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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2015/2016 Vorbereitung Einige Wochen nach der...
Author: Josef Färber
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Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2015/2016 Vorbereitung Einige Wochen nach der Nominierung durch die Goethe Universität musste ich mich noch einmal gesondert bei der Tongji University SEM bewerben. Solange die geforderten Unterlagen vollständig und korrekt sind, sollte es dabei allerdings keine Probleme mehr geben. Der Bewerbungsprozess und die benötigten Dokumente wurden mir vom sehr hilfsbereiten Koordinator des International Office in China genau erklärt. Über ein Onlineportal musste ich ein Bewerbungsformular ausfüllen und an den Koordinator in China schicken. Nach Prüfung kam eine Bestätigung, sodass ich das Bewerbungsformular von der Goethe Uni abstempeln lassen musste und zusammen mit verschiedenen weiteren Dokumenten meine Bewerbung abgeschlossen habe. Das meiste lief elektronisch ab. Ich kann nur dazu raten, den TOEFL rechtzeitig abzulegen, da es bis zu 10 Wochen dauern kann, bis das Ergebnis postalisch vorliegt. Empfehlungsschreiben von Professoren brauchte ich für das Partnerprogramm in diesem Semester nicht. Die schriftliche Zusage kam erst zwei Monate vor chinesischem Semesterbeginn in Frankfurt an, auch wenn man bereits vorher über eine Aufnahme benachrichtigt wird. Diese schriftliche Zusage ist unter anderem für die Ausstellung eines Visums notwendig. Das Visum bekommt man im „Chinese Visa Application Center“ in Frankfurt, einen Dienstleister des Konsulats. Es dauerte bei mir nur 4 Tage. Da das Konsulat die Anträge nicht direkt entgegennimmt, sind die Kosten etwas höher.

Wohnsituation Einen Monat vor Semesterbeginn habe ich mir eine Wohnung in Shanghai gesucht. Aus vorherigen Erfahrungsberichten konnte ich mir ein Bild vom Wohnheim machen und habe deswegen auf eine Bewerbung um einen Wohnheimplatz verzichtet, besonders weil man sich oft ein Zimmer mit jemandem teilen muss. Stattdessen bieten sich die Portale smartshanghai.com und schanghai.com (deutschsprachig) an. Letztendlich bin ich im Rainbow City Komplex im Bezirk Hongkou gelandet, das von meinen Vorgängern oft erwähnt wurde. Ich habe ich mir verschiedene Zimmer angeschaut und war sofort ziemlich angetan. Es gibt mehrere Rainbow Compounds. Ich war im 2er Compound (Linping Road 133). Meiner Ansicht nach war dieser auch der beste. Er liegt direkt an der Metro-Station „Linping Road“, von der man mit einmal Umsteigen circa 15-20 Minuten zur Uni braucht. In der Umgebung gibt es viele Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und in meinem Compound sogar ein Fitnessstudio mit Schwimmbad sowie einen tollen SkylineBlick von einigen Balkonen und vom Dach aus. Es wohnten dort viele Austauschstudenten aber auch gehobene chinesische Familien. In die Stadt braucht man ebenfalls etwa 15 Minuten. Ich habe die Lage als sehr angenehm empfunden und hatte nie das Gefühl, „außerhalb“ zu leben. Falls du dich für eine Wohnung in Rainbow City interessierst und vor Ort suchen möchtest, rate ich dazu, nicht erst eine Woche vor Semesterstart nach Shanghai zu kommen. Viele Austauschstudenten suchen sich erst nach Ankunft eine Bleibe, darum gilt: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn du erst im Hotel wohnst, meldet das Hotel deinen Wohnsitz bei der Polizei. Sobald du allerdings eine Wohnung findest oder schon vor Ankunft einen Vertrag unterzeichnet hast, musst du dich innerhalb von 24 Stunden bei der nächstgelegenen Polizeistation registrieren.

Nützliches Holt euch am besten noch vor dem Auslandsaufenthalt WeChat und nehmt nach Ankunft Kontakt zu den Clubpromotern auf. Sie bringen euch nicht nur kostenlose Partyabende, sondern arbeiten oft auch mit Fitnessstudios zusammen. Bevor ihr euch also anmeldet, fragt mal ein paar Promoter, ob sie Deals für euch

haben. Teilweise kann man so bis zu 50% sparen, weil die Vertriebsleute im Studio euch nicht immer das günstigste Angebot präsentieren. Es bietet sich an, frühzeitig eine MetroCard zu kaufen. So vermeidet ihr die Warteschlangen am Ticketautomaten. Einfach zum Schalter an der Metrostation gehen, ihr erhaltet eine Karte, auf die ihr Guthaben aufladen könnt und damit durch die Drehkreuze an den U-Bahn Stationen gelangt.

Kosten Ich habe im Auslandssemester höhere Lebenshaltungskosten als in Frankfurt gehabt. Dies war besonders der Wohnung bzw. den generell hohen Preisen für Immobilien geschuldet. Im Rainbow City kostete ein Zimmer in meinem Semester je nach Größe und Stockwerk zwischen 3000 CNY für ein Einzelzimmer bis etwa 5000 CNY für einen Masterbedroom. Ich habe ungefähr 530 Euro im Monat bezahlt, was allerdings immer vom aktuellen Kurs abhängig ist. Man kann definitiv eine günstigere Wohnung finden, wenn man vor Ort ein paar Tage einplant. Mit der Metro kann man für 3 bis 7 CNY bis etwa 22:30 Uhr überall hinfahren. Auch Busse fahren für 1 bis 2 CNY. Transportkosten sind im Vergleich zu Deutschland sehr gering. Wenn man mit mehreren Leuten aus der Innenstadt nach Hause mit dem Taxi fährt, kann man schon für etwa 1 Euro pro Person fahren. Wenn man lokal essen geht, kann man sich viel Geld sparen. Es gibt gute Portionen schon ab etwa 12 CNY. Westliche und sehr schicke Läden sind entsprechend teurer, ebenso westliche Produkte in Supermärkten. Für ein Kilogramm Haferflocken habe ich beispielsweise 3-4 Mal mehr als in Deutschland bezahlt.

Tricks Besonders in der Region um und in Peking wurden sowohl Kommilitonen als auch ich selbst von Einheimischen und Taxifahrern übers Ohr gehauen. Wenn man im Taxi mit einem großen Schein zahlt, kann es vorkommen, dass der Taxifahrer den Schein zurückgeben will, weil er „zu neu“ oder „falsch“ sei. Nehmt kein Geld zurück. Es kann sein, dass der Fahrer den echten Schein gegen einen Fake umtauscht und euch den Fake zurückgibt. So kann eine günstige Fahrt schnell ein paar hundert RMB kosten, bevor ihr es merkt. Die Taxifahrer, die das tun, tun es geschickt und unauffällig. Also besonders in den nördlichen Regionen Chinas achtsamer sein.

Kurse In meinem Semester gab es 16 verschiedene Kurse. Ein Kurs gibt 2 Tongji Credits, was 4 ECTS entspricht. Insgesamt habe ich 7 Kurse belegt, sodass ich auf 28 ECTS kam. Es ist wichtig, sich vorher gründlich zu informieren bzw. vor Kurswahl nochmal mit vorherigen Austauschstudenten zu reden. Der Lernerfolg hängt stark vom Professor ab. Die Kurswahl erfolgt online und wird etwa 2 Wochen vor Semesterstart freigegeben. Man kann sich noch bis eine Woche nach Semesterbeginn aus- und eintragen, allerdings sind die Plätze limitiert. Chinesisch wurde auf 3 Leveln angeboten, insgesamt 6 Stunden pro Woche. Die ersten Veranstaltungen habe ich besucht, doch gemerkt, dass man die wichtigsten Vokabeln, die man auch im Kurs lernt, schneller auf der Straße mitkriegt. Nach 16 Wochen in Shanghai hatte ich auch nicht den Eindruck, dass die Leute, die den Kurs belegt hatten, bessere Sprachkenntnisse hatten als der Rest. Mir wurde auch von einigen Sinologie Studenten mitgeteilt, dass sie selbst das Gefühl hatten in China weniger Chinesisch in den Kursen zu lernen als in ihren Heimatländern, weil die Kursorganisation etwas chaotischer war und man nicht so schnell voran kam. In den meisten Kursen wurde die Anwesenheit kontrolliert und floss auch zu einem kleinen Anteil in die Endnote ein. Die Kurse selbst waren kleiner als in Frankfurt, meist zwischen 20 und 40 Studenten. Es gab dementsprechend pro Kurs eine bis mehrere Präsentationen. Meine Kurse waren Money & Banking in China bei Prof. Li Haiying

Es ging viel um aktuelle Geschehen in der chinesischen Währungspolitik und den RMB, aber auch um Aktienmärkte und das chinesische Bankensystem. Da man selbst von den Kursschwankungen betroffen war, hat man noch intensiver zugehört. Das Englisch der Dozentin war mäßig, doch fand ich den Kurs sehr interessant. Einige Themen aus Makro und VWL sind mir wieder über den Weg gelaufen. Es gab eine Gruppenpräsentation, eine Gruppenabgabe und eine Open-Book Klausur am Semesterende.

Marketing in China bei Prof. Lan Jun Im Fokus standen Eigenschaften der chinesischen Konsumenten. Es gab einige Wiederholungen aus Marketing I. Es war der einzige Kurs mit Chinesen (ungefähr 60%), die alle im ersten Semester waren. Der Kurs ging nur 9 Wochen, dafür jede Woche 4 Stunden lang statt der üblichen 2. Es gab insgesamt 3 Präsentationen und eine Closed Book Klausur am Ende. Der Kurs hat mir gut gefallen, der Professor sprach gutes Englisch. China Economy: Reform and Development bei Prof. Pan Qinhua Es ging um Chinas Entwicklung im 19. Und 20. Jahrhundert, besonders um die Reformen ab den 70ern. Es war sehr geschichtlich aber informativ. Es musste eine 40-minütige Gruppenpräsentation gehalten werden. Hier gab es keine Klausur, jedoch ein Paper, das man sich als Seminararbeit anrechnen lassen kann. Auch diesen Kurs empfand ich als angenehm. Da die Dozentin beinahe alles abgelesen hat, gab es auch keine Verständigungsprobleme. Multicultural Communication bei Prof. Wang Xiaobo Es wurden Unterschiede der Kommunikation in China und dem Westen herausgearbeitet sowie Probleme und Lösungen dazu vorgestellt. Der Kurs war sehr interaktiv und ab der zweiten Semesterhälfte haben die Studenten durch wöchentliche Präsentationen die Vorlesungen gestaltet. Nach einiger Zeit kam einem alles sehr wiederholend vor. An sich war der Kurs ebenfalls angenehm, doch hat sich der Lerneffekt in Grenzen gehalten. Es gab keine Klausur, nur einen schriftlichen Gruppenreport am Ende, der wenig mit den Kursinhalten zu tun hatte sowie eine größere Präsentation. Die englische Aussprache des Dozenten war in Ordnung, die Benotung jedoch in keinster Weise nachvollziehbar. Es wurde hier relativ schlecht bewertet. Survey of China bei Prof. Cheng Yu Dieser Kurs bietet eine allgemeine Übersicht über verschiedene wirtschaftlich-kulturelle Aspekte Chinas, was besonders hilfreich ist, wenn man bisher wenig darüber weiß. Im Nachhinein würde ich den Kurs wieder nehmen. Wir mussten eine closed book Klausur schreiben, ein eigenes Projekt über die deutschchinesischen Beziehungen durchführen und einen Report darüber verfassen. Academic Lectures and Seminars Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe gab es in meinem Semester 8 Vorlesungen von jeweils verschiedenen Gastrednern zu variierenden Themen. Die Redner und Themen ändern sich jedes Semester. Dieser Kurs fand mit Masterstudenten in einem größeren Raum statt. Wir waren dann knapp 200 Leute. Anwesenheit zählt hier bereits 15%, die restliche Note setzt sich aus einem Paper zusammen, das man über eines der Vortragsthemen schreiben muss. Nicht alle Vorträge waren interessant, doch für diejenigen, die es sind, lohnt es sich diesen Kurs zu belegen. Das Englisch ist in der Regel sehr gut, da viele Dozenten aus englischsprachigen Ländern kamen. Auch das Paper kann man sich als Seminararbeit anrechnen lassen. Innovation Management bei Susana Moretto Es gab zwar ein Lehrbuch, auf dem die Endklausur aufbaute und an dem sich die Vorlesungen orientierten, doch legte die Dozentin viel mehr Wert auf offene Diskussionen, eigene Erfahrungen und Ideen. Man hatte nach einiger Zeit den Eindruck, dass sie durchaus fordernd war. Es gab eine große Gruppenpräsentation, in der ein Case präsentiert werden musste, ein „Roleplay“, in dem es darum ging,

geschickt mit verschiedenen Partnern aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern zusammen um eine wirtschaftliche Förderung der EU zu wettbewerben und eine open book Klausur. Dieser Kurs ging auch nur 9 Wochen. Meiner Ansicht nach war dieser Kurs am anspruchsvollsten, dennoch würde ich ihn wieder belegen.

Man kann seine Kurse durchaus so wählen, dass man auf seine volle Workload kommt und genug Freizeit zum Reisen hat. Es gibt einige Kurse, die nur die Hälfte des Semesters gehen.

