Adama-Pressespiegel. April 2015

Adama-Pressespiegel April 2015 Pflanzen passen sich an Stickstoffgehalt an Je weniger Stickstoff im Boden ist, desto effizienter wird er von den Pfla...
Author: Axel Maier
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Adama-Pressespiegel April 2015

Pflanzen passen sich an Stickstoffgehalt an Je weniger Stickstoff im Boden ist, desto effizienter wird er von den Pflanzen genutzt. Dies haben Wissenschaftler verschiedener französischer Forschungsinstitute in Zusammenarbeit mit tschechischen Kollegen ermittelt. Dabei untersuchten sie die Schlüsselrolle des Proteins NRTI.1, das es den Pflanzen ermöglicht, ihre Umwelt wahrzunehmen. Es befindet sich in der Wurzelzellmembran der Pflanzen und stellt sicher, dass Nitrat im Boden erkannt und zu den Wurzeln transportiert wird. Das Protein erlaubt es den Pflanzen zu bestimmen, ob die Bodenzone, in die die Wurzel während des Wachstums eindringt, stickstoffreich oder -arm ist. Außerdem führt es zu Veränderungen im Aufbau des Wurzelsystems, der Entwicklung weiterer für den Nitrattransport zuständiger Proteine und der Ausprägung verschiedener Gene. Die Untersuchungen sind vor allem interessant, um Pflanzen zu identifizieren, die mit niedrigen Stickstoffmengen zurechtkommen, so das französische Agrarforschungszentrum Inra. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse in der Zeitschrift Nature Plants. (La France Agricole, 13. März 2015) EU verlängert Zulassung für 14 Wirkstoffe Die Europäische Kommission hat für 14 Wirkstoffe die Zulassungsverlängerung bis zum 31. Juli 2018 bestätigt. Es handelt sich um die Herbizide Beflubutamid, Metribuzin und Glufosinat, die Fungizide Captan, Propamocarb, Dimethomorph und Folpet und die Insektizide Dimethoat, Fipronil, Ethoprophos, Formetanat, Methiocarb, Phosmet und Pirimiphos-Methyl. Hierdurch soll genug Zeit zur Verfügung gestellt werden, um die Wiederzulassungs-Verfahren abzuschließen. (Agropages.com, 27. März 2015)

Wissenschaftler zeigen Vielfalt des Weizengenoms Wissenschaftler der Kansas State University/USA haben nach zweijähriger Forschungsarbeit die erste Haplotyp-Karte von Weizen veröffentlicht. Damit zeigen sie die genetische Varianz der weltweit verfügbaren Weizensorten auf. 62 Weizenlinien wurden in die Studie einbezogen, und zwar sowohl moderne als auch Landsorten. Dabei fanden die Forscher 1,6 Millionen Genorte, an denen sich die einzelnen Sorten unterscheiden. (TheCropSite.com, 27. März 2015 Rattenplage auf britischen Betrieben Großbritanniens Landwirte erleben zurzeit die größte Rattenplage seit mindestens sechs Jahren. Als Grund wird vor allem der vergangene außergewöhnlich milde Winter angegeben. In Kombination mit der guten Futterverfügbarkeit sorgte dieser dafür, dass die Tiere viel seltener in der Umgebung von Gebäuden angetroffen wurden, wo man sie hätte bekämpfen können. (Farmers Weekly, 6. März 2015) Über 50 neue Pflanzenschutzmittel in Japan zugelassen Die japanischen Behörden haben 2014 über 50 Produkte auf der Basis von neun neuen Wirkstoffen zugelassen. Bei den Wirkstoffen handelt es sich um das Fungizid Ametoctradin, das Biofungizid Bacillus amyloliquefaciens, das Insektizid Cyantraniliprol, das Bioinsektizid Matarhizium anisopliae, die parasitoide Wespe Bathyplectes anurus, den Käfer Propylea japonica sowie die Herbizide Flufenacet, Fenoxasulfon und Pyroxasulfon. (Agrow.com, 25. März 2015)

