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Dr. Peter Spateneder Realschule am Judenstein 1. Sitzung des Studienseminars Geschichte 2015/2017 vom 23.09.2015 EINFÜHRUNGUND STUNDENAUFBAU UNTERR...
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1. Sitzung des Studienseminars Geschichte 2015/2017 vom 23.09.2015

EINFÜHRUNGUND STUNDENAUFBAU UNTERRICHTSVORBEREITUNG KOMPETENZEN UND LERNZIELE

Theorie

gelungene Seminarausbildung

Praxis

1. EINFÜHRUNG 1.1. Ausblick auf Verlauf und Ziele der Seminarausbildung 1.1.1. Verlauf und Termine  1. und 2. Woche Hospitationen  Bis Allerheiligen Lehrversuche (LV) in wechselnden Klassen  Ab Allerheiligen zusammenhängender Unterricht (ZU) in festen Klassen bis zum Halbjahr, etwa 6 Stunden  1. PLP Ende Januar  Im zweiten Halbjahr weiterhin ZU mit zusätzlichen Klassen, etwa 10 Stunden, evtl. auch eigenverantwortlicher Unterricht  Ab dem zweiten Halbjahr Unterrichtsgänge möglich  2. PLP meist im Mai 1.1.2. Ziele laut Ausbildungsplan: Die Heranbildung von Kompetenzen (vgl. den ausbildungsplan05 auf der Homepage, S.16 des Skripts)  Fachwissenschaftliche Kompetenz  Didaktisch-methodische Kompetenzen 1

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 Bewertungs- und Beratungskompetenzen  Personale Kompetenzen

Diese Ziele bilden sich in den drei Beurteilungsfeldern ab:  Unterrichtskompetenz  Pädagogische Kompetenz  Handlungs- und Sachkompetenz

1.2. Die Homepage des Studienseminars Geschichte 1.2.1. Die Seite wird nicht mehr gepflegt 1.2.2. Adresse: www.studienseminar.info, Benutzer: „referendar“, Passwort: „amjudenstein“ für geschützte Materialien 1.2.3. Die Seite bietet unter anderem Literaturhinweise, Formularvordrucke, Ausbildungspläne, Ausbildungsvorschriften, Adressen, eine kommentierte Linkliste, nützliche Materialien, einen aktuellen Reader von Seiten, die (nicht nur) für unser Fach nützlich sind. 1.2.4. Die Seite ist „work in progress“ und lebt mithin von Ihrer Mitarbeit (Materialien, Hinweise, Links, Aktualisierungen usw.)

2. VORBEREITUNG EINER STUNDE 2.1. Fachwissenschaftliche Stoffsicherung 2.1.1. Benutzung von  Schulbüchern  Handbüchern, z.B.  Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte  Spindler, Handbuch der bayerischen Geschichte  Nipperdey, Deutsche Geschichte  Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte  usw.  Zeitschriften, z.B.  Geschichte lernen  Praxis Geschichte  Damals  Geo Epoche  usw. 2.1.2. Spezialliteratur, soweit möglich: neueste Titel  Nutzen Sie die Uni

