möchten. Rund 100.000 Menschen absolvieren in Deutschland jedes Jahr einen Freiwilligendienst Die Mehrheit der Freiwilligen leistet ihren Dienst direkt im Anschluss an die Schulzeit. Sie wollen sich sozial engagieren, über den Tellerrand schauen oder wissen einfach nicht, was sie jetzt studieren oder welche Ausbildung sie machen sollen. Andere haben bereits damit begonnen, aber gemerkt, dass es doch nicht das Richtige ist. Für sie ist der Freiwilligendienst in der Übergangsphase zwischen Schule und Beruf Lern- und Orientierungsmöglichkeit für die weitere Lebensgestaltung in einem betreuten und begleiteten Rahmen.1 Und für jene mit erschwerten Ausgangsbedingungen bietet der Freiwilligendienst Gelegenheit, sich ein Jahr ohne Ausgrenzung und Stigmatisierung zu engagieren und ihre Aussicht auf Teilhabe an der Gesellschaft und im Arbeitsmarkt zu erhöhen. Die überwiegende Mehrzahl der Freiwilligen (59 Prozent) hat Abitur oder Fachabitur, 27 Prozent haben einen mittleren Schulabschluss und 12 Prozent einen Hauptschulabschluss2. In der Gruppe der Freiwilligen über 27 Jahren ist das Bildungsniveau insgesamt niedriger. Die Mehrheit der Freiwilligen unter 27 Jahren kommt aus bildungsnahen Familien, denen es in der Regel finanziell gut geht. Zudem stammen die jungen Menschen, die einen Freiwilligendienst absolvieren, überproportional häufig aus ländlichen Regionen. Das Geschlechterverhältnis ist bei den Jugendfreiwilligendiensten FSJ und FÖJ nicht ausgeglichen: Beim FSJ waren im Bildungsjahr 2012/13 lediglich 36 Prozent der Freiwilligen männlich, beim FÖJ waren es 42 Prozent. Beim BFD ist die Ausgangslage eine andere, da er im Zusammenhang mit der Aussetzung des Zivildienstes eingerichtet wurde. Anfang 2012 lag der Männeranteil bei diesem Dienst bei mehr als der Hälfte der Teilnehmenden (53 Prozent).3 Tendenziell ist in den letzten Jahren eine Veränderung der Teilnehmerstruktur zu verzeichnen: Der Anteil der männlichen Teilnehmer nimmt zu. Auch gibt es einen Zuwachs an minderjährigen Teilnehmer/-innen sowie von Freiwilligen mit Hauptschulabschluss. Hinzu kommt, dass Freiwilligendienste in Deutschland zunehmend auch für junge Menschen aus dem Ausland von Interesse sind.

1BMFSJ, Abschlussbericht der gemeinsamen Evaluation des Gesetzes über den Bundesfreiwilligendienst

(BFDG) und des Gesetzes zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten (JFDG), 2014 , S. 125 2BMFSJ, Abschlussbericht 2014, S. 277 3vgl. Abschlussbericht S. 29

Motivation der Freiwilligen In der Diskussion über den Wertewandel im Leben junger Menschen wird der vermeintliche Rückgang von sozialem und politischem Engagement, verbunden mit Individualisierung, Konsumorientierung und

Entsolidarisierung in unserer Gesellschaft beklagt. Es ist zwar richtig, dass sich vor allem Jüngere kritisch gegenüber Gewerkschaften, Parteien und auch Wohlfahrtsverbänden äußern und ihre Bereitschaft zu ehrenamtlichem sozialen Engagement innerhalb von hochinstitutionalisierten Verbänden dementsprechend rückläufig ist. Richtig ist aber auch, dass junge Menschen freiwilligem Engagement positiv gegenüberstehen, wenn sie es als sinnstiftende Bereicherung erleben und ihnen neue Erfahrungsräume geöffnet werden und sie neue Kontakte knüpfen können. Gemeinsam mit dem SINUS-Institut hat Volunta im Jahr 2012 über 2.000 angehende, aktive und ehemalige Freiwillige zu ihren Wertvorstellungen, ihren Erwartungen an Einsatzstellen und Träger bzw. zu ihren Erfahrungen im Rahmen ihres Einsatzes und ihren Zukunftsplänen befragt. Auch die Motive für das Absolvieren eines Freiwilligendienstes waren Thema der Studie. Die Beweggründe sind der Studie zufolge vielfältig und unterscheiden sich zum Teil auch nach Einsatzgebieten. Motivation zum Freiwilligendienst: Ergebnisse der SINUS-Studie

Berufliche Orientierung/Praxiserprobung: Sich beruflich orientieren Praktische Erfahrungen sammeln, Abwechslung zum Schulalltag Einblick ins Arbeitsleben Persönliche Weiterentwicklung: Sich weiterentwickeln Stärken besser kennenlernen Soziale Kompetenzen erwerben Soziale Verantwortung: Etwas Gutes tun, anderen helfen wollen Verantwortung übernehmen Steigerung des persönlichen Marktwerts: Lebenslauf aufwerten Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern Berufliche Kontakte knüpfen Den bisherigen Bildungsabschluss aufwerten Überbrückung/Anrechnung von Wartezeiten: Zeit vor Studium/Ausbildung überbrücken Anrechnung von Praxis-/Wartesemester Sozial abgesichert sein (Kranken-, Pflege-, Rentenversicherung) Connecting/sozialer Erlebniswert: Neue Leute kennenlernen

Spaß haben Virale Kraft: Empfehlung anderer Freiwilliger Empfehlung der Eltern (Quelle: Volunta SINUS-Studie 2012 ) Sagen zu können, „ich habe viel Neues gelernt“ und „viele neue persönliche Erfahrungen gesammelt“ sowie „neue Kontakte geknüpft“, ist für die meisten Freiwilligen wichtig und von nachhaltiger Bedeutung. Die Erwartungen, die sie am Anfang ihres Dienstes hatten, wurden für das Gros rückblickend erfüllt. 90 Prozent der Befragten würden den Freiwilligendienst anderen empfehlen4. In diesem Zusammenhang besonders zentral ist die praktische Arbeit vor Ort und das gemeinsame Arbeiten mit anderen Beschäftigten der Einsatzstelle. Der Abschlussbericht der gemeinsamen Studie des BMFSFJ 2014 zeigt, dass für den überwiegenden Teil der Freiwilligen die mit ihren Tätigkeiten und den Einrichtungen verbundenen Erfahrungen positiv sind und ihnen der Dienst Spaß macht. Wir stellen auch immer wieder fest, dass soziales Engagement, Selbstverantwortung und Konfliktfähigkeit junger Menschen insbesondere durch die Kombination von praktischer Arbeit in einer Einrichtung und der Reflexion der dort gemachten Erfahrungen in den Seminaren gefördert werden. Das stärkt sie für die „Bewältigung von Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase“, die sie zur „aktiven Teilnahme an der Gesellschaft“ befähigt, so der Sozial- und Bildungsforscher Klaus Hurrelmann. Nicht zuletzt wurde mit der SINUS-Studie auch nachgewiesen, dass Freiwilligendienste jungen Menschen helfen, sich beruflich zu orientieren. Wie auch immer die weitere berufliche Planung ausfällt, der Freiwilligendienst wird dazu beigetragen haben, dass eine bewusste Entscheidung getroffen werden kann – ob für oder gegen das im Dienst kennengelernte Berufsfeld. Einfluss des Freiwilligendienstes auf die Berufsentscheidung: Ergebnisse der SINUS-Studie

(Quelle: Volunta SINUS-Studie 2012)

4BMFSFJ, Abschlussbericht 2014, S. 289

Situation der Freiwilligen: Was bewegt die jungen Menschen? In der Regel haben Freiwillige bei Beginn des Dienstes gerade erst die Schule abgeschlossen. Es sind junge Erwachsene, die sich vom Elternhaus lösen, auf der Suche sind nach ihrer Identität und die ihre private und berufliche Lebensplanung beschäftigt. Die meisten Freiwilligen nehmen im Rahmen des Freiwilligendienstes zum ersten Mal ein nicht formales Bildungsangebot wahr. Darüber hinaus erwartet sie in der Einsatzstelle oft ein völlig neues Erfahrungsfeld, von dem sie anfangs höchstens vage Vorstellungen haben. Mit dem Berufsalltag und seinen Gegebenheiten wie

Teamstrukturen, Arbeitsrhythmus, Schweigepflicht und dem Umgang mit zu Betreuenden sind sie weniger vertraut. Ebenso waren die jungen Menschen bisher kaum mit Themen wie Leid, Sterben und Tod konfrontiert. Fast alle Freiwilligen sind hoch motiviert, leistungsbereit und engagiert. Jugendliche oder junge Erwachsene, die Verantwortung für sich und andere übernehmen möchten. Sie wünschen sich Sicherheit wie auch positive soziale Beziehungen. Dazu gehört auch die Bereitschaft, sich im persönlichen Umfeld für die Belange anderer oder für das Gemeinwesen einzusetzen. Heranwachsende an der Schwelle zum Erwachsensein wünschen sich einen Beruf, der ihnen dauerhaft Spaß und sie glücklich macht, sind aber häufig aufgrund der vielen Möglichkeiten und Angebote ratlos und unentschlossen. Kein Wunder: Bundesweit gibt es über 448 Hochschulen und mehr als 18.000 Studiengänge. Außerdem existieren über 320 Ausbildungsberufe5. Von daher bereiten Jugendlichen die Suche nach dem passenden Ausbildungs- und Studienplatz und die Frage: „Wie geht es nach meinem Freiwilligendienst weiter?“ oft am meisten Sorgen. Im Vergleich haben Jugendliche heute sowohl höhere Bildungs- und Berufsziele als auch höhere Ansprüche an ihre Arbeitgeber. Sie wünschen sich Berufe mit interessantem und erfüllendem Tätigkeitsprofil, aber auch Flexibilität und die Vereinbarkeit von Freizeit, Familie und Beruf. Dabei geht es vor allem um planbare und verlässliche Rahmenbedingungen. Der künftige Beruf soll sicher sein und ein selbstständiges Leben ermöglichen. Zugleich streben junge Menschen eine selbstbestimmte, sinnvolle und gesellschaftlich nützliche Tätigkeit an. Für rund vier Fünftel ist es wichtig, dass sie ihre Dienst- und Einsatzzeiten kurzfristig an ihre Bedürfnisse anpassen können6. Die Familie hat für Jugendliche weiterhin einen hohen Stellenwert. Hier finden sie den notwendigen Rückhalt und die positive emotionale Unterstützung auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Mehr als 90 Prozent der Jugendlichen haben ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern7. Im privaten Bereich kann aber auch eine potenzielle Ursache für Krisen und Konflikte liegen, sei es durch Ärger mit den Eltern, Probleme in der Beziehung oder mit Gleichaltrigen. Dies wirkt sich unter Umständen auf den Einsatz der Freiwilligen in der Einrichtung aus. In manchen Fällen kann bei ihnen aufgrund der vielfältigen Einflüsse und Anforderungen innerhalb ihres Freiwilligendienstes auch ein Gefühl der Überforderung entstehen. Ein wichtiges Lernziel könnte daher sein, eigene Grenzen und die anderer zu erkennen und zu respektieren. Sowohl in den Einsatzstellen als auch in den Begleitseminaren beim Träger werden zudem immer mehr Jugendliche mit psychischer (Vor)Erkrankung beobachtet: Oft sind dies Folgen von Schulstress (hoher Leistungsdruck), von Familienkonflikten oder allgemein schwierigen Familienverhältnissen8. In dem Maße, in dem Freiwillige Anleitung, Hilfe, Begleitung und Unterstützung durch die Einrichtung erfahren, fühlen sie sich als „Kolleginnen und Kollegen auf Zeit“ akzeptiert. Die vielfältigen Erfahrungen, die Freiwillige im Umgang mit ihnen anvertrauten Menschen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Vorgesetzten machen, können im Sinne eines sozialen Lernens erst fruchten, wenn ausreichend Gelegenheit besteht zum Gespräch, zum Austausch, zur Reflexion und zur Verarbeitung. Um Überforderung und Frustration vorzubeugen, kommt der Betreuung und fachlichen Anleitung in der Einsatzstelle sowie der pädagogischen Begleitung und den Begleitseminaren beim Träger eine übergeordnete Bedeutung zu.

