DUH Workshop Lebendige Flüsse I Düsseldorf
Die geplante Rheinvertiefung in NRW aus Sicht eines Umweltverbandes
18.06.2014
. Klaus Markgraf-Maué NABU-Koordinationsstelle Rhein
Gliederung
Einleitendes Flussnatur Rheinvertiefung – Abladeverbesserung
Fazit
Fluss
Dynamik hoher Energieumsatz Komplexität
Wasserstraße
Berechenbarkeit Standardmaße Konstanz
Die Nutzung von Flüssen als Wasserstraßen und ihr Erhalt als vielfältige Gewässerökosysteme sind gegenläufige Ziele.
Perspektive?
Bundesautobahn mit Straßenbegleitgrün
Bundeswasserstraße mit Gehölzen
Lebensader Rhein
Binnenschifffahrt ist nur dann relativ umweltfreundlich, wenn koexistent mit (naturnahen), vielfältigen Flussökosystemen und –landschaften!
Das Standardprofil lässt wenig Raum für die vielfältigen Lebensgemeinschaften des Stroms.
Umfangreicher Handlungsbedarf ! Schöll (2009): Makrozoobenthos „Der Zustand dieser Rheinstrecke (schiffbarer, ausgebauter Rhein) kann als mäßig bis unbefriedigend, in einigen Bereichen am Niederrhein als schlecht bezeichnet werden.“
.....und herausragender Flusslebensraum zwischen Alpen und Nordsee.
Schlammling
Nadelsimse
NATURA 2000 Flusshabitate und Arten von europäischer Bedeutung Wiedereinführung Maifisch
Nordseeschnäpel
Meerneunauge
Maifisch
Lachs
FFH Gebiet „Rheinfischschutzzonen Emmerich – Bad Honnef“
Maifisch – Wiederansiedlung LIFE - Projekt
FFH-Gebiet Urdenbach – Kirberger Loch - Zonser Grind
Engpassdiskussion Engpässe auf 10% der Strecke behindern Wirtschaftlichkeit der gesamten Relation.
.....und herausragender Flusslebensraum zwischen Alpen und Nordsee.
Perspektivwechsel 90% der Strecke sind überdimensioniert und bieten damit erhebliches Potenzial / Spielräume für die dringend benötigten morphodynamischen Prozesse. Erhebliches ökologisches Optimierungspotenzial ohne Beeinträchtigung der Wasserstraße.
Engpassdiskussion Niedrigwasser-Engpass Mittelwasser-Engpass Engpassdiskussion Engpässe auf 10% der Strecke behindern Wirtschaftlichkeit der gesamten Relation.
Perspektivwechsel 90% der Strecke werden in überdimensionierter Form und damit volkswirtschaftlich und ökologisch abträglich unterhalten. Erhebliches ökologisches Optimierungspotenzial ohne Beeinträchtigung der Wasserstraße.
Klimawandel anhaltendere Niedrigwasserphasen
Foliengrundlage von STENGLEIN
GlW
2m
2,5 m
2,8 m
Schematische Prinzipskizze
GlW
2m
2,5 m
2,8 m
Einengung des Abflussprofils Zur Vergrößerung der Abladetiefe Schematische Prinzipskizze
Rheinufer, 04.Mai 2011
81cm Pegel Emmerich (GlW)
Rheinufer, 01.Dez. 2011
34 cm Pegel Emmerich (GlW – 46 cm)
Hydraulische Belastung
aus Gesing, C. (2010): Hydraulische Belastungen am Ufer aus Schifffahrt und Abfluss.- Kolloquium „Alternative technisch-biologische Ufersicherungen an Bundeswasserstraßen. BAW, 26. 10.2010, Hannover
Köln, 31. August 2008, Projekt „Flussufer im urbanen Raum“
emnid Repräsentativbefragung „Flüsse und Flussgebiete“, August 2008 Neun von zehn Deutschen befürworten auch Investitionen, die nur zur Schönheit der Flusslandschaft beitragen und keinen direkten Nutzen für Verkehr und Freizeit haben.
Aale mit Schäden durch Wasserkraftturbinen Aus: Lecour, Rathcke: Schädigung von Fischen durch Wasserkraftanlagen; 26. BWK Bundeskongress, 22.-24. September 2011 in Wernigerode.