Essen und Freizeit Im Blue Frog Restaurant gibt es verschiedene Angebote, z.B. jeden Montag 2 Burger zum Preis von einem. Sehr empfehlenswert! Grandma’s Home ist vom Preis-Leistungsverhältnis das beste Restaurant, in dem ich war. Es gibt sehr leckere Dinge, die wirklich günstig sind. Es gibt mehrere Läden in Shanghai. Unbedingt probieren. Da man manchmal auch keine Zeit zum Weggehen hat, ist die App „ele.me“ empfehlenswert. Lokale Läden werden mit Mindestbestellwert angezeigt und nach Hause geliefert, oft sogar billiger als wenn man vor Ort isst. Chinesisch muss man dafür nicht unbedingt können, nur um seine Adresse einzugeben. Abgesehen von den Standardtipps (chinesische Mauer, Yellow Mountains, …) kann ich dir Yunnan und die Tiger Leaping Gorge / Tigersprungschlucht ans Herz legen. Es gibt dort einen abgelegenen Weg durch die Berge, von dem ich die atemberaubendsten Blicke meines Lebens hatte. Der Touristenpfad ist zwar auch schön aber kann den Trampelpfad nicht überbieten. Allerdings solltest du dafür in einer angemessenen körperlichen Verfassung sein, da die Strecke ziemlich anstrengend und teils gefährlich ist.

Fazit Ich habe Shanghai als die interessanteste Stadt wahrgenommen, in der ich bisher war. Akademisch wurden mir neue Ansichten eröffnet und auch im privaten Alltag hat sich meine Denkweise zum Positiven verändert. Es war von großem Wert, mitzuerleben, wie andere Gesellschaften Dinge handhaben, miteinander leben und davon zu lernen. Ich habe mich extrem wohl gefühlt. Nutze diese Chance.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University, Shanghai, China Wintersemester 2015/16 Auslandsemster an der Tongji SEM in Shanghai 上海

Warum China… … und muss ich Chinesisch sprechen können? Für mich war klar, dass ich bei meinem Auslandssemester etwas Neues erleben möchte. Eine andere Kultur erleben und jeden Tag die kleinen Herausforderungen meistern. Deswegen ist meine Wahl schnell auf China gefallen. Besonders in Shanghai kann man alles haben, modern oder traditionell, exklusive Sterne-Restaurants oder Street Food, Transrapit oder Rigsha, Skyline oder Slum. Diese Gegensätze und unendlichen Möglichkeiten Neues zu entdecken machen China spannend und unterscheidet es von einem ERASMUS Land oder Nordamerika. Am Anfang war die Kultur schwer zu fassen, nach nur kurzer Zeit habe ich mich allerdings sehr wohl gefühlt und ein Gespür für die Kultur entwickelt. Die Sprachbarriere ist anfangs sehr hoch, Verkäufer im Supermarkt oder Kellner sprechen oder verstehen fast nie Englisch. Mit der Hilfe von chinesisch sprechenden Freunden hat man aber schnell einige Brocken gelernt und kommt damit erstaunlich weit. Rückblickend war die größte Barriere im Kopf, wenn man einfach drauf los spricht und zeigt bekommt man das was man möchte. Vorbereitung Die Bewerbung beim Auslandsbüro der Uni Frankfurt ist recht unkompliziert, allerdings sollte man frühzeitig damit anfangen und im besten Fall die Semesterferien nutzen. Neben den Noten und Sozialem Engagement, spielt ein Motivationsschreiben eine richtige Rolle. Frühzeitig sollte man sich ebenfalls um einen TOEFL Test für den Sprachnachweis bemühen. Beim International Office der Goethe Universität kann man sich zudem für ein PROMOS Stipendium bewerben. Hierfür benötigt man, neben den für den Fachbereich nötigen Dokumente, ein Empfehlungsschreiben eines Professors. Nach der Zusage der Uni Frankfurt meldet sich das Auslandsbüro der Tongji regelmäßig. Man muss zum Beispiel noch eine Onlineanmeldung an der Tongji durchführen, hier bekommt man aber alles Schritt für Schritt erklärt. Über das Online System der Universität wählt man auch seine Kurse, hier gilt first-come-first-served. Einige Monate vor dem Auslandsaufenthalt bekommt man eine Admission Note und Visumantrag aus China zugesendet. Das Visum kann man unkompliziert in Frankfurt beantragen und bekommt es innerhalb einer Woche ausgestellt. Ich hatte ein X2

Visum, mit einmaliger Einreise. Deswegen hatte ich leider nicht die Chance nach Hong Kong oder andere asiatische Länder zu fliegen. Impfungen werden nur dann benötigt, wenn man in ländlichere Regionen fahren möchte. Empfehlenswert ist jedoch eine sehr gut ausgestattete Reiseapotheke. Zum Arzt gehen und Medikamente sind in China zwar sehr günstig aber ohne jemanden der chinesisch spricht unmöglich. Es gibt auch sehr gute englischsprachige internationale Krankenhäuser (z.B. UnitedFamily), diese sind jedoch sehr teuer.

Das wichtigste ist eine offene Einstellung gegenüber etwas Neuem in China. Vieles wird anders sein, teilweise erschreckend, teilweise erstaunlich, wenn man allem offen begegnet kann man sehr viel lernen über das Land, sich selbst und auch einiges aus Deutschland mit anderen Augen sehen. Flüge Ich bin mit Lufthansa geflogen, allerdings wegen eines Praktikums nicht direkt. Es ist sehr sinnvoll ein flexibles Rückflugticket zu buchen, denn die Klausurdaten werden erst im Semester bekannt gegeben. Klausuren verteilen sich über den gesamten Januar. Einige meiner Freunde wollten ihren Flug umbuchen um früher nach Deutschland zu kommen, das ist - falls möglich - sehr teuer. Flüge innerhalb Chinas sind hingegen günstig zu haben, mit den großen Airlines hat man auch guten Komfort und sie sind meistens pünktlich. Ganz günstig ist Spring Airlines, hier sollte man aber unter 1,80m groß sein und nur mit Rucksack reisen. Studieren an der Tongji Die Tongji ist neben der Fudan University die beste Universität in Shanghai. Das studieren an der Tongji entscheidet sich in vielerlei Hinsicht von dem Studium in Frankfurt. Zum einen hat man Unterricht mit maximal 40 anderen internationalen Studenten. Die Kurse sind deutlich verschulter als die Kurse an der Goethe. Bei der Notengebung wird immer auch Anwesenheit und Mitarbeit berücksichtigt. Während des Semesters muss man mehr Zeit investieren, da man jede Woche eine Präsentation halten, ein Paper schreiben oder eine Case Study lesen muss. Im Gegensatz zu Frankfurt gibt es aber keine richtige Klausurenphase. Ich hatte nur drei Klausuren und deren Gewichtung ist meistens unter 50% der Gesamtnote. Wenn man sich die Arbeit gut aufteilt, bleibt ausreichend Zeit zum feiern und reisen. Ich habe mich dazu entschlossen acht Kurse zu belegen, dieses entspricht dem vollen Workload und man bekommt die Kurse voll angerechnet. Meine Kurse waren alle empfehlenswert, die Themen fand ich interessant und der Arbeitsaufwand war verhältnismäßig. Die Kurse Corporate Finance und Strategic Management sollen hingegen unverhältnismäßig arbeitsaufwendig sein. Im Folgenden möchte ich diese Kurse kurz vorstellen:

Money & Banking in China Im Kurs lernt man sehr viel über das Bankgeschäft in China, den Yuan und die langfristige Strategie wie China sich öffnen möchte. Die Prüfungsleistungen sind eine Präsentationen und eine Klausur. Academic Lectures Bei diesem Kurs gab es im Semester acht Gastvorlesungen von Professoren von Tongji’s Partnerunis und Geschäftsleuten aus Shanghai. Dementsprechend vielfältig waren die Themen, von Innovation über Stock Market Crash bis Leadership. Benotet wird Anwesenheit und ein Paper das ein Thema der Vorlesung aufgreift. Innovation Management Sehr interessanter und interaktiver Kurs, der von einer Portugiesin unterrichtet wird. Jede Woche gab es eine „Technology Hunt“, wir mussten Bilder machen oder Artikel suchen und sie dann in eine WeChat Gruppe schicken. Ms. Moretto hat auch spannende Gastlektoren eingeladen, z.B. einen Venture Capitalist einer chinesischen Bank. Der Kurs hat mir viel Spaß gemacht, da man hier einen komplett anderen Lernansatz hat als das man es aus Frankfurt gewohnt ist. Die Prüfungsleistungen waren eine Gruppenpräsentation und eine Klausur. China’s Economy: Reform and Development Der Kurs bietet eine sehr gute Übersicht über die Geschichte Chinas, angefangen von den Dynastien über Mao bis heute. Die Geschichte Chinas ist wirklich sehr interessant und ich habe viel Neues gelernt. Benotet wird auch hier eine Gruppenpräsentation und ein Paper am Ende des Semesters. Multicultural Communication Hier wird am Anfang ein Framework für multikulturelle Kommunikation vorgestellt und wie man es auf die Geschäftswelt anwenden kann. Der Großteil des Kurses besteht aus dem Präsentieren von Interviews mit Expats und deren Analyse. Außerdem wird ein Paper über die Expansion einer Firma ins Ausland benotet. Capital Market Analysis In dem Kurs werden die Grundkonzepte aus Finanzen 1 und 2 wiederholt und zum teil vertieft. Hier werden auch unangekündigte Tests geschrieben. Die große Prüfungsleistung besteht hier aus einer Unternehmensanalyse und -bewertung die in der Gruppe vorbereitet wird. Bei der Analyse muss man die in Deutschland und China erlernten Methoden wie DDM, FCF, CAPM anwenden. Der Kurs hat mir am meisten Spaß gemacht, er fordert und ist eine sinnvolle Erweiterung zu den Finanzkursen der Goethe Uni ist. Financial Market in China Dies war mein Lieblingskurs, die Professorin gestaltet ihn sehr lebendig und es kommen auch einige Diskussionen zu Stande. Wir haben anhand von Cases die verschiedenen Finanzmärkte in China kennengelernt und auch hier wurde der Plan zur weiteren Öffnung

Chinas besprochen. Die Note setzt sich aus einer Präsentation, einer Case-Study und einem Paper zusammen. Management in China Der Kurs legt sehr viel wert auf praktische Beispiele. Man bekommt den chinesischen Management Stil anhand von Cases über erfolgreiche chinesische Firmen vermittelt. Jede Woche wird ein Case besprochen und man muss eine Präsentation vorbereiten. Der Kurs ist recht arbeitsintensiv, dafür hat man danach auch einen ziemlich guten Überblick. Die Prüfungsleistung besteht aus den wöchentlichen Präsentationen, einem Interview und einer Klausur am Ende. Ankommen in China In den ersten Tagen in China muss man einige Formalitäten klären, zum Beispiel ist es nötig sich bei der Polizei zu registrieren. Alle notwendigen Dokumente bekommt man aber vom Vermieter und der Universität. Außerdem muss man sich bei der Uni persönlich einschreiben. Died ist es eine gute Gelegenheit um erste Kontakte zu knüpfen. Unterkunft & Verpflegung Ich selbst habe direkt gegenüber vom Campus gewohnt, in einem Apartment, welches von einer Agentur an Tongji Studenten vermittelt wurde. Die Uninähe empfand ich als praktisch, da mein Stundenplan wenig zusammenhängend war. Die Wohnung war auch relativ günstig und mit Taxi oder U-Bahn konnte man auch schnell und günstig in die Stadt fahren. Die Gegend um die Uni ist auch nicht so teuer, man findet also immer ein günstiges Restaurant und Einkaufsmöglichkeiten. Allerdings habe ich hier nicht einmal gekocht, da Essen in der Mensa ca. 70ct und im Restaurant ca. 1,50€ kostet. Es gibt mehrere Mensen, eine hat von 10h bis 22h geöffnet bietet aber jeden Tag das gleiche zu essen an, die Hauptmensa hat zwar nicht so lange offen, dafür ist die Essenauswahl deutlich besser. Aber auch in der Nähe des Campusses gibt es einige Restaurants. Hier lautet die Devise: „Probieren geht über studieren“, nach einiger Zeit hat man ein gutes gefunden. Kosten Die Kosten hängen stark von der Wohnung und der Lage ab. Meine internationale WG direkt an der Uni hat ca. 400€/Monat gekostet. Strom und Wasser ist günstiger als in Deutschland, meistens wird die Rechnung von einem Angestellten direkt an der Wohnung eingetrieben. Sonstige Lebenshaltungskosten können auch stark variieren, westliche Marken und Supermärkte sind sehr teuer. Die Uni hat einige Supermärkte auf dem Campus, hier kann man günstiger einkaufen. Handykarten sind günstiger als in Deutschland, allerding nur, wenn man mit einem Chinesen die Karte kaufen geht. Die U-Bahn ist günstig (50 cent pro Fahrt), bezahlt wird mit einer aufladbaren Karte, Studentenrabatte oder Monatskarten gibt es nicht. Da die U-Bahn nur bis 11h fährt, muss

man auch oft Taxi auf das Taxi ausweichen. Eine Fahrt vom Bund zur Tongji kostet ca. 7€, zum Flughafen ca. 20€. Durch Reisen am Wochenende und einigen Einkäufen beim Tailor Market habe ich mehr als in Deutschland ausgegeben.

