Das Magazin der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West Nr. 131//3/2016/// K 2990

Das Handwerk wird digital

S. 12

Ein Bänker kommt ins Handwerk: Der neue Mann bei der HWK Münster Seite 10

Dachdecker gründet Zimmerei: Eine Marktlücke? Seite 20

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Inhalt

Digitalisierung ist Chefsache

04 //Splitter 04 05 06 07

Infomesse in Bottrop Gladbeck und Gelsenkirchen werden InnovationCity Kreative Berufsfelderkundung // Kirche wird zur Backstube Smart-Meter-Rollout startet 2017

08 //Aktuell

Fotos Titelseite: guerrieroale, guruXOX, industrieblick, Tomasz Zajda, Kadmy, auremar (alle fotolia.com); Titelmontage: Jens Valtwies

Hand auf’s Herz: Wie häufig schauen Sie pro Tag auf Ihr Smartphone? Die Digitalisierung hat längst den Alltag erreicht, mit dem Handy als prominen­ testem Beispiel für die allgegenwärtige Technik, die zunehmend unser Leben bestimmt.

Die Vernetzung von alles und jedem lässt uns nicht nur in Vergessenheit geratene Freunde in sozialen Netzwerken wiederfinden, im selbstfahrenden Auto Platz nehmen oder etwas heute bestellen und morgen erhalten – auch im Arbeitsalltag halten digitale Prozesse zunehmend Einzug. Was auf der einen Seite eine Erleichterung bedeutet, birgt auf der anderen Seite jedoch große Herausforderungen. Die Digitalisierung durchdringt sämtliche Bereiche des Arbeitslebens: Da sind zum einen die Veränderungen bei innerbetrieblichen Abläufen. Selbst die kurze Whatsapp-Nachricht an den Mitarbeiter, der doch bitte zwischen zwei Terminen noch bei einem anderen Kunden vorbeischauen soll, fällt darunter. Genauso wie die Rechnung, die der Kunde auf dem Tablet unterschreibt und die dann nahtlos an die Buchhaltung gesendet wird. Zum anderen sind da die unzähligen Möglichkeiten, die die Digitalisierung im Umgang mit dem Kunden mit sich bringt: Mal eben am Tablet vorzuführen, wie das Wohnzimmer in dieser oder jener Farbe wirkt, wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Auch der gepflegte Internetauftritt hat in Zeiten, in denen kaum jemand noch ein Telefonbuch nutzt, an Bedeutung gewonnen. Natürlich muss an dieser Stelle auch der Einfluss auf die tagtägliche Arbeit Erwähnung finden: Per Drohne können Dachdecker die Abdeckung eines Hauses untersuchen, Räume lassen sich mit der passenden Technik auf Knopfdruck vermessen und für die Fehlerortung am Heizkessel ist schon lange kein Besuch beim Kunden mehr nötig. Erfüllt die Digitalisierung den Traum vom mühelosen und leichten Arbeiten? Ja und nein. Manches wird einfacher und günstiger – doch auf Betriebsinhaber in allen Branchen warten die vielleicht größten Umwälzungen seit 100 Jahren. Glauben Sie nicht? Dann fragen Sie mal einen Taxifahrer nach Uber, einen Hotelier nach Airbnb oder in der Videothek nach Netflix. Die Digitalisierung wird auch das Handwerk nicht auslassen. Wer Technik nutzt, um seine Produktionsprozesse vernetzt und clever zu gestalten, wird schneller und günstiger als mancher Mitbewerber sein. Margen von Einzelteilen dürften stark sinken, da das Internet jederzeit die volle Preistransparenz bietet. Höhere Stundenlöhne könnten eine Folge sein. Wo die Reise hinführt, kann heute niemand sagen, doch eins ist klar: Die Digitalisierung ist Chefsache. Wer sich heute technischen Neuerungen verschließt, bietet unter Umständen morgen Dienstleistungen an, die überholt oder zu teuer sind. So wie in der Industrie und in anderen Branchen auch ist es wichtig, dass die Unternehmensspitze bei der Digitalisierung am Ball bleibt. Etwas Inspiration bieten wir Ihnen an dieser Stelle: Welche Schritte die Unternehmen in der Region bei der Digitalisierung gehen, erfahren Sie in unserem Schwerpunkt. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen und Stöbern!

08 Ausbildungsvorbereitung für Flüchtlinge im Handwerk

10 //Profil 10 Dr. Thomas Ostendorf, HWK Münster

12 //Schwerpunkt 12 Intelligente Vernetzung im Betrieb – neue Chancen durch die Digitalisierung

18 //Ausbildung 18 Ausbildungsbotschafter: Azubis werben Azubis

20 //Innungen 20 21 22 23

Marktlücke Zimmerei ELE: Neuerungen beim Heizungs-Contracting Bäckernachwuchs beim kreativen Kräftemessen Lossprechung der Tischler

24 //Markplatz 24 25

Ein flächendeckendes WLAN-Netz zum Nulltarif // Milliarden-Programm für die Sanierung von Schulen Mit viel Engagement einen neuen Transporter gewinnen // Broschüre weist den Weg zu verschiedenen Dienstleistern

26 //Special 26 Die Zukunft erfahren - Die IAA

29 //Unter uns 29 30 31

Dachdecker-Innung hat neue Spitze // Frischer Wind im KH-Team Neues Rahmenabkommen mit WENZA EWIV // Kostenloser ErsthelferLehrgang für Elektrobetriebe Neu in der KH: Friseursalon Anke Kuhn

32 //Recht 32 33

Firmeninhaber müssen die Führerscheine kontrollieren // Geltung von Verfallklauseln – Schriftformerfordernis Kündigung in verlängerter Probezeit unwirksam?

34 //Zuletzt

Ihr Jonas Alder

34 22 Fragen an Mike Sternkopf 34 Impressum 3

Splitter

Infomesse in Bottrop will Betriebe und Talente zusammenbringen

D

as Ausbildungsspektrum in Bottrop

Infomesse bereits zum vierten Mal, erstmals

aufzeigen, Orientierungshilfe bei der

allerdings im Rahmen der „TalentTage Ruhr“,

Berufswahl bieten und Betriebe mit Schülern

die vom 21. bis 30. September laufen. Die

zusammenbringen – das will die Infomesse

vom Initiativkreis Ruhr ins Leben gerufene

„Ausbildung + Studium“ am

Ver­anstaltungsreihe mit über 80 Veranstaltungen

24. September von 11 bis 16 Uhr

im ganzen Ruhr­gebiet stellt nach eigenen

auf Ahrenberg-Fortsetzung in Bottrop.

Angaben als deutschlandweit einzige ihrer

Die Aussteller erhalten die Möglichkeit,

Art die Talentförderung in den Vordergrund

sich als interessanter und spannender

und wird von mehr als 75 Institutionen in der

Arbeitgeber zu präsentieren, heißt es in

Region unterstützt.

der Einladung. Neben Betrieben stellen sich auch Hochschulen, Akademien und Universitäten auf der Messe vor. Die Stadt Bottrop organisiert die

Heike Haskamp Tel. 02041 704785, [email protected] www.talentmetropoleruhr.de

Ist bereits regelmäßig Schauplatz der Handwerksmesse, nun auch für die Infomesse „Ausbildung + Studium“: die ehemalige Zeche Ahrenberg-Fortsetzung in Bottrop.

Ferner: „Die Bau!“ – Baumesse in Gladbeck Vom Grundstück über die Finanzierung bis hin zum Handwerker erfahren die Besucher am Freitag, 9. Oktober 2016 alles rund ums Bauen, Sanieren und Renovieren. 11–17 Uhr Mathias-Jakobs-Stadthalle in Gladbeck. Weitere Infos unter 02043 / 99 23 98

Fotos: Stadt Bottrop, Gerd Kaemper

Auf gute Zusammen­ arbeit zum Wohle des Handwerks einigten sich KH-Geschäftsführer Egbert Streich und der neue Hauptgeschäfts­ führer der HWK Münster, Dr. Thomas Ostendorf, bei dessen Antrittsbesuch am 28. Juli im Haus der Kreishandwerkerschaft in Gelsenkirchen.

4

KH Aktuell // Nr. 129 //1/2016

In Sachen Energie-Einsparung könnte aus dem sanierungsbedürftigen Gladbeck-RentfortNord durch den InnovationCityRollout bald ein Vorzeige-Quartier werden.

Quartiere in Gladbeck und Gelsenkirchen werden InnovationCity

G

ladbeck-Rentfort-Nord ist das erste Quartier in der Emscher-LippeRegion, in dem im September die sechsmonatige Konzeptions-

phase des sogenannten InnovationCity-Rollouts offiziell gestartet ist. Die Vorbereitungen dafür liefen bereits seit Anfang Juli. Es soll erarbeitet werden, welche konkreten Maßnahmen und Projekte das Quartier klimagerecht erneuern sollen. Anfang Mai 2016 hatte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft die insgesamt 20 Gewinnerquartiere bekanntgegeben, die von einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ profitieren sollen. In Bottrop wurden bislang über 300 Einzelprojekte angegangen, etwa zu alternativer Mobilität, Energieeinsparungen im öffentlichen Raum oder energetischer Wohnungssanierung unter Einbeziehung erneuerbarer Energien. Gladbeck bekam zusätzlich zu Rentfort-Nord auch den Zuschlag für das Quartier Stadtmitte und

Fotos: Markus Mucha

konnte somit als einzige Stadt in der Emscher-Lippe-Region mit gleich zwei Quartieren überzeugen. Dort soll der Rollout voraussichtlich im Herbst 2017 starten. Im Mai 2017 geht es in Rotthausen-West in Gelsenkirchen los. Auch dieses Quartier soll InnovationCity werden.

www.icrollout.de 5

Splitter

Kreative Berufsfelderkundung Zehn Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule waren Anfang Juli bei einer etwas anderen Berufsfelderkundung in Bottroper Betrieben unterwegs. Auf einer Fotosafari dokumentierten sie mithilfe von Smartphones ihre ganz individuelle Sicht auf die Themen Arbeit und Ausbildung.

D

abei ging es nicht um klassische Reportagen, sondern vielmehr um das Aufspüren von ungewöhnlichen Orten, besonderen Werkzeugen, Materialien und um die in den Betrieben beschäftigten Menschen und ihre Tätigkeiten. „MEinblick“ heißt dieses von der Kreishandwerker-

schaft Emscher-Lippe-West mitinitiierte Projekt, mit dem alle Beteiligten Neuland betraten. „Ziel war, durch das Medium Fotografie Schüler zu motivieren, sich dem Thema Berufsorientierung kreativ zu nähern“, erklärt Martina Nählen. „Während sonst bei Berufsfelderkundungstagen oder auch zu Beginn von Praktika zunächst oft ein Gefühl von ‚ich stehe hier nur herum‘ aufkommt, waren die Schüler hier gleich gefordert, aktiv die Betriebe zu erkunden und in Kontakt mit den dort arbeitenden Menschen zu treten“, so die stellvertretende Geschäftsführerin des Bildungszentrums der KH. Fachlich betreut wurden sie dabei durch Michael Kestin, der im Rahmen eines einführenden Workshops viele Tipps gab und für weitere inhaltliche Begleitung bis hin zur Erstellung der abschließenden Präsentationen verantwortlich war. Beteiligt war zudem die Radio-AG des Berufskollegs der Stadt Bottrop, welche die Teams bei den Betriebsbesuchen begleitete und Klangkollagen erstellte, die Bestandteil der Präsentationen wurden. Weitere Kooperationspartner neben der KH, der Willy-Brand-Gesamtschule Bottrop und dem Berufskolleg der Stadt Bottrop waren die HWK Münster, die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen, die IHK Nord Westfalen und die Stadt Bottrop. Martina Nählen bedankte sich aber auch ganz herzlich bei den Bottroper Betrieben, „die sehr bereitwillig ihre Türen geöffnet haben“. Die Fotos und Klänge werden in den nächsten Monaten an verschiedenen Stellen in Bottrop präsentiert werden.

Noch ist das ehemalige Gelände der St.-BonifaciusKirche in Gelsenkirchen verwaist. Doch schon bald soll hier ein Café mit Außengastronomie entstehen.

Kirche wird zur Backstube

Es kommt drauf an, was dahintersteckt.

B

Ob Neubau oder Sanierung: Beim Bauen gehören Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu den maßgeblichen Aspekten. Mit der Sto-Passivhaus-Unterkonstruktion für vorgehängte hinterlüftete Fassaden leisten wir einen zukunftsweisenden Beitrag: Durch spezielle Wandhalter aus Edelstahl und thermische Trennelemente werden Wärmebrücken auf ein Minimum reduziert.

äckermeister Christian Zipper hat die ehemalige katholische Kirche St. Bonifacius in Gelsenkirchen-Erle gekauft, um sie zur

Backstube umzufunktionieren. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch. Zunächst will der Obermeister der Bäcker-Innung Gelsenkirchen 2017 soll dann auf dem 5000 Quadratmeter großen Areal ein neues Café samt Außengastronomie entstehen. Erst dann erfolgt nach jetzigem Planungsstand der Umbau der eigentlichen Kirche in eine Backstube. Die Kirche stand bereits seit 2007 leer und diente Drogenabhängigen und Obdachlosen als Treffpunkt. Zuletzt lieb­äugelte eine Discounter-Kette mit dem Kauf des Geländes. Zipper war bereits in seiner Jugend in dem Gotteshaus Messdiener und freut sich, dort demnächst backen zu können.