5Statista, Statistik-Portal und Bundesinstitut für Berufsbildung 617. Shell Jugendstudie 2015 717. Shell Studie 2015, Werte der Jugend 8Rückmeldungen und Beobachtungen aus Einsatzstellenbesuchen, Begleitseminare bei Volunta

Minderjährige Freiwillige (U18)

Bei jüngeren Freiwilligen ist neben dem Alter der damit verbundene individuelle psycho-soziale Entwicklungsstand hervorzuheben, speziell die Identitäts- und Selbstfindung auf verschiedenen Ebenen. Die Antwort zu finden auf Fragen wie „Wie bin ich?“, „Wie erleben mich die anderen?“ oder „Wie soll ich sein?“ ist für unter Achtzehnjährige zentral. Damit zusammen fallen unter anderem folgende Entwicklungsaufgaben und Herausforderungen: Auseinandersetzung mit bisherigen Bezugspersonen und Bewältigung des Ablösungsprozesses von der Familie Finden und gegebenenfalls Neubestimmung der eigenen Rolle innerhalb von Peergroups Herausfinden der persönlichen Stärken und Kompetenzen sowie ein damit verbundenes Interesse an Rückmeldung durch gleichaltrige und erwachsene Bezugspersonen Entwicklung des persönlichen Wertesystems Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität sowie Entwicklung einer eigenen Geschlechtsidentität und Geschlechterrolle. Gegenüber älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Jüngere in der Regel weniger Lebenserfahrung und von Schulpraktika abgesehen eher selten im beruflichen Kontext eine Rolle bekleidet. Daraus ergeben sich im Übergang von Schule zu Ausbildung und Job zwangsläufig sehr viele Fragen zum weiteren individuellen Lebensweg, zur Berufswahl sowie prinzipielle Fragen zum Themenbereich Erwerbstätigkeit. Ihr Interesse und die Arbeit an komplexen Themen sind bisher vor allem durch schulische Zusammenhänge und eine eventuell begonnene Ausbildung geprägt. Folglich fallen manchen Jugendlichen die Erarbeitung inhaltlicher Zusammenhänge sowie die Fähigkeit zu kritischem Nach- und Hinterfragen schwer. Die Erfahrung, dass die eigenen Fragen, Meinungen und Kritik in einer Gruppe Raum haben, ist ungewohnt. Auch in der für sie neuen Seminarsituation muss die eigene Rolle erst gefunden werden. Gleichzeitig reagieren jüngere Freiwillige oft spontan, zum Teil im positiven Sinne impulsiv und sind offen für neue Erfahrungen. Bei Minderjährigen gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz Dabei sind nicht nur die im Folgenden genannten Arbeits- und Ruhezeiten zu beachten, sondern auch die Aussagen des Jugendarbeitsschutzgesetzes zu sogenannten gefährlichen Arbeiten bzw. Tätigkeiten. Arbeitszeit und Pausen: Zu unterscheiden sind Schicht- und Arbeitszeit. Schichtzeit ist die tägliche Arbeitszeit plus Ruhepausen. Maximale Arbeitszeit: nicht mehr als acht Stunden täglich bzw. 40 Stunden wöchentlich Ausnahme: Wenn an einzelnen Werktagen die Arbeitszeit weniger als acht Stunden beträgt, können Jugendliche an den übrigen Werktagen der Woche 8,5 Stunden beschäftigt werden. Maximale Schichtzeit: Zehn Stunden; zwischen dem Ende einer Spätschicht und dem Beginn der nächsten Schicht am Folgetag müssen mindestens zwölf Stunden Freizeit liegen. Jugendliche dürfen nach einem regulären Spätdienst also nicht mit dem üblichen Frühdienst daran anknüpfen. Jugendliche dürfen nur in der Zeit von 6 bis 20 Uhr beschäftigt werden. Im Schichtbetrieb von Krankenhäusern, Alten- und Kinderpflegeheimen bestehen Ausnahmeregelungen. Ruhepausen: bei einer Arbeitszeit von 4,5 bis sechs Stunden 30 Minuten, bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden 60 Minuten. Ruhepausen müssen jeweils mindestens eine Stunde nach Arbeitsbeginn bzw. spätestens eine Stunde vor Arbeitsende liegen. Maximal 4,5 Stunden darf ohne Ruhepause gearbeitet werden. Zur Erholung muss entweder ein Pausenraum vorhanden sein oder es lassen alle die Arbeit ruhen.

5-Tage-Woche: Jugendliche dürfen nur an fünf Tagen in der Woche beschäftigt werden. Werden sie an Samstagen eingesetzt, sind sie an einem anderen Arbeitstag derselben Woche freizustellen. Mindestens zwei Samstage im Monat sollen beschäftigungsfrei bleiben (Ausnahmen sind im gegenseitigen Einverständnis möglich). Sonn- und Feiertage: Sind sie im Einsatz, müssen sie ebenfalls an einem anderen Arbeitstag derselben Woche freigestellt werden. Jeder zweite bzw. mindestens zwei Sonntage im Monat müssen beschäftigungsfrei bleiben. Werden Jugendliche an Samstag und Sonntag beschäftigt, ist ihnen die 5-Tage-Woche durch Freistellung an zwei aufeinanderfolgenden berufsschulfreien (seminarfreien) Arbeitstagen derselben Woche sicherzustellen. Zudem dürfen Jugendliche nicht eingesetzt werden beispielsweise bei Tätigkeiten, die ihre physische, seelische oder psychische Leistungsfähigkeit übersteigen (etwa in der Psychiatrie), bei denen sie schädlichen Einwirkungen von Lärm, Erschütterungen oder Strahlen ausgesetzt sind (z. B. in der Radiologie), bei denen sie schädlichen Einwirkungen von Gefahrstoffen im Sinne der Gefahrstoffverordnung ausgesetzt sind (mit Zytostatika o. ä.) sowie bei denen sie schädlichen Einwirkungen von biologischen Arbeitsstoffen im Sinne der Biostoffverordnung ausgesetzt sind (Infektionsstation etc.). Besondere Anforderungen an die pädagogische Begleitung Auch für Einrichtungen ist der Einsatz jüngerer Freiwilliger eine besondere Aufgabe. Diese kommen überwiegend das erste Mal über einen längeren Zeitraum mit der Arbeitswelt in Kontakt. Die Anleitung und Begleitung in der Einsatzstelle müssen dies berücksichtigen, um die Freiwilligen altersgemäß an das jeweilige Tätigkeitsfeld mit seinen Anforderungen heranzuführen. Eine intensive Anleitung gerade in der Anfangszeit ist daher genauso notwendig wie das Angebot, Freiwilligen regelmäßig ein persönliches und fachliches Feedback bezüglich deren Mitwirkung zu geben. Die Empfehlungen an eine qualifizierte Anleitung und Begleitung in den Einrichtungen gelten also in verstärktem Maße im Falle junger Freiwilliger insbesondere in Bezug auf Häufigkeit der Anleitungsgespräche und der persönlichen und fachlichen Reflexion (vgl. hierzu auch den Abschnitt „Situation der Freiwilligen: Was bewegt die jungen Menschen?“).

Engagiert dabei: geflüchtete Menschen Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, haben nicht nur oft Traumatisches durch Vertreibung und Flucht erlebt, was sie verarbeiten müssen. Sie stehen auch vor der großen Herausforderung, sich in einem ihnen unbekannten Land, einer fremden Sprache und in einem neuen System zurechtzufinden. Ein Teil der Lebensenergie wird für die Verarbeitung des Erlebten und das Ankommen sowie den Erwerb der deutschen Sprache aufgewendet. Viele von ihnen, die sich im Rahmen von „Engagiert dabei!“ einsetzen, gehen dennoch überdurchschnittlich motiviert, kreativ und positiv an den Freiwilligendienst heran. Denn er bietet eine Chance, sich mit Gleichaltrigen zu vernetzen, Deutschkenntnisse zu verbessern, sich beruflich zu orientieren und den Tag zu strukturieren. Häufig ist der Freiwilligendienst ein erster Schritt aus einem Zustand von Abhängigkeit und erzwungener Passivität in ein selbstbestimmtes Leben hier. All dem muss Volunta als Träger, aber auch Ihre Einrichtung Rechnung tragen. Auch Freiwillige mit Fluchtbiografie lassen sich nicht in eine Schublade einordnen. Von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten über junge, bildungsnahe Frauen und Männer bis zu älteren Menschen,

alleinerziehenden Müttern und Vätern, für sie alle ist der Freiwilligendienst eine umfassende Einstiegsmöglichkeit in das (Arbeits)Leben in Deutschland. Besondere Anforderungen an die pädagogische Begleitung Schauen Sie angesichts der großen Anpassungsleistung der Freiwilligen besonders im Konfliktfall genau hin. Suchen Sie gemeinsam mit ihnen und Volunta nach einer Lösung. Schaffen Sie ein sprachliches Umfeld, damit Freiwillige an Entscheidungs- und Feedbackprozessen partizipieren können. Dabei unterstützen wir Sie gern. Arbeiten Sie ressourcenorientiert: Trotz ggf. schlechterer Deutschkenntnisse bringen die Freiwilligen höchstwahrscheinlich eine Vielzahl anderer Talente und Kompetenzen mit. Dies kann Mehrsprachigkeit sein, ein musisches oder handwerkliches Talent oder ein beruflicher Erfahrungsschatz.

Ältere Freiwillige (BFD plus) Insbesondere Frauen und Männer, die z. B. nach einer beruflichen Auszeit wieder Anschluss finden oder über das Ende der Erwerbstätigkeit hinaus in die Arbeitswelt eingebunden sein oder Lebenserfahrung weitergeben möchten, nehmen am Bundesfreiwilligendienst plus teil. „Dieser Freiwilligendienst erreicht durch die Altersöffnung bezüglich des Bildungsstatus eine andere Klientel als die Jugendfreiwilligendienste. 43 Prozent der Freiwilligen über 27 haben einen mittleren Schulabschluss, 20 Prozent einen Hauptschulabschluss und 5 Prozent keinen Abschluss. […] Die Altersöffnung im BFD hat also für eine soziale Durchmischung der Freiwilligendienste gesorgt.9 Freiwillige im BFD plus sind eine sehr heterogene Gruppe aufgrund der großen Altersspanne und der damit verbundenen verschiedenen Berufs- und Lebenswege. Von daher unterscheiden sich auch ihre persönlichen Motive massiv von denen der jüngeren Freiwilligen. Diese vielfältigen Beweggründe gepaart mit den unterschiedlichen Lebensläufen sind zugleich Chance und Herausforderung im Einsatz. Eine Chance stellen sie dar, weil die meisten Freiwilligen entweder Berufserfahrung oder feste Ziele mitbringen, für deren Erreichen das Absolvieren des Freiwilligendienstes ein bewusst geplanter und reflektierter Baustein ist: Z. B. (alleinerziehende) Mütter, die lange pausieren müssen, möchten damit wieder im Berufsleben Fuß fassen. Für Arbeitslose bedeutet er meist eine Verbesserung ihres Status und ist ein Mehrwert für ihre berufliche Zukunft. Ältere Menschen nutzen das Engagement etwa am Ende des Arbeitslebens, um sich den Übergang in den Ruhestand zu erleichtern. Sie erhoffen sich ein höheres gesellschaftliches Zugehörigkeitsgefühl. So sind diese Freiwilligen in der Regel hochmotiviert, selbstständig, eigenverantwortlich und freuen sich, mitanpacken zu dürfen. Nichtdestotrotz kann der Dienst für sie zur besonderen Herausforderung werden, denn es ist nicht immer einfach, nach einer längeren Pause wieder in einen geregelten Berufsalltag einzusteigen. Umgekehrt kann es schwerfallen, mit großer Berufserfahrung in der Rolle der „einfachen“ Helferin oder des „einfachen“ Helfers seinen Platz zu finden. Hinzu kommt, dass die Biografien dieser Freiwilligen umfassender sind als die jüngerer Menschen und sich auf deren Begleitung auswirken. Zum Teil besteht bei dieser Zielgruppe ein hoher Redebedarf, der bei der Anleitung und Betreuung berücksichtigt werden sollte. Insgesamt ist dabei eine Begegnung auf Augenhöhe für Freiwillige im BFD plus sehr wichtig. In der Regel können wir diese Zielgruppe drei Kategorien zuordnen10: BFD plus als Qualifizierung. Diese Freiwilligen betonen besonders die Chancen, die sie im Dienst sehen. Für sie liegt der Fokus auf einem Ausbildungsabschnitt verbunden mit einer relativen Sicherheit, dass danach ein weiterer Ausbildungs- oder Weiterbildungsabschnitt folgt. Zu dem Personenkreis gehören

unter anderen Freiwillige im Anerkennungsjahr, Freiwillige ausländischer Herkunft, die einen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt suchen, oder Personen, die sich beruflich neu orientieren wollen, beispielsweise nach einer Elternzeit. Hauptmotiv dieses Typus ist es also, durch den Freiwilligendienst eine Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit oder aber die Gewissheit, sich damit beruflich neu zu orientieren. Folglich sollte bei der Begleitung dieser Freiwilligen auch deren berufliche und persönliche Pläne für die Zeit nach dem Einsatz thematisiert werden. BFD plus als Alternative zur Erwerbsarbeit. Diese Freiwilligen entscheiden sich überwiegend mangels Alternative für den BFD plus. Dem Ende des Dienstes sehen sie meist besorgt entgegen, da viele keine Perspektive für die Zeit danach haben. Auch bei ihnen sollte daher das „Danach“ in der Begleitung Thema sein. Gegebenenfalls bietet die Altersöffnung auch eine Chance für Einsatzstellen, ältere, motivierte Freiwillige durch attraktive Angebote langfristig zu binden. BFD plus als sinnstiftendes Format. Diese Zielgruppe sieht den BFD plus als sinngebende Aufgabe während des Ruhestands. Sie genießen es, nicht mehr allein zu Hause zu sitzen und ihre Freizeit inhaltsreich gestalten zu können. Der Spaß an der Tätigkeit ist eines der wichtigsten Motive.11 Meistens sind sie finanziell abgesichert und entscheiden sich für einen BFD plus als „Zeitvertreib“, was er aufgrund der hohen Verbindlichkeit und des Zeitaufwands jedoch selten ist.