Empfehlungen Shanghai SmartShanghai Sehr nützliche Website und App mit aktuellen Veranstaltungen und fast allen Clubs und Bars in Shanghai. Besonders praktisch ist die Funktion, dass man die Adresse auf Chinesisch für den Taxifahrer anzeigen kann, diese können nämlich weder Englisch sprechen, noch lesen. Restaurants Lost Heaven (Bund oder French Consession) - Sehr gutes Essen aus der Region Yunnan, sehr schöne Atmosphäre zu angemessenen Preisen. Es gibt eine englische Karte mit Bildern und die Angestellten sprechen auch englisch. Es empfiehlt sich in einer Gruppe zu kommen und zu reservieren. Grandma’s (mehrere Filialen in der Stadt) - Vielfältiges, traditionelles chinesisches Essen zu günstigen Preisen. Wagas (East Nanjing Road) - Gutes westliches Essen zu fairen Preisen. Besonders gut für ein Lunch in der Stadt oder ein Wochenendbrunch. Tajine Moroccan Restaurant - Exzellentes marokkanisches Restaurant, direkt am Bund gelegen. Kagen - High Class Teppanyaki mit free flow Bier, Wein und Sake sowie all you can eat Filet Minion, Langusten und Sushi. Hier haben wir unser Weihnachtsdinner gehabt. Preis ist recht hoch, aber es lohnt sich. Blue Frog - Gelegen in Luizasui am Fuße des Shanghai World Financial Center bietet das Restaurant sehr gute Burger an. Jeden Tag gibt es ein special, besonders gern haben wir den Burger Monday genutzt mit buy-one-get-one-free. Preise sind bei den Specials in Ordnung. La Bamba - Gelegen in der Nähe von allen drei Partnerunis ein Treffpunkt für internationale Studenten. Die Preise sind mit der La Bamba-Card unschlagbar, 5RMB für ein gezapftes Bier und 18RMB für ein Burger. Auf jeden Fall empfehlenswert, man trifft immer jemanden und man hat fast sowas wie das Gefühl von Heimat. Clubs Eins vorweg, man muss sich wirklich ungeschickt anstellen, um in Shanghai beim feiern auch nur einen Cent auszugeben. Jeder Club hat Promoter, durch diese bekommt man kostenlosen Eintritt und so viel zu trinken wie man möchte an einem Promotertisch.

Chinesen sehen es als Qualität für einen Club, wenn viele Westler im Club sind, deswegen sind Promos im Interesse des Clubs. M1NT - Meiner Meinung nach der - mit Abstand - beste Club in Shanghai. Sehr gute Musik und einer der wenigen Clubs mit restriktiver Türpolitik. Ein must-see ist das Haifischbecken am Eingang. Fusion - Guter Club mit recht großer Tanzfläche, immer voll mit Austauschstudenten. Bars Bar Rouge - Ein Muss in Shanghai. Einmaliger Blick auf die Skyline uns sehr gute Cocktails, die Party wird zu später Stunde auch gut. Es gibt fast immer Mottoparties, wie Indisch, Rock oder 90’s. Barbarossa - Sehr schön in einem Park bei der West Nanjing Road gelegen. Die Terrasse ist sehr in den warmen Monaten zu empfehlen. Light & Salt - Etwas versteckt in der Nähe des Peninsula Hotels. Kleine exklusive Bar mit sehr guten Drinks und angenehmer Atmosphäre. VUE Bar - Rooftop bar des Grand Hyatt, sehr schöner Blick über den Bund und Pudong. Auf der Dachterasse gibt es Liegen und einen kleinen Pool. Cloud 9 - Im 92. Stock des Shanghai World Financial Centers ist die Bar des Park Hyatt die höchste in Shanghai. Long Bar - Die ehemals längste Theke der Welt ist im Hotel Waldorf Astoria, sehr edle Atmosphäre mit großen Ledersesseln und Live-Musik, in sehr guter Location - optimal einen After Dinner Drink. Reisen Es gibt in Shanghai zwei Flughäfen, Pudong und Hongqiao, es kommt auf die Airline an ab welchem man fliegt. Was auch sehr zu empfehlen ist, besonders für kurze Strecken sind die G-Trains. Diese sind komfortabler als ICEs, sehr schnell (im Schnitt 300km/h), auf die Sekunde pünktlich und meistens günstiger als fliegen. Hotels, Züge und Flüge kann man über Ctrip.com buchen, damit habe ich immer gute Erfahrungen gemacht. Folgende Reisen sind empfehlenswert: Beijing 北京 Die Hauptstadt ist ein Muss, wenn man in China ist. Hier sollte man sich natürlich die Mauer anschauen, es gibt das Sprichtwort „Man war erst in China, wenn man auf der Mauer war“. Ich war im November dort, das war sehr kalt, empfehlenswerter ist früher zu fahren. Außerdem ist die Verbotene Stadt, der Platz des Himmlischen Friedens (Tian’anmen), der Sommerpalast und das Olympia Gelände von 2008 sehr sehenswert. Nanjing 南京

Nur eine Stunde Zugfahrt ist die ehemalige Hauptstadt des Chinesischen Kaiserreichs entfernt. Zu sehen gibt es einige Mausoleen auf einem Berg, einen Konfuzius Tempel und einen sehr schönen See in der Stadt. Es lohnt sich einen Tagestrip in die Stadt zu unternehmen. Yunnan 云南 (Kunming 昆明 und Lijiang 丽江) Die Provinz im Süd-Westen Chinas war das Highlight meiner Reisen. Gelegen auf 2500m Höhe gibt es sehr beeindruckende Natur zu sehen, zum Beispiel den Stone Forrest bei Kunming oder die Tigersprung-Schlucht und den Yade Schneeberg bei Lijiang. Kunming wird auch „Spring City“ genannt, es ist immer recht gutes Wetter. Hier ist es auch noch im November angenehm warm und die Luftverschmutzung ist sehr gering. Zu empfehlen ist ein Hotel in der sehr hübschen Altstadt von Lijiang zu buchen. Freunde von mir sind auch noch nach Shangri-La weitergefahren, diese Stadt ist sehr tibetisch und damit ganz anders alle anderen Städte die man in China kennt. Alles in allem ist es Wert dort ein langes Wochenende zu verbringen. Hangzhou 杭州 Ebenfalls knapp eine Zugstunde von Shanghai liegt die Heimatstadt von Jack Ma und ist Sitz von Alibaba. Es lohnt sich einen Tagestrip dort hin zu machen. Der West Lake und das umliegende Naturschutzgebiet inkl. einiger Tempel laden zum wandern ein. Besonders gut ist das Stammhaus von „Grandma’s“ eine Restaurantkette mit traditionell chinesischer Küche, hier gibt es sehr gutes Essen zu günstigen Preisen. Überraschungen Überraschungen gehören zu China, öfter sind sie positiv als negativ. Hier möchte ich einiges vorwegnehmen, damit man sich darauf vorbereiten kann. Sprache Bei der Vorbereitung liest man oft, dass Shanghai eine internationale Metropole und ein Melting Pot der Kulturen ist. Das ist richtig, aber sollte nicht zu dem Trugschluss leiten, dass man sich mit Englisch durchschlagen kann. Gerade in den Bezirken außerhalb von Pudong und Lizanjui spricht nahezu niemand Englisch. Taxifahrer verstehen kein Wort Englisch oder lateinische Schrift. Es ist zu empfehlen vor der Reise Taxikarten in Chinesischer Schrift auf dem Handy zu speichern, so kommt man zuverlässig ans Ziel. Kaffee Was für Deutsche der Kaffee ist, ist für Chinesen der Tee. Er wird immer und überall getrunken. Das hat zur Folge, dass die Nachfrage von Kaffee sehr gering ist. Kaffee ist in China generell sehr teuer, sowohl Instantkaffee als auch Filterkaffee. Wir haben uns von Besuch immer Kaffee mitbringen lassen und ihn dann von Hand überbrüht. Den besten Kaffee gibt es bei Starbucks oder Costa, beide gibt es an jeder Ecke, sind aber teuer. Toiletten

In China gibt es auf den meisten öffentlichen Toiletten kein Toilettenpapier und oft nur Hocktoiletten. Eigentlich darf man Klopapier auch nicht in die Toilette werfen, warum weiß ich allerdings nicht. Außerdem haben sehr viele kleine Restaurants keine Toilette. Elektroscooter Diese lautlosen und unbeleuchteten Verkehrsteilnehmer gibt es überall in Massen. Meistens kommen sie so schnell wie sie wieder verschwinden. Die Fahrer nehmen keine Rücksicht, man muss hier sehr gut aufpassen - schlimmer sind nur die Busfahrer. WeChat Unersetzlicher Messanger in China. Er ersetzt WhatsApp und Facebook, außerdem man kann damit bezahlen und Taxis buchen. Jeder Promoter postet die Promotions dort und es ist das wichtigste Kommunikationsmittel unter Studenten - teilweise auch mit Professoren. Fazit Zusammenfassend war die Zeit in Shanghai unvergesslich. Der Aufenthalt in China ist eine sehr intensive und beeindruckende Erfahrung, geprägt von vielen fremden und ungewöhnlichen Eindrücken. Kontakt zu Chinesen zu finden ist schwierig, da man kaum gemeinsame Kurse hat und die Interessen zu weit auseinandergehen. Wer bereit ist jeden Tag Herausforderungen zu meistern und offen für Neues ist, wird in Shanghai auf jeden Fall eine sehr spannende Zeit erleben und viel Spaß haben.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University, Shanghai, China Wintersemester 2015/16 Von Marcus Kujat; [email protected]

Weshalb Tongji und die Organisation vorab Obwohl ich schon vor Beginn des ersten Semesters an der Goethe Universität einen attraktiven und interessanten Werkstudentenjob hatte, stand es für mich von vornherein fest, dass ich auch während des Masterstudiums nochmals ein Auslandssemester absolvieren möchte – Ein Schritt, welchen ich zu keinem Zeitpunkt bereut habe! Noch während des ersten Semesters informierte ich mich über verfügbare Angebote und Möglichkeiten. Neben den gängigen ERASMUS-Programmen und Partnerhochschulen, fiel Asien (erneut) in meine engere Auswahl. Zusätzlich zu Tokio und Bangkok interessierte ich mich insbesondere für die Tongji University in Shanghai. Da ich im Bachelorstudium schon einmal längere Zeit in China studierte, das Land, Menschen und die Kultur schätzen lernte, legte ich auch dieses Mal China als Priorität A fest. Nach etwas Research zum akademischen Standard, dem Ranking und der Reputation war ich absolut überzeugt, dass es die Tongji und Shanghai werden sollen.