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KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Fotos: Gerd Keamper, Cisco Ripac / pixelio.de

das Küster-, Pfarr- und Gemeindehaus sanieren und vermieten.

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Splitter

Smart-Meter-Rollout startet 2017 Im nächsten Jahr tritt das neue Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende in Kraft. Es verpflichtet alle Stromnetzbetreiber, die herkömmlichen FerrarisStromzähler von 2017 bis spätestens 2032 gegen moderne Messeinrichtungen und teilweise intelligente Messsysteme, sogenannte Smart-Meter-Gateways, auszutauschen.

D

ie Verpflichtung betrifft auch Strom­

Pflicht. Ein solcher ist irgendwann die

einspeiser, also etwa Betreiber von Foto-

Voraussetzung für die intelligente Steuerung

voltaikanlagen mit mehr als einem Kilowatt

von Netzlasten zum Beispiel durch steuerbare

Leistung. Der oft verwendete Begriff „Smart-

Verbraucher (Waschmaschinen, Geschirr-

Meter-Rollout“ sei allerdings missverständ-

spüler oder Trockner), die sich je nach

lich, sagt Peter Efing von der ELE Verteilnetz

Strompreis selbst einschalten, wenn

GmbH (EVNG): „Die Verpflichtung zur Um­

entsprechend flexible Stromtarife auf den

rüstung auf intelligente Messsysteme betrifft

Markt kommen sollten, so Efing.

insgesamt nur etwa zehn Prozent unserer Kunden in Bottrop, Gelsenkirchen und Glad-

Trotzdem sei das Gesamtvolumen der intel­

beck. Für alle anderen ändert sich eigentlich

ligenten Messsysteme und elektronischen

fast nichts: Ihr Ferraris-Zähler wird lediglich

Zähler – betroffen seien etwa 310.000

das Gespräch mit den konzessionierten

durch einen elektronischen ersetzt.“ Und der

Einheiten im Einzugsgebiet der ENVG – „ein

Innungsbetrieben des Handwerks suchen“,

allein sei noch nicht „smart“. Erst ab einem

dickes Arbeitspaket für die nächsten Jahre“.

kündigt der ENVG- und ELE-Pressesprecher

Verbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden

Efing geht davon aus, dass die ENVG bereits

an. Näheres werde auf einer der nächsten

im Jahr bzw. einer Einspeisung von sieben

2017 eine nennenswerte Zahl an Stromzählern

Innungsversammlungen des Elektrohand-

Kilowatt ist auch der Smart-Meter-Gateway

austauschen wird. „Hierbei werden wir auch

werks bekanntgegeben.

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K

onzentriert schraubt Hedi Hassan rote, blaue und gelbe Kabel in die Lüsterklemme. Zwei weitere Jugendliche mit schwarzen Haaren stehen prüfend dabei. Zwischendurch wandert der Blick des 19jährigen Nordirakers zur Tafel. Dort ist eine Skizze mit einem Schaltkreislauf aufgezeichnet. „Das ist eine einfache Abschaltung mit Schalter, Lampe, Abzweigdose und NYM-Leitung“, erklärt Ausbilder Manfred Sasse. Seit einer Woche hat er die Teilnehmer des neu ange­ KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Foto: Markus Mucha

Ausbildungsvorbereitung für Flüchtlinge im Handwerk

Im Juli startete das Programm „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ (PerjuF-H) im Bildungszentrum der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West. Sieben Teilnehmer sind bislang eingestiegen.

Aktuell

Hedi Hassan lernt schnell. Manfred Sasse, Fachbereichsleiter Elektro-Werkstatt, zeigt dem jungen Flüchtling aus dem Nord-Irak die richtige Verkabelung.

laufenen Programms PerjuF-H in seiner Elektro­werkstatt. „Das Wichtigste ist, dass die Jugend­ lichen den Transfer von der Skizze auf die Schaltung hinbekommen und die Logik verstehen“, so Sasse weiter. „Das klappt gut“, auch wenn es mit der Sprache mitunter noch hapere. Vor allem seien alle hochmotiviert und zuverlässig. „Ich musste die regelrecht zur Pause überreden. Das kenne ich sonst gar nicht.“ PerjuF-H ist auf vier bis sechs Monate ausgelegt und besteht aus Berufsfelderkundungen in unterschiedlichen Handwerksberufen, begleitendem Stützunterricht, Sprachkursen und einer anschließenden sechswöchigen Praxisphase

in Betrieben. Vier Tage in der Woche gehen Hedi Hassan und die anderen Teilnehmer in die Kreishandwerkerschaft. „Wir vermitteln Kenntnisse des Sozialsystems, des Bildungs­ systems oder berufsspezifische Sprachkenntnisse“, erläutert Janis Hansford die Inhalte des dienstäglichen Stützunterrichts. „Wir machen aber auch Ausflüge und besuchen Sportvereine, damit die Jugendlichen die Stadt kennenlernen und Anschluss finden.“ Zudem kümmert sich die sozialpädagogische Mitarbeiterin des Bildungszentrums der Kreishandwerkerschaft um individuelle Fragen des Aufenthaltsrechts, der Wohnungssuche oder um das Erreichen der vereinbarten beruflichen Ziele. „Einer der Teilnehmer ist vom Integration Point in die Maßnahme vermittelt worden, erhält aber noch immer keine Sozialleistungen“, berichtet Hansford beispielhaft eines der Probleme, deren Lösung ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet zählt.

Ziel: Ausbildung im Handwerk Das von der Bundesagentur für Arbeit finanzierte Programm richtet sich an junge Flüchtlinge zwischen 18 und 25 Jahren, die über einen gesicherten Aufenthaltsstatus

verfügen und die vorzugsweise bereits einen Integrationskurs absolviert haben oder das Sprachniveau B1 nachweisen können. In der zweiten Stufe ist anschließend eine vom BMBF geförderte vertiefte Berufsorientierung in ein bis maximal drei Ausbildungsberufen vorgesehen. Diese ist auf maximal drei Monate ausgelegt und umfasst ebenfalls eine betriebliche Phase von vier Wochen. „Das Ziel ist, die Jugendlichen für eine Ausbildung im Handwerk fit zu machen“, sagt Janis Hansford. Optional können dabei weitere unterstützende Maßnahmen wie die assistierte Ausbildung (AsA) und/oder ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) in Anspruch genommen werden. Ausbilder Manfred Sasse ist überzeugt, dass die bisherigen Teilnehmer der Maßnahme geeignet sind, ihren Weg im Handwerk zu gehen. Schließlich würden fähige Auszu­ bildende fast überall händeringend gesucht. Nach Holz-, Metall- und Elektrowerkstatt freut sich Hedi Hassan nun besonders auf die Friseurwerkstatt. Denn er weiß bereits, wo er hinwill: „Ich will Friseur werden“, sagt er. Jörn-Jakob Surkemper

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Profil

Auf Dialog und enge Zusammenarbeit mit der KH setzt der neue Hauptge­ schäftsführer der HWK Münster, Dr. Thomas Osten­ dorf.

Ein Freund des Mittelstandes kommt ins Handwerk Am 16. Juni ging bei der Handwerkskammer Münster eine Ära zu Ende. Die Kammer verabschiedete ihren Hauptgeschäftsführer Hermann Eiling nach 32-jähriger Kammertätigkeit in den Ruhe­ stand. Gleichzeitig führte sie Dr. Thomas Ostendorf als seinen Nachfolger offiziell in das Amt ein; eingearbeitet hatte Ostendorf sich bereits seit dem 1. April. Zuvor hatte der 51-Jährige als Direktor der Oldenburgischen Landesbank gearbeitet. KH AKTUELL hat mit ihm über seinen Wechsel in die Handwerksorganisation und seine Ziele dort gesprochen. habe sehr oft Kollegen im Büro, mit denen ich bestimmte Problemstellungen erläutere und gemeinsam Entscheidungen treffe. Hinzu kommen sehr viele externe Termine. Wir fungieren ja auch als Interessens­vertretung gegenüber der Politik. Da muss ich mich sehr stark vernetzen, nicht zuletzt mit den verschiedenen Kreishand­ werkerschaften. Darüber hinaus besuche ich natürlich die Kreise, die relevanten Politiker, Ober­ bürgermeister, Landräte oder Wirtschaftsförderer. Und auch innerhalb der Handwerksorganisation gibt es zahlreiche Termine bis hin nach Düsseldorf und Berlin. Wo würden Sie die Hauptauf­ gaben der Handwerkskammer Münster sehen? Wir haben einen unglaublich breiten Strauß an Aufgaben, angefangen bei den hoheitlichen Aufgaben im Bereich der Handwerksrolle oder der Ausbildungsordnung. Dann haben wir eine Beratungsfunktion für die Betriebe in betriebswirtschaftlicher und technischer Sicht oder bei Fragen der Ausbildung bis hin zur Integration von behinderten Mitarbeitern. 10

Nicht zuletzt haben wir ein sehr schönes, großes Bildungszentrum. Wo sehen Sie bei all dem die größten Herausforderungen, auch für Sie als Haupt­ geschäftsführer? Die decken sich weitgehend mit den Herausforderungen des Handwerks insgesamt: Nachwuchsgewinnung sowie Mitarbeiter zu halten und weiterhin fürs Handwerk zu begeistern. Es gibt ja zwei Entwicklungsstränge: die demografische Entwicklung und der Trend zum Studium. Ich befürchte, dass viele der Bachelor­ absolventen in ihrer Karriere Enttäuschungen erleben werden, weil die Vielzahl der Absolventen ihre Karrierechancen nicht er­reichen, während das Angebot an guten Handwerkern knapp ist. Unternehmer zu werden, Chef zu werden – dafür gibt es keinen Studiengang, das lernen Sie am besten mit einer Ausbildung und einem Meister­titel im Handwerk. Was können Sie denn als Hand­ werkskammer tun, um das auch den Jugendlichen stärker zu verdeutlichen?

Foto: Gerd Kaemper

Herr Dr. Ostendorf, Sie sind IIm Frühjahr 2015 habe ich die von einer Landesbank zur Stellenanzeige der HandwerksHandwerkskammer gewechselt. kammer gesehen, fand ganz Wie kam das? spannend was dort stand, hab sie Ich habe mich schon während aber erstmal zur Seite gelegt. meines Studiums und meiner Aber mir ist das Thema nicht Tätigkeit beim Volkswirtschaft­ wieder aus dem Kopf gegangen. lichen Institut für Mittelstand und Zum Ende der Bewerbungsfrist Handwerk viel mit dem Handwerk habe ich mir gesagt: Versuch es beschäftigt. Im Rahmen meiner mal. Vielleicht verpasst du eine Promotion habe ich bundesweit Chance. Und jetzt bin ich viele Tiefeninterviews mit Handwirklich sehr froh, dass ich mich werksunternehmern geführt. Das dazu entschieden habe. Es ist hat mir sehr viel Spaß gemacht, wirklich ein toller Job, tolle sodass sich anbot bei der Bank, bei Aufgaben und eine spannende der ich gelernt hatte, in die Firmen­ Region – das macht richtig Spaß! kundenbetreuung zu gehen. Bei meiner anschließenden siebenjährigen Chef zu werden Leitungstätigkeit im lernen Sie am besten Vorstandsstab habe im Handwerk. ich viele Dinge Dr. Thomas Ostendorf, gelernt, die auch für Hauptgeschäftsführer HWK Münster eine Handwerks­ kammer wichtig sind – etwa Geben Sie uns doch mal einen Strategieentwicklung, Managekleinen Einblick. Wie sieht Ihr ment oder Führung größerer Aufgabenpaket konkret aus? Organisation. Da funktioniert Die Kammer gehört ja mit rund eine Handwerkskammer sogar 300 Mitarbeitern, 28.000 durchaus ähnlich wie eine Bank. Mitgliedsbetrieben mit 192.000 Beschäftigten deutschlandweit Und wie kam es dann konkret zu den größeren. Da fallen viele zum Wechsel? Managementaufgaben an. Ich

Profil

Sie sehen sich also nicht als Konkurrenz. Nein, ganz im Gegenteil! Kon­kurrenz wäre gerade bei den anstehenden Herausforderungen totaler Blödsinn. Die können wir nur gemeinsam bewältigen, indem wir Synergien schaffen und auch gegenüber Politik und Verwaltung mit einer Stimme, als gebündelte Wirtschaftsmacht von nebenan sprechen. Nur dann sind wir stark.

Dr. Thomas Ostendorf ... stammt gebürtig aus Essen/Oldenburg, dem „kleinen Essen“ im Oldenburger Münsterland. Nach Abitur und Bankausbildung studierte er Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen und an der University of California San Diego. Seine Diplomarbeit schrieb er über die Bedeutung des Handwerks für ländliche Räume. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen. In seiner Dissertation beschäftigte er sich mit dem Internationalisierungsverhalten von Handwerksbetrieben. Anschließend arbeitete er im mittelständischen Firmenkundengeschäft der Oldenburgischen Landesbank AG und leitete

Die Wirtschaft der EmscherLippe-Region hängt ja dem Münsterland immer ein bisschen hinterher? Gibt es Bestrebungen, dem Rechnung zu tragen? Da sind wir dabei. Wir haben bewusst einen Standort in Gelsenkirchen gewählt, um nah an den

zuletzt als Chefvolkswirt deren Vorstandsbüro. Seit seinem Wechsel zur Handwerkskammer Münster im April 2016 ist Ostendorf auch Mitglied im Aufsichtsrat der regionalen Wirtschaftsförderung und Projektgesellschaft WiN Emscher-Lippe. Er lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern (14 und 18) in Bremen, plant aber im Sommer 2017 den Umzug nach Münster. In seiner Freizeit spielt Ostendorf Gitarre, Cello und Klavier – meist mit seiner Familie.

