Ausgabe 7
Mai 2010
Editorial! Liebe Mitglieder, Förderer und Interessenten! Die Mitgliederversammlung und Jahrestagung liegt hinter uns. Der Vorstand musste nach drei Jahren neu gewählt werden. Es gab kleine Veränderungen, da der 2. Vorsitzende Thorsten Schippmann und die Beisitzerin Gritt Liebing sich nicht mehr zur Wahl stellten. Hier möchte ich allen Vorstandsmitgliedern meinen herzlichen Dank für Ihre Arbeit aussprechen! Mein Dank gilt aber auch allen Sprecherinnen und Sprechern der SHGs, die sich unserem Verband angeschlossen haben und vor Ort mit großem Einsatz ihre Arbeit leisten!
Inhaltsverzeichnis: Editorial Jahrestagung Der Vorstand Kooperation Finanzbericht Bericht Geschäftsführung Landesverband Sachsen Kardiologenkongress Herznachrichten Seminarangebot Aus den SHG`s Öffentlichkeitsarbeit Mitgliederwerbung
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Ebenfalls bedanke ich mich bei allen Ärzten, Psychologen, Technikern usw., die bei unseren Jahrestagungen und in den SHGs für Referate zur Verfügung stehen! Mit dem Jahresbericht 2009 legt der Vorstand Rechenschaft über das abgelaufene Vereinsjahr, gegenüber den Mitgliedern, aber auch den Förderern, Zuschussgebern, Behörden und Freunden unseres Bundesverbandes ab. Dem neuen Vorstand wünsche ich viel Kraft für die nächsten drei Jahre, um die vielen Aufgaben, die vor uns liegen, zu bewältigen. Karl-Heinz Westphal 1. Vorsitzender
Jahrestagung in Rotenburg a. d. Fulda Karl-Heinz Westphal, 1. Vorsitzender von Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. konnte zum 5. Treffen der Defi (ICD) Selbsthilfegruppen am 13. und 14. März 2010 im HKZ Rotenburg a. d. Fulda 31 Tagungsteilnehmer begrüßen. An der Tagung haben Mitglieder aus 19 Defi- Selbsthilfegruppen teilgenommen. Dem Bundesverband gehören zurzeit 27 Defi (ICD) Selbsthilfegruppen mit über 1.000 Personen, fünf Kliniken und 82 Einzelmitglieder an. 13 Mitglieder haben sich wegen verschiedener Gründe von Unabkömmlichkeit entschuldigt. Neben der Jahreshauptversammlung bestimmten folgende Themenbereiche die Jahrestagung: 1. Neues aus den Gruppen: Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, sich kennen zu lernen und sich ausführlich über die Gruppenarbeit auszutauschen.
diese Art der Defi -Kontrolle bereits anbieten, ausführlich vor. (siehe Kurzfassung des Vortrages auf Seite 8)
2. Die Defikontrolle! Dr. med. Stefan Steiner, OA am HKZ Rotenburg a. d. Fulda hat sehr anschaulich den ICD unseres 1. Vorsitzenden Karl-Heinz Westphal ausgelesen und darüber aufgeklärt, wie die technischen Werte zu interpretieren sind; aber auch deutlich darauf hingewiesen, dass mit der Gerätekontrolle auch eine eingehende Untersuchung des Patienten einhergehen muss. In fast unglaublichen Bildern hat er dargestellt, wie Patienten versuchen ihre äußerst belastende Situation zu ignorieren. 3. Home Monitoring Dr. med. Stefan Steiner stellte das Prinzip der Datenerfassung und der Übertragungswege sehr anschaulich dar. Er stellte die Geräte der Firmen, die
Dr. med. Steiner
Sie wollen sich informieren? www.defibrillator-deutschland.de
www.defi-forum.de
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4. Elektrodentechnik Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier, leitender Oberarzt und stellv. Direktor, Leiter der Abteilung für Elektrophysiologie Klinik für Innere Medizin III -Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin am Campus Kiel, hat in sehr anschaulicher Weise die Technik der Implantation des Defis und der Sonden dargestellt. Was bei vielen Teilnehmern der Tagung Nachdenklichkeit verursacht hat, war die Feststellung, dass Studien belegen, dass bei ca. 15 % der Implantationen in der Lebenszeit der Defis Komplikationen in verschiedenster Weise auftreten.
5. Störbeeinflussung von Defibrillatoren Dr. med. Jörn Schmitt, Klinikum der J.W. GoetheUniversität Frankfurt, stellte in seinem Vortrag die in den Selbsthilfegruppen immer wieder diskutierten Lebenssituationen vor, die die Wirkungsweise des Defis beeinflussen können. (Powerpoint-Präsentation auf unserer Website: www.defibrillator-deutschland.de/vortraege)
Dr. med. Jörn Schmitt
Prof. Dr. Hendrik Bonnemeier
Ganz wichtig war auch, dass am Samstagabend in zwangloser Runde ein anregender Informationsaustausch möglich war. Zahlreiche Kontakte wurden neu geknüpft. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Wochenende ein großer Gewinn für die Defi (ICD) Selbsthilfegruppen war.
Impressionen der Jahrestagung Bild links: Verkündung des Wahlergebnisses durch den Wahlausschuss: v.l.n.r. Revisor Eckhard Priss, Pastor Oskar Jakob Kandel, Revisor Heinz Saborowski
Bild rechts: Die Verbandsmitglieder bei der Wahl
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Rolf Franz und Hans-Peter Kühn - kurzer Gedankenaustausch …
aufmerksame Zuhörer …
hier wird gearbeitet …
es gibt auch junge Tagungsteilnehmer …
interessante Informationen …
Unterhaltung zwischendurch!
