Block Notfallmedizin III

Block Notfallmedizin III 10. Semester Dauer: 3. Woche des Sommersemesters 2006 Dienstag, 02. Mai 2006 bis Freitag, 05. Mai 2006 Dienstag 8-17 Uhr, Mi...
Author: Markus Weber
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Block Notfallmedizin III 10. Semester Dauer:

3. Woche des Sommersemesters 2006 Dienstag, 02. Mai 2006 bis Freitag, 05. Mai 2006 Dienstag 8-17 Uhr, Mitwoch bis Freitag 9-17 Uhr

Einführung:

Donnerstag, 27. April, 13:30 Uhr s.t. TÄF SR 5 Während der Vorbesprechung wird die Einteilung in die Praktikumsgruppen bekannt gegeben und die Rotationspläne für jede Gruppe werden verteilt. Wichtig: Bitte vor Blockbeginn das Skript durcharbeiten (s. unter Vorbemerkungen)

Abschlussgespräch: Verantwortlich • von der Fakultät:



von der AG Reformstudiengang Medizin:

Semesterbeauftragter:

©Reformstudiengang Medizin Block Notfallmedizin III

Freitag, 05. Mai 2006, 16:30 Uhr, Raum 2.0103, Lehrgebäude CVK, 2. OG Dr. Olaf Ahlers, Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin Charité, Campus Virchow-Klinikum Tel.: 450-651096 e-mail: olaf.ahlersXcharite.de Andrea Antolic, Campus Charité Mitte, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin, TÄF, Ebene 4, Raum 4.012 Tel.: 450-576185, Fax: 450-576952 e-Mail: andrea.antolicXcharite.de PD Dr. H. Theres, Med. Klinik m.S. Kardiologie, CCM Tel.: 450- 613152 e-Mail: heinz.theresXcharite.de

Sommersemester 2006 10. Semester

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Vorbemerkungen

Bald wird’s ernst!

Dieser – überhaupt nicht demotivierend gemeinte – Titel bringt das Ziel dieses 3. notfallmedizinischen Blocks auf den Punkt: Schon im PJ, spätestens aber mit Beginn Ihrer Assistenz-Zeit wird der Fall eintreten, dass Sie der bzw. die bestausgebildete Helfer(in) bei einem Notfall sein werden. Somit wird es Ihre Aufgabe sein, die Zeit bis zum Eintreffen eines Notfallmediziners (in Form des Block Notfallmedizin III Rea-Teams oder NAWs) effektiv unter Einsatz aller zur Verfügung stehenden technischen und 02.05.2006 – 05.05.2006 medikamentösen Möglichkeiten überbrücken sowie das zur Verfügung stehende Personal anzuleiten. Etwas pathetisch formuliert, wird das Outcome der Patient(inn)en in Ihren Händen liegen. Da diese Veranstaltung wahrscheinlich in Ihrem Leben gleichzeitig die erste und letzte Möglichkeit darstellt, das Notfallmanagement im komplexen Zusammenhang (auf der Basis der beiden anderen notfallmedizinischen Blöcke und bisher erworbenen Wissens) zu trainieren, wird sich der Unterricht von Ihrem bisherigen Studium unterscheiden: Wir wollen Ihnen Algorithmen an die Hand geben, an denen Sie sich während des Blocks und dann natürlich auch im weiteren Leben orientieren können. Diese Algorithmen werden wir während der Fälle gemeinsam mit Ihnen erarbeiten, ohne den Schwerpunkt auf eine eigenständige Erarbeitung im Selbststudium zu legen. Um ein möglichst umfangreiches Training zu ermöglichen, wird es zudem in dieser Woche keine POL-Fälle geben. Der Unterricht wird interdisziplinär mit Dozierenden aus den Fachgebieten Anästhesiologie, Innere Medizin, Traumatologie, Neurochirurgie, Geburtsmedizin, Pädiatrie und Psychosomatik stattfinden, wobei meist 2 Dozierende aus 2 verschiedenen Kliniken gemeinsam eine Gruppe von 11 Studierenden unterrichten werden. Jede 11er-Gruppe wird durch 6 verschiedene Räume rotieren, in denen dann jeweils ein 3er-Team mit mehreren vordefinierten Szenarios/Fällen konfrontiert werden wird und diese zum Wohle der „Plastikpatienten“ lösen soll. Die übrigen Studierenden der Gruppe werden das Geschehen beobachten, an der Erarbeitung der Algorithmen mitarbeiten und im Anschluss an die einzelnen Szenarios die beobachteten Abläufe kommentieren. Im Laufe der Woche wird sich das Verhältnis zwischen theoretischer Aufarbeitung und praktischer Tätigkeit immer mehr zugunsten der Praxis verschieben. An dieser Stelle möchte ich Ihnen noch unser Praktikumsskript ans Herz legen, das ab 19.04. im Lehrsekretariat der Anästhesiologie, CVK, Mittelallee 8, 1.OG abgeholt werden kann. Ein Durcharbeiten des Skripts VOR Blockbeginn wird Ihnen die Konzentration auf die praktischen Inhalte der Woche erheblich erleichtern. Bitte bedenken Sie, dass der in den beiden vergangenen Jahren freigehaltene Selbststudiumsnachmittag aufgrund des Beschlusses des Studienauschusses, den Kurs in die Woche des ersten Mai zu legen, wegfällt, so dass in der Woche wenig Zeit zum nachlesen bleiben wird. Ich wünsche Ihnen eine umso intensivere Woche im Kurs! Olaf Ahlers

