Bildungsprogramm 2017 Bildung bewegt Version vom 12.10.2016

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Liebe Kolleginnen und Kollegen! Mit einem Vorwort zu einem Bildungskatalog verfolgen die meisten Verfasserinnen und Verfasser zumeist mehrere Ziele. Es sollen Informationen gegeben werden, die noch dazu das ganze Jahr über möglichst aktuell bleiben können. Der Inhalt soll so gestaltet sein, dass Leserinnen und Leser sich angesprochen fühlen und nicht zuletzt soll die eigene Organisation und die Qualität der Angebote platziert werden. In den vergangenen Jahren habe ich versucht, all diesen Überlegungen in meinen Vorworten zum Bildungskatalog gerecht zu werden. Für das Programm 2017 möchte ich nur ein Thema vermitteln, welches für uns eine ganz besondere Bedeutung KDWGLHIUGLH%XQGHV¿QDQ]DNDGHPLHLP5DKPHQGHU1HXDXVULFKWXQJHQWZLFNHOWH0LVVLRQ Ä$OVHLQHLQQRYDWLYH%LOGXQJVDQELHWHULQLVWGLH%XQGHV¿QDQ]DNDGHPLH7UHIISXQNWXQG0XOWLSOLNDWRULQIU:LVVHQVvermittlung und -weitergabe und unterstützt die Entwicklung einer sich stetig wandelnden Organisation. Mit wirkungsvollen Bildungsangeboten und unseren fachlichen Beiträgen unterstützen wir die Führungskräfte und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Erreichen ihrer Ziele. :LUELHWHQHLQHZHUWVFKlW]HQGH/HUQXPJHEXQJZRVLFK0HQVFKHQPLWLKUHP:LVVHQLKUHQ,GHHQXQG(UIDKUXQJHQ austauschen und sich fachlich und persönlich weiter entwickeln können.“ An diesen Grundlagen, Gedanken, Haltungen und Zielsetzungen richten wir unser gesamtes Handeln aus. Daran P|FKWHQZLUJHUQHDXFKJHPHVVHQZHUGHQXQGVLQGIUDOOH5FNPHOGXQJHQGDQNEDUGLHXQVLQGLHVHU(QWZLFNOXQJ YRUDQEULQJHQ*HOLQJHQNDQQGLHVQXUJHPHLQVDPLQGHPGLH%XQGHV¿QDQ]DNDGHPLHPLWDOOLKUHQ0|JOLFKNHLWHQ genutzt wird. Mit unserem Engagement möchten wir der Mission gerecht werden.

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Das Bildungssystem in der Finanzverwaltung 1. Bildung als Teil der Beschäftigungsfähigkeit unserer

2.1. Lehrlingsausbildung Der Lehrberuf „Steuerassistent/in“ basiert auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen einer kaufmännischen Ausbildung und einer spe]L¿VFKHQ)DFKDXVELOGXQJLP6WHXHUrecht und ermöglicht so vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten.

2.2. Grundausbildung Mit der Grundausbildung wird Grund- und Überblickswissen verPLWWHOWEUHLWHV:LVVHQ(UNHQQHQ von Zusammenhängen, und Kennenlernen der Organisationskultur des 5HVVRUWVELOGHQGLH%DVLVIUHLQH

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Tätigkeit in einem der Verwaltungszweige Steuern, Zoll oder allgemeiner Dienst. Die abschließende Dienstprüfung beendet die Ausbildungsphase der neuen Mitarbeiterin bzw. des neuen Mitarbeiters.

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2. Der Stufenbau der Bildung in der Finanz

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Die entsprechenden Grundlagen sind LQGHU5LFKWOLQLH]XU)|UGHUXQJGHU Beschäftigungsfähigkeit des BMF vom 23. Februar 2012, GZ 330 000/0008-I/6/2012, festgehalten.

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Motivation und Engagement – Gesundheitsförderung – Bildung und Kompetenz müssen sich ergänzen und stellen in ihrer Gesamtheit sicher, dass die Finanz ihre Aufga-

ben nicht bloss erfüllen, sondern in YRUELOGKDIWHU:HLVHGDV,PDJHGHV öffentlichen Dienstes prägen kann.