Nach erfolgter Zusage seitens der Goethe Uni erfolgten einige Registrierungsprozesse (alles online) an der Tongji University. Hierbei hielt sich der Aufwand aber definitiv in Grenzen. Weiterhin sind E-Mailkontakt und Hilfestellungen bei Fragen rund um den Organisationspart seitens der Tongji überragend (Mr. Jack Ma ist hier Ansprechpartner: [email protected]). I.d.R. wartete ich nie länger als einen Tag auf eine Antwort, sofern es kleinere (Rück-)Fragen zu Orga-Themen gab. Des Weiteren führt die Tongji eine gute OnlineKursübersicht mit Beschreibungen der Kurse, Credits und zu erbringenden Leistungen, was einem selbst einen guten Überblick verschafft und zudem die Erstellung eines Learning Agreements im Vorfeld erleichtert. Hierbei die klare Empfehlung: Sprecht mit unserem Prüfungsamt, schickt die Kursübersichten und Inhalte im Vorfeld an das Prüfungsamt und füllt dann das Learning Agreement aus! Das macht es zum einen leichter, die Credits von der Tongji im Anschluss an das Semester hier anrechnen zu lassen und gibt Euch ein besseres Gefühl, dass ihr vor Ort keine Kurse „umsonst“ belegt. Die Anrechnung und Kommunikation mit dem Prüfungsamt (sofern kurzfristig andere Kurse belegt oder angeboten werden) klappt ebenfalls reibungslos. Fazit: Sehr einfach, wenig Aufwand, transparenter Ablauf! Anreise, Wohnen, Leben und der Start vor Ort Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob ihr On Campus oder Off Campus wohnen wollt. Da die erste Variante i.d.R. bedeutet, dass Ihr ein Zimmer (Zimmer(!), nicht Wohnung) mit einem anderen Studenten/ anderer Studentin teilt, ist die Off Campus-Variante definitiv die angenehmere. Hierbei kommt allerdings die erste Challenge auf Euch zu: Der Wohnungsmarkt in Shanghai ist vor allem Mitte August bis Ende September sehr umkämpft. Viele Austauschstudenten bereiten ihr Wintersemester vor, viele Expats aus Europa und den USA sind auf Unternehmensprojekten bis Weihnachten. Ohne Makler geht hier selten etwas... – Diese Variante kostet Euch 30% einer Monatskaltmiete zusätzlich, ist aber die effektivste und wohl entspannteste Methode, um eine Wohnung zu finden. Hier werden Euch einzelne Wohnungen, aber auch Zimmer in bestehenden WGs angeboten. Die zweite Möglichkeit ist die Suche über das Internet: auf smartshanghai.com werden regelmäßig Nachmieter gesucht. Gleiches gilt für Facebook-Gruppen wie „Students Shanghai“ oder „Shanghai Expats“. Hierbei auch gleich der Hinweis: Facebook, Google, Youtube... sind nach wie vor nicht zugänglich in China und gesperrt. Ein VPN behebt das Problem aber umgehend. Der VPN über Cisco, welcher von der Goethe Uni angeboten wird, funktioniert grundsätzlich, ist jedoch sehr langsam. Astrill oder Express-VPN sind kostenpflichtig (ca. 6$/ Monat), aber das Geld definitiv wert und erleichtern das Leben ungemein. Eine dritte Möglichkeit eine Bleibe für die Zeit zu finden sind diverse WeChat-Gruppen. WeChat ist quasi die asiatische Variante von Whatsapp und definitiv unverzichtbar (zudem ist WeChat wesentlich effizienter in der Nutzung und hat mehr Features). Hierzu könnt Ihr Euch gern bei mir melden, ich lade Euch dann zu der einen oder anderen „Housing Group“ ein. Aber Achtung: Egal auf welchem Weg Ihr eine Wohnung findet, achtet auf die Konditionen wie Laufzeit (meistens 6 Monate oder 1 Jahr) und ob Ihr selbstständig ein Replacement (bspw. wenn Ihr nach 5 Monaten wieder abreist), also jemanden, der danach einzieht und den Vertrag quasi übernimmt, finden müsst. Das klappt aber über o.g. Portale auch problemlos! Bezahlt wird zudem (meistens) 3 Monate im Voraus, 1 Monatsmiete als Deposit (auch, falls ihr selbstständig kein Replacement findet) und in Cash. Ich habe an der Linping Road Station (Line 4) im sogenannten „Rainbow City“ gelebt. Grundsätzlich solltet Ihr aber schauen, dass Eure Wohnung nahe der Line 10 ist oder Ihr maximal einen Umstieg habt. Das Metrosystem ist unglaublich schnell und effizient, aber die Umstiegszeiten und Wege innerhalb einer Station zur nächsten Linie sollten nicht unterschätzt werden. Die Area um die Hailun Road Station (Line 10, welche auch direkt zur Tongji University fährt) ist meiner Meinung nach ein guter Kompromiss zwischen uninah und nicht zu weit entfernt vom Stadtzentrum. In beide Richtungen dauerte die Fahrt von meinem Apartment

(inklusive Umstieg) ca. 15 – 20 min. Solltet ihr eher oder ausschließlich auf der Suche nach dem absoluten Trubel, Bars und der Fun-Area sein, empfiehlt sich die French Concession (South Shaanxi Road Station {Line 1 und Line 10}). Weiterhin ist eine chinesische Simkarte ein absolutes Must-Have! Ihr habt hier die Wahl zwsichen China Unicom und China Mobile, wobei China Unicom m.E. nach die bessere Variante ist. Weiterhin braucht Ihr eine Karte für die Metro, welche Ihr ganz normal aufladen könnt und bei jeder Fahrt benutzt. Beides ist vergleichweise günstig. Ca. 12 € werden im Monat für das Telefonieren, SMS und die Internetflat fällig, Metrofahren kostet zwischen 40 Cent und ca. 1 Euro pro Fahrt (je nach Entfernung). Studieren an der Tongji Die School of Economics and Management (SEM) liegt direkt an der Metrostation „Tongji University (Line 10) und befindet sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Siping Main Campus. Hier landet man quasi direkt von der Metro im Gebäude. Das Studieren per se ist in den meisten Kursen etwas anders als bei uns. Inhalte werden interaktiver und mehr im Dialog vermittelt. Kurze Präsentationen, Assignments und Gruppenarbeiten sind in den meisten Veranstaltungen regelmäßiger und fester Bestandteil – aber keine Sorge: Alles passiert hier in einer fairen und offenen Atmosphäre. Insbesondere den interaktiven Teil habe ich als sehr gut empfunden. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass man viel über andere Denkweisen (sowohl der anderen Internationals als auch der chinesischen Studierenden) lernt. Zum einen helfen Zwischenpräsentationen und Gruppendiskussionen Inhalte zu wiederholen sowie zu vertiefen, zum anderen tragen die Präsentationen bereits zur Endnote bei. Nichtsdestotrotz bedarf es etwas Klausurvorbereitung für einige Veranstaltungen bzw. der gründlichen Anfertigungen der Final Assignments. Ich habe insgesamt 8 Kurse belegt, was erst einmal viel klingt, angesichts nur eines Blocks pro Woche aber problemlos zu handeln war. Zusätzlich habe ich noch einen Chinesischkurs belegt, welcher neben der Vermittlung „überlebensnützlicher“ Sätze auch eine Menge Spaß gemacht hat (im Masterstudium bekommt man hier keine Credits). Weiterhin lohnt es sich die Guest Lectures im Modul Academic Lectures & Seminars zu besuchen. Alle anderen Kurse folgen größtenteils den Beschreibungen des Onlineportals der SEM Homepage (http://sem.tongji.edu.cn/semen/?page_id=6677). Fazit: Studieren ist positiv anders, interaktiver und man lernt viel über kulturell unterschiedliche Denkweisen. Leben in Shanghai, Reisen und und und... Da einige Kurse in intensiverer Form bspw. nur bis Weihnachten laufen oder im 2-Wochenrhythmus stattfinden, bleibt zwischendurch (und bei cleverer Planung) immer mal wieder Zeit zum Reisen. Das Freizeitangebot in Shanghai selbst ist schier unendlich. Ob Sport, Kultur, Essen, Bars oder aber auch Clubs – Es gibt quasi nichts, was es nicht gibt. Neben Sportangeboten an der Uni, diversen Museen sowie kulturellen Highlights wie dem Jing’an Temple oder Yuyuan Garden gehören bspw. Besuche im Hot PotRestaurant oder Teppanyaki quasi zum Pflichtprogramm. Bartechnisch gibt es auf der Yongkang Barstreet alles an internationalen Getränken, Speisen... Etwas anderen Charme tragen hier Bars wie das Helens oder Perry’s (Changshu Road Station; Line 1 und Line 7). Beide sind optimal, um Freunde zu treffen, einen netten Abend zu verbringen oder sich auf eine längere Nacht vorzubereiten . Neben Tagestouren zu den Watercities Suzhou und Hangzhou solltet Ihr Euch mehr von China ansehen. Die Yellow Mountains, Guilin, Xian und natürlich Peking inklusive der Chinesischen Mauer sollten ganz oben auf Eurer Reiseliste stehen. Zudem habe ich im Januar noch das Ice- and Snowfestival in Harbin besucht – vielleicht das Atemberaubendeste, dass ich insgesamt in Süd-Ost-Asien gesehen habe und jeden

Cent wert (Fotos unten). Alles andere sowie zusätzliche Möglichkeiten ergeben sich häufig auch einfach im Dialog mit anderen Studierenden... Shanghai ist eine Megacity! Ca. 25 Millionen (gemeldete) Einwohner stellen wohl nur die offizielle Zahl der Bewohner dar. Es ist fast zu jeder Zeit voll, es wird in der Metro gedrängelt und beim Ein- und Aussteigen wenig Rücksicht genommen. Zudem ist der Umgangston häufig eher rau – aber auch dies ist keinesfalls negativ oder gar nervig. Ganz im Gegenteil: Man gewöhnt sich schnell daran und weiß die besonderen Momente, die man als „Westler“ genießt (wie beispielsweise Fotos mit den Locals zu machen) mehr und mehr zu schätzen. Insgesamt habe ich mich zu jedem Zeitpunkt sicher gefühlt! Da die Metro nach 23 Uhr nicht mehr fährt, bleibt oftmals nur das Taxi. Hierbei solltet Ihr nach Möglichkeit immer darauf achten, dass das Taxometer zu Fahrtbeginn angestellt wird. Fazit: Es gibt immer etwas zu sehen, zu entdecken, zu unternehmen Kosten Je nach Lage des Apartments orientieren sich auch die Preise. Im Stadtkern und mit guter Metroanbindung sollte schon mit ca. 500 – 600 € im Monat kalkuliert werden. Metrofahren und Mobilfunk sind wie bereits erwähnt sehr günstig. Zu Beginn werden insgesamt ca. nochmals 80€ für Versicherung an der Tongji sowie WiFi fällig. Essen und Trinken folgen größtenteils einer einfachen Regel: Je internationaler und besser, desto preisintensiver. So ist bspw. das Paulaner in Shanghai extrem teuer. Für ein gutes deutsches Essen und ein Getränk werden hier bereits gut 40€ fällig. Allerdings sind traditionelle kleine Küchen und Restaurants nicht nur günstig, sondern auch gut und lecker. Häufig kann hier schon für 3 – 5 € gegessen werden. Kleinere BBQ-Stände in den Straßen (häufig gegen Abend oder nachts) sind ebenfalls super lecker und immer ein willkommener Snack. Hier werden je nach Anzahl der Grillspieße ebenfalls ca. 5€ fällig. Reisen ist grundsätzlich ebenfalls günstig, aber hier gilt: Angebote vergleichen! Ctrip.com bietet meistens die günstigsten Inlandsflüge und Zugverbindungen. So werden bspw. für Shanghai – Peking und wieder zurück ca. 150€ sowohl per Zug als auch per Flug fällig. Museen und Sightseeing sind preislich mit deutschen Standards vergleichbar. Durchschnittlich werden hier ca. 5 – 10€ für Eintritt fällig. Alles in allem sollte somit mit ca. 1100€ inklusive Miete, Reisen und abwechslungsreichem Leben in Shanghai kalkuliert werden. Fazit: Ja, Shanghai kann teuer sein, aber man bekommt für das Geld auch etwas geboten und es gilt: Je westlicher der Lebensstil, desto preisintensiver.

Mein Auslandssemester „In a Nutshell“ Obwohl es mein zweites Auslandssemester in China war, war Shanghai (im Vergleich zu Xiamen) eine tolle Erfahrung. Ich habe viele tolle Menschen getroffen und kennengelernt. In einer so dynamischen Stadt zu leben, die Landessprache nur mäßig bis gar nicht zu sprechen und mit Englisch und auch nur begrenzte Erfolge zu erzielen, war zum Teil anstrengend, zum anderen zwang es einen aber auch in den Austausch mit Locals. Neben dem guten akademischen Niveau lernt man persönlich nochmals über den Tellerrand hinauszuschauen, Dinge – welche wir oftmals als gegeben hinnehmen – mehr zu schätzen. Rückblickend auf meinen Aufenthalt in Shanghai deshalb das ganz klare Statement: China und Shanghai sind anders, herausfordernd, aber jede Minute Aufwand und jeden Cent wert – jederzeit wieder!!!

The BUND, 24.12.2015

Zu 100% werdet ihr Goethe auch in Shanghai nicht los 

„Peking-Ente“ Dinner (Beijing)

Snow- and Icefestival in Harbin (Jan. 2016)

Marcus Kujat E-Mail: [email protected] Tel.:

0152 54569152

Wir möchten Sie bitten, den Bericht fristgerecht abzugeben. Sie können ihn gerne auch schon während Ihres Auslandsaufenthaltes schicken. Sie finden die bereits

veröffentlichten Bericht auf unserer Homepage auf folgender Seite: http://www.wiwi.unifrankfurt.de/de/international/studieren-im-ausland/allgemeines/berichteauslandsstudium.html

Wir freuen uns auf viele interessante Berichte über Ihre internationalen Erfahrungen.

