Astrid Lindgren Zentrum Campus Kultur‐ und Kreativ Werkstätten Akademie Praxeum
Zentrum für ganzheitliches Lernen Lernen ist ein lebenslanger Prozess der Neugier. Lernen ist die Erfahrung aller Sinne. Lernen ist die Entfaltung der Potentiale. Lernen ist Verantwortung zu übernehmen. Lernen ist der Weg zum Ich und zum Wir.
Grundlegendes Menschenrechte „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Schwesterlichkeit und Brüderlichkeit begegnen.“ (Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948, ergänzt durch „Schwesterlichkeit“)
Kindheit „Kinder tragen so eine Ahnung von allem in sich, was es im Leben gibt, und können es ganz spontan ausdrücken. .... Manchmal möchte man meinen, Kinder könnten Großen etwas über die Zusammenhänge im Leben sagen, die diese längst vergessen haben. ... Bei Kindern hängt alles von der Liebe ab, die man ihnen gibt. Erst durch die Liebe können sie sich richtig entfalten. ... Es ist traurig, wenn Eltern unbedingt aus ihrem Kind ein Wunderkind machen wollen. Es wird um seine Kindheit betrogen.“ Heute glaube ich, dass zwei Dinge unsere Kindheit zu dem gemachte haben, was sie war: Geborgenheit und Freiheit“. (Astrid Lindgren (2002): Das Paradies der Kinder)
Menschsein „Es ist normal, verschieden zu sein. Es gibt keine Norm für das Menschsein. Wer will denn das Glück oder die Freude planen und normieren? Es gibt keine Koordinaten für Glück. Ein Mensch kann glücklich sein, auch wenn sein Leben ganz anders verläuft als von ihm oder von den Eltern geplant. Worte und Bilder bestimmen unser Denken. Manchmal geben sie Hoffnung. Entscheidend ist, dass sie uns helfen zu lernen. Was wir zu lernen haben, ist so schwer und doch so einfach und klar: Es ist normal, verschieden zu sein.“ (Richard von Weizsäcker (1993): Ansprache von Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei der Eröffnungsveranstaltung der Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte)
Leitbild Das Astrid Lindgren Zentrum sieht sich als gesellschaftspolitisch wirksames innovatives Modell für konkret umgesetztes lebenslanges Lernen auf kognitiver, kreativer und sozialer Ebene für Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeder Begabung. Unter ganzheitlichem Lernen verstehen wir einen lebenslangen Prozess der Neugier, einen Prozess neuer Fragestellungen und Antworten darauf, die Erprobung und Weiterentwicklung des Gelernten, Lernen, das alle Sinne und die Umwelt einbezieht, lernen mit Kopf, Herz und Hand, lernen in jedem Lebensalter, das Miteinander‐ und Voneinander‐Lernen der Generationen, von Schule und wirtschaftlichen Betrieben und sozialen Einrichtungen. Wir zeigen, dass Lernen lebenslang Spaß macht und nicht auf schulische und berufliche Ebenen reduziert ist, dass Lernen ein Prozess auf vielen Ebenen der Persönlichkeit ist ‐ dass Lernen zweckorientiert sein kann, zweckfreies Lernen ohne direkt erkennbaren Nutzen wichtig ist, um Allgemeinwissen zu erlangen und zu forschen. Das Astrid Lindgren Zentrum bietet Raum und Angebot für individuelles Lernen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Raum für Wissen, Kreativität, Kultur und Handwerk. Es ist ein Ort der Begegnung aller Altersgruppen. Hier erfolgt Förderung von Persönlichkeit und Wissensvermittlung durch gelebte Solidarität, Toleranz, Vielfalt und Empathie. Im schulischen Bereich wird durch die Astrid Lindgren Schule für ganzheitliches Lernen von der 1. bis 9. Schulstufe ein innovativer Weg beschritten. Schule ist für uns ein Ort, zu dem Schülerinnen und Schüler gerne gehen, an dem sie die Angebote bekommen, die sie für ihre persönliche Entwicklung, für den Erwerb von Kompetenzen, für ihre individuelle Bildung benötigen und der offen ist für Reflexion und Weiterentwicklung. Wir sehen Schule nicht als Insel sondern eingefasst in ein Konzept, das lebenslanges Lernen und die praktische Umsetzung des Erlernten anbietet. Das Astrid Lindgren Zentrum besteht deshalb aus einem Campus, der aus allen Bildungseinrichtungen vom Kinderhaus bis zur Sekundarstufe II besteht, aus den Kultur‐ und KreativWerkstätten für Kinder Jugendliche und Erwachsene, die Werkstätten, Ateliers sowie kulturelle Veranstaltungen umfassen, einem Praxeum, das wirtschaftlich arbeitende Betriebe umfasst, in denen Schülerinnen und Schüler praktisches Wissen erfahren und sowie gelebtes ökonomisches Handeln auf sozial und ökologisch verantwortungsvoller Grundlage erproben können und einer Akademie, die der Aus‐, Fort‐ und Weiterbildung nach der schulischen Ausbildung dient.
