Altersvorsorge: Haben wir auf Sand gebaut?
Prof. Dr. Walter Ackermann
[email protected]
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Ist unsere Vorsorge noch sicher?
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„Sicherheit“ - eine Frage des Standpunkts...
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Was ist Ihre Einstellung zum Sozialstaat?
1.
Sind Sie der Ansicht, dass Sie Ihre Ansprüche an die staatliche Altersvorsorge eines Tages - wie heute vorgesehen – werden einlösen können? Wie begründen Sie Ihre Meinung? Ja
2.
Nein
Weiss nicht
Was glauben Sie: Werden Sie im Laufe Ihres Lebens voraussichtlich mehr in das Umverteilungssystem ‚Sozialstaat‘ einzahlen – oder mehr an Leistungen erhalten?
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Glauben Sie persönlich, dass Sie AHV erhalten, wenn Sie das Rentenalter erreichen?
Alter
Geschlecht
Bildung
15 - 24 25 - 34 35 - 54 55 - 74 Jahre Jahre Jahre Jahre
Mann
Frau
Ja
71%
66%
66%
56%
69%
Nein
25%
30%
30%
40%
Weiss nicht
4%
4%
4%
4%
Tief
Mittel
Hoch
91%
71%
66%
72%
27%
7%
21%
30%
26%
4%
3%
8%
4%
2%
Quelle: DemoSCOPE 2004
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 6
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Einstellung zum Ausbau der Leistungen der Sozialversicherungen (AHV, IV, Pensionskasse, Krankenkasse) 54%
89% wollen den Sozialstaat ausbauen – oder zumindest beibehalten – Tendenz steigend!
40% 33% 32%
33%
24%
23%
20%
10% 7%
sicher ausbauen
eher ausbauen
so belassen wie heute
1987 (N=674)
eher abbauen
1996 (N=690)
6%
5%
4% 4%
2% 1% 1%
2%
sicher abbauen
w.n./k.A.
2004 (N=718) Quelle: gfs-zürich: UNIVOX Sozialversicherungen 2004
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Agenda
1. Zukunft ist Herkunft: Wurzeln der Sozialstaatsidee 2. Altersvorsorge in einer nach-industriellen Gesellschaft: Probleme und Herausforderungen 3. Löst ein Kapitaldeckungsverfahren die Herausforderungen der Altersvorsorge? 4. Ein Volk tritt in den Ruhestand: Haben wir auf Sand gebaut?
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Der Sozialstaat: Die Antwort auf die ökonomischen und politischen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts
Erste industrielle Revolution
Entstehung der sozialen Frage Aufklärung
Französische Revolution
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Entwicklung der Sozialstaatsidee
Etappe (1) Entstehung der sozialen Frage
Erste industrielle Revolution
Entstehung der sozialen Frage Französische Revolution
Aufklärung
Überwindung der Ansicht, dass Armut selbstverschuldet sei Erste Gesetze zur Regelung der Fabrikarbeit Hilfskassen als Vorläufer der Sozialversicherungen
Etappe (2) Durchbruch der Sozialversicherungsidee
Etappe (3) Der moderne Sozialstaat
Erste Sozialversicherungsgesetze (in Deutschland 1883/84) zu Gunsten einzelner Gruppen von Arbeitnehmern
Menschenrecht: Soz. Sicherung Ausbau der Sozialversicherungen zur umfassenden Einkommensund Vermögenssicherung
Starke Aufwertung der Idee während des 2. Weltkrieges
Ziel: Garantierung minimaler sozialer Standards
Tendenzen zum oblig. Einbezug der gesamten Bevölkerung Ziel: Garantierung der gewohnten Lebenshaltung
Ziel: Garantierung einer minimalen Existenzsicherung in den Wechselfallen des Lebens
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Internationaler Vergleich der Sozialausgaben (in Kaufkrafteinheiten) 9000 8000 7000 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 ESP
EU-15
ITA
CH
NOR 1990
AUT
DEU
DNK
FRA
NLD
SWE
2002 Quelle: BFS
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Sozialleistungen 2003 Total: 129.7 Mrd. Fr. Invalidität 13.3%
Soziale Integration 2.7% Wohnen 0.6%
Hinterbliebene 5.8% Familie / Kinder 4.9% Alter 41.7% Arbeitslosigkeit 4.7% Gesundheit 26.4%
Quelle: BFS
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Struktur- und Steuerungsprobleme mittel- und nordeuropäischer Sozialstaaten Der Sozialstaat... ... kennt keine eindeutigen Ziele ... der Weg in die Wohlfahrtsgesellschaft ist endlos ... verschleiert die wirklichen Kosten über ein komplexes, unübersichtliches Leistungs- und Finanzierungssystem
"Wir fordern gerechteres Brot für unsere Wurst!"