Viele Grüße! Das Team des Auslandsbüros

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2014/15 Von Markus Burrichter, [email protected] Da ich mein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe Universität Frankfurt am Main zum Sommersemester begonnen hatte, ergab sich mir die Chance mein 4. Studiensemester als Auslandssemester zu absolvieren. Der Bewerbungsprozess für ein Semester an einer Partneruniversität der Goethe Universität begann direkt nach meinem 1. Semester. Meine Wahl fiel auf die Tongji University – School auf Economics and Management (SEM) in Shanghai. Zum einen sprach hierfür, dass Shanghai als das internationale Zentrum einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt natürlich sehr interessant für einen WiWi-Studenten ist. Zum anderen hatte ich aber auch aus meinem persönlichen Umfeld schon viel Positives über die Tongji University und das Studieren und Leben in Shanghai gehört. Informationen zur Gasthochschule und der Studienstruktur Die Tongji University ist eine der bekanntesten Universitäten Chinas und wurde 1907 mit Hilfe der deutschen Regierung und einem medizinischen Hintergrund gegründet. Heute studieren und lehren an dieser Universität weit über 50.000 Studenten und 4.800 Dozenten und Forschungskräfte, an zwei Standorten in Shanghai. Ihre Berühmtheit verdankt die Tongji University hauptsächlich ihrem guten Ruf als Lehr- und Forschungszentrum für Ingenieurswissenschaften oder Maschinenbau und ihren dahingehenden Kooperationen mit vielen internationalen Firmen. Selbst auf Reisen die ich außerhalb von Shanghai gemacht habe, reagierten die Menschen mit hoher Anerkennung und Interesse auf die Tongji

University. Die Universität an sich hat mehrere Fachbereiche oder sogenannte „Schools“. Im Partnerprogramm des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften der Goethe Universität findet der Austausch mit der School of Economics and Management (SEM) statt. Wer mehr über die Universität erfahren möchte, findet auf der Homepage weitere, interessante Informationen. Formalitäten für den Studienaufenthalt Dafür dass der eigentliche Auslandsaufenthalt leider viel zu schnell vorbei war, hat die Zeit vorher einiges an Vorbereitung und Planung erfordert. So benötigte ich unter anderem einen TOEFL-Nachweis, zwei Empfehlungsschreiben von Professoren und ein Motivationsschreiben auf Englisch. Nach der internen Bewerbung auf einen der zwei durch die Goethe Universität vermittelten Bachelorplätze an der Tongji University und der darauffolgenden Zusage, musste man sich noch einmal direkt bei der Tongji University bewerben. Dieser Prozess lief über das Onlineportal ab und alle einzureichenden Unterlagen konnten per E-Mail an den entsprechenden Ansprechpartner versendet werden. Die Unterlagen hierfür waren identisch mit denen, die auch die Goethe Universität für die interne Bewerbung forderte. Die endgültige, formelle Zusage für einen Studienplatz kam dann erst wenige Wochen vor dem geplanten Studienbeginn, per DHL. Nachdem ich die schriftliche Zusage in den Händen hielt, ging alles ganz schnell. Ich suchte mir einen geeigneten Flug (Wichtig: Auf Semesterzeiten achten und den Rückflug nicht zu früh buchen!) und eine Wohnung. Ich habe mich aufgrund von Erfahrungsberichten gegen das Studentenwohnheim der Tongji University entschieden und mir ein Zimmer über das Internet gesucht. Das war für mich im Nachhinein die richtige Entscheidung (Dazu mehr unter „Unterbringung“). Des Weiteren sollte man sich rechtzeitig über empfohlene Impfungen informieren und sich nach der “Confirmation“ durch die Tongji University um das Studentenvisum kümmern. Das Visum kann man direkt und unkompliziert in Frankfurt beantragen. Nach Beantragung dauert es etwa 5 Tage, bis man seinen Reisepass wieder abholen kann. Wer plant, während seines Semesters in Shanghai auch mal nach Hong Kong, Macau oder in ein Nachbarland zu reisen, sollte versuchen ein Visum mit Multiple-Entry zu beantragen. Wie viele “Entries“ man dann letztendlich erhält, scheint aber stark vom jeweiligen Visacenter und Sachbearbeiter abzuhängen. Wenn man nur ein Visum mit einmaliger Einreise ausgestellt bekommt, kann man dieses in Shanghai notfalls auch in eine “Residence-Permit“ umwandeln lassen, welche zu mehrmaliger Ein- und Ausreise befähigt. Studienschwerpunkte / Lehrveranstaltungen an der Gasthochschule Das Angebot an Lehrveranstaltungen für internationale Austauschstudenten beinhaltete in meinem Semester ca. 14 verschiedene Module. Jeder anrechnungsfähige Kurs ergab 2 Tongji-CP und wird an der Goethe Universität in Frankfurt mit 4 ECTS angerechnet. Um auf meinen vollen Workload zu kommen, musste ich also 7 Module belegen, von denen ich eines zusätzlich als Seminar anrechnen lassen habe. Entgegen aller vorherigen Zweifel, hat sich diese Anzahl an Modulen als durchaus angenehm machbar herausgestellt. Meine favorisierte Fächerkombination habe ich vorher außerdem noch durch das sehr hilfsbereite Prüfungsamt in Frankfurt bestätigen und korrigieren lassen. Leider konnte ich nur zwei Module aus meinem Schwerpunkt “Finance & Accounting“ wählen, da der überwiegende Teil der angebotenen Lehrveranstaltungen einen „Economics“- oder „Management“- Hintergrund hatte. Eins der beiden Finance-Module lag zeitlich zudem auch noch so ungünstig, dass ich letztendlich nur ein Modul aus meinem Schwerpunkt belegte. Schließlich wollte ich während meines Studiums in Shanghai auch Zeit für kurze Reisen haben. Des Weiteren wurde als Lehrmodul für alle Austauschstudenten “Chinesisch“ in 3 verschiedenen Schwierigkeitsstufen angeboten. Auch wenn zu meiner Zeit Chinesisch nicht für meinen Bachelor in Frankfurt anrechenbar war, lohnt es sich dennoch diesen Kurs zu belegen. Alleine für den privaten Alltag in China sind ein paar Vokabeln und Standartformulierungen meiner Meinung nach unerlässlich. Insgesamt

waren die Veranstaltungen an der Tongji University sehr interessant, da sie schwerpunktmäßig auf China ausgerichtet waren und somit einen tiefen Einblick in die chinesische Kultur, Geschichte und die Ursachen für Chinas heutigen, wirtschaftlichen Erfolg gegeben haben. Das inhaltliche Niveau der Veranstaltungen war hingegen anders als in Frankfurt. Die Vorlesungen waren kleiner (max. 30 – 40 Studenten pro Veranstaltung) und fanden in Gruppen statt, die fast ausschließlich aus internationalen Studenten bestanden. Die dominierenden Nationalitäten waren Deutsche und Franzosen. Durch die kleinen Veranstaltungen entstand folglich eine sehr verschulte Studienstruktur. Außerdem mussten wir während des Semesters, anders als in meiner bisherigen Zeit an der Goethe Universität, sehr viele Präsentationen und Paper erstellen. Die Abschlussklausur machte somit nur einen kleinen Teil der jeweiligen Endnote aus. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, war der direkte und unkomplizierte Kontakt zu den Professoren. Auch wenn manche von ihnen, ihre Schwierigkeiten mit der englischen Sprache hatten, waren sie durchweg alle sehr nett, hilfsbereit und bemüht.

Studiensituation an der Gasthochschule Die Tongji University hat zwei Standorte. Meine und auch alle anderen Veranstaltungen der SEM fanden auf dem Siping Campus in der Innenstadt statt. Dieser Campus ist sehr groß und stellt fast eine eigene Stadt dar. Man kann hier neben den üblichen Einrichtungen einer Universität auch Sportplätze, Geschäfte und Wohnheime finden. Zudem befinden sich viele günstige Restaurants in Nähe der Universität, sodass sich zu den Uni-Mensen viele gute Alternativen bieten. Die Tongji University bietet außerdem noch verschiedene Workshops und Hochschulsportgruppen an. Zusammen mit dem weitläufigen Campus und den bereits erwähnten, kleinen Veranstaltungsgrößen entsteht hierdurch eine angenehme Studiensituation. Auch die Erreichbarkeit des Campus, mit seiner eigenen U-Bahn Station an einer der Hauptlinien (Linie 10) ist sehr gut. Was ich hingegen als sehr schade empfand, war der geringe Kontakt zu chinesischen Studenten. Meiner subjektiven Meinung nach, war man als „International“ ziemlich abgeschirmt und hatte es nicht so einfach, mit Chinesen ins Gespräch zu kommen. Immerhin bietet die Tongji University in dieser Hinsicht ein Buddy-Programm an, in welchem man sich regelmäßig im Rahmen von organisierten Veranstaltungen mit chinesischen Studenten treffen und „Freundschaften schließen kann. Dieses Angebot habe ich nicht wahrgenommen. Betreuung an der Gasthochschule, Ansprechpersonen Die Betreuung an der Gasthochschule war teils chaotisch aber letztendlich doch recht gut. So haben sich beispielsweise unsere Studienzusagen um Wochen hinausgezogen, da es angeblich Probleme mit den Computersystemen gab. Auch die Organisation der Prüfungstermine fand recht kurzfristig und unflexibel statt. Viele Kommilitonen hatten zudem nicht genau auf die Semesterzeiten geachtet und ihre Rückflüge zu früh gebucht. Dies sorgt zusätzlich für Durcheinander. Die Ansprechpartner für internationale Studenten waren hingegen stets bemüht zu helfen und waren unkompliziert und schnell zu erreichen. Auch die Ausstellungen von Bescheinigungen oder Ähnlichem klappte schnell und ohne Probleme. Alles in allem ist die Betreuung sehr gut, wenn man sich erst einmal an die chinesischen Eigenarten gewöhnt hat. Unterbringung an der Gasthochschule Auf dem Campus der Universität befinden sich mehrere Wohnheime. Eines davon ist für internationale Studenten und bietet Zweibettzimmer sowie angeblich auch Einzelzimmer (Von meinen Kommilitonen hat, soweit ich weiß, niemand ein Einzelzimmer erhalten). Ich hatte damals ebenfalls die Möglichkeit mich auf

einen Wohnheimplatz zu bewerben. Da die Plätze aber nach dem “First-come, first-served“ Prinzip vergeben werden und mein Ansprechpartner an der Tongji University mir schrieb, dass die Nachfrage enorm sei, habe ich mir ein Zimmer über die Internetseite “www.smartshanghai.com“ in dem bekannten Compound “Rainbow City“ gemietet. Viele andere Studenten haben sich aber auch erst vor Ort etwas gesucht und die ersten Tage in einem Hostel oder Hotel verbracht. Das Wohnungsangebot in Shanghai ist sehr groß und viele Studenten zieht es in die Rainbow City Wohnblöcke im Hongkou Distrikt. Die Wohnungen sind hier alle ähnlich geschnitten und bieten Platz für jeweils 3-4 Personen. Die Zimmer werden durch Makler, ähnlich wie in einem Wohnheim vergeben. Ich habe meine Entscheidung, hier zu wohnen nicht bereut. Meine Unterkunft war zwar teurer als das Wohnheim der Tongji University aber dafür auch komfortabler. Dadurch, dass hier während des Semesters viele Studenten leben, ist man nie alleine und die Umgebung bietet enorm viele Restaurants, Geschäfte und ebenfalls eine gute Anbindung an die Innenstadt. Die Kommilitonen, die im Tongji-Wohnheim wohnten, mussten sich jeweils ein kleines Zimmer mit einer Person teilen. Die hierdurch fehlende Privatsphäre und schlechtere Anbindung an die Innenstadt wird aber durch kurze Wege zu den universitären Einrichtungen und dem niedrigen Preis kompensiert. Lebenshaltungskosten Meine Lebenshaltungskosten in Shanghai deckten sich in etwa mit denen in Frankfurt. Mein Zimmer kostete ca. 400 EUR im Monat. Zwar sind die Kosten für Transport, Verpflegung, Feiern und Ähnlichem in Shanghai deutlich geringer, aber dafür unternimmt man auch umso mehr. Die vielen Reisen, Taxifahrten und Restaurantbesuche lassen die anfangs erwarteten, geringen Ausgaben schnell in die Höhe schießen. So kostet eine Taxifahrt zum Beispiel im Durchschnitt 3 bis 4 EUR. Dafür nutzt man das Taxi aber auch mehr, da die U-Bahnen alle sehr früh schließen. Generell kommt es immer darauf an, wie viel man unternimmt. Wenn man im Wohnheim wohnt und nur die nötigsten Ausgaben tätigt, kann man seine Lebenshaltungskosten sicherlich recht weit nach unten drücken. Wenn man aber China und Shanghai in seinen verschiedenen Facetten erleben will, Reisen geht und Wert auf Komfort legt, sollte man seine geplanten Ausgaben großzügig kalkulieren. Weitere Informationen und Tipps Für die Wohnungssuche, Veranstaltungen und sonstige Informationen rund um Shanghai ist die Internetseite “www.smartshanghai.com“ empfehlenswert. Für inländische Reisen per Flugzeug oder Zug, nutzt man hingegen am besten das chinesische Reiseportal “www.ctrip.com“. Außerdem kann ich jedem empfehlen, mit offenen Augen durch Shanghai zu laufen und Dinge auszuprobieren. Auch wenn Chinesen durch ihr gewöhnungsbedürftiges Benehmen auf den ersten Blick sehr unhöflich wirken, habe ich sie als sehr hilfsbereites und nettes Volk kennengelernt. Falls Ihr noch Fragen habt, könnt ihr mich jederzeit gerne unter oben angegebener E-Mail Adresse kontaktieren.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2014/15

Glücklicherweise durfte ich, durch ein Austauschprogramm der Goethe Universität Frankfurt mit der Tongji Universität Shanghai, ein Semester im Master of Enterprise Management Programm absolvieren. Ich möchte in diesem Bericht meine Erfahrungen, Erlebnisse und Einschätzungen schildern, um zukünftigen Austauschstudenten Tipps und Ratschläge für ein erfolgreiches Semester an der Tongji Universität zu geben. Zu Beginn möchte ich sagen, dass es in eurer Hand liegt ob die vier Monate ein Erfolg werden oder nicht. Besonders hervorheben möchte ich zwei Punkte: 1. Kümmert euch rechtzeitig um eine gute Unterkunft (Ein Zimmer in einem „shared apartment“ entweder direkt am Peoples Square, am Jingan Temple oder, für diejenigen die näher an der Uni wohnen möchten, in einem der drei Rainbow City Komplexe). 2. Wählt eure Kurse mit Bedacht. Sowohl Qualität als auch Workload der Kurse sind sehr unterschiedlich. Informiert euch rechtzeitig bei ehemaligen Austauschstudenten über die jeweiligen Fächer und Professoren. Das erspart euch später viel Unmut und Stress.

