TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN UND ARCHITEKTURTHEORIE

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

MODUL 19 SEMINAR IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN Dr. DI Erich Lehner

KATHRIN DRECHSLER 9526252 WS 2002/2003

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

DER CHINESISCHE GARTEN

Die Bedeutung des Gartens als Zentrum

2

Der chinesische Garten - Enstehung und Bedeutung

3

Verwendung der chinesischen Gärten

3

Taoismus und Konfuzianimus

5

Buddhismus

7

Symbolik, Geomantie und Feng Shui

7

Die Architektur im chinesischen Garten

9

Der chinesische Garten - Beispiele

13

Der südchinesische Stil

13

Shanghai - Yu Yuan "Garten der Freude/des Behagens" in der Altstadt Nanshi

13

Suchow - Wang Shih Yuan "Garten des Meisters der Netze"

16

Xian - Grosse Moschee Qingzhesi

18

Der nordchinesische Stil

19

Peking - Kaiserpalast und Verbotene Stadt

19

Peking - Sommerpalast

21

Anhang

23

Grundrisse der Gärten

23

Quellenverzeichnis

28

Abbildungsverzeichnis

28

Fussnoten

29

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -1-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -2-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

DIE BEDEUTUNG DES GARTENS ALS ZENTRUM Während die Gebäude in einer Anlage als Zentrum der irdischen Tätigkeiten und Funktionen gesehen werden können, dient der Garten als Zentrum der spirituellen Ebene. In den Häusern findet das soziale, formale Leben statt, in den Garten geht man, um sich selbst in der natürlichen Umgebung zu entdecken. Der Garten hat die gleichen Eigenschaften wie das Labyrinth, welches in der chinesischen Kultur ein Symbol für Unsterblichkeit und für das unendliche Tao darstellt. Das Gefühl der Unendlichkeit wird durch Illusionen vermittelt. Die Gärten sind in so vielfältigen Szenerien aufgebaut, dass man nicht alles auf einmal erfassen kann, sondern erst allmählich durch das Fortsetzen seines Weges immer neue Überraschungen erlebt oder Besonderheiten entdeckt. Ein typischer chinesischer Garten besteht aus vielen Sektionen, die unterschiedlich stark voneinander isoliert sind. Diese sind Teile einer homogenen Konstellation, die aufeinander folgen und den Weg durch den Garten inszenieren. Die Wirkung der Natur wird dabei stark erhöht und dramatiesiert. Selbst kleine Bereiche werden weiter aufgeteilt, wodurch abgeschiedene Winkel entstehen, und durch Öffnungen, durch die man Weiteres erahnen kann wird ein grösseres Raumgefühl erzeugt. Abbildung 1

Das Auge wird gezielt auf bestimmte Höhepunkte gelenkt, denen der Gartenbesucher folgt. Seen, die oft den Mittelpunkt des Gartens darstellen, werden durch kleine Inseln bereichert und optisch vergrössert. Der Garten ist nicht zufällig entstanden, alles hat Bedeutung und es bildet sich ein zentraler Ort der Begegnung und des Wirkens heraus. Die Gärtner und Landschaftsplaner versuchen das Chi der Natur unmittelbar auf ihre Gestaltung zu übertragen unter anderem durch die Übertragung des kosmischen Diagramms. Die Architektur in den Gärten hat die Aufgabe Akzente zu setzten und den Garten für das ganze Jahr nutzbar zu machen. Trotz der grossen Künstlichkeit wird die Natur durch den Garten in das Weltbild der Menschen integriert. "Ein Stüch Architektur zähmt die Wildnis oder die Chinesen sagen, erborgt die Landschaft, weil es einerseits den Rahmen und andererseits den Fokus liefert, der ihr zuvor fehlte." 1 Diese erborgte Landschaft wird im Chinesischen "chieh ching" genannt. Abbildung 2

Ein weiterer Aspekt, der die zentralen Eigenschaften eines Gartens zeigt, ist die Verbindung der Gegesätze, insbesondere yin - yan, auf verschiedenene Ebenen. Die Architektur steht im Kontrast zur Natur, Leere und Fülle, Horizontalität und Vertikalität verschmelzen nach dem daoistischen Prinzip zu einem ausgeglichenen Ganzen. Jeder Bestandteil des Gartens wird als Teil dieses Systems gesehen und dient als anschauliches Beispiel für das Gesamte. So ähnelt der chinesische Garten dem Labyrinth, wobei der Garten ein Netz bildet, das einerseits separate Zentren hat und andererseits an sich schon ein solches darstellt. TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -3-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Bei der Gestaltung eines chinesischen Gartens ist der Planer oft mit Widersprüchen in der Lehre konfrontiert, die ihm letztlich die freie Wahl lassen und mithilfe des Lebensgeistes ch´i yun, der allen schöpferischen Taten zugrunde liegt, gelingt es, die Gartengestaltung nicht unter den Vorschriften verkommen zu lassen. In einem der wichtigsten Bücher über die chinesische Gartengestaltung, dem Yuan Yeh werden vorrangig die emotionalen Wirkungen beschrieben, Regeln sind eine Seltenheit.2 Das chinesisches Wort für Landschaft ist shan shui, Berge und Wasser, die das yin und yang repräsentieren. Die Felsenkompositionen haben eine wilde, aktivierende Ausstrahlung, das ruhig fliessende Wasser sorgt für den Ausgleich. Einem alten Mythos nach stellen die Flüsse die Adern im Körper der Erde dar, die Berge bilden das Skelett.3 DER CHINESISCHE GARTEN - ENSTEHUNG UND BEDEUTUNG In der Zeit der Shang-Dynastie 1600-1038 v.Chr. waren die Menschen in China bereits sesshaft geworden und lebten von der Landwirtschaft. Fruchtbarkeitsreligionen prägten den Alltag der Menschen und besonders der Boden wurde verehrt. So besagte eine Religion, dass der Mensch und alle Dinge vom Regen, dem Samen des obersten Herrschers Shang Ti, entstanden sind. Der Mensch ist nichts besonders in diesem System, er muss sich an die Natur anpassen, um überleben zu können. Dem Menschen kommt aber die spezielle Aufgabe zu, der Natur durch seine Arbeit zur Vervollkommnung zu verhelfen. Es galt nicht sich dem Schicksal zu fügen, sondern es zu gestalten. Dies passierte in der Gartengestaltung angeblich in einem so grossen Ausmass, dass es zu Klimaveränderungen in Nordchina gekommen ist.4 Man sah dies nicht als Unterwerfung der Natur an, sondern als Verbesserung. Die üppig wachsende Natur in diesem Gebiet machte es überflüssig, sich wie zum Beispiel in Ägypten von der unwirtsamen Umgebung abzugrenzen. Mauern dienten in China nur zum Abhalten des menschlichen Treibens, um für den Gartenbenutzer eine ruhige Atmosphäre zu schaffen. Mit dem Untergang einer Dynastie wechselte die Macht meist auch ihr Zentrum, das entweder im Norden oder im Süden lag. Mit ihr verlagerte sich die Entwicklung der Gartengestaltung, die in beiden Regionen zwar ähnliche Beweggründe hatte, im Norden aber meist absolutistischer ausgeführt wurde. Der Lustgarten stand anfänglich stark mit dem Schamanenkult in Verbindung. Geschwungene Wege, gewundene Wasserläufe, Pavillions und Galerien waren bereits fixe Bestandteile des Gartens. Nur die Berge, denen in der chinesischen Kultur eine besondere Bedeutung zukommt, fehlten noch und lagen ausserhalb des umgrenzten Gartens. Nachdem die südchinesische Kultur mitsamt der Chou-Periode 1066-221 v.Chr. untergegangen war, verlagerte sich das Machtzentrum nach Nordchina. Statt privaten Lustgärten wurden Jagdgründe für den Kaiser und die adelige Gesellschaft angelegt, die auch Schauplatz grausamer Kriegsdarbeitungen als Abschreckung für die tributpflichtigen Staaten dienten. Aber auch wichtige Zeremonien fanden hier statt und dienten der spirituellen Verbindung mit dem Kosmos. Gärten zeigten den Reichtum seines Besitzers und verliehen einem Anwesen erst die nötige Eleganz. So erkannte der Kaiser Chín Shih Huang 221 v.Chr., dass ihm sein Park, der shan-lin, ein anschauliches Modell des Reiches abgab und dieses symbolisierte. Der Garten stellte einen Mikrokosmos dar, den man vom höchsten Punkt aus überschauen konnte als wäre er auf der eigenen Handfläche ausgebreitet. Ursprünglich hatte nur der kaiserliche Hof das Recht auf einen solchen Park, aber mit der Zeit wurde das Anlegen eines Gartens zur Unterstreichung der eigenen Macht auch bei den Wohlhabenden beliebt. Ab der Han-Dynastie (206 v.Chr. bis 220 n.Chr.) erhielten die Gärten durch das Anlegen von Seen und Bauernhöfen auch die Funktion der Lebensmittelversorgung des Hofes. Obstbäume wurden gepflanzt, was TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -4-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

