Aktuelles aus der Berufsbildung. DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler

Aktuelles aus der Berufsbildung DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler 2011 1 Modernisierte Ausbildungsberufe (vora...
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Aktuelles aus der Berufsbildung

DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler 2011

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Modernisierte Ausbildungsberufe (voraussichtlich) zum 1. August 2011 • • • • • • • • • • • • • • •

Augenoptiker/in Bootsbauer/in Buchhändler/in Fachkraft für Lederverarbeitung Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice Mediengestalter/in Flexografie Medientechnologe/in Siebdruck zum Medientechnologe/in Druck zum Medientechnologe/in Druckverarbeitung Buchbinder/in Tourismuskaufmann/frau ( für Privat+Geschäftsreisen) Textilgestalter/in im Handwerk Packmitteltechnologe/in Produktdesigner/in (momentan gestoppt) Technische/r Systemplaner/in (momentan gestoppt)

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Packmitteltechnologe/Packmitteltechnologin Struktur des Ausbildungsberufs • Monoberuf mit Wahlqualifikationen • Ausbildung erfolgt an den Lernorten Betrieb und Berufsschule Ausbildungsdauer: 3 Jahre Was ist neu? • •

• •



Die Ausbildungsordnung zum Packmitteltechnologen ist strukturell und inhaltlich neu aufgestellt und bietet den Unternehmen der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie flexible Ausbildungsmöglichkeiten. Das Berufsprofil des Auszubildenden durch die Kombination der Wahlqualifikationen geformt und ermöglicht den Betrieben eine flexiblere Vermittlung verschiedener Verfahren und typischer Spezialqualifikationen der Packmittelproduktion. Die Ausbildungsordnung für "Packmitteltechnologen/in" und die (ehemals "Verpackungsmittelmechaniker/-in") sieht eine Spezialisierung in Richtung der Herstellungsprozesse des Ausbildungsbetriebes bereits vor der Zwischenprüfung vor. In der Wellpappenindustrie erfordert die Ausbildung im Bereich der Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten mehr Ausbildungszeit, als in der Faltschachtelindustrie, die insbesondere auf Entwicklung und Gestaltung von Packmitteln Wert legt. Deshalb ist eine Grundqualifikation in diesem Bereich für alle Auszubildenden verpflichtend, darüber hinaus kann je nach Notwendigkeit des Betriebes der Metallanteil weiter vertieft oder andere Inhalte aus den Wahlqualifikationen vermittelt werden.

Packmitteltechnologe/Packmitteltechnologin Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit • Herstellen verschiedenartiger Packmittelprodukte aus Papier, Karton, Pappe und Kunststoff, • Entwickeln von Packmitteln und Herstellen von Handmustern, • Planen von Produktionsabläufen, • Auswählen produktspezifischer Materialien und Fertigungswege, • Bedienen der Produktionsanlagen zur Herstellung von Packmitteln, • Kontrollieren und Optimieren des Fertigungsprozesses entsprechend den Qualitätsstandards und Hygienevorschriften, • Bedienen von Steuerungen, Regel- und Messeinrichtungen sowie Prozessleitsystemen, • Durchführen von Inspektionen, Wartungen und Instandsetzungen an Produktionsanlagen, • Übernehmen, Transferieren und Konvertieren von Daten unter Nutzung arbeitsplatzbezogener Hard- und Software, • Durchführen von Mess- und Prüftätigkeiten im Rahmen der Qualitätssicherung, • kundenorientiertes Arbeiten selbstständig und im Team, • Beachten von ökonomischen und ökologischen Aspekten, • Kommunizieren mit vor- und nachgelagerten sowie Service-Bereichen zur Optimierung des Produktionsprozesses. 1. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste I: – I.1 Metallbearbeitung, – I.2 Steuerungstechnik, – I.3 Spezielle Fertigungsverfahren, – I.4 Computergestützte Mustererstellung; 2. zwei Wahlqualifikationen aus der Auswahlliste II: – II.1 Stanzformenbau, – II.2 Veredelungstechnik, – II.3 Leitstandtechnik und Inlineproduktion, – II.4 Labor, – II.5 Mechanik und Steuerungstechnik, – II.6 Computergestützte Packmittelentwicklung und Design;