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2.1.3. Einführungen, Überblickdarstellungen (nützliche Reihen: Beck Wissen, rororo, Geschichte Kompakt etc.) 2.1.4. Veröffentlichung und Homepage der bpb und der blz: oft wertvolle Literatur und Material, Sonderpreise für wichtige Veröffentlichungen 2.1.5. Literatur zur Geschichtsdidaktik (vgl. Literaturhinweise auf Homepage) Zur Vorbereitung eines Lehrversuchs ist es nicht ausreichend, sich nur auf Schulbücher zu stützen. Es muss qualifizierte Fachliteratur herangezogen werden. 2.2. Stoffauswahl In unserem Fachlehrplan lassen sich vier vorrangige didaktische Aufgaben des Geschichtsunterrichts unterscheiden, die sich jeweils einer der vier großen Lernzielkategorien zuordnen lassen. Sie sollten Stoffauswahl und didaktische Reduktion lenken. 2.2.1. Wissen (  kognitive Lernziele) Die Schüler sollen sich ein historisches Grundwissen aneignen und Kenntnis von den historischen Vernetzungen erlangen. 2.2.2. Können und Anwenden (  Instrumentelle Lernziele) Die Schüler sollen über fachspezifische Methoden verfügen und diese anwenden können, um sich aus historischer Perspektive mit aktuellen Ereignissen auseinanderzusetzen. 2.2.3. Produktives Denken und Gestalten (  Pragmatische Lernziele) Die Schüler sollen historisches Denken in Zusammenhängen entwickeln und dabei unterstützt werden, sich in ihrer Gegenwart zurechtzufinden. 2.2.4. Wertorientierung (  Affektive Lernziele) Die Schüler sollen dazu angeleitet werden, die Werte unserer Kultur zu achten und die anderer Kulturen zu verstehen; sie sollen zu verantwortungsvollen Haltungen in unserer Gesellschaft veranlasst werden.  Letztlich sollte immer der Bildungsgehalt einer Stunde entscheidend für die Stoffauswahl sein!

3. KOMPETENZEN STATT LERNZIELE – KOMPETENZEN UND LERNZIELE! 3.1. Aktuell findet durch die didaktische Entwicklung und durch den Lehrplanplus ein Paradigmenwechsel statt. Die Lernzielorientierung wird durch eine Kompetenzorientierung ersetzt. 3.2. Wir unterscheiden fünf große Kompetenzbereiche: 3.2.1. Sachkompetenz

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Anhand zentraler Begriffe, Daten, Namen und Zusammenhänge erwerben die Schülerinnen und Schüler eine fachterminologische und chronologische Grundlage historischen Bewusstseins, die die Vergangenheit in ihrer Gesamtheit gliedern hilft und das Verständnis für zeittypische wie langfristige Strukturen vertieft. Transferierbares und anschlussfähiges Wissen ist zugleich Voraussetzung und Ergebnis quellenbasierten Arbeitens an historischen Themen.“ 3.2.2. Methodenkompetenz „Sie umfasst die Fähigkeit zur kritischen Analyse von Quellen, Darstellungen und abstrakten Visualisierungen mit Hilfe historischer Arbeitstechniken. Dazu gehört auch die Präsentation der Ergebnisse von historischen Recherchen in sachrichtigen Narrationen unterschiedlicher Art (Referaten, Geschichtserzählungen, Ausstellungen, Plakate etc.) sowie die kritische Nutzung gedruckter und digitaler Medien.“ 3.2.3. Urteilskompetenz „Sie beinhaltet die Fähigkeit, zu argumentativ gestützten Sach- und Werturteilen zu kommen sowie kritisch mit eigenen und fremden historischen Sinnbildungen umzugehen.“ 3.2.4. Orientierungskompetenz „Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz eröffnen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich in Gegenwart und Zukunft zu orientieren, indem sie ihr Denken und Handeln auf historische Erfahrungen beziehen und das eigene Weltbild auch vor dem Hintergrund interkultureller Erfahrungen hinterfragen. So können sie Maßstäbe für ihr Handeln entwickeln und ihr Leben selbstbestimmt und mündig gestalten.“ 3.2.5. Narrative Kompetenz (eigene Narrationen bilden, mediale Narrationen analysieren) „Sach-, Methoden- und Urteilskompetenz eröffnen den Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit, historische Zusammenhänge zu erkennen, zu verstehen und als Geschichte darzustellen. Diese Darstellungen unterschiedlicher Form (mündlich, schriftlich oder andere Kommunikationsformen) sind Ausdruck eines angewandten Geschichtsbewusstseins und befähigen die Schülerinnen und Schüler auch zur Teilnahme am öffentlichen Diskurs über Geschichte.“

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Das Kompetenzstrukturmodell aus dem LehrplanPlus

Es gibt eine Opposition zwischen Lernzielen und Kompetenzen, beide ergänzen sich! Kompetenzen zeigen sich vor allem in der „Anwendung“ von Wissen. Kompetenzen beziehen sich meist auf an mehreren Unterrichtseinheiten erworbenen Fertigkeiten.