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Konzept Das Astrid Lindgren Zentrum ist ein Ort der Begegnung für gelebte Diversität, Toleranz und Solidarität. Das Astrid Lindgren Zentrum setzt sich zum Ziel, folgende Einrichtungen zu beherbergen, um alle Stufen des lebenslangen Lernens zu vereinen und damit die Wechselwirkungen sichtbar zu machen: Einen Campus mit Astrid Lindgren Kinderhaus (Kindergartenalter) Astrid Lindgren Lernwerkstatt (Vorschulalter) Astrid Lindgren Schule für ganzheitliches Lernen (1.‐9. Schulstufe) Villa Kunterbunt mit Nachmittagsbetreuung und Ferienbetreuung Astrid Lindgren Kolleg mit Orientierungsstufe Kultur‐ und Kreativwerkstätten mit Ateliers und Werkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Lesungen Vernissagen eine Akademie mit Seminaren Kursen Workshops Sprachlabor Coaching ein Praxeum mit Handwerkstätten Multimedia Werkstätten Übungsfirmen Bibliothek
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Status Das Astrid Lindgren Zentrum arbeitet seit dem Jahr 2003 kontinuierlich an der Umsetzung seines Konzepts.
bereits umgesetzte Bereiche Campus Der Campus umfasst alle Bereiche der schulischen und vorschulischen Bildung, vom Kindergarten bis zur Matura. Im Einzelnen wurden folgende Bereiche realisiert: Astrid Lindgren Schule für ganzheitliches Lernen (1.‐9. Schulstufe) mit Öffentlichkeitsrecht Die Astrid Lindgren Schule umfasst die schulische Bildung vom Schuleintritt bis zur Beendigung der Pflichtschulzeit: Schule ist nicht isoliert zu sehen, sie ist kein Ort, der für den Ernst des Lebens vorbereitet, sie ist ein Teil des Lebens und bestimmt das Leben von Schülerinnen und Schülern, die einen wesentlichen Teil ihrer Zeit hier verbringen. Deshalb muss Schule ein Ort sein, zu dem Schülerinnen und Schüler gerne gehen, an dem sie die Angebote bekommen, die sie für ihre persönliche Entwicklung, für den Erwerb von Kompetenzen, für ihre individuelle Bildung benötigen und der offen ist für Reflexion und Weiterentwicklung. Deshalb sehen wir Schule nicht als Insel sondern eingefasst in ein Konzept, das lebenslanges Lernen und die praktische Umsetzung des Erlernten anbietet. Das Astrid Lindgren Zentrum besteht deshalb aus einem Campus, der aus allen Bildungseinrichtungen vom Kinderhaus bis zur Sekundarstufe II besteht, aus dem Praxeum, die Ateliers und Werkstätten für Kinder Jugendliche und Erwachsene, sowie kulturelle Veranstaltungen umfassen, einem Forum, das wirtschaftlich arbeitende Betriebe umfasst, in denen Schülerinnen und Schüler praktisches Wissen erfahren können und einer Akademie, die der Fort‐ und Weiterbildung dient. Schule als Ort des Erlernens von Kulturtechniken und der Vermittlung akademischen Wissens ‐ wir stoßen an Grenzen, wenn wir die Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung und die Herausbildung sozialen und moralischen Bewusstseins nicht in den Schulalltag integrieren. „Die Gesellschaft“ fordert angeblich (?) von der Institution (!) Schule, dass sie junge Menschen ins „wirkliche“ Leben entlässt, die sozial engagiert, mit moralischen Werten und Empathie ausgestattet, die diskursfähig und ‐trainiert sind, gleichzeitig versorgt mit hohem Fach‐ und Allgemeinwissen ... ... und sie sollen funktionieren. Aufgabe von Schule kann nicht die Vermittlung reinen Faktenwissens und die „Erzeugung“ funktionierender Menschen sein, dann wäre sie Ausbildungs‐ nicht Bildungsstätte. Bildung beinhaltet neben der Vermittlung von Fachkenntnissen gleichwertig die bewusste Herausbildung gemeinschaft‐ licher Normen, die konsequente Entwicklung von Handlungskompetenzen vor dem Hintergrund sozialer Kontexte und die Entfaltung moralischer Empathie und Solidarität durch Anteilnahme und der Entwicklung gemeinsam getragener Verantwortung. Aufgabe von Schule ist es, „Wissen über die
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Welt zu vermitteln ... [und] ... die Entwicklung der individuellen Denk‐ und Urteilsfähigkeit zu fördern“. (Fritz Oser, Wolfgang Althof (2001): Die gerechte Schulgemeinschaft;Georg Lind (2009): Moral ist lehrbar)
Das Konzept der Astrid Lindgren Schule für ganzheitliches Lernen beruht auf folgenden wissenschaftlichen Konzepten bzw. Erkenntnissen:
Modell der Just Community School (JCS) von Kohlberg
Reformpädagogisches Konzept der Jena‐Plan‐Schule von Peter Petersen
Reformpädagogischen Ansätzen von Maria Montessori, Freinet und
Entwicklungspsychologischen Modellen von Piaget und Kohlberg
Erkenntnissen aus der Hirnforschung von Spitzer und Hüther
Erkenntnissen aus der Intelligenzforschung von Gardner
Ganzheitliches Lernen wird in diesem Sinne definiert als Lernen mit allen Sinnen, Lernen, das die individuellen Baupläne der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, das Schule as Teil der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler definiert, das Kognition, Emotion, Motorik, das Lebensbereiche verbindet, in dem Intelligenz auf verschiedenen Ebenen definiert wird, das Kopf, Herz und Hand einbezieht, das sich dem Prinzip der Inklusion verpflichtet fühlt. Villa Kunterbunt mit Nachmittagsbetreuung und Ferienbetreuung Die Nachmittagsbetreuung steht sowohl Schülerinnen und Schülern der Astrid Lindgren Schule als auch externen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung. Hier können u.a. Bewegungsangebote, kreative Angebote und Arbeiten an schulischen Themen wahrgenommen werden. Die Ferienbetreuung findet in allen Schulferien statt und steht sowohl Schülerinnen und Schülern der Astrid Lindgren Schule als auch Externen offen. Es werden u.a. Kreativ‐Werkstätten, Exkursionen, Bewegung, Kochen und gemütliches Beisammensein angeboten. Astrid Lindgren Colleg‐ Orientierungsstufe Das Astrid Lindgren bietet eine Orientierungsstufe für Schüler und Schülerinnen an, die nach Beendigung ihrer Pflichtschulzeit noch nicht wissen, welchen weiteren Ausbildungsweg sie gehen werden oder die länger Zeit brauchen, um sich für eine Ausbildung nach der Schule fit zu fühlen. Die Orientierungsstufe umfasst die Möglichkeit, Grund‐ und Fachkenntnisse zu vertiefen, verschiedene Praktika in unterschiedlichen Berufsfeldern zu machen, und konkret in den Arbeitsprozess im Rahmen der Aufgaben im Astrid Lindgren Zentrum eingebunden zu werden (z.B. Garten, Haushalt, Werkstatt).Daneben sind Coachings und Trainings zur Berufsorientierung fester Bestandteil des Angebots. Die Jugendlichen schließen mit einem Zertifikat ab.