den Garten durch die frühe Blüte das ganze Jahr über zu einem attraktiven Ort machte. Ausserdem mussten Berge im Garten vorhanden und für den Kaiser sichtbar sein, weil sie nicht nur eindrucksvoll und Ehrfurcht erregend waren, sondern auch als Zentrum der kosmischen Energie galten. Auch in der Tang-Dynastie war die spirituelle Hochachtung vor den Bergen enorm. Miniaturwiedergaben von Bergen und Gärten dienten als Möglichkeit die kosmischen Energien zu erkennen und zu verstehen. Die taoistischen Weisen verfolgten jedoch andere Ziele. Ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur wurde dem Luxus vorgezogen. Sein Leben als Einsiedler in den Bergen in völliger Abgeschiedenheit zu verbringen und sich von den Früchten der eigenen Gärten und Felder zu ernähren galt als erstrebenswert. Das Motiv des taoistischen Hausgartens wurde in die weitere Entwicklung der Gärten aufgenommen. 5

Abbildung 3

In der chinesischen Sagenwelt sind die Berge shan der Wohnsitz der unsterblichen hsien, und ist daher für alle, die dem Tod entgehen wollen, besonders wichtig. Die hsien waren keine Götter, sondern Zauberwesen und konnten sich mit der Luft verbinden oder auf den Rücken von Störchen fliegen. Ihre Paläste lagen im mythischen k`un-lun-Gebirge (Himalaya) und auf sagenhaften Inseln des östlichen Meeres, die sich in Nebel auflösten, wenn sich gewöhnliche Menschen näherten. Die Felskompositionen in chinesischen Gärten dienen als magische Wohnstätten der hsien und sollen diese anlocken und zum Bleiben überzeugen. Die Unsterblichkeit wurde nicht nur von den chinesischen Herrschern angestrebt sondern stellt auch einen wichtigen Ansatz der taoistischen Lehre dar. Durch körperliche Übungen aber auch durch Pflanzen und Kräuter erhofft man sich eine lebensverlängernde Wirkung und besonders dem Pilz lung-chieh, der in den Bergen wächst, wurden magische Kräfte nachgesagt.6 Wenn also eine Dynastie Berge in ihren Gärten errichten konnte, war dies ein Zeichen für das Wohlergehen des Staates. HuiTsung, ein Kaiser der Sung-Dynastie, war fasziniert von Steinen und liess sich eine riesige Felskomposition in seinem Garten errichten. Dieser gab er den Namem ken-yu, der uneinnehmbare Berg. Auf diesem Abbild eines grossen Felsengebirges wuchsen die Pilze der Unsterblichkeit und zeigten die Anwesenheit der Unsterblichen. Die hohen Kosten, die die Errichtung verursacht hatte, führten allerdings zu einer enormen Schwächung des Reiches und als die Stadt zerstört wurde, blieb von Hui-Tsungs Palast- und Gartenanlagen nur der ken-yu übrig.7 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -5-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

In der chinesischen Geschichte begannen die Herrscher oft zögerlich mit den Errichten von Gärten, aber immer liessen sich die Kaiser zu mehr Luxus hinreissen und legten riesige Parks an, die durch zu hohe Kosten zum Zerfall des Reiches führten. Felder wurden zu Parks umgestaltet, was zum Ausbleiben der Ernte führte. Besonders verschwenderisch war Sui Yang-Ti, der Begründer der Sui-Dynastie, die sich nur 37 Jahre halten konnte. Die darauffolgende Tang-Dynastie war deshalb anfänglich sehr beherrscht, aber das Schicksal wiederholte sich. Kaiser Ming Huang verliebte sich unsterblich in Yang Kuei-Fei und baute für sie und ihre Schwestern Paläste und Gartenanlagen, an deren Errichtung das Reich zugrunde ging. Einen neuen Einfluss auf die Entwicklung der Gärten hatte Ende des 7. Jh. die Kaiserin Wu, die schlichte Abgeschiedenheit vorzog.8 Taoismus - Konfuzianismus Beide Philosophien haben ihre Wurzeln im I Ging, dem Buch der Wandlungen. Die Taoisten sehen den Menschen nicht als Krone der Schöpfung sondern mit dem Universum verschmolzen. Dieser Glaube an eine fundamentale Einheit der Dinge macht die Natur zu einem gleichberechtigen Partner. Wenn man sich nach der Natur richtet, strebt alles zum guten. Sie beabsichtigen weder eine auffallende Gartengestaltung noch ein Chaos, sondern eine harmonische Lösung zwischen Mensch und Natur.9 Auch Konfuzius (551-471 v.Chr.) sah die Landwirtschaft als das Fundament des Staates an. Deshalb ist die Natur in dieser Religionen von Bedeutung und wird respektvoll behandelt. Schlichtheit und Tradition waren geachtete Tugenden und der Kaiser musste jährlich seine Verbundenheit mit dem Boden durch das Pflügen einer Furche als Teil eines Rituals im Frühling beweisen. Von seiner persönlichen Rechtschaffenheit hing nach damaliger Vorstellung der Werdegang des Reiches ab. Er sollte anspruchslos wie ein Bauer und zugleich hochkultiviert wie ein Gebildeter sein.10 Der taoistischen Gartengestaltung liegt die Idee der geheimnisvollen Wohnstätten der Unsterblichen und die Vorstellung des Parks als Mikrokosmos, indem alle Reichtümer der Welt zu finden sind, zugrunde. Nach der Han-Dynastie im 3. Jh.n.Chr. rückte die taoistische Naturphilosophie auch in den privaten Gärten immer stärker in den Vordergrund und stand eng mit der Malerei, der Poesie und der Kalligraphie in Verbindung. Im 4. Jh.v.Chr. verstand der Philosoph Laotse, der Autor des Tao Te Ching und ein Zeitgenosse von Konfuzius die Natur bereits als eine Respekt einflössende Wildnis mit magischen Kräften. In ihr suchte man nach den Elixieren der Unsterblichkeit. Nachdem die Han-Dynastie untergegangen war, fehlte das Vertrauen in die alte Ordnung und die Tradition, die vom Konfuzianischen geprägt war. Ausserdem drängten Invasoren aus dem Norden immer weiter vor und so floh die adelige Gesellschaft in den Süden, dessen Landschaft mit dem beeindruckenden Gebirge, das nur spärlich besiedelt war, neue Herausforderungen mit sich brachte. Im Taoismus wird das Einssein mit allen existierenden Dingen angestrebt. Jedes Element des Universums besteht aus dem gleichen elementaren Material: das Chi oder der Atem. Das reine, lichte Chi stieg auf und bildete den Himmel, während schweres, trübes Chi herabfiel und zur Erde wurde. Der Atem, der auch mit dem Menschen gleichgesetzt werden kann, vereinigt beides harmonisch. Das Tao, was soviel wie angemessener Lebensweg bedeutet, ist ein Begriff aller chinesischer Schulen. Für die Taoisten symbolisiert das Tao die Gesamtheit aller Dinge, was immer sie seien. In der taoistischen Lehre ist eigentlich nicht der Weg, sondern der Prozess gemeint. Es ist die Summe alles Vergangenen, Gegenwärtigen und Zukünftigen und deren ewige Transformation. Das Tao ist ständig in Bewegung und veränderlich, aber wiederholt sich niemals.11 So beschreibt es die zyklische Vorstellung vom Leben als ein Blühen und Vergehen. "Da Tod und Leben TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -6-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