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Blockübersicht Beginn ist für alle gemeinsam am Dienstag, 2.5. pünktlich um 8.00 s.t. im Raum 2.0103 im Lehrgebäude CVK, 2.OG. Während der gesamten Woche besteht Anwesenheitspflicht. Wir möchten Sie bitten, dass jede(r) Teilnehmer(in) selbst darauf achtet, möglichst oft praktisch tätig zu sein, weil es uns nicht möglich ist, hierüber an allen Stationen den Überblick zu behalten. Am Freitagnachmittag wird es eine kursinterne Zertifizierung („Prüfung“) unabhängig von den Semesterabschlussprüfungen geben, in der das theoretische Wissen und praktische Fähigkeiten wiederum in 3er-Gruppen an simulierten Notfällen überprüft werden. Zudem werden wir eine MC-Klausur schreiben, um das theoretische Wissen zu überprüfen.

Blockplan/Inhalte = Praktikumsstationen Wiederholung Basic Life Support • Organisation des Rettungsdienstes • ABC-Regel, Stabile Seitenlage, Basisreanimation für professionelle Helfer • Einführung in die notfallmedizinische Ausrüstung der Stationen Airway-Management • Freimachen der Atemwege, Einsatz von technischen Hilfsmitteln • Maskenbeatmung, Endotracheale Intubation

Kardiale Notfälle 1 bis 3 • Wiederholung des Notfall-EKGs • Reanimation unter Einsatz technischer Hilfsmittel inklusive medikamentöser Therapie • Tachykarde und bradykarde Rhythmusstörungen • Akutes Koronarsyndrom Traumatologische und chirurgische Notfälle 1 bis 3 • Vorgehen am Unfallort, technische Möglichkeiten • Polytrauma-Management, Schädelhirntrauma, Thoraxtrauma, Abdominaltrauma • Massenanfall von Verletzten

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Neurologische und psychiatrische Notfälle • Differentialdiagnose der Bewusstlosigkeit, apoplektischer Insult • Akute Psychose, Unterbringung

Krampfanfälle,

intracerebrale

Blutungen,

Gynäkologische und Geburtshilfliche Notfälle • Differentialdiagnose des akuten Unterbauchschmerzes, akute Blutungen, akutes Abdomen • Ablauf einer Spontangeburt, Eklampsie, HELLP-Syndrom

Pädiatrische Notfälle • Differentialdiagnose kindlicher Atemnot • Verletzungen im Kindesalter • Reanimation bei Kindern und Neugeborenen Respiratorische Notfälle • Differentialdiagnose der Atemnot im Erwachsenenalter • Asthma pulmonale, Hyperventilation, Lungenödem, Lungenarterienembolie Intoxikationen und Stoffwechselstörungen • Hyper- und hypoglykämische Entgleisung • Intoxikationen mit Opiaten, Alkohol • Anaphylaktischer Schock Training 1 bis 3 • Schnelle Wiederholung der Inhalte im Megacode-Training

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Lernhilfen Lernziele

Block Notfallmedizin III 02.05.2006 - 05.05.2006

Lernziele sind hilfreich, um Lernprozesse näher beschreiben und überprüfen zu können. Sie haben im Reformstudiengang die Funktion, das Studium inhaltlich sinnvoll und für alle Beteiligten nachvollziehbar zu gestalten. Sie sind die Grundlage für die Inhalte sowie Methoden der jeweiligen Semesterabschlussprüfungen.