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Kultur‐ und KreativWerkstätten Die Kultur‐ und KreativWerkstätten bieten ein breites Angebot im Bereich der Kreativität und des Handwerks. Experimenta – Werkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene kreativ:werkstatt Kreatives Gestalten ist ein wichtiger Baustein unserer Persönlichkeitsentwicklung, künstlerisches Arbeiten schafft Selbstbewusstsein, ermöglicht Ausdrucksformen außerhalb von Sprache, fordert heraus und macht Spaß. Experimentieren mit den verschiedenen gestalterischen Formen, wie Malerei oder Skulptur, mit unterschiedlichen Materialien wie Papier, Ton, Wolle, Speckstein und Techniken – Collagen, Drucken, Weben, Filzen ist Inhalt der kreativ:werkstatt. ideen:werkstatt In der ideen:werkstatt wird mittels sokratischem Dialog, Dilemma‐Diskussionen, neugierigen Fragen, alten und neuen Themen philosophiert. Erkenntnisse und immer wieder neue Fragen werden gesucht und gewonnen. garten:werkstatt In der garten:werkstatt ist „Gärtnern in der Kiste“ ist das Motto, die Kistengärten können am Ende mit nach Hause genommen, im Garten oder auf dem Balkon kann dann geerntet werden. In der garten:werkstatt geht es um das Gärtnern im Kleinen auf Basis der Bauerngärten und die praktische Umsetzung für zuhause.
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Akademie Die Akademie dient der Aus‐, Weiter‐ und Fortbildung für Jugendliche und Erwachsene nach der schulischen Ausbildung. Workshops Workshops sind auf ein bis drei Tag begrenzte Angebote, an denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aktiv beteiligen und die diese mitgestalten. ... für Eltern und Familien Diese Workshops dienen der Weiterbildung von Eltern und bieten Familien Ideen und Anregungen für die Gestaltung gemeinsamer Zeit: Eltern Workshops umfassen Themen der Pädagogik, der schulischen Herausforderungen, der Entwicklungspsychologie, der Ernährung, der Gehirn‐ und Intelligenzforschung, kurz alle Themenbereiche, die Eltern bewegen – sie werden für Eltern oder „nur“ für Mütter bzw. Väter und auch für die ganze Familie angeboten. Themen sind u.a:
Was kann mein Kind wann können – Gehirnentwicklung und Entwicklungspsychologie
Schule für ganzheitliches Lernen – Familien gehen neue Bildungswege
„Vater werden ....“ Erwartungen an die Rolle des Vaters.
„... Muttersein“ Wo bleibe ich in meiner Rolle als Mutter. lange:weile:werkstatt
Eine lange Weile miteinander verbringen, ohne Medien, Telefon, E‐Mail. – Familien nehmen sich Zeit, ein Wochenende zu gestalten. Gemeinsam wird geplant, gewerkt, gelesen, gegessen, gelacht, gespielt, nachgedacht..... und das alles ohne Medien.
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Praxeum Das Praxeum dient der praktischen Umsetzung von Erlerntem in Form von Übungsfirmen. Es umfasst Werkstätten, Büros, kleine Läden, eine Bibliothek und dient so der praktischen Erprobung von Ökonomie. Hier werden „Betriebe“ eingerichtet, die verschiedene Bereiche der Wirtschaft repräsentieren. In ihnen können Schüler und Schülerinnen aktiv mitarbeiten und Konzepte erstellen. Einkünfte aus den Betrieben fließen in das Budget des Astrid Lindgren Zentrums ein bzw. werden für konkrete Campusprojekte verwendet (Finanzierung eines Projekts). Buchladen„Leseratte“ (Übungsfirma) Ziel der Übungsfirma ist es, Schüler und Schülerinnen bereits während ihrer Schulzeit wirtschaftliches handeln praxisnah zu vermitteln. In Kooperation mit einer Buchhändlerin ist die Übungsfirma „Leseratte“ entstanden.
Im Aufbau befindliche Bereiche Campus Astrid LindgrenKinderhaus für 3‐ bis 6‐Jährige geplanter Start: August 2013 Astrid Lindgren Lernwerkstatt geplanter Start: September 2014 Astrid Lindgren Colleg mit Orientierungsstufe Start: September 2012 mit Orientierungsstufe Projekte des Kollegs Erlebnis:Bibliothek Bauern:Gärtnerei Multi:MediaWerkstätte Sprach:Labor Come:In
Kultur‐ und KreativWerkstätten TheaterWerkstatt MusikWerkstatt
Akademie Sprach:Labor Coach:ing Kurse für Eltern und solche die es noch werden wollen Kurse für Jugendliche Pädagogische Lehrgänge
Praxeum MultimediaWerkstätte Erlebnis:Bibliothek Bauern:Gärtnerei Übungsfirma Leihbibliothek
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