Bio-Schulkiosk - Wie kann es gehen?

Bio-Schulkiosk - Wie kann es gehen? Wieso Schulkiosk? • Schulkiosk ist etabliert und wird von Schülern und Kollegium in der Regel häufiger als die w...
Author: Melanie Schmid
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Bio-Schulkiosk - Wie kann es gehen?

Wieso Schulkiosk? • Schulkiosk ist etabliert und wird von Schülern und Kollegium in der Regel häufiger als die warme Mittagsverpflegung genutzt. • Frühstück ist wichtig für Leistung und Konzentration.

• Schulen haben beim Kiosk oftmals eine größere Mitbestimmungsoption als bei der warmen Mittagsverpflegung. • Qualität der Waren ist auf den Verpackungen ersichtlich.

Realität an deutschen Schulen

Erfahrungen aus dem Projekt „Bio-InfoModule“ vom Ökomarkt e.V. Erstellung von Infomedien Schulkiosk 1. Broschüre: Bio-Schulkiosk • •

Einführung Bio Produkte Tipps zur Warenpräsentation und Darstellung verschiedener verpackter Waren

Bio Schulkiosk

2. Broschüre: Getränke & Milch • • • •

Getränke & Milch

Informationen zu Getränken und Milch Milch und Wasser in der Schule Besonderheiten Bio-Milchkuhhaltung Rezepte mit Nährwertberechnungen und Kalkulationen - Getränke und Milchprodukte

3. Broschüre: Brötchen & Snacks • • • •

Informationen rund um das Thema Bio-Getreide, -Brötchen und -Backwaren geben. Tipps beim Umstellen auf Vollkorn Klima und Ernährung Rezepte mit Nährwertberechnungen und Kalkulationen – Brötchen- und Snackvariationen

Brötchen & Snacks

4. Broschüre: Warme Snacks • • • •

Besonderheiten des ökologischen Pflanzenbaus Tipps bei der Integration von Bio-Lebensmitteln und zum Einsparung von Kosten Förderung der Akzeptanz - Beispiele für Aktionstage Rezepte mit Nährwertberechnungen und Kalkulationen – Warme Snacks

Warme Snacks

Verpflegungsangebote in der Schule..... Automaten

Pausenverpflegung Zugekaufte Ware

Pausenverpflegung frisch zubereitete Snackgerichte

warmes Mittagangebot

Keine Hygieneprobleme, einfache Logistik, oft gesundheitlich fragwürdig Bio-Integration möglich

Keine Hygieneprobleme, einfache Logistik, oft gesundheitlich fragwürdig Bio-Integration möglich

Hygienefragen, aufwendigerer Frischeinkauf, finanzielles Risiko, kann gesundheitlich förderlich sein Bio-Integration möglich

Hygienefrage, aufwändige Absprachen, finanzielles Risiko, Qualität abhängig vom System Bio-Integration möglich

Verschiedene Bewirtschaftungsmodelle Bewirtschaftungsmodelle  Ehrenamtliche Pausenmütter (-väter)  Schülerfirma  Hausmeistermodell (unabhängig vom Mittagessen)  Caterer / Pächter der auch Mittagessen ausgibt

Zentrale Fragen  Was wird aus dem Schulkioskverkauf finanziert?  Wareneinsatz  Personal Schulkiosk  Personal Mittagsverpflegung

Faktisch finanziert das Schulkiosk die Mittagsverpflegung mit! Forderung: Entkopplung von Lebensmittel-Budget und Personalkosten für Kioskverkauf bzw. die Mittagsausgabe!

Konflikte sind vorprogrammiert

pädagogischen Ideale der Schule als soziale Einrichtung

Ökonomische Realität der Schulkioskbetreibenden

Wer was ändern will muss wissen, dass es um Geld geht, aber wenn keiner die Preise kennt……………

Schritte um Veränderungen einzuführen Schritt 1: Verbündete finden Schritt 2: Empfehlenswerte Lebensmittel für den Schulkiosk einführen

Schoko-Croissant 249 kcal /15,7 g Fett Milchbrötchen 209 kcal / 5,3 Fett

Schritt 3: Ernährungsphysiologisch bedenkliche Produkte gegen bessere austauschen

Weißmehlbrötchen Körnerbrötchen Vollkornbrötchen 153 kcal / 1 g Fett

Schritt 4: Testphase / Veränderungen gemeinsam überprüfen

Bio-Vollkornbrötchen das Kindern schmeckt

Wichtig! Wareneinsatz kalkulieren Puty

Dreikäsehoch Vollkornbrötchen

0,30* €

Vollkornbrötchen

0,33 €

Kräuterfrischkäse

0,12 €

Frischkäse

0,12 €

Salatblatt ( ca. 8 g)

0,04 €

Putenbrust

0,60 €

Käse (1 Scheibe = 30 g)

0,24 €

Salatblatt ( ca. 8 g)

0,04 €

Tomate (1 Scheibe = ca. 10 g)

0,02 €

Tomate (1 Scheibe = ca. 10 g)