eines auf das andere folgen, warum sollte ich dann eines von ihnen für ein Übel halten? Das Leben wird als ein Schönes betrachtet, weil es beseelt und wundervoll ist. Der Tod gilt als ein Abscheuliches, denn er ist Gestank und Verderben. Aber dann wird das Stinkende und Verderbende abermals verwandelt in das Beseelte und Wundervolle, und darauf geschieht wiederum das Umgekehrte. Deshalb heisst es, das im ganzen Universum ein chi sei, und deshalb priesen die Weisen diese Einheit."12 Die Taoisten wollen Teil dieses ewig wechselnden Systems sein, um Furcht und Unwissenheit zu überwinden. Dabei stehen die Dinge scheinbar im Widerspruch zueinander: "Wenn du gewinnen willst, musst du nachgeben, wenn du festhalten willst, musst du loslassen, wenn du siegen willst, dann musst du verlieren." Zweiter wichtiger Begriff der Taoisten ist das wuwei, das nicht (gegen die Natur) handeln. Deshalb sind im Garten alle Elemente so konzipiert, dass sie mit der Natur in Einklang stehen und auch der Mensch soll seine Vorstellung im Garten ungehindert zum Ausdruck bringen.13 Überzeugte Taoisten zogen allerdings ein bescheidenes Leben in natürlicher Umgebung vor. Die südchinesischen Berge waren aber nicht nur von einsiedlerisch lebenden Taoisten bevölkert, Manche schlossen sich zu Gruppen zusammen und es entstanden Bergklöster. Die umgebende Landschaft wird als geborgte Natur angesehen. Nur den Eingeweihten wird die Schönheit im Schlichten und Schmucklosen offenkundig.14 Wenn der Garten das Taoistische in der chinesischen Kultur repräsentiert, so stehen die Gebäude für den Konfuzianismus. In den streng geometrischen Häusern gibt es eine geordnete Abfolge der Räumlichkeiten als Ausdruck der Idealvorstellung der Harmonie in sozialen Beziehungen. Diese sollten klar umgrenzt und förmlich sein und spiegelten den Absolutismus der Ming-Dynastie wieder. Die vielen Vorschriften für den Hausbau liessen wenig Möglichkeiten der Gestaltung zu und so wurde der Wunsch nach Individualismus mit der Gartengestaltung kompensiert.15 Abbildung 4

Das Wasser ist das wichtigste Symbol der Taoisten. Laut dem Tao Te Ching ist "das höchste Gute wie das des Wassers. Das Gutsein des Wasses besteht darin, dass es den zehntausend Kreaturen zugute kommt, selbst aber nicht streitet sondern zufrieden ist mit den Orten, die alle Menschen geringsschätzen. Ebendies ist es, was das Wasser so nahe an das Tao rückt." Konfuzius sah weniger die Bewegung des Wassers sondern den harmonischen Stillstand: "Als Fläche ist das Wasser in einem makellosen Zustand der Ruhe. Lasst euch das zum Vorbild dienen. Still verharrt es darin und fliesst nicht über. Aus der Bemühung um solche Harmonie erwächst die Tugend."16 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -7-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Buddhismus Der Buddhismus kam ab dem 1. Jh.n.Chr. nach China und verschmolz mit den vorhandenen Ansichten. So wurde zum Beispiel das Tao in die buddhistische Lehre übernommen. Die weite, verschwimmende Landschaft, wie sie eher im Norden Chinas zu finden ist, wurde zum Symbol der Leere. In der buddhistischen Vorstellung ist das Universum um einen gewaltigen Gipfel gruppiert, der in Japan grosser Meru oder Sumero bezeichnet wird. Daher stammt die auch in dieser Glaubensrichtung vertretene hohe Achtung vor den Bergen.17 Symbolik, Geomantie und Feng Shui Feng Shui ist eine 3500 Jahre alte aus der Tang-Dynastie stammende Wissenschaft, die sich vom I Ging abgeleitet hat. Feng Shui "Wind und Wasser" sollen nutzbar gemacht werden, um das Chi, den "kosmischen Atems des Drachens",18 einzufangen und die Trinität aus Himmels-, Erden- und Menschenglück, Tien, Ti und Ren mithilfe geomantischer Untersuchungen positiv zu beeinflussen. Mit dem Tien Chai, dem Himmelsglück, wird man geboren und kann es nicht beeinflussen. Das Ti Chai oder Erdenglück wird von der Umgebung erzeugt und kann durch Feng Shui beeinflusst werden. Für das Ren Chai ist man selbst verantwortlich.19 Der praktische Einsatz dieser mystischen, grundlegenden Theorien über das Universum, die mit abergläubischen Elementen verwoben waren, wurde vorest nur mündlich überliefert und war der Kaiserfamilie und den Mandarins vorbehalten. Feng Shui fand bei den Familienwohnsitzen der alten Manchu-Höflinge und innerhalb der verbotenen Stadt seine Anwendung.20 Das klassische Landschafts-Feng Shui untersucht alle Dinge, die von Wind und Wasser erzeugt und geformt werden. Im allgemeinen steht der Wind für die Richtung, das Wasser für den Reichtum.21 Beim Kompass-Feng Shui wird der chinesische Geomantenkompass, der Luo Pan, benutzt, um das Umgebungs-Chi harmonisch auf das des Menschen abzustimmen.22 Dies geschieht bei beiden Formen durch das Erzeugen und Ansammeln von Sheng Chi oder Wachstums-Chi und durch Abwehr und Auflösung des tödlichen Sha Chi. Bei der Auswahl der günstigen Orte spielen die Gräber der Ahnen eine besondere Rolle. Diese sind Yin-Orte und damit auch ein Gegensatz zu den Wohnstätten, die durch ihre Lebendigkeit mit dem Yang verbunden sind.23 Das Chi, die unsichtbare Kraft, die in der Welt zirkuliert, steht durch die positiven und negativen Energien der Berge, Täler und Wasserläufe im Wechselspiel der Yin-Yang- Kosmologie und der fünf Elemente. Der Schlüssel zu den Fähigkeiten des Feng Shui liegt in den acht Triagrammen, die symbolisch für natürliche Erscheinungen stehen, und deren Anordnung um das achtseitige Bagua-Symbol. Die Zahlenordnung des Lo-Shu-Quadrats, indem alle Summen 15 ergeben, der Anzahl der Tage zwischen Neumond und Vollmond, wird benutzt, um günstige Bereiche aufzuspüren.24 Abbildung 5