Adama-Pressespiegel 4/2015

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Brasilien: Biologische Pflanzenschutzmittel führen Schattendasein In Brasilien sind 107 biologische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft zugelassen. Dabei handelt es sich um 78 mikrobiologische Produkte (Pilze, Viren, Bakterien), 7 Pheromone und 22 makrobiologische Produkte – Parasiten, Predatoren und Parasitoide. Laut dem brasilianischen Verband für biologische Pflanzenschutzmittel, ABBBC, ist die Zulassung der Mittel äußerst langwierig. Da die Nachfrage aber groß sei, gebe es am Markt mittlerweile zahlreiche nicht zugelassene Produkte mit unzureichender Wirkung. Zudem bemängelt der Verband das fehlende Wissen von Handelsunternehmen zum Einsatz biologischer Wirkstoffe. Da Mikroorganismen nur langsam wirken, würden die Landwirte häufig an deren Wirkung zweifeln. Auch die unzureichende Qualität der nicht zugelassenen Produkte, die unter der Hand verkauft werden, wirke sich negativ auf das Image aus. Laut ABBBC müsste die Produktion biologischer Pflanzenschutzmittel in großem Maßstab entwickelt werden, um die steigende Nachfrage zu befriedigen. (Agropages.com, 19. März 2015)

WHO stuft fünf Pflanzenschutzmittel als krebserregend ein Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation WHO, hat das Herbizid Glyphosat sowie die Insektizide Diazinon und Malathion als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Laut der beteiligten Wissenschaftler bestehen „begrenzte Hinweise“ für einen Zusammenhang zwischen den drei Wirkstoffen und dem Auftreten von Blutkrebs und Non-Hodgkin-Lymphomen beim Menschen. Für Malathion wird zudem die Gefahr von Prostatakrebs, für Diazinon die Gefahr von Lungenkrebs genannt. Die Insektizide Tetrachlorvinphos und Parathion wurden als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Für beide Wirkstoffe bestehen in zahlreichen Ländern bereits Ausbringungsverbote bzw. -einschränkungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR, hat die Beurteilung der WHO kritisiert. Es empfiehlt eine Bewertung des IARC-Berichts durch die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA. (La France Agricole, 27. März 2015; Agrow.com, 8. April 2015)

Wissenschaftler entdecken Gen, das Krankheitsresistenz fördert Wissenschaftler der Universität Wageningen/Niederlande und des Sainsbury Laboratory in Norwich, Großbritannien, haben in einer wild wachsenden Kartoffelsorte aus Südamerika ein Gen entdeckt, das Resistenz gegen die Kraut- und Knollenfäule fördert. Das Gen wirkt auf das Protein Elicitin und senkt so die Wahrscheinlichkeit, dass das Pathogen die Resistenz durchbricht. Das Forscherteam hat hierfür über einen Zeitraum von zehn Jahren das Keimgewebe verschiedener Wildpflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse untersucht. (Crop Protection Monthly, 31. März 2015)

EU lässt drei Biozide zu Die EU hat drei weitere Biopestizide für die Nutzung als Insektizid zugelassen. Es handelt sich um Alpha-Cypermethrin, Bacillus sphaericus 2362, Serotyp H5a5b, Strang ABTS1743 und Bacillus thuringiensis ssp. israelensis, Serotyp H14, Strang SA3A. Die Zulassungen treten zum 1. Juli 2016 in Kraft. (Agrow.com, 9. April 2015)

Biodiesel aus Fisch-Abfällen Brasiliens halbstaatliches Mineralölunternehmen Petrobas produziert Biodiesel aus Tilapia-Rückständen. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben bis zum Jahresende monatlich rund 15 Tonnen Abfall von 300 Fischproduzenten kaufen, die Tilapia züchten. Zurzeit wird das Fischöl mit anderen Komponenten wie Sojaöl gemischt, um daraus Biokraftstoff herzustellen. Petrobas will auch den Einsatz weiterer Quellen, etwa von Salzwasserfischen, prüfen, sobald diese lokal verfügbar sind. Rohstoffe für die Biodieselproduktion dürfen nicht importiert werden; zudem hat sich das Unternehmen im Rahmen seines Sozialprogramms verpflichtet, nur mit regionalen Kleinproduzenten zusammenzuarbeiten. (UndercurrentNews.com, 18. März 2015) Adama-Pressespiegel 4/2015

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Frankreich klopft Grenzwerte für nitratsensible Zonen fest Frankreich hat seine Gesetzgebung für nitratsensible Zonen festgezurrt. Nach einer kürzlich erschienenen Verordnung wird nun der Schwellenwert landesweit bei 18 Milligramm/Liter festgelegt. Ab diesem Wert gelten Oberflächengewässer als eutroph bzw. von Eutrophierung bedroht, was ihre Einstufung als nitratsensible Zone nach sich zieht. (La France Agricole, 13. März 2015)