4. INHALT EINER STUNDE 4.1. Formulierung von Lernzielen/Kompetenzen 4.1.1. Art und Anspruch (z.B. kognitive Lernziele von unterschiedlicher Qualität) des Lernziels durch Verwendung aussagekräftiger Verben spezifizieren, zum Beispiel: lernen, erkennen, begreifen, verstehen, bewusst werden, Empathie entwickeln, nachvollziehen usw. (vgl. dazu die Liste Verben zur Lernzielformulierung auf der Homepage)

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4.1.2. Medium/Methode angeben, mittels dessen das Lernziel erreicht werden soll, zum Beispiel: Schüler lernen anhand einer Quelleninterpretation das politische System Athens kennen  Am Beispiel im Anhang überprüfen 4.1.3. Ergänzungen speziell zur Formulierung von Kompetenzen  „Schüler sollen“ vermeiden  „Können-Probe“  Darf sich nicht im bloßen Wissen erschöpfen  Optimal: man kann angeben, WOZU der Schüler etwas können soll  Optimal: beschreibt ein beobachtbares, operationalisierbares Verhalten  Beispiel Sachkompetenz: Schüler ordnen ihr Wissen um die politischen und ethnischen Strukturen der Balkankrise in die Geschichte dieser Region bis heute ein.  Beispiel Methodenkompetenz: Schüler erklären Schaubilder zu historischen Zusammenhängen auf nachvollziehbare Weise und erstellen einfache Schaubilder selbst, um geschichtliche Sachverhalte sinnvoll zu visualisieren.  Beispiel Orientierungskompetenz: Schüler charakterisieren politische Mittel, Motive und Ziele radikaler politischer Gruppierungen in der Gründungsphase der Weimarer Republik, um zu begreifen wie gefährdet die Durchsetzung demokratischer Grundsätze sein kann.  Beispiel Urteilskompetenz: Schüler zeigen durch den Vergleich mit ihrer eigenen Gegenwart sowie dem Kaiserreich gesellschaftliche, technische und kulturelle Aspekte auf, an denen sich in den Zwanziger Jahre bereits die Entfaltung der Moderne ablesen lässt.  Beispiel Narrative Kompetenz: Schüler stellen einen Zusammenhang her zwischen der ideologischen Überhebung der Europäer und dem Unrecht, das den kolonialisierten Völker geschah.

4.2. Themenformulierung Wenn möglich in problematisierter Form, z.B. als Frage: Gab es eine Stunde Null? War Friedrich II ein aufgeklärter Herrscher? Karl der Große als Vater Europas? Wie kam es zum Ersten Weltkrieg? Versailles – Schmach oder Chance?

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5. STRUKTUR EINER STUNDE 5.1. Hauptphasen des klassischen Unterrichtsmodells (=Artikulation des Unterrichts) 5.1.1. Einstieg 5.1.2. Themenformulierung 5.1.3. Erarbeitung 5.1.4. Sicherung 5.1.5. Transfer/Bewertung  Eine klare Idee, wie solche Geschichtsstunden strukturiert sind, gibt das Schema „Grundstruktur einer klassischen Geschichtsstunde“ im Anhang, S.10  Weitere Unterrichtskonzepte finden sich im Schema „Lehr-Lern-Konzepte“ im Anhang, S. 11 5.2. Aufbau der schriftlichen Stundenverlaufsplanung 5.2.1. Einteilung in vier Bereiche: Phase – Inhalts- und Aktionsebene – Methode – Medien 5.2.2. In der Rubrik Phase wird unterteilt in:  Einstieg respektive Problematisierung  Themafixierung  Erarbeitung (mit Teilzielangaben)  Sicherung  Transfer, Gegenwartsbezug, Regionalbezug usw.  Hausaufgabe  Puffer  Überleitung 5.2.3. Um ein Gefühl für die zeitliche Stundenplanung zu bekommen, ist anzuraten, die einzelnen Unterrichtsphasen zunächst mit einer Zeitangabe zu versehen. 5.2.4. Im Skript sollten die Lernziele den entsprechenden Erarbeitungs- und Sicherungsphasen jeweils klar sichtbar zugeordnet sein. 5.2.5. Vgl. zur Orientierung auf der Seminar-Homepage zum Download: - Grundstruktur einer klassischen Geschichtsstunde - Musterskript eines Lehrversuchs (Klöster als Orte der Bildung und Wissenschaft) 5.3. Abkürzungen 5.3.1. In der Rubrik Methode/Aktionsform einigen wir uns auf folgende Abkürzungen:  Einzelarbeit EA  Impuls IMP  Partnerarbeit PA  Diskussion DIS  Gruppenarbeit GA  Schülervortrag SV  Lehrervortrag LV  Präsentation PRS  Unterrichtsgespräch UG  Rollenspiel RS  Lehrerfrage LF