Da haben wir ein ganz breites Bündel an Maßnahmen: etwa die bundesweite Imagekampagne, die wir mitorganisieren und die ein ganz wichtiger Baustein ist. Wir kooperieren auch eng mit den Schulen und informieren Schüler und Eltern in den unterschied­ lichen Kanälen über eine Ausbildung im Handwerk. Nicht zuletzt ist unser Ausbildungsbotschafterprogramm, bei dem Azubis in den Schulen aus erster Hand über ihre Ausbildung sprechen, ein ganz vielversprechender Zugang. Denn Azubis können einfach sehr authentisch berichten, wie kreativ man im Handwerk arbeiten kann und welche Be­friedigung es gibt, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen. Ich habe das selbst bei meinem Sohn beobachtet: Der hat letztes Jahr beim Zukunftstag bei einem Maschinenbauer einen Ring gefertigt und seiner Schwester als Glücksbringer geschenkt. Die geht ohne den jetzt nicht mehr aus dem Haus.

In Ihrer Dissertation ging es um Internationalisierungsverhalten von Handwerksbetrieben.

Ist das wirklich ein Thema für das Handwerk? Sollte es eines sein? Ja, definitiv. Zum einen für die grenznahen Betriebe, die ihre Arbeit auch in den Niederlanden, Belgien, oder Luxemburg anbieten. Zum anderen gibt es Nischen­ anbieter, für die der deutsche Markt zu klein ist. So gibt es auch in unserem Kammerbezirk zahlreiche große und kleine Handwerksbetriebe, die erfolgreich international tätig sind.

Betrieben und der Politik hier zu sein. Gerade im nördlichen Ruhrgebiet ist der Dialog mit der Politik wichtig, um das knappe Gut „Fläche“ für das Handwerk verfügbar zu machen. Ich sehe die höhere Arbeitslosigkeit hier in der Region auch als Chance, nämlich als Arbeitskräftepotenzial, das wir entwickeln. Es reicht nicht mehr, eine Lehre und vielleicht einen Meister zu machen. Weiterbildung ist angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen enorm wichtig. Und da bieten die Kreishand­ werkerschaft und die Kammer tolle Angebote, die wir allerdings ständig weiter­entwickeln und in den Betrieben bewerben müssen. Vielen Dank!

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Wie stellen Sie sich das Verhältnis zur Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West und ihren Innungen zukünftig vor? Hier möchte ich an die sehr enge Zusammenarbeit anknüpfen und die jeweiligen Stärken zum Wohle des Handwerks bündeln. Also etwa den engen Bezug zu den Betrieben aufseiten der KH und die Vernetzungsmöglichkeiten auf regionaler oder Landesebene aufseiten der Kammer. Bei den Bildungszentren werden wir uns anschauen, wer welche Themen am besten kann. Da wo die Nachfrage nicht so groß ist, macht vielleicht eine Bündelung bei einer Institution Sinn.

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Schwerpunkt

Intelligente Vernetzung im Betrieb – neue Chancen durch die Digitalisierung

Elektro Gerhardt in Gelsenkirchen Ohne Laptop, Tablet und Smartphone geht im Elektrofachbetrieb Gerhardt fast nichts mehr. Da Geschäftsführer Christian Gerhardt 2010 auch eine Sanitär- und Heizungs-

Was bedeutet eigentlich Digitalisierung der Wirtschaft? Es ist ein Kaleidoskop an Möglich­ keiten: Der Einsatz digitaler Werkzeuge wie Lasermessgerät oder Smartphone gehören genauso dazu wie die Möglichkeit der online-Terminvereinbarung oder eine digitale Kundenakte. Im weiteren Sinne meint der Begriff Digitalisierung aber die Umrüstung des Betriebes hin zu mehr elektronisch gestützten Prozessen. Auch die Kommunikation zwischen Unternehmen, Wirtschaftsakteuren und Kunden verändert sich nachhaltig. Gerade für das Handwerk ergeben sich enorme Chancen durch die digitalen Technologien: Die Produktivität lässt sich steigern, völlig neue Geschäftsmodelle tun sich auf und durch optimierte Unternehmensabläufe spart man Zeit und Geld.

sparte aufgebaut hat, kann sein Betrieb die gesamte Bandbreite der modernen Gebäudesteuerung anbieten. Ob Heizungsanlagen, Sicherheitstechnik, Beleuchtung oder Kommunikationstechnik: Alles kann miteinander vernetzt und per Fernwartung kontrolliert werden. Auch im eigenen Betrieb laufen die meisten Prozesse digital. Das erleichtert die Arbeit und spart

„Alle Prozesse, die Standards unterliegen, sollte man digital vernetzen“, meint Norbert Speier, „damit vermeidet man Doppelarbeit und Fehler.“ Der Unternehmensberater der Handwerkskammer Münster empfiehlt die Anschaffung einer Branchensoftware. Sie stellt den Betrieb digital dar und vernetzt die Daten: Von der Kalkulation über Material­ bestellung beim Großhändler, in der Kundendatenverwaltung, bei der Auftragsweitergabe an die Monteure bis hin zur Rechnungserstellung. Auch die Zeiterfassung in Echtzeit ist möglich, das hilft bei der Vor- und Nach­ kalkulation. Dass man auf die digitalen Daten jederzeit und fast überall mittels mobilen Endgeräten zugreifen kann, ist ein weiterer Vorteil der Digitalisierung.

Mitarbeiter frühzeitig informieren Technisch lässt sich heute der voll digitalisierte Betrieb realisieren. Unternehmensberater Norbert Speier rät allerdings dazu, nicht alles auf einmal einzuführen, sondern Schritt für Schritt vorzugehen. „Man sollte zunächst schauen, wo es noch Doppelarbeit gibt und wie die Kommunikation im Betrieb und mit den Kunden läuft.“ Ganz wichtig ist es, die Mit­ arbeiter frühzeitig zu informieren und über den Sinn und Zweck neuer Technologien und Prozesse aufzuklären, sagt Norbert Speier. „Die Anwendung in der Praxis gelingt nur, wenn die Mitarbeiter dahinter stehen.“ Dafür braucht es aber etwas Zeit. Prof. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule, beschäftigt sich wissenschaftlich mit den Entstehungszusammenhängen von Innovationen.

Er weiß, dass der Mensch von sich aus nicht gerade ein Innovationstreiber ist und Neuem durchaus skeptisch gegenüber steht: „Menschen haben ein gewisses Beharrungsvermögen. Niemand möchte gerne liebgewordene Privilegien abgeben und eingeschliffene Routinen verlassen.“

Zeit. Im Gegenzug muss regelmäßig in neue Software und IT-Sicherheit investiert werden. Ein externer Dienstleister ist mindestens alle 14 Tage im Haus, sagt Christian Gerhardt.

Smartphone bricht das Eis Auch Computer, Navis oder Smartphones haben den Markt nicht über Nacht erobert, denn auch Kunden stellen sich nicht sofort um. Wenn aber erstmal der Durchbruch erzielt ist, durchdringen neue Medien und Technologien die gesamte Wirtschaft und auch das Privatleben. Der Siegeszug der Smartphones hat zu einer stillen Revolution geführt und die Digitalisierung beschleunigt. Wer privat Smartphones und Tablets nutzt, findet es selbstverständlich, sie auch im Beruf zu nutzen. Die Kommunikation hat sich dadurch völlig verändert. Und Fotos zur Dokumentation sind inzwischen Standard in jeder Branche. Handwerk 4.0 bedeutet jetzt, die digitalen Werkzeuge in den Produktionsprozess einzubinden und Arbeitsabläufe miteinander zu vernetzen.

Fotorealistische Zeichnungen In vielen Branchen ist das Tablet heute ein wichtiges Instrument. Thomas Clever von der Tischlerei Flur 5 in Herten möchte es nicht mehr missen: „Es hat mein Maßbuch ersetzt. Die Notizen sind jetzt besser auffindbar und ich kann die Daten und Fotos auch nach Kundennamen und Datum sortieren.“ Programme ermöglichen zudem, dass man Maße in die Fotos 12

hineinschreibt oder später Bilder und Zeichnungen nachkoloriert. Wie in der Branche üblich, nutzt Thomas Clever auch einen CAD-Zeichenprogramm, das fotorealistische Zeichnungen vom jeweiligen Möbelstück oder der geplanten Raumausstattung anfertigt. Diese realistischen Darstellungen kommen bei den Kunden besonders gut an. Auf dem Tablet-PC lassen sich diese Zeichnung gut präsentieren und die Kunden können sehr gut in die Planung eingebunden werden. Die Daten der CADZeichnung werden wiederum in der nächsten Produktionsstufe an die CNC-Fräse weitergegeben. Je nach Bedarf können die Daten für alle Mitarbeiter zugänglich gemacht werden.

Visualisierung digital und analog Die fotorealistischen CAD-Zeichnungen kommen auch in anderen Branchen zum Einsatz, wie zum Beispiel im Sanitärbereich. „Es war sehr gut, dass wir in die Badplanungstechnik investiert haben. Die Kunden schätzen es, dass sie mitplanen können und gleich am Bildschirm sehen, was passiert“, erklärt Sebastian Wübbelt, Juniorchef von Bad&Heizung Wübbelt in Bottrop-Kirchhellen. Wie viele andere SHK-Betriebe setzt die Wübbelt KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

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Schwerpunkt

GmbH, die 40 Mitarbeiter hat, aber parallel auf eine moderne Badausstellung, in der Kunden das Porzellan oder Armaturen auch anfassen können. Kleinere Betriebe können diesen Kundenservice auch anbieten, wie die Firma Haug + Hucke Christoph Pickhardt in Essen beweist. Der Betrieb kooperiert mit einem Großhändler: Geschäftsführer Christoph Pickhardt oder ein Techniker seines Hauses trifft sich mit den Kunden in der Badausstellung des Großhändlers und hier werden die 3-D-Badentwürfe gezeichnet. Die Kombination aus analoger, moderner „Erlebnisausstellung“ und digitaler Planung und Visualisierung des Produktes scheint ein erfolgversprechender Weg zu sein. Der Malerbetrieb Detlev Knebel aus Herten-Westerholt hat im letzten Jahr entgegen dem Branchentrend einen schicken Verkaufsraum mit einer Musterausstellung gestaltet. Hier können sich die Kunden von verschiedenen Spachtel­ techniken und Tapetenkollektionen inspirieren lassen. Ein Hingucker in der Ausstellung ist das große „Elo-Touch-Gerät“, das an einen Flachbildschirm erinnert. Auf dem Monitor kann man dem Kunden demonstrieren, wie sein Raum in verschiedenen Farben aussehen würde. Hierzu muss nur ein Foto der Kundenräume hochgeladen und das Programm gestartet werden.

Die Kunden von heute sind anspruchsvoll und wollen auch mitgestalten. Bevor Sie einen Handwerksbetrieb kontaktieren, informieren sich im Internet über das Leistungsspektrum und lesen auch Kundenempfehlungen in den Sozialen Medien. Eine moderne Website, die auch für Smartphones und Tablets optimiert ist, ist sehr wichtig, sagt Unternehmensberater Norbert Speier von der Handwerkskammer Münster. „Die Auffindbarkeit im Netz durch eine gute Website und ein gutes Ranking in den relevanten Suchmaschinen ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.“ Derzeit haben rund 75 % der Handwerksbetriebe eine Website, aber ein Großteil wird bei Google & Co nicht gefunden. Hinzu kommt, dass die Inhalte oft nicht gepflegt sind und die Seite optisch nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten entspricht. Es herrscht also vielerorts Optimierungsbedarf, deswegen bieten die Handwerkskammern regelmäßig Seminare, Workshops und Beratungen zum Thema Website-Gestaltung und Suchmaschinenoptimierung an.