Neues Protein entdeckt, das Wurzelwachstum beeinflusst Ein internationales Wissenschaftlerteam hat ein neues Protein mit Namen PUB4 entdeckt, das die Zellteilung in Wurzelspitzen reguliert. Das Pflanzenwachstum erfordert eine präzise Koordination zwischen Zellteilung und -ausdifferenzierung. Das Wachstum findet hauptsächlich im Meristemgewebe der Pflanzen statt. Im Wurzelmeristem unterliegen die Stammzellen einer asymmetrischen Zellteilung, um neue Stammzellen, aber auch neue Meristemzellen zu bilden, die sich zu neuem Gewebe entwickeln. Die molekularen Prozesse, die das Wurzelmeristem steuern, sind bisher im Vergleich zu denen des Sprosses wenig bekannt. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Pflanzen mit einem fehlerhaften PUB4-Protein ungewöhnlich lange Wurzeln produzierten. Diese Wurzeln enthielten eine erhöhte Zahl an Stamm-, Meristem- und anderen Wurzelgewebezellen, zudem wiesen sie eine verzögerte Zellteilung auf. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass PUB4 eine entscheidende Rolle in der Wurzelentwicklung spielt. (AgProfessional.com, 1. April 2015)

Großbritannien: Pflanzenschutzmittelausbringung nur noch mit Sachkundenachweis Die britische Agrarzeitung Farmers Weekly erinnert ihre Leser daran, dass sie ab dem 26. November 2015 Pflanzenschutzmittel nur noch legal ausbringen können, wenn sie über ein entsprechendes Zertifikat verfügen. Die bisherige Regelung sieht vor, dass jeder Anwender, der vor dem 31. Dezember 1964 geboren ist, Pflanzenschutzmittel ohne einen entsprechenden Sachkundenachweis ausbringen darf, sofern er entsprechend ausgebildet ist. Nach dem 26. November 2015 ist ein Sachkundenachweis für alle Anwender obligatorisch. (Farmers Weekly, 6. März 2015)

Durchbruch in der Varroa-Milben-Forschung Eine Gruppe europäischer Bienenzüchter hat die erste Generation von Honigbienen gezüchtet, die Varroa-Milben aufspüren können. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Züchtung gesünderer, Varroa-resistenter Bienen, so die international zusammengesetzte Arista Bee Research Foundation. Die Varroa-Milbe bohrt ein Loch in die Panzerung der Bienen und schwächt sie, indem sie Blut saugt. Zudem dringen durch dieses Loch Viren und Bakterien in den Bienenkörper ein, so dass die Biene erkrankt und am Ende meistens stirbt. Unbehandelte Kolonien sind häufig nach zwei Jahren komplett vernichtet. Die neu gezüchteten Bienen können die Milben erkennen und die befallene Brut beseitigen. (SeedWorld.com, 17. März 2015) Lila Tomaten und rosafarbene Ananas bald im Supermarkt-Regal? Nach Äpfeln, die nach dem Anschneiden nicht mehr braun werden, könnten pinkfarbene Ananas die nächsten gentechnisch veränderten Früchte sein, die in den USA zugelassen werden. Die von Del Monte entwickelten Früchte enthalten Lycopin, ein Antioxidans, das den Tomaten ihre rote Farbe verleiht und eine Rolle in der Krebsprävention spielen könnte. Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium hat die Einfuhr gestattet, nun steht noch die Zulassung über die Lebensmittel-Überwachungsbehörde FDA aus. Ein britisches Unternehmen will in den USA die Zulassung für den Anbau und Verkauf einer lilafarbenen Tomate mit erhöhten AnthocyanGehalten beantragen. Diese Inhaltsstoffe finden sich sonst in Blaubeeren und sollen Studien zufolge die Gefahr von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen senken. Auch hier muss die FDA noch grünes Licht für die entsprechende Verwendung gesundheitsbezogener Angaben geben. (The New Zealand Herald, 2. April 2015) Adama-Pressespiegel 4/2015