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Aus dem Verband Die Vorstandschaft 2010 / 2013 1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender
Karl-Heinz Westphal 33039 Nieheim
Rolf Franz 71336 Waiblingen
Sprecher von Defi-OWL
Sprecher der Defi SHG Ludwigsburg/Stuttgart
Geschäftsführer:
Webmaster und Beisitzer:
Peter Esterl 85354 Freising
Thomas Merchel 42283 Wuppertal
stv. Sprecher der Defi-S-H-GFreising
stv. Webmaster und Beisitzerin:
ärztl. Koordinator und Beisitzer:
Anke Merchel 42283 Wuppertal
Dr. Klaus Edel Chefarzt Zentrum für kardiol. Rehabilitation, Innere MedizinKardiologie, Diabetologie, Sportmedizin, Rehabilitationswesen, Notfallmedizin im Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a. d. Fulda
med. Berater und Beisitzer
Zu Revisoren wurden gewählt:
Dr. Stefan Steiner Kardiologische Fachklinik des Herz- und Kreislaufzentrums Rotenburg a. d. Fulda Direktor: Prof. C.Vallbracht
Eckhard Priss, 32825 Blomberg Heinz Saborowski, 58456 Witten und Hermann Wessels, 26909 Neubörger
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Kooperation zwischen der Industrie und Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Um unseren Auftrag als maßgebliche Spitzenorganisationen der Defibrillator ICD Selbsthilfe sachgerecht wahrnehmen zu können, ist es unabdingbar, unsere Neutralität und Unabhängigkeit strikt zu wahren. Auf dieser Grundlage legen wir Wert auf eine faire und transparente Zusammenarbeit mit allen Akteuren des Gesundheitswesens. Wir freuen uns über das Interesse von Wirtschaftsunternehmen an einer solchen Zusammenarbeit. Deshalb hat der Bundesverband Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. in seiner Gründungsversammlung am 25. Februar 2007 beschlossen, die gemeinsamen Leitsätze der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG SELBSTHILFE) und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, für die Kooperation mit Personen des privaten und öffentlichen Rechts, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen sowie von ihnen Beauftragten analog anzuwenden. Das bedeutet insbesondere, dass eine partnerschaftliche Kooperation zwischen dem Bundesverband
Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. und Wirtschaftsunternehmen mit den satzungsgemäßen Zielen und Aufgaben unseres Bundesverbandes in Einklang stehen muss und diesen dienen. Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. wird keine Zusammenarbeit akzeptieren, welche die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährdet oder gar ausschließt. In allen Bereichen der Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen behält unser Bundesverband die volle Kontrolle über die Inhalte der Arbeit und bleibt unabhängig. Jede Kooperation und Unterstützung durch Wirtschaftsunternehmen wird im Bestreben nach Transparenz behandelt, um unsere Neutralität und Unabhängigkeit auch insoweit sicherzustellen. Peter Esterl Geschäftsführer
Finanzbericht 2009 Die Selbsthilfearbeit erfordert von allen Beteiligten großes persönliches Engagement. Aber all dieser Einsatz wäre vergebens, wenn wir die finanzielle Unterstützung großzügiger Spender oder Zuschussgeber nicht bekommen würden. Hier gilt unser Dank allen Spendern, Zuschussgebern und Förderern. E i n n a h m e n: Das Finanzjahr 2009 zeigt eine Entwicklung, die einerseits erfreulich ist, andererseits uns aber mit Sorge in die Zukunft blicken lässt.
Einnahmen in Höhe von 52.705,90 Euro standen Ausgaben in Höhe von 49.700,03 Euro entgegen. Auf den ersten Blick wäre das ein wirklich erfreuliches Ergebnis. Bei diesem vorläufigen Ergebnis 2009 muss man aber berücksichtigen, dass in den Einnahmen zweckgebundene, nicht verbrauchte Mittel in Höhe von 2.618,55 € enthalten sind. Außerdem ist noch zu berücksichtigen, dass die Zuwendung der Medtronic Foundation, USA, vom 01.06.2009 bis 31.05.2010 läuft, also ein Teilbetrag in Höhe von 2.853,05 € erst 2010 zur Verfügung steht.
Einnahmen 2009
52.705,90 €
abzüglich zweckgebundene, nicht verbrauchte Mittel 2009 abzüglich Förderanteil Medtronic Foundation, USA, 2010 tatsächliche Einnahmen 2009
2.618,05 € 2.853,05 € 47.234,80 €
Ausgaben 2009
49.700,03 €
Fehlbetrag 2009 - gedeckt aus Rücklagen
A u s g a b e n: € 19.225,61 = 38,7 % der Ausgaben im Jahre 2009 flossen direkt oder indirekt in die Information und Weiterbildung der Selbsthilfegruppen bzw. Defi-Träger/innen. Der Ausbau des ICD-Selbsthilfenetzes, also die Gründungen und Unterstützung der ICD - SHGs erforderte einen Aufwand von € 8.551,59 = 17,2 %. Drei Jahre nach der Gründung unseres Bundesverbandes befinden wir uns immer noch in der Aufbauphase. Die Öffentlichkeitsarbeit stellt immer noch einen großen Kostenblock dar; € 14.798,08 = 29,8 % der Gesamtauf-
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wendungen wurden dafür bereitgestellt. Für den sensiblen Bereich der Verwaltung, konnten erfreulicherweise die Aufwendungen auf € 7.125,75 = 14,3 % der Gesamtausgaben beschränkt werden. Dies ist ein anerkannt niedriger Satz und ist dem großen ehrenamtlichen Engagement der Vorstandsmitglieder geschuldet. In diesem Ergebnis zeigt sich, wie sehr sich Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. bemüht, anvertraute Gelder möglichst wirtschaftlich zu verwenden.
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Mit etwa 5,5 % der Gesamteinnahmen sind die Mitgliedsbeiträge äußerst gering. Aus diesem Grunde steht die Mitgliedergewinnung neben der Neugründung von ICD-Selbsthilfegruppen auch 2010 im Vordergrund unserer Arbeit. Für unseren Bundesverband und seine dauerhaft gesicherte finanzielle Entwicklung ist es äußerst wichtig, über eine starke Mitgliederbasis zu verfügen.
Mitgliedsbeiträge Zuschüsse Spenden Sonstige Einnahmen Rücklagenentnahme: Gesamt:
2.548,00 € 25.828,90 € 17.777.90 € 1.080,00 € 2.465,23 € 49.700,03 €
= 5,1 % = 52,0 % = 35,7 % = 2,2 % = 5,0 % = 100,0 %
Peter Esterl, Geschäftsführer
Einnahmen
Ausgaben
Wir bedanken uns bei den Defi - Herstellerfirmen für ihre Unterstützung:
Wir bedanken uns bei GKV - Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene bei:
Wir bedanken uns für Projektförderungen bei:
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Bericht der Geschäftsführung - 2. Halbjahr 2009 1. Juli 2. Juli 22. Juli 1. August 3. August 14./16. August
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26. August 2009 8. September 2009 10. September 2009 17. September 2009 23. September 2009 24. September 2009 26./27. Sept. 2009 29. September 2009 30. September 2009 30. September 2009 8./10. Oktober 2009 16./18. Okt. 2009 26. Oktober 2009 28. Oktober 2009 3. November 2009 12. November 2009 13./14. Nov. 17. November 18. November 23. November