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5.3.2. In der Rubrik Medien einigen wir uns auf folgende Abkürzungen  Tafel TA  Film  Buch BU  Bild  Beamer BEA  Arbeitsblatt  Audio AU  Heft

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FI BI AB HE

6. UNTERLAGEN IM SKRIPT ZU EINEM LEHRVERSUCH 6.1. Deckblatt (allgemeiner Kopf, Thema, Lernziele), verwenden sie bitte das auf der Homepage bereitgestellte Deckblatt Lehrversuch zum Download. 6.2. Medien 6.3. Literatur 6.4. Stundenverlaufsplanung (Zuordnung der Lernziele zu jeweiliger Erarbeitung und Sicherung) 6.5. Anhang, dazu gehören alle verwendeten Medien, Tafelbild (leer und ausgefüllt), Arbeitsblätter (leer und ausgefüllt), sonstiges Material. Das Material muss vollständig sein.  vgl. dazu auf der Homepage: Musterskript eines Lehrversuchs (Klöster als Orte der Bildung und Wissenschaft) zum Download  Das Skript muss formal richtig und ordentlich sein (Rechtschreibung, Ausdruck)  Bitte das Skript klammern Exkurs: Anmerkungen zum Prozedere bei Lehrversuchen  Lehrversuche sind wie Lehrbeispiele für alle Studienreferendare der Geschichte verpflichtend, vgl. ansonsten den Aushang zum Thema (auch im Anhang)!  Ihre Lehrversuche werden vollständig (inklusive Filme, Audios, ppp etc.!) in einem Ordner des Schulnetzwerks archiviert. Verwenden sie dazu den Ordner Seminar/Geschichte/Lehrversuche auf dem Laufwerk public. Richten Sie einen Unterordner mit ihrem Namen ein und wählen Sie sprechende Namen für die Lehrversuche  Die anderen Referendare erhalten zu Beginn des Lehrversuchs ein Verlaufsskript samt Lernzielen und Tafelbild in ausgedruckter Form ohne die sonstigen Materialien. Der Seminarlehrer erhält das vollständige Skript mit allen Materialien als Ausdruck.  Zu jedem Lehrversuch gehört eine Besprechungsstunde, deren Termin wird zusammen mit dem des Lehrversuchs vereinbart.

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7. ALLGEMEINE HINWEISE FÜR DIE ERSTEN STUNDEN  Beschränken Sie die Erarbeitungsphase auf etwa 35 Minuten, halten Sie einen Zeitpuffer       

und einen Notausstieg bereit. Achten Sie besonders auf eine klare Struktur des Tafelbildes und der Arbeitsblätter. Schüler sollten „auf einen Blick“ verstehen, was sie zu tun haben Formulieren Sie deshalb die Arbeitsaufträge auf den Arbeitsblättern so klar und eindeutig wie nur irgend möglich. Beschränken Sie sich im Tafelbild auf das Wichtigste, Schüler schreiben langsam Reduzieren Sie die Länge der zu lesenden Texte, konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste! Verzichten Sie zu Beginn auf Gruppenarbeiten! Stellen Sie sich vor, beginnen Sie aber dann zügig und straff zu unterrichten (dazu müssen Sie gut organisiert sein) Verwenden Sie in der ersten Stunde keinen Beamer, wenn Sie die Technik nicht sicher beherrschen