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Information und Kommunikation

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Treffpunkt Bildung AkAdemie UnternehmensführUng Mehr Durchblick in Management, BWL, Büro

Gepr. Betriebswirt/in HwO Für Unternehmer/innen und Führungskräfte (Meister, Techniker, Ingenieure, Fachwirte und Fachkaufleute)  22.09.2016 di+do von 17:30–21:30 Uhr  23.09.2016 nur freitags von 8:30–17:00 Uhr  24.10.2016 mo–fr von 9:00–13:00 Uhr Info-Termin 16.11.2016 um 18:00 Uhr im HBZ

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Für Meister und Mitarbeiter/innen im Personalwesen  27.09.2016 di von 18:00–21:15 Uhr, sa von 8:30–13.30 Uhr  24.10.2016 mo+mi von 17:30–21.30 Uhr Info-Termin 21.09.2016 um 17:30 Uhr im HBZ

Bürofachwirt/in im Personalund Rechnungswesen Aufstiegsfortbildung für (Büro-)Kaufleute  07.11.2016 mo–fr von 8:00–13:00 Uhr  15.11.2016 di+do von 17:30–21:30 Uhr Info-Termin 28.09.2016 um 17:00 Uhr im HBZ

Gepr. Fachmann/Fachfrau für kfm. Betriebsführung HwO Kaufmännische Grundausbildung für Nichtkaufleute  11.11.2016 fr von 17:00–21:00 Uhr, sa von 8:30–21:30 Uhr Info-Termin 05.10.2016 um 17:00 Uhr im HBZ

Azubi Knigge gehört zum Handwerk

Bad&Heizung Wübbelt in Bottrop

Jahren Laptops im Betrieb eingeführt. Sie sorgen dafür,

Lächeln am Telefon – Professionell telefonieren  29.09.2016 von 8:30–16:00 Uhr, Tagesseminar in Gelsenkirchen  26.10.2016 oder 03.11.2016 von 8:30–16:00 Uhr, Tagesseminar Kommunikation mit „König“ Kunde Respekt, Höflichkeit und gute Umgangsformen  06.10.2016 von 8:30–16:00 Uhr, Tagesseminar in Gelsenkirchen  27.10.2016 oder 04.11.2016 von 8:30–16:00 Uhr, Tagesseminar

dass auch die Monteure auf Aufträge oder Kundenakten

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zugreifen können. Der gesamte Prozess vom Aufmaß, über

 Zeitgemäße Mitarbeiterführung Motivieren, delegieren, situationsgerecht führen 17.10.2016 4 x mo 18:00–21:15 Uhr  Verkaufstraining | Das erfolgreiche Kundengespräch 16.11.2016 von 9:00–16:15 Uhr  Rhetorik für Führungskräfte Authentisch und souverän auftreten 28.11.2016 4 x mo von 18:00–21:15 Uhr

Sebastian Wübbelt (re.) und das gesamte Team des SHKBetriebs Bad & Heizung Wübbelt in Bottrop-Kirchhellen sind gut vernetzt. Sein Vater Ludger hat schon vor 15

Kalkulation, Materialbestellung, Planung bis hin zur Buchhaltung läuft bei Wübbelt digital. „Wir arbeiten fast papierlos, nur die Rechnung wird oft noch ausgedruckt“, sagt Juniorchef Sebastian Wübbelt. Die 3-D-Badberatung gehört seit 15 Jahren zum Leistungsspektrum, „die Resonanz ist total gut. Wir haben eine hohe Auslastung

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im Badbereich.“ Weil die Kunden immer mehr Service wünschen und sich im Internet vorab informieren, steht auf der Firmenwebsite auch ein Heizungskonfigurator mit dem Motto „In drei Minuten zum Heizungsangebot.“

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Schwerpunkt

Veränderte Anforderungen Das Motto „lebenslanges Lernen“ hat durch die Digitalisierung sichtbar an Aktualität gewonnen. In vielen Berufen ist zusätzliches Know-how nötig, ganze Berufsbilder verändern sich. Der Elektriker ist nicht mehr der „Strippenzieher“, sondern der Hightech-Experte. Und wenn der nicht mehr weiterweiß, kommt der Informationstechniker zur Fehlersuche ins Haus. Dieser Beruf ist aus den Gewerken Radio- und Fernsehtechniker und Büroelektroniker hervorgegangen. Im Kfz-Handwerk geht es seit Jahren weniger ums Schrauben als ums Köpfchen: Der Elektronikeinsatz in den Autos erfordert PCund Programmkenntnisse. Wenn die ersten selbstfahrenden Autos auf den Markt kommen werden, wird wieder neues Wissen nötig sein. Selbst in Branchen wie dem Schneiderhandwerk wird nicht mehr nur mit dem Maßband gemessen, spezielle Apps auf dem Smartphone ermitteln Körpermaße und Schulterwinkel. Neue Programme auf dem PC lösen den Bodyscanner ab. Wie modern Handwerk heutzutage ist, möchte die SHK-Innung in Recklinghausen sichtbar machen: Die überbetriebliche Ausbildungsstätte wird umfassend renoviert. „Unsere Norbert Speier, Unternehmensberater bei der Handwerkskammer Münster, sagt: „Alle Prozesse, die Standards unterliegen, sollte man digital vernetzen. Damit vermeidet man Doppelarbeit und Fehler.“

Ohne Hoch- und Tiefbauunternehmen, die die Breitbandkabel verlegen, könnten weder Unternehmen, noch Behörden oder Privathaushalte von der Digitalisierung profitieren. Die neue Technologie sorgt für Aufträge und hat ganz neue Geschäftsfelder hervorgebracht. Der Begriff „Smart Home“ hat sich im Bereich Haustechnik etabliert. Die Elektro- und SHKGewerke profitieren von diesen Trends am meisten. Komfort, Energiesparen und Sicherheit sind einige Vorteile der intelligenten Haustechnik: Ein Klick auf den Touchscreen reicht und Heiztechnik, Beleuchtung, Sicherheitstechnik oder die individuelle Musik­ programmierung starten. Die Gebäudetechnik ist auch von unterwegs per Smartphone oder Tablet steuerbar. Viele Funktionen sind aber programmiert oder schalten sich selbstständig per Sensor ein – z.B. fahren die Jalousien bei Sonne automatisch herunter oder die Heizungssteuerung registriert, dass die Raumtemperatur unter Soll liegt.

IT-Sicherheit ist enorm wichtig Die größte Hürde im Handwerk 4.0. ist das Thema IT-Sicherheit. Hier muss man ständig auf dem Laufenden bleiben. Ohne externe Dienstleister und Experten ist das kaum zu schaffen. Die Forscher des Instituts für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen haben schon einige Projekte im Handwerk durchgeführt und „IT-Sicherheitsbotschafter“ für die Handwerkskammern ausgebildet. Das Dozentenhandbuch haben die beiden Autoren Matteo Cagnazzo und Falk Gaentzsch online gestellt, für alle, die sich selbst schlau machen wollen: https://www.internet-sicherheit.de/fileadmin/docs/mitarbeiter/Gaentzsch__Falk/ D-Netzwerksicherheit.pdf Um einen Basisschutz kann sich jeder Unternehmer selbst kümmern, sagen die Nachwuchsforscher. „Zunächst sollte man sich bewusst machen, welche IT habe ich im Unternehmen. Wo liegen meine schützenwerten Werte – z.B. CAD-Maschinen oder die Kundenakte“, sagt Matteo Cagnazzo. Eine Schwachstelle in vielen Betrieben ist die eigene Website – es sollte ein Basisschutz installiert werden und regelmäßige Updates seien immer eine gute Strategie. Dasselbe gilt für PCs und mobile Geräte wie Laptops und Tablets. Die nächste Stufe Sicherheit bietet eine verschlüsselte E-Mail-Kommunikation, ergänzt Kollege Falk Gaentzsch. Ganz banal, aber wirkungsvoll ist auch die Wahl des richtigen Passworts: Statt 1,2,3 oder dem eigenen Geburtstag sollte eine Kombination aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen gewählt werden. Das Institut für Internetsicherheit bietet auch individuelle Betriebs­beratungen und Projekte an. Nähere Informationen und Ansprechpartner stehen unter: https://www.internet-sicherheit.de

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Foto: Handwerkskammer Münster

Neue Geschäftsfelder

Schwerpunkt

Auszubildenden sollen sich hier wohl fühlen“, sagt Obermeister Michael Rawe. Ziel ist eine „vernetzte Badlandschaft“ so wie es der Kunde von heute wünscht. Licht, Heizung, Wassertemperatur, Musik oder Waschmaschine, das lässt sich alles automatisch steuern. Die überbetriebliche Ausbildungsstätte soll die Möglichkeiten der Hausautomation aufzeigen und auch für andere Branchen interessant sein. „Die Digitalisierung ist auch eine Chance, Jugendliche für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern“, findet Michael Rawe.

Digitale Verwaltung Büroarbeiten gehören für die meisten Handwerker nicht unbedingt zu den Lieblingsauf­ gaben. Stundenzettel ausfüllen, Material bestellen, Angebote schreiben, Rechnungen erstellen, sich um die Finanzbuchführung kümmern – das kostet alles Zeit und manchmal auch Nerven. Digitalisierung und elektronische Vernetzung erleichtern auch kaufmännische Aufgaben. Neben der eingangs erwähnten Branchensoftware gibt es spezielle Lösungen für die Verwaltung. Das Unternehmen Datev bietet beispielsweise eine „digitale Belegverwaltung“ an. Per Fax oder Scanner

Handwerk 4.0: die digitale Belegverwaltung. Im Bild ist das Rechenzentrum der DATEV zu sehen, wo die Daten gesichert, verwaltet und archiviert werden. Abrufbar sind sie vom Steuerberater und vom Unternehmer.

digitalisierte Originaldokumente werden im Rechenzentrum der Nürnberger Genossenschaft abgelegt und können sowohl vom Steuerberater als auch vom Unternehmer abgerufen werden. Es existiert eine virtuelle Büroorganisation, die dem Handwerker einen

Zugriff auf seine Daten erlaubt, ob er nun im Büro, auf der Baustelle oder zu Hause ist. Die Datev versichert, dass Datenschutz und IT-Sicherheit höchste Priorität haben und die Betriebsdaten sicher sind. Claudia Schneider

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Ausbildung

Um Schüler für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern, waren drei Ausbildungs­ botschafter zwei Tage im Juni an der Gesamtschule Buer-Mitte im Einsatz. Die Aktion war Teil eines Programms der Handwerkskammer Münster, in dem Auszubildende in Schulen gehen und von ihrem Werdegang und ihrem Arbeitsalltag berichten. Vorbereitet werden sie unter anderem im Haus der Kreishandwerkerschaft in Gelsenkirchen.

K

aira Lau steht in weißer Malerkluft vor der Klasse 8a der Gesamtschule BuerMitte und erzählt, wie sie zu ihrer Ausbildung gekommen ist. Allzu lange ist das alles noch nicht her. Gerade ist die 23-Jährige im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Maler- und Lackiererin. Und sie ist eine von derzeit 13 Ausbildungsbotschaftern in Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck. 89 sind es im gesamten Bezirk der Handwerkskammer Münster. Ins Handwerk hat Kaira Lau erst über Umwege gefunden: Nach Fachabi und freiwilligem sozialen Jahr hatte die Dortmunderin zunächst eine Ausbildung zur Pferdewirtin begonnen, die sie jedoch nach drei Monaten wieder abbrach. „Das war leider ganz anders, als ich es mir vorgestellt habe“, erzählt sie den rund 30 Schülern. Weil sie kein Büromensch sei, entschließt sie sich für eine Ausbildung im Handwerk. 15 bis 20 Bewerbungen später hat sie schließlich bei der Deutschen TGS GmbH Erfolg und

beginnt dort nach einem Praktikum ihre Lehre. „Man darf sich nicht unterkriegen lassen“, rät sie und ergänzt: „Die Zeugnisse der 9. und 10. Klasse sind wichtig und die Fehlzeiten. Überlegt euch gut, ob ihr was Ernstes habt oder nur einen Schnupfen!“ Im Raum herrscht gebanntes Schweigen. „Es ist was Anderes, wenn wir das erzählen“, erklärt die Ausbildungsbotschafterin später das Konzept des Programms. Kaira Lau sieht es als eine zusätzliche Herausforderung. „Und weil ich mir Sorgen mache, wer mal meine Rente bezahlt.“ Denn viel zu viele wüssten nicht, was sie mal beruflich machen sollen.

Praktikum ernst nehmen Immerhin: Über die Hälfte hier in der 8a will nach der 10 nicht weiter die Schulbank drücken, sondern eine Ausbildung machen. Trotzdem würden wiederum nur die Hälfte der Abgänger fündig, berichtet Studienberufskoordinatorin Dagmar Olivier. „Der Rest geht erstmal weiter zur Berufsschule.“ Frühzeitige Orien18

tierung und praktische Erfahrungen seien wichtig, wie sie das neue Übergangssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) erstmals für alle verpflichtend vorsieht – mit Berufsfelderkundungen in der 8. und Praktika in der 9. Klasse. Erstere haben die Schüler der 8a nun gerade hinter sich. Nun steht die Suche nach einem Praktikumsplatz im nächsten Schuljahr an. Erst fünf von 27 hätten einen. „90 Prozent der Auszubildenden haben bereits vorher ein Praktikum in dem jeweiligen Betrieb gemacht“, sagt Mustafa Schatt. Er ist einer von sechs Ausbildungsvermittlern der HWK Münster, die die Botschafter bei ihren Einsätzen begleiten. „Nehmt das Praktikum bitte sehr ernst“, mahnt er. Das unterschreibt auch Kaira Lau: „Wenn ich vorher ein Praktikum gemacht hätte, hätte ich mir die abgebrochene Ausbildung wohl sparen können.“

Kaum direkte Wege ins Handwerk Auch für Dennis Handt war ein Praktikum die Eintrittkarte zur Ausbildung zum Anlagenmechaniker mit Schwerpunkt Wassertechnik bei der Gerhardt Innovative Haustechnik GmbH. Der 23-Jährige berichtet zwei Tage später ebenfalls insgesamt drei Klassen der Gesamtschule Buer-Mitte, wie es dazu kam. Auch sein Weg führte über Umwege: Er

Fotos: Gerd Kaemper

Azubis werben Azubis

Warben für eine Ausbildung im Handwerk: Ausbildungsbotschafterin Kaira Lau (r.) und Ausbildungsvermittler bei der HWK Münster, Mustafa Schatt. Ganz links Klassenlehrerin Susanne Busch.