Die Stadt: Die Stadt Shanghai ist atemberaubend, gerade in den ersten Tagen und Wochen meines Auslandssemesters war ich von den vielen neuen Eindrücken überwältigt. Die Skyline des modernen Stadtteils Pudong wächst mit rasanter Geschwindigkeit und zählt schon jetzt zu den Top drei der Welt. Während meines Aufenthalts konnte ich beobachten, wie der Shanghai Tower, der nun zweithöchste Turm der Welt, in den Himmel wuchs. Ich kann nur empfehlen, sich am besten gleich am Anfang am Bund, einer Uferpromenade die das Zentrum der Stadt darstellt, ein Ticket für die öffentliche Fähre zu kaufen. Für gerade einmal 3 Rnmb fährt man von der historischen Seite des Flusses in das moderne Pudong mit seinen gewaltigen Türmen. Ebenfalls sehr zu empfehlen ist die historische Altstadt, die zwar etwas kitschig und für meinen Geschmack zu perfekt ist, dennoch gibt Sie einem ein Gefühl wie die Stadt vor hundert Jahren wohl ausgesehen haben muss. Die Stadt hat eine lebendige Kunst- und Kulturszene. Vom Shanghai Grand Theater bis zur Shanghai Circus World, für jeden Geschmack lässt sich in dieser Stadt ein tolles Kulturprogramm zusammenstellen. Ein absolutes Muss ist das Stadtplan Museum am People‘s Square. Hier bekommt man einen tollen Überblick wie die Stadt aufgebaut ist, was gerade zu Beginn eures Aufenthaltes sehr hilfreich ist. Außerdem gewinnt man hier historische Einblicke in die Geschichte der Stadt. Transport: Die U-Bahn Shanghai‘s ist genial und obwohl die Stadt riesig ist kommt man mit ihr schnell von Ort zu Ort und das für wenig Geld. Eine Fahrt kostet je nach Dauer ca. 3 bis 7 Rnmb. Taxi fahren ist ebenfalls günstig. Vom Campus der Uni zum Bund zahlt man ca. 3 Euro für eine Fahrt die etwa 30 Minuten dauert, je nach Verkehrslage.

Wohnen: Ich bin relativ spät erst in Shanghai angekommen, was ein Fehler war, da ich dadurch Zeitdruck bei der Wohnungssuche hatte. Deshalb habe ich mich vorschnell dafür entschieden auf dem Campus zu wohnen, was definitiv ein Fehler war. Da ich relativ viele Kurse belegt habe, dachte ich mir im Vorfeld, dass es vernünftig wäre direkt auf dem Campus, nah an Bibliothek und Hörsälen zu wohnen. Natürlich sind die Laufwege so kürzer, was das Leben außerhalb des Uni alltags angeht ist man mit einem Zimmer auf dem Campus allerdings schlecht beraten. Die Zimmer sind in keinem guten Zustand und für die Qualität überteuert. (Wenn man sehr aufs Geld achten muss kann man sich zu zweit ein Zimmer im Wohnheim nehmen und zahlt dann nur ca. 180 Euro pro Person, Einzelzimmer kosten allerdings schnell bis zu 350 Euro). Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt im Wohnheim überhaupt nicht. Zumal die Preise total willkürlich und von Tag zu Tag verschieden sind. Im Wohnheim sind vor allem Austauschstudenten aus ärmeren Regionen der Welt, was sehr interessant ist weil man mit vielen Leuten aus Afrika und dem Nahen Osten in Kontakt kommt. Allerdings war es für mich schwierig hier Freundschaften aufzubauen, weil die verschiedenen Nationen meist in Ihren Gruppen unter sich bleiben. Ich kann nur empfehlen sich ein Apartment im Zentrum (Nahe Peoples Square oder Jing An Tempel) zu mieten. Die Preise liegen zwischen 2500 bis 5000 Rnmb im Monat. Am besten das günstigste Zimmer in einer sonst schicken Wohnung mieten. Der einzige Nachteil ist, dass man sich meistens am Ende des Semesters einen Nachmieter suchen muss, weil man sonst den Deposit nicht zurückbekommt. Wenn man sich darum aber früh kümmert ist auch das kein Problem. Ich war etwas neidisch auf die Apartments meiner Kommilitonen, manche (insbesondere am Peoples Square) waren sehr luxuriös. Für 400-500 Euro im Monat bekommt man in Frankfurt auf keinen Fall etwas Vergleichbares. Viele der Austauschstudenten wohnen in Rainbow City, einem Hochhauskomplex. Es gibt drei verschiedene (Rainbow City 1-3), die alle gut sind, Rainbow City 3 ist allerdings mit Abstand das luxuriöseste, absolut zu empfehlen. Der Nachteil hier ist, dass alle Rainbow City in der Nähe der Uni sind und damit eben nicht direkt im Zentrum der Stadt. Wenn ich das Semester noch einmal antreten würde, würde ich mich vermutlich für ein Apartment am People‘s Square entscheiden. Die 100-200 Euro die man hier mehr zahlt als im Wohnheim lohnen sich mit absoluter Sicherheit. Die Uni: Die Tongji University gehört zu den besten Unis Chinas. Was einem zuerst auffällt, wenn man den Campus betritt, ist die unglaubliche Größe. Hier arbeiten und studieren 100.000 Menschen. Der Campus verfügt außerdem über mehrere Fussball- und Tennisplätze und ein eigenes Schwimmbad. Wenn man gleich zu Beginn des Semesters einem der Teams beitritt, ist das eine der besten Möglichkeiten mit Chinesen in Kontakt zu kommen und Freundschaften aufzubauen. Auch wenn sich viele der Ausländer über die Mensa der Uni beschwert haben, ich fand es spannend hier zu essen, auch wenn man ab und zu auf etwas gewöhnungsbedürftige Gerichte stößt. Um den Campus

gibt es einige Restaurants, insbesondere am sogenannten Tongji Plaza, direkt gegenüber des Haupteingangs. Geheimtipp: Chicken Kung Pao direkt im ersten Laden auf der Linken Seite (Vor dem Eingang steht ein Replikat einer Statue aus der Tonarmee). Studium an der Tongji University SEM: Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es sehr einfach ist die Kurse zu bestehen. Wem also der Notenschnitt egal ist, der hat in Shanghai viel Zeit für Freizeitaktivitäten und kurze Reisen durch das Land. Wenn man allerdings sehr gute Noten haben möchte und die vollen 30 CP belegen will, bedeutet das relativ viel Arbeit. Besonders aber bedeutet es Stress, weil die Notenvergabe sehr willkürlich sein kann. Insgesamt ist die Qualität der Lehre definitiv schlechter als in Frankfurt, wobei sich die einzelnen Kurse sehr stark voneinander unterschieden haben, was Qualität und Workload angeht. Besonders hervorheben möchte ich den Kurs „Investments“ von Prof. Cai Yu. Der junge Professor war sehr sympathisch und hat uns in nur einem Semester unglaublich viel vermittelt. Dafür hat er allerdings auch viel von uns verlangt: zwei Midterm Tests, ein Final Test, sowie eine Präsentation und Hausaufgaben nach jeder Vorlesung. Wer also interessiert und motiviert ist einen sehr breiten Einblick in Finanzen zu bekommen, der sollte sich diesen Kurs auf keinen Fall entgehen lassen. Wer hier viel Arbeit investiert wird auch mit guten Noten belohnt. Absolut abzuraten ist vom Supply Chain Management Kurs. Ohne ausfallend werden zu wollen: Wählt den Kurs auf keinen Fall und meidet Prof. Sidong um jeden Preis. Positiv fand ich, dass viele Professoren uns angehalten haben bei Gruppenarbeiten immer gemischte Teams zu bilden, also auch chinesische Studenten in unsere Gruppen aufzunehmen. Grundsätzlich sollte ich erwähnen, dass man sich genau über die jeweiligen Kurse informieren sollte. Die Kurswahl ist das A und O ob euer Semester zu einem Erfolg wird oder nicht. So sind z.B. manche Kurse sehr einfach, während andere unverhältnismäßigen Arbeitsaufwand erfordern, obwohl alle die gleichen CP bringen. Bei einigen Kursen gibt es strenge Anwesenheitskontrollen, bei anderen überhaupt nicht. Noch drastischer aber ist der qualitative Unterschied. Macht euch hier also im Vorhinein Gedanken was ihr von diesem Semester erwartet, schließlich ist die Zeit im Ausland wertvoll und ihr wollt keine Sekunde mit einem langweiligen und schlechten Kurs verschwenden. Das ist der wahrscheinlich wichtigste Tipp den ich in diesem Report geben kann. Nachtleben: Wer gerne feiert ist in Shanghai genau richtig, denn die Stadt mit ihren unzähligen Clubs und Bars ist ein Mekka für Feierwütige. Für Ausländer sind die Clubeintritte kostenlos und unfreundliches Sicherheitspersonal, übermäßig strenge Dresscodes und lange Schlangen sucht man hier ebenfalls vergebens. Die meisten Clubs gehören zum sogenannten „Mainstream“. Da für mich zu einem tollen Abend auch gute Musik gehört habe ich diesen schnell den Rücken gekehrt. Gerade am Anfang des Semesters muss man allerdings den einen oder anderen Abend hier erlebt haben, einfach um zu beobachten was die Chinesen unter Feiern verstehen. Wer gute Musik mag sollte ins „Mansion“ oder „Shelter“ gehen, aber in dieser schnelllebigen Stadt müssen solche Tipps natürlich mit Vorsicht genossen werden, denn in Shanghai eröffnet im Wochentakt ein neuer Club.

Ich bin sehr froh, dass ich diese Erfahrung machen durfte und möchte der Goethe Universität und dem DAAD für die Chance und Unterstützung danken. Ich habe eine völlig andere Kultur, eine pulsierende Metropole und unzählige tolle Menschen kennengelernt. Darüber hinaus habe ich andere Lehrmethoden erlebt und eine neue Perspektive auf die Lehre an der Goethe Uni Frankfurt gewonnen. Mit besten Wünschen, Ivo Bergmann

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2014/15 Vorbereitung und Erste Schritte Die Organisation des Auslandsemesters durch die Universität Frankfurt ist sehr gut und läuft reibungslos ab. Zunächst muss eine Prioritätenliste mit Motivationsschreiben abgegeben werden. Nach Erhalt der Zusage bewirbt man sich noch formell online auf dem Portal der Tongji University. Dafür benötigt man zwei Empfehlungsschreiben von Professoren, die man aber problemlos an den jeweiligen Lehrstühlen beantragen kann.

Mit der Admission Notice, die man postalisch von China aus zugesendet bekommt, kann man sich dann um das Visum kümmern. Das Chinesische Konsulat befindet sich auch Zentral an der Bockenheimer Landstraße und kann meist innerhalb der nächsten Woche abgeholt werden. Im Anschluss muss eigentlich nur noch der Flug gebucht werden. Ich würde empfehlen eine flexible Buchungsklasse zu wählen, damit man gegebenenfalls den Rückflug umbuchen kann, da abhängig von der Kurswahl das Semester früher oder später beendet sein kann. (Bei uns war die letzte Klausur am 22.01.15.)

Unterkunft Prinzipiell gibt es 2 Möglichkeiten in Shanghai zu wohnen: On- oder Off-Campus. Ich habe mich dazu entschlossen nicht an der Uni zu wohnen, sondern lieber im Zentrum. Über smartshanghai.com lassen sich aktuelle Wohnungs- und WG-Inserate finden. Wir haben uns so vor Ort eine Wohnung im Compound „East Huaihai Apartments“ an der Metro-Station Yu Yuan Garden

der Line 10. Meiner Meinung nach ist das die beste Lage in Shanghai. Man braucht keine 10 Minuten zu Fuß zum Bund, People Square oder ins Xin Tian Di. Die Einkaufsmeile HuaiHai Road direkt vor der Haustür. Ein weiterer Vorteil ist die Anbindung an die Linie 10, mit der man innerhalb von 15 Minuten an der Universität ist. Je nach persönlichen Anforderungen an Standards der Wohnung und Budget, lässt sich dort für jeden die passende Wohnung oder WG finden. Viele Andere Kommilitonen haben hier auch gewohnt. Nachts spart man viel Zeit und Geld durch die kurzen Wege zu Restaurants und Clubs, die man entweder zu Fuß oder mit dem Taxi (2-3€ pro Fahrt) zurücklegt. Ein anderer bei Studenten sehr beliebter Compound ist “Rainbow City”. Dieser befindet sich näher an der Uni, ist dafür aber nicht so zentral gelegen. Dafür wohnen dort ebenfalls sehr viele Studenten.