8. WARUM GIBT ES GESCHICHTSUNTERRICHT? 8.1. Realistische komplexe Zusammenhänge analysieren Geschichte lernen und lehren heißt, bestimmte Fragen an soziale und gesellschaftliche Konstellationen zu stellen, die zeitlich schon vergangen sind. Deshalb schult Geschichte das Verständnis von realistischen komplexen gesellschaftlichen, politischen und sozialen Zusammenhängen. Der Schüler übt sich darin, eine historische Situation in ihren vielfältigen Bedingtheiten gleichsam multikausal zu verstehen. 8.2. Identität entsteht durch Geschichte Jeder Mensch hat ein Anrecht auf seine Geschichte. Wer seine persönliche Vergangenheit verliert, hat keine Identität. Analog hat er ein Anrecht auf die Geschichte seines persönlichen Lebensraumes und seiner Gegenwart. Identität kann sich nur ausbilden, wenn ein Mensch Geschichte hat. Deshalb gibt ein zutiefst menschliches Bedürfnis die eigene Geschichte zu erfahren. Beispiel Schule: Jede Schule hat ihre eigene Geschichte und ihre eigene Tradition. Unverwechselbare Schulidentität wird nicht entstehen, wenn diese Geschichte vergessen wird, sondern wenn ihre Kontinuitäten und Traditionen weitergepflegt und ggf. behutsam verändert und der Zeit angepasst werden. Dann kann eine Schule auch ihren Schülern ein Angebot zur Identität machen: „Wir sind Judensteiner.“ 8.3. Nur wer weiß, wo er herkommt, kann den richtigen Weg in die Zukunft finden. Der Mensch kann nur dann sinnvoll seine Gegenwart und seine Zukunft gestalten, wenn er seine Vergangenheit kennt. Nur so kann sinnvoll Neues für die Zukunft gestaltet werden – ansonsten wird jede Entwicklung beliebig. 8.4. „The Danger of a single Story“ 9

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9. GESCHICHTE - PAUKFACH ODER DENKFACH? 9.1. Unterrichtspraktische Denkansätze -

Was ist mit Denkfach überhaupt gemeint? Geschichtsunterricht jenseits von Stoffvermittlung? Wie geht das? Ist die Kultur der Leistungserhebung im Fach Geschichte ein Hindernis? Ist die chronologische Vorgehensweise ein Hindernis? Wie können wir realistische Problem-Settings im Fach Geschichte herstellen? etc.

9.2. Warum Geschichte? - Leitfragen -

Warum unterrichten Sie Geschichte, welche Rechtfertigung hat das Fach für Sie an der Schule? Was zeichnet für Sie guten Geschichtsunterricht aus? Welche übergeordneten Bildungsziele verfolgen Sie mit Ihrem Geschichtsunterricht? Welche Kompetenzen können Sie durch Ihren Geschichtsunterricht schulen? Warum wollen Sie Geschichtslehrer werden?

10.LITERATURHINWEISE ZUR FACHSITZUNG













Günther-Arndt, Hilke (Hg.): Geschichtsmethodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 2007, S.63ff., 87ff. Günther-Arndt, Hilke (Hg.): Geschichtsdidaktik. Praxishandbuch für die Sekundarstufe I und II, Berlin 32005, S.173ff. Sauer, Michael: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik, Kallmeyer-Verlag, Seelze 2001, S.79ff. Bergmann, Klaus, Kuhn, Annette, Rüsen, Jörn, Schneider, Gerhard, Handbuch der Geschichtsdidaktik, Kallmeyer-Verlag, Seelze 51997, S. 457ff. Mayer, Ulrich, Pandel, Hans-Jürgen, Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Methoden im Geschichtsunterricht, Wochenschau-Verlag, Schwalbach 2004, S. 561ff. Barricelli, Michele, Lücke, Martin (Hg.): Handbuch Praxis des Geschichtsunterrichts, Schwalbach/Ts. 2012.