Für die Errichtung eines Gebäudes gilt die Hauptregel die Berge zum Schutz im Rücken zu haben und das Wasser davor. Die Erscheinungen der heutigen Zeit werden in ähnlicher Art interpretiert: Eine Autobahn stellt einen Wasserlauf dar und Hochhäuser ersetzten die Berge. TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -8-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Die vier himmlischen Tiere symbolisieren verschiedene Eigenschaften und deren Verknüpfungen. Der grüne Drache ist dem Osten zugeordnet und wohnt der Sage nach in einer hügeligen Landschaft. Um einen günstigen Ort festzulegen, muss man seinen Unterschlupf aufspüren, da der Drache als Erzeuger des Glücks gilt. Der weisse Tiger ist das Tier des Westens und der Beschützer des Glücks. Weil seine Wildheit negative Auswirkungen hat, muss er vom Drachen gezähmt werden. Die Anhöhe des roten Phönix liegt im Süden und hier befindet sich am Besten auch ein Fluss, der für die günstigen Gelegenheiten steht. Ein einzelner Hügel ist das Zeichen der schwarzen Schildkröte, die im Norden wohnt. Sie ist das höchste Schutzsymbol in der chinesischen Sagenwelt und steht für Langlebigkeit und Geduld.25 In der chinesischen Kultur wird alles den fünf Elementen zugeordnet. Da die Dinge meist verschiedene Eigenschaften haben, können sie auch mehreren Elementen zugeordnet werden. Der Sommer ist dem yang-Element Feuer zugeteilt, das die Fülle von Himmel und Erde verkörpert und welches als einziges Element erzeugt werden muss. Es steht mit dem Süden und der Zahl neun, die absolute Glückszahl, in Verbindung. Das yin-Element Wasser entspricht dem Winter und wird mit dem Norden assoziert. Seine Zahl ist die eins. Holz symbolisiert Frühling und Entwicklung, der Osten (Zahl drei) und Südosten (Zahl vier) sind die zugehörigen Himmelsrichtungen. Das Metall-Element regiert im Westen (Zahl sieben) und Nordwesten (Zahl sechs). Die Erde ist das Kern-Element des Feng Shui, und steht im Südwesten (Zahl zwei) für die grosse Erde und im Nordosten (Zahl acht) für die kleine Erde.26 Wasser ist gemeinsam mit den Felsen das zentrale, oft dominierende Element im Garten und symbolisiert die Weite und die Unendlichkeit. Es soll sauber sein und langsam fliessen, denn wenn es zu schnell ist, entsteht zu viel yang. Daher eignen sich geschwungene mehr als gerade Läufe. Zu ruhige Gewässer aber erinnern an den Tod. Die richtige Fliessrichtung bezogen auf ein Gebäude bedeutet Reichtum. Ein Wasserlauf, der ein Gebäude umarmt, ist ideal, während wegfliessendes Wasser für Verluste steht. Wasser hinter dem Haus symbolisiert verpasste Gelegenheiten. Meist ragen kleine, felsige Inseln als Lebensraum der Unsterblichen des Daoismus aus dem Wasser heraus. Da diese aufrecht stehen, werden sie dem yang zugeordnet und stehen im Gegensatz zum yin der ruhigen Wasseroberfläche.27 Im Wasser selbst befindet sich ebenfalls ein yangElement: der Fisch oder yu steht für die männliche Energie und ist ein Symbol für Wohlstand, Fülle und Glück.28 Die bizzar geformten Felsen stehen mit den fünf heiligen Bergen, Symbol des Reiches, in Verbindung. In ihnen ist die Kraft und Wildheit der Natur verdichtet, daher bringen sie ihrem Besitzer vielleicht Unsterblichkeit. Pflanzen und Blumen sind das Abbild und die Quelle für die Gefühle und Hoffnungen der Menschen. Damit gutes Chi entsteht, müssen diese immer ausreichend versorgt werden. Alle Teile der Pflanzen sind wichtig und werden als Motive für die Gestaltung verwendet. Abbildung 6 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN -9-

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Häufig findet man in den chinesischen Gärten grosse Topfkulturen, wo zum Beispiel die Chrysanteheme gezogen wird, die als wichtige Ingredienz des taoistischen Langlebigkeitstrank gilt. Sie blüht im Herbst wenn die anderen Pflanzen sterben und steht für ein ehrliches und sorgenfreies Leben.29 Kiefer, Bambus, Pflaumenblüte symbolisieren die Langlebigkeit und werden deshalb die "Drei Freuden des Alters" genannt.30 Abbildung 7

Kiefer und Bambus sind immergrüne Pflanzen und stehen für das Durchhaltevermögen, während die Pflaume für neue Lebenskraft sorgt. Ebenfalls in den chinesischen Gärten weit verbreitet ist die Päonie oder Pfingstrose als Symbol der Liebe und Romantik. Die Lotusblume ist ein Zeichen der Zufriedenheit und neuer Chancen. Sie fördert das Entstehen spirituellen Bewusstseins.31 Konfuzianisch gesehen ist sie das Vorbild des höheren Menschen lien oder ho, ähnlich dem chinesischen Wort für Harmonie, aber auch ein taoistisches Symbol. Im Buddhismus ist die Lotusblume das Symbol der Seele und Buddha wird meist auf einer geöffneten Lotusblume sitzend dargestellt, was ihren nährenden Aspekt hervorhebt.32 Als Schutzsymbole dienen Tiger, Adler, Fächer, taoistische Glücksbringer und Amulette und das achtseitige Bagua-Symbol mit den Trigrammen auf den Seiten des Oktogons. FuHunde sorgen für Schutz und ziehen das Glück an. Das Drachenpferd oder chinesisches Einhorn Chi Lin ist eines der vier mystischen Geschöpfe und Symbol der Langlebigkeit, des Wohlstands und des Entzückens. Mit ihm werden Reichtum und spirituelle Weisheit assoziert.33 Im allgemeinen steht Gerades für alles mit den Menschen in Verbindung stehende während das Geschwungene für Spirituelles steht. Ein Quadrat steht für Himmelsglück, ein Rechteck für Wachstum. Auch das Licht spielt generell eine symbolische Rolle als Träger des Glücks. Die Architektur in den chinesischen Gärten Die Architektur ist ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Gärten, die dort mehr gebaut werden als gepflanzt. Gebäude sind praktisch für den Menschen, weil sie den Garten ganzjährlich nutzbar machen. Wandelgänge und Brücken ermöglichen ein geschütztes Spazierengehen und Pavillions laden zum Ausruhen ein. Mauern teilen die Anlage in kleinere Bereiche und die Öffnungen darin führen das Auge auf die nächste Überraschung, damit die Wirkung besonders effektiv ist. Die Gebäude wirken als Rahmen, damit der Mensch weiss, wie er den Garten betrachten soll. Der ideale Weg durch den Garten verläuft sanft geschwungen und ist beidseitig bepflanzt, auch mäanderartige Pfade erzeugen gutes Chi.

Abbildung 8

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 10 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Oft liegen viele verschiedene Bauwerke sehr dicht gedrängt zwischen Wasser und Felsen. Die Gebäude unterscheiden sich im Aufbau mit Pfosten und Balken und Ziegeldächern über ausladendenen Konsolen nicht wesentlich von den Wohnbauten und verfügten im allgemeinen nicht über eine spezielle Ausstattung. Ein Raum wurde zur Küche, wenn man einen Ofen hereinschob und zu einem Schlafzimmer, sobald ein Baldachin darin stand. Daher war es leicht auch Gartenhäuser das ganze Jahr über zu bewohnen. Ein wichtiger Unterschied ist aber, dass im Haus eine bestimmete Abfolge von Räumen und Höfen vorgeschrieben war.

Abbildung 9

Abbildung 10

Ausserdem waren die Wohnbauten rechteckig während Gartenhäuser unregelmässig und verwirrend sein konnten. Sie waren verspielt statt zweckmässig. Pagoden boten eine Abwechslung zu der strengen, rasterartigen, städtischen Bebauung.34 Tierische und pflanzliche Motive wurden als wesentliche Aspekte in die Architektur transformiert. Man experimentierte mit zusammengesetzten Pavillions, die Schmetterlinge darstellten und die Form eines Fächers wurde gerne benutzt, um eine Übereckverbindung von Galerien zu erzeugen. Übliches Prinzip aller Gartengebäude ist der Holzskelettbau. Auffallend sind die nach oben geschwungenen, besonders kunstvoll gestalteten Dachformen, die den Aufschwung zum Himmel symbolisieren. Das Dach schwebt über dem zurückweichenden Unterbau und wirkt leichter als es ist. Eine druchgehende schräge Form ist nach den Gesetzten des Feng Shui ungünstig und wird daher vermieden. Ein rotes, braunes oder graues Dach symbolisiert Reichtum, Wohlstand und Harmonie. Ein Loch in einem Dach ist ein Gefahrenzeichen. Ein t´ing ist ein phantasievoll gestalteter Pavillion, der als Aussichtsort diente. Er hatte keine Wände und konnte daher lediglich zum Verweilen dienen aber nicht zum Wohnen. Zwischen die Berge gesetzt symbolisiert er den kleinen aber wesentlichen Platz des Menschen in der kosmischen Ordnung: "So wie die Natur ohne den Menschen keinen Fokus hat, kann die Gartenlandschaft schwerlich ohne einen t´ing existieren" Abbildung 11