... setzt falsche Anreizsysteme (Moral-Hazard-Effekte) ... dient der politischen Machtsicherung von Interessengruppierungen ... sichert die Existenz einzelner Bevölkerungsgruppen ungenügend ... verfügt über keinen gesellschaftlichen Konsens hinsichtlich der Sicherung und Entwicklung des Systems. ©I
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Agenda
1. Zukunft ist Herkunft: Wurzeln der Sozialstaatsidee 2. Altersvorsorge in einer nach-industriellen Gesellschaft: Probleme und Herausforderungen 3. Löst ein Kapitaldeckungsverfahren die Herausforderungen der Altersvorsorge? 4. Ein Volk tritt in den Ruhestand: Haben wir auf Sand gebaut?
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Einflussfaktoren der Altersvorsorge Demographie E inb ürge ru n g
Arbeitswelt
W and erungsb ilanz
Q ualität d e r A rbe itsplätze
A n zahl R e n tn e r
b e ru flich e Q ualifik atio ne n
S te rbe rate e rw e rb sfä h ige G e b ur te n- B ev ö lke ru n g rate e tc . L e bense rw ar tu n g R ü ck trittsalte r
E influ ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS chatte nte ch no lo gie w irtsch aft e tc . E n tw ic k lu ng d e r A rbe itszeit
Politik S te llun g d e r Frau e tc . S che id u ngsrate Wohnm ö glich ke ite n W ie d e r ve rh e iratun g B e d eu tun g d e r Fam ilie
Werte / Lebensformen
e tc . W ir tschaftsErw e rbs- w ac hstum qu o te n P ro d uk tivität In te rnatio nale e tc . W ettb ew e rb sfäh igke ite n B e lastu ng m it A rbe its- S te ue rn u nd lo sigke it S o zialab gabe n
Volkswirtschaft
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Beispiel Schweiz: Geburtenziffer und Index der Gesamtfruchtbarkeit seit 1871
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Entwicklung der Lebenserwartung ausgewählter Geburtsjahrgänge
Frauen bei Geburt im Alter 65
Männer bei Geburt im Alter 65
Jahrgang 1880
49.9
14.5
46.0
12.7
Jahrgang 1930
77.5
21.9
69.3
17.3
Jahrgang 1950
83.2
23.7
75.6
19.6
Jahrgang 1970
86.2
24.7
79.9
21.3
Quelle: Generationensterbetafel, vgl. Menthonnex, Wanner, 1998
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 17
Alterslastquotienten* (in %) in ausgewählten Ländern
S c h w e iz 1995 2010 2030 2050
D e u t sc h la n d N ie d e rla n d e
33.4 44.5 78.3 89.1
Alterslastquotienten =
36.2 46.5 82.5 101.7
30.6 40.3 70.7 85.3
G rossb rit a n n ie n 38.0 42.3 62.1 72.3
USA 30.3 34.6 52.8 52.9
Bevölkerung in Alter von 60+ Bevölkerung im Alter von 20 - 59 Jahren Quelle: US-Bureau of the Census, International Data Basel
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Demographische Perspektiven: Fakten und Konsequenzen ¾ Demographische Veränderungen sind relativ klar erkennbar ¾ Das demographische Fundament lässt sich während der nächsten 20 - 40 Jahre nicht mehr sanieren. W an d e ru n g sE in b ü rg e - b ilan z ru n g A n zah l R e n tn e r Konsequenzen / Herausforderungen S te rb e rate 1. Gruppe der älteren Menschen verdoppelt eihren Ansprüche rw e rb sfä h ige an das BIP G e b u r te n - B ev ö lke ru n g annähernd. ra te 2. Ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung stellt die e tc . L e b e n sGenerationensolidaritäte rw in Frage. ar tu n g R ü ck trittsalte r Dem og raphische Perspektiven
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Einflussfaktoren der Altersvorsorge Demographie E inb ürge ru n g
Arbeitswelt
W and erungsb ilanz
Q ualität d e r A rbe itsplätze
A n zahl R e n tn e r
b e ru flich e Q ualifik atio ne n
S te rbe rate e rw e rb sfä h ige G e b ur te n- B ev ö lke ru n g rate e tc . L e bense rw ar tu n g R ü ck trittsalte r