So viel Aufmerk­ samkeit kann sich mancher Lehrer nur wünschen: Kaira Lau berichtet der 8a von der GesamtschuleBuer-Mitte von ihrem Werdegang und ihrer Maler- und LackiererAusbildung.

machte zunächst Abitur, studierte ein Semester Maschinenbau, brach ab und ging ein Jahr zur Marine. „Auf dem Schiff habe ich viel handwerklich gearbeitet und gemerkt, dass mir das liegt“, so der Gelsenkirchener, der sich mittlerweile im 3. Lehrjahr befindet. „Ich war positiv überrascht, dass mir die Schüler überhaupt zugehört haben“, erinnert sich Handt an seinen ersten Botschaftereinsatz.

„Die meisten hatten überhaupt keine Vor­ stellung von dem Beruf. Aber am Ende waren einige sehr interessiert.“ Das kann auch sein Chef Dennis Jindra bestätigen: „Der Einsatz kommt gut an. Im letzten Jahr hatten wir gar keine Bewerbungen, nun sind es 25“, so der Geschäftsführer der Gerhardt Innovative Haustechnik GmbH. „Einige konnten wir eindeutig dem Einsatz von Herrn Handt

zuordnen.“ Und zumindest zwei Praktikumsplätze konnten so bereits besetzt werden. Jörn-Jakob Surkemper

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Neue Märkte

Marktlücke Zimmerei Neue Wege gehen, sich neu aufstellen – dies ist auch für das tradi­ tionsbehaftete Dachdeckerhandwerk wichtig. Die Gelsenkirchener Dachdeckerei Arnold Brauer & Sohn machte im Frühjahr aus dem Mangel an Zimmerern eine Tugend und gründete eine eigene Zimmerei.

E

s ist ein Haus im Haus, das sich Zimmerermeister Alexander Dinsing in der großen Lagerhalle der Arnold Brauer & Sohn GmbH gezimmert hat. Sechs mal sechs Meter, zwei Etagen in Holzrahmenbauweise mit OSB (oriented strand board) verkleidet. In der ersten Etage hat sich der 26-Jährige ein kleines puristisches Büro eingerichtet. Ein aufgeräumter Schreibtisch und ein Besprechungstisch befinden sich darin. Es riecht angenehm nach Holz und Harz. „Hier kann man auch mal Kunden und Architekten empfangen“, sagt Dinsing zufrieden. Er ist erst seit Anfang des Jahres bei der traditionsreichen Familiendachdeckerei angestellt. Allerdings kennt man sich bereits lange: Dinsing hatte schon zu Schulzeiten hier Ferienjobs bestritten, ehe er eine Zimmererausbildung in Bochum und später – in beiden Gewerken – seinen Meister machte. Zum gleichaltrigen Jonas Brauer war eine Freundschaft entstanden. Der hatte dann auch die Idee, selbst Zimmererleistungen ins Portfolio aufzunehmen. „Holz wird bei Architekten zunehmend gefragter“, sagt der Juniorchef des Familienunternehmens in der fünften Generation. So ließen sich mit Holzrahmenbau ganze Geschosse auf Flachdächer aufsetzten, die für Beton nicht stabil genug wären. Auch die Nachfrage nach Holzgebäuden etwa für den vorübergehenden Bedarf auf Festivals oder Ähnlichem steige. Und nicht zuletzt in der Altbausanierung müssten Dachdecker oft mit Zimmerern Hand in Hand arbeiten. Denn es kann schnell vorkommen, dass der alte Dachstuhl aufgrund größerer Dämmung erneuert oder aufgestockt werden muss. „Da ist es praktischer, wenn man die Leistungen direkt aus einer Hand anbieten kann – auch für den Kunden“, so Brauer. Hinzu komme, dass auf 61 Dachdeckerbetriebe allein in der Innung nur eine Handvoll Zimmerer komme. Tendenz sinkend. Die Tischkettensäge gehört zu Neuanschaffungen, die Zimmerermeister Alexander Dinsing für sein Handwerk benötigt.

Kein Stillstand Um noch kundenfreundlicher zu werden, bietet das Unternehmen Arnold Brauer & Sohn auch ganze Holzwände in Fertigbauweise an. „Die können wir hier in der Halle vorproduzieren, sodass wir auf der Baustelle selbst Zeit sparen.“ Stillstand darf es auch für Handwerksbetriebe nicht geben, findet auch Seniorchef Hans-Joachim Brauer: „Viele denken, es läuft alles so weiter. Tut es aber nicht. Man muss sich weiterentwickeln und immer wieder neu aufstellen.“ Bereits als er 1992 den Betrieb von seinem Vater übernahm, erweiterte er das Geschäfts um den Gerüstbau und erzeugte so wichtige Synergien.

Ebenso wichtig wie neue Geschäftsmodelle sind Hans-Joachim Brauer und seinem Sohn aber auch die Tradition. So bestellten sie kürzlich beim namenhaften Hamburger Zunftschneider Carsten Paulsen traditionelle Handwerkertrachten für alle 13 Mitarbeiter. Auch das Innungsmiteinander hat bei Hans-Joachim Brauer einen hohen Stellenwert: „Da kann man auch schon mal einen spezialisierten Kollegen anrufen, wenn man mal nicht weiterweiß. Und beim nächsten Mal eben andersherum.“ Die richtige Mischung eben aus Tradition und Offenheit. Zum aktuellen Ausbildungsjahr sucht der Betrieb übrigens noch zwei Azubis: einen Dachdecker und einen Zimmerer. Jörn-Jakob Surkemper

Pfingsten fiel dann der Startschuss für die Zimmerei. Die nur zur Hälfte selbst genutzte und bis dato vermietete Lagerhalle wurde für die neuen Zwecke instandgesetzt. Vier bis fünf Wochenenden opferten Hans-Joachim und Jonas Brauer, Alexander Dinsing, Mitarbeiter und Freunde. Maschinen und Material im Wert von rund 60.000 Euro wurden angeschafft. „Dann hieß es Klinken putzen“, sagt Jonas Brauer – mit Erfolg. Denn in nur acht Wochen konnte das Team bereits 14 Zimmereraufträge 20

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Foto: Markus Mucha

abwickeln. Die erfolgreiche Geschäftsidee sprach sich sogar bis ins Rathaus rum. Und so fanden Oberbürgermeister Frank Baranowski und Wirtschaftsförderer Dr. Christopher Schmitt bereits den Weg in den neu aufgestellten Betrieb – ganz ohne Öffentlichkeit und Presserummel.

Innungen

Ohne Nachwuchs geht auch im Baugewerbe gar nichts. Zwölf Wärme-, Kälte-, Schall- und Brand­ schutzisolierer wurden Anfang Juli an der Kreis­ handwerkerschaft Emscher-Lippe-West in den Gesellenstand entlassen. Hier die zehn anwesenden Junggesellen u. a. mit Jürgen Rasch, Ausbildungs­ meister der WKSB-Werkstatt der KH, die die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung ausrichtet.

KH-Geschäftsführer Egbert Streich, die SHK-Obermeister Andreas Wilms (Gelsenkirchen) und Uwe Pyschny (Bottrop/Gladbeck) sowie Christian Hofmann, Leiter des Privatkunden­ vertriebs der ELE.

ELE informierte über Neuerungen beim Heizungs-Contracting

R

und 50 Vertreter der Innungen für Sanitär Heizung Klima Gelsenkirchen und für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bottrop-Gladbeck sowie des Schornsteinfegerhandwerks waren am 7. Juli erneut der Einladung der Emscher-Lippe Energie GmbH (ELE) zu deren Grillabend in der Zoom Erlebniswelt gefolgt. Vorab informierte Christian Kypar, Teamleiter Außendienst Wohnungswirtschaft bei der ELE, über das Heizungs-Contracting-Modell „heizkomfortPlus“, das seit dem 1. Juni mit Zustimmung des Vermieters auch durch Mieter in Anspruch genommen werden kann.

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Bei diesem Modell übernimmt die ELE die Kosten für die Anschaffung und den Einbau einer modernen, energieeffizienten Gas-Brennwertoder Luft/Wasser-Wärmepumpe sowie für die Demontage und fach­ gerechte Entsorgung der Altanlage. Der Verbraucher zahlt die Anlage über einen monatlichen Mehrbetrag über zehn Jahre ab und bezieht für diesen Zeitraum Strom und/oder Gas für die Heizung von der ELE. „Hier konnten wir den Gaspreis zum 1. Juni von 7 auf 6,12 ct pro KW/h senken“, nannte Christian Kypar eine weitere Neuerung. Auch alle Service-Leistungen wie Wartung, Instandhaltung und Reparaturen übernimmt die ELE innerhalb dieses „Rundum-sorglosPaketes“. Für die erforderlichen Arbeiten schließt die ELE Marktpartnerverträge exklusiv mit Handwerksbetrieben ab, die Mitglied der Wartungsgemeinschaft sind. Voraussetzung hierfür ist wiederum die Innungsmitgliedschaft und die Übernahme von Notdiensten im Wechsel mit den anderen Mitgliedsbetrieben.

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Anwesend waren außerdem Christian Hofmann, Leiter des Privatkundenvertriebs, Guido Imping, Key Account Manager (beide ELE) sowie die beiden Obermeister der SHK-Innungen Uwe Pyschny (Bottrop/ Gladbeck) und Andreas Wilms (Gelsenkirchen).

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Innungen

Bäckernachwuchs beim kreativen Kräftemessen

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it für die Zukunft – anlassbezogene kreative Snacks aus der Bäckerei“, so lautete das Thema des diesjährigen Backwettbewerbs am Berufskolleg Königstraße in Kooperation mit der Bäcker-Innung Gelsenkirchen. 36 angehende Fachverkäufer/-innen, Fachrichtung Bäckerei, gaben am 25. Mai ihr Bestes. Neben handwerklichem Geschick standen Ideenreichtum und Kreativität, Themenbezug sowie Präsentation im Fachgeschäft im Vordergrund. Alle Auszubildenden stellten je zwei verschiedene Snacks her und präsentierten diese. Der Jury aus Obermeister C. Zipper, U. Spickermann, C. Fritsch (Fa. Gatenbröcker), Oberstudienrätin H. Niehues, Bildungsgangleiterin V. Wachtmeister fiel die Entscheidung nicht leicht.

Erkan Yoldas (1.Platz), Sibel Aslan (2.Platz), Obermeister Christian Zipper, Ferdane Balinca (3. Platz), Bildungsgangleiterin Vera Wachtmeister und Safeta Peja (3. Platz) (v. l.)

Infolgedessen vergab sie den dritten Preis gleich zweimal an Ferdane Balinca (Fa. Spickermann) und Safeta Peja (Bildungszentrum des Handels). Den zweiten Platz gewann Sibel Aslan (Fa. Kläsener), überboten nur von Erkan Yoldas (Fa. Gatenbröcker). Der Wettstreit war zugleich ein optimales Training für die im Juni absolvierte Abschlussprüfung.

BILDUNGSZENTRUM

der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West Emscherstr. 44, 45891 Gelsenkirchen - Tel.: 0209 / 97081-0 - Fax: 0209 / 9708199 Mail: [email protected] - Internet: www.kh-emscher-lippe.de

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Vorbereitungslehrgang auf die Meisterprüfung Teil III und IV Allgemeinkundlicher Teil III und IV Beginn: Teil IV vsl. 11.01.2017 – 11.03.2017 Teil III vsl. 28.04.2017 – 02.12.2017

Unterrichtstage: Freitag 17.15 Uhr bis ca. 21.15 Uhr Samstag 08.00 Uhr bis ca. 12.00 Uhr Mittwoch 17.30 Uhr bis ca. 21.30 Uhr

Unterrichtsstunden Teil III und IV: 360

Lehrgangsgebühr: ca. 1.750,00 Euro Prüfungsgebühr: ca. 400,00 Euro Lernmittel: ca. 50,00 Euro

Noch Fragen? Dann kontaktieren Sie uns. Ansprechpartner: Uwe Mialki Telefon: 0209/97081-44

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KH Aktuell // Nr. 130 //2/2016

Innungen

Obermeister Josef Brockmann (l.), Stephanie Olbering aus dem Vorstand der Sparkasse Gelsenkirchen (3. v. l.) und Hans-Georg Kouker (r.) mit den frisch gebackenen Tischlergesellen aus Bottrop, Gelsenkirchen und Gladbeck. Darunter die Pürfungsbes­ ten (mit Blumen) Katrin Köhler (l.), Eva Bargel (Mitte), Dominik Bruns (r.), Jan Lackmann (u. l.) und Edgar Schmitz (u. r.).