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 11 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Für die Bebauung der Stadtgarten gab es weitere Ansprüche, um überhaupt von einem Garten sprechen zu können. Der eng mit dem t´ing verwandte hsieh ist ein offener Pavillion, der mit einem Eingangsbereich oder Vorbau verbunden ist oder aus einer offenen Galerie herausragt. Er bildet einen kleinen Raum zum Ausruhen beim Spazierengehen. Ein chai ist ein umschlossener Pavillion in den man sich zurückziehen und sich auf sich selbst konzentrieren konnte. Ein kleines Arbeits- oder Studierzimmer, das an die Funktion des Gartens als Rückzugssort der gelehrten Einsiedler erinnerte und der fang, auch als "Boot ohne Vertäuung" bezeichnet, waren oft gebaute Gartenhäuser. Grössere Gebäude wie der vielgeschossige lou oder ko und staatliche Empfangshallen namens t´ang standen zentraler im Garten und waren leichter zugänglich.35 Die offenen Galerien lang-tzu oder lang-fang verbinden die Pavillions, Teehäuser und Hallen untereinander, haben aber auch selbst eine Raumwirkung. Sie "binden den Garten in einen Atemzug zusammen". An manchen Stellen sind sie zu Ruheplätzen verbreitert. Die dünnen Säulen tragen nicht nur das Dach sondern rhythmisieren durch die Unterteilungen die langen Gänge. Die Galerien laufen niemals in einer geraden Linie und sind meist an beiden Seiten mit dekorativ bemalten Lattenwerk versehen. Geometrische Muster werden kontinuierlich wiederholt, und sollen nicht vom Wesentlichen ablenken.36 Abbildung 12

Türen und Fenster sind ebenfalls aus Lattenwerk. Das Hakenkreuz ist als Zeichen des Wohlergehens und Langlebigkeit sehr beliebt und steht mit dem chinesischem Wort wan in Verbindung, das "unzählig" bedeutet.37 Die Böden sind unterschiedlich gestaltet. Manche Muster wirken teppichartig und haben Blumenmotive. Diese werden von verschiedenen Kieselmosaiken abgelöst, wodurch es kein einheitliches Muster gibt, sondern ständige Veränderung angezeigt wird.38 Abbildung 13

Die Mauer ch`eng ist das bedeutendste Symbol Chinas und neben Fels und Wasser der wichtigste Bestandteil des Gartens. Er dient der Raumtrennung und als Hintergrund. Durch die Schattenmuster, die sie reflektiert, steht sie symbolisch für die Erweiterung und den unendlichen Raum. Die Konturen der Mauern folgen den umgebenden Hügeln und verändern ihre Wirkung. Im Morgennebel scheinen sie zu verschwinden und lösen sich durch die grauweisse Oberfläche optisch auf, bei klarem Wetter erscheinen sie sehr solide und dienen als Kontrast zu den anderen Elementen und fangen deren Schatten auf. Manchmal reflektieren sie auch die Spiegelungen einer Wasseroberfläche. Hergestellt werden die Mauern aus zwischen zwei Brettern gestampfter Erde, die anschliessend verputzt wurden. Um eine glänzende Oberfläche zu erhalten wurde Wachs eingeklopft oder eingerieben. Manchmal werden sie aber auch mit einem roten oder grünlich-braunen Anstrich versehen. Den oberen Abschluss bilden dunkle oder farbige Ziegel. Weiters werden die Mauern als Pflanzenstütze, für das Aufhalten und Verlangsamen von Wasserläufen oder um Erdmassen auffangen benutzt. TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 12 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Die Öffnungen sind selten rechteckig . Das Mondtor, ein kreisförmiger Durchgang, ist oft zusätzlich dunkel umrandet, was den Durchgang betont und den Effekt des perfekten Kreises verstärkt, der für Vollkommenheit steht. Es bildet einen Kontrast zur Unregelmässigkeit des Gartens und schafft eine Fokuswirkung auf den weiteren Weg. Nur in der Mitte ist es hoch genug um passiert zu werden, weshalb jeder einzeln durchgehen muss. Das Licht des Mondes fällt durch diese Maueröffnung wie ein Spiegel auf den Boden. Der Kreis ist weiters ein Symbol für den Himmel, während das Quadrat für die Erde steht.

Abbildung 14

Bei den Mauerdurchgängen sind auch Blüten- und Blattformen verbreitet. Die Fenster bestehen aus Draht und Ton, der anschliessend gebrannt wird. Da sie rein dekorative Zwecke haben, sind sie in ihrer Gestaltung noch kunstvoller als die Tore.39 Häufig zu finden sind in den chinesischen Gärten schwarze Tafeln mit Inschriften. Man verwendete gerne moralische Grundsätze, Metaphern und poetische Bezeichnungen als Namen der Orte und brachte diese an passenden Plätzen an.40

Abbildung 15

Abbildung 16

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 13 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 14 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

DER CHINESISCHE GARTEN - BEISPIELE Der südchinesische Stil Shanghai - Yu Yuan "Garten der Freude / des Behagens" in der Altstadt Nanshi Der Yu Yuan wurde 1559 im Auftrag des Provinzgouverneurs Pan En nach klassischen Vorgaben des südchinesischen Gartenstils von Gartenbaumeister Zhang Nanyang als Privatgarten angelegt.41 Hier lag früher der Tempel des Stadtgottes Chenghuang Miao als Herz der Altstadt. Vor dem Eingang zum Garten liegt die Zickzack-Brücke mit dem ungefähr 400 Jahre altem Huxinting-Teehaus in einem kleinem See.42 Der Garten umfast ein 5 ha grosses Gebiet mit künstlichen Bergen, Seen und Pavillions, die mit Zickzack-Brücken verbunden sind. Trotz der geringen Grösse gibt es eine Vielzahl von überraschenden Perspektiven durch Gänge und Tore. 1761 kaufte das Volk von Shanghai den Erben von Pan En den Garten ab und richtete ihn mit öffentlichen Mitteln wieder her. Allerdings wurden während der T´aiping-Rebellion 1861 hier westliche Soldaten untergebracht, wofür man Land ebnen und Seen zuschütten musste. 1956 wurde er deshalb erneut hergerichtet. Durch die verschiedenen Peridoden kommt es zu einer Vermischung der Stile.

Abbildung 17

Der Yu Yuan besteht aus fünf aufeinanderfolgenden Arealen, die durch die Drachenmauer voneinander getrennt sind. Diese Mauer schlingt sich durch den Garten und variiert dabei in der Höhe. Insgesamt umfasst dieser Garten ungefähr sechzig verschiedene Raumtaschen, die den Besucher immer wieder mit Unerwartetem überraschen. Der Raum wird schichtenweise wahrgenommen, da die einzelnen Teile voneinander getrennt sind. So wird das Gefühl der Abgeschiedenheit gewährt aber auch Unendlichkeit vermittelt. Die beiden Löwen schützen das Haupttor und eine Inschrift verleiht diesem Ort Bedeutung. Nach dem Haupteingang durchquert man zwei grosse nach Süden orientierte Hallen, die als öffentliche Empfangsräume und Aussichtspavillions dienen. Abbildung 18 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 15 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Die Gebäude des Gartens orientieren sich um den zentral gelegen Teich, indem eine Felskomposition liegt. Den Weg zu diesem Ort muss man allerdings erst langsam entdecken. Während der erste Bereich nur mit Felsen, Wasser, einem kleinen Pavillion und ein paar Bamusbäumen geschmückt ist , gestaltet sich der weitere Aufbau komplexer. Hier findet man die "Halle der Jadeblüten" vor der sich ein schön gestalteter Stein namens yu ling lung "köstlich gestalteter Jadestein" befindet. Er wurde wahrscheinlich dem Sung-Kaiser Hui-Tsung, einem begeisterten Steinesammler, geschickt, weil er angeblich der Schönste im ganzen Reich war und Jade schon immer als ein Symbol für Reichtum und Wohlstand galt. Ob es sich bei dem heute davorstehenden Stein um diese Kostbarkeit handelt, ist jedoch ungewiss.