E influ ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS chatte nte ch no lo gie w irtsch aft e tc . E n tw ic k lu ng d e r A rbe itszeit
Politik S te llun g d e r Frau
e tc . W ir tschaftsErw e rbs- w ac hstum qu o te n P ro d uk tivität In te rnatio nale e tc . W ettb ew e rb sfäh igke ite n B e lastu ng m it A rbe its- S te ue rn u nd lo sigke it S o zialab gabe n
e tc . S che id u ngsrate Wohnm ö glich ke ite n W ie d e r ve rh e iratun g B e d eu tun g d e r Fam ilie
Werte / Lebensformen
Volkswirtschaft ©I
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Finanzierungsbedarf der AHV und der EL zur AHV (Beiträge in Mio. Franken zu Preisen von 2002)
Jahr
Total
In MWSTProzentpunkten
In Prozenten zum BIP
2001
30'523
10.9
7.2
2005
32'498
10.8
7.1
2010
38'257
12.0
7.8
2015
43'385
13.0
8.5
2020
48'028
13.8
9.1
2025
53'270
14.9
9.8
2030
58'875
16.2
10.6
2035
62'549
16.8
11.0
2040
63'894
16.5
10.8
Quelle: BFS
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 21
Schweizer BIP pro Kopf stagniert seit Jahren BIP Wachstum pro Kopf (1990-2000) 1%
Irland Luxemburg Norwegen Portugal Spanien NLD AUS USA GBR DNK AUT BEL GRC CAN NZL FIN SWE ISL FRA ITA DEU JPN Schweiz
2%
3%
3.1% 3.1% 2.7%
4%
5%
6%
4.0%
6.4%
0.4% Quelle: Borner/Bodmer 2004 (S.31)
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 22
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Volkswirtschaftliche Perspektiven: Fakten und Konsequenzen ¾ Langfristig notwendig: ca. 2% reales Wachstum ¾ Wachstumsstörungen gefährden die Generationensolidarität ¾ Sozialstaat steht in Konkurrenz zu andern gesellschaftlichen Aufgaben Konsequenzen / Herausforderungen 1. Wachsen entwickelte Volkswirtschaften langfristig exponentiell? 2. Kann eine Volkswirtschaft über Investitionen in anderen Ländern Kapitalerträge generieren? 3. Müssen wir mit einem „asset melt-down“ rechnen? 4. Generationensolidarität: wann setzt ein „brain drain“ ein?
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 23
Einflussfaktoren der Altersvorsorge Demographie E inb ürge ru n g
Arbeitswelt
W and erungsb ilanz
Q ualität d e r A rbe itsplätze
A n zahl R e n tn e r
b e ru flich e Q ualifik atio ne n
S te rbe rate e rw e rb sfä h ige G e b ur te n- B ev ö lke ru n g rate e tc . L e bense rw ar tu n g R ü ck trittsalte r
E influ ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS chatte nte ch no lo gie w irtsch aft e tc . E n tw ic k lu ng d e r A rbe itszeit
Politik S te llun g d e r Frau
e tc . W ir tschaftsErw e rbs- w ac hstum qu o te n P ro d uk tivität In te rnatio nale e tc . W ettb ew e rb sfäh igke ite n B e lastu ng m it A rbe its- S te ue rn u nd lo sigke it S o zialab gabe n
e tc . S che id u ngsrate Wohnm ö glich ke ite n W ie d e r ve rh e iratun g B e d eu tun g d e r Fam ilie
Werte / Lebensformen
Volkswirtschaft
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Frauen 24 Mte. Wartefrist
- Die Invalidierungen häufen sich, v.a. bei Frauen und Personen mittleren Alters - Die Reaktivierungswahrscheinlichkeiten sind gesunken (wirtschaftliche Situation)
KT95 Statistik 97/01 RA/SL
0.000
0.002
0.004
0.006
0.008
0.010
0.012
0.014
Die Erwerbsunfähigkeit steigt dramatisch an
Invalidierungshäufigkeiten
Lions Club 17. Mai 2005 Seite 24
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20
30
40 Alter
50
60
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 25
Arbeitslosigkeit sinkt, bleibt jedoch ein soziales Problem
Schweiz
Entwicklung der Arbeitslosenquote (EU-15)