9by-nc-nd/3.0/, Rabea Haß, Annelie Beller für Aus Politik und Zeitgeschichte/bpb.de: „Der

Bundesfreiwilligendienst: Ein Erfolgsmodell für alle?“, unter www.bpb.de/apuz/203543/derbundesfreiwilligendienst-ein-erfolgsmodell-fuer-alle (abgerufen am 15.03.2017), S. 1 10ebd. 11by-nc-nd/3.0/ , Rabea Haß, Annelie Beller für Aus Politik und Zeitgeschichte/bpb.de: „Der

Bundesfreiwilligendienst: Ein Erfolgsmodell für alle?“, unter www.bpb.de/apuz/203543/derbundesfreiwilligendienst-ein-erfolgsmodell-fuer-alle (abgerufen am 15.03.2017), S.2

Teilnehmende des Freiwilligendienstes aller Generationen (FDaG) Menschen, die sich in geringerem Umfang für das Gemeinwohl in sozialen, kulturellen und anderen Einrichtungen einbringen wollen, nutzen diesen Dienst. Er steht Personen jeden Alters offen, sofern sie die Schulpflicht erfüllt haben. Durch seine besonderen Rahmenbedingungen (wöchentliches Engagement von zehn bis 14 Stunden) verstehen wir den FDaG nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu den Jugendfreiwilligendiensten und dem BFD – als Angebot für diejenigen, für die ein Freiwilligendienst in Vollzeit oder in Teilzeit von mindestens 20 Stunden wöchentlich nicht infrage kommt.12 Dieser Dienst ist ebenfalls besonders für Menschen in beruflichen oder biografischen Umbruch- und Orientierungsphasen geeignet und kann eine Ergänzung oder Überbrückungsmöglichkeit sein13: Für ältere Menschen in Altersteilzeit oder im (Vor)Ruhestand, die neue Aufgaben suchen Als Überbrückung bei Arbeitslosigkeit Für Berufstätige, die eine Auszeit planen oder sich beruflich neu orientieren wollen Für Mütter und Väter, die sich in Erziehungszeiten oder vor dem Wiedereinstieg ins Berufsleben freiwillig engagieren wollen Als Orientierungshilfe für Schulabgänger/-innen ab 16 Jahren Für Menschen mit Migrations- bzw. Fluchthintergrund, die sich engagieren und dabei die Integrations- und

Qualifizierungsmöglichkeiten des FDaG nutzen möchten

Die Mehrzahl dieser Freiwilligen befindet sich im höheren Lebensalter. Gerade die Gruppe der „jungen Alten“ zeichnet sich durch reiche Lebenserfahrung, hohe Qualifikation und den starken Wunsch aus, sich in die Gesellschaft einzubringen. Weitere Motive für die Aufnahme des Engagements sind das Bedürfnis, eigene Erfahrungen und gesammeltes Wissen weiterzugeben, sowie der Wunsch nach einer sinnvollen Tätigkeit. Sozial integriert zu sein, „sich gebraucht zu fühlen“ sind häufig zentrale Beweggründe der Freiwilligen für ihren Einsatz. Die festen Rahmenbedingungen des Dienstes sind hier ebenfalls bedeutsam für die Aufnahme des Engagements sowie der klar umrissene Aufgabenbereich, die Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten. Um auf diese Bedürfnisse einzugehen, sollten Einsatzstelle und Träger Möglichkeiten zum regelmäßigen Informations- und Erfahrungsaustausch bieten.14

12zze FDaG Abschlussbericht 2012, S. 50 13zze FDaG Abschlussbericht 2012, S. 52 14zze FDaG Abschlussbericht 2012, S. 55

Menschen mit Behinderung: Aha! Auch Menschen mit Behinderung möchten sich sozial engagieren. Gelegenheit dazu bietet das Programm „Aha!“, das gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben als Ziel der UN-Behindertenrechtskonvention ermöglicht. Menschen mit Behinderung bringen sich hier durch bürgerschaftliches Engagement außerhalb der gewohnten (Betreuungs)Strukturen ein, schließen dabei neue Kontakte, machen neue Erfahrungen und nehmen neue Perspektiven ein. Über den Freiwilligendienst findet für viele ein Rollenwechsel statt, der auch zu einer veränderten Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung in der Öffentlichkeit und der Gesellschaft führen kann. Ein Einsatz ist möglich im Rahmen eines Aktionstags oder regelmäßig, z. B. in der Altenhilfe, in Kindertagesstätten, Tier- oder Naturschutzvereinen. Das Angebot ist altersübergreifend und richtet sich an Menschen mit geistiger Behinderung und mit Lernschwierigkeiten. Er ist auch offen für Menschen mit Mobilitätseinschränkung sowie für jene mit psychischer Erkrankung bzw. seelischer Beeinträchtigung. Die Zielgruppe ist im Sinne der Inklusion bewusst nicht klar definiert. In den letzten Jahren wurden von Volunta im Rahmen des Programms „Aha!“ in Kooperation mit Einrichtungen mehrere Aktionstage organisiert, bei denen sich Menschen mit Behinderung zusammen mit Seminargruppen der Volunta sozial engagierten. Gearbeitet wurde in Tandems und in Kleingruppen, sodass den Teilnehmenden eine optimale Begleitung ermöglicht wurde.

Internationale Freiwillige in Deutschland (Incoming) Inzwischen setzen sich auch immer mehr Jugendliche aus dem Ausland mit „Incoming“ freiwillig in Deutschland ein. Damit ist internationaler Freiwilligendienst keine Einbahnstraße mehr, was den partnerschaftlichen Ansatz der Länder und Partnerorganisationen festigt.

Das Interesse, internationale Freiwillige aufzunehmen, steigt stetig. Dies bestätigen nicht nur die Dachverbände für In- und Auslandsfreiwilligendienste, sondern es entspricht auch unseren Erfahrungen, die wir als Entsendeund Aufnahmeorganisation in den unterschiedlichen Programmen machen. So engagierten sich 2016 mehr als 2.500 junge Menschen aus über 100 Ländern in Deutschland. Entsprechend bieten Incoming-Freiwilligendienste – wie beispielsweise ein FSJ bzw. FÖJ, der BFD, das weltwärts-Programm mit seiner Süd-Nord-Komponente, ein Au-pair-Aufenthalt etc. – ihnen die Chance, sich global einzubringen. Studien der Universität Siegen zeigen, dass es wichtig ist, Raum zur Integration zu schaffen. Denn je besser diese gelingt, desto stärker werden ein langfristiges transnationales Engagement von Freiwilligen und ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge gefördert. So leisten alle Incoming-Freiwilligendienste einen zentralen Beitrag, bürgerschaftliches Engagement sichtbar zu machen und Vorurteile abzubauen. Wie wichtig er ist, zeigen insbesondere aktuelle, oft negativ konnotierte Debatten um die Aufnahme von Geflüchteten.

Wieso engagieren wir uns für internationale Freiwilligendienste in Deutschland? Bei den Incoming-Freiwilligendiensten stehen neben dem beschriebenen Reverse-Gedanken das zivilgesellschaftliche Engagement in Ihrer Einsatzstelle, die Begegnung und das gemeinsame interkulturelle Lernen sowie die Persönlichkeitsentwicklung der Freiwilligen im Mittelpunkt. So bringen internationale Freiwillige jeweils eine andere Sichtweise auf die Arbeit und das Leben in Deutschland und in Ihrer Einsatzstelle mit und haben möglicherweise zunächst ungewohnte, in jedem Fall aber neue und kreative Ideen und Vorschläge. Dadurch können Sie in Ihrer Einrichtung ein lebendiges Miteinander fördern. So entstehen anregende Dialoge zwischen Beschäftigten und Freiwilligen, aber auch zwischen Freiwilligen untereinander. Und auch Ihre Bewohner/-innen, Patientinnen und Patienten, Klientinnen und Klienten, Gäste oder Kundinnen und Kunden gewinnen möglicherweise neue Perspektiven. Internationale Freiwillige verdrängen daher keine deutschen Freiwilligen, denn alle Gruppen bringen unterschiedliche Hintergründe, Kompetenzen und Erfahrungen ein und ergänzen und bereichern somit unser aller Leben. So können daraus auch langfristige internationale Kontakte und Partnerschaften sowie ein wechselseitiges Verständnis hervorgehen. Incoming-Freiwilligendienste haben zudem immer auch einen Einfluss auf die Zivilgesellschaft sowohl im Heimatland der Freiwilligen als auch in Deutschland. Die Freiwilligen nehmen zahlreiche Eindrücke mit. So werden der interkulturelle Dialog und das Zusammengehörigkeitsgefühl im globalen Kontext gefördert. Im Verständnis von Volunta kann eine friedlichere Welt insbesondere durch den interkulturellen Austausch und das Verständnis für andere Kulturen gefördert werden. Darüber hinaus tragen Reverse-Angebote zur Umsetzung eines antirassistischen und antikolonialistischen Partnerschaftsgedankens bei. Entsprechend ist ein IncomingFreiwilligendienst ein „Lerndienst“ für alle beteiligten Akteure. Daher bietet Volunta vielfältige Möglichkeiten für Interessenten aus dem Ausland, in Deutschland einen Freiwilligendienst zu leisten. Gemeinsam mit Ihnen und anderen Partnern offerieren wir eine breite Palette an Programmen für einen Freiwilligendienst in Hessen (vom FSJ, dem FÖJ und dem BFD bis zu weltwärts und einem Au-pair-Aufenthalt). So stellen wir mit Ihnen als Einsatzstelle und unseren Partnern Einsatzplätze im Sozialbereich, in Kultureinrichtungen, dem Naturschutz sowie im Sport zur Verfügung. Aber auch im Bereich der Integration, der außerschulischen Jugendbildung und Gesundheits- und Altenpflege gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten für internationale Freiwillige. Aktuell sind es über 70 Freiwillige aus dem Ausland, die sich mit Volunta in Hessen engagieren.

Grundlegende Voraussetzungen und Rahmenbedingungen Die Bereitschaft zum transkulturellen Austausch und Interesse an sozialem Engagement. In der Regel Erreichung des 18. Lebensjahrs Dauer des Freiwilligendiensts: sechs bis 18 Monate Deutschkenntnisse (meist Level B1, abhängig von den Vorgaben der Einsatzstelle) Eine (unentgeltliche) Unterkunft und Verpflegung sowie Sozialversicherung Zahlung eines Taschengelds zur Wertschätzung des Engagements Aufenthaltstitel, der zur Erwerbstätigkeit berechtigt. Drittstaatsangehörige müssen ein Visum ihres Heimatlands beantragen, das speziell für die Teilnahme an einem Freiwilligendienst in Deutschland ausgestellt werden kann. Entsprechend suchen wir laufend interessierte und engagierte Einsatzstellen mit und ohne Unterkunft sowie Gastfamilien, die bereit sind, die überwiegend Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei sich aufzunehmen. Detaillierte Informationen zu den weiteren Voraussetzungen der Incoming-Freiwilligendienste erhalten Sie bei unseren Pädagogischen Beraterinnen und Beratern in den Beratungscentern sowie den Regional Desks unter [email protected].

Die pädagogische Begleitung der Freiwilligen in der Einsatzstelle Pädagogische und fachliche Aufgaben der Einsatzstelle Laut Jugendfreiwilligendienstegesetz § 1 (1) fördern Jugendfreiwilligendienste „die Bildungsfähigkeit der Jugendlichen“. Mit dazu bei trägt die pädagogische Begleitung: eine „an Lernzielen orientierte fachliche Anleitung der Freiwilligen durch die Einsatzstelle, die individuelle Betreuung durch pädagogische Kräfte des Trägers und durch die Einsatzstelle sowie die Seminararbeit.“ (Jugendfreiwilligendienstegesetz § 5 (2)). Die jeweilige Einrichtung ist, unterstützt durch Volunta, zuständig für den Einsatz der Freiwilligen gemäß deren Alter, Fähigkeiten und Persönlichkeit. Sie übernimmt die Einarbeitung und Vermittlung von Arbeitsgrundlagen für den Tätigkeitsbereich sowie die fachliche und individuelle Anleitung und Begleitung durch eine geeignete und erfahrene Ansprechperson (Praxisanleiter/-in). Ein Freiwilligendienst als soziales Bildungs- und Orientierungsjahr soll insbesondere die soziale Kompetenz, Persönlichkeitsbildung sowie Bildungs- und Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen fördern. Sie als Einsatzstelle bieten ihnen eine Chance zur persönlichen und beruflichen Entwicklung und Entfaltung.