2009 2009 2009 2009
25. November 2009 27. November 2009 1. 2. 3. 5. 15.
Dezember Dezember Dezember Dezember Dezember
2009 2009 2009 2009 2009
15. Dezember 2009 15. Dezember 2009 21. Dezember 2009 31. Dezember 2009
Informationsveranstaltung zur Gründung einer ICD - SHG in Ravensburg, Baden Württemberg Betreuungsbesuch ICD - SHG München - Bogenhausen Konstituierendes Treffen der ICD - SHG in Ravensburg ICD - Aktuell Ausgabe 5 (800 Stück) Konstituierendes Treffen der ICD - SHG Kempten Seminar B: Gruppendynamische Prozesse verstehen und richtig handeln in Rotenburg a. d. Fulda Informationsveranstaltung zur Gründung einer ICD - SHG im Krankenhaus Hetzelstift, Neustadt an der Weinstraße, Rheinland-Pfalz Online-Befragung der NAKOS : Junge Menschen in der Selbsthilfe Einheitlicher Defi - Ausweis: Kontaktaufnahme zu Univ.-Prof. Dr. med. Bernd W. Böttiger; Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Universitätsklinikum Köln Besprechung mit Chefarzt Prof. Dr. med. Hans Hölschermann wg. Aufbau der Defi (ICD) SHG Hochtaunus Treffen mit der Autorin des Buches: "Mein Defi mein Rolli und ich" Gespräch mit Herrn Prof. Schauerte Klinikum Aachen wg. Gründung einer Selbsthilfegruppe Besprechung mit Bundesverband Herzkranke Kinder e.V. (BVHK e.V.) wg. Zusammenarbeit Kinder-/Jugend-Defi SHG 10. Vorstandssitzung in Bad Nauheim Informationsveranstaltung zur Gründung einer SHG im Zentralklinikum Augsburg Besprechung mit Kardiologen Dr. med. Hoffmann in Marburg wg. Gründung einer SHG für Marburg und Umland Vereinsmitglieder: 7 Gründungsmitglieder, 23 SHGs mit 902 Personen, 60 Einzelmitglieder, + 4 Kliniken 33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und 20. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie in Dresden Seminar: Gruppenleitung und Moderation einer Selbsthilfegruppe; Arzt - Patienten - Seminar in Rotenburg a. d. Fulda Trauerfeier für Gruppensprecher Fritz Grube; ICD-SHG Hamburg Informationsveranstaltung zur Gründung einer SHG in der AOK Geschäftsstelle Landshut Vorstellungsgespräch mit Deutscher Herzstiftung (Vorsitzender Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker und Geschäftsführer Martin Vestweber) Besprechung mit Dr. Kriebel, Dr. Krause und Prof. Dr. Paul im Kinderherzzentrum Göttingen; Besprechung mit Frau Bauer Herzkind e. V. wegen Gründung einer Kinder-/Jugend-SHG Informationsveranstaltung - Gründung einer ICD-SHG KKH Erlabrunn und Tag der offenen Tür Konstituierende Zusammenkunft Defi-SHG Landshut Arzt-/Patientenseminar Klinikum Landshut Antrag auf kassenartenübergreifende Gemeinschaftsförderung nach § 20c SGB V bei der GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe auf Bundesebene Informationsveranstaltung zur Gründung einer Defi SHG in Marburg, Internistische Gemeinschaftspraxis Marburger-Internisten.de Zuwendungsantrag bei Bundesministerium für Gesundheit für Veranstaltungen über und zur Gründung von Defi (ICD) Selbsthilfegruppen und die Durchführung von 2 Seminaren in 2010 ICD - Aktuell Ausgabe 6 (1.000 Stück) Konstituierende Zusammenkunft DHG Augsburg Gruppe 1 Konstituierende Zusammenkunft DHG Augsburg Gruppe 2 Informationsveranstaltung zur Gründung einer SHG im Herz-Zentrum Bad Krozingen Zuwendungsantrag „Bundesministerium für Gesundheit“ für eine Studie mit Menschen mit einem implantierten Defibrillator (ICD) - in Kooperation des Herz- und Kreislaufzentrums Rotenburg a. d. Fulda mit dem angegliederten Institut für Klinische Forschung Informationsveranstaltung zur Gründung einer SHG im Krankenhaus Erding Förderantrag bei AOK PLUS für Sachsen und Thüringen über Anschubfinanzierung für einen (rechtlich un-) selbständigen Landesverband Sachsen Verwendungsnachweis 2009 an das Bundesverwaltungsamt Köln über die Bundeszuwendung 2009 Vereinsmitglieder: 7 Gründungsmitglieder, 25 SHGs mit 961 Personen, 74 Einzelmitglieder, 4 Kliniken
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Landesverband Sachsen gegründet! Die Mitgliederversammlung hat in Rotenburg a. d. Fulda beschlossen, im Bundesland Sachsen als Pilotprojekt innerhalb von Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. einen rechtlich unselbstständigen Landesverband zu gründen. Als Landesbeauftragter wird im Rahmen des Pilotprojektes Herr Hans-Peter Kühn, Sprecher der DefiSHG Chemnitz und Umgebung und kommissarischer Sprecher der Defi-SHG Erlabrunn-Erzgebirge, 09130 Chemnitz bestellt. Wir danken der AOK Sachsen - Thüringen, die für dieses Pilotprojekt Fördermittel zur Verfügung gestellt hat. Wir
hoffen, mit dieser Unterstützung in Sachsen in nächster Zeit mehrere neue Defi SHGs gründen zu können. Einen herzlichen Dank an Hans - Peter Kühn, der diese Aufgabe mit Freude übernommen hat. Wir bitten die Mitgliedsgruppen in Sachsen, den Landesbeauftragten für Sachsen, Hans-Peter Kühn, in seiner Aufgabe kraftvoll zu unterstützen. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass durchaus Interesse daran besteht, auch in anderen Bundesländern Landesbeauftragte zu bestellen. Peter Esterl
Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. auf dem Kardiologenkongress vertreten! 1. Vorsitzender Karl-Heinz Westphal und Geschäftsführer Peter Esterl mit Ehefrau Pauline stellten auf der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie vom 7. bis 10. April 2010 unseren Bundesverband zahlreichen interessierten Kongressbesuchern vor. Viele interessante Kontakte konnten neu geknüpft werden.
