Edelmetalle Aktuell
Ausgabe 01-2012
Übersicht Gold und Silber seit 2000 überlegen
Inhalte
nach Rendite absteigend, indiziert: 100 = Januar 2000
S. 2 Übersicht
700
700
S. 3 Editorial
Gold in EUR Silber in EUR CRB Rohstoffindex in EUR Bundesanleihen inkl. Zinsen (10-jährige) DAX 30 Performance Index (inkl. Dividenden) Weltaktienindex in EUR (MSCI World) Euro Stoxx 50
600
S. 4 Fundamentales
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S. 5 Trendanalyse
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S. 6 Sentiment & Terminmarkt
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S. 7 Fazit
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Editorial Edelmetalle – Hort der Sicherheit in stürmischen Zeiten Bereits vor zehn Jahren wurde der Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Wurde seinerzeit die Währungseinführung noch von pompösen Feierlichkeiten begleitet, so fand das Jubiläum nunmehr lediglich als Randnotiz in der Wirtschaftsjournaille Erwähnung. Kein Wunder: der Euro kann – entgegen der Behauptungen der politischen Akteure – bei objektiver Betrachtung wahrlich nicht als Erfolgsgeschichte gelten. Steht doch zu befürchten, dass die Gemeinschaftswährung die erste ihrer Art wird, deren Planungs- und Vorbereitungszeit ihre anschließende tatsächliche Lebensdauer übertrifft. Statt allgemeiner Feierlaune steht Katerstimmung auf der Tagesordnung. Die entscheidende Ursache für die Existenzkrise des Euro – die unterschiedliche ökonomische Leistungsfähigkeit der Mitgliedstaaten – wird bisher von den Verantwortlichen nicht thematisiert, trotz unzähliger „Rettungsgipfel“. Auch das Jahr 2012 wird – dafür braucht es keine besonderen hellseherischen Fähigkeiten – von der Schuldenkrise dominiert werden und neue Eskalationsstufen zeitigen. Einen Leistungsnachweis ganz anderer Art erbringen bereits seit mehr als zehn Jahren die monetären Edelmetalle Gold und Silber. So konnten sich Gold-Investoren im vergangenen Jahr mit einem Plus von 14,8% auf Euro-Basis über das elfte positive Jahr in Folge seit Beginn des Bullenmarktes im Jahr 2001 freuen. Silber in Euro korrigierte in 2011 leicht um 3,8%, befindet sich seit Einführung des Euros jedoch nach wie vor mit knapp 300% per Jahresultimo im Plus. Mit dieser Publikation wollen wir die aktuellen Rahmenbedingungen für Investitionen in die monetären Edelmetalle untersuchen und Ihnen einen Überblick über die wesentlichen Einflussfaktoren für deren weiteres Wertentwicklungspotenzial geben.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Vitye Geschäftsführer
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Fundamentales 99 Pro • Die monetären Edelmetalle sind trotz der jüngsten Korrekturen die erfolgreichsten Anlageklassen seit dem Jahr 2000.
Goldnachfrage und Förderung Substanzielles Förderdefizit
Angaben in Tonnen
5.000 4.000 3.000
• Die Zinsen sind in den westlichen Industriestaaten nahe Null und das Realzinsniveau negativ. Somit kehrt sich der Opportunitätskostennachteil (keine Erwirtschaftung von Erträgen) der Edelmetalle zu einem Vorteil um.
2.000 1.000 0 -1.000 -2.000
• Sowohl bei Gold als auch bei Silber herrscht ein strukturelles Förderdefizit, d.h. die jährliche Nachfrage übersteigt die Neuförderung.
2003
2004
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Goldförderung global in t
Goldnachfrage global in t
2010
2011e
Förderdefizit global in t
Quelle: World Gold Council, VM Group, IMF | Grafik: Solit Kapital
• Die physische Nachfrage aus Schwellenländern ist in Folge von Wohlstandseffekten und Inflationsängsten weiterhin sehr robust. • Der Anteil von Edelmetallen in den Portfolios internationaler Investoren ist mit knapp 3% nach wie vor im historischen Mittel niedrig (normal: 10-25%).
Silbernachfrage und Förderung Substanzielles Förderdefizit Angaben in Millionen Unzen
1.200
• Sicherheit suchende Investoren sorgen vor dem Hintergrund der eskalierenden Schuldenkrise weltweit für eine weiter anziehende Nachfrage nach physischer Ware. • Notenbanken treten seit Ende 2010 erstmals seit über 30 Jahren als Netto-Goldkäufer auf und weiteten ihre Käufe zur Diversifizierung ihrer Devisenreserven in 2011 massiv aus.
1.000 800 600 400 200 0 -200 -400 -600
ee Contra • Edelmetalle sind staatlich nicht kontrollierbare Parallelwährungen, die sich dem Einfluss der Fiskal- und Geldpolitik entziehen. Daher bleiben Gold und Silber anfällig für politisch motivierte Interventionen und Manipulationen (v.a. am Terminmarkt). • Die eingetrübte konjunkturelle Entwicklung könnte zu temporären Rücksetzern bedingt durch rückläufige industrielle Nachfrage oder Liquiditätsengpässe führen.