Rolle und Verantwortung der Praxisanleitung Die Praxisanleitung einer Einsatzstelle ist von zentraler Bedeutung. Denn viele Freiwillige kommen bei Ihnen erstmals mit dem Arbeitsleben und der Berufswelt in Kontakt. Somit ist der Einsatzbereich für sie neu. Der Freiwilligendienst ist zudem häufig ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstständigkeit und Eigenverantwortung von Freiwilligen, die sich in einem für die Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung wichtigen Lebensabschnitt befinden. Nicht zu vergessen die Auseinandersetzung mit der persönlichen Zukunft: Sie wird in diesem Lebensalter relevant und zur konkreten Aufgabe. Sie begleiten die jungen Menschen dabei und können ihre persönliche Entwicklung unterstützen.. Damit der Dienst sowohl für Freiwillige als auch für Einsatzstellen positiv und gewinnbringend verläuft, haben wir

im Folgenden nützliche Hinweise und hilfreiche Tipps rund um das Thema Praxisanleitung versammelt. Zunächst aber bedeutet der Einsatz von Freiwilligen für die zuständigen Praxisanleiter/-innen einen Mehraufwand an Zeit, Arbeit und Koordination. Doch es lohnt sich: Der Betreuungsbedarf in der Anfangsphase wird im Laufe der Zeit weniger zugunsten eigenständigen Handelns. Dies führt zur Entlastung und Bereicherung Ihres Teams. Fachpersonal wird durch die motivierten Helfer und Helferinnen unterstützt, Einsatzstellen können ihr Angebot erweitern. Nicht zuletzt bedeutet der Einsatz Freiweilliger Vielfalt und neue Perspektiven und bestenfalls den Gewinn von Nachwuchskräften.

Grundlegendes zur Praxisanleitung Es gibt eine Reihe von Punkten, die Sie bei der Anleitung von Freiwilligen undbedingt beachten sollten. Machen Sie sie sich schon im Vorfeld des Einsatzes bewusst. Berücksichtigung des Alters/Reifegrads: Beispielsweise benötigen minderjährige Freiwillige mehr Anleitung und Begleitung als volljährige. Wichtig ist, sie in den vorhandenen Fähigkeiten und Kompetenzen zu bestärken. Durch Lernzielorientierung sollen Neue erworben werdenen. Zur besonderen Unterstützung besuchen die Pädagogischen Beraterinnen und Berater der Volunta minderjährige Freiwillige zweimal im Jahr vor Ort. Mitgebrachte Fähigkeiten erschließen und für den Einsatz sinnvoll nutzen Wahren von Nähe und Distanz viel erklären Überforderung Freiwilliger vermeiden, Stichwort bedingte Verantwortungsübertragung

Die verschiedenen Phasen eines Freiwilligendienstes Unabhängig von Art und Dauer eines Einsatzes ändern sich die Anforderungen an die Begleitung von Freiweilligen. So verhält es sich auch mit den Aufgaben für die Praxisanleitung.

Beginn, Kennenlernen, Einarbeitung, viele Fragen, Unsicherheiten, Zielsetzung für den Freiwilligendienst; Erste Schwierigkeiten, Konflikte und Erfolge, Erarbeitung von Sicherheit; Zwischenreflexion (Reflexion der bisherigen Zeit, Zielerreichung, Ausblick: welche Ziele sollen noch erreicht werden, aktive Mitgestaltung der zweiten Hälfte des Freiwilligendienstes); Eigene Projekte oder auch abnehmende Motivation, Frage: Was kommt nach dem Freiwilligendienst?; Abschied und Abschluss.

Einarbeitungsphase Die ersten drei Monate eines Freiwilligendienstes sind mitunter maßgeblich für dessen weiteren Verlauf. Die Probezeit sollte also für eine gründliche Einarbeitung genutzt werden, damit es für alle Beteiligten ein erfolgreiches Jahr wird. Je umfassender die Praxisanleitung auf den Einsatz vorbereitet ist, umso besser stehen die Chancen dafür. Folgende Anregungen tragen zum Gelingen der Einarbeitung bei: Stellen Sie sicher, dass Freiwillige fachlich angeleitet werden. Die zuständige Person muss entsprechend freigestellt werden. Planen Sie ausreichend Zeit für die Einarbeitung ein. Stellen Sie Freiwillige im Team vor. Informieren Sie die Mitarbeiter, welche Rechte und Pflichten

Freiwillige haben bzw. wie sie eingesetzt werden sollen. Erläutern Sie die Zuständigkeiten innerhalb des Teams: Benennen Sie die Praxisanleitung und ggf. eine Ansprechperson für den jeweiligen Arbeitsbereich. Dies erleichtert Freiwilligen die Orientierung. Sorgen Sie für eine gründliche fachliche Einführung in alle für Freiwillige infrage kommenden Arbeitsbereiche. Dokumentieren Sie diese auch. Sinnvoll ist, Freiwillige unter Anleitung erfahrener Fachkräfte Tätigkeiten übernehmen zu lassen. Erläutern Sie die Notwendigkeit von Arbeits- und Zeiteinteilung. Weisen Sie auch auf die Bedeutung von Pünktlichkeit, Hygiene, Bekleidungsvorschriften etc. hin. Händigen Sie den Freiwilligen die entsprechenden Formblätter und Regelungen Ihrer Einrichtung aus. Erläutern Sie die datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Ermöglichen Sie einen umfassenden Einblick in die Arbeitsorganisation Ihrer Einrichtung. Junge Menschen können so Arbeitszusammenhänge besser verstehen. Erklären Sie, wie in Ihrem Team miteinander gearbeitet und umgegangen wird. Ermuntern Sie die Freiwilligen, Fragen zu stellen. Damit zeigen Sie ihnen, dass sie als Person und in ihrer Funktion ernst genommen werden. Üben Sie konstruktive Kritik und geben Sie den Freiwilligen Rückmeldung zu ihrer Arbeit. So können sie sich eigener Grenzen und Kompetenzen bewusst werden. Machen Sie die Freiwilligen mit den Räumlichkeiten und ggf. mit dem Schließsystem vertraut. Möglicherweise haben ehemalige Freiwillige Ablaufpläne oder nützliche Informationen für ihre Nachfolger erstellt (z. B. in der Schulassistenz grundlegende Informationen über ein zu betreuendes Kind, Gewohnheiten, Lieblingsbeschäftigung usw.), die Sie zu Beginn aushändigen können. Denkbar ist auch, dass diese Als ein Handbuch (mit Aufgaben, wichtigen Hinweisen, Fallstricken etc.) für angehende Freiwillige erstellen. Bei größeren Einsatzstellen empfiehlt sich ein Einführungstag bzw. eine Einführungswoche zu Beginn des Freiwilligendienstes für alle neuen Freiwilligen. Manchmal kann es sinnvoll sein, themenbezogene Literatur zur Verfügung zu stellen. Bewährt und als hilfreich herausgestellt hat sich die Nutzung einer Einarbeitungscheckliste oder eines Einarbeitungsplans. Die Checkliste teilen wir an die Freiwilligen im Einführungsseminar aus, die gemeinsam in der Einrichtung ausgefüllt wird. Ein Exemplar geht anschließend an alle Beteiligten (Einsatzstelle, Freiwillige und Volunta) mit den grundsätzlichen Informationen zum Einsatz. Ein Beispiel für einen Einarbeitungsplan im Kinderund Jugendbereich finden Sie hier . Sie können es als Vorlage nutzen und je nach Bedarf anpassen. Gern unterstützen Sie dabei unsere Pädagogischen Beraterinnen und Berater. Darüber hinaus können Sie auch einen sogenannten Kontrakt erstellen, in dem Rechte und Pflichten der oder des Freiwilligen sowie die der Einsatzstelle festgehalten sind. Inhalte sein können z. B. die Häufigkeit von Anleitungsgesprächen, die Art der Handynutzung usw. Vor Ablauf der Probezeit sollten Sie mit der oder dem Freiwilligen überlegen, was gut gelaufen ist und was ggf. verbessert werden müsste. Besprechen Sie, was in den kommenden Monaten ansteht und was die/der Freiwillige sich wünscht oder welche weiteren Lernziele sie/er hat.

Begleitung im Laufe des Dienstes Nach der Einarbeitung müssen Freiwillige vertrauensvoll weiter begleitet werden, was u. a. durch Anleitungsgespräche erfolgen kann. Dabei sollten sich die Beschäftigten der Einsatzstelle immer wieder bewusst

machen, dass die Helfer/-innen sich freiwillig für den Dienst entschieden haben. Sie dürfen auf keinen Fall überfordert werden. Auch wenn die Freiwilligen ihre Aufgaben ab der zweiten Hälfte des Dienstes kennen und immer selbstständiger arbeiten, sollte ihnen weiterhin eine feste Bezugsperson zur Seite stehen. Das Gelernte wird nach und nach vertieft. Freiwillige sollten die Möglichkeit haben, eigene Ideen und Projekte zu entwickeln und umzusetzen. Davon profitieren auch Einrichtungen, weil hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitsalltag oft nicht dazu kommen. Wichtig ist, dass Sie Freiwilligen bei all dem immer wieder den Wert ihrer Arbeit spiegeln.

Begleitung zum Abschluss Am Ende des Freiwilligendienstes sollten Sie mit der oder dem Freiwilligen ein Auswertungsgespräch führen. Dabei können Sie gegenseitige Erfahrungen austauschen. Daraus können Sie wiederum Verbesserungsmöglichkeiten für das nächste Freiwilligenjahr ziehen. Für die Freiwilligen ist es eine Chance, Ungesagtes loszuwerden und eine Rückmeldung zu erhalten. Drücken Sie Freiwilligen Ihre Anerkennung aus, geben Sie ihnen das Gefühl, wichtige Arbeit geleistet zu haben. In der Regel erhalten Sie acht Wochen vor Dienstende (bei Schulen sechs Wochen vor Ferienbeginn) von Volunta einen Zeugnisfragebogen zur Einschätzung der/des Freiwilligen. Damit können wir ein qualifiziertes Abschlusszeugnis erstellen. Der ausgefüllte Fragebogen kann Grundlage eines Abschlussgesprächs sein, in dem Sie sich mit der/dem Freiwilligen über die im Zeugnis enthaltene Bewertung und das Jahr rückblickendaustauschen.

Anleitungsgespräche Zentrales Element der Begleitung bzw. Praxisanleitung Freiwilliger sind Austausch und Rückmeldung. Dies sollte immer in einem ruhigen, vertrauensvollen Rahmen stattfinden. In der Regel ist es sinnvoll, Gespräche kurz zu protokollieren, insbesondere wenn diese konkrete Vereinbarungen beinhalten. Gerne können Sie dafür unser Formblatt nutzen. Inhalte und Funktion der Anleitungsgespräche können sein: Dienst-, Einsatz bzw. Schichtdienstzeiten Abgleich der jeweiligen Erwartungen und Ziele Überprüfung der Aufgabenbereiche, die Sie dem/der Freiwilligen übertragen haben. Diese können Sie bei Bedarf erweitern, einschränken und verändern. Berücksichtigen Sie dabei die Fortschritte in der Arbeit der Freiwilligen als auch deren Interessen. Gespräche sind eine gute Möglichkeit, dass Freiwillige sich aktiv mit ihren Tätigkeitsfeldern auseinandersetzen, wodurch ihr Bewusstsein für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen gestärkt wird. Klärung von Fragen, die die fachliche Tätigkeit betreffen Hilfestellung bei auftretenden Schwierigkeiten, z. B. bei den Themen persönliche Abgrenzung, sexuelle Belästigung, bei Interessenkonflikten oder geschlechtsfremder Pflege etc. Hier sind die jungen Menschen besonders auf Unterstützung angewiesen. Wertschätzung der Freiwilligen als Person und ihres Engagements Möglichkeit zur Reflexion für Freiwillige bezüglich ihrer Arbeit, damit einhergehender Erlebnisse und Erfahrungen sowie deren Rolle im Team bzw. bei Schwierigkeiten Feedback durch Anleitende: Freiwillige erhalten Rückmeldung zu ihrer Arbeit und ihrer Außenwirkung. Sie erfahren, was von ihnen erwartet und gewünscht wird.

Möglichkeit zur Zielvereinbarung Eine Beispiel-Methode zur Selbst- und Fremdeinschätzung finden Sie hier . Bei besonders hohem Interesse an bestimmten Tätigkeiten (z. B. wenn eine Berufsausbildung in dem Bereich angestrebt wird) können Sie ggf. auch tiefere Einblicke in das Arbeitsfeld ermöglichen. Hinweise zum Feedbackgeben Insbesondere bei (Berufs)Anfängern fruchtet positives Feedback (Lob) besser als negatives. Es hat eine motivierende Wirkung. Von daher sollte Feedback immer wertschätzend sein. in Form von Ich-Botschaften gegeben werden, ohne dabei zu verallgemeinern. aus einer wohlwollenden Haltung heraus erfolgen. sachlich und klar hinsichtlich Fehler und Fehlverhalten sein. Ebenso sollten Erwartungen unmissverständlich formuliert werden. Sagen Sie Freiwilligen Ihre Unterstützung zu bei der Verbesserung bzw. Weiterentwicklung Bedenken Sie immer, dass der Einsatz freiwillig erfolgt. Konstruktives sowie positives Feedback bestärkt Freiwillige und wertet ihren Einsatz noch weiter auf. Darüber hinaus hilft es ihnen, sich persönlich weiterzuentwickeln.

