MOTIVATIONSAUFBAU MIT KINDERN UND ELTERN

MOTIVATIONSAUFBAU MIT KINDERN UND ELTERN Prof. Dr. Michael Borg-Laufs Hochschule Niederrhein Prof. Dr. Michael Borg-Laufs 1. Beziehungsaufbau 2. Mo...
Author: Damian Hofer
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MOTIVATIONSAUFBAU MIT KINDERN UND ELTERN Prof. Dr. Michael Borg-Laufs Hochschule Niederrhein

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

1. Beziehungsaufbau 2. Motivationsaufbau 3. Verhaltensanalyse 4. Zielklärung 5. Auswahl, Planung & Durchführung von Interventionen

6. Evaluation 7. Erfolgsoptimierung Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Kanfer et al. 2006

Subsystem 1: Kind

Subsystem 2: Eltern

Subsystem 3: Schule

Beziehungsaufbau

Beziehungsaufbau

Beziehungsaufbau

Motivationsaufbau

Motivationsaufbau

Motivationsaufbau

Diagnostik

Diagnostik

Diagnostik

Zielklärung

Zielklärung

Zielklärung

Intervention

Intervention

Intervention

Evaluation

Evaluation

Evaluation

Abschluss

Abschluss

Abschluss Borg-Laufs & Hungerige, 2010

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

MOTIVATION ...

• Therapiemotivation • Beziehungsmotivation • Änderungsmotivation

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Veith, 1997

MOTIVATION ... ist nicht „vorhanden/nicht vorhanden“, sondern ist ein wechselbares und gestaltbares Phänomen (Grumpinger, 2001)

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

MOTIVATIONSSTRATEGIEN • Maximierung

des Ausmaßes persönlicher Kontrolle

• selbstgesetzte • Erhöhung

Ziele

der Selbstwirksamkeitsüberzeugung

• Selbststeuerung • maximale Transparenz • Freiwilligkeit • Reduktion

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

von Demoralisierung und Resignation

1 THERAPIEMOTIVATION • Bereitschaft, zur

Lösung eines persönlichen Problems professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen

• Eltern

und/oder Jugendliche kommen häufig nur auf äußeren Druck in die Beratungsstelle

• Jugendhilfe: Nur

2005)

41% der Kontakte selbst initiiert (Kähler,

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Kontinuum Freiwillig Unfreiwillig

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

REAKTANZ! Menschen wehren sich gegen Einschränkungen ihrer Entscheidungsspielräume. Dies umso mehr, je unberechtigter, gravierender, umfassender die Einschränkungen erlebt werden. (Hartung, 2000)

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

REAKTANZ! ... auch bei Beratern/Therapeutinnen?

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

• Zwang • nicht

bezieht sich nur auf den Kontakt, ...

darauf was während des Kontaktes passiert.

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

AUCH FREMDINITIIERTE BERATUNG IST HILFREICH • Keine

Korrelation zwischen Ausgangsmotivation und positivem Ergebnis (Conen, 2009) •

z.B. Alkoholabhängigkeit: „Freiwillige“ brechen deutlich häufiger die Behandlung ab (O‘Hare, 1996; 54 vs. 20%)



Viele zunächst unfreiwillige Klienten sozialpädagogischer Familienhilfe geben am Ende an, sie hätten die Hilfe selbst initiiert (Kähler, 2005)



3/4 der auf richterliche Empfehlung an einer Familienberatung Teilgenommenen fanden sie (teilweise) erfolgreich (Buchholz-Graf, 2001)

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

„Wie kann ich Ihnen helfen, mich wieder los zu werden?“

Conen & Cecchin, 2009

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

KEINE ODER UNKLARE ZIELVORSTELLUNGEN • Überführung

vager Wünsche in konkrete Zielvorstellungen

• Klärungsarbeit • Zielverfolgung

(z.B. Zielerreichungsskala)

• Zielreihenfolge • Einfaches

zuerst!

• Belastendes

zuerst!