Kognitive Lernziele (Reihenfolge keinerlei Wichtung) Die Studierenden sollen: 1. die Formen des Kreislaufstillstands (Kammerflimmern, pulslose ventrikuläre Tachykardie, Asystolie, pulslose elektrische Aktivität) einschließlich pathophysiologischer Mechanismen sowie die jeweilige Therapie einschließlich gesicherter apparativer und medikamentöser Maßnahmen gemäß der aktuellen Richtlinien bei Erwachsenen, Kindern und Neugeborenen beschreiben können 2. die wichtigsten Ursachen für Bewusstseinstörungen (Stoffwechselstörung - v.a. Hypoglykämie, Intoxikation, intrakranielle Blutung, ischämischer Insult, Schädel-HirnTrauma, Thrombose großer intrakranieller Venen), sowie die Kriterien zur Beurteilung der Tiefe der Bewusstlosigkeit, die jeweiligen diagnostischen Möglichkeiten und die Therapieoptionen in der Notfallsituation beschreiben können 3. ausgewählte Schockformen (Volumenmangelschock, anaphylaktischer/anaphylaktoider Schock, septischer Schock, kardiogener Schock), ihre Pathophysiologie und die unterschiedlichen Therapieansätze darlegen können 4. wichtige Differentialdiagnosen akuter Dyspnoe bei Erwachsenen (Asthma bronchiale, Linksherzversagen, Lungenarterienembolie) und Kindern (Asthma bronchiale, Epiglottitis, Pseudokrupp, Fremdkörperaspiration) einschließlich der pathophysiologischen Ursachen sowie die entsprechenden Therapien erläutern können 5. das professionelle Airwaymanagement in allen Einzelheiten beschreiben, die potentiellen Schwierigkeiten benennen und die Indikation zur endotrachealen Intubation stellen können 6. ein Rhythmus-EKG innerhalb von 30 Sekunden beurteilen und hieraus Rückschlüsse auf die potentielle Gefährdung des Patienten ziehen können 7. die pathophysiologischen Hintergründe verschiedener tachykarder und bradykarder Herzhythmusstörungen (ventrikuläre Tachykardie, Tachyarrhythmia absoluta, paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie, Sinustachykardie, Sinusbradykardie, AV-Blockierungen, idioventrikulärer Rhythmus) einschließlich der hieraus resultierenden Therapien darstellen können 8. die Symptome des akuten Koronarsyndroms, die Pathophysiologie und die Therapieoptionen in der Notfallsituation sowie die wichtigsten Differentialdiagnosen (Ulcus ventriculi/duodeni, Pneumothorax, Lungenarterienembolie, thorakales Aortenaneurysma) einschließlich der diagnostischen Möglichkeiten im Rahmen der Notfallbehandlung illustrieren können