Methoden für die Praxisanleitung Wieso ist der Einsatz von Methoden bei der Anleitung von Freiwilligen sinnvoll? Methoden können helfen, um ins Gespräch zu kommen. Methoden können der Auflockerung der Gesprächsatmosphäre dienen. Über einen gezielten Einsatz von kreativen Methoden können verschiedene Sinne angesprochen werden (z.B. durch die Nutzung von Bildern). Dies kann es der/dem Freiwilligen erleichtern, sich selbst und die eigene Arbeit zu reflektieren. Hier finden Sie einige Ideen und Methodenanregungen für die Praxisanleitung bzw. Anleitungsgespräche

Konflikte Im Zusammenhang mit der Rolle als Freiwillige, mit den an sie gestellten Erwartungen und Anforderungen (wie z. B. richtiges Krankmelden) kann es auch zu Schwierigkeiten kommen. In dem Fall gilt dasselbe wie beim Feedbackgeben: Sprechen Sie Konflikte gegenüber Freiwilligen offen und konstruktiv an, um sie zu klären. Seien Sie offen für die Wahrnehmung anderer und verschiedene Sichtweisen.

Im Sinne der Persönlichkeitsentwicklung der Freiwilligen sollten diese zunächst eigenständig versuchen, ein Problem zu lösen. Gelingt dies nicht, sollen unsere Mitarbeiter/-innen vermittelnd eingeschaltet werden. Wenn sich gravierende Probleme oder Krisen abzeichnen, können diese ggf. vor Ort im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen, der/dem Freiwilligen und der Pädagogischen Beraterin bzw. dem Pädagogischen Berater diskutiert und Lösungsmöglichkeiten gefunden werden. Aufgabe der Pädagogischen Beraterinnen und Berater ist, beratend zu unterstützen sowie Streitigkeiten zu schlichten mit dem Ziel der gütlichen Einigung zwischen Freiwilligen und Einsatzstelle. Sie stehen darüber hinaus als Ansprechperson bei persönlichen Problemen der Freiwilligen zur Verfügung (s. dazu auch „Beraten – Vermitteln – Begleiten: Die pädagogischen Kernprozesse der Volunta“). Grundsätzlich ist es wichtig, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter frühzeitig zu involvieren. Treten Schwierigkeiten auf, wie z. B. häufiges Zuspätkommen der/des Freiwilligen, falsche Krankmeldung oder unentschuldigtes Fehlen, sollten Sie die Probleme bzw. den Konflikt mit der/dem Freiwilligen klären und den Pädagogischen Beraterinnen und Beratern unbedingt kurze Rückmeldung geben. Wenn keine Änderung der Situation oder des Verhaltens der/des Freiwilligen eintritt, sollten Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf jeden Fall hinzuziehen. Ein gemeinsames klärendes Gespräch steht immer an erster Stelle. Erst dann können weitere erforderliche Maßnahmen vereinbart und getroffen werden. Die Einleitung und Umsetzung arbeitsrechtlicher Maßnahmen kann nur durch die Pädagogischen Beraterinnen und Berater der Volunta erfolgen, weswegen Sie frühzeitig Kontakt mit diesen aufnehmen sollten, wenn Sie rechtliche Schritte (wie z. B. Probezeitverlängerung, Abmahnung, Kündigung oder Auflösungsvertrag) anstreben.

Partizipation Ein guter Weg, die Bildungs- und Reflexionsfähigkeit von Freiwilligen zu fördern und Lernziele umzusetzen, ist ihre Beteiligung an den Belangen der Einsatzstelle und im Rahmen der Seminararbeit. „Zum Partizipieren gehört, Verantwortung zu übernehmen, zu lernen, seine/ihre Interessen auszuhandeln, Kompromisse zu finden, die Meinung anderer anzuhören und zu reflektieren, zu lernen, dass man sich nicht immer durchsetzt, Mehrheitsentscheidungen mitzutragen. Letztendlich geht es also darum, dass sich Kinder und Jugendliche als wichtig für diese Gesellschaft erleben und lernen, ihre Lebenswelt selbst zu gestalten.“ So die Leiterin des Fachbereichs Neue Medien/Medienpädagogik am Pädagogischen Institut der Landeshauptstadt München Sonja Moser15 .Partizipation stärkt junge Menschen in ihrer Freiwilligenrolle, nimmt sie ernst und kann für beide Seiten bereichernd sein. Darüber hinaus ist sie auch eine Form von Anerkennung Partizipation ist Voraussetzung von Lernen – sie kann jedoch nicht gelehrt, sondern muss erfahren werden. „Lernen“ beruht in diesem Fall nicht auf reiner Wissensvermittlung, sondern auf Kompetenzerwerb durch das Sammeln von Erfahrungen. Diese machen Freiwillige in ihrer Einsatzstelle, wobei sie wiederum in der Seminararbeit reflektiert werden. Folgende Kompetenzen und somit auch Lernziele werden durch aktive Partizipation nach Sonja Moser16 vermittelt bzw. erreicht:

Selbstkompetenz Eigene Interessen kennen, artikulieren und realisieren Eigene Fähigkeiten und Grenzen kennen Selbstwert, Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit empfinden

Unsicherheit, Widersprüche aushalten, Frustration verarbeiten

Sozialkompetenz Empathiefähigkeit In Kontakt treten und sich verständigen Zuhören und verstehen, kooperieren Konflikte bewältigen Lösungen finden Differenzen und Dissens aushalten

Sachkompetenz Fachliches Wissen und Können

Methodenkompetenz Sachverhalte erschließen und aneignen Eigenes Lernen reflektieren und optimieren, Vermitteln/moderieren, Streit schlichten Sich selbst und vor Gruppen präsentieren können

„Jugendliche, die positive Erfahrungen in Partizipationsprojekten gemacht haben, [können] sehr gut beschreiben, welche Kompetenzen sie erworben, was sie konkret gelernt haben und wie sie ihre eigene Entwicklung beurteilen.17 Menschen können in unterschiedlichem Ausmaß einbezogen werden. Insgesamt gibt es sechs (Vor)Stufen von Partizipation, die die folgende Abbildung aus professionell-institutioneller Sicht veranschaulicht . Sie ist als Analyseinstrument gedacht und kann helfen, „eigenes und fremdes Handeln zu reflektieren. Beispielsweise um sich bewusst zu machen, welchen Stellenwert Partizipation in einer sozialen Einrichtung einnimmt. Oder um Handlungsweisen aus dem beruflichen Alltag genauer unter die Lupe zu nehmen […].“19 Auf den Alltag in der Einsatzstelle heruntergebrochen bedeutet dies: 1. Fachkräfte informieren über eine Entscheidung etwa zu einer sozialen Dienstleistung. Indem sie ihre Entscheidung transparent machen, haben davon Betroffene die Möglichkeit, sich darauf einzustellen oder darauf zu reagieren und ggf. zu widersprechen. 2. Vor einer anstehenden Entscheidung bringen Fachkräfte in Erfahrung, wie die davon Betroffenen ihre Situation einschätzen, wie sie auf die Entscheidung möglicherweise reagieren und welche Konsequenzen sie evtl. ziehen. Inwieweit dies die Entscheidung der Fachkräfte beeinflusst, bleibt offen. 3. Um besser entscheiden zu können, bitten Fachkräfte einzelne Beschäftigte, sie ausgehend von ihrer Erfahrung zu beraten in dem Wissen, dass ihre Einschätzung nicht unbedingt berücksichtigt wird. Bei diesen drei Varianten handelt es sich um Vorstufen der Partizipation, sie bedeuten somit keine Teilhabe. 4. Fachkräfte besprechen mit den Beschäftigten einen Sachverhalt und die Möglichkeiten, damit umzugehen. Es

folgt eine gemeinsame Abstimmung. Alle von einer Entscheidung Betroffenen haben also direkten Einfluss darauf. 5. Fachkräfte übertragen ihre Entscheidungsbefugnis teilweise, sodass bestimmte Bereiche eigenständig etwas beschließen können. 6. Sämtliche Bereiche treffen alle wichtigen Entscheidungen selbst, wobei Fachkräfte sie dabei unterstützen und begleiten. Die Partizipation von Freiwilligen ermöglicht Inklusion und Handlungsfreiheit auf beiden Seiten. Darüber hinaus stärkt eine partizipative Arbeitsweise die Selbstbestimmung der Freiwilligen. Sie erhöht auch die Qualität sozialer Dienstleistungen, weil Unterstützung dann nicht mehr nur auf Fachkompetenz, sondern auch auf Lebensweltexpertise, sprich Erfahrungswerten beruht. Um konstruktiv zusammenzuarbeiten, sollten sich die Praxisanleiter/innen ihres Machtvorsprungs bewusst werden, ihn abbauen und die Freiwilligen in ihrer Position stärken. Zudem können manche Freiwillige mit der gegebenen Freiheit nicht umgehen, andere entwickeln sich und ihre Fähigkeiten. Wichtig ist es, einen verlässlichen Rahmen zu geben. Die Möglichkeiten der Teilhabe können je nach Einsatzstelle unterschiedlich sein und hängen u. a. ab von dem jeweiligen Konzept der Finanzierung der Freiwilligenstellen dem Verständnis hinsichtlich Anleitung und Rolle der Freiwilligen Unserer Erfahrung nach haben Freiwillige weniger Möglichkeiten, eigene Akzente zu setzen, je größer und „organisierter“ eine Einsatzstelle ist. Hier noch ein paar Beispiele für Partizipation von Freiwilligen in einer Einsatzstelle: Gestaltung von Kursangeboten sowie AGs nach Interessenslage und Fähigkeiten Entwicklung, Planung, Umsetzung und Auswertung von Projekten Stimmberechtigung bei Entscheidungen innerhalb des Teams Teilnahme an Teamsitzungen und Supervisionen

15Sonja Moser: Beteiligt sein – Partizipation aus der Sicht von Jugendlichen; VS Verlag für

Sozialwissenschaften, 2009; S. 74f. 16Sonja Moser: Beteiligt sein – Partizipation aus der Sicht von Jugendlichen; VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2009 17ebd., S. 315 18nach Gaby Straßburger / Judith Rieger (Hrsg.): Partizipation kompakt – Für Studium, Lehre und Praxis sozialer Berufe; Beltz Verlag 2014; S. 23ff. 19Gaby Straßburger / Judith Rieger (Hrsg.): Partizipation kompakt – Für Studium, Lehre und Praxis sozialer Berufe; Beltz Verlag 2014; S. 23ff.

Anerkennung Um junge Menschen in ihrem freiwilligen Engagement positiv zu bestärken, ist Wertschätzung unerlässlich. Wir sprechen in diesem Zusammenhang von Anerkennungskultur. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese herzustellen. Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Anregungen, die Sie dabei unterstützen sollen:

Bewusste Gestaltung der Einarbeitungsphase: Willkommens- bzw. Einführungsveranstaltung für die Freiwilligen Vorstellung und Begrüßung der Freiwilligen beispielsweise im Intranet oder mittels Aushang einschließlich Foto Willkommensgeschenke von der Einsatzstelle mit Symbolcharakter, die während des Freiwilligendienstes nützlich sein können wie Schere, Brotdose, Bastelbuch o. ä. für die Arbeit mit Kindern oder Schokolade als Nervennahrung etc.

Loben Angemessene Rückmeldung geben über geleistete Arbeit Führen regelmäßiger Feedbackgespräche Persönliche Gespräche integrieren Aufnahme in die Geburtstagsliste mit Gratulation Freistellung für Vorstellungsgespräche anstatt der Verpflichtung, Urlaub dafür einzureichen Einblick ermöglichen in andere Bereiche, wenn gewünscht Interessen der Freiwilligen berücksichtigen – Verantwortung ausbauen Teilnahme an Teamsitzungen, Übergaben und Fortbildungen ermöglichen, Interesse vorausgesetzt Rahmen für Freiwilligentreffen anbieten; große Einsatzstellen können einen „Freiwilligenstammtisch“ initiieren und ggf. einen Ort dafür zur Verfügung stellen Bewusstes Gestalten der Abschlussphase: Abschiedsgeschenke zur Erinnerung an den Freiwilligendienst „Honigdusche“: Zum Ende des Freiwilligendienstes erhält die/der Freiwillige Ermutigungen, Bestätigungen und Wünsche von sämtlichen Mitarbeitern der Einrichtung. Dazu kann z. B. im Vorfeld eine entsprechende Box aufgestellt werden. Freundebuch, in dem sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verewigt haben

Wertschätzung erfahren Freiwillige nicht nur in der Einsatzstelle, sondern auch durch Volunta. Als besonderes Dankeschön pflanzt Volunta in Zusammenarbeit mit einzelnen Seminargruppen jedes Jahr 500 Bäume an verschiedenen Stellen in Hessen. Zum Abschluss des Dienstes erhalten Freiwillige eine Urkunde mit den Geodaten zu Ihrem Wald.

Unterstützung durch Volunta Außer unseren Pädagogischen Beraterinnen und Beratern, die Ihnen während der anspruchsvollen Betreuung der Freiweilligen zur Seite stehen, lädt Volunta Sie zur Einsatzstellenkonferenzen ein: Sämtliche Themen rund um Freiwilligendienst und Praxisanleitung werden dort behandelt. Sie können sich auch mit anderen Einsatzstellen austauschen, Kontakt zu Ihren Pädagogischen Beraterinnen und Beratern pflegen und Sie bekommen neuen, hilfreichen Input. Darüber hinaus bietet unsere Volunta Akademie Fortbildungen zu Themen wie Teamführung und Kommunikation an, zu denen Sie sich anmelden oder die Sie für Ihre Einsatzstelle buchen können. Mehr Informationen dazu erhalten Sie unter www.volunta-akademie.de.