• Grundlegendes Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

zuerst!

ZIELKONFLIKTE, SCHWANKENDE MOTIVATION • Motivierende

Gesprächsführung (Miller & Rollnick, 2004; Naar-King & Suarez, 2012) • Empathie • Diskrepanzen • Umgang

entwickeln

mit Widerstand: Kein Kampf

• Selbstwirksamkeitsförderung

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

... UND: MANCHMAL IST DAS LEBEN EINFACH ZU „PRALL“ Ist

Priorität?

Soll Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

2 BEZIEHUNGSMOTIVATION

• KlientInnen

sind bereit, sich auf die Beziehung zur Beraterin / zum Berater einzulassen.

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• Vertrauenswürdigkeit • Glaubwürdigkeit • Engagement, Interesse • kompetent, Hoffnung • Bedürfnisse

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

vermittelnd

befriedigend

KINDERPSYCHOTHERAPIE?

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

KINDERPSYCHOTHERAPIE? • Shirk

& Kaver (2003)

• Metaanalyse, wenige

Studien

• moderater

und z.T. methodisch unbefriedigende

(.27), aber konsistenter Effekt der Therapiebeziehung auf das Therapieergebnis

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

DIFFERENZIERTE EFFEKTE • Florsheim • Bei

et al. (2000)

antisozialen Jugendlichen:

• günstiger

Effekt einer 3 Monate nach Therapiebeginn als gut eingeschätzten Beziehung auf das Ergebnis

• unüngstiger

Effekt einer zu Therapiebeginn als gut eingeschätzten Beziehung auf das Ergebnis

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

BEZIEHUNGSSTRATEGIEN • Rollenstrukturierung • Vorstellungsanlass • Interesse

im Erstkontakt ansprechen

an den PatientInnen

• Klarheit, Ehrlichkeit • Ressourcenorientierung • Privates? • Verstärkung • Befriedigung

PatientInnen

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

erwünschten Verhaltens

der interaktionellen Ziele der

3 ÄNDERUNGSMOTIVATION

• Bereitschaft

zur Veränderung, auch wenn sie anstrengend ist

• Differenzierte

Motivationsanalyse (Borg-Laufs, 2011)

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

RESIGNATION, NIEDRIGE SELBSTWIRKSAMKEITSÜBERZEUGUNG

• Hoffnung • Frage

vermitteln (wohl dosiert)

nach Ausnahmen

• Ressourcenorientiertes Vorgehen • Kleine, bewältigbare

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Schritte

ÄNGSTE

• Wird

mein Kind mich noch lieben?

• (... oder

wird es lieber bei meinem Ex leben?)

• Ängste

ernst nehmen, zugrunde liegende Probleme bearbeiten

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

KAMPF UM KONTROLLE

• Beachtung

der Befriedigung bzw. Verletzung psychischer Grundbedürfnisse

• Komplementäre • Autonomie

stellen

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

Beziehungsgestaltung

der KlientInnen in den Vordergrund

BEFÜRCHTUNG, DASS THERAPIE BZW. BERATUNG NICHT WIRKSAM IST

• „Story

of the other child“

• Beratung/Therapie

„auf Probe“

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

BEFÜRCHTUNG, DASS EIGENE ÄNDERUNGEN NICHT ZU EINER VERBESSERUNG FÜHREN

• Beratung/Therapie • Arbeit

„auf Probe“

mit allen Beteiligten

• Ernstnehmen

Prof. Dr. Michael Borg-Laufs

der Befürchtungen

Borg-Laufs, M. & Hungerige, H. (2010). Selbstmanagementtherapie mit Kindern. Stuttgart: Klett-Cotta. Borg-Laufs, M. (2011). Störungsübergreifendes Diagnostik-System für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (SDS-KJ). Tübingen: DGVT-Verlag. Borg-Laufs, M., Gahleitner, S.B. & Hungerige, H. (2012). Schwierige Situationen in Therapie und Beratung mit Kindern und Jugendlichen. Weinheim: Beltz.

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