2015 und Sommersemester 2015

Jahresbericht Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015 Jahresbericht WINTERSEMESTER 2014/2015 BIS EINSCHLIEßLICH SOMMERSEMESTER 2015 Diese...
Author: Emma Schneider
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Jahresbericht Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015

Jahresbericht

WINTERSEMESTER 2014/2015 BIS EINSCHLIEßLICH SOMMERSEMESTER 2015

Dieser Bericht enthält Angaben über den Bestand und die Entwicklung der Hochschule Kempten über den Zeitraum Wintersemester 2014/2015 bis einschließlich Sommersemester 2015.

Herausgeber:

Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten HOCHSCHULLEITUNG Bahnhofstraße 61 87435 Kempten Tel. 0831 2523-0 Fax 0831 2523-305 E-Mail: [email protected] Internet: www.hs-kempten.de

Redaktion:

PR & Kommunikation Sybille Adamer, Jessica Jack

Druck:

Hausdruckerei

Auflage:

100

Inhaltsverzeichnis Bericht des Präsidenten ..................................................................................................................... 4 Bericht des Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung.......................................................... 11 Bericht des Vizepräsidenten für Lehre und Qualitätsmanagement................................................. 55 Berichte aus den Fakultäten ............................................................................................................ 58 Fakultät Betriebswirtschaft .......................................................................................................... 58 Fakultät Elektrotechnik ................................................................................................................ 70 Fakultät Informatik ....................................................................................................................... 79 Fakultät Maschinenbau ................................................................................................................ 89 Fakultät Soziales und Gesundheit ................................................................................................ 99 Fakultät Tourismus ..................................................................................................................... 102 Bericht aus dem allgemeinwissenschaftlichen Bereich (AW-Fächer) ............................................ 113 Bericht der Professional School of Business & Technology (Weiterbildung) ................................. 116 Berichte der Verwaltungsreferate ................................................................................................. 119 Kommunikation und Studienberatung ....................................................................................... 119 International Office .................................................................................................................... 133 Personalamt ............................................................................................................................... 145 Studienamt ................................................................................................................................. 147 Technisches Amt mit Zentraler Betriebswerkstatt .................................................................... 151 Bericht aus den Zentralen Einrichtungen ....................................................................................... 154 Bibliothek ................................................................................................................................... 154 Verwaltungs-IT ........................................................................................................................... 159 Berichte spezieller Funktionsträger ............................................................................................... 163 Bericht der Frauenbeauftragten ................................................................................................ 163 Förderkreis für die Hochschule Kempten e. V. .......................................................................... 166 Anhang ........................................................................................................................................... 167