Lossprechung der Tischler

Foto: Gerd Kaemper

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Tischler-Azubis aus Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck feierten am 5. Juli in der Sparkasse Gelsenkirchen ihre erfolgreiche Lossprechung ins Gesellendasein. „Ausruhen könnt Ihr Euch jetzt nicht!“, gab Lehrlingswart Hans-Georg Kouker den Jung-Gesellen in seiner Laudatio mit auf den Weg. Zuvor hatte Stephanie Olbering aus dem Sparkassenvorstand die Teilnehmer im Namen der Sparkasse Gelsenkirchen begrüßt und sich bei ihnen für die Verwandlung des Hauses in eine Ausstellung bedankt. Denn die Gesellenstücke waren eine Woche lang in der Gelsenkirchener Hauptverwaltung des Kreditinstitutes zu bewundern. Diese hatten in diesem Jahr durchweg ein hohes Niveau, lobte Lehrlingswart Kouker. Es folgte die eigentliche Lossprechung durch Obermeister Josef Brockmann. Zusammen mit Sebastian Schauerte, Fachlehrer am Berufskolleg für Technik und

Gestaltung Gelsenkirchen und Vorsitzender des Prüfungsausschusses, sowie Heinz-Wilhelm Beckmann vom Berufskolleg Gladbeck übergab Brockmann die Prüfungszeugnisse und Gesellenbriefe. Eine besondere Würdigung erfuhren anschließend noch die beiden Prüfungsbesten sowie die Gewinner des Wettbewerbs „Die gute Form“. Die beste Prüfung in Gelsenkirchen absolvierte Eva Bargel vom TÜV Nord. In Bottrop erlangte Jan Lachmann von Seibel und Weyer das beste Prüfungsergebnis. Den Wetbewerb „die gute Form“ gewann Katrin Köhler ebenfalls von Seibel und Weyer mit ihrer „SchuhRuheWiese“. Das eigenständige Möbel überzeugte die fünfköpfige Jury durch aufwendige Verarbeitung, Einfallsreichtum und reiche Ausstattung sowie die durchdachte und funktionelle Konstruktion.

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Marktplatz

Milliarden-Programm für die Sanierung von Schulen

Ein flächendeckendes WLAN-Netz zum Nulltarif

Kostenfrei und leistungsstark: An über 40 Standorten ist dank GELSEN-NET öffentliches W-LAN in Gelsenkirchen verfügbar.

Jährlich bis zu 500 Millionen Euro sollen in die Sanierung und Renovierung von Schulen in Nordrhein-Westfalen fließen.

GELSEN-NET ermöglicht mittlerweile kostenfreies, mobiles Internet an

Ein Milliarden-Investitionsprogramm für die Kommunen soll Schulen

über 40 attraktiven Standorten in Gelsenkirchen. Die Stadt verfügt über

in Nordrhein-Westfalen besser ausstatten. „Da kann viel Arbeit auf

ein schnelles öffentliches WLAN-Netz. Hierüber können Besucher und

unsere Betriebe zukommen“, lobt der Hauptgeschäftsführer der

Bewohner kostenfrei im Internet surfen – egal ob beim Sightseeing,

Baugewerblichen Verbände NRW, Lutz Pollmann.

beim Schlendern entlang der Einkaufsstraßen in Gelsenkirchen-Süd und Buer, im Café oder bei der Arbeit.

Das Land stellt den Kommunen in den kommenden vier Jahren zwei Milliarden Euro für die Sanierung und Modernisierung von Schulen

Heute sind bereits viele publikumsstarke Plätze an das WLAN-Netz

zur Verfügung – zins- und tilgungsfrei. Die Gebäude sollen damit

angebunden und rund 40 Hotspots in der gesamten Stadt installiert. Die

renoviert werden. Sie sollen aber auch mit schnellen Internet­

komplette Bahnhofstraße Gelsenkirchen ist dabei der größte flächend­

verbindungen ausgestattet werden. „Mit dem Programm „Gute Schule

eckende Hotspot der Region – vom Musiktheater bis zum Bahnhofs­

2020“ wollen wir die Schulen in den kommenden vier Jahren fit für die

vorplatz mit über 2,3 Kilometern WLAN-Abdeckung. Weitere attraktive

Zukunft machen“, so Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)

Hotspots befinden sich in der VHS Gelsenkirchen (Bildungszentrum), in

gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

der ZOOM Erlebniswelt, im Revierpark Nienhausen, im Wissenschaftspark Gelsenkirchen und im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen.

Die baugewerblichen Verbände NRW empfehlen den Innungen, vor Ort auf die Ausarbeitung von entsprechenden Konzepten für das Pro-

Das Besondere im Vergleich zu den Hotspot-Lösungen anderer Städte ist,

gramm „Gute Schule 2020“ zu drängen. Den Betrieben wiederum

dass die Antennen über eine breitbandige Glasfaser-Netzinfrastruktur

werde empfohlen, auf die nachfolgenden Ausschreibungen zu achten

angebunden sind. Darüber hinaus wurde eine Handover-Funktion, wie

und sich um die Aufträge zu bemühen.

man sie vom Mobilfunknetz her kennt, realisiert. Diese ermöglicht, dass man quasi durchgehend im Hotspot auf der Bahnhofstraße surfen kann

Pro Jahr will das Land 500 Millionen Euro in diese Maßnahmen

und sich nicht bei jeder Funkzelle wieder neu anmelden muss. Und die

fließen lassen, um die sich Städte und Gemeinden bewerben können.

kostenlose Hotspot-App verbindet den Nutzer schnell und komfortabel

Das Geld soll von der NRW.Bank kommen. Sie soll zudem die Niedrig-

mit den Hotspots.

zinsphase nutzen, um einen Zinssatz Null zu ermöglichen. Die Tilgung der Kredite übernimmt wiederum das Land – als weiteren Anreiz für

Im Vergleich zu anderen Hotspot-Anbietern greift GELSEN-NET nicht

die Kommunen.

auf kupferbasierte, langsamere DSL-Leitungen zurück, sondern auf das eigene Highspeed-Glasfasernetz im Stadtgebier. Das hat den Vorteil,

Der Vorteil für die mittelständische Bauwirtschaft ist, so Lutz

dass nicht nur höhere Geschwindigkeiten beim mobilen Surfen erreicht

Pollmann, dass es sich in aller Regel um eher kleinteilige Maß­

werden können, sondern auch mehr User gleichzeitig den Hotspot nutzen

nahmen am Inneren und Äußeren der Gebäude handelt, die exakt

können.

in die Leistungspalette des Baugewerbes „passen“.

Näheres zum Glasfasernetz ist im Internet zu finden auf der GELSEN-NET-Website unter www.gelsen-net.de. Die GELSEN-NET Mitarbeiter sind telefonisch unter der Rufnummer 0209 7020 oder persönlich in den Service Points erreichbar.

Weitere Informationen zu „Gute Schule 2020“ sind im Internet unter der Adresse www.land.nrw/de/guteschule2020 zu finden. 24

KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Recht Marktplatz

Mit viel Engagement einen neuen Transporter gewinnen

Broschüre weist den Weg zu verschiedenen Dienstleistern

Soziales Engagement sollte belohnt werden: Bei „Der goldene Bulli“ gibt es einen Transporter zu gewinnen.

Die Auswahl an Dienstleistern für das eigene Unternehmen ist groß. Ein Leitfaden kann Orientierung bieten.

Volkswagen Nutzfahrzeuge verleiht zum ersten Mal eine Auszeichnung

Die Steuerberatung an den Fachmann abgegeben, selten genutzte

an Handwerksbetriebe, die sich herausragend gesellschaftlich

Maschinen gemietet und die IT-Infrastruktur in den Händen eines

engagieren. Der erste Preis ist ein neuer, vielseitig einsetzbarer

qualifizierten Unternehmens: In der aktuellen Konjunktur- und

Transporter der sechsten Generation, für die Alltagsbedürfnisse

Wettbewerbssituation kann es gut und wichtig sein, wenn Bauunter-

von Betrieben gebaut. Bewerben können sich ab sofort alle in

nehmen sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und vieles neben

Deutschland in der Handwerksrolle eingetragenen Unternehmen.

diesem Kerngeschäft anderen überlassen, die sich gerade darauf spezialisiert haben.

Fotos: GELSEN-NET, flickr / michael-berlin, Volkswagen Nutzfahrzeuge, flickr / Björn Groß

Die Aktion „Der goldene Bulli“ soll die vielen Handwerksbetriebe und Mitarbeiter ins Rampenlicht stellen, „die da anpacken, wo unbüro-

Um ihren Mitgliedsbetrieben derart qualifizierte Dienstleister

kratisch und kostenlos Hilfe benötigt wird. Ihr ehrenamtliches

als Unterstützer in Erinnerung zu rufen, haben die Baugewerblichen

Engagement wollen wir herausstellen und anerkennen“, so

Verbände (BGV) eine Broschüre mit dem Titel „Auf starke

Dr. Eckhardt Scholz, Vorsitzender des Markenvorstands Volkswagen

Partner bauen“ erstellt. Das Heft ist kostenfrei bei den BGV

Nutzfahrzeuge. „Mit dem Award wollen Volkswagen Nutzfahrzeuge,

zu beziehen und bietet zahlreiche hilfreiche Ansprechpartner

seine Kooperationspartner und die Jury den außerordentlichen,

und Adressen.

gesellschaftlichen Einsatz dieser Betriebe und Mitarbeiter würdigen.“ Die Broschüre bezieht sich auf den Einkauf von Material, Maschinen, Teilnehmen können Handwerksbetriebe, die in Deutschland in der

Bürobedarf und ähnlichem ebenso wie auf die Versorgung mit

Handwerksrolle eingetragen und auf dem deutschen Markt tätig

Kapital. Sie erläutert das Thema Auskünfte über Geschäftspartner

sind. Ausgezeichnet werden soziale Projekte, die innerhalb der

ebenso wie den Einzug offener Forderungen. Der Weiterbildung und

vergangenen zwei Jahre abgeschlossen wurden oder derzeit in der

dem Versicherungs- und Rechtschutz sind weitere Kapitel gewidmet,

Umsetzung sind. Die Beurteilung des Engagements erfolgt unabhängig

darüber hinaus der Kundenakquise im In- und Ausland sowie den

von der Größe des Unternehmens. Es ist nur eine Bewerbung pro

Fragen der Arbeitssicherheit und der Zertifizierung.

Betrieb möglich. Zur Teilnahme genügt eine kurze Darstellung des sozialen Engagements (zum Beispiel Bauen einer Rollstuhlrampe,

Kurz gefasst werden dazu Grundinformationen geliefert und

oder Reparaturarbeiten in einer Kita), einige Fotos und - wenn

Institutionen angesprochen, bei denen es gute externe Unterstützung

möglich - ein kurzes Bewerbungsvideo. Weitere Infos finden

für die Baufirmen gibt. Die Broschüre wird, so die Erwartung von

Interessenten auf der unten genannten Homepage.

BGV-Präsident Rüdiger Otto, einen weiteren Beleg dafür bieten, dass es sich lohnt, Mitglied einer Innung zu sein. Sie folgt auf ein

„Der goldene Bulli“ ist eine Gemeinschaftsaktion von Volks­-

vergleichbares Heft, in dem Fördermittel für Betriebe und

wagen Nutzfahrzeuge, Deutsche Handwerks-Zeitung, Deutsches

Kunden erläutert wurden. Auch diese Publikation ist kostenfrei

Handwerksblatt, Norddeutsches Handwerk, handwerk magazin.

bei den BGV zu beziehen.

Weitere Informationen zur Aktion sowie zu Teilnahmebedingungen, Regularien und Kooperationspartnern sind unter www.der-goldene-bulli.de zu finden. Einsendeschluss für „Der goldene Bulli“ ist der 30. September 2016.

Die Broschüre „Auf starke Partner bauen“ der Baugewerblichen Verbände ist kostenfrei zu beziehen. Eine E-Mail an [email protected] genügt.

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Special

Die Zukunft erfahren 66. Internationale Automobil-Ausstellung Nutzfahrzeuge in Hannover

A

uf der Windschutzscheibe Geschwindigkeit und Kilometerstand ablesen, die Strecke zum Kundentermin im selbstfahrenden Auto zurücklegen oder den Fuhrpark bequem am Computer verwalten: Die Zukunft der Mobilität hält nicht nur beim Endverbraucher Einzug. Einen Überblick über aktuelle Trends und Entwicklungen liefert in wenigen Tagen die 66. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge. Ebenfalls werden dort brandneue Modelle und Nachfolger bewährter Fahrzeuge zu sehen sein, die im eigenen Betrieb zu zuverlässigen Begleitern werden. Eine kleine Auswahl der neuesten Nutzfahrzeuge ist hier zu finden.

Fiat Doblò Cargo Der Doblò Cargo bietet mit umfangreicher und vielfältiger Ausstattung ein hervorragendes Arbeitsumfeld für jeden professionellen Einsatz. Der Innenraum des Doblò Cargo überzeugt durch viele innovative Features, zum Beispiel eine multifunktionale Doppelsitzbank. Im Inneren des Doblò Cargo ist alles durchdacht aufeinander abgestimmt. Der ergonomisch neu gestaltete Innenraum ist funktional unterteilt, und die einzelnen Bereiche sind gut erreichbar und bedienbar.

Volkswagen Crafter Ganz eigenständig präsentiert sich der „große Bruder“ des Transporters erstmals auf der IAA: Der neue VW Crafter ist – anders als bei den Vorgängermodellen – ohne Unterstützung von Mercedes entstanden. Um einen nützlichen und hilfreichen Begleiter zu schaffen, hat VW für die Entwicklung zahlreiche Kunden in ihrem mobilen Arbeitsalltag begleitet. Herausgekommen ist ein vielseitiges Nutzfahrzeug, das in drei Längen, drei Höhen und vier Grundmodellen erhältlich ist und die Wahl lässt zwischen Front- und Heckantrieb sowie manuellem und Automatik-Getriebe.