Beraten – Vermitteln – Begleiten: Die pädagogischen Kernprozesse der Volunta Pädagogische Begleitung durch Volunta Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die individuelle Betreuung und die Seminararbeit zuständig. Die Beratung, Vermittlung und Begleitung als pädagogische Kernprozesse erfolgen durch die pädagogischen Beraterinnen und Berater. Die Seminare führen hingegen meist die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volunta Akademie durch.

Die Aufgaben der pädagogischen Beraterinnen und Berater Die pädagogischen Beraterinnen und Berater sind direkter Ansprechpartner für alle an einem Dienst Beteiligten. Erreichbar sind sie in den landesweiten Beratungscentern und international ausgerichteten Regional Desks. Das ermöglicht eine engmaschige Begleitung und Beratung von Einsatzstellen, Trägern und Partnern in allen organisatorischen, finanziellen und pädagogischen Fragen rund um Freiwilligendienste und freiwilliges Engagement allen daran Interessierten Eltern und Angehörigen Freiwilligen Netzwerkpartnern, Politik und Wirtschaft Mentorinnen und Mentoren sowie Praxisanleiterinnen bzw. Praxisanleitern Vermitteln: Das Bewerbungs- und Auswahlverfahren Über die unterschiedlichen Freiwilligendienste informieren können sich Interessierte auf unserer Homepage www.volunta.de telefonisch bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über unsere Servicenummer 0611 95 24 90 00 mithilfe von Broschüren auf Ausbildungsmessen vor Ort o. ä. bei speziellen Informationsveranstaltungen für Abschlussklassen Wir hinterfragen unser Vorgehen regelmäßig, um mit dem, was wir tun und wie wir es tun, am Puls der Zeit zu sein und Interessierte angemessen zu informieren. Eine Bewerbung erfolgt online über unsere Homepage , per Mail oder „klassisch“ in schriftlicher Form. Bewerberinnen und Bewerber werden zeitnah zu einer Informationsveranstaltung mit anschließendem individuellen Beratungs- und Vermittlungsgespräch ins nächstgelegene Beratungscenter bzw. Regional Desk eingeladen. Neben grundlegenden Informationen und Eckdaten zu den Freiwilligendiensten erfahren sie Näheres zu den verschiedenen Einsatzbereichen. Die jeweiligen Vorteile sowie Herausforderungen werden benannt. Interessierten soll so eine belastbare Entscheidungsgrundlage geboten werden, um das Abbruchrisiko möglichst gering zu halten. Im darauf folgenden Einzelgespräch werden die Bewerberinnen und Bewerber individuell beraten und an die passende Einsatzstelle vermittelt. Dafür prüft der pädagogische Berater/die pädagogische Beraterin die

Motivation und Erwartungen an den Freiwilligendienst sowie Eignung für die infrage kommenden Einsatzbereiche. Gemeinsam wird eine Vorauswahl möglichst wohnortnaher Einsatzstellen getroffen. Dabei spielt das von den Einsatzstellen gewünschte Bewerberprofil eine maßgebliche Rolle. Gern berücksichtigen wir Ihre Vorstellungen zur Stellenbesetzung. Wir wenden außerdem das Prinzip der Exklusivbewerbung an. Das heißt, nur eine Person stellt sich auf einen freien Platz vor. Mit den Bewerberinnen und Bewerbern vereinbart wird ein schnelles und zeitnahes Reagieren, wofür wir aktiv Sorge tragen. Dieser Vermittlungsansatz bewährt sich seit vielen Jahren. Allen Beteiligten sind die Abläufe klar und die Verbindlichkeit ist hoch. Eine Besonderheit der Volunta ist die passgenaue und ganzjährige Vermittlung: Vakante oder frei gewordene Plätze werden von uns das ganze Jahr über angeboten bzw. nachbesetzt. Nachdem im individuellen Beratungs- und Vermittlungsgespräch eine Einsatzstelle gefunden wurde, vereinbart die/der Bewerberin/Bewerber mit dieser einen Termin für ein Vorstellungsgespräch. Wir empfehlen, sie oder ihn einen kompletten Arbeitstag hospitieren zu lassen („Schnuppertag“). Können beide Seiten sich daraufhin einen Einsatz vorstellen, setzen Sie uns darüber im sogenannten Rückmeldebogen in Kenntnis. Wir kümmern uns dann um das Vertragliche.

Begleiten und Beraten Insbesondere junge Freiwillige an der Schwelle ins Berufsleben müssen von pädagogischen Beraterinnen und Beratern fachlich und persönlich engmaschig begleitet werden. Regelmäßiger Kontakt ist hier ganz wichtig. Gelegenheit dazu besteht im Laufe des Freiwilligendienstes im Einführungsseminar: An einem Tag in der Regel zu Beginn des Freiwilligendienstes erläutern ihnen pädagogische Beraterinnen und Berater den Einsatz und informieren sie über Rechte und Pflichten. beim Wochenseminarbesuch: Meist im Rahmen einer Sprechstunde können Freiwillige Fragen an die pädagogischen Beraterinnen und Berater richten oder sie tauschen sich über den bisherigen Verlauf des Freiwilligendienstes aus. im Zwischenseminar: Es findet gewöhnlich zwischen Januar und April statt und wird von den pädagogischen Beraterinnen und Beratern geleitet. Themen und Inhalte sind: Praxisreflexion, Zeugnissprache, Wiederholung wichtiger organisatorischer Themen, Zivilgesellschaft, Blick in die Zukunft. beim Einsatzstellenbesuch: Volljährige Freiwillige werden in der Regel mindestens einmal, minderjährige Freiwillige mindestens zweimal jährlich besucht, weil sie u. U. intensiver betreut werden müssen oder der Gesprächsbedarf höher ist als bei Älteren. Währenddessen können sie den pädagogischen Beraterinnen bzw. Beratern die Einsatzstelle und damit verbundene Tätigkeiten vorstellen. Gemeinsam mit Ihnen als Praxisanleitung, der/dem Freiwilligen und dem/der pädagogischen Berater/-in wird der bisherige Einsatz reflektiert. Sowohl die Zuständigkeits- und Arbeitsbereiche als auch Vorstellungen, Wünsche und Probleme aller Beteiligten können dabei besprochen werden. Der Einsatzstellenbesuch ist Ausdruck unserer Wertschätzung gegenüber Freiwilligen und Möglichkeit zum Austausch für Volunta und Einsatzstelle. Die dort gewonnenen Eindrücke helfen, diese im Beratungsgespräch umso realistischer und lebendiger zu beschreiben und Interessenten noch näherzubringen. Darüber hinaus stehen die pädagogischen Beraterinnen und Berater Freiwilligen und Einsatzstellen bei vielen weiteren Fragen und Anliegen sowie bei Konflikten beratend und klärend zur Seite. Speziell für die Freiwilligen bedeutet dies: Informations- und Erfahrungsaustausch

Telefonische Beratung, per E-Mail oder persönlich Persönliche Begleitung (Krisenintervention) Beantwortung von Fragen (zu Dienst- und Einsatzzeiten, Krankmeldung etc.) Einsatzstellen profitieren vom Austausch mit unseren pädagogischen Beraterinnen und Beratern bei Fragen zu möglichen Einsatzbereichen der Freiwilligen und den konkreten Tätigkeiten, was wiederum die gezielte Vermittlung fördert aktuellen Veränderungen im Einsatzstellenbereich, wenn sich daraus Konsequenzen für den Freiwilligeneinsatz ergeben Änderungen in der Anzahl der zur Verfügung stehenden Freiwilligenplätze den Freiwilligen (z. B. regelmäßige Kontakte bzw. bei Bedarf) Neben der beratenden und begleitenden Funktion haben pädagogische Beraterinnen und Berater noch folgende Aufgaben: Vervollständigung fehlender Unterlagen (in Zusammenarbeit mit unserer Verwaltung) Klärung unentschuldigter Abwesenheit von Freiwilligen (etwa bei fehlender oder zu spät eintreffender Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, Nichtteilnahme am Seminar) Regelung allgemeiner Vertragsangelegenheiten Genehmigung von Anträgen (beispielsweise Nebentätigkeit, Seminarbefreiung und Vergabe von Ersatzterminen) Krisenintervention Ermahnungen, Abmahnung und Kündigung Zeugniserstellung

Die Seminararbeit Die praxisbegleitenden Seminare ergänzen die Betreuung und Begleitung der Freiwilligen in der Einsatzstelle sowie durch die pädagogischen Beraterinnen und Berater. Sie sind ein fester und wichtiger Bestandteil der Freiwilligendienste. Im Folgenden werden Ziele und Grundlagen der Seminararbeit, das Seminarangebot in den unterschiedlichen Dienstarten sowie der exemplarische Ablauf eines Bildungsjahres erläutert. Die Curricula der einzelnen Fachqualifikationen sind im Anhang zu finden.

Ziele Allen Freiwilligendiensten gemein ist die Vermittlung sozialer und (inter)kultureller Kompetenzen sowie die Stärkung von Verantwortungsbewusstsein für das Gemeinwohl (JFDG §3 Abs. 2 ). Die Seminararbeit bei Volunta soll die Freiwilligen dabei unterstützen. Ihre Ziele im Einzelnen sind die Vermittlung von fachlichen Informationen und Anregungen für die Praxis in der Einsatzstelle Reflexion der praktischen Tätigkeit und des Arbeitsalltags Entwicklung bzw. Stärkung von Schlüsselqualifikationen sowie die Förderung von Selbst- und

Sozialkompetenz Entfaltung der Persönlichkeit und das Erschließen noch nicht erkannter Ressourcen Stärkung von Eigenverantwortlichkeit Unterstützung bei der Berufsorientierung Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Themen Förderung gesellschaftlicher Teilhabe Teilhabe durch aktive Mitgestaltung von Themen und Inhalten Grundlagen Basis unserer Seminararbeit sind das JFDG, die Leitbilder des Deutschen Roten Kreuzes und der Volunta sowie das Selbstverständnis der Volunta Akademie. Unser pädagogisches Konzept fußt auf einem humanistischen Menschenbild. Körper, Seele und Geist bilden demnach eine Einheit. Wir gehen davon aus, dass jeder Einzelne sich immer wieder neu anpassen und innerlich wachsen kann, dass er zu Veränderung und Problemlösung fähig ist. Bildung verstehen wir als einen lebenslangen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung. Dementsprechend dient sie der Förderung und Entwicklung von Wissen, Können und Haltung gleichermaßen. Bildungsprozesse sind unserer Auffassung nach nur dann erfolgreich, wenn der Mensch Lernprozesse eigenverantwortlich mitsteuert. Partizipation (z. B. in Form von Mitbestimmung bei der Themenwahl oder Mitgestaltung von Seminareinheiten) ist daher fester Bestandteil unseres pädagogischen Konzepts. Die Seminararbeit bei Volunta beruht auf drei Säulen, die gleichwertig nebeneinander stehen, wobei Überschneidungen möglich und sogar erwünscht sind: Fachqualifikation

Schlüsselqualifikation Förderung von Selbstwirksamkeit und Sozialkompetenz durch

Fachthemen, die Freiwillige dazu befähigen, Freiwilligendienst erfolgreich zu absolvieren Auf das Einsatzfeld der Freiwilligen zugeschnittene Curricula

Methoden wie Beziehungsreflexion Rollenspiele Projekte Einbeziehen der Teilnehmer/innen in Planung und Organisation Erlebnispädagogische Einheiten etc.

Praxisreflexion

Pädagogische Begleitung innerhalb der Seminare Erfahrungsreflexion im Austausch mit anderen Freiwilligen und der Seminarleitung Klärung von Unterstützungsbedarf oder -möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeit in der jeweiligen Einsatzstelle

Die Seminare werden von hauptamtlichen Seminarleiterinnen und -leitern sowie freiberuflichen Honorarkräften durchgeführt. Sie alle sind ausgebildete Pädagogen und verfügen über Einsatzfeld relevantes Fachwissen. Zur Qualitätssicherung wird die Seminararbeit zentral durch die Volunta gesteuert: Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volunta Akademie erarbeiten Fachcurricula sowie Seminarleitfäden. Sie begleiten und beraten auch die Seminarleitungen während des Bildungsjahres und stellen die organisatorische Durchführung der Seminare sicher. Zudem bilden sie die Schnittstelle zwischen pädagogischen Beraterinnen und Beratern.