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9. die Symptome häufiger Vergiftungen (Opiate, Barbiturate, Alkohol) und die entsprechenden Therapien einschließlich Antidoten aufzählen können 10. die Symptome und pathophysiologischen Mechanismen der Hypo- und Hyperglykämie sowie die entsprechenden Therapien darlegen können 11. das Management polytraumatisierter oder anderer schwer verletzter Patienten im Detail unter Berücksichtigung aller technischen Hilfsmittel und möglicher Komplikationen beschreiben sowie die Risken verschiedener Verletzungsmuster benennen können 12. die wichtigsten Diffentialdiagnosen des akuten Abdomens bzw. abdomineller Schmerzen (Ileus, Mesenterialinfarkt, Entzündungen – v.a. Appendizitis, Peritonitis, Bauchaortenaneurisma, Koliken, Extrauteringravidität, Stieldrehung der Tube/des Ovars) die entsprechenden Gefahren sowie die jeweiligen Therapieoptionen in der Notfallsituation auflisten können 13. die Ursachen akuter gastro-intestinaler Blutungen benennen und die Notfalltherapie erläutern können 14. den Ablauf einer komplikationslosen Spontangeburt beschreiben und häufige Komplikationen während der Schwangerschaft einschließlich der jeweiligen Therapien darlegen können 15. die unterschiedlichen Ursachen eines generalisierten Krampfanfalls einschließlich der Therapieoptionen benennen können 16. die Symptomatik eines apoplektischen Insults sowie die Therapieoptionen in der Notfallsituation darlegen können 17. die Indikationen für eine Sedierung bzw. eine Narkoseeinleitung in der Notfallsituation benennen und die Durchführung beschreiben können 18. das Vorgehen bei Patienten, die sich aufgrund psychiatrischer Erkrankungen selbst gefährden, erläutern können 19. die Rechtslage zu den wichtigsten notfallmedizinischen Problemgebieten (Haftung, Notfallkompetenz, unterlassene Hilfeleistung, Eigenschutz, Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung) inhaltlich/zusammengefasst wiedergeben können

Anwendungsbezogene Lernziele (Reihenfolge keinerlei Wichtung) Die Studierenden sollen in der Lage sein, 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

im Falle eines Notfalls die Leitung zu übernehmen und weitere Helfer anzuleiten ohne weitere Hilfsmittel den Basic Life Support für professionelle Helfer durchzuführen die im Kurs eingesetzten „Sauerstoffeinheiten“ zu bedienen den klinischen Zustand eines Patienten mit Hilfe des „be PRO LIFE“-Schemas zu beurteilen eine suffiziente Maskenbeatmung sowie eine Intubation am Modell durchzuführen ein Notfall-EKG inklusive selbständiger Platzierung der Elektroden abzuleiten eine elektrische Defibrillation und Kardioversion sowie eine externe Schrittmachertherapie durchzuführen 8. den gesamten Inhalt der im Kurs eingesetzten Notfallkoffer fachgerecht einzusetzen 9. den klinischen Zustand und damit die akute Gefährdung eines Notfallpatienten unter Einsatz der Sinne sowie der im Kurs angewandten technischen Hilfsmittel zu beurteilen

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10. eine professionelle Reanimation ggf. unter Einsatz von Medikamenten und aller zur Verfügung stehender technischer Hilfsmittel durchzuführen und zu leiten 11. einen verletzten Patienten unter Einsatz der im Kurs angewandten technischen Hilfsmittel und medikamentösen Hilfsmittel zu versorgen 12. einen Notfallpatienten in Abhängigkeit von den vorliegenden Symptomen (Brustschmerz, Atemnot, Schock, Bewustseinstrübung) korrekt zu lagern, eine Notfalldiagnose zu stellen und die Initialtherapie durchzuführen. 13. eine komplikationslose Geburt am Modell zu betreuen

Emotionales Lernziel „Ich kann die wichtigsten lebensbedrohlichen Notfälle vorübergehend behandeln!“ Die Studierenden sollen sich imstande fühlen, bei Konfrontation mit lebensbedrohlichen Notfällen die Zeit bis zum Eintreffen eines Notfallmediziners (bis zu 30 Minuten) effektiv überbrücken zu können

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Planungsgruppe und Dozenten Adressen der Verantwortlichen für den Block Notfallmedizin III

Blockverantwortlicher, Lehrbeauftragter, Durchführung des Kurses: Dr. Olaf Ahlers Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin / Notarztwagen (NAW) 1305 Campus Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Tel.: 030 450 651096 Tel. priv.: 0179 / 1083418 e-mail: olaf.ahlersXcharite.de

Stellvertretung: Dr.med. Torsten Schröder Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin / NAW 5305 Campus Charité Mitte Schuhmannstr. 20/21 10098 Berlin Tel.: 030 450 631631 e-mail: torsten.schroederXcharite.de Raimund Senf Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Internistische Intensivmedizin/NAW 2505 Campus Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Tel.: 030/ 450-553132 e-mail: raimund.senfXcharite.de

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