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Multiple Herbizidresistenzen auf dem Vormarsch Multiple Resistenzen oder Kreuzresistenzen von Unkräutern gegenüber zwei, drei oder vier Kategorien von chemischen Verbindungen nehmen zu. Dies geht aus einem Bericht der Universität Missouri/USA hervor. Danach besitzen mindestens 84 Kulturen in 66 Ländern Konkurrenzunkräuter mit einer Form von Herbizidresistenz gegenüber einem oder mehreren Wirkstoffen. Von den 25 bekannten herbizidbedingten Wirkungen auf Unkräuter werden 22 bei einem oder mehreren von 155 verschiedenen Herbiziden durch Resistenz beeinflusst. Weltweit wurden 437 Einzelfälle von Herbizidresistenz bestätigt. (Agropages.com, 17. März 2015) Gute Aussichten für britische Braugerstenproduzenten Der Braugerstenmarkt entwickelt sich zunehmend zu einem Nischenmarkt. Dies bietet Chancen für britische Produzenten auf die Weltmarktführerschaft, meinen britische Analysten. Im vergangenen Jahr ist die weltweite Gerstenproduktion um fünf Prozent gesunken. Als Grund wird der zunehmend attraktivere Maisanbau angegeben. In der EU und vor allem auch in Großbritannien besitze die Kultur nach wie vor einen bedeutenden Marktanteil, so Brenda Mullen von der britischen Home Grown Cereals Authority, HGCA. In Großbritannien soll die Braugerstenproduktion 2014/15 zum zweiten Mal in Folge bei rund 7 Millionen Tonnen liegen, wovon 2 Millionen Tonnen in den Export gehen können. Für die kommende Saison wird eine Erntesteigerung vorausgesagt. Der aktuelle Wechselkurs (Pfund/US-Dollar) begünstige die Verkäufe am Weltmarkt. (Farmers Weekly, 20. März 2015) Brasilien lässt gentechnisch veränderten Eukalyptus zu Brasilien ist das erste Land weltweit, das den kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Eukalyptus-Bäume zulässt. Die Bäume haben in Anbauversuchen Ertragserhöhungen von 20 Prozent gegenüber herkömmlichen Sorten gezeigt. Zudem sollen die ersten Ernten bereits nach 5,5 Jahren statt nach 7 Jahren möglich sein. Damit könnte die benötigte Fläche zur Deckung des entsprechenden Holzbedarfs bis zum Jahr 2050 um 13 Prozent reduziert werden. (PulpandPaperCanada.com, 15. April 2015)

Frankreichs Ölsaatenfläche geht zurück Frankreichs Ölsaaten-Vermehrungsfläche wird zur Ernte 2015 zwischen 23.000 und 24.000 Hektar betragen und damit gegenüber dem Vorjahr um rund 8.000 Hektar sinken, meldet der nationale Verband der Ölsaatenvermehrer, Anamso. Am stärksten betroffen sind Sonnenblumen, gefolgt von Raps. Zuwächse lassen sich nur bei Soja verzeichnen. (La France Agricole, 13. März 2015)

EU-Studie: Neonicotinoide gefährden nicht nur Bienen Der weit verbreitete prophylaktische Einsatz von Neonicotinoid-Insektiziden hat „ernste Auswirkungen“ auf eine ganze Reihe von Nutzinsekten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des europäischen Zusammenschlusses der Wissenschaftsakademien, EASAC. Der Fokus auf Honigbienen habe den Blick auf die anderen Nutzinsekten verstellt, so der Bericht. Nach dem Anwendungsverbot verschiedener Neonicotinoide durch die EU-Kommission im Jahr 2013 hat der EASAC 13 Experten versammelt, um die wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema auszuwerten, darunter über 100 Untersuchungen der vergangenen zwei Jahre. Danach hat der NeonicotinoidEinsatz nicht nur zum Bienensterben geführt, sondern auch zum Verlust von Hummeln, Schwebfliegen, Schmetterlingen und Motten. Während Honigbienen durch ihre Koloniestruktur einen Puffer gegen den Verlust von Arbeitsbienen hätten, treffe dies für andere Arten nicht zu. Es gebe „eindeutige wissenschaftliche Beweise“ für subletale Wirkungen niedriger, über einen längeren Zeitraum wirkender Neonicotinoid-Dosen auf Nichtziel-Organismen. Hier müsse die EU tätig werden, mahnen die Autoren des Berichts. (Agrow.com, 14. April 2015)