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Präsident

Bericht des Präsidenten Prof. Dr. Robert F. Schmidt Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten versteht sich als weltoffene Hochschule des Allgäus mit einer praxisnahen, interdisziplinär ausgerichteten sowie international- und zukunftsorientierten Hochschulausbildung. Entsprechend diesem Leitbild agierte die Hochschulleitung zielorientiert, praxisnah, innovativ und interdisziplinär, um als Hochschule der Region entsprechend ihrer gesetzlichen Aufgabe die Studierenden auf eine berufliche Tätigkeit vorzubereiten, welche die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und wissenschaftlicher Methoden erfordert. HOCHSCHULLEITUNG Die Aktivitäten der Hochschulleitung waren gekennzeichnet von einem vertrauensvollen, kooperativen Miteinander mit allen Fakultäten, zentralen Einrichtungen, Gremien und studentischen Vereinigungen. Die Sicherung eines hohen Qualitätsanspruchs und Anwendungsbezugs in der Lehre und Forschung, die Förderung der Internationalisierung sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern waren stets Leitprinzip ihrer Führungstätigkeit. Im Berichtszeitraum war die Hochschulleitung in folgender Zusammensetzung tätig: Prof. Dr. rer. pol. Robert F. Schmidt, Präsident, Prof. Dr.-Ing. Frank Niemeier, Vizepräsident für Lehre und Qualitätsmanagement, Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung, sowie Christian Herrmann, Kanzler. In der Regel tagte die Hochschulleitung wöchentlich in einem Jour fix. Am 11. November 2014 wählte der Hochschulrat Herrn Prof. Dr. Robert F. Schmidt zum vierten Mal in das Amt des Präsidenten der Hochschule Kempten. Mit einem einstimmigen Votum würdigte er seinen breiten Erfahrungsschatz und seine Erfolge bei der Weiterentwicklung der Hochschule. Insgesamt hatten sich für die zuvor öffentlich ausgeschriebene Position 14 Personen beworben. Bereits im Jahr 2002 wurde Professor Schmidt zum Rektor der Hochschule gewählt. 2006 und 2009 stellte er sich erfolgreich zur Wiederwahl. Die weitere fünfjährige Amtszeit des Präsidenten begann am 15. März 2015. Am 14.07.2015 fanden die Wahlen der Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung, für Lehre und Qualitätsmanagement sowie erstmalig für den neuen Bereich Internationalisierung und Weiterbildung statt. Damit verbunden war die strategische Neuausrichtung und Optimierung der Aufgabengebiete der Vizepräsidenten. Mit einem einstimmigen Wahlergebnis zur Wiederwahl in die fünfte Amtsperiode würdigte der Hochschulrat die hervorragende Tätigkeit des amtierenden Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung, Herrn Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp. Ebenfalls einstimmig gewählt wurde Herr Prof. Dr.-Ing. Dirk Jacob als neuer Vizepräsident für Lehre und Qualitätsmanagement. Er löst zum 01. Oktober 2015 Prof. Dr.-Ing. Frank Niemeier im Amt ab, der nicht mehr zur Wahl antrat. Mit überwältigender Mehrheit wählte der Hochschulrat Frau Prof. Dr. phil. Mechtild Becker als neue Vizepräsidentin für Internationalisierung und Weiterbildung. Die Tätigkeit der Hochschulleitung im Berichtszeitraum war insbesondere von der weiteren Umsetzung der Ausbauplanung in personeller und räumlicher Hinsicht geprägt. Darüber hinaus galt es die im Frühjahr 2014 unterzeichnete Fortschreibung der Zielvereinbarungen mit dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst 2014–2018 inhaltlich auszugestalten und umzusetzen. Im Zentrum der Aktivitäten standen dabei die im Ergebnis intensiver strategischer Überlegungen zur Profilschärfung der Hochschule gefassten Maßnahmen zur Umsetzung der individuellen Ziele Forschung und Entwicklung, Internationalisierung und Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationsstruktur.