Citroën Jumpy Service Solution Eine weitere IAA-Premiere: Der Kastenwagen ist speziell auf die Bedürfnisse von Gewerbetreibenden abgestimmt. Er verfügt über eine vom Kunden individuell erweiterbare Fahrzeugeinrichtung in Leichtbauweise und über eine besonders widerstandsfähige und rutschfeste Bodenplatte. Das Nutzfahrzeug ist optimal geeignet für die Ansprüche von Elektrikern, Sanitär- und Heizungsbauern, Monteuren und Schreinern. Die Um- und Einbauten sind übrigens so konzipiert, dass sich später problemlos weitere Ergänzungen und Zubehör einbauen lassen. 26

KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Special

Ford Transit Courier

Fotos: Volkswagen Nutzfahrzeuge, Fiat Professional / aifa.pt 2015, William Crozes @ Continental Productions / Citroen, Ford Media, Daimler AG

Leistungsfähig, zuverlässig und kraftstoffsparend – der Ford Transit Courier überzeugt in vielfacher Hinsicht. Durch seine kompakte Größe und einen der kleinsten Wendekreise seiner Klasse lässt er sich einfach manövrieren - und das sogar mitten in der Stadt oder in engen Parklücken. Zugleich ist das Nutzfahrzeug ein kleines Raumwunder: Die Variante des Ford Transit Courier mit faltbarer Gittertrennwand und falt- und versenkbarem Beifahrersitz verfügt über eine Ladefläche von gut zweieinhalb Metern.

Mercedes Sprinter Der Sprinter ist ein echter Klassiker unter den Nutzfahrzeugen. Seit seiner Einführung 1995 gehört er zu den erfolgreichsten Transportern weltweit. Mit seinen zahlreichen Ausstattungs- und Individualisierungsmöglichkeiten sollte für jeden die passende Ausführung zu finden sein. Laut Herstellerangaben kann das Nutzfahrzeug zum Teil mit 6,3 Litern auf 100 Kilometern auskommen. In puncto Sicherheit punktet der Sprinter mit Sicherheits- und Assistenzsystemen, für den Komfort lässt sich optional ein 7-Gang-Automatikgetriebe nutzen. Jonas Alder 66. IAA Nutzfahrzeuge Donnerstag, 22. bis Donnerstag, 29. September 2016, Messe Hannover, www.iaa.de 27

Special

E-Auto-Prämie als Chance für das Handwerk

D

ie mögliche Einführung der blauen Plakette führt bei vielen Unternehmern dazu, sich nach mobilen Alternativen umzuschauen. Zahlreiche namhafte Hersteller bieten mittlerweile auch Nutzfahrzeuge an, die elektrisch und damit emissionsfrei unterwegs sind. Wie es der Zentralverband des Deutschen Handwerks in einem Papier ausdrückt: „Die Elektromobilität birgt große Potenziale im Hinblick auf eine umwelt- und klimagerechte Ausgestaltung der Mobilität.“ Der Bund bietet eine E-Auto-Prämie mit bis zu 4.000 Euro Zuschuss beim Neukauf eines Elektrofahrzeugs an, allerdings fällt die Nachfrage nach der Prämie bislang eher durchwachsen aus. Im ersten Monat sind für die Prämie etwa 1.800 Anträge eingegangen – das entspricht 6,6 Millionen Euro aus einem mit 1,2 Milliarden Euro gefüllten Topf. Zum Vergleich: Bei der Abwrackprämie für Altautos 2009 waren innerhalb von Tagen 150.000 Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle eingegangen.

Fahrzeitenbelege und auch eine verbesserte Routenplanung sprechen für den Einsatz eines Flottenmanagement-Systems.

Für Betriebe, die mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs lieb­ äugeln, sind das gute Neuigkeiten: Einer Förderung steht eigentlich nichts im Wege. Zudem scheinen gerade Unternehmen verstärkt auf diese umweltschonende Form des Antriebs zu setzen: Der Anteil an gewerblichen Nutzern lege von Woche zu Woche zu, berichtet das Online-Portal der Allgäuer Zeitung, mittlerweile ist er von 30 auf knapp 40 Prozent gestiegen. Auch das Handwerk steht der Elektro­ mobilität aufgeschlossen gegenüber. Wie der Zentralverband des Deutschen Handwerks schreibt: „Das Handwerk befürwortet verstärkte Beschaffungsprogramme für öffentliche e-Fahrzeugflotten ebenso wie Pilotprojekte für gewerbliche Fuhrparks.“

Flottenmanagement statt Fahrzeugverwaltung

W

Bei Volkswagen begann die Elektrifizierung der verschiedenen Modellreihen mit dem Up!.

Von den 76 befragten Handwerksbetrieben nennen knapp 90 Prozent die Erstellung von Fahrzeitenbelegen als Kaufgrund für ein Flotten­ management-System. Auf Rang zwei steht für die Befragten das Thema Routenführung, das für gut 80 Prozent von Bedeutung ist. Dahinter folgt der Einfluss, den so ein System auf die Fahrerinnen und Fahrer hat, die durch ein Flottenmanagement-System möglicherweise ruhiger fahren und somit den Verschleiß senken und Unfälle vorbeugen könnten. Immerhin für jeden Zweiten spielt das Thema Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs eine Rolle. Die eher niedrige Zahl ist insofern erstaunlich, als gerade bei größeren Fahrzeugen der Kraftstoff einen nicht unerheblichen Anteil an den Gesamtkosten hat. Unter den befragten Unternehmen befanden sich sowohl Firmen mit Kleinstflotten mit nur einem Fahrzeug bis hin zu Betrieben mit einem Fuhrpark von knapp 350 Pkw, Transporter und Lkw. Derzeit nutze nur jeder 15. Handwerksbetrieb das Potenzial eines Flotten­ management-Systems. 28

KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Fotos: Volkswagen / Scheffen.de, TRANSICS DEUTSCHLAND GMBH a WABCO Company

eniger Verwaltung, mehr Übersicht und geringere Kraftstoffkosten: Ein Flottenmanagement-System kann selbst kleineren Betrieben Vorteile bringen. Laut einer Umfrage des Deutschen Handwerksblatts würden sich Unternehmen vor allem aus einem Grund für die in der Regel computergestützte Fuhrpark-Lösung entscheiden: Fahrzeitenbelege.

Unter uns

Frischer Wind im KH-Team Im Frühjahr und Sommer 2016 begannen mit Janis Hansford und Simone Moldenhauer gleich zwei neue Mitarbeiterinnen bei der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe West. Melanie Bahr hat zudem ihre Ausbildung zur Bürokauffrau erfolgreich absolviert und stärkt seit Mai als ausgelernte Verwaltungs­ angestellte das Team der KH. Und im August trat Torben Lange als neuer Azubi im Ausbildungsberuf Kaufmann für Büromanagement in ihre Fußstapfen.

J

anis Hansford koordiniert seit Mai als pädagogische Mit­arbeiterin im Bildungszentrum die Aktivierungshilfe für junge Erwachsene bis 25 (eine Wiedereingliederungsmaßnahme für Langzeitarbeitslose) und das Programm „Perspektiven für junge Flüchtlinge im Handwerk“ (PerjuF-H). Die 31-jährige Sozialarbeiterin und NeuGelsenkirchenerin arbeitete zuvor bereits mehrere Jahre bei Maßnahmeträgern von berufsvorbereitenden oder -begleitenden Bildungsmaßnahmen.

Der neue Ehrenobermeister Heiner Grumpe (r.) und der eigens angereiste Landesinnungsmeister Manfred Struwe

Dachdecker-Innung hat neue Spitze

Fotos: privat, Markus Mucha

M

ike Sternkopf ist neuer Obermeister der DachdeckerInnung Bottrop/Gelsenkirchen/Gladbeck. Dies entschied die Innungsversammlung am 2. Juni. Schwerpunkte seiner Tätigkeit als Obermeister sieht der 43-Jährige in der Konzeption neuer, an den Bedürfnissen des Arbeitsalltages orientierter Fortbildungen und der Öffentlichkeitsarbeit für die Nachwuchsund Fachkräfterekrutierung. Der geschäftsführende Mitgesellschafter der Rolf Lutz GmbH war bereits seit 2011 als Beisitzer Mitglied im Vorstand der Innung und bekleidet darüber hinaus zahlreiche Ehrenämter. So ist er durch die Handwerkskammer (HWK) Münster öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Dachdeckerhandwerk und Mitglied im Meisterprüfungsausschuss der Kammer. Sternkopf erwarb im Laufe seiner fast 25-jährigen Berufstätigkeit als Dachdecker zudem verschiedene Zusatzqualifikationen der HWK: die des Gebäudeenergieberaters im Handwerk, der Fachkraft für Solartechnik / Solarteur, der Fachkraft für Schimmelpilzsanierung und der Fachkraft für barrierefreies Bauen. Mike Sternkopf ist verheiratet und hat eine Tochter. Heiner Grumpe hatte sich nach über-20-jähriger Amtszeit als Obermeister und über 25-jähriger Vorstandstätigkeit nicht erneut zur Wahl gestellt. Ihn ernannte die Versammlung unter Beteiligung von Landesinnungsmeister Manfred Struwe zum Ehrenobermeister der Innung.

Im Juni hat zudem Simone Neue Tatkraft für die Moldenhauer als Ausbilderin in Kreishandwerkerschaft: der Holzwerkstatt des Bildungsdie nun ausgelernte zentrums angefangen, wo sie Melanie Bahr, Janis Handford und Simone beispielsweise Teilnehmer der Moldenhauer (v. o.) Aktivierungshilfe bei der Be­arbeitung des Arbeitsmaterials anleitet. Die 41-jährige Tischlerin und gebürtige Bueranerin hatte nach einer Umschulung einige Jahre als Bürokauffrau gearbeitet und freut sich, bei der KH nun beide Berufswelten miteinander verbinden zu können. Neuer Auszubildender als Kaufmann für Büromanagement ist seit August Torben Lange. Der 28-jährige Recklinghäuser fühlte sich nach vier Semestern Studium des Wirtschafts­ingenieurwesens an der Westfälischen Hochschule doch eher für eine Ausbildung berufen. JJS 29

Unter uns

Kostenloser ErsthelferLehrgang für Elektrobetriebe

I

n Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Gladbeck e. V., bietet die Innung für elektronische Handwerke Bottrop/Gladbeck für ihre Mitgliedsbetriebe ab sofort kostenlose eintägige ErsthelferGrund- und -Auffrischungskurse an. Mindestens ein Ersthelfer ist in allen Betrieben bis 20 Mitarbeitern Pflicht. Bei größeren Betrieben müssen mindestens zehn Prozent der anwesenden Arbeitnehmer einen Ersthelferkurs absolviert haben. Der DRK Kreisverband Gladbeck e. V. ist eine durch die Berufsgenossenschaften zertifizierte Stelle für betriebliche Erste-Hilfe-Lehrgänge und Trainings und bildet die Mitarbeiter zunächst in einem eintägigen Grundkurs zum Ersthelfer aus. Spätestens alle zwei Jahre ist einer Auffrischung durch eine ErsteHilfe-Fortbildung erforderlich. Mitarbeiter, die über Sicherheitspässe verfügen, können diese zur Aktualisierung zur Schulung mitbringen.

Termine Sa., 24.09.2016, 8–15:30 Uhr: Erste-Hilfe-Fortbildung (Auffrischungskurs) Sa., 4.10.2016, 8–15:30 Uhr: Der Erste-Hilfe-Lehrgang (Grundlehrgang) in der Geschäftsstelle des DRK, Europastr. 26, 45968 Gladbeck

Infos und Anmeldung: Egbert Streich Tel. 02041 187915 [email protected])

KH schließt Abkommen mit WENZA EWIV

Z

Martina Nählen Tel. 0209 9708128 [email protected] Egbert Streich Tel. 0209 9708126 [email protected] Firma WENZA EWIV: Denise Loos Tel. 04181 99881413 [email protected] 30

KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Fotos: S. Hofschlaeger - pixelio.de, Paul-Georg Meister - pixelio.de, Gerd Kaemper

ur Unterstützung der Innungsbetriebe bei der Umsetzung der gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorgaben hat die Kreishand­ werkerschaft Emscher-Lippe-West mit der Firma WENZA EWIV ein Rahmenabkommen zur arbeitsmedizinischen und arbeitssicherheitstechnischen Betreuung abgeschlossen. So können Mitgliedsbetriebe zu Sonderkonditionen eine Basisbetreuung mit Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Datenschutz- und/oder Brandschutzbeauftragten in Anspruch nehmen.

Unter uns

Für mehr Nachwuchs im Bottroper Friseurhandwerk

G

emeinsam etwas gegen den Nachwuchsmangel im Friseurhandwerk bewegen“, dieses Ziel verbindet Anke Hüneke-Kuhn vom Friseursalon Anke Kuhn mit ihrem Eintritt in die Friseur-Innung Bottrop Anfang Juli. Dafür wolle sich die Friseurmeisterin auch in den Gremien der

Innung einsetzen. Denn alle Bemühungen der 48-Jährigen, einen Friseur und einen Auszubildenden zu finden, blieben bislang erfolglos. Im Juni hatte die erfahrene Friseurin mit 32 Jahren Berufserfahrung den seit über 40 Jahren bestehenden Friseursalon an der Bottroper Steinbrinkstraße 2 von ihrem

Ex-Mann übernommen. Neben modischen Frauen- und Männerhaarschnitten umfasst ihr Angebot vor allem Färbungen, dekorative Kosmetik, Hochsteckfrisuren und Haar­ verlängerungen. Hüneke-Kuhn beschäftigt fünf Mitarbeiterinnen – eine Vollzeit- und vier Teilzeitkräfte.