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Kanada gibt O.K. für Glyphosat Die kanadische Pflanzenschutzmittel-Zulassungsbehörde PMRA hat die weitere Zulassung des Herbizids Glyphosat befürwortet – mit der Auflage zusätzlicher Maßnahmen zur Verminderung von Umwelt- und Gesundheitswirkungen. Die Neubewertung wurde in Zusammenarbeit mit der US-Umweltbehörde EPA durchgeführt und schloss auch Tenside und den Metaboliten Aminomethylphosphonsäure ein. Die PMRA kommt zu dem Schluss, dass eine Umweltgefährdung oder eine Gesundheitsgefährdung des Menschen durch Glyphosat unwahrscheinlich ist, wenn die Anwendungshinweise beachtet werden. Eine Gefahr sei ausgeschlossen, wenn der Gewichtsanteil von Talgalkylaminethoxylat im Endprodukt 20 Prozent nicht überschreitet. Dieses Tensid ist in Glyphosat – wie in verschiedenen anderen Herbiziden – als Zusatzstoff enthalten, um das Eindringen der Substanzen über die Zellwand zu erleichtern. (Agrow.com, 15. April 2015)

Mais mit Resistenz gegen Fusariumfäule entdeckt In einer Studie der Universität Los Baños in den Philippinen wurden bei der Untersuchung von 43 Maislinien zwölf mit Resistenz gegen Fusariumfäule entdeckt. Davon zeigten drei Linien eine besonders ausgeprägte Resistenz. Diese Sorten sollen nun als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen und für die Zucht resistenter weißer Maissorten dienen. Fusariumfäule ist in tropischen und subtropischen Regionen weit verbreitet. In den Philippinen ist Mais neben Reis das wichtigste Grundnahrungsmittel, wobei laut Schätzungen rund 14 Millionen Philippinos Weißmais bevorzugen. Im Rahmen der Forschung wurde auch eine verlässliche Methode zum Erkennen von Fusariumfäule entwickelt. (SeedWorld.com, 2. April 2015)

Brüssel sagt Xylella fastidiosa den Kampf an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hat sich für ein striktes Überwachungssystem zur Bekämpfung des Feuerbakteriums Xylella fastidiosa ausgesprochen. Das Bakterium tritt seit 2003 in Italien auf und hat dort vor allem in Apulien Hunderte Hektar Olivenbäume vernichtet. Auch Wein und Zitrusfrüchte sind gefährdet, bei Letzteren ruft das Bakterium den gefürchteten Zitrus-Krebs hervor. (La France Agricole, 27. März 2015)

Weniger Mais und mehr Soja in den USA Laut der Ende März 2015 veröffentlichten Agrarstatistik des US-Landwirtschaftsministeriums wird die Maisanbaufläche in den USA in diesem Jahr um zwei Prozent auf 36,1 Millionen Hektar sinken. Dies wäre ein Rückgang zum dritten Mal in Folge und zudem die niedrigste Anbaufläche seit 2010. Dafür soll die Sojafläche mit einem einprozentigen Wachstum auf 34,2 Millionen Hektar einen Rekordwert erreichen. Für Weizen wird ein Rückgang um 3 Prozent auf 22,4 Millionen Hektar vorhergesagt. Die Baumwollfläche soll um 13 Prozent auf 3,86 Millionen Hektar sinken. (USDA, 31. März 2015) Brasilianische Wissenschafter wollen Pflanzenschutzmitteleinsatz halbieren Brasilianische Wissenschafter haben vorgeschlagen, den Pflanzenschutzmitteleinsatz im Sojaanbau durch integrierte Pflanzenschutzmaßnahmen zu halbieren. Nach Angaben des nationalen Forschungsverbands Embrapa setzten die brasilianischen Sojaproduzenten in der Saison 2013/14 insgesamt 140 Millionen Liter Insektizide ein, was einem Wert von rund 2,5 Milliarden US-Dollar entspreche. Eine Studie im Bundesstaat Paraná in der Saison 2013/14 habe gezeigt, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz durch integrierte Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen im Vergleich zu konventionellen Maßnahmen um die Hälfte gesenkt werden konnte. So sank die Zahl der Anwendungen von durchschnittlich 5 auf 2,6 und die Kosten von 100 Millionen US-Dollar wurden auf 49 Millionen US-Dollar heruntergefahren. Zudem stiegen die Erträge um 3 Prozent. (Agrow.com, 16. April 2015)

