BELASTUNGEN, ERZIEHUNG
UND KONFLIKTVERHALTEN VON ELTERN
MIT KINDERN IM VORSCHULALTER Wissenschaftliche Jahrestagung: BKE – Beratung entwickelt 22. September 2016 Dr. phil. Kathrin Stoltze, Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin, Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Systemische Therapeutin und Supervisorin Leitung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes Magdeburg Stoltze, K. (2015): Belastungen, Erziehung und Konfliktverhalten von Eltern mit Kindern im Vorschulalter. Dissertation. OVGU Magdeburg.
BKE - Beratung entwickelt - Jena 2016
Gliederung zum Vortrag
Relevanz zum Thema Theoretischer Hintergrund Zielstellungen der Untersuchung Methodisches Vorgehen Ergebnisse Fazit / Praxis - Diskussion
Relevanz zum Thema
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Aktualität und Bedeutung des Themas • Art und Weise des Aufwachsens von Kindern Recht auf gewaltfreie Erziehung (BGB, 2000) und Bundeskinderschutzgesetz (2012) Steigende Meldungen zu Kindeswohlgefährdungen Steigende Zahlen der Inobhutnahmen als Schutzmaßnahmen Steigende Zahlen zu Hilfen zur Erziehung - Überforderungen der Eltern Armut in Familien Kinder im Vorschulalter (VSA) mit dem Bedarf an
Frühförderung (Sozialgesetzbuch, SGB XII): besondere Beachtung, da Inanspruchnahme-zahlen im VSA am höchsten • relevante Konstrukte: Belastungen, Erziehung und Konfliktverhalten bei Eltern von Kindern im Vorschulalter mit und ohne Frühförderung
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Relevanz zum Thema Theoretischer Hintergrund Zielstellungen der Untersuchung Methodisches Vorgehen Ergebnisse Fazit / Praxis - Diskussion
Theoretischer Hintergrund
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Elterliche Belastungen (z. B. Deegener, Spangler, Körner & Becker, 2009; Schneewind, 2010) - Globaler Stress/Probleme in der Familie, bei Eltern und Kindern - Persönliche, soziale, finanzielle u.a. Belastungen
Elterliches Erziehungsverhalten (z. B. Brezinka, 1990; Fuhrer, 2005; 2009; Petermann, Petermann & Franz, 2010) - Elterliche Erziehungsdimensionen: Wärme, psychologische Kontrolle, Verhaltenskontrolle
Elterliches Konfliktverhalten (z. B. David, 2009; Klemm & Pietrass, 2007) - Handlungsstrategien in verschiedenen Konfliktfeldern, z. B. Paarebene, außerfamiliäre Konflikte oder Eltern-Kind-Konfliktebene
Theoretischer Hintergrund
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Systemisch-ökologisches Prozessmodell (Fuhrer, 2009 nach Belsky, 1984) Eheliche/PaarBeziehung Elterliches Konfliktverhalten
Entwicklungsgeschichte
Elterliche Persönlichkeit Elterliche Belastungen
Soziales Netzwerk
Elterliches Erziehungsverhalten
Arbeit
Ökonomische Situation – soziodemografische Merkmale
Merkmale des Kindes Entwicklung des Kindes
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Zielstellungen
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Ziele der Untersuchung 1. Aussagen zur Bedeutung der Untersuchungsvariablen
und deren Zusammenspiel für Eltern von Kindern im Vorschulalter mit und ohne Frühförderung 2. Untersuchung zum Beitrag des elterlichen
Konfliktverhaltens für den Zusammenhang zwischen Belastungen und Erziehung (Moderations- und Mediationsanalysen) 3. Betrachtung geschlechtsspezifischer elterlicher
Sichtweisen sowie der Eltern-Kind-Dyaden für diese komplexen Zusammenhänge
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Methodisches Vorgehen
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Forschungsdesign • Schuleingangsuntersuchung (SEU)
im Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheits- und Veterinäramtes • Angaben von Eltern mit Vorschulkindern im Querschnitt • Kinder eines Geburtsjahrganges mit einem Altersrange zwischen 4
und 6 Jahren (Vollerhebung) [1.7.2005 bis 30.6.2006] • Fragebogenuntersuchung für die drei Konstrukte:
Elterliche Belastungen Elterliches Erziehungsverhalten Elterliches Konfliktverhalten sowie soziodemografischer Fragebogen
Methodisches Vorgehen
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Stichprobe - Teilstichproben • Grundgesamtheit mit 1740 Kinder dieses Einschuljahrganges • Teilnahme von 1016 Eltern mit Kindern im Vorschulalter [60%] • N = 812 gültige Datensätze • Eltern von Kindern Mit und Ohne Frühförderung:
Teilstichprobe EKMF N = 112 Teilstichprobe EKOF N = 700
Methodisches Vorgehen
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Empirisches Untersuchungs- und Variablenmodell Elterliches Konfliktverhalten
Elterliche Belastungen
Elterliches Erziehungsverhalten
Elterliches Geschlecht und Eltern-KindDyaden
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Ergebnisse
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Teilstichproben – Vergleich: Soziodemografische Merkmale Soziodemografische Merkmale
EKMF (N = 112) - EKOF (N = 700)
Schulbildung
χ2(4, N = 812) = 30.78, p = .000
Berufliche Ausbildung
χ2(2, N = 812) = 13.99, p = .001
Erwerbstätigkeit
χ2(4, N = 812) = 12.91, p = .012
Beziehungsstatus Alleinerziehend Neue Partnerschaft
χ2(1, N = 812) = 3.87, p = .049 χ2(1, N = 812) = 5.31, p = .021
Ergebnisse
Teilstichproben – Vergleich: Schulbildung 60 50.9
50 45.0
Angaben in Prozent
44.1
40
30
EKMF EKOF
23.2
22.3
20
10
8.4
1.8
1.8
1.6
0.9
0 kein Abschluss
Hauptschule
Realschule
Abitur / Fachhochschulreife
Sonstiges
Anmerkung. EKMF: Teilstichprobe Eltern von Kindern mit Frühförderung, EKOF: Teilstichprobe Eltern von Kindern ohne Frühförderung
Ergebnisse
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Vergleichende Analyse zur Bedeutung der Anmerkung. Levene-Test: Variablen (×) = keine Varianzhomogenität UntersuchungsVariablen
EKMF M (SD)
EKOF M (SD)
Elterliche Belastungen
186.44 (32.21)
1.62 (.45)
Dimensionen elterlichen Konfliktverhaltens dysfunktional – destruktiv (Defizit)
t
df
p
d
166.86 (27.97)
6.078
139.085 (x)
.000
.69
1.52 (.39)
2.345
138.947 (×)
.010
.25
Dimensionen elterlichen Erziehungsverhaltens Wärme, Psychologische Kontrolle und Verhaltenskontrolle: keine signifikanten Unterschiede zwischen den Teilstichproben
Dimension funktional-konstruktives (Ressource) Konfliktverhalten: kein signifikanter Unterschied
Ergebnisse / Beispiel
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Teilstichprobe Eltern von Kindern mit Frühförderung: Mediationsmodell Konfliktverhalten funktionalkonstruktiv r = -.22*
r = .49***
β = .46***
Elterliche Belastungen
r = -.23*
β = -.13, p = .14
Elterliche Erziehung: Wärme
Anmerkungen. standardisierter Regressionskoeffizient (β), Korrelationskoeffizient (r), *p