2003
2004
2005
Silbernachfrage global in Mio. Oz
2006
2007
2008
2009
Silberförderung global in Mio. Oz
2010
2011e
Förderdefizit global in Mio. Oz
Quelle: World Gold Council, VM Group, IMF | Grafik: Solit Kapital
Weltweit negative Realzinsen 12-Monatszinsen minus offizielle jährliche Inflationsrate 6 4 2
00 Prognose Die derzeitige politische und ökonomische Gemengelage macht eine Berücksichtigung der monetären Edelmetalle in physischer Form im Rahmen der privaten Vermögensallokation nahezu unerlässlich. Im Zuge der Eskalation der globalen Schuldenkrise gehen wir von einer signifikanten Steigerung der Bedeutung der Edelmetalle als vertrauenswürdige Alternative zum weltweit ungedeckten Papiergeld aus – mit entsprechend positiven Implikationen für deren zukünftige Wertentwicklung.
0 -2 -4 00
USA
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Eurozone
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UK
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Quelle: Thomson Reuters Datastream | Grafik: Solit Kapital
Trendanalyse 99 Pro • Der Goldpreis weist sowohl mittel- als auch langfristig einen ungewöhnlich stabilen Aufwärtstrend auf, der von zahlreichen Aufsetzpunkten bestätigt wurde (zuletzt im Juli 2011). • Im August 2011 konnte der Goldpreis im Zuge der Eskalation der Eurokrise sogar aus seinem Aufwärtstrendkanal dynamisch nach oben ausbrechen. • Die anschließende gesunde Korrektur der vorherigen kurzfristigen Übertreibung führte den Goldpreis wieder in seine mittelfristige aufwärtsgerichtete Preisspanne zurück.
Goldpreisentwicklung in Euro Aufwärtstrend intakt 1400
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600 2008
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2011 Quelle: Thomson Reuters| Grafik: Solit Kapital
Gold in Euro/Unze
• Der Silberpreis befindet sich mittel- und langfristig ebenfalls in einem stabilen Aufwärtstrend. • Gelingt dem Weißmetall die Überwindung des kurzfristigen Abwärtstrends, der sich Ende 2011 etablierte, sind zeitnah sogar wieder deutlich höhere Notierungen möglich.
ee Contra • Ein Bruch der viel beachteten Aufwärtstrendlinie bei Gold könnte zu weiter nachgebenden Notierungen führen. • Silber hat in der linearen Darstellung seinen kurzfristigen, seit 2010 gültigen Aufwärtstrend im Zuge der scharfen Korrektur im Sommer 2011 zunächst nach unten verlassen.
Silberpreisentwicklung in Euro mittelfristiger Aufwärtstrend intakt 35
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15
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10 2009 Silber in Euro/Unze
2010
2011 Quelle: Thomson Reuters| Grafik: Solit Kapital
00 Prognose Die an Dynamik gewinnende Aufwertung der monetären Edelmetalle gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung ist anhand des Langfristtrends in der logarithmischen Darstellung sehr gut zu erkennen. Auch die technische Analyse lässt mittelfristig keine Änderung dieses Trends erkennen. Der Aufwärtstrend bei Silber wird sich jedoch auch weiterhin, auf Grund der relativen Marktenge, deutlich volatiler gestalten als der stabilere Goldtrend.
Dynamischer Langfristtrend bei Gold & Silber Preisanstieg gewinnt an Dynamik 1000 800
1000 800
Gold in Euro, logarithmisch
600
600
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400 2002
20
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20
Silber in Euro, logarithmisch
10 8 6 4
10 8 6 4 2002
2003
2004
2005
2006
Quelle: OECD, Bloomberg | Grafik: Solit Kapital
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2007
2008
2009
2010
2011
Sentiment & Terminmarkt 99 Pro • Da Stimmungsindikatoren generell als Kontraindikatoren fungieren, bedeutet die aktuell sehr geringe Anzahl der für Edelmetalle positiv gestimmten Marktteilnehmer ein klar positives Signal (wären die Händler euphorisch, wären sie schon stark in vestiert). • Derart niedrige Stimmungswerte gab es zuletzt im Juli 2011, kurz vor dem massiven Anstieg des Goldpreises.
Stimmungslage bleibt günstig Keine Goldeuphorie - keine Goldblase 120%
2000 1800
100%
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80%
1200 60%
1000 800
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600 400
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200 0 Jan. 2007
• Auch das Silbersentiment zeigt keinerlei Anzeichen einer Überhitzung, trotz einer Verfünffachung der Preise seit 2003.
Jan. 2008
Jan. 2009
Jan. 2010
0% Jan. 2012
Jan. 2011
Goldpreis in USD, l.S. Anteil der Goldoptimisten in % (Investorenumfrage von Bloomberg), r.S.
Quelle: Bloomberg Grafik: Solit Kapital
• Speziell bei Silber bestätigt ein Blick auf die Handelspositionen der großen Spekulanten das derzeit niedrige Exposure. • Da die Edelmetallstory grundsätzlich intakt ist, bleiben die monetären Edelmetalle permanent auf dem „Radarschirm“ der Spekulanten, was in Anbetracht der aktuell niedrigen Sentimentwerte jederzeit eine sehr dynamische Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber auslösen kann.