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Den Kartoffelkäfer mit RNA-Interferenz bekämpfen Kartoffelkäfer haben in den meisten Anbauregionen keine natürlichen Feinde, so dass sie in der Regel mit Insektiziden bekämpft werden. Doch haben die Schädlinge mittlerweile gegen eine Vielzahl von Mitteln Resistenzen entwickelt. Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam und für chemische Ökologie in Jena haben nun gezeigt, dass Kartoffeln mit Hilfe der RNA-Interferenz (RNAi) gegen Fraßschäden geschützt werden können. Dafür veränderten sie die Kartoffelpflanzen mit Hilfe gentechnischer Methoden so, dass in ihren Chloroplasten doppelsträngige RNA (dsRNA) akkumuliert werden kann, die auf die Gene des Kartoffelkäfers einwirkt. RNA-Interferenz wird von Pflanzen, Pilzen und Insekten genutzt, um bestimmte Viren abzuwehren. Während der Infektion übertragen viele Viren ihre genetische Information in Form von dsRNA in die Wirtszellen. Die Nachbildung der viralen RNA führt zu hohen Mengen an dsRNA, die vom RNAi-System des Wirtes erkannt und in kleinere RNA-Fragmente (small interfering RNAs, siRNAs) geteilt wird. Diese Fragmente werden von der Zelle genutzt, um die fremde RNA aufzuspüren und zu zerstören. In den Untersuchungen wurden KartoffelkäferLarven mit Kartoffelblättern gefüttert, deren Chloroplasten durch RNAi entsprechend verändert worden waren. Die Mortalitätsrate lag nach fünf Tagen bei 100 Prozent. (Phys.org, 30. März 2015) Bienensterben in Frankreich besorgniserregend Die ungünstigen Witterungsbedingungen im vergangenen Jahr haben die Mortalitätsraten der Bienen in Frankreich drastisch erhöht. Je nach Region lagen sie bei 50 bis 80 Prozent. Dadurch ist auch die Honigproduktion die bisher niedrigste im Land – sie lag 2014 bei gerade einmal 10.000 Tonnen; vor fünf Jahren waren es noch 32.000 bis 33.000 Tonnen, so der französische Bienenzuchtverband Unaf. Die Imker kritisieren die Regierung, da sie das von ihnen geforderte Ausbringungsverbot für Neonicotinoide nicht unterstützt habe. Zudem fordert der Verband eine nationale Strategie zur Bekämpfung der 2005 nach Frankreich eingewanderten Hornisse Vespa velutina. (La France Agricole, 27. März 2015)

Sieben Prozent weniger Winterweizen in England und Wales Die aktuelle Winterweizenfläche liegt in England und Wales um sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau. Wie die Home Grown Cereals Authority meldet, war am 1. Dezember auf 1,687 Millionen Hektar Winterweizen ausgesät; im Sommer 2014 wurde die Kultur von 1,818 Millionen Hektar geerntet. Unverändert ist die Wintergersten- und Ölsaatenfläche mit 371.000 bzw. 633.000 Hektar. Die bestellte Haferfläche ging um 23 Prozent auf 85.000 Hektar zurück. (Farmers Weekly, 6. März 2015)

Aggressiver Kraut- und Knollenfäule-Erregerstamm in Spanien entdeckt Wissenschaftler des baskischen Instituts für Agrarforschung und -entwicklung haben erstmals den Stamm Blue13 (13_A2) der Kraut- und Knollenfäule in Spanien ermittelt. Der Blue13-Strang von Phytophthora infestans ist der aggressivste Genotyp, der zurzeit in Europa bekannt ist. Dabei fanden die Forscher zwei Varianten des Strangs, die mit dem bisher in Europa beschriebenen Typen nicht übereinstimmen. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie aus der sexuellen Rekombination der beiden Typen A1 und A2 hervorgegangen sind. (Crop Protection Monthly, 31. März 2015) Frankreich will Biodiversitäts-Verlust stoppen Die französische Nationalversammlung hat Ende März 2015 in erster Lesung einen Gesetzesentwurf zum Schutz der Biodiversität angenommen. Darin sind sowohl Maßnahmen zur Vermeidung von Biodiversitäts-Verlusten als auch Kompensationsmöglichkeiten festgeschrieben. Landwirte könnten künftig Zahlungen für das Bereitstellen von Ökosystem-Dienstleistungen erhalten. (La France Agricole, 27. März 2015)

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Australien bestätigt Azinphosmethyl-Zulassung Die australische Pflanzenschutzmittel- und Veterinärbehörde APVMA hat den Revisionsprozess zum Organophosphat-Insektizid Azinphosmethyl abgeschlossen und die Zulassung bestätigt. Das Mittel wird in Australien im Obst- und Nussanbau eingesetzt, vor allem zur Bekämpfung des Apfelwicklers (Cydia pomonella) und der hellbraunen Apfelmotte (Epiphyas postvittana). (Agrow.com, 25. März 2015)

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