Vorsitzender Karl-Heinz Westphal und Mitglied Pauline Esterl
Prof. Dr. med. Hans Hölschermann; HochtaunusKliniken gGmbH im Krankenhaus Bad Homburg
Dr. Hubertus von Korn, Chefarzt Med. Klinik I, Krankenhaus Hetzelstift, Neustadt/Weinstraße
PD Dr. Bernhard Zrenner, Chefarzt Med. Klinik I, Krankenhaus Landshut
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PD Dr. Andreas Götte, St. Vincenz-Kranken-Haus Paderborn
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Dr. Jochem Stockinger, Herz-Zentrum Bad Krozingen
Herznachrichten Liebe ICD`ler, auf Grund von Anregungen in der Jahrestagung im März diesen Jahres hier der erste Artikel unter der neuen Rubrik „Herznachrichten“. Für Anregungen und Vorschläge für weitere Themen wäre ich sehr dankbar. Dr. med. Klaus Edel Viagra® Viagra® - wer kennt es nicht. Es ist nicht nur das wohl bekannteste, sondern auch das wohl beliebteste Potenzmittel unserer Zeit. Die blaue Wunderpille wurde 1998 von dem Pharmaunternehmen PFIZER in den Markt eingeführt, um Nashornpulver, Haifischflosse und andere mystische Rezepturen zu ersetzen - ein Hightech-Medikament, dessen Wirkung dem wissenschaftlichen Nachweis stand hielt. Mit Viagra® lässt es sich Geschäfte machen. Die Internetangebote und die damit verbundenen Spam-Mails nehmen seit vielen Jahren kein Ende. Doch Vorsicht -
Viagra® gehört zu den verschreibungspflichtigen Medikamenten und ist ohne Rezept nicht erhältlich. Wer etwas anderes behauptet bringt damit Menschen in Gefahr. Weltweit haben fast 20 Millionen Männer das blaue „Erektionswunder“ Viagra® eingenommen, Schätzungen zufolge jeder vierte Mann jenseits des 65. Lebensjahres. Es wurde als Zaubermittel gefeiert und geriet wegen Nebenwirkungen unter Beschuss. Der Wirkstoff in Viagra® heißt Sildenafil und soll für den Herztod von 117 Männern verantwortlich sein. Genaue Analysen konnten diese Schreckensmeldung nicht bestätigen.
Wirkungsweise von Potenzmittel wie Viagra®, Cialis®, Levitra®, Kamagra®: An der Muskulatur der Blutgefäße hemmt Viagra® gezielt das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5), das an der Signalverarbeitung innerhalb der Muskelzelle beteiligt ist. In der Folge weiten sich die Penisarterien, Blut fließt in den Schwellkörper und es kommt zur Erektion. Bis die Wirkung eintritt, vergehen etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde. Cyclisches Guanosinmonophosphat (cGMP) ist für die Erektion und PDE-5 für das Nachlassen derselben
verantwortlich. Stehen beide Substanzen im Gleichgewicht, ist eine normale Erektion möglich. Bei einer „Systemstörung“ kann zwar eine Erektion erfolgen, doch lässt diese meist frühzeitig wieder nach. Viagra® hemmt PDE-5, so dass cGMP länger im Umlauf ist und so die Erektion länger aufrechterhalten bleiben kann. Viagra® wirkt bis zu vier Stunden und nur bei sexuell erregten Männern. Die sexuelle Lust und eine damit verbundene Erektion kann mit Viagra® nicht erzwungen werden.
Mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Viagra® Viagra® ist ein Medikament und somit nicht frei von Nebenwirkungen. Um die Nebenwirkungen auf ein Minimum zu reduzieren ist es unbedingt erforderlich, vor der erstmaligen Verschreibung von Viagra® eine umfassende ärztliche Untersuchung und Aufklärung zu erhalten. Zu den üblichen Nebenwirkungen zählen: Kopfschmerzen (53 %) Entzündungen der Nasenschleimhaut (24 %)
Gesichtsrötungen mit Hitzegefühl (21 %) Übelkeit und/oder Magenbeschwerden (18 %) Schwindel (9 %) und Sehstörungen (9 %). Als sehr seltene Nebenwirkung bekannt sind über Stunden anhaltende Dauererektionen, die nicht selten als äußerst schmerzhaft empfunden werden. Männer mit schweren Magen-, Darm-, und Lebererkrankungen und niedrigem Blutdruck sollten Viagra® nicht einnehmen. Bei
Seite 10 gleichzeitiger Einnahme von nitrathaltigen Medikamenten kann es zu starkem Blutdruckabfall und zu Herzstichen kommen, da deren Wirkung durch die Einnahme von Viagra® erheblich verstärkt wird. Immer wieder liest man, dass Viagra® nicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen werden soll. Diese generelle Empfehlung hat 11.000 Jahre Erfahrungen mit Viagra® Nach der Einführung von Viagra® ist die Zahl der Studien stetig gewachsen und damit die Erfahrung mit dieser Substanz enorm gestiegen. Nun sind Aussagen über die Wirksamkeit des Medikamentes bei fast jeder Erkrankungsursache möglich und auch seltene Nebenwirkungen wurden aufgedeckt. Die bislang größte Überblicksstudie analysierte Daten von insgesamt 6.600 Männern. Die Ergebnisse: 85 Prozent der Studienteilnehmer berichteten nach Einnahme des Präparates über mindestens einen geglückten Geschlechtsverkehr, 75 Prozent gaben an, die Erektionsfähigkeit habe sich im Behandlungszeitraum deutlich verbessert. Mit 50 Milligramm Viagra® sollte begonnen werden. Führt eine erste Einnahme der Tablette nicht zum gewünschten Erfolg, so ist eine Erhöhung der Dosis auf 100 Milligramm möglich. Falls 50 Milligramm schon sehr gut helfen, kann die Dosis halbiert werden. Fettes Essen kann die Aufnahme des Wirkstoffs in Magen und Darm erschweren, weshalb allzu üppige Mahlzeiten nicht zu empfehlen sind. Häufig stellt sich die Wirkung auch erst nach mehrmaliger Anwendung ein. Der Grund dafür ist die mit der Zeit verbesserte Durchblutung des Penis. Aber
Home-monitoring oder: Wozu mit Patienten reden? Frei nach dem gleichnamigen Vortrag anlässlich der Jahrestagung des Bundesverbandes Defibrillator Deutschland 14. März 2010 Erfreulicherweise steigen die Implantations-Zahlen für Defis/ICD immer weiter, nachdem dies nachgewiesenermaßen eine effektive und lebensrettende Therapie darstellt. Aber: In der Folge platzen auch die meisten Ambulanzen bzw. Praxen, in denen die Nachsorge erfolgt, inzwischen aus allen Nähten. Patienten müssen für Routinekontrollen immer längere Wartezeiten auf sich nehmen. Nachdem zunehmend auch mehr ICDs zur Primärprävention implantiert werden, sind vermehrt Kontrollen nötig, ohne dass dabei Umprogrammierungen erforderlich werden. Hier könnte möglicherweise die „Telemedizin“ oder das „home-monitoring“ eine Möglichkeit darstellen, Nachsorge-Zentren zu entlasten, dem Patienten Wartezeiten zu ersparen oder gar zusätzliche Sicherheit zu bieten. Aufgrund der zunehmenden Möglichkeiten, die uns die Technik bzw. die Hersteller-Firmen zur Verfügung stellen, wurden auch Defibrillator Deutschland immer mehr Fragen zum home-monitoring gestellt, was uns vom Vorstand veranlasste, diesem Thema einen eigenen Platz im Rahmen der Jahrestagung 2010 einzuräumen. Der
Mai 2010 keine Gültigkeit, sondern ausschließlich der Gebrauch bei zusätzlicher Gabe von Nitro-Präparaten wie z.B. Isoket®, Ismo® und Mono Mack®. Für Menschen mit ICD ist möglicherweise interessant dass Viagra® keinerlei Herzrhythmusstörungen auslöst und den Lungengefäßdruck eher senkt.