Schweiz
% 14 12 10 8 6 4 2 0
5.7% 5.2% 4.9%
1997
Frauen Total Männer
1997
1998
1999
2000
2001
2002
3.7%
2003
2003
Quelle: Eurostat / Stat. Jahrbuch der Schweiz
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 26
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Veränderung der Arbeitswelt: Fakten und Konsequenzen Veränderung der A rbeitswelt
¾ Teilzeitstellen und Arbeit auf Abruf ersetzen Vollzeitstellen ¾ flexible Patchworker und Lebensunternehmer als neue Q ualität d e r Arbeitsmodelle A rb e itsplätze ¾ reale Arbeitseinkommen stagnieren b e ruflich e ¾ Tendenz zur 2/3-Gesellschaft Q u alifik atio n e n Einflu ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS ch atte n Konsequenzen / Herausforderungen te ch n o lo gie w irtsch aft 1. Gefährdunge lohnabhängiger sozialer Sicherungssysteme. tc . E n tw ic k lu ng d e r 2. Wachstum allein sichert dasA Überleben rbe itszeit lohn-finanzierter Sicherungssysteme nicht.
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 27
Einflussfaktoren der Altersvorsorge Demographie E inb ürge ru n g
Arbeitswelt
W and erungsb ilanz
Q ualität d e r A rbe itsplätze
A n zahl R e n tn e r
b e ru flich e Q ualifik atio ne n
S te rbe rate e rw e rb sfä h ige G e b ur te n- B ev ö lke ru n g rate e tc . L e bense rw ar tu n g R ü ck trittsalte r
E influ ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS chatte nte ch no lo gie w irtsch aft e tc . E n tw ic k lu ng d e r A rbe itszeit
Politik S te llun g d e r Frau e tc . S che id u ngsrate Wohnm ö glich ke ite n W ie d e r ve rh e iratun g B e d eu tun g d e r Fam ilie
Werte / Lebensformen
e tc . W ir tschaftsErw e rbs- w ac hstum qu o te n P ro d uk tivität In te rnatio nale e tc . W ettb ew e rb sfäh igke ite n B e lastu ng m it A rbe its- S te ue rn u nd lo sigke it S o zialab gabe n
Volkswirtschaft
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 28
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Internationle Migration wird zunehmend ein Determinant des Bevölkerungswachstums Veränderungen in der Bevölkerung (EU-15; 1960-2003)
je 1000 Einwohner 10
8 6 4 2
Natürliches Bevölkerungswachstum Netto-Zuwanderung
19 60 -6 19 4 65 -6 19 9 70 -7 19 4 75 -7 19 9 80 -8 19 4 85 -8 19 9 90 -9 19 4 95 -9 20 9 00 -0 3
0
Quelle: Eurostat
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 29
15% der EU-15 Bevölkerung ist armutsgefährdet
Anteil der armutsgefährdeten Bevölkerung
20% 15% 10% 5% 0%
Vor dem sozialen Transfer
h re ic er Ö st
n lie Ita
Fr an kr eic h
sc hl an d D eu t
EU -1 5
EU -2 5
Nach dem sozialen Transfer
Quelle: Eurostat
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 30
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Ein Viertel aller älteren Personen in der EU-15 haben eine schlechte Gesundheit Anteil der Bevölkerung, die eine schlechte oder sehr schlechte Gesundheit angeben (EU-15, 2001) 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% 15-24
25-34
35-44 Männer
45-54
55-64
65+
Frauen Quelle: Eurostat
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 31
Veränderung der Lebensformen: Fakten und Konsequenzen ¾ Traditionelle Familienstrukturen lösen sich auf ¾ veränderte Lebensbiographien von Frauen ¾ Trend zum kinderlosen 1-2 Personen Haushalt ¾ Ehe als Vertrag auf Zeit ¾ Gesellschaftliche Sicherheitssysteme verlieren an Bedeutung ¾ Individualisierung der Gesellschaft Konsequenzen / Herausforderungen 1. Reduzierte Sicherungsfunktionen der Familie ausgleichen 2. Neue Formen der gesellschaftlichen Solidarität entwickeln / fördern.