Abbildung 19

Die Hallen sind von Galerien mit rotlackierten Säulen und Gitterfenstern mit Kranich- und Pflaumenblütenmotiven umgeben, hinter denen der Teich mit der Felskomposition sichtbar wird. Diese wirkt sehr dynamisch aber auch beruhigend, die Felsbrocken und die Gebäude türmen sich über dem Teich. Der erste Teil im Osten des Gartens besteht aus vielen Raumtaschen, die immer mehr Vegetation enthalten und die Erwartungshaltung beim Besucher steigern. Rechts davon steht der "Fisch- oder Glücks-hsieh", durch eine Tür gelangt man auf eine gedeckte Brücke, die zu einem weiterem Pavillion führt, der zur "Doppelten Galerie" leitet. Diese besteht aus zwei nebeneinander verlaufenden Wegen. Die Mauer dazwischen ist mit Öffnungen versehen und so kann man immer den Weg sehen, den man nicht gewählt hat. Sie führt erst an einem Studierzimmer vorbei, von wo aus man das Wasser überschauen kann und weiter zu einem offenem Platz vor einer zweigeschossigen Halle, dem "Lou der tausend Blüten", der sich schliesslich zu einer Terrasse erweitert. Während sich der Eingangsbereich eng und unüberschaubar darstellt, ist dieser Bereich des Gartens weiträumig gestaltet. Der weitere Ausblick ist aber durch eine weisse Mauer mit grauen Ziegeln versperrt. Abbildung 20 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 16 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Durch eine Galerie und einer Öffnung in der Drachenmauer gelangt man in den dritten Hauptteil des Gartens, wo drei grosse Hallen um einen Teich stehen und eine Bühne über das Wasser ragt. Östlich davon schirmen hohe Felsen, aus denen Pavillions scheinbar herauswachsen, den Garten von der Strasse ab. Die westliche Mauer windet sich auf und ab und endet in den berühmten, furcherregenden einander zugewandten Drachenköpfen. Abbildung 21

Der vierte Bereich wurde immer wieder zerstört und enthält daher viele freie Flächen, die zur Aufzucht von Pflanzen verwendet werden. Von hier aus gelangt man wieder zurück zur "Halle der Jadeblüten".43 Der kompliziert angelegte zentrale innere Garten Nei Yuan, der vom Yu Yuan umschlossen wird, ist weiter abgelegen. Er steht im Kontrast zum Yu Yuan, weil er den abgeschiedensten und raumdichtesten Bereich bildet. In der Mitte befindet sich konträr dazu ein grösserer Raum mit einer Halle, die sich auf der einen Seite zu einem Teich öffnet. Auf der anderen Seite wird sie von Felsen geschlossen, die von fauchenden Steinlöwen gerahmt sind. Die Enge, die in der Horizontalen vermittelt wird, löst sich in der vertikalen Weite auf. Ein Pavillion steht auf einem künstlichen Felsen und über dem Felsentunnel schwebt ein bootsähnliches Gebäude. Die dicht aber nicht überfüllten Bereiche sollen die Gegensätze veranschaulichen. Es sind Räume, in denen man "Leere in der Substanz, Substanz in der Leere entdecken kann und in denen allgemein gesprochen das Kleine zum Grossen und das Niedrige zum Hohen hinführt." Der offene Teich und der Felsentunnel aber auch die weisse Wand und das dunkle Dach zeigen die Dualität von yin und yang. Besonders die weisse Mauer erzeugt extreme Kontraste mit ihrem Umfeld. Hier sollen die fundamentalen Gesetzte des Universums sichtbar gemacht und manifestiert werden.44

Abbildung 22

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 17 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Suchow - Wang Shih Yuan "Garten des Meisters der Netze" Suchow war in der Sung-Periode (960-1126) eine grosse Provinzstadt, in der viele Gärten angelegt wurden. Der Wang Shih Yuan liegt im Süden der Stadt und ist mit 4000 m² der kleinste Garten dieser Region. Das Haus zu dem er gehört steht heute leer, die doppelgeschossigen Räume umschliessen drei Höfe. Der Haupteingang des Hauses liegt im Süden, ein weiterer Eingang an der Nordostecke des Gartens schafft einen direkten Zugang zum Garten. Wer von hier aus den Garten betritt, findet sich in einem schlichten, nach oben offenen Korridor mit sechs Meter Länge wieder. Das gegenüberliegende Eck wird von einer glatten, weissgetünchten Wand gebildet und ähnelt dem öffentlichen Raum vor dem Garten. Dies wirkt wie eine Schleuse und hält den Lärm der Strasse ab. Rechts von der Mauer am Ende des Korridors befindet sich ein von einer hohen Türöffnung eingerahmter kleiner Hof. Hier dienen hohe weisse Mauern als Hintergrung für aufrecht stehende Steine und Rosenbüsche und Magnolienbäume laden zum Verweilen ein. Eine Seite des Hofes besteht aus geschnitzten Fenstern in gedämpften rot, die sich öffnen lassen. Dahinter befindet sich ein weiterer Hof mit Büschen und Bambussträuchern. In diesem Eingangsbereich aus überwiegen die architektonischen Elemente und der Besucher wird erst allmählich auf das satte Grün des eigentlichen Gartens vorbereitet. Der aus Höfen zusammengesetzt Garten ist "...wie ein Labyrinth aus umeinander gelagerten Räumen...", manche führen um die Ecke, andere in eine Sackgasse oder sind an einer Seite offen. Die Einschränkung des Raumes schärft die Empfänglichkeit des Besuchers. Abbildung 23

Langsam erweitert sich der Raum immer mehr. Das Kopfsteinpflaster des Bodens ist immer kunstvoller mit teppichartigen Blumenmustern gestaltet. Die lange Ostwand hinter den Bäumen ist grau gestrichen und wirkt wie Nebel, woruch sie sich optisch aufzulösen scheint. Auch die Öffnung in der Mauer, die den Hinweis auf weitere Höfe gibt, gehört zu den Vorkehrungen, die den Raum allmählich erweitern.

Die kleinen Bäume und die Steine bilden eine starken Kontrast zu den weissen Wänden wie das Wechselspiel von Sonne und Schatten. Je weiter man in den Garten vordringt, desto vielgestaltiger präsentiert er sich mit Felsbrocken, Bäumen, Gebäuden und Mauern. Immer mehr und aufwendigere Muster werden verwendet. Schliesslich wechselt sich der dunkle Korridor mit einem hellen Hof ab. Abbildung 24

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 18 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Bei einer Ansammlung von Felsbrocken, die wie erstarrte Wolkenformationen aussehen, findet sich das musterartige Kontrastspiel zwischen den Steinen und den Hohlräumen dazwischen wieder. Diese haben eine nützliche Funktion. Sie verbergen die einzige Tür in das Obergeschoss der Bibliothek. Das Erdgeschoss ist allerdings von einem anderen Hof aus zu begehen. Bibliothek und Studierzimmer waren in den chinesischen Gärten weit verbreitet. Hier schrieben ihre Besitzer Gedichte und übten sich in der Kalligraphie. Diese Räumlichkeiten waren meist von privaten Höfen umgeben, um den Leser abzuschirmen und ihm einen angenehmen Ausblick zu gewähren. Im Wang Shih Yuan steht die Bibliothek auf einem steinernem Sockel erhöht und hinter ihren grossen braungestrichenen Säulen kann man den Blick über Felsen und Büsche wandern lassen. Die Aussentüren sind ausschwenkbar, wodurch sich der gesamte Innenraum öffnen lässt. Der anschliessende Hof ist von hohen Mauern umgeben, aber ein geschickt gepflanzter Baum, der über die Mauer wächst zieht die Aurmerksamkeit auf ein spitzzulaufendes Dach des Pavillions. Die geweckte Erwartungshaltung motiviert den Besucher seinen Weg fortzusetzten und der Eindruck verstärkt sich, dass sich diese kleinmasstäbliche Ordnung letztlich zu etwas Umfassenderem steigert.