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Die Leistungsfähigkeit der Finanzverwaltung beruht auf der Beschäftigungsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

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Kolleginnen und Kollegen

2.3. Funktionsausbildung ,P5DKPHQHLQHV7DOHQW0DQDJHmentsystems werden die Kompetenzen und die erforderlichen Bildungen für jeden Arbeitsplatz festgelegt. Mit der Funktionsausbildung werden GLHLP5DKPHQGHU*UXQGDXVELOGXQJ vermittelten Grund- und Übersichtskenntnisse sodann, bezogen auf die jeweiligen Verwaltungszweige und Funktionen, durch eine besondere Kombination von praktischer und theoretischer Ausbildung vertieft. Durch die gezielte arbeitsplatzspe-

]L¿VFKH$XVULFKWXQJVLQG0LWDUEHLterinnen und Mitarbeiter nach dem Abschluss der Funktionsausbildung LQGHU/DJHLKUHUZRUEHQHV:LVVHQ im Arbeitsalltag umzusetzen, sodass Sicherheit für die Erfüllung der Aufgabenstellungen entsteht und HI¿]LHQWHVXQGYHUZDOWXQJV|NRQRPLsches Handeln sichergestellt ist. Der Abschluss der Funktionsausbildung ist grundsätzlich Voraussetzung für die Ausübung der jeweiligen Funktion.

2.4. Weiterbildung Lebenslanges Lernen ist in der Finanz nicht bloss ein Schlagwort, sondern wird aktiv gelebt. Die Verdichtung und Beschleunigung der Arbeitswelten erfordern eine laufenGH$NWXDOLVLHUXQJGHV:LVVHQVVWDQdes. Ständige Vertiefung, ErweiteUXQJRGHU(UQHXHUXQJYRQ:LVVHQ

Fähigkeiten und Fertigkeiten sind erforderlich, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter up-to-date zu halten und damit die Leistungsfähigkeit der Finanz sicherzustellen. Management- und Leadershipprogramme für unsere Führungskräfte runden den Bereich ab.

2.5. Akademische Ausbildung und Studienabschluss Als oberste Stufe bietet die Finanz ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, ein bolognakonformes Bachelor- und Masterstudium abzuschließen. Zur Auswahl stehen Public Management oder Tax 0DQDJHPHQW:lKUHQGHUVWHUHVHLQH

breite Managementausbildung umfasst, geht das Tax Management in 5LFKWXQJHLQHUIDFKOLFKHQ9HUWLHIXQJ in Themen des Steuerrechts und des nationalen und internationalen 5HFKQXQJVZHVHQV

Dr. Friedrich Stanzel

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Das Kompetenzmodell der Finanzverwaltung Das Kompetenzmodell der Finanzverwaltung ist ein wesentliches Steuerungsinstrument des strategischen Personalmanagements. Die zentrale Zielsetzung ist es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Finanzverwaltung EHVWP|JOLFKIUGLHMHZHLOLJHQEHUXÀLFKHQ+HUDXVIRUGHUXQJHQ]XTXDOL¿]LHren, um die langfristige Beschäftigungsfähigkeit und somit die Leistungserbringung der Finanzverwaltung sicherzustellen. Ein wesentlicher Faktor dafür ist die Erfüllung der erforderlichen fachlichen XQGIDFKXQDEKlQJLJHQ$QIRUGHUXQJHQ 6ROO4XDOL¿NDWLRQHQ ]XP.RPSHWHQ]HUZHUE ,VW4XDOL¿NDWLRQ 'DV.RPSHWHQ]PRGHOOLVWDXVELOGXQJVEHUJUHLIHQG]XYHUVWHKHQXQG¿QGHW daher von der Grundausbildung, über die Funktionsausbildung bis hin zur :HLWHUELOGXQJ$QZHQGXQJ

Fachliche Anforderungen Im Mittelpunkt der Ausbildungsmaßnahmen stehen die zentralen Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich aus der jeweiligen Tätigkeit bzw. Aufgabe ergeben (Schritt 1). Das gesamte Aufgabenspektrum sowie die daraus abgeleiteten Anforderungen sind in

]DKOUHLFKHQ$QKlQJHQGHU5LFKWOLQLH Funktionsausbildung idgF geregelt. Aus den fachlichen Anforderungen werden die Lernziele und Lerninhalte abgeleitet (Schritt 2), die die Grundlage der Ausbildungsmaßnahme darstellen (Schritt 3).