Bei der Seminararbeit legen wir Wert auf ganzheitliche Didaktik sowie eine abwechslungsreiche Methodenvielfalt. Dies ermöglichen u. a. folgende Elemente: Vermittlung von Fachwissen, während mehrere bzw. alle Sinne angesprochen werden Körperliche Aktivierung durch entsprechende Übungen, Aufwärmspiele etc. Kooperation und Gruppenaktionen zum Erlernen sozialer Interaktion Wechsel zwischen Gruppen- und Einzelarbeit Spielerische Elemente Musisch-kreative Lernzugänge Wertekommunikation und Wertediskussion Lernortwechsel Exkursionen Rahmenbedingungen nach Dienstart Das Seminarangebot unterscheidet sich je nach Art des ausgeübten Freiwilligendienstes. Jugendfreiwilligendienste FSJ und FÖJ BFD U27 (Unter 27-Jährige) Mindestens 25 Seminartage bei 12 Monaten Dauer des Freiwilligendienstes Bei Verlängerung der Dienstzeit ein zusätzlicher Seminartag pro Monat Teilnahme ist Pflicht, Seminarzeit ist Dienstzeit Der Großteil der Seminartage findet in Stamm-Seminargruppen je nach Einsatzfeld der Freiwilligen statt FSJ: ein Einführungs- und ein Zwischenseminar, drei Wochenseminare, vier Tagesseminare in der Stammgruppe, vier Modul-Tagesseminare FSJ Kultur, FSJ „Erste-Hilfe-Ausbildung“ und FÖJ: statt der vier Tagesseminare ein zusätzliches, viertägiges Wochenseminar BFD: Das zweite Wochenseminar findet in der Bildungseinrichtung des Bundes in Wetzlar statt (gesetzlich vorgeschriebenes Wochenseminar zur politischen Bildung)

BFD plus (Über 27-Jährige) Mindestens 1 Seminartag pro Monat Freiwilligendienst Teilnahme ist Pflicht, Seminarzeit ist Dienstzeit

Freiwilligendienst aller Generationen (FDaG) Mindestens 60 Stunden Qualifizierungsangebot durch den Träger pro Jahr Dienstzeit Teilnahme ist freiwillig

Ablauf des Bildungsjahres in den Jugendfreiwilligendiensten

Vor Beginn ihres Freiwilligendienstes werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen je nach Einsatzbereich und Wohnort in eine der derzeit rund 100 Seminargruppen je Bildungsjahr eingeteilt. Diese „StammSeminargruppen“ sind regional landesweit verteilt und haben jeweils einen fachlichen Schwerpunkt wie Kinderund Jugendhilfe, Rettungsdienst oder FÖJ etc. Genaueres dazu im Abschnitt „Seminare in der Stammgruppe “. Die 25 Seminartage pro Jahr sind in der Regel verteilt auf:

Zwei Seminartage mit der pädagogischen Beraterin bzw. dem pädagogischen Berater ein Einführungsseminar ein Zwischenseminar

19 Seminartage in der Stamm-Seminargruppe, davon vier Tagesseminare und drei Wochenseminare

Vier Modul-Tagesseminare zu frei wählbaren Themen Die Seminare beginnen meist im September/Oktober und enden gewöhnlich im Juli. Freiwillige, die ihren Dienst nicht mit Beginn des Bildungsjahres aufnehmen, werden in bestehende Seminargruppen aufgenommen. Der Ablauf des Bildungsjahres kann wie folgt aussehen: Die Fachqualifikationen für die Dienstarten FSJ Kultur sowie FÖJ und die Erste-Hilfe-Ausbildung im FSJwird in überregionalen Seminargruppen erworben. Anstelle der vier Tagesseminare in der Stammgruppe findet daher in diesen Gruppen ein zusätzliches, viertägiges Wochenseminar statt. Teilnehmende des Bundesfreiwilligendienstes sind je nach Einsatzbereich Teil „regulärer“ Seminargruppen. Ihr zweites Wochenseminar findet jedoch nicht in der Stammgruppe statt. Stattdessen besuchen sie ein Wochenseminar zur politischen Bildung in der Bildungseinrichtung des Bundes in Wetzlar. Die Seminartermine Ihrer Freiwilligen bekommen Sie beide zu Beginn des Bildungsjahres zugeschickt. Zeit und Ort der Modul-Tagesseminare erfahren Sie im Laufe des Herbstes.

Einführungs- und Zwischenseminar Das Einführungsseminar wird in den ersten Tagen des Freiwilligendienstes von den pädagogischen Beraterinnen und Beratern durchgeführt. Inhaltliche Schwerpunkte sind organisatorische Fragen sowie Rechte und Pflichten im Rahmen des Freiwilligendienstes. Auch das Zwischenseminar wird von dem bzw. der Berater/-in abgehalten. Zeitraum dafür ist Januar bis März. Die bisherigen Erlebnisse werden dabei reflektiert und etwaige Fragen geklärt. Darüber hinaus wird das Thema „Zivilgesellschaft“ angesprochen und Engagementmöglichkeiten werden diskutiert.

Seminare in der Stammgruppe Die fachlichen und inhaltlichen Kernaspekte sind derzeit:

Allgemeine Soziale Dienstleistungen (ASD) Behindertenhilfe (mit dem Fokus Behindertenhilfe an Schulen sowie in Werkstätten und Wohneinrichtungen) Erste-Hilfe-Ausbildung Kinder- und Jugendhilfe (allgemein sowie mit den Schwerpunkten Grundschul- bzw. Jugendalter oder Kindertagesstätten) Kultur Ökologie Pflege Rettungsdienst Sucht/Psychiatrie Arbeit mit Geflüchteten Zu jedem Thema wurde ein Fachcurriculum entwickelt, in dem die Ziele und Inhalte der Fachqualifizierung festgelegt sind. Sie werden regelmäßig überarbeitet und neueren Entwicklungen angepasst. Durch die Curricula sind einzelne Themenbereiche, die für die Freiwilligen in den jeweiligen Einsatzbereichen relevant sind, vorgegeben. Andere Inhalte legen Seminarleitungen und Freiwillige gemeinsam fest. Letztere sind jedoch nicht nur an der Themenauswahl, sondern auch teilweise an der Durchführung von Seminaren beteiligt. In der Regel finden vier Tages- und drei Wochenseminare im Rahmen der Stammgruppe statt. Wichtiger Bestandteil der vier Tagesseminare ist die regelmäßige Praxisreflexion. Es werden zudem bedarfsabhängig Fachthemen aus dem jeweiligen Curriculum vermittelt. Darüber hinaus erfolgt Projekt- sowie Vorbereitungsarbeit für die Wochenseminare. Die Wochenseminare sind mit Übernachtung in hessischen Jugendherbergen. So besteht für die Freiwilligen neben der inhaltlichen Arbeit auch die Möglichkeit, sich auszutauschen und Freizeit gemeinsam zu gestalten. Das erste Wochenseminar enthält vor allem Einheiten zur Fachqualifizierung, was den Freiwilligen bei ihrer Tätigkeit in der Einsatzstelle zugutekommt. Das zweite Wochenseminar richtet dagegen den Fokus auf die Vermittlung von Sozial- und Selbstkompetenzen sowie die Reflexion der Erlebnisse aus der Praxis. Das dritte Wochenseminar wird gegen Ende des Freiwilligendienstes durchgeführt und dient insbesondere dem Vorabrückblick auf den Dienst. Gleichzeitig erfolgt ein Ausblick in die Zeit danach. Neben der gewohnten Unterbringung in einer Jugendherberge sind bei diesem Wochenseminar auch folgende Optionen möglich: Bildungsreise mit bildungspolitischen Inhalten nach Berlin, Solferino („Geburtsort“ der Gründungsidee des Roten Kreuzes) oder Genf mit Besuch von Organisationen, Institutionen und Kooperationspartnern Fahrt ins Selbstversorgerhaus, wobei die Organisation der Woche und die Versorgung währenddessen (unterstützt durch die Volunta Akademie) von der Seminargruppe wahrgenommen werden Welche Option die Gruppe wahrnimmt, entscheidet sie während des ersten Wochenseminars. Übersteigt die Nachfrage die Anzahl an Angeboten, wird gelost. Die Gruppen, deren Wunsch nicht erfüllt werden kann oder die sich hierfür entscheiden , verbringen auch das dritte Wochenseminar in einer hessischen Jugendherberge.

Modul-Tagesseminare Um Freiwilligen noch mehr Partizipation und ein breiteres Themenspektrum zu bieten, wurden ModulTagesseminare eingeführt. Das heißt, sie entscheiden frei und gruppenübergreifend über vier Tagesseminare.

Die Wahl findet im Rahmen des ersten Wochenseminars statt. Modul-Tagesseminare sind in drei Kategorien unterteilt mit jeweils zehn Themen: Kategorie 1: Fachqualifikation

Kategorie 2: Kategorie 3: Sozial- und Selbstkompetenz Engagiert und Aktiv

Psychiatrische Störungs- und Krankheitsbilder

Stressbewältigung und Zeitmanagement

Kreativangebote Theater und Farbe

Abhängigkeitserkrankungen

Berufsorientierung

Gentechnologie

Interkulturelle Kommunikation

Globale Ernährungszusammenhänge

Entwicklungspsychologie im Kindesalter

Grenzen setzen

Firmenbesuche Erlebnispädagogik

Die Freiwilligen wählen ein Modul-Tagesseminar pro Kategorie. Das vierte Seminar ist hinsichtlich dessen optional. Für alle Seminare gibt es mehrere Termine. Die Freiweilligen geben jeweils einen Erst- bzw. Zweitwunsch an. Die Einteilung erfolgt durch die Volunta Akademie im Herbst/Winter. Grundlage für die Einteilung sind Erst- bzw. Zweitwahl sowie der Wohnort der Freiwilligen. Die Wahrscheinlichkeit, für jedes der Modul-Tagesseminare eines der beiden Wunschthemen zu erhalten, ist sehr hoch.

Kontakt für Anregungen und Fragen Wir hoffen, wir können Sie und Ihre Freiwilligen mit dem Einsatzstellenhandbuch unterstützen und wünschen Ihnen eine erfolgreiche Zusammenarbeit! Da es sich stetig weiterentwickeln wird, freuen wir uns über Ihre Rückmeldung zu dieser Fassung und Anregungen zur Optimierung. Bitte wenden Sie sich dazu an Ihre pädagogische Beraterin bzw. Ihren zuständigen pädagogischen Berater. Sie oder er wird Ihre Hinweise gerne aufnehmen und weiterleiten. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für alle weiteren Fragen rund um den Einsatz von Freiwilligen in Ihrer Einrichtung sowie freiwilliges Engagement in Hessen und weltweit finden Sie hier.

Anhang: Formulare, Vorlagen und Wegweiser Freiwilligen-Vereinbarung (Muster) Rahmenvertrag (Muster) Freiwilligen-Wegweiser Einarbeitungscheckliste Einarbeitungsplan (Muster für den Bereich Kinder-/Jugendarbeit und Schule) Aufgabe

Wer? Wann? Erledigt

Begrüßung/Einführung Dienstpläne Arbeitszeiten Urlaub Krankmeldungen Dienstwagenregelung Dienstbesprechungen Konzept Rollenklärung Handyregelung Datenschutz Hygienevorschriften Anleitungsgespräche

Orientierungsphase Kennenlernen der Struktur des Hauses und der Beschäftigten Wer ist wofür zuständig? Leitlinien und Werte der Einrichtung Gespräche über Erwartungen und Wünsche Aufgabenbereiche für das FSJ Reflexionsgespräche Einbringen eigener Ideen

Festigungsphase Kenntnis der Rahmenbedingungen Finden eigener Schwerpunkte Entwicklung eigener kleiner Projekte bzw. Umsetzung von eigener Ideen Reflexion der Eindrücke

Vorlage Protokoll Anleitungsgespräch Methoden für die Praxisanleitung I. Methoden für den Beginn „Gegenstände“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Es werden verschiedene Gegenstände auf den Tisch gelegt, von denen sich die/der Freiwillige einen aussucht, der zu ihr/ihm passt. Anhand dessen stellt er sich vor. Variante: Die/Der Freiwillige sucht sich einen Gegenstand

aus zu verschiedensten Fragestellungen (z. B. „Welcher Gegenstand symbolisiert am ehesten, wie du dich in Bezug auf deine Arbeit fühlst?“). Mit veränderter Fragestellung auch anwendbar für: Zwischenreflexion, Abschluss „Systemische Fragen“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei bis fünf Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, kleine Gruppen Was müsste passieren, damit dein Freiwilligendienst ein richtig gutes Jahr für dich wird und du am Ende sagst: „Das Jahr hat sich gelohnt.“? Was dürfte in diesem Jahr auf keinen Fall passieren? Wenn ich deinen besten Freund/deine beste Freundin fragen würde, was du dir von diesem Jahr erwartest, was würde er/sie wohl sagen? „Das Bild passt zu mir“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Die/Der Freiwillige wählt aus einem Stapel Postkarten zwei Exemplare aus. Eine Karte, die ihn/sie als Person am ehesten charakterisiert, und eine zweite für die Erwartungen, die er/sie an den Freiwilligendienst hat. Mit veränderter Fragestellung auch anwendbar für: Zwischenreflexion, Abschluss