Technischer Produktdesigner/ Technische Produktdesignerin Struktur des Ausbildungsberufs • Beruf mit zwei Fachrichtungen • Gemeinsame Qualifikationen über 12 Monate mit dem neu geordneten Beruf Technische/r Systemplaner/in Ausbildungsdauer: Geplant drei Jahre(falls inhaltlich erforderlich 3,5 Jahre) Die geplanten zwei Fachrichtungen sollen wie folgt heißen: Entwicklung und Gestaltung Entwicklung und Konstruktion Was ist neu? • Die Überprüfung der Qualifikationsanforderungen im Ausbildungsberuf Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin durch das BIBB verdeutlichte den dringenden Überarbeitungsbedarf des Berufsprofils. • Zusätzlich zeigte sich, dass die neu zu formulierenden Inhalte zu großen Überschneidungen mit den Inhalten des Ausbildungsberufes Technische/r Produktdesigner/in führen. • Eine Zusammenführung der Berufe ist daher eine folgerichtige Konsequenz. • Im Zuge dieser Zusammenführung wird es die alte Berufsbezeichnung Technische/r Zeichner/in nicht mehr geben. • Es sollen nun wieder zwei Berufe, jedoch mit neuen inhaltlichen und strukturellen Schnittstellen entstehen: – Technische/r Produktdesigner/in und Technische/r Systemplaner/in. • Beide Berufe werden durch gemeinsame Ausbildungsinhalte von einem Jahr miteinander verbunden. • In dem Beruf "neuen" Technische/r Produktdesigner/in werden im Wesentlichen die Inhalte der Fachrichtungen der Maschinen und Anlagentechnik und der Holztechnik • aus dem Ausbildungsberuf Technische/r Zeichner/in mit dem "alten Beruf" des Technische/r Produktdesigner/in verbunden.

Technischer Systemplaner/ Technische Systemplanerin Struktur des Ausbildungsberufs • Beruf mit 3 Fachrichtungen • Gemeinsame Qualifikationen über 12 Monate mit dem neu geordneten Beruf Technische/r Produktdesigner/in Ausbildungsdauer: Geplant drei Jahre(falls inhaltlich erforderlich 3,5 Jahre) Die geplanten 3 Fachrichtungen sollen wie folgt heißen: Versorgungs- und Ausrüstungstechnik Stahl- und Metallbautechnik Elektrotechnische Systeme Was ist neu? • Die Überprüfung der Qualifikationsanforderungen im Ausbildungsberuf Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin durch das BIBB verdeutlichte den dringenden Überarbeitungsbedarf des Berufsprofils. • Zusätzlich zeigte sich, dass die neu zu formulierenden Inhalte zu großen Überschneidungen mit den Inhalten des Ausbildungsberufes Technische/r Produktdesigner/in führen. • Eine Zusammenführung der Berufe ist daher eine folgerichtige Konsequenz. • Im Zuge dieser Zusammenführung wird es die alte Berufsbezeichnung Technische/r Zeichner/in nicht mehr geben. • Es sollen nun wieder zwei Berufe, jedoch mit neuen inhaltlichen und strukturellen Schnittstellen entstehen: – Technische/r Produktdesigner/in und Technische/r Systemplaner/in. • Beide Berufe werden durch gemeinsame Ausbildungsinhalte von einem Jahr miteinander verbunden. • In dem Beruf Technische/r Systemplaner/in werden im Wesentlichen die Inhalte der "alten" Fachrichtungen Heizungs-, Klimaund Sanitärtechnik und Stahl- und Metallbautechnik aus dem Ausbildungsberuf des Technischen Zeichners mit einer neuen Fachrichtung Elektrotechnische Systeme zusammengefasst.

Entwicklung der Schulabgänger/innen aus allgemeinbildenden Schulen

Prognosen zum künftigen Bedarf und Angebot an Fachkräften 44,7 44,1 42,8 41,1 39,8

40,2

40,2 39,7

Quelle: IAB Kurzbericht 12/2010 vom 24.06.2010

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

Prognosen zum künftigen Bedarf und Angebot an Fachkräften Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung: Angebot: Leicht sinkend bis 2015, beschleunigte Abnahme ab 2015, starke Abnahme von 2020 bis 2035 Bedarf: Bis 2020 etwa konstant, danach steigend

Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung

Fachkräfteangebot

Bereits in den kommenden Jahren wird aber das Neuangebot „immer weniger ausreichen, den Ersatzbedarf zu decken“ (Bott/Helmrich/Schade, 2008, S. 11). Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT): Zukunft von Bildung und Arbeit. Perspektiven von Arbeitskräftebedarf und –angebot bis 2020. IZA Research Report No. 9, 2007

Fachkräftebedarf

Fachkräfteangebot

Fachkräfteangebot

Fachkräftebedarf Tertiärer Bereich: Meister, Techniker, Fachschul-, Hochschulabsolventen

Quelle: Bott, Peter; Helmrich, Robert; Schade, Hans Joachim: Arbeitsmarktprognosen – Trends, Möglichkeiten, Grenzen. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis (BWP), 37. Jg., Heft 3/2008. S. 9-13