Studium an der Tongji University Das Portal für die Kurswahl öffnet 2-3 Wochen vor Unibeginn und ist mehr oder weniger selbererklärend. Da jeder Kurs Teilnehmer beschränkt ist, sollte man sich möglichst schnell nach Öffnung des Portals für eine Kursauswahl entscheiden. Die Gewählten Kurse können innerhalb der ersten Wochen des Semesters auch noch geändert werden. Von daher am Anfang lieber einen Kurs mehr wählen und dann nach der ersten Vorlesung entscheiden welche an behält. Generell besteht in allen Kursen Anwesenheitspflicht. Ich habe mich für folgende Kurse entschieden:

Entrepreneuership in China Zu Semesterbeginn bekommt man die Aufgabe sich mit einer Gruppe von 5 Kommilitonen eine Idee für eine App zu überlegen, welche man über das ganze Semester hinweg weiterentwickelt. Umfragen und Feedback der Klassen sollen dabei helfen mögliche Schwachstellen zu identifizieren und zu beheben. Dieses Projekt macht einen Großteil der Endnote aus. Dazu kommen noch Abgaben von Case Analysen und eine 90-minütige Klausur am Semesterende (Open-book).

Management in China Jede Woche werden verschiedene Chinesischen Unternehmen (Haier, Lenovo,..) besprochen und hinsichtlich ihres Managemenstyles analysiert. Der Unterricht besteht Größtenteils aus Gruppenarbeiten, sodass es viele Präsentationen und Abgaben gibt.

Am Ende des Semesters gab es auch hier eine schriftliche Klausur (Open-Book). Der Professor spricht leider so gut wie kein englisch, so dass es eine Übersetzerin gab, was das zuhören sehr anstrengend macht.

Marketing in China Auch in diesem Kurs, sollte man in Gruppenarbeit eine Geschäftsidee mit zugehöriger Marketignstrategie erarbeiten. Am Ende gab es zusätzlich eine Closed-Book Klausur. Der Professor spricht sehr gutes Englisch.

Reform and Development in China Die Endnote setzt sich hier aus einer Präsentation und einer Hausarbeit zusammen. Daher eignet sich dieses Fach gut, um dort die Seminararbeit für Frankfurt zu schreiben.

Human Ressource Management Einer der wenigen Kurse, den man zusammen mit Chinesischen Mitstudenten hat. Jede Woche wird ein Anderer Case besprochen, welcher im Vorhinein zu lesen ist und zu Stundenbeginn durch ein kurzes Quiz abgefragt wird. Die Professorin spricht gutes Englisch und scheint sehr engagiert. Allerdings ist die Notenvergabe hier sehr undurchsichtig.

Alltag und Freizeit Je nachdem welche Kurse man wählt, hat man genügend Freizeit um zu reisen. Man sollte sich aber in Deutschland schon um ein Visum kümmern, das einem mehrere Einreisen ermöglicht, da solche Anträge in China alle etwas länger dauern. Ansonsten gibt es aber auch in China genug zu sehen. Ein absolutes Muss ist die Chinesische Mauer und auch die Yellow Mountains sind sehr zu empfehlen. Shanghai an sich hat aber auch viel zu bieten, so dass einem nie langweilig wird. Hier eine Liste meiner Lieblingslokalitäten in Shanghai: Essen 

Lost Heaven; Yunnan Küche, sehr gutes Essen und schöne Atmosphäre

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Grandmas Home; Chinesisch, sehr lecker und sehr günstig; Etwas versteckt in der 818 Mall Simply Thai; Thailändisch Farine; Französischer Bäcker in der French Concession Din Tai Fung; Chinesisch, klassische Dim Sums Goodfellas; Italienisch (Bester Italiener der Stadt) Wagas; Salate, Sandwiches, Pasta, Säfte – eignet sich gut zum lunchen Tacks; Kanadisches Deli Blue Frog; Amerikanisch, Burger etc. Kommune; Sehr leckeres Frühstück

Kultur:  M50 Art District  Power Station of Art (Ehemaliges Expo Gelände)  Tianzifang Bars:       Clubs:   

Yong Kang Lu Indigo Hotel; Rooftop New Heights; Rooftop Tops Bar; Rooftop Hyatt on the Bund: Vue Bar; Rooftop Perrys Bar Rouge M1NT Le Baron

Fazit Ich bin sehr froh mein Auslandssemester in Shanghai an der Tongji-Universität gemacht zu haben und möchte diese Zeit auf gar keinen Fall missen. Es war eine tolle Erfahrung, die mich akademisch, sowie persönlich weitergebracht hat. Ich kann wirklich jedem empfehlen diese Chance wahrzunehmen.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Tongji University (SEM), Shanghai/China Wintersemester 2014/15

Einleitung: Warum China? Vermutlich jeder, der diesen Erfahrungsbericht liest, wird sich diese Frage schon gestellt haben. Rückblickend kann ich nur sagen: weil man so außergewöhnliche und skurrile Dinge erleben wird, die man in Europa oder USA verpassen würde. Wer sich nicht von möglichen Sprachbarrieren, hohen Smog-Werten oder nach wie vor großen kulturellen Unterschieden abschrecken lässt, wird nicht nur an der Tongji Universität in Shanghai eine tolle Zeit haben, sondern auch auf Reisen in China Sachen erleben, die er sein Leben nicht vergessen wird. Auch wenn die Option bestand, nach Guangzhou (auch als Kanton bekannt) für ein Auslandssemester zu gehen, entschied ich mich für Shanghai und bereue diese Entscheidung nicht. Sie ist eine Stadt der Superlative, in der es mir an keinem Tag langweilig wurde und ich kenne keinen Austauschstudenten, der auf seinem Zimmer geblieben ist, weil er nicht wusste was er hätte machen können (und wenn man nur mal eben an den Bund fährt, um die beeindruckende Skyline der Hochhäuser zu bewundern). Doch soll das kein phrasendreschender Werbekatalog, sondern ein informativer Erfahrungsbericht werden, den ich versuche möglichst in einer zeitlich für euch sinnvollen Reihenfolge zu halten. Die Vorbereitung Für einen Auslandsaufenthalt an der Tongji Universität in Shanghai bewirbt man sich zweimal. Einmal an der Goethe Universität, die euch für einen Studienplatz nominiert und ein zweites mal an der Tongji Universität selbst. Die zweite Bewerbung ist mehr Formsache und uns wurde geraten den Flug schon nach der Nominierung zu buchen, um einen noch möglichst günstigen Flug zu erwischen (zu Flügen mehr Information unter Kapitel Finanzielle Aufwendung). Nach Annahme durch die Tongji Universität, werden die Unterlagen zur Beantragung des Visums für China an die Goethe Universität geschickt. Das Visum habe ich in Frankfurt beantragt (s. Link im Appendix). Ich habe ein X2-Visum für 180 Tage beantragt, jedoch wurde mir nur ein einmaliges Einreisen gestattet (andere haben auf Nachfrage mehrmaliges bekommen oder man hat zusätzlich die Möglichkeit mehrmaliger Einreisen, wenn man ein Residence Permit erhält). So konnte ich zum Beispiel nicht nach Hongkong, weil das schon als Ausreise aus China zählt und mir eine Einreise nach China nur für 72 Stunden gewährt worden wäre. Ich habe eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und hatte das Glück diese in Shanghai nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Andere aber haben mir erzählt, dass man nur bei direkter Bezahlung behandelt wird und besonders in internationalen Krankenhäusern die Kosten für eine Behandlung schon irrwitzige Ausmaße annehmen (die man sich aber bei der Krankenkasse einreichen und sich erstatten lassen kann). Um einen Teil meiner Kosten (genauer gesagt fast die Hälfte) decken zu können, habe ich mich im Vorfeld für ein PROMOS-Auslandsstipendium beworben (s. Link im Appendix für weitere Informationen), das zwar etwas bürokratischen Aufwand abverlangt, aber die Arbeit definitiv wert ist. Wer kostenlos Geld von ATMs abheben möchte, sollte sich eine Kreditkarte (z.B. von der DKB Bank) zulegen, bei der man keine Gebühren zahlen muss. Es bietet sich an vor Abreise beim Prüfungsamt ein Learning Agreement einzureichen (auch wenn die Kurse erst kurz vorher online sind, kann man sich an den Vorjahren orientieren), das bei Bedarf auch per e-Mail geändert werden kann.

Eine Packanleitung werde ich mir an dieser Stelle ersparen, aber ich kann nur den Tipp geben, dass man viel Deo mitnehmen sollte (unverhältnismäßig teuer, da die Chinesen zum Leidwesen anderer ohne auskommen) und für den Winter dicke Winterkleidung. Wer Euro vorher in RMB (oder umgangssprachlich kuai bei Straßenhändlern) umtauschen möchte, kann das bei seiner Hausbank, am Flughafen in Frankfurt oder auch vor Ort am Flughafen (besserer Wechselkurs, wie ich festgestellt habe) machen. Ankunft und die erste Woche: Registrierungsprozess und wo will man eigentlich leben? In Shanghai gibt es zwei große Flughäfen und die meisten europäischen Airlines fliegen den Pudong Airport (PVG) an, an dem ihr auch wahrscheinlich landen werdet (Für Inlandsflüge: Hongqiao Airport). Da man meist übermüdet ankommt und Taxifahrer das wissen, hier der erste Tipp keinen Festpreis zu akzeptieren, sondern mit dem Taxi nach Taxameter zu fahren (was man generell immer verlangen sollte) und da viele Taxifahrer des Englischen nicht mächtig sind auch am besten schon eine chinesische Adresse (entweder vom vorher gebuchten Hostel, gefundenen WG-Zimmer oder vom Siping Campus, wo ihr auch studieren werdet) dabei haben. Wer mit Metro direkt fahren will, kann sich gleich eine MetroCard am Informationsschalter holen, die er dann das restliche halbe Jahr mit Geld immer wieder aufladen kann (mit ihr kann man auch in den meisten Taxen bezahlen). Ihr werdet euch recht schnell fragen, wo ihr denn eigentlich das halbe Jahr leben wollt und habt mehrere Möglichkeiten bzgl. eurer Wohnsituation zur Auswahl: -

Auf dem Siping Campus, der Studentenwohnheime ausschließlich für internationale Studenten bietet Auf dem Rainbow Compound, wo viele internationale Studenten in WGs wohnen In einem Hostel (kein Scherz, ein Student hat ein halbes Jahr in einem Hostel gelebt, weil es so günstig war) In einem Appartment, das ihr über Facebook in Gruppen von Expats in Shanghai oder Maklern oder auf www.smartshanghai.com finden werdet.

Falls ihr euch für das Studentenwohnheim entscheidet, werdet ihr (trotz möglicher Horrorgeschichten) nicht enttäuscht sein, und entweder ein Einzelzimmer oder Doppelzimmer auf Sonnen- oder Straßenseite mit Kühlschrank, Klimaanlage, TV und eigenem Bad mit Dusche haben. Beim Check-In solltet ihr schon 1500RMB Deposit bereithalten und auch möglichst bald die (komplette) Miete zahlen können. Außerdem gibt es die Möglichkeit im Tongji Guesthouse zu wohnen, das aber schlechte Lebensbedingungen und überhöhte Preise hat und deshalb meiner Meinung nach nicht zu empfehlen ist. In der Woche bevor die Vorlesungen anfangen (sowie in der ersten Woche) müsst ihr euch als Student an der Universität einschreiben. Dazu geht ihr zum Tongji University International Student Office (Zonghe Building), 1239 Siping Road, 7. Stock, Raum 705 mit Admission notice, JW201/202 Form, Reisepass, Residence permit (wenn schon vorhanden). Bis ihr einen Studentenausweis bekommt, dauert es aber ein paar Wochen. Zum Residence Permit, das ich zwar selbst nicht beantragt habe, aber es im Nachhinein doch bereut habe: -

Wofür? Um mehrmalig in China ein und ausreisen zu können Wo? Sino-French Building Was benötige ich? Reisepass, Admission Notice, Dorm/Living Form (oder für außerhalb d. Campus Lebende „temporary accommodation registration form), JW 201/202, Health Certificate, Introduction Letter von der Uni, ein Passfoto und alles als Kopie

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Wer benötigt eins? Studenten mit X-Visa innerhalb von 30 Tagen, Studenten mit F-Visa und mehr als 6 Monate Aufenthalt, Studenten mit LI-Vsa: innerhabl von 30 Tagen Für Health Certificate: International Travel Healthcare Center of Shanghai entry and Exit Inspection and Quarantine Bureau Addresse: 15 Jingbang Road, Chengnin District, Shanghai Phone: +86 62688851 (Anmeldung benötigt) Benötigte Dokumente: Reisepass (original + 1 Kopie), 3 Passfotos, Admission Notice von der Uni (Kopie), Geld (400-800 RMB) für Gebühr