Lions Club 17. Mai 2005 Seite 32
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Einflussfaktoren der Altersvorsorge Demographie E inb ürge ru n g
Arbeitswelt
W and erungsb ilanz
Q ualität d e r A rbe itsplätze
A n zahl R e n tn e r
b e ru flich e Q ualifik atio ne n
S te rbe rate e rw e rb sfä h ige G e b ur te n- B ev ö lke ru n g rate e tc . L e bense rw ar tu n g R ü ck trittsalte r
E influ ss d e r U m fan g d e r Info rm atio nsS chatte nte ch no lo gie w irtsch aft e tc . E n tw ic k lu ng d e r A rbe itszeit
Politik S te llun g d e r Frau e tc . S che id u ngsrate Wohnm ö glich ke ite n W ie d e r ve rh e iratun g B e d eu tun g d e r Fam ilie
Werte / Lebensformen
e tc . W ir tschaftsErw e rbs- w ac hstum qu o te n P ro d uk tivität In te rnatio nale e tc . W ettb ew e rb sfäh igke ite n B e lastu ng m it A rbe its- S te ue rn u nd lo sigke it S o zialab gabe n
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 33
Einflussfaktoren der Altersvorsorge
Politik In
demokratischen Gesellschaften bilden die sozialpolitischen Leistungsversprechen das wichtigste Instrument der Machtsicherung.
Die Konsequenzen: Unterschiedliche politische Vorstellungen verhindern grundlegende Reformen.
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 34
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Agenda 1. Zukunft ist Herkunft: Wurzeln der Sozialstaatsidee 2. Altersvorsorge in einer nach-industriellen Gesellschaft: Probleme und Herausforderungen 3. Löst ein Kapitaldeckungsverfahren die Herausforderungen der Altersvorsorge? 4. Ein Volk tritt in den Ruhestand: Haben wir auf Sand gebaut?
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 35
Moderne Systeme der Altersvorsorge bauen mehrheitlich auf mehreren Säulen auf Altersvorsorge 1. Säule
2. Säule
3. Säule
4. Säule
Existenzsicherung
Sicherung des Lebensstandards
Individuelle Ergänzung
Individuelle Ergänzung
Wohnbevölkerung
Arbeitnehmer
Arbeitnehmer & Unternehmer
Rüstige Rentner
Finanzierung
Umlageverfahren
Kapitaldeckungsverfahren
Kapitaldeckungsverfahren
Entgelt zur Arbeitsleistung
System
Staatlich Obligatorisch Ergänzungsleistungen
Beruflich Obligatorisch Überobligatorisch
Privat Gebunden Frei
Ziel Berücksichtigt
Privat Zusatzeinkommen
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 36
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Anteil der 3 Säulen an einem durchschnittlichen Rentnereinkommen
Erste Säule Zweite Säule Dritte Säule
42 32 26
land 85 5 10
lande 50 40 10
britannien 65 25 10
45 13 42*
* davon 25% Erbwerbseinkommen
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 37
Grundidee des Kapitaldeckungsverfahren (KDV) Höhe des Deckungskapitals
Sparprozess führt zu Zinsertrag b Folge: höhere Leistungen oder tiefere Beiträge b Versicherungsidee zeigt sich im Ausgleich der unterschiedlichen, individuellen Lebenserwartungen
ur ve hm en k na Ein
z. B. Alter 25 „aktive Lebensphase“ Aufbau des Sparkapitals
¾ Garantierung des Zinsertrages ¾ Entwicklung der Lebenserwartung
Zinsertrag
Prämienzahlungen
Problemfelder
¾ Inneffiziente Anlagestrategien als Folge der Regulierung
Abbau des Sparkapitals durch jährliche Rentenzahlungen
Alter 65
Lebensalter
„passive Lebensphase“ Verzehr des Sparkapitals
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 38
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Der Beitrag der Kapitalerträge am Alterskapital wird unterschätzt Vermögensentwickung bei einer Laufzeit von 40 Jahren
200‘000
Bei 6% ist das Endkapital 4.1 x das einbezahlte Kapital
150‘000 4%: 2.5 x 100‘000 2%: 1.5 x 50‘000
Kapitaleinzahlung
Berechnungsgrundlagen 1200 CHF pro Jahr Einzahlung jeweils zu Beginn des Jahres 40 Jahre lang Thesaurierend
Ein „falscher“ Mindestzins führt zu einem Vermögenstransfer zu Lasten der Aktionäre
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 39
Die positive Entwicklung der Lebenserwartung erfordert eine Anpassung des Umwandlungssatzes
Anzahl Jahre
Frauen
24 22
Männer
20 18 16
Umwandlungssatz 7.2%
14
20 16
20 11
20 06
20 01
19 96
19 91
19 86
19 81
12
Die Überlebenswahrscheinlichkeit einer 65jährigen Frau beträgt heute rund 18 Jahre. Der aktuelle Umrechnungssatz geht (für Männer und Frauen) von ca. 14 Jahren aus. Die Lebenserwartung Jahr steigt alle 10 Jahre um ca. 1 Jahr.