Ableitung von Lernzielen und Lerninhalten

Aufgabe/Tätigkeit

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Schritt 1

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Schritt 3

Anforderungsstruktur 6ROOTXDOL¿NDWLRQ

Optional Schritt 6

Ergänzende Entwicklungsmaßnahmen

1DFKGHU$EVROYLHUXQJGHU$XVELOdungsmaßnahme verfügen die Bediensteten über funktionsbezogene 4XDOL¿NDWLRQHQ ,VW4XDOL¿NDWLRQHQ  die sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen (Schritt 4). Um die Erreichung der Lernziele bzw. den Lerntransfer zu überprüfen, erfolgt 6

Funktionsausbildung

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Schritt 4

Funktionsbez. 4XDOL¿NDWLRQHQ ,VWTXDOL¿NDWLRQ

LP5DKPHQGHVMlKUOLFKHQ0LWDUEHLtergespräches mit der zuständigen Führungskraft ein Abgleich der IstPLWGHQ6ROO4XDOL¿NDWLRQHQ 6FKULWW  :HLFKHQGLHVHYRQHLQDQGHUDE sind ergänzende Entwicklungsmaßnahmen zu ergreifen (Schritt 6).

'LH.ODVVL¿NDWLRQYRQ$QIRUGHUXQJHQE]Z/HUQ]LHOHQLVWYRQHLQIDFKHQ]X komplexen Verhaltensweisen aufgebaut und basiert auf den folgenden aufeinander aufbauenden Stufen :

Das 4- Stufen Modell Stufe 1 KENNEN Theoretische Kenntnisse sind vorhanden. Stufe 2 KÖNNEN/ANWENDEN Die theoretischen Kenntnisse müssen angewendet werden können, allenfalls unter Anleitung oder mit Hilfestellung. Stufe 3 BEHERRSCHEN Die Anforderungen müssen in der Praxis beherrscht bzw. relevante Methoden und Techniken zur Aufgabenerfüllung eingesetzt werden. Stufe 4 WEITERGEBEN Inhalte, Methoden und Techniken werden so gut beherrscht, dass diese an andere weitergegeben werden können. Die fachlichen Anforderungen werden- anhand des 4- Stufen Modells]LHOJUXSSHQVSH]L¿VFKLQGHQMHZHLOLJHQ$XVELOGXQJVFXUULFXODDEJHELOGHW

Fachunabhängige Anforderungen 1HEHQGHQIDFKOLFKHQ$QIRUGHUXQgen sind die fachunabhängigen Anforderungen Voraussetzung für GLH$XVEXQJGHUGH¿QLHUWHQ]LHOJUXSSHQVSH]L¿VFKHQ$XIJDEHQ'LH Ausprägungsstufen der fachunab-

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KENNEN Theoretische Kenntnisse sind vorhanden.

KÖNNEN/ANWENDEN

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Die theoretischen Kenntnisse müssen angewendet werden können, allenfalls unter Anleitung oder mit Hilfestellung.

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Die Anforderungen müssen in der Praxis beherrscht bzw. relevante Methoden und Techniken zur Aufgabenerfüllung eingesetzt werden.

WEITERGEBEN

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Inhalte, Methoden und Techniken werden so gut beherrscht, dass diese an andere weitergegeben werden können.

hängigen Anforderungen sind in den Berufsbildern (Talent Management) GH¿QLHUW 'DVVWX¿JH.RPSHWHQ]PRGHOO wird analog angewendet.

Die grundlegende Erfüllung der Anforderung ist für die erfolgreiche Ausübung der Tätigkeit erforderlich.

Die Anforderung trägt zu einem erheblichen Teil zur erfolgreichen Aufgabenerfüllung bei. Dies beinhaltet die Kenntnis und die Anwendung relevanter Methoden und Instrumente. Die Anforderung ist in einem überdurchschnittlich ausgeprägten Ausmaß die erfolgreiche Aufgabenerfüllung erforderlich. Ebenso die in der Praxis erfolgreich bewiesene Kenntis unterschiedlicher Methoden und Instrumente (Handlungsrepertoire) Die Anforderung ist im Sinne einer Kernkompetenz für die erfolgreiche Aufgabenerfüllung erforderlich und unmittelbar erfolgsentscheidend. Vorbildwirkung für Andere: Fähigkeit zur 4XDOL¿]LHUXQJ$QGHUHU :LVVHQVWUDQVIHU

In Anlehnung an Bloom B. S. (1956). Taxonomy of Educational Objectives, Handbook I: 7KH&RJQLWLYH'RPDLQ1HZ