Fachkräftebedarf Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung

Pressemitteilung Nr. 414 vom 12.11.2010 Durchschnittliche Kinderzahl je Frau sinkt 2009 leicht auf 1,36 WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, betrug die durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Jahr 2009 in Deutschland 1,36. Damit war die zusammengefasste Geburtenziffer etwas niedriger als 2008 (1,38) und 2007 (1,37). Wie in den vergangenen Jahren ging im Jahr 2009 die durchschnittliche Zahl der Geburten bei jüngeren Frauen zurück, während sie bei den Frauen ab 33 Jahren zunahm. 2009 kamen rund 665 000 Kinder zur Welt, etwa 17 000 weniger als 2008. Dieser Rückgang ist nur zur Hälfte auf das geänderte Geburtenverhalten, wie es in der rückläufigen durchschnittlichen Kinderzahl je Frau zum Ausdruck kommt, zurückzuführen. Zusätzlich ist zu beachten, dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter (zwischen 15 und 49 Jahren) zurückgegangen ist. Im Westen Deutschlands sank die durchschnittliche Kinderzahl von 1,37 im Jahr 2008 auf 1,35 im Jahr 2009. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Jahr 2006. Im Osten Deutschlands lag die durchschnittliche Kinderzahl im Jahr 2009 wie im Vorjahr bei 1,40.

Das Statistische Bundesamt rechnet damit, dass aus Zuwanderung und aus diesem Jahrgang in 15 Jahren (2025) etwa 674.000 Jugendliche resultieren. Zum Vergleich: 2009 wurden registriert: Ausbildungsangebote in BBiG/HwO-Berufen ● betrieblich ● außerbetrieblich, schulisch

593.733 537.447 56.286

Ausbildungsanfänger in den Schulberufen ● berufsfachschulische Ausbildungen ● Berufe des Gesundheitswesens Ausbildungsanfänger in den Hochschulen ● mit deutscher Staatsangehörigkeit ● mit ausländischer Staatsangehörigkeit

168.947 115.113 53.834 422.705 349.637 73.068

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, Bundesinstitut für Berufsbildung; eigene Berechnungen

Lage auf dem Ausbildungsmarkt bleibt angespannt – Krisenjahr 2009 unterboten • • • • • •

- 50.000 Ausbildungsverträgen (2009) - 4.000 Verträge im Wirtschaftsaufschwung 2010 Ausbildungsplatzangebot 580.000 Plätzen drittniedrigsten Stand seit 10 Jahren 84.600 Jugendliche („ausbildungsreif“) fanden keinen Ausbildungsplatz. Zahl der Suchenden übertraf Angebot der offenen Plätze (19.600) um das Vierfache. Erweiterten Angebots-Nachfrage-Relation 89,9 unbesetzten Ausbildungsplätzen exakt 100 Nachfrager gegenüber. • 844.500 Ausbildungsinteressierte(„ausbildungsreif“) die institutionell erfasst wurden – sei es über die einstellenden Betriebe, über die zuständigen Stellen oder über BA, zkT. • „Einmündungsquote Ausbildungsinteressierte“ 66,3%. Jeder 3.an hat keinen Ausbildungsvertrag bekommen. • Von einer entspannten Lage auf dem Ausbildungsmarkt kann also nicht gesprochen werden.

Ausbildungspakt sagt: „Im September 2010 erneut weniger unversorgte Bewerber als unbesetzte Ausbildungsstellen“ Unversorgte Bewerber, unbesetzte Ausbildungsstellen, Differenz Deutschland 30. September 2009 und 2010

DGB: 72.300 Jugendliche, die in Warteschleifen untergebracht worden sind, werden vom Pakt als versorgt gezählt – obwohl sie ausdrücklich noch einen Ausbildungsplatz suchen

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, * Daten mit zkT ** Daten ohne zkT

© Bundesagentur für Arbeit

Leichter Bewerberrückgang Gemeldete Bewerber jeweils von Oktober bis September Deutschland 2008/09, 2009/10

555.500

552.200 - 3.300

28 %

2008 / 2009 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten einschl. zkT

© Bundesagentur für Arbeit

2009 / 2010

Anteil der Bewerber, die mind. ein Jahr vor Berichtsjahr als Bewerber registriert waren*

* Vorjahresvergleich nicht möglich

Zahl der „Altbewerber“ gesunken Anteil der Bewerber, die bereits in Vorjahren mit Unterstützung eine Ausbildungsstelle suchten Deutschland - Daten ohne zkT 2007/08, 2008/09, 2009/10