Abbildung 25

Schon durch eine kleine Tür am Ende der Bibliothek sieht man auf einer Mauer die Reflexe von einer Wasseroberfläche, und die Erwartung auf den Mittelpunkt des Gartens, den Teich, wird erhöht. Um das zentrale Wasser wurden Hallen und Sommerhäuser errichtet. Der Teich wirkt grösser, weil man ihn von keinem Punkt aus ganz überblicken kann. Einer weit überdachten Galerie gegenüber steht der schon vorher angekündigte Pavillion, der die Hauptattraktion am See darstellt. Auf dem Weg dorthin gibt es aber weitere Ablenkungen. Bis man beim Pavillion angekommen ist, hat man ihn schon etliche Male aus verschiedenen Perspektiven gesehen. Zwischen den tragenden Säulen befinden sich niedrige Sitzgelenheiten von wo aus man die Goldfische im Teich beobachten kann. Schwarz polierte in die Mauer eingelassene Steintäfelchen mit Versen und Gedichten dienen als Ergänzung zu den Bäumen und Steinen. Der Weg führt weiter über eine steinerne Zickzachbrücke über einen schmalen Kanal zu einem kleinen Hügel, der von hohen Kiefern bewachsen ist. Im nordwestlichen Teil des Gartens liegt das Ende des Gartens, das duch einen kleinen Raum symbolisiert wird, der an eine grosse Halle angeschliesst. Dies ist der äusserste Punkt des Gartens, von hier leitet der Weg den Besucher wieder zurück zum Eingang. Der Plan des Gartens ist aber kaum erfassbar, daher entsteht das Gefühl, nicht alles gesehen zu haben.45 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 19 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Xian - Grosse Moschee Qingzhesi Insgesamt gibt es 14 Moscheen in Xian für die ungefähr 90.000 dem muslimischen Volk der Hui angehörenden Bewohner. Schon 742 stand an dieser Stelle ein islamischer Kultbau, allerdings wurde das jetzige Gebäude auf Anweisungen des Kaisers und MingDynastiegründers Taizu errichtet. Mit dieser Geste ehrte der Kaiser die Hilfe der HuiMuslime beim Kampf gegen die mongolische Fremdherrschaft Sonst hatte die MingDynastiedie wenig Toleranz Fremden gegenüber. Die Anordnung der Gebäude und viele Dekorationen entsprechen nicht zuletzt aus diesem Grund der chinesischen Tradition. Die Anlage besteht aus fünf Innenhöfen mit einem Minarett in Form eines Pavillions, der mit interessanten Fussbodenreliefs versehen ist.

Abbildung 26

Abbildung 27

Abbildung 28

Die grosse, flache Gebetshalle im Süden steht quer zur Zentralachse.46 Nach chinesischer Tradition ist ihr mit blauen Glasurziegeln gedecktes Dach nicht akzeptabel, weil sie das Wasser symbolisieren und Wasser auf dem Berg, der mit dem Dach angedeutet wird, ein Unglückszeichen darstellt. So unterscheidet sich dieses Dach von den in China üblichen roten oder braunen Ziegeln.

Abbildung 29

Abbildung 30

Der nordchinesische Stil TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 20 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Peking - I Ho Yuan Sommerpalast Ursprünglich war der Sommerpalast die Winterresidenz des Kubilai, einem Enkel des Dschingis Kahn. Nach der Eroberung Nordchinas machte Kubilai um 1300 Peking zur Hauptstadt seines Reiches und liess hier Gärten und grosse Jagdgründe anlegen. Er vergrösserte einen schon bestehenden See und schüttete mit der ausgehobenen Erde eine Insel an, die bepflanzt und mit Felsbrocken aus Lapislazuli geschmückt wurde. Er baute Paläste und eine Mauer um dieses Gebiet, das von grasigen Parks mit Bäumen umgeben war. Heute existieren noch drei grosse Seen, die auf diese Zeit zurückgehen. Dies sind die Seen bei den Meerpalästen der Verbotenen Stadt, die von der Zerstörung Kubilais Werk durch die Ming-Kaisern verschont blieben und sogar weiter ausgehoben wurden.

Abbildung 31

Der Ming-Kaiser Yung-Lo, der Peking weiter als Hauptstadt ausbaute, übernahm Kubilais Strassensystem, seine Palastgründungen und die Seen und erweiterte sie zu seiner Sommerresidenz. Die Seen erhielten ihre heutige Form mit gestalteten Ufern und sind als die drei Meere bekannt, die einen Kontrast zu den rechteckigen Palästen bilden. Die Gebäude der Ming-Zeit sind durch zahlreiche komplexe Gebäude ersetzt worden und heute beherrscht der grosse weisse Turm, der Dagoba, die Szenerie. Diese Lustgärten wurden als "Gärten zur Erfrischung des Herzens" angelegt, um die Kaiser von den Menschen und vom Wesentlichen in der Polkitik abzuhalten. Ausserdem war ihre Errichtung für viele ein gewinnbringendes Geschäft. Der Kaiser Ch´ien-Lung lebte erst bescheiden, um die Macht der Dynastie zu bewahren, liess sich dann aber doch zu teuren landschaftsgestaltenden Projekten hinreissen, die heute als letzte Hochblüte der kaiserlichen Tradition gelten. Abbildung 32 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 21 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Die vervollkommnete Natur wurde geschmückt mit üppigen Pavilions, grossartigen Hallen, Plätzen fürs Studieren und einer riesigen Bibliothek, aber auch Tempel, Bauernhöfe und Menagerien, in denen seltene Tiere gehalten wurden, machen den Yuan Ming Yuan zu einem typischen chinesischen Garten. Die Seen verwendete Kaiser Ch´ien-Lung erst als Übungsort für Kriegsmanöver mit Schiffen, aber 1750 legte er Terrassen um den KúnMing-See an und errichtete entsprechende Gebäude, um ihn fortan als Teil des Gartens zu nutzen. Über den See wurden Brücken aus Marmor errichtet, deren Bogen sich durch die Spiegelung im Wasser vervollständigte. Künstlerische Kieselbilder sollten die ausgedehnten Fusswege zieren.47

Abbildung 33

Abbildung 34

1860 liess die Kaiserinwitwe Tzu Hsi unter dem Vorwand eine Marineakademie zu errichten trotz leerer Staatskassen den Garten weiter ausbauen. Sie fügte das marmorne Teehaus in Form eines Schiffes in die Gartengestaltung ein. Es markiert das Ende der seeseitigen Galerie, einem langen, überdeckten Wandelgang. Ebenfalls errichtete sie die Höfe und Hallen am Ostufer, den oktogonalen Turm und die "Halle des Buddha-Duftes".48 Abbildung 35

Die Besonderheit in diesem Garten bilden die Kontraste, wie zum Beispiel zwischen der grossen Seefläche des K´un-Ming im Süden unterhalb des Hügels des langen Lebens als Gegensatz zur steilen Uferlinie der rückwärtigen Seen im Norden. Dem Labyrinth der Höfe im Osten und dem grossen See steht der Westen mit ländlicher Szenerie und der gesamten Bergkette als geborgte Natur gegenüber. Aufgrund der fehlenden Gelder für die chinesische Flotte ging das Reich der Tzu Hsi jedoch zugrunde. Ein taoistischer Gärtner soll beim Anblick des Gartens folgendes gesagt haben: "Heute machen viele Menschen der Kaiserin zum Vorwurf, dass sie das Geld zur Errichtung des Gartens verwendet hat, anstatt Kriegsschiffe dafür zu kaufen und gegen fremde Länder zu kämpfen. Aber ich bin der Meinung, dass sie weise handelte. Krieg ist schliesslich eine widerwärtige Vorstellung. Wer hätte je gedacht, dass die Hand des Menschen etwas so Schönes zustande bringen könnte, wenn sie das Geld nicht dafür ausgegeben hätte."49 Abbildung 36 TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 22 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Peking - Kaiserpalast und Verbotene Stadt Yu Hua Yuan Der Kaiserpalast ist die grösste Palastanlage der Welt und kann als vergrösserte Version eines üblichen chinesischen Hauses gesehen werden. Der Eingang wird durch einen Tunnel in der Aussenmauer gebildet, deren Tore sich nach innen öffnen. Die Löwen und Säulen schützen diesen Bereich symbolisch. Die Löwen sollen beeindrucken und begrüssen die Besucher.