Rheinufer, 03.Juni 2011
1805/1806 Tranchot
1874
Rheinstrombauverwaltung
1957 Stadtplan Neuss
Köln, 31. August 2008, Projekt „Flussufer im urbanen Raum“
emnid Repräsentativbefragung „Flüsse und Flussgebiete“, August 2008 Neun von zehn Deutschen befürworten auch Investitionen, die nur zur Schönheit der Flusslandschaft beitragen und keinen direkten Nutzen für Verkehr und Freizeit haben.
D - Vollmerswerth Rhein-km 734 – 735, rechtes Ufer FFH Gebiet „Rheinfischschutzzonen Emmerich – Bad Honnef“
Strang A1, Oktober 2009 Klaus Markgraf-Maué, 24.04.2009
Strang A1, Oktober 2010
Strang A1, Oktober 2011
Konzepte / Ansätze „Rinne in der Rinne“
Ansätze ? „Rinne in der Rinne“
Schematische Prinzipskizze
Ansätze ? Reduzierung der Breite der Fahrrinne
Schematische Prinzipskizze
Flexible Fahrrinne
Arbeitsgruppe Engpassanalyse Rhein
Handlungsschritte zur Optimierung:
Sohlenstabilisierung Die ungleichmäßige Sohlenentwicklung im Querschnitt z.B. mit der Ausbildung von tiefen Rinnen und Kolken in der „Außenkurve“ und von Flachwasserbereichen im Gleithang stellt einen zentralen Faktor der natürlichen Strukturbildung dar. Insofern ist jede Einschränkung dieser Formbildungsprozesse grundsätzlich ökologisch abträglich. Die ausbaubedingte, fortlaufende Eintiefung der Rheinsohle auf wesentlichen Streckenabschnitten des Niederrheins hat dagegen weitreichende negative Auswirkungen auf den Wasserhaushalt der angrenzenden Auen. Maßnahmen, die hier auf den Stopp der weiteren Eintiefung oder sogar auf die Anhebung derselben zielen, können daher durchaus auch ökologisch vorteilhaft oder erforderlich sein.
Einzelfall zu betrachten und zu bewerten
Zusammenfassung
Einengung Abflussprofil Nivellierung Strömungs- und Substratdiversität Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit und Sohlschubspannung Sohlstabilisierung / Grobkornanreicherung / Sohlpanzerung Abnahme der Morphodynamik Verlandungstendenz der Buhnenfelder Verstärkung der „kanalartigen Struktur“
Zusammenfassung
Vergrößerung der Fahrrinne Wasserstandsneutral ? Zunahme des Abflussanteils, der auf die Verkehrsfunktion entfällt Abnahme Habitatfunktionen Verlust von Ausweichmöglichkeiten bei geringem Abfluss Schiffsbewegungen, Schraubenstrahl, Flachwasserbereiche
Zusammenfassung
Potenziale und Aspekte Engpässe Wasserstraße Überkapazitäten; Suchräume für Revitalisierung Engpassanalyse und ökologische Ziele integrieren
Entwicklung Steuerungstechnik, Telematik Weniger starr vorgehaltene Fahrrinne, mehr Flexible Steuerung FFH-Wanderfischgebiete im Rhein Entwicklungskonzepte
Fazit
Abladeverbesserung - Rheinvertiefung
Verringerung des Abflussanteils in der Fahrrinne Stützung / Erhöhung des Wasserspiegels bei Abflüssen kleiner MHQ Reduzierung des Befestigungsbedarf Nutzung von Revitalisierungspotenzialen in „überdimensionierten“ Abschnitten
Fazit Abladeverbesserung - Rheinvertiefung Verschlechterungsverbot WRRL
Weiterer Ausbau zur Förderung immer größerer Schiffseinheiten Sackgasse
Gesamtkonzept zur Sanierung des Rheinabschnittes unter Einbindung angepasster Schifffahrt.
.....und herausragender Flusslebensraum zwischen Alpen und Nordsee.
Vielen Dank !
Klaus Markgraf-Maué NABU-Koordination Rhein Im Hammereisen 27 E 47559 Kranenburg Tel: 02826 91876-02
[email protected]