Ein „falscher“ Umrechnungssatz führt zu einem Vermögenstransfer zu Lasten der jüngeren Generationen
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 40
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Realökonomisch betrachtet ist jede Finanzierung ein Umlageverfahren
„Aller Sozialaufwand muss immer aus dem Volkseinkommen der laufenden Periode gedeckt werden. Es gibt gar keine andere Quelle und hat nie eine andere Quelle gegeben, aus der Sozialaufwand fliessen könnte, es gibt keine Ansammlung von Fonds, kein ‚Sparen‘ im privatwirtschaftlichen Sinne, es gibt einfach gar nichts anderes als das laufende Volkseinkommen als Quelle für den Sozialaufwand.“ (Quelle: Mackenroth, 1957)
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 41
Auch das Kapitaldeckungssystem hat massive Nebenwirkungen . . .
Das Kapitaldeckungsverfahren ist in höchstem Masse von der Entwicklung des Kapitalmarktes abhängig - dem wird heute zu wenig Rechnung getragen. Der langfristige Anlagehorizont der Vorsorge wird durch den Gesetzgeber künstlich verkürzt. Dies ist unter dem Aspekt der Risikoallokation ineffizient. Mindestverzinsung, Einschränkung der möglichen Anlagen und Bewertungsvorschriften durch den Gesetzgeber führen zu ineffizienten Anlagestrategien. Das internationale Diversifikationspotenzial kann nicht ausgeschöpft werden. Das System ist nicht auf die heutige berufliche Mobilität und Selbstbestimmung ausgerichtet. Der Sicherheitsfonds begünstigt risikoreichere Anlagestrategien, ausgelöst durch das Moral Hazard Problem. Das Kapitaldeckungsverfahren ist nicht immun gegen die Folgen der Alterung der Bevölkerung Reine Kapitalakkumulation ohne im Inland erbrachte Arbeitsleistungen hält ein Vorsorgesystem nicht aufrecht.
Quelle: Kernaussagen der Studie von Prof. Zimmermann
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 42
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Agenda 1. Zukunft ist Herkunft: Wurzeln der Sozialstaatsidee 2. Altersvorsorge in einer nach-industriellen Gesellschaft: Probleme und Herausforderungen 3. Löst ein Kapitaldeckungsverfahren die Herausforderungen der Altersvorsorge? 4. Ein Volk tritt in den Ruhestand: Haben wir auf Sand gebaut?
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Lions Club 17. Mai 2005 Seite 43
Auch in Zukunft wird es in der Schweiz eine umfassende Altersvorsorge geben . . . ¾
Nötig: staatliche, obligatorische, ursachen-unabhängige Grundversorgung Î umfassendere Existenzsicherung
¾
Rentenalter: flexibilisieren und nach oben anpassen
¾
Arbeitsmärkte innovativer und kreativer gestalten
¾
Vorzeitiger Ruhstand: individuell und privat finanziert
¾
Berufliche Vorsorge: aktuelles System flexibilisieren
¾
Systemstrukturen vereinfachen
¾
Entscheidend: intelligente Förderung der Vermögensbildung
¾
Finanzierung: Hände weg von Lohnprozenten
¾
Alternative: Lenkungsabgaben und/oder eidg. Erbschaftssteuer ©I
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