Die Kurswahl Bei der Kursanmeldung sollte man schnell sein, da beliebte Kurse schnell überfüllt sind und auch hier das „first-come-first-serve“-Prinzip gilt. Die Kurse geben für uns Frankfurter meist umgerechnet 4 bzw. 6 CP’s, sodass ich 7 Kurse gewählt habe, um auf 30 CPs für das Semester zu kommen. Das klingt zunächst viel, aber die Anzahl ist ohne weiteres zu bewältigen, da ich in meinem Falle nur 2 Klausuren am Ende des Semesters hatte und sonst Hausarbeiten, Hausaufgaben, Mid-Terms, Präsentationen etc. sich auf das Semester verteilen. Über den Chinesisch-Kurs kann ich nicht viel berichten, da ich ihn nach einem Monat abgebrochen habe, da er sehr zeitintensiv ist (6 Stunden die Woche) und man auch so die wichtigsten Sätze, die man im Alltag braucht, schnell lernt. Wer allerdings schon vorher einen Chinesisch-Kurs hatte und sein Chinesisch verbessern will, sollte an den fortgeschrittenen Kursen teilnehmen. Ich habe mich für folgende Kurse entschieden: - Investments (4 CP): o Basics zu Portfolio-Theorie, CAPM, APT, State Pricing, Optionen, Futures etc. o Wöchentlich Multiple-Choice-Hausaufgaben, 2 Midterms auch Multiple Choice, 1 Präsentation, 1 Klausur in der letzten Woche o ein sehr motivierter und junger Chinese, der Berufserfahrung im Bankensektor hat und am besten Englisch von allen Lehrern konnte o Fazit: sehr empfehlenswert - Financial Management in China (4 CP): o Intensive Case Study zu einem britischen Unternehmen (Die Frage warum „...in China“ im Titel steht, blieb unbeantwortet) während des gesamten Semesters, das als Gruppenarbeit zählt. o 2 Wochen vor Ende d. Semester gibt es noch eine individuelle Case Study, bei der ein Unternehmen eurer Wahl nach dem gleichen Vorgehen wie in der Gruppenarbeit zu bewerten ist. o Fazit: empfehlenswert, wenn man sich für Accounting interessiert - Academic Lectures & Seminars (4 CP): o Interessante Gastvorträge von Personen aus der Praxis (leider meist Internationals, sodass wenig Einblick von Chinesen gegeben wurde) o Am Ende muss man eine 10-seitige Hausarbeit schreiben (vom Umfang ähnlich wie eine Seminararbeit in Frankfurt). o Fazit: Empfehlenswert - Business Ethics (4 CP): o Der Kurs mit den meisten chinesischen Studenten, bei der die Lehrerin hohen Wert auf Gruppenarbeit und einen Austausch zw. Chinesen und Internationals legte o Ethisches Dilemma als Aufsatz

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o Fazit: Empfehlenswert, wenn man sich für ethische Diskussionen interessieren kann Human Resource Management (4 CP): o Sehr arbeitsaufwendiges Fach mit Präsentationen über Paper im HRM-Bereich und einem eigenen Individual Proposal als Hausarbeit o Fazit: Nur empfehlenswert, wenn man HRM interessant findet Supply Chain Management (4 CP): o Grundlagen zu SCM und viele Case Studies (Bull Whip Effekt) o Klausur, die am Thema völlig vorbeigeht. o Fazit: Nicht empfehlenswert für jeden mit gesundem Menschenverstand. Information Technology Management (6 CP): o Grundlagen zu ITM, aber Lehrer mit mangelhaften Englischkenntnissen o SAP Kurs/Case Study bei jemand anderem, bei der man auch eine Teilnahmebescheinigung bekommt o Fazit: Empfehlenswert, wenn man noch nie mit SAP gearbeitet hat und das kennenlernen möchte.

Allgemein kann man sagen, dass die Kurse sehr verschult sind (mit bis zu 30 Teilnehmern) und viel mehr Leistung während des Semesters verlangt wird (Anwesenheitspflicht, Essays, Präsentationen, Hausaufgaben, Midterms etc.), aber dafür am Ende weniger Stress mit Klausuren als in Frankfurt hat. Internet auf dem Campus Es gibt einen kleinen China Telecom Laden zwischen Main Gate und International Student Office Gebäude. Geht rechtzeitig hin, weil jeder am Anfang Internet braucht und man lange warten muss. Man benötigt seinen Reisepass und 55RMB Deposit und bekommt Karte mit Internet ID Nummer und Passwort (letzten 6 Ziffern des Reisepasses). Monatliche Kosten sind 50RMB und sollte rechtzeitig wieder neu beantragt werden (wer es nicht direkt am Anfang alles bezahlt hat), sonst steht man ohne Internet da.

Mensen 1. Xibei Dining Hall: nahe No. 4 Xibei Dorm (offen von 10:30 – 12:30 und 16-18:00) 2. Sanhaowu Dining Hall: im International Students Building (11-14:00 und 17-20:00) 3. Xueyuan Dining Hall: neben South Building (unter d. Woche 6-22, Wochenende 6-20) 4. Banmuyuan Dining Hall: Ganxun Building (7-8:30, 17-18) Um Geld auf die Studentenkarte für Mensa zu bekommen gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Einen chinesischen Studenten fragen, der einen ABC Bank Account hat, ob er die Karte für einen am Automaten (1. Stock Xibei Dining hall, 1. Stock Xueyuan Dining Hall, 2. Stock Xiyuan Dining Hall) aufladen kann 2. Im 2. Stock d. Xiyuan Dining Hall kann man mit Cash selbst zu einem Schalter gehen (meist sitzt da nur bis 14 Uhr jemand) und die Karte aufladen lassen. Krankenhäuser Da ich selbst in keinem war, kann ich nicht viel darüber sagen, aber uns wurden diese beiden genannt:

Huashan Hospital No. 12 Wulumiqi Zhong Road, Shanghai Foreigners’ Dpeartment im 8. Stock, Gebäude 1 Tel: +862162483986 Ruijin Hospital Guang Ci Foreigners Unit 197 Ruijin Er Road Tel. +862164378700 Transportmittel auf Campus Auf dem Campus findet man ab und zu grüne Tongji Fahrräder, die nicht abgeschlossen sind und mit denen man auf dem Campus fahren kann. Ansonsten kann man sich auch billig ein Fahrrad in den zahlreichen Bike Stores auf dem Campus oder ein Moped (elektrische sind scheinbar für Ausländer erlaubt) kaufen. Supermärkte & Print shops Auf dem Campus gibt es auch mehrere Supermärkte, wo man auch mit der Studentenkarte bezahlen kann (z.B. Xibei Supermarkt (nahe xuesan building) oder Shanghai school supply supermarket (neben Sportplatz, im 2. Stock kann man Pullover von der Tongji Universität günstig kaufen). Ich war immer beim Huiwen Print shop (nahe Shanghai school supply supermarket und großer Mensa), es gibt aber noch zahlreiche andere auch außerhalb des Campus (z.B. beim Food Court in der 1. Etage) Gym & Swimming Pool Ein Gym gibt es an der Südseite d. Xiyuan Kantine. Der Swimming Pool ist hinter dem Tongji Krankenhaus auf der Ostseite d. Medical Building (Öffnungszeiten: von 8am-9pm), Kosten 10RMB mit Studentenkarte und man benötigt eine Badekappe. Ansonsten stellen sich in der ersten Woche viele Sportclubs vor und es gibt einen großen Fußballplatz, Basketballplätze, Badmintonhallen, eine Kletterwand etc. Die chinesischen Studenten sind sehr sportbegeistert und man muss Plätze vorher reservieren. Bibliothek Die größte Bibliothek ist direkt an der großen Mao-Statue am Haupteingang, jedoch so überfüllt mit (chinesischen) Studenten, dass man nur schwerlich einen Platz kriegt. Zum Lernen bieten sich eher verschiedene Cafés am Food Plaza an. Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten in Shanghai Bei Chinesen und auch nach gewisser Zeit bei internationalen Studenten sehr beliebt sind KTV Bars, wo man Karaoke in eigenen Räumen singen kann, aber auch Freizeitaktivitäten wie Laser Tag oder Bowling sind möglich. Zum Einkaufen kann man auf verschiede Fake Markets gehen oder sich Klamotten (Anzüge, Hemden, Kleider, Mäntel etc.) auf dem Tailor Market bei der Nanpu Bridge schneidern lassen. Hier kann man stark handeln, sodass die günstigsten maßgeschneiderten Anzüge bei 90€ mit Hemd anfangen. Geschäfte wie Zara oder H&M sind besonders East Nanjing Einkaufsmeile zu finden, aber teilweise teurer als in Europa. Europäische Shopping Malls finden sich in Wujiaochang (2 Metro-Stationen nördlich von Tongji University), wie z.B. Walmart. Oder 15 Minuten zu Fuß vom Campus entfernt ist ein Carrefour (560 Quyang Lue). Restaurants, Kneipen, Studentenleben, Clubs

Obwohl man praktisch in jeder Straße über Restaurants und Streetfood stolpert, möchte ich zum Essen besonders „Blue Frog“ empfehlen, wo es meiner Meinung nach die besten (aber auch teuersten) Burger in Shanghai gibt (Montags gibt es aber 2 Burger zum Preis von einem, mit doppelt Pommes). An Kneipen kann ich Sportbars wie das Windows empfehlen, aber auch Helen’s Bar oder La Bamba. Wer gerne feiern geht, wird in Shanghai sehr auf seine Kosten kommen, da mit Promoter sowohl Eintritt, als auch ein Tisch mit alkoholischen Getränken in den Clubs kostenlos für Europäer ist (z.B. im M18, M2, S2, Diva, CA, M1NT, Hollywood, Cirque Le Soir, 7th Floor etc.). Parties im Studentenwohnheim wurden recht schnell untersagt und das Studentenleben mit Chinesen abends ist quasi nicht-existent. Anerkennung d. Studienleistung Da die Tongji Universität eine Partneruniversität, kann man das vereinfachte Anerkennungsverfahren als Master-Student beantragen und sollte keine Probleme haben, wenn man vorher das Learning Agreement abgegeben hat. Finanzielle Aufwendung Wie in jeder Großstadt, kann man in Shanghai sehr viel Geld ausgeben, aber auch sehr wenig, abhängig von der eigenen finanziellen Lage und wieviel Reisen man unternehmen möchte. Die Flüge und Unterkunft werden bei den meisten wohl die Hauptkosten ausmachen und es muss jeder für sich entscheiden, ob er einen Direktflug mit der Lufthansa wählt oder einen mit Zwischenstopp z.B. mit der günstigen Alternative Aeroflot. Genauso gibt es gravierende Unterschiede beim sehr günstigen Studentenwohnheim auf dem Campus (mit Kompromissen bei Qualität/Ausstattung d. Zimmer) oder den deutlich teureren WGs mit Wohnzimmer, Küche und tollem Ausblick z.B. im Rainbow Compound. Mit Metro und Bussen kommt man sehr günstig überall hin, aber auch Taxen sind noch sehr günstig, wenn man das Taxameter anmachen lässt (und sich nicht mit einem Festpreis über die Ohren hauen lässt). Essen gehen ist auch sehr günstig, z.B. gibt es die Möglichkeit am Eingang der Tongji Universität am Food Plaza für 15 RMB ein gutes Mittagessen zu bekommen oder sich abends an den Streetfood-Ständen was zu holen. Wer zum Frühstück nicht Reis oder Nudeln mag, kann sich bei Carrefour oder Walmart mit deutschem Müsli oder Brot eindecken, muss dort aber mit erhöhten Preisen rechnen. Kontakte zu Studenten Die Tongji Universität hat über 100 Clubs und Studentenorganisationen, eine kurze Auswahl: International Students Association (ISA): Diese Organisation ist für alle internationalen Studenten an der Tongji Universität. Jedes Land hat einen Repräsentanten und jeder kann teilnehmen. Sie hosten kulturelle und spaßige Events und liefern Ressourcen und Informationen für internationale Studenten. Facebook: isa.tongji Tongji Students‘ Union Buddy programm Dieses Programm paart ausländische Studenten mit chinesischen Studenten, damit zum einen die internationalen Studenten sich schneller an das Shanghaier Leben gewöhnen und eine Starthilfe haben. Der Buddy hilft als Sprachpartner oder neuen Freund, der selbst englisch oder manchmal sogar deutsch lernen will. Kontakt: [email protected] Andere Gruppen: Green Buildings Society, Microsoft Club, Philharmonic Association, Magic Club, Softball Club, Lacrosse Club, Floorball Club, Cosplay Club, Cantonese Association, Rescue Cat Association, Rockclimbing Club

Reisen Reisen in China kann man sehr billig und schnell mit dem Flugzeug oder Zug (oder etwas länger mit einem Nachtzug). Zum Buchen ist die Seite www.ctrip.com sehr zu empfehlen. Hangzhuo und Suzhuo sind nahe Ziele, die man am Wochenende mal schnell besuchen kann. Was wäre China ohne die große Mauer gesehen zu haben? Nach Peking zu reisen ist schon fast ein Muss, wobei mir ein Wochenende gereicht hat für große Mauer, verbotene Stadt, Temple of Heaven, und Sommerpalast. Sehr beliebt bei allen waren auch die Yellow Mountains und die Gegend bei Guilin. Reisen während der Golden Week sollte man vermeiden, da in dieser Woche alle Chinesen quer durch das Land reisen und jede Touristenattraktion überfüllt ist und Hotels/Flüge überteuert oder nur schwer zu kriegen sind. Appendix -

http://www.uni-frankfurt.de/38432193/promos1 o

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http://www.visaforchina.org/FRA_DE/ o

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Alle wichtigen Informationen für das Promos-Stipendium

Seite für Visa-Antrag

www.smartshanghai.com o

Informationen über Restaurants, Bars, Clubs und allen andere Attraktionen in Shanghai

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Haben die Addressen auf Chinesisch, sodass man diese dem Taxifahrer zeigen kann

WeChat: o

Anstatt WhatsApp nutzt jeder WeChat und ist nützlich um in Gruppen von Promotern für Clubs Infos zu bekommen oder Kontakt mit anderen Studenten zu halten