II. Methoden für die Zwischenreflexion „Wetterbericht“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei bis fünf Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, kleine Gruppen Reflexion mit Wettersymbolen mithilfe von Fragen wie z. B.: „Welche Wetterlage beschreibt deine Stimmung hinsichtlich deiner Arbeit (hinsichtlich deiner Einstellung zum Team/der Zusammenarbeit mit anderen Beschäftigten/dem Umgang mit den Kindern, Pflegebedürftigen etc.) am besten?“ Mit veränderter Fragestellung auch anwendbar für: Abschluss „Ampel-Reflexion“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Grün: Damit geht es mir gut, hier komme ich voran. Gelb: Hier habe ich Fragen, bin ich noch am Lernen. Rot: Hier geht es mir nicht gut, hiermit komme ich gar nicht klar. „Weg durch den Freiwilligendienst“ Dauer : mind. 20 Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, kleine Gruppen Die/Der Freiwillige veranschaulicht den bisherigen Verlauf des Freiwilligendienstes als Weg und wird ermutigt, ihnin die Zukunft weiter zu denken und entsprechend aufzumalen. Anschließend wird das Bild gemeinsam besprochen. „Wo stehe ich?“ Dauer: mind. 15 Minuten Geeignet für: Einzelpersonen

Auf dem Tisch steht stellvertretend fürer die/den Freiwillige(n) ein Gegenstand. Er/sie soll weitere Dinge so positionieren, dass sich darin ihre Bedeutung für sie/ihn ausdrückt. Die Gegenstände symbolisieren z. B. Freunde, die Einsatzstelle, den Praxisanleiter, die Seminargruppe usw. Das Verhältnis der Gegenständen zueinander kann darüber hinaus genutzt werden, Beziehungen und Positionen zu klären und ggf. nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen. Auch anwendbar zur Klärung von Konfliktsituationen oder schlecht einschätzbaren Situationen

III. Methoden für den Abschluss „Satzanfänge“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Die/Der Freiwillige soll Sätze vervollständigen, z. B. Besonders gut gefallen im Freiwilligendienst hat mir … Am Anfang meines Freiwilligendienstes fühlte ich mich … Im Laufe meines Freiwilligendienstes über mich gelernt habe ich … Anderen erzähle ich über meinen Freiwilligendienst, dass …

„Bilderreflexion“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Postkarten/Fotos/Kalenderblätter o. ä. mit verschiedenen Motiven werden ausgelegt. Zur Frage, welches Bild am ehesten zu seiner/ihrer momentanen Stimmung hinsichtlich dem Abschluss des Freiwilligendienstes passt, wählt die/der Freiwillige das entsprechende Bild aus. „Fünf-Finger-Reflexion“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: zwei Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, Gruppen Die/Der Freiwillige soll zu jedem Finger etwas sagen: Daumen: Das war gut. Zeigefinger: Darauf weise ich hin. Mittelfinger: Das war nix. Ringfinger: Das nehme ich mit. Kleiner Finger: Das kam zu kurz. „Der rote Faden“ Dauer pro Freiwilliger/Freiwilligem: mind. fünf Minuten Geeignet für: Einzelpersonen, kleine Gruppe Es wird ein Seil oder Faden ausgelegt, welcher den Weg der/des Freiwilligen durch seinen Freiwilligendienst symbolisiert. Entlang des „Weges“ werden Gegenstände platziert, die wichtige Stationen bzw. Aspekte des Freiwilligendienstes symbolisieren (etwa ein Namensschild am Anfang des Weges für die Zeit des Kennenlernens, Arbeitsgegenstände für die Zeit der Einarbeitung, Schreibunterlagen für die Volunta-Seminare, ein Stern oder sonstige Weihnachtsdekoration für die Zeit rund um Weihnachten und damit verbundene Aktionen bzw. Aktivitäten der Einrichtung). Gemeinsam werden die Stationen und Aspekte des Weges erinnert und reflektiert. Variante: Der/Die Freiwillige bekommt die Aufgabe, diesen Weg als Standbild zu gestalten.

Vorlage Evaluationsbogen zur Selbst- und Fremdeinschätzung

Methode zur Selbst-und Fremdwahrnehmung Die/der Freiwillige/-r, die anleitende Person und ggf. weitere Beteiligte bekommen jeweils ein BlankoRaster zur Evaluation verschiedener Kriterien. Sie alle Beteiligten bewerten die jeweiligen Themem im Raster. Wenn sie fertig sind, werden die einzelnen Ergebnisse besprochen. Anhand dieses Austauschs können weitere bis zum nächsten Anleitungsgespräch erstrebenswerte (Lern)Ziele vereinbart werden. Mögliche Reflexionsfelder A- Erfolgserlebnisse B- Integration im Team C- Anleitung D- Erfahrungen mit Vorgesetzter/-m E- Feedback bekommen F- Neues gelernt G- Umgang mit Klientel, betreuten Personen bzw. Patientinnen und Patienten oder Bewohner/-innen Diese Liste können Sie nach Bedarf ergänzen Beispiel übereinandergelegter Auswertungen: Datum des Gesprächs:

Zeugnisfragebogen

Fragebogen zur Erstellung eines Zeugnisses für xxx (Freiwillige/-r) Sehr geehrte/-r Herr/Frau xxx (Ansprechpartner/-in in der Einsatzstelle), der Freiwilligendienst von xxx, geboren am xx.xx.xxxx, neigt sich dem Ende zu. Gerne kommen wir unserer gesetzlichen Verpflichtung nach, Frau/Herrn xxx ein qualifiziertes Zeugnis auszustellen. Hierbei benötigen wir jedoch Ihre Mithilfe. Um es Ihnen möglichst leicht zu machen, haben wir einen Fragebogen vorbereitet, der alle zeugnisrelevanten Eigenschaften und Fertigkeiten beinhaltet. Ihre Aufgabe ist nun, den Einsatzbereich und die Hauptaufgaben von Frau/Herrn xxx zu ergänzen und in allen elf Bereichen eine möglichst objektive Bewertung der Leistungen während des Dienstes vorzunehmen. Hierzu kreuzen Sie bei jedem Bereich eine Note zwischen 1 und 4 an (1 = sehr gut, 4 = ausreichend). Die entsprechende Zeugnisformulierung finden Sie direkt dahinter. Bitte besprechen Sie Ihre Bewertungen kurz mit Frau/Herrn xxx. So lassen sich Reklamationen und Rückfragen bereits im Vorfeld vermeiden. Aus Ihren Antworten erstellen wir ein qualifiziertes Zeugnis. Wir behalten uns dabei vor, einzelne Formulierungen anzupassen, um unsere eigenen Einschätzungen einfließen zu lassen. Wir weisen Sie darauf hin, dass die Formulierungen im Zeugnis bewusst allgemein gehalten sind, da diese für alle Tätigkeitsbereiche im Freiwilligendienst gelten. Bitte vergessen Sie nicht, das ausgefüllte Formular zu unterschreiben und uns drei Wochen vor Dienstende Ihrer/Ihrer Freiwilligen per Post zurückzusenden.

Wir danken Ihnen auch im Namen von Frau/Herrn xxx herzlich für Ihre Unterstützung und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit! Freundliche Grüße Deutsches Rotes Kreuz in Hessen Volunta gGmbH Um sämtliche Abschlussunterlagen Ihrer/Ihres Freiwilligen zeitnah zu versenden, benötigen wir Ihre Unterstützung. Bitte schicken Sie uns den Zeugnisfragebogen drei Wochen vor Dienstende Ihrer/Ihres Freiwilligen per Post zurück.

Zeugnisfragebogen – Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) für xxx geboren am xx.xx.xxxx für den Einsatz in der Einrichtung: (Name und Adresse der Einsatzstelle) Einsatzeitraum: xx.xx.20xx bis xx.xx.20xx Beschreibung der übernommenen Hauptaufgaben (bitte nennen Sie mindestens drei bis maximal fünf Aufgaben und schreiben Sie möglichst leserlich):

Bitte bewerten Sie die Arbeit von Frau/Herrn xxx in Ihrer Einsatzstelle durch Ankreuzen einer Note für jeden der folgenden elf Bereiche. Aus den Textbausteinen ergibt sich der Zeugnistext, wobei in zwei Fällen die Formulierungen aus zwei Bereichen einen zusammenhängenden Satz ergeben. Bereich 1. Fachliche Kompetenz und Einarbeitung

2. Einsatzbereitschaft und Motivation

Note

Bewertung

sehr gut

hat sich sehr schnell das nötige Fachwissen für ihr/sein Aufgabengebiet angeeignet und sich sehr zügig eingearbeitet.

gut

hat sich schnell das nötige Fachwissen für ihr/sein Aufgabengebiet angeeignet und sich zügig eingearbeitet.

befriedigend

hat sich das nötige Fachwissen für ihr/sein Aufgabengebiet angeeignet und sich gut eingearbeitet.

ausreichend

verfügte nach einiger Zeit auch über ein zufriedenstellendes Fachwissen für ihr/sein Aufgabengebiet und arbeitete sich entsprechend ein.

sehr gut

zeigte stets Initiative und große Einsatzbereitschaft und

gut

zeigte Initiative und große Einsatzbereitschaft und

befriedigend

zeigte Initiative und Einsatzbereitschaft und

ausreichend

zeigte Einsatzbereitschaft und

3. Flexibilität und Einstellen auf sehr gut Bedürfnisse

4. Selbstständigkeit

5. Zuverlässigkeit und Verantwortungs-bewusstsein

6. Belastbarkeit

7. Kreativität, Initiative und Ideen

8. Kommunikations- und Kritikfähigkeit

stellte sich sehr gut und engagiert auf die Erfordernisse der Einsatzstelle sowie auf die Bedürfnisse des Klientels ein.

gut

hat sich gut auf die Erfordernisse der Einsatzstelle sowie auf die Bedürfnisse des Klientels eingestellt.

befriedigend

konnte sich auf die Erfordernisse der Einsatzstelle sowie auf die Bedürfnisse des Klientels einstellen.

ausreichend

konnte sich meist auf die Erfordernisse der Einsatzstelle sowie auf die Bedürfnisse des Klientels einstellen.

sehr gut

Bei allen übertragenen Aufgaben handelte sie/er stets völlig selbstständig.

gut

Bei allen übertragenen Aufgaben handelte sie/er sehr selbstständig.

befriedigend

Bei Tätigkeiten im Rahmen des Aufgabenfeldes handelte sie/er selbstständig.

ausreichend

Verschiedene Tätigkeiten konnte sie/er auch selbstständig erledigen.

sehr gut

arbeitete stets sehr verantwortungsbewusst und zuverlässig.

gut

arbeitete stets verantwortungsbewusst und zuverlässig.

befriedigend

arbeitete verantwortungsbewusst und zuverlässig.

ausreichend

arbeitete meist zuverlässig und übernahm auch Verantwortung.

sehr gut

war sehr ausdauernd und außergewöhnlich belastbar und

gut

war ausdauernd und belastbar und

befriedigend

war meist ausdauernd und belastbar und

ausreichend

war meist belastbar und

sehr gut

überzeugte immer wieder durch ausgezeichnete Ideen und wertvolle Anregungen, die für die Einsatzstelle sehr hilfreich waren.

gut

überzeugte immer wieder durch gute Ideen und wertvolle Anregungen, die für die Einsatzstelle hilfreich waren.

befriedigend

gab eigene hilfreiche Ideen und Anregungen für die Einsatzstelle.

ausreichend

war bemüht, Anregungen zu geben und eigene Ideen zu entwickeln.

sehr gut

Auch ihre/seine Kommunikations- und Kritikfähigkeit waren jederzeit vorbildlich.

gut

Auch ihre/seine Kommunikations- und Kritikfähigkeit waren vorbildlich.

befriedigend

Auch ihre/seine Kommunikations- und Kritikfähigkeit waren stets zu unserer Zufriedenheit.

9. Freundlichkeit, Kooperation, Teamorientierung

10. Sozialverhalten

11. Gesamtbeurteilung

Zeugnis (Muster)

ausreichend

Auch ihre/seine Kommunikations- und Kritikfähigkeit waren zu unserer Zufriedenheit.

sehr gut

wurde wegen ihres/seines sehr freundlichen Wesens und ihrer/seiner kooperativen und teamorientierten Arbeitsweise von allen sehr geschätzt.

gut

wurde wegen ihres/seines freundlichen Wesens und ihrer/seiner kooperativen und teamorientierten Arbeitsweise geschätzt.

befriedigend

war freundlich und wurde für ihre/seine teamorientierte Arbeitsweise geschätzt.

ausreichend

war meist freundlich und wurde für ihre/seine Arbeitsweise geschätzt.

sehr gut

Ihr/Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, der Belegschaft und Klientinnen sowie Klienten war stets vorbildlich.

gut

Ihr/Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, der Belegschaft und Klientinnen sowie Klienten war vorbildlich.

befriedigend

Ihr/Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, der Belegschaft und Klientinnen sowie Klienten war einwandfrei.

ausreichend

Ihr/Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, der Belegschaft und Klientinnen sowie Klienten war insgesamt gut.

sehr gut

erfüllte alle Aufgaben stets zur vollsten Zufriedenheit der Einsatzstelle.

gut

erfüllte alle Aufgaben stets zur vollen Zufriedenheit der Einsatzstelle.

befriedigend

erfüllte alle Aufgaben zur vollen Zufriedenheit der Einsatzstelle.

ausreichend

erfüllte alle Aufgaben zur Zufriedenheit der Einsatzstelle.