Egerland 30. Juli bis 13. August 2011

In Westböhmen/Egerland 30. Juli bis 13. August 2011 Ujezd-Aujezd Jan-Kozina-Museum Jan Sladký Kozina (1652-1695) war ein legendärer Führer des Baue...
Author: Falko Schuler
5 downloads 2 Views 3MB Size
In Westböhmen/Egerland 30. Juli bis 13. August 2011

Ujezd-Aujezd

Jan-Kozina-Museum

Jan Sladký Kozina (1652-1695) war ein legendärer Führer des Bauernaufstandes der Choden Ende des 17. Jahrhunderts. Die Choden: Angehörige einer tschechischen Volksgruppe um die westböhmische Stadt Domazlice (Taus) an der Grenze zur Oberpfalz und zu Niederbayern. Von der Funktion als Grenzwächter stammt die heutige Bezeichnung der Volksgruppe der Choden, chodit bedeutet gehen insbesondere im Sinne von patrouillieren. Für diese Dienstleistungen erhielten die Choden weitreichende Rechte der Selbstverwaltung bestätigt. Die Choden durften Waffen tragen, im Grenzwald jagen und Holz schlagen, freien Handwerken nachgehen und hatten nur einen Frondienst, nämlich die Lieferung von Holz zur Burg in der Stadt Taus (Domažlice). Zum Beweis ihrer verbrieften Rechte bewahrten die Choden königliche Dokumente auf. Ab 1621, zu Beginn des Dreißig jährigen Krieges wurden an Freiherr Wolf Wilhelm Laminger von Albenreuth, aus einem Egerländer Adelsgeschlecht, die Pfandrechte der Domäne Taus verliehen und 1630 mit Zinsen und Frondiensten, Jagdrecht und Gerichtsbarkeit verkauft. Als Erbuntertanen waren sie nun verpflichtet, dem neuen Herrn Hörigkeit, Gehorsam und Leibeigenschaft zu versprechen. Die Choden legten mehrere Male Widerspruch beim Kaiser und den königlichen Ämtern ein, selbst nachdem ihre Privilegien 1668 sämtlich für ungültig erklärt worden waren. Schließlich kam es auch zu bewaffnetem Widerstand, den Laminger von Albenreuth, genannt "Lomikar", gewaltsam niederschlagen ließ. Symbolcharakter gewann die Hinrichtung des Chodenanführers Jan Sladký Kozina am 28. November 1695. (Alois Jirásek Die Hundsköpfe. Neues Leben, Berlin 1985)

Kozina-Denkmal

Stadttor von Taus 15. Jh.

Klattau Unter der Jesuitenkirche befinden sich Katakomben aus dem 17. Jahrhundert. In Pilsen:

Gulasch im Brotteller, Gaststätte Na Spilce, Pilsen in den Katakomben von Pilsen

Innenhof Pilsner Urquell Brauerei

Vor dem Aufstieg auf den Turm der Pilsener Kathedrale

Ferienwohnung in „Villa Westböhmen“, mit Pool

Marienbad Die Kur-Kolonnade und die Singende Fontäne (hinten ☺ )

Horšovský Týn- Bischofteinitz:

Schloss 1547

Eger – Cheb Der Stöckl: Gruppe der mittelalterlichen Händlerhäuser

Eger: Friedrich Schiller war auch hier

Das Haus, in dem Wallenstein ermordet wurde

Burg Eger / Chebsky Hrad

Und hier wurden Wallensteins Offiziere ermordet.

Die Burg Kaiser Barbarossas

Doppelkapelle der Burg Bei dieser in der mittelalterlichen Baukunst bis zum 13. Jahrhundert verwendeten speziellen Form des Sakralbaus werden die beiden Kirchenräume mit zumeist identischen Grundrissen in übereinanderliegenden Stockwerken errichtet.

Das Erdgeschoss der Doppelkapelle ist 1,5 Meter ins Erdreich abgesenkt. Vier massive Granitsäulen tragen das Kreuzgewölbe. Zwei Stufen höher ist der Chor angelegt, der auf beiden Seiten durch Sakristeien flankiert wird. Das mittlere Gewölbefeld ist eine achteckige Öffnung zur oberen Kapelle.

Die Doppelkapelle der Hl. Martin, Erhard und Ursula auf der Burg Eger ist der einzige Bau dieser Art in Böhmen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie Jahr 1213. Da erließ Kaiser Friedrich II. Barbarossa auf der Burg Eger die Goldene Bulle. Dort tragen schlanke Marmorsäulen ein frühes gotisches Kreuzgewölbe. Der Zugang in die obere Kapelle war ursprünglich wohl nur von außen über eine Galerie von Palas her möglich. Reste des Palas:

(Palas: repräsentativer Saalbau einer mittelalterlichen Pfalz oder Burg)

Burg Karlstein Die Burg Karlstein wurde 1348 von Karl IV. gegründet, als er zum römisch-deutschen König

gewählt und gekrönt war. Die Burg wurde als Schatzkammer der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches angelegt. Die Reichskleinodien (Herrschaftsinsignien der deutschen Kaiser und Könige): die Reichskrone, die Heilige Lanze und das Reichsschwert. Sie werden heute in der Schatzkammer der Wiener Hofburg aufbewahrt. Burg Totschnik:

Die Burg Točník gehört zu den größten Ruinen in Böhmen. Sie wurde von Wenzel IV. vor dem Jahr 1398 gegründet. Im 16. Jahrhundert wurde die erste Etappe von Renaissanceadaptierungen durchgeführt. An diese Adaptierungen knüpfte Jan der Ältere von Lobkowicz an, unter dessen Verwaltung die RenaissanceWandverzierungen realisiert wurden. Bis in die heutige Zeit blieb das Burgareal nur in einem Torso erhalten.

Noch einmal: Taus - Domažlice

Marktplatz mit mittelalterlichen Laubengängen

Hier gibt es Chodenkuchen.

Am letzten Urlaubstag war Chodenfest: Fr 12.8.2011, 18.00 - FESTLICHE ERÖFFNUNG DES FESTIVALS. Das Chodenfest wurde erstmals 1955 veranstaltet.