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Grundstruktur einer klassischen Geschichtsstunde

Phasen Einstieg

Thema

Erarbeitung Erarbeitung Lernziel 1 Sicherung Lernziel 1

Erarbeitung Lernziel 2 Sicherung Lernziel 2

Erarbeitung Lernziel 3 Sicherung Lernziel 3

Transfer, Antwort, Bewertung, Fazit

Hausaufgabe

Denkbare Methoden

Mögliche Funktionen

Zitat, Quelle, Geschichtserzählung, Karikatur, AV-Impuls usw.

Motivation, Beruhigung, Anregung, aber vor allem: Problemaufriss, Fragestellung entwickeln

in Form einer Frage, als Problemstellung im Tafelbild festhalten

Problematisierung (Spannungsbogen beachten)

Didaktische Grundsätze: 

Visualisierung



Multiperspektivität



Gegenwartsbezug



Regionalbezug



Personifizierung



Alteritätserfahrung



Handlungsorientierung



usw.

Rückgriff auf Eingangsfrage Stellungnahme durch Schüler, Gegenwartstransfer, Aufdecken des ethischen Gehalts, Fremdverstehen anbahnen, Schüler bewerten Inhalte

Verallgemeinerung der Problematik Variantenreichtum (kreative und kognitive Aufgaben)

Schülerorientierung, d.h. Schüler erarbeiten die Inhalte! Lernzielsicherung und -kontrolle 1

Lernzielsicherung und -kontrolle 2

Lernzielsicherung und -kontrolle 3

Bewerten, Beurteilen, Entscheiden, allg. Bildungsziele im Blick haben

Vertiefung, langfristige Sicherung der Lernziele

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Aus: Günther-Arndt, Hilke, Geschichts-Methodik, 2007, S. 22 12

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Das Kultusministerium hat festgestellt, dass die Stundentafel gestrafft werden muss, Geschichte soll einstündig werden. Ihnen fällt die Aufgabe zu, Herrn Spaenle zu überzeugen, dass Geschichte dreistündig werden muss. Überlegen Sie sich deshalb Folgendes: Welche Bedeutsamkeit hat der Geschichtsunterrichts? Was macht guten Geschichtsunterricht aus? Warum brauchen wir Geschichtsunterricht? Welche Nutzen und Vorzüge bietet der Geschichtsunterricht? Erstellen Sie eine Mindmap!

Das Kultusministerium hat festgestellt, dass die Stundentafel gestrafft werden muss, Geschichte soll einstündig werden. Ihnen fällt die Aufgabe zu, Herrn Spaenle zu überzeugen, dass Geschichte dreistündig werden muss. Überlegen Sie sich deshalb Folgendes: Welche Bedeutsamkeit hat der Geschichtsunterrichts? Was macht guten Geschichtsunterricht aus? Warum brauchen wir Geschichtsunterricht? Welche Nutzen und Vorzüge bietet der Geschichtsunterricht? Erstellen Sie eine Mindmap!

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Das Kultusministerium hat festgestellt, dass die Stundentafel gestrafft werden muss, Geschichte soll einstündig werden. Ihnen fällt die Aufgabe zu, Herrn Spaenle zu überzeugen, dass Geschichte dreistündig werden muss. Überlegen Sie sich deshalb Folgendes: Welche Bedeutsamkeit hat der Geschichtsunterrichts? Was macht guten Geschichtsunterricht aus? Warum brauchen wir Geschichtsunterricht? Welche Nutzen und Vorzüge bietet der Geschichtsunterricht? Erstellen Sie eine Mindmap!

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