Stimmungslage bleibt günstig Keine Silbereuphorie - keine Silberblase 50
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ee Contra • Der Terminmarkt für Edelmetalle, speziell Silber, ist relativ klein und daher anfällig für Preismanipulationen großer Marktteilnehmer.
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10 0
5 2004
• Bereits jetzt halten wenige große Investmentbanken einen Großteil der Terminkontrakte bei Gold und Silber und konterkarieren die Findung eines marktwirtschaftlichen Gleichgewichtspreises.
2005
2006
Silber (Unze/USD), lS
2007
2008
Silber-Optimisten in %, rS
00 Prognose
Terminmarktstruktur sehr positiv
Die Situation von Seiten der Investorenstimmung und der Positionierung an den Terminmärkten ist aktuell sehr positiv zu bewerten.
80000
Es gibt weder einen Überhang kurzfristig spekulativ orientierter Terminmarkthändler noch einen überbordenden Edelmetalloptimismus.
2009
2010
2011
Quelle: Silberjunge | Grafik: Solit Kapital
Silberspekulation auf 10-Jahrestief
70000 60000 50000 40000 30000 20000
Diese Kombination bedeutet ein sehr hohes Nachfragepotenzial im Falle neuer positiver Impulse von Seiten der Fundamentaldaten oder der Charttechnik.
10000 0 2004
2005
2006
Spekulative Nettokontrakte auf steigende Silberpreise
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2007
2008
2009
2010
2011
Quelle: Bloomberg | Grafik: Solit Kapital
2012
Ausblick Edelmetalle bleiben weiterhin erste Wahl Alle bisher treibenden Faktoren für den Bullenmarkt der Edelmetalle sind mehr denn je aktuell. Die Rahmenbedingungen für Edelmetalle haben sich während der vergangenen Jahre sogar weiter verbessert. Die Zinsen befinden sich in den Industrieländern weltweit bereits bei oder nahe Null und nach Abzug der Inflation sogar im negativen Bereich. Dies stellt ein ideales Investitionsumfeld für monetäre Edelmetalle dar. In Zeiten überbordender Staatsschulden sowie steigender Inflationsgefahren weltweit erhöhen immer mehr Investoren ihre Edelmetallgewichtung auf der Suche nach realem Vermögensschutz vor allem zu Lasten staatlicher Schuldtitel. Um einen Währungs- und Systemkollaps zu verhindern, treten die Zentralbanken an Stelle der Privatinvestoren und kaufen die von Letzteren abgestoßenen sowie durch die Staaten neu auszugebenden Staatsanleihen auf. Das geldpolitische Tabu der Staatenfinanzierung mittels Notenpresse wird somit vollends gebrochen. Auch die Europäische Zentralbank hat mit den jüngsten Zinssenkungen sowie der massiven Ausweitung ihrer Aufkaufprogramme für Staatsanleihen ihre klare Bereitschaft zur Reflationierung der Wirtschaft signalisiert. Sie verbindet damit die Hoffnung, mit diesen Maßnahmen ein Auseinanderbrechen der Eurozone verhindern zu können. Mit Blick auf den enormen Refinanzierungsbedarf der europäischen Staaten in 2012 sowie auf die düsteren Konjunkturaussichten ist mit einer weiterhin expansiv ausgerichteten Geldpolitik zu rechnen. Ob das ein Scheitern der Gemeinschaftswährung noch verhindern kann, darf angezweifelt werden. Interessant in diesem Kontext ist, dass die griechische Notenbank trotz Staatspleite jüngst weitere 1.000 Unzen Gold zu ihren Beständen von gut 111 Tonnen zukaufte. Sie leistet damit ihren bescheidenen Beitrag dazu, dass Notenbanken weltweit nach über 30 Jahren von Verkäufern wieder zu Käufern von Gold geworden sind. Offenbar teilen die Verantwortlichen dieser Institutionen unsere Auffassung, dass der Erwerb von physischem Gold und Silber sich am besten eignet, um ökonomische Stürme und Währungskrisen unbeschadet zu überstehen.
Nettogoldkäufe der Notenbanken weltweit in t Historische Trendwende seit über 30 Jahren 600 400 200 0 -200 -400 -600 -800
2003
2004
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2011
Quelle: IMF | Grafik: Solit Kapital
Finanzbedarf der Euro-Länder explodiert 2012 Refinanzierung nur via Notenpresse möglich Mrd. Euro 1.200 1.000 800 600 400 200 0
2011
2012
2013
2014
2015 Italien
Griechenland, Irland, Portugal
2016
2017
2018
2019
2020
2021
Spanien
Deutschland, Niederlande, Finnland, Österreich, Frankreich, Belgien, Slowakei Quelle: Bloomberg | Grafik: Solit Kapital
Bilanzsumme der EZB in Mrd. EUR Die Drehzahl der Notenpresse beschleunigt sich 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 00
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Quelle: Thomson Reuters | Grafik: Solit Kapital
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