0,02 €

Gurke (1 Scheibe = ca. 10 g, ca. 30g Verlust pro Gurke)

0,04 €

Gurke (1 Scheibe = ca. 10 g, ca. 30g Verlust pro Gurke)

0,04 €

Summe für eine Portion:

0,76 €

Summe für eine Portion:

*Preise Bio-Großhandel Stand 2011

Zubereitungsschritte belegte Brötchen

1,15 €

Rezept-Ideen entwickeln

Quark Früchtetraum

Kartoffelspalten

Zutaten für 4 Portionen: 10 mittelgroße Kartoffeln (ca. 1kg) 4 EL Oliven- oder Rapsöl Salz, Pfeffer 1 TL Paprikapulver (edelsüß) Zubereitung Kartoffeln abbürsten, waschen und vierteln. Kartoffeln in eine große Schale geben, mit Salz, Pfeffer, Gewürzen und Öl mischen. Kartoffeln auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 200°C ca. 30-40 min backen (je nach Größe der Kartoffeln). Pro Portion: 266 kcal, E 5 g, F 10 g, KH 37 g Wareneinsatz: 0,30 € Vorgeschlagener Verkaufpreis mit zwei Dipps: 1,50 €

schülergerechte Rezepte Nährwertberechnung Kalkulation des Wareneinsatz Tipps zum Verkaufspreis Warenpräsentation

Zutaten für 1 Portion: 50 g Quark 50 g Naturjoghurt 1 TL Honig 60 g Erdbeere 1 EL Knusper-Topping Zubereitung: Erdbeeren waschen und klein schneiden. Quark, Joghurt und Honig vermengen. Joghurt und Erdbeeren abwechselnd in ein Becher schichten und mit Topping bestreuen. Pro Portion: 202 kcal, E 9 g, F 7 g, KH 23 g Wareneinsatz: 0,71 € Vorgeschlagener Verkaufpreis: 1,00 €

Bio-Integration ist möglich!   

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Geschmack und Aussehen muss überzeugen! Keine Konkurrenzprodukte zu Bio/Fairen Produkten anbieten Mischkalkulation: Angebot von günstigen und teureren Speisen abwechseln Wareneinsatz pro Produkt kalkulieren Bio-Lebensmittel mit geringem Preisabstand zu konventioneller Ware kaufen –

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weniger Fleisch, mehr pflanzliche Bio-Produkte

Finanzierung der Bio-Neueinführung: Gegenfinanzierung durch ernährungs-physiologisch bedenkliche Produkte Lieferantenbeziehungen aufbauen / Mindestbestellwerte beachten Saisonal einkaufen Verkostungsaktion / 3 Monate neues Produkt testen

Fallbeispiel: Gymnasium Schritte bei der Umstellung 1. 2. 3. 4. 5.

6. 7. 8. 9.

Es wird ein Anschluss für einen Wasserspender geschaffen. Tee und Kaffee werden als Bio & Fair Trade verkauft. Brötchen / Backwaren werden auf Bio-Vollkornbrötchen umgestellt. Statt normalen Croissant gibt es Bio-Vollkorncroissants als Kontingent von 10 Stück pro Tag. Konventionelle Süßwaren werden gestrichen und Schokoreiswaffeln sowie fairgehandelte Schokolade kommen als Kompromiss mit ins Sortiment Warme Snacks werden als Konkurrenz zum Mittagessen gestrichen. Limonade und Fruchtsaftgetränke werden durch Wasser und BioApfelschorle ersetzt. Müsli und Obstspieße mit Schokospritzer werden eingeführt. Salat und Obst kommen von regionalen Produzenten.

Neuerungen kommunizieren  Einschulung  Elternbriefe  Schülerzeitung  Internetseite der Schule  Schulfeste  Plakate in der Kantine/Schule  Unterrichtsprojekte

Schon bei der Entwicklung des neuen Sortimentes und der Kommunikation können die Schülerinnen und Schüler mit einbezogen werden.

Akzeptanz fördern •

Inspiration durch Fastfoodketten und Trend-Cafes finden.



Präsentationsideen: Der Joghurt geschichtet im Glas mit einem Topping, die Wraps in Papptaschen verpackt oder auch Kaffeespezialitäten statt der einfachen Tasse Kaffee.



Reichlich Gemüse in die Lieblings-Snacks verpacken (Döner, Pizza, Burger, Wrap).



Gemüse oder Obst lassen sich in Muffins, Milchshakes, Fruchtsaucen, Joghurtdessert, Suppe, Pastasauce, überbackene Pizzabrötchen, Teigtaschen super untermogeln.



Obstspieße können mit Schokospritzern verfeinert werden.



„Pommes frites“ können auch aus Kohlrabi oder Steckrüben zubereitet werden.

Vielen Dank Die Info-Kampagne für die Außer-Haus-Verpflegung von Kindern und Jugendlichen ist Teil des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) und wurde initiiert vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Weitere Infos: www.biokannjeder.de