auch psychische Faktoren spielen eine Rolle. Durch Viagra® alleine tut sich nämlich gar nichts! Nur wenn ein ausreichender sexueller Reiz ins Spiel kommt, kann das Mittel seine Wirkung entfalten – gegen Lustlosigkeit ist es leider machtlos… Quellenangaben: www.netdoktor.de www.sanego.de www.online-artikel.de/article/wirkung-und-nebenwirkung-vonpotenzmittel-wie-viagra-cialis-levitra-kamagra-40318-1.html
Dr. med. Klaus Edel Chefarzt im Zentrum für kardiologische Rehabilitation & Prävention Innere Medizin-Kardiologie, Diabetologe DDG Sportmedizin, Rehabilitationswesen Heinz-Meise-Straße 100 36199 Rotenburg a. d. Fulda Tel.: 06623 / 886105 Fax: 06623 / 886132
[email protected] www.defibrillator-deutschland.de
Begriff „Telemedizin“ beschreibt als Überbegriff alle Verfahren, bei denen Diagnostik oder Therapie erfolgen, ohne dass sich dabei Patienten und Arzt, Apotheker oder anderer professioneller Helfer räumlich oder zeitlich begegnen; z.B. inzwischen sehr häufig bei Radiologen, die ihre Kernspin- oder Computer- Tomographie-Bilder bzw. -Daten elektronisch austauschen. „Tele-monitoring“ oder „home-monitoring“ beschreibt hierbei die Überwachung eines Patienten ohne dessen Anwesenheit in der Klinik bzw. Praxis. Dass diese Techniken ausreichende Sicherheit bewiesen haben, schlägt sich u. a. in entsprechenden Empfehlungen für Mediziner nieder, in denen bereits unterschieden wird, wann sich Defi-Träger unbedingt persönlich zur Kontrolle vorstellen müssen, und wann eine telemedizinische Kontrolle eine Alternative darstellt. Aber ist diese Technik einfach nur sicher, oder bietet sie neben eines erhöhten Komforts auch weitergehende Vorteile für den Patienten? Hierfür gibt es m. E. noch keine eindeutigen Studien, die sich in ausreichendem Maße mit DefiTrägern beschäftigen, aber sehr wohl für Patienten mit Herzmuskelschwäche („Herzinsuffizienz“), die überraschende Ergebnisse zu Tage brachten. Als Beispiel soll so genannte TEN-HMS-Studie exemplarisch angesprochen werden. (Abb. 1) Hierbei wurden 426 Patienten in
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Abb. 1: Vergleichsgruppen in der TEN-HMS-Studie
drei verschiedene Gruppen eingeteilt und nachbeobachtet: Eine konventionell geführte Gruppe (mit normale Versorgung durch den Hausarzt/Krankenhaus) und eine weitere Gruppe, bei der zusätzlich regelmäßige Anrufe durch eine besonders geschulte Pflegekraft erfolgte (die sich u. a. nach dem Wohlbefinden, dem Körpergewicht und der aktuellen Medikation erkundigte), die aber auch von den Patienten angerufen werden konnte. Und schließlich eine Gruppe, die ergänzend angelernt wurde, sich zu wiegen, den Blutdruck zu messen und ein einfaches EKG abzuleiten, mit Geräten, die über die Telefonleitung diese Daten an ein entsprechendes Zentrum senden konnten. Die Ergebnisse haben nun die Telemedizin-Gemeinde aufgerüttelt: Patienten der Gruppe mit konventioneller Nachsorge leben im Vergleich mit den beiden anderen statistisch kürzer! Damit kann nun einerseits das homemonitoring nicht mehr - wie so oft - als Spielzeug abgetan werden, was inzwischen auch durch weitere nachfolgende Studien untermauert wurde. Andererseits ist aber, wie erwähnt, die Datenlage für Defi-Träger noch lange nicht so eindeutig, so dass hier ein massiver Bedarf an neuen Studien besteht, um die Situation ausreichend beurteilen zu können. Ein Überlebens-Vorteil durch die neue Technik für ICD-Träger ohne Herzinsuffizienz konnte bislang nicht nachgewiesen werden, fest steht jedoch, dass diese Form der Defi-Nachsorge den Patienten im Vergleich zur konventionellen, ambulanten und persönlichen Vorstellung nicht schadet. Dies führte zu der oben ange-
Abb 2: Übersicht der aktuellen home-monitoring-Systeme
Mai 2010 sprochenen Berücksichtigung in den Empfehlungen der Fachgesellschaften. Nun aber konkret zum home-monitoring bei ICDs: Vier der fünf Herstellerfirmen bieten inzwischen home-monitoring an, die letzte fehlende Firma, ela/sorin-group, will nach ihren Angaben im Herbst diesen Jahres nachziehen. Eine Übersicht ist in Abb. 2 dargestellt. Grundsätzlich ist folgendes Prinzip allen Systemen gemein: Daten aus dem Defi werden über einen aufgelegten Abfragekopf, der durch ein Kabel mit dem so genannten „Home-monitor“ verbunden ist, oder -zumeist- direkt per Funk an den Monitor gesendet. Dieser nimmt entweder über eine Telefon-Festnetz-Leitung oder über ein Handy-Netz Kontakt mit einem Server auf, sprich einem internetfähigen Computer, über den nun schließlich dem nachsorgenden Zentrum die Daten zur Verfügung stehen. Unterschiedliche Warnsysteme (automatisch oder über ein Call-Center) informieren nun bei auffälligen Befunden das Nachsorge-Zentrum und ggf. ergänzend den Patienten – das erfolgt je nach Firma über SMS, e-mail,
Abb. 3 Prinzip des Datenflusses beim home-monitoring
Fax oder Telefon, was oft sogar frei gewählt werden kann. (Abb. 3) Nun ergibt sich aber die Frage, wann Daten überhaupt gesendet werden; auch hier gibt es erhebliche Unterschiede in den Philosophien der einzelnen Firmen, wobei sicher keine der Weisheit letzter Schluss darstellt. So können zwingend täglich alle Daten abgefragt („der Monitor sucht seinen Defi“- optimal wäre im Schlafzimmer) und weitergeleitet werden oder nur, falls der ICD Fehlermeldungen abgibt. (Abb. 4, Seite 10) Teilweise legt auch das Nachsorgezentrum Intervalle zur Datensendung fest. In der Regel ist der Patient zusätzlich in der Lage, manuell eine Sendung der Daten zu starten, was die Beurteilung symptomatischer Episoden (wie Schwindelattacken oder Herzrasen) erheblich erleichtern kann. Dem kontrollierenden Arzt stehen schließlich an jedem internetfähigen Rechner die Daten zur Verfügung, wie er sie auch bei der direkten Kontrolle beurteilt; es können Messwerte der Elektroden, der Batterie ebenso interpretiert werden wie EKGs, die zu einem Schock oder anderen Therapieabgaben geführt haben. Über verschiedene Menüs ist man in der Lage, Abfragezeitpunkte, Ge-
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Mai 2010 Anrufbeantworter hat, zu verständigen? Wie muss mit Daten umgegangen werden, die möglicherweise auf eine Fehlfunktion hinweisen? Muss rund um die Uhr auf solche Informationen reagiert werden? Das ist sicher aufgrund der Personalsituation im Krankenhaus heutzutage gar nicht denkbar, aber juristisch noch Grauzone.