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Recht

Geltung von Verfallklauseln – Schriftformerfordernis

Firmeninhaber müssen die Führerscheine kontrollieren

Mit Wirkung für Verträge ab dem 1. Oktober 2016 ist § 309 Nr. 13 BGB geändert worden. Danach sind Vertragsklauseln in Verträgen, die – wie z. B. Arbeitsverträge – dem Recht der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) unterliegen, unwirksam, wenn für eine Anzeige oder Erklärung eine strengere Form als die Textform (z. B. Mail, Computerfax) verlangt wird. Viele Arbeitsverträge enthalten sog. Verfallklauseln, nach denen Ansprüche der Vertragsparteien erlöschen, wenn sie nicht innerhalb einer bestimmten Frist schrift­ lich geltend gemacht werden.

Wenn Mitarbeitern der Führerschein entzogen wird, hat das auch Auswirkungen auf den Betrieb, denn Arbeitgeber sind verpflichtet zu kontrollieren, ob Mitarbeiter im Besitz einer gültigen Fahrer­ laubnis sind. Dabei ist völlig unwichtig, ob dem Mitarbeiter das Firmenfahrzeug zur dauerhaften alleinigen Nutzung überlassen wird, oder ob es nur um eine einmalige oder gelegentliche Fahrt mit einem Fahrzeug des Unternehmens geht.

S

olche Klauseln sind nach der neuen Gesetzes­ lage also nicht wirksam und führen möglicherweise zur Nichtigkeit der ganzen Verfallklausel. Verfallklauseln in Tarifverträgen sind davon nicht betroffen. Noch nicht geklärt ist, ob die gesetzliche Neuregelung zur Unwirksamkeit der üblicherweise angewandten weiteren Regelung führt, wonach Verfall auch eintritt, wenn der Anspruch nach Geltendmachung nicht innerhalb einer bestimmten Frist gerichtlich geltend gemacht wird. Eine solche Klausel dürfte aber nach überwiegender Auffassung wirksam bleiben. Wir empfehlen Ihnen daher dringend, in neuen Arbeitsverträgen außerhalb der unmittelbaren Geltung von Tarifverträgen Verfallklauseln so zu formulieren: Alle wechselseitigen Ansprüche aus dem Arbeits­ verhältnis und solche Ansprüche, die mit dem Arbeitsverhältnis in Verbindung stehen, verfallen, wenn sie nicht drei Monate nach Fälligkeit gegenüber der anderen Vertragspartei in Textform geltend gemacht werden. Lehnt die andere Partei den Anspruch ab oder erklärt sie sich nicht innerhalb von drei Wochen nach der Geltendmachung des Anspruchs, so verfällt der Anspruch, wenn er nicht innerhalb von drei Monaten nach der Ablehnung oder dem Fristablauf gerichtlich geltend gemacht wird. Dies gilt auch für Zahlungsansprüche, die während eines Kündigungsschutzprozesses fällig werden oder von dessen Ausgang abhängen. Die Erhebung einer Kündigungsschutzklage wahrt die Frist nicht. Die vorstehenden Regelungen zum Verfall gelten nicht, soweit ein Anspruch auf der Haftung wegen Vorsatz oder unerlaubter Handlung beruht, oder den gesetzlichen Mindestlohn betrifft.

L

assen Arbeitgeber/Halter eines Kfz einen Beschäftigten ohne gültige Fahrerlaubnis fahren, drohen nach § 21 Straßenverkehrsgesetz eine Geldstrafe und im Extremfall eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr. Kommt es zu einem Unfall, darf die Haftpflichtversicherung die Leistung sogar verweigern. Der Arbeitgeber muss dann unter Umständen selbst für den Schaden aufkommen. Diesen Konsequenzen kann sich auch keine GmbH entziehen. Hier geht die Kontrollpflicht des Halters auf den Geschäftsführer über. Die Geschäftsleitung muss durch Kontrollen sicherstellen, dass der jeweilige Fahrer (noch) eine erforderliche Fahrerlaubnis besitzt. Nach der aktuellen Rechtsprechung darf sich kein Arbeitgeber darauf verlassen, dass Mitarbeiter einen möglichen Verlust des Führerscheines selbst mitteilen (auch wenn diese Pflicht im Arbeitsvertrag schriftlich fest­ gehalten ist). Der Führerschein ist im Original(!) vorzulegen und zum Beweis zu dokumentieren (Kopie des Führerscheins mit entsprechendem Vermerk in der Personalakte). Kontrolliert werden sollte in folgenden Fällen: • Vor der ersten Überlassung eines Firmenfahrzeugs (dabei können auch Einschränkungen/Erweiterungen eingesehen werden, also beispielsweise ob der Mitarbeiter Lkw über 3,5 t fahren darf). • Danach alle sechs Monate; hierzu macht die Rechtsprechung zwar keine eindeutigen Aussagen, in der Praxis gilt dieser Zeitraum aber als ausreichend. • Bei Auffälligkeiten oder Verdachtsmomenten wird eine Kontrolle dringend empfohlen, beispielsweise wenn der Mitarbeiter nicht mehr selbst mit dem Auto kommt und zur Arbeit gebracht wird oder wenn er auf einmal öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Der Arbeitgeber ist auf jeden Fall dann zur Kontrolle verpflichtet, wenn er wegen eines erheblichen Verkehrsverstoßes einen Anhörungsbogen erhält. Spätestens dann muss der Mitarbeiter/Fahrer den Führerschein vorweisen. Und auch hier empfiehlt sich eine weitere Kontrolle nach zwei bis drei Monaten.

Egbert Streich Tel.: 0209 / 97081-26 Fax: 0209 / 97081-99 E-Mail: streich(a)kh-emscher-lippe.de

Änderungen von bisher geschlossenen Verträgen sind nicht notwendig!

32 32

KH Aktuell // Nr. 129 //1/2016

Recht

Kündigung in verlängerter Probezeit unwirksam? In einem aktuellen Urteil des Landesarbeitsgerichts (LAG) Hessen vom 2. Juni 2015 (Az. 4 Sa 1465/14) ging es um die Wirksam­ keit einer Kündigung eines Ausbildungsverhältnisses aufgrund einer vertraglichen Klausel zur Verlängerung der Probezeit.

I

m verhandelten Fall war der Auszubildende mehr als ein Drittel seiner Probezeit krankheitsbedingt nicht im Betrieb anwesend. Der Betriebsinhaber und der Azubi vereinbarten daher eine Verlängerung der Probezeit. Das LAG Hessen musste sich letztlich dann mit der Wirksamkeit dieser Probezeitverlängerung auseinandersetzen. Das Gericht kam zu dem Ergebnis, dass eine Verlängerung der Probezeit zu Ungunsten des Auszubildenden nicht gesetzeskonform und damit unzu­ lässig sei. Die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung während der Probezeit habe sich ausschließlich auf den Bestand des Arbeitsverhältnisses und nicht auf dessen tatsächliche Durchführung zu beziehen. Diese Entscheidung des LAG Hessen weicht von einer älteren Recht­ sprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) ab, das bereits im Jahr 1981 eine Klausel zur Verlängerung der Probezeit als zulässig angesehen hat. Das BAG hatte damals die Verlängerung als nicht ungünstig für den Auszubildenden angesehen, da diese Verlängerung auch diesem eine leichtere Vertragsauflösung sowie eine sorgfältigere Eignungsprüfung ermöglicht. Es ist deswegen fraglich, ob sich die Auffassung des LAG Hessen durchsetzen wird. Wir empfehlen daher allen Ausbildungsbetrieben, mit dem Instrument der Probezeitverlängerung sehr vorsichtig umzugehen und ggf. die Beratung der Kreishandwerkerschaft in Anspruch zu nehmen.

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Zuletzt

Impressum Alter: 43 Beruf: Dachdeckermeister Schulabschluss: Abitur Familienstand/Kinder: verheiratet, eine Tochter Sternzeichen: Krebs Hobbys: Fotografie

KH Aktuell – Offizielles Magazin der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West

22 Fragen an Mike Sternkopf Neuer Obermeister der Dachdecker-Innung Gelsenkirchen . Bottrop . Gladbeck Meinen Beruf liebe ich, weil …

In meiner Freizeit …

er sehr abwechslungsreich und zukunftssicher ist.

genieße ich die freie Zeit mit meiner Frau und meiner Tochter.

Chemiker.

Wenn nicht hier, würde ich am liebsten …

Als Obermeister der Dachdecker-Innung Gelsenkirchen . Bottrop . Gladbeck zu arbeiten ist besonders spannend, …

weil ich mit einem tollen Vorstandsteam zusammen­ arbeiten darf und wir gemeinsam ein kleines Stück „Zukunft“ für uns mit unseren Mitgliedern gestalten dürfen. Meine Mitarbeiter schätzen an mir …

in Kopenhagen leben. Urlaub mache ich am liebsten …

auf Juist oder Norderney. Auf eine einsame Insel muss mit …

meine Frau, meine Tochter – sonst nichts. Mein größtes Laster ist …

meine Ungeduld.

mein Fachwissen, meinen Humor und, dass ich mich für sie interessiere, sie bei Entscheidungen einbinde und ihnen Handlungsfreiräume lasse.

Drei Dinge, die ich am meisten hasse, sind …

Ich schätze an meinen Mitarbeitern, …

Drei Wünsche, die mir eine Fee erfüllen soll:

dass sie engagiert und eigenständig handeln. Am Handwerk schätze ich, …

dass es so vielseitig ist und jedem Menschen „seine Chance“ gibt. Ich gerate in Rage, wenn …

Menschen ungerecht behandelt werden und Entscheidungen willkürlich getroffen werden. Ich tanke auf, wenn ich …

Anrufbeantworter, halbleere Gläser und Wäsche bügeln. Gesundheit, Gesundheit, Gesundheit. Mein Lieblingsbuch ist …

„Vaterland“ von Robert Harris. Im Theater/Kino/TV sehe ich mir am liebsten an:

den „Münsteraner“ Tatort. Für einen Tag möchte ich in die Haut von …

Frank Walter Steinmeier.

in der Küche stehe (und koche).

Mein Vorbild ist …

Ich lebe gern in Gelsenkirchen und dem Ruhrgebiet …

Mein Lebensmotto ist:

gradlinige Menschen, Kunst, Kultur, Natur – alles nah beieinander – meine Heimat!

Verlag: RDN Verlags GmbH Fachverlag für Wirtschaftspublizistik Anton-Bauer-Weg 6 45657 Recklinghausen Tel. 02361 490491-10 Fax: 02361 490491-29 www.rdn-online.de E-Mail: [email protected]

Helmut Schmidt. „Du musst in das Gelingen verliebt sein und nicht in das Scheitern“ (Ernst Bloch). Als Henkersmahlzeit lasse ich mir auftischen:

Wirsingrouladen.

HOLZ-MEYER 34

Chefredaktion: Stefan Prott Redaktion: Egbert Streich (verantw. für den Inhalt) Jörn-Jakob Surkemper, Jonas Alder, Julia Müller, Claudia Schneider

Anzeigen: Bernd Stegemann Tel. 02361 9061145 Fax: 02361 5824190 E-Mail: [email protected]

Titelmontage: Jens Valtwies Gestaltungskonzept und Layout: Jens Valtwies Satz und Lithografie: Typoliner Media GmbH Druck und Vertrieb: Silber Druck, Niestetal Bezugsbedingungen: Für die Innungsmitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Einzelbezug über die Kreishandwerkerschaft ELW zum Preis von 2,– Euro. Erscheinungstermin: Vierteljährlich – März, Juni, September, Dezember Anzeigenschluss: Jeweils am 15. des Vormonats. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13. Nachdruck – auch auszugsweise – nur unter Quellenangabe und mit Belegexemplar an den Verlag.

KH Aktuell // Nr. 131 //3/2016

Foto: privat

Mein Traumberuf als Kind war …

Herausgeber: Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West Emscherstr. 44 · 45891 Gelsenkirchen Tel. 0209 970810 Gladbecker Str. 24 · 46236 Bottrop Tel. 02041 18790

Irgendwas mit Medien… … passiert in diesem Haus immer.

Corporate Publishing: Kunden- & Mitarbeitermagazine PR: Kampagnen, Events, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Online: Websites, Newsletter, Social Media Print: Bücher, Zeitschriften, Broschüren Produktion: Grafik, Layout, Satz & Litho

Medienhaus Vest · Anton-Bauer-Weg 6 · 45657 Recklinghausen · fon 02361 490 491 10

z. ansparen r T r h e M . tung Mehr Leis cherheit. i S r h e M . ienz Mehr Effiz nlogo. e m r i F s e gen Und Ihr ei

Die erste Visitenkarte, mit der man auch zahlen kann: die BusinessCard mit Ihrem Firmenlogo. s Sparkassen Bottrop Gladbeck Gelsenkirchen Wohin eine Geschäftsreise Sie auch führt – mit der BusinessCard sind Sie und Ihre Mitarbeiter immer und überall liquide. Dabei hinterlassen Sie mit Ihrer BusinessCard stets einen guten Eindruck. Denn diese Kreditkarte bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr Unternehmen über ein integriertes Firmenlogo zu repräsentieren. Ein perfektes Aushängeschild. Infos bei Ihrem Sparkassenberater oder auf www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.