Bewerber, die in keinem der letzten 5 Jahre Bewerber waren

57,6%

62,1%

64,7%

Bewerber, die in mind. einem der letzten 2 Jahre vor Berichtsjahr Bewerber waren

Altbewerber 42,4%

38,9%

Altbewerber 37,9%

34,6%

Altbewerber 35,3%

31,7%

3,5%

3,3%

3,6%

2007 / 2008

2008 / 2009

2009 / 2010

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten ohne zkT

© Bundesagentur für Arbeit

Bewerber, die 3-5 Jahre vor Berichtsjahr Bewerber waren

1,7% mehr gemeldete Ausbildungsstellen Gemeldete Berufsausbildungsstellen jeweils von Oktober bis September, Vorjahresveränderung Deutschland 2008/09, 2009/10

475.400

86%

14%

483.500

betriebliche Stellen (+4,2%)

außerbetriebliche Stellen (-13,5%)

2008 / 2009 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten ohne zkT

© Bundesagentur für Arbeit

88%

12% 2009 / 2010

Nach wie vor sehr hoher Anteil an außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen im Osten Deutschlands Anteil der außerbetrieblichen an allen gemeldeten Ausbildungsstellen Deutschland nach Bundesländern Oktober 2009 – September 2010

Schleswig-Holstein Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen

Berlin 32,8% Niedersachsen Berlin Brandenburg

Deutschland:

Sachsen-Anhalt

12,0% Nordrhein-Westfalen

West:

9,6% Sachsen

Ost:

22,6%

Thüringen Hessen

Bayern 6,9%

Rheinland-Pfalz

Saarland

Bayern

Baden-Württemberg

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Daten ohne zkT

© Bundesagentur für Arbeit

unter 10% 10 bis unter 15% 15 bis unter 20% 20% und mehr

Erweiterte Angebots-Nachfrage-Relation

Unsere Forderung:

Eine ehrliche Ausbildungsstatistik  Für eine ungeschönte Ausbildungsmarktbilanz - Jugendliche in Warteschleifen sind nicht versorgt 

Junge Menschen, die in Warteschleifen „geparkt“ werden, müssen auch als unversorgte Bewerber geführt werden.



1,5 Millionen Menschen im Alter von 20 – 29 Jahre haben keine abgeschlossene Ausbildung. Das entspricht rund 15 Prozent dieser Altersgruppe.

 Für eine genaue Ausbildungsmarktbilanz mit regionalen und monatlichen Angaben 

Regionalen und monatlichen Daten muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, um einen genauen Überblick über den Vermittlungsstatus Bewerbern zu bekommen. So kann sowohl regional als auch auf Bundesebene rechtzeitig bei der Versorgung Jugendlicher mit Ausbildungsplätzen nachgesteuert werden.

 Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, müssen auch als Bewerber in der Statistik gezählt werden 

Sind sie weiterhin an einer voll qualifizierenden Berufsausbildung interessiert, muss das auch entsprechend zeitnah ausgewiesen werden – unabhängig vom Status, der ihnen von der BA zuerkannt wird.

DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler 2011

Unsere Forderung:

Eine ehrliche Ausbildungsstatistik  Für den Aufbau einer integrierten Ausbildungsmarktstatistik 

Im Mittelpunkt müssen dabei dabei die Schulstatistik für allgemeinbildende und berufliche Schulen und die Statistik der Bundesagentur für Arbeit stehen.

 Für eine bessere Beratung der Jugendlichen 

Die Bundesagentur für Arbeit muss deshalb Strukturen sichern, die eine gute, persönliche Beratung der jungen Menschen ermöglichen.

 Betriebe müssen freie Ausbildungsplätze melden 

Ein Teil der Betriebe tut viel zu wenig dafür, ihre Ausbildungsplatzangebote bekannt zu machen. Ein Angebot, dass niemandem so recht bekannt ist, hilft auch niemandem. Betriebe müssen deshalb zeitnah ihre freien Ausbildungsplätze an die BA melden.

DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler 2011

Rechnerischen Einmündungsquoten in duale Ausbildung und in alternative Bildungsgänge

Teilelemente der Ausbildungsmarktbilanzierung 2010 Bilanzierungsgrößen der früheren Berufsbildungsberichterstattung und des Ausbildungspaktes Ausbildungsplatzangebot

Ausbildungsnachfrage (trad.)