Abb. 4 Durch automatischen Alarm gesendetes EKG bei Kabelbruch
wichtung der Alarme etc. festzulegen. Dabei liegt naturgemäß die Tücke im Detail – jedes dieser Systeme bietet seine Vorteile, aber auch seine Schwächen, weswegen auch die nachfolgenden Anmerkungen eine rein persönliche, subjektive und unwissenschaftliche Einschätzung darstellen: Jeder, der schon mal im Internet gesurft hat, kennt Seiten, die einem von vornherein in der Bedienung entgegen kommen und andere, die unsympathisch wirken, völlig unabhängig davon, ob dies objektiv wirklich so ist oder gerade diese Seite einem anderen Anwender viel besser von der Hand geht. Genauso erlebt es auch der Nachsorgende bei der Bedienung der home-monitoringSeiten: Im Alltag zeigt das Biotronic-System, dass es am längsten auf dem Markt ist und daher seine Kinderkrankheiten längst überwunden hat; die Nutzung des Handy-Netzes bietet dabei auch zahlreiche Vorteile, so kommt der Monitor ohne Telefondose aus (wer hat die schon im Schlafzimmer?) – aber: Verblüffenderweise finden sich auch im Einzugsbereich des Herz- und KreislaufZentrums Rotenburg an der Fulda ausreichend Patienten im ländlichen Nordhessen und Thüringen -2010!- immer noch ohne Handy-Netz-Anbindung! Medtronic bietet den Vorteil, alle älteren Systeme - wenn auch mit zugegebenermaßen eingeschränkten Möglichkeiten - abfragen zu können, BostonScientific bietet eine bedienungsfreundliche Homepage, die eine fast identische Oberfläche zum Programmiergerät darstellt, was dem Mediziner Umdenken zwischen normaler Nachsorge und home-monitoring erspart. Des Weiteren sind eine blue-tooth-Waage & -Blutdruckmessgerät verfügbar (sh. die oben angeführte TEN-HMS-Studie), nebst eines Monitors, der über Touchscreen Symptome abfragen und an den Server senden kann. (Groteskerweise endet diese Abfrage mit den Worten „Wenn Sie Hilfe brauchen, rufen Sie Ihren Arzt an.“ – echter Fortschritt!) Das SJM-System hat automatisiert die Verständigung des Patienten übernommen, per Computer-Stimme (und mit entsprechender Computer-Geduld) – eine zunächst abstoßende Idee, die aber erhebliche Resonanz in jeder Defi-Ambulanz findet, in der tagtäglich eine unglaubliche Unruhe entsteht, wenn man Patienten telefonisch trotz mehrfacher Versuche nicht erreicht. Damit wird ein nicht unerhebliches Problem klar: Welcher Aufwand muss betrieben werden, um den Patienten, der z. B. keinen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das homemonitoring unbestreitbare Vorteile bietet: Gerade in ländlichen Gegenden sind teilweise erhebliche Entfernungen bis zum nächsten Nachsorge-Zentrum zu überwinden; dem Patienten sowohl die Anreise als auch teils erhebliche Wartezeiten zu ersparen und das für eine lediglich kurze, ambulante Routine-Kontrolle stellt einen nicht unerheblichen Vorzug dar. Wenn auch bislang nicht wissenschaftlich bewiesen, vermitteln die home-monitoring-Systeme häufig beiden Seiten, dem Patienten und dem nachsorgenden Arzt, ein zusätzliches Sicherheitsgefühl. Gerade bei Patienten, die z. B. wegen eines Elektrodendefekts einen inadäquaten Schock erleben mussten, wirkt die Möglichkeit vorzeitiger Alarm-Meldungen und EKG-Übermittlungen beruhigend. Dies kann im Einzelfall die psychisch belastende Situation eines solchen Patienten erheblich entspannen. In Einzelfällen kann die Sendung von EKGs bzw. vom Implantat erfassten Herzrhythmusstörungen die Therapie-Planung vereinfachen, ebenso wie die engmaschigere Nachsorge bei beginnender Batterie-Ermüdung; inwieweit dies aber auf die Gesamtheit aller Patienten übertragen werden kann, ist fraglich und muss noch weiter erforscht werden. Kardiologen sind zumeist technikverliebt, weswegen sie sich für die neue Technologie begeistern können. Immerhin wird ihnen möglich, eine ICD-Kontrolle über eine Distanz von Hunderten oder gar Tausenden von Kilometern durchzuführen, ohne dabei mit dem Patienten reden zu müssen. Und damit deuten sich schon erhebliche und noch lange nicht geklärte Probleme an: Zu einer sorgfältigen Defi-Kontrolle gehört mehr als eine rein technische Überprüfung der Funktionsfähigkeit des elektronischen Systems! (sh. auch den Vortrag über die ICD-Nachsorge im Rahmen derselben Jahrestagung, der ebenfalls in ICD Aktuell veröffentlicht werden wird) Es muss der gesamte Patient betrachtet werden. Allein der Anblick, wie der Patient die Ambulanz betritt, gibt Auskunft über seinen Allgemeinzustand. Hat er schon in Ruhe Luftnot, Schmerzen, Wasser in den Beinen, zeigt die ICD-Tasche eine Rötung, Entzündung oder lässt sich eine Schwellung tasten? Dies Alles und viel mehr kann mit dem klinisch erfahrenen Blick und Tastsinn des nachsorgenden Arztes ohne großen Aufwand in Sekunden beantwortet werden. Allesamt Fragen, die nur sehr eingeschränkt über home-monitoring zu klären sind. Des Weiteren werden viele Patienten -verständlicherweise- durch die anonyme Versorgung ohne direkten menschlichen Kontakt verunsichert, teilweise betrachten sie die Datenübertragung über Telefon bzw. Internet äußerst misstrauisch. Auch die endgültige Finanzierung des
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zusätzlichen Aufwandes ist noch unklar, ebenso wie der Umgang bzw. die Organisation des Datenanfalls, dessen Archivierung bzw. des Datenschutzes. Hier stehen noch zahlreiche Antworten aus, es muss ein allgemeiner Konsens gefunden oder gar entsprechende, weiterreichende Leitlinien formuliert werden - auch um aus der oben bereits angesprochenen juristischen Grauzone, die alle Beteiligten verunsichert, herauszufinden. Diese innovative Technik darf auf keinen Fall unkritisch eingesetzt werden, nachdem noch viele ungeklärte Fragen bzw. nicht unerhebliche Nachteile bestehen. Aber sie stellt auf jeden Fall für viele Patienten mit implantierten Defibrillator eine Bereicherung in der Nachsorge dar.