Abbildung 37

Nach dieser ersten Schwelle breitet sich die Anlage als endlose Folge von Höfen, gesäumt mit Gebäuden auf steinernem Sockel aus. Links und rechts befinden sich Hallen, in der Hauptachse werden die Höfe voneinander durch Stufen und hallenartige Gebäude mit geschwungenen Dächern getrennt. Die Mauern und Säulen sind gedämpft rot und das Gesimse ist grün-blau-gold bemalt und unterstreichen die strenge Symmetrie. Das Dach ist mit gelben Ziegeln gedeckt.50

Abbildung 38

Abbildung 39

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 23 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Die Farben rot und gelb symbolisieren den Kaiser, ebenso die Drachen mit den fünf Klauen, die die Anlage dekorieren und das Glück anlocken sollen. Der Phönix ist das Symbol der Kaiserin und ist wie der Drache häufig verwendetes Motiv dieser Anlage.

Abbildung 40

Anders als im Süden wirken die Gärten in Nordchina eher formal. Symmetrie wurde aber auch hier als ein Zeichen von zuviel Planung verstanden. Der hintere Bereich des Kaiserpalastes wird als die "Verbotene Stadt" bezeichnet. Der Eingang zu diesem Teil wird durch einen skulpturartigen, von Wasser geformten Felsbrocken auf einem Marmorsockel markiert.51

Abbildung 41

Der chinesischen Auffasssung eines Labyrinths, das der Garten letzlich darstellt, wird dieser Garten durch seine symmetrische Gestaltung nicht gerecht. Er wirkt zu künstlich und durch die Regelmässigkeit zu oberflächlich. Der Eindruck der Spontanität und Ungeplantheit geht dabei verloren.52

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 24 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 25 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Grundrisse Shanghai Yu Yuan und Nei Yuan

Abbildung 42

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 26 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Suchow Wang Shih Yuan

Abbildung 43

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 27 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Peking Sommerpalast I Ho Yuan

Abbildung 44

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 28 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Peking Sommerpalast Hsieh Chu Yuan

Abbildung 45

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 29 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Peking Kaiserpalast Yu Hua Yuan Hinterer Garten des Kaiserpalasts

Abbildung 46

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 30 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 31 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN Quellenverzeichnis

Maggie Keswick "Chinesische Gärten - Geschichte, Kunst und Architektur" Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt, 1989 Lillian Too "Das grosse Buch Feng Shui" Könemann Verlagsgesellschaft, Köln 2000 China APA Guide, Polyglott Verlag GmbH, vollständig aktualisierte Ausgabe 2002 China on tour, Polyglott Verlag GmbH, München 2001 Fritz Block "I Ging, Die Landschaften der Seele" deutsche Ausgabe Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln, 2001 Abbildungsverzeichnis Abb.0 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 144 Abb. 156 Mosaikmuster von Peking und Suchow Abb.1 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.2 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.3 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 83 Abb. 78 Stohhüttenszene aus dem 8.Jh. Abb.4 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 95 Abb. 87 Buddhistischer Tempel in den Bergen von Li Chéng Abb.5 Fritz Block I Ging, Die Landschaften der Seele Seite 5 Abb.6 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 23 Abb. 18 Nordwestlicher Hof des Wang Shih Yuan, Suchow Abb.7 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 186 Abb. 202 Topfkulturen-Garten des Gästehauses, Provinz Kwangtung Abb.8 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.9 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.10 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.11 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 127 Abb. 123 Beim See im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.12 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.13 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 19 Abb. 13 Ecke im zweiten Hof im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.14 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 135 Abb. 135 Mondtor im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.15 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.16 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 19 Abb. 12 Erster Hof im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.17 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 118 Abb. 110 Drachenmauer im Yu Yuan, Shanghai Abb.18 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 148 Abb. 163 Bronzelöwe vom Innentor des Yu Yuan, Shanghai Abb.19 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.20 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 131 Abb. 129 Doppelte Zickzack-Galerie im Yu Yuan, Shanghai Abb.21 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai Abb.22 Kathrin Drechsler, 2002 Yu Yuan, Shanghai TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 32 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

Abb.23 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 18 Abb. 11 Garteneingang im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.24 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 23 Abb. 19 Westliche Begrenzungsmauer mit hsieh im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.25 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 20 Abb. 14 Bibliothekshof im Wang Shih Yuan, Suchow Abb.26 Kathrin Drechsler, 2002 Grosse Moschee Qingzhesi, Xian Abb.27 Kathrin Drechsler, 2002 Grosse Moschee Qingzhesi, Xian Abb.28 Kathrin Drechsler, 2002 Grosse Moschee Qingzhesi, Xian Abb.29 Kathrin Drechsler, 2002 Grosse Moschee Qingzhesi, Xian Abb.30 Kathrin Drechsler, 2002 Grosse Moschee Qingzhesi, Xian Abb.31 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 61 Abb. 55 Blick vom Gipfel des Wan Shou Shan (Hügel des langen Lebens) im I Ho Yuan, Peking Abb.32 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 59 Abb. 54 Blick aus der verbotenen Stadt auf die Dagoba-Pagode auf dem Pai T´a Shan (Hügel des weissen Turmes) im Pei-Hai-Park in Peking Abb.33 Kathrin Drechsler, 2002 I Ho Yuan Sommerpalast, Peking Abb.34 Kathrin Drechsler, 2002 I Ho Yuan Sommerpalast, Peking Abb.35 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 67 Abb. 64 Das Marmorboot im I Ho Yuan, Peking Abb.36 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 71 Abb. 68 Hsieh Chu Yuan im I Ho Yuan, Peking Abb.37 Kathrin Drechsler, 2002 Kaiserpalast und Verbotene Stadt Yu Hua Yuan, Peking Abb.38 Kathrin Drechsler, 2002 Kaiserpalast und Verbotene Stadt Yu Hua Yuan, Peking Abb.39 Kathrin Drechsler, 2002 Kaiserpalast und Verbotene Stadt Yu Hua Yuan, Peking Abb.40 Kathrin Drechsler, 2002 Kaiserpalast und Verbotene Stadt Yu Hua Yuan, Peking Abb.41 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 61 Abb. 56 Eingang in den Yu Hua Yuan, Peking Abb.42 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 130 Abb. 128 Abb.43 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 17 Abb. 10 Abb.44 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 66 Abb. 62 Abb.45 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 68 Abb. 65 Abb.46 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 124 Abb. 120 1

Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 119 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 123 3 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 156 4 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 30 5 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 31 ff. 6 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 35-37 7 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 53-55 8 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 49-50 9 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 53-55 10 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 42 11 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 73-75 12 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 75 13 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 76 14 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 79 15 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 12 16 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 171 17 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 80 2

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 33 -

DAS ZENTRUM IN DER ARCHITEKTUR

DER CHINESISCHE GARTEN

18

Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 8 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 23 20 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 18 21 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 55 22 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 68 23 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 28 24 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 34 25 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 48 26 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 41-45 27 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 103 28 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 95 29 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 181 30 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 177 31 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 246 32 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 177 33 Lillian Too Das grosse Buch Feng Shui Seite 99 34 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 117 35 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 120 36 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 140 37 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 142 38 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 148 39 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 134-138 40 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 148 41 China APA Guide Seite 244 42 China on tour Seite 80 43 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 125-132 44 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 132-133 45 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 16-24 46 China APA Guide Seite 202 47 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 58-66 48 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 67,70 49 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 71-72 50 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 13 51 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 60, Abb.56 Text 52 Maggie Keswick Chinesische Gärten Seite 11 19

TECHNISCHE UNIVERSITÄT WIEN INSTITUT FÜR BAUKUNST, BAUAUFNAHMEN & ARCHITEKTURTHEORIE IDEEN UND KONZEPTE AUSSEREUROPÄISCHER ARCHITEKTURTRADITIONEN - 34 -