BA-Statistik

BA-Statistik

= Offizielles Ausbildungsplatzangebot: 579.678

= Offizielle Ausbildungsplatznachfrage (trad.): 572.328

= erfolgreich besetztes betriebliches Angebot: 519.030

= erfolgreiche Ausbildungsplatznachfrage: 560.073 = offiziell erfolglose Ausbildungsplatznachfrage: 12.255

= besetztes außerbetriebliches Angebot: 41.043 = offiziell unbesetztes betriebliches Angebot: 19.605

= erfolglose Ausbildungsstellenbewerber, die am 30.09. trotz alternativen Verbleibs weitersuchen : 72.342

= BA-registrierte Ausbildungsstellen: 483.519

= erfolglose Bewerber, die alternativ verbleiben und für die deshalb (zunächst) keine Vermittlung mehr erfolgt 199.782

= nicht BA-registrierte, unbesetzte betriebliche Ausbildungsstellen: Schätzung: 55.000

= nicht BA-registrierte Ausbildungsinteressierte, die in keine Berufsausbildung einmündeten: Schätzung: rd. 80.000

Die Zahlenangaben und Schätzungen beziehen sich auf das Jahr 2010

Entwicklung der Zahl der institutionell erfassten Ausbildungsinteressierten 1992-2010 1.090.000 1.040.000 990.000 940.000 890.000 840.000 790.000 740.000 690.000 640.000 590.000 Fläche: Ausbildungsplatzangebot 540.000 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010

Entwicklung der Einmündungsquote der institutionell erfassten Ausbildungsinteressierten (EQI) in den Jahren 1992-2010

Rechnerische Zahl der angebotenen betrieblichen Berufsausbildungsplätze, die 2007+ 2010 jeweils 100 Ausbildungsinteressierten gegenüberstanden

2010

2007 unter 30 30 – u. 40 40 – u. 50 50 – u. 60 60 – u. 70 70 – u. 80 80 plus

Betriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte Quellen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Betriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte

Rechnerische Zahl der angebotenen Berufsausbildungsplätze, die 2010 jeweils 100 Ausbildungsinteressierten gegenüberstanden

2010

2010 unter 30 30 – u. 40 40 – u. 50 50 – u. 60 60 – u. 70 70 – u. 80 80 plus

Betriebliche Angebote je 100 Ausbildungsinteressierte

Quellen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Angebote insgesamt je 100 Ausbildungsinteressierte

Entwicklung verschiedener Indikatoren zum Ausbildungsstellenmarkt 1992 bis 2010 Zur Erläuterung der Indikatoren siehe auch den BWP-Kurzbeitrag von Gericke/Uhly/Ulrich (2011)

Erweiterte Angebots-Nachfrage-Relation*

Rechnerische Einmündungsquote

* fehlender Wert für 2006 interpoliert

Einmündungsquote der gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber

Quellen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen

Einmündungsquote der institutionell erfassten Ausbildungsinteressierten

Schulreform in Hamburg: Gestaltung der Übergänge

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Die gewerkschaftlichen Reformvorschläge – Allen Jugendlichen eine Ausbildung ermöglichen  Für eine ehrliche Bilanz: erweiterte Angebots-Nachfrage-Relation und integrierte Ausbildungsstatistik

 Belastbar und klare Zielgrößen: Mehr Jugendliche in Ausbildungsverträge, bessere Lage für Altbewerber und junge Migrant/innen

 Tarifverträge nutzen, um jungen Menschen mit schlechten Startchancen zu helfen (z.B. TV FAF in NRW)

 Reform der EQ: Ausrichtung an Zielgruppen und mehr Qualität  Berufsqualifizierende Abschlüsse für alle Jugendlichen und die Verwirklichung des Grundrechts auf Ausbildung

DGB-BVV Abteilung Bildungspolitik und Bildungsarbeit, Thomas Giessler 2010

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Thomas Giessler DGB Bundesvorstand VB 02, Abteilung Bildungspolitik Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Tel: +49.30.24060-310 Mail: [email protected] Literaturhinweise: Ulmer, Philipp; Ulrich, Joachim Gerd (Hrsg.)(2008): Der demografische Wandel und seine Folgen für die Sicherstellung des Fachkräftenachwuchses (Wissenschaftliche Diskussionspapiere, Heft 106). Bonn: Bundesinstitut für Berufsbildung. Beicht, Ursula (2009): Verbesserung der Ausbildungschancen oder sinnlose Warteschleife? Zur Bedeutung und Wirksamkeit von Bildungsgängen am Übergang Schule - Berufsausbildung (BIBB Report 11/09). Bielefeld: W. Bertelsmann. Krekel, Elisabeth M.; Ulrich, Joachim Gerd (2009): Jugendliche ohne Berufsabschluss. Handlungsempfehlungen für die berufliche Bildung (Kurzgutachten). Berlin: Friedrich-Ebert-Stiftung. .

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