Man darf sich auf weitere zukünftige Entwicklungen und Verbesserungen freuen – oder mit den Worten des Aufklärers Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799): „Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“ Dr.med. Stefan Steiner Oberarzt Elektrophysiologie Kardiologische Fachklinik Direktor Prof. C. Vallbracht Herz- und Kreislauf-Zentrum Heinz-Meise-Str. 100 36199 Rotenburg an der Fulda
Seminarangebot: Unsere bisherigen Seminarangebote haben einen großen Anklang gefunden. Dies waren folgende Seminarthemen: A) Kommunikation in Selbsthilfegruppen (19. bis 21. September 2008) B) Konflikte in Selbsthilfegruppen lösen (8. bis 10. Mai 2009) C) Gruppenleitung und Moderation einer Selbsthilfegruppe (16. bis 18. Oktober 2009). Diese Seminarreihe wollen wir fortsetzen mit: D) Was macht meine Selbsthilfegruppe lebendig? Viele Selbsthilfegruppen kommen irgendwann einmal an den Punkt, wo das Gruppenleben neue Impulse braucht. In diesem Seminar wollen wir uns mit Methoden, Techniken und Ideen beschäftigen, die eine Selbsthilfegruppe lebendig machen. Termin: 11. bis 13. Juni 2010 Wo?
Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg a. d. Fulda Heinz-Meise-Str.100 36199 Rotenburg a. d. Fulda
Für die Seminarleitung konnten wir wieder Meike Fabian, Dipl.-Sozialpadagogin und Supervisorin (DGSv), Gründerin und Mitarbeiterin der Selbsthilfekontaktstelle Kreis Lippe 32756 Detmold gewinnen. Wir beginnen am 11.Juni um 17.00 Uhr und enden am 13.Juni um ca.12.00 Uhr! Die Kosten für Vollverpflegung und zwei Übernachtungen betragen für Mitglieder im Bundesverband Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. für Nichtmitglieder erheben wir einen Betrag von
€ 110,00 € 210,00
Anmeldung erbeten bis 20. Mai 2010 an: Karl-Heinz Westphal 1. Vorsitzender Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Am Holsterberg 11 33039 Nieheim Den Kostenbeitrag kassieren wir beim Seminar. Da die Teilnehmerzahl auf 14 Personen begrenzt ist, bitte schnell anmelden!
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Aus den Selbsthilfe Gruppen Neue Defi SHG in Bad Krozingen Am Freitag, 26. Februar 2010 trafen sich im HerzZentrum Bad Krozingen interessierte Menschen mit implantiertem Defibrillator (ICD) und Angehörige zur Gründung einer Selbsthilfegruppe (SHG). Initiiert wurde diese Aktion durch die Rhythmologische Abteilung und das Patienten-Informations-Zentrum (PIZ) des HerzZentrums. Bereits im Dezember 2009 fand eine Auftaktveranstaltung zu Aufgaben und Zielen von Selbsthilfegruppen statt. Herr Westphal – 1. Vorsitzender des Bundesverbands der Defi (ICD) Selbsthilfegruppen – Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. – war bereits zur Auftaktveranstaltung und jetzt zur Gründungsversammlung anwesend und konnte mit seinen Erfahrungen wichtige Informationen zur Gründung einer SHG einbringen. Das Herz-Zentrum Bad Krozingen wird die neu gegründete Selbsthilfegruppe fördern, indem Räumlichkeiten für regelmäßige Treffen zur Verfügung gestellt werden, auf das Bestehen der Selbsthilfegruppe vor Ort hingewiesen und durch die Mitarbeiter des PIZ Unterstützung angeboten wird. Der Erfahrungsaustausch unter Betroffenen wird oft von Patienten und ihren Angehörigen als wertvolle und ermutigende Hilfe gesehen. Der gegenseitige Austausch und die Gespräche beziehen sich im Schwerpunkt auf Fragen zur Bewältigung der Krankheit im Alltag. Weitere Themen sind Ängste und Unsicherheiten nach einer Implantation eines ICDs. Aus dem Herz-Zentrum begleiten als Ehrenmitglieder folgende Personen die SHG: Rhythmologische Abteilung /
OA Dr. Stockinger, Funktionsarzt Dr. Schiebeling und Carmen Schade, pflegerische Abteilungsleitung der rhythmologischen Station sowie Claudia Imbery, Leitung Patienten-Informations-Zentrum (PIZ). Das PIZ ist Ansprechpartner für die Selbsthilfegruppe ICD. Für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des PIZ von Montag bis Freitag von 11-15 Uhr gerne zur Verfügung. Telefon: 07633/402-5300 Email:
[email protected] Das nächste Treffen findet am Freitag, 09. April 2010 um 16 Uhr im VIP Raum des Herz-Zentrums Bad Krozingen statt.
Teilnehmer der Gründungsversammlung am 26.Februar 2010 mit Herr Westphal, Herr Dr. Schiebeling, Frau Schade (im Hintergrund) und Mitarbeiter des PIZ.
Aktivitäten der Defi-Selbst-Hilfe-Gruppe Freising Die Freisinger Gruppe hat sich für ihre diesjährige Informationsfahrt einmal was anderes einfallen lassen. Standen in den letzten beiden Jahren die Besichtigung und Information von Reha Einrichtungen im Vordergrund (2008 Reha Klink St. Irmingard in Prien am Chiemsee / 2009 Reha Klink Höhenried in Tutzing am Starnbergersee), so suchen die Freisinger heuer den Austausch mit anderen Defi-Gruppen. Hintergrund ist hier die gute Erfahrung aus dem letzten Jahr. Bei der Informationsfahrt nach Höhenried schlossen sich der Sprecher der Münchner Defi-Gruppe Bogenhausen, Simon Helterhoff und seinem Stellvertreter Josef Förg, der Freisinger Gruppe an. Der interessante Austausch der stattfand und die Freundschaften die hierbei geschlossen und über das Jahr gepflegt wurden, wollten wir in diesem Jahr durch ein Treffen mit anderen Defi-Gruppen erweitern. Geplant ist ein Treffen mit den Mitgliedern der DefiGruppe Mühldorf am Inn. Sollten bei der Planung noch Plätze im Bus frei sein, möchten wir diese den Mitgliedern der Defi-Gruppe Erding anbieten. Dadurch könnten sich gleich zwei weitere Defi-Gruppen kennen lernen. Themen die dann zu Sprache kommen könnten wären z.B. „Was macht Ihr im Bereich Öffentlichkeitsarbeit damit neue
Mitglieder in die Gruppe kommen?“ oder „Wie werden neue Mitglieder in der Gruppe aufgenommen“. Doch bis dahin ist noch etwas Zeit. Der Ausflug ist für den 07. Juli geplant. In der Zwischenzeit wird es einen kleinen Fernsehbeitrag zu unserer Gruppe geben. Im Mittelpunkt wird hier unser jüngstes Mitglied, Olivia 13 Jahre alt, stehen. Beim Erscheinen dieser Ausgabe von ICD-Aktuell wird der Beitrag schon im Fernsehen gelaufen sein. Wer Internet hat kann sich den Beitrag unter www.swr.de, Suchbegriff Odysso, ansehen. Udo Naujocks Bild: Peter Esterl
Die Freisinger Gruppe
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Die SHG-Würzburg berichtet Besichtigung von Biotronik in Berlin Gemeinsam mit der Defi SHG Berlin besuchte unsere Gruppe am 22.05.09 die Herstellerfirma Biotronik in Berlin. Es war für beide Gruppen sehr interessant zu erfahren wie Biotronik entstand und die Firma sich bis heute entwickelt hat. Uns wurde gezeigt wie ein Defibrillator (ICD) produziert wird und man erklärte uns die Implantation, damit er in unserem Körper seinen "Dienst" erfüllt. Der Besuch bei Biotronik war nicht das einzige Ziel unserer Informationsfahrt, sondern auch das Treffen mit der Berliner Selbsthilfegruppe. Wir tauschten unsere Erfahrungen über Aktivitäten und Ziele unserer Gruppen aus und konnten Anregungen für unsere Gruppenarbeit sammeln. Der Erfahrungsaustausch mit den Mitgliedern war ein voller Erfolg. Besonders Gruppenmitglieder, die noch nicht das Vertrauen zu ihrem Defi oder Probleme im täglichen Leben mit dem Defi haben, konnten von dieser Informationsfahrt profi-
tieren. Es war in jeder Hinsicht ein toller, erfolgreicher Tag und "Berlin ist immer eine Reise wert". Brigitte Fischer
Liebe Mitglieder (Einzel- oder Gruppenmitglieder), wir bemühen uns, 3 - 4 mal jährlich, aus dem Verbandsgeschehen zu informieren. Es wäre aber auch interessant zu wissen, was Sie interessiert und bewegt. Aus diesem Grunde wieder unser Aufruf: Senden Sie uns bitte ihre Beiträge: ° Berichte über interessante Aktivitäten in der Gruppe, wie z. B. Vorträge, Informationsfahrten etc. ° Gemeinsame Aktivitäten mit Rettungsdiensten, Krankenkassen, Krankenhäusern etc. ° Besondere Vorkommnisse im Zuschusswesen (§ 20 c SGB V). ° Informationen über Änderungen in Ihrer Gruppe (z. B. Gruppensprecher) ° Anregungen, was z. B. im Rahmen der Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ladwig näher untersucht werden soll. Das Redaktionsteam
Aufnahmeantrag hier bitte abtrennen
Geschäftsstelle Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Griesbergweg 5 85354 Freising
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Wir empfehlen diese Seite Ihrer besonderen Aufmerksamkeit!
Werden Sie Mitglied bei Defibrillator (ICD) Deutschland e. V. Unser Bundesverband hat in der kurzen Zeit seines Bestehens eine beachtliche Wegstrecke geschafft. Dies gibt uns Mut, unsere Ziele konsequent weiter zu verfolgen. Heute erfolgreiche und viel beachtete Selbsthilfeorganisationen haben wie wir in kleinen Schritten begonnen. Wichtig für uns ist nicht nur die Anerkennung, dass unser Engagement hilft, das Problembewusstsein in der Öffentlichkeit zu steigern. Wichtig ist, dass wir vielen Ratsuchenden helfen können. Dies gelingt umso besser, je mehr uns darin unterstützen.
Deshalb: "Stärken Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft!" Es ist uns sehr wichtig, dass auch bereits bestehende Defi-SHGs Mitglied werden. Bitte denken Sie daran, der Mitgliedsbeitrag für die Selbsthilfegruppe wird über die Förderung bei den gesetzlichen Krankenkassen ersetzt.
Unten befindet sich ein Aufnahmeantrag. Bitte füllen Sie ihn aus, schneiden ihn aus und stecken ihn in ein Fensterkuvert Herzlichen Dank!
Impressum: Defibrillator (ICD) Deutschland e. V.
Mitgliedsbeiträge Einzelmitglied
12,00 € jährlich
Verantwortlich für Ausgabe 7: Peter Esterl Griesbergweg 5, 85354 Freising Tel.: 8161- 232802
[email protected]
Mitgliedschaft einer Defi-Selbsthilfegruppe Mitgliedschaft einer Klinik
50,00 € jährlich 200,00 € jährlich
Satz & Gestaltung: Yvonne Naujocks Bachstraße 10, 85414 Kirchdorf Druck: Druckerei Asmus, Wuppertal Auflage: 1000 Stück
Aufnahmeantrag hier bitte abtrennen Aufnahmeantrag Hiermit beantrage/n ich/wir die Mitgliedschaft im Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. Gruppe / Klinik usw.
Personenzahl
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Geb.
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PLZ / Ort
Straße / Nr.
Tel.
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Einzugsermächtigung Gleichzeitig erteile ich hiermit dem Defibrillator (ICD) Deutschland e.V. (bis auf Widerruf) die Einzugsermächtigung für meinen/unseren Jahresbeitrag. Natürliche Personen 12,00 €, Gruppen oder Fördermitgliedschaft mindestens 50,00 €, Kliniken usw. 200,00 € Bank
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