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Präsident Mit großem Engagement nahm sich die Hochschulleitung den von der Staatsregierung aufgelegten Programmen „wissenschaftsgestütztes Struktur- und Regionalisierungskonzept zur Stärkung des ländlichen Raums“ sowie der „Zukunftsstrategie Bayern Digital“ an. Die Entwicklung neuer, dualer und weiterbildender Studienangebote sowie die Anpassung der Strukturen an den Ausbau der Hochschule waren weitere Schwerpunktthemen der Hochschulleitung. ZIELVEREINBARUNGEN Die Maßnahmenkataloge zur Verstetigung des Ausbauprogramms, der Umsetzung der hochschulpolitischen Zielvorgaben, wie systematische Verbesserung der Qualität der Lehre verbunden mit der Erhöhung der Studienerfolgsquote, Maßnahmen zur Steigerung des Frauenanteils bei den Neuberufungen und in den Hochschulgremien, verstärkter Ausbau der Internationalisierung wurden zielorientiert und erfogreich umgesetzt. Internationalisierung Mit der Etablierung eines neuen, dritten Vizepräsidentenamtes für Internationalisierung und Weiterbildung ergriff die Hochschulleitung eine wegweisende Maßnahme für den Ausbau der Internationalisierung der Hochschule. Sie ist Teil der Konkretisierung der internationalen Strukturen an der Hochschule auf der Basis der offiziellen Internationalisierungsstrategie. Sprachkurs-Stipendien, interkulturelle Trainings, durchgängig zweisprachige Beschilderung des Campus, Beteiligung am Staff Exchange Program und Bereitstellung von finanziellen Mitteln zur Internationalisierung der Verwaltung im Rahmen eines Drei-Jahres-Programms stellen weitere wesentliche Maßnahmen zur Zielerreichung dar. Einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg der Internationalisierung beschreitet die Hochschule mit der Planung zur Einrichtung eines zentralen Sprachenzentrums in Verbindung mit dem bereits bestehenden AW-Zentrum. Damit verbunden ist u. a. die Zielstellung, durch Ausbau von Sprachenzertifizierungsangeboten die Attraktivität der Hochschule für in– und ausländische Studierende zu erhöhen. Mit Dienstleistungsangeboten für die Fakultäten sollen darüber hinaus die vorhandenen und neuen Sprachangebote vernetzt und synergetisch zusammengeführt werden. Die Projektgruppe Internationalisierung der Hochschule, eine Arbeitsgruppe aus Professoren mit exzellenter Fachexpertise, befasste sich bereits erfolgreich mit der Erarbeitung des Konzepts zur Realisierung des Vorhabens. Mit der Planung einer Summer School beschreitet die Hochschule einen weiteren Weg in Richtung Internationalisierung. Stetig ausgebaut wurde der Anteil englischsprachiger Vorlesungen. Besonders hervorzuheben sind dabei die beachtlichen Erfolge der Professional School of Business and Technology. Im Juni 2016 erhielt der MBA (Master of Business Administration) „International Business Management & Leadership“ die internationale EPAS-Akkreditierung. Mit der Verleihung des Qualitätszertifikats EPAS-Akkreditierung durch die European Foundation for Management Development (EFMD), eine der wichtigsten Akkreditierungseinrichtungen in den Wirtschaftswissenschaften, erwarb der MBA ein international anerkanntes Gütesiegel, das ihn nachhaltig am internationalen Weiterbildungsmarkt platziert. Er steht seit dem im direkten Wettbewerb mit namhaften internationalen MBAs. Deutschlandweit erzielten bisher nur fünf MBAs das Gütesiegel, in Bayern erhielt der Kemptener Master bisher als einziger diese Auszeichnung. Interdisziplinäre Forschung und Entwicklung Konsequent arbeitete die Hochschulleitung an der stetigen Verbesserung und Sicherung der finanziellen, personellen und räumlichen Rahmenbedingungen zur Umsetzung ihres politischen Forschungs- und Entwicklungsauftrags sowie als Partner der Region. Sie beschäftigte sich mit neuen Anträgen zu Forschungsprojekten im Rahmen von Programmen der Europäischen Union, des Bundes und des Freistaats Bayern. So konnte sich die Hochschule u. a. mit zwei Forschungsvorhaben im Rahmen des staatlichen Programms in Bayern zur Förderung der angewandten Forschung und Entwicklung an Hochschulen für den Förderzeitraum 2015-2017 unter der Vielzahl der Mitbewerber behaupten und Fördermittel in Höhe von insgesamt 260 Tsd. Euro bzw. 590 Tsd. einwerben. Mit Nachdruck verfolgte die Hochschulleitung die Weiterführung der Grundfinanzierung der Technologietransferzentren des Technologie Netzwerk Allgäu. Beantragt wurde die Verlängerung der in 2016 ablaufenden 5-jährigen Finanzierung der Standorte Kaufbeuren und Memmingen.

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Präsident Im Rahmen der HRK-Forschungslandkarte meldete die Hochschule die Forschungsschwerpunkte „Fertigungs- und Automatisierungstechnik“, „Health Care Management“ sowie „Energieeffiziente Mobilitätssysteme“. Um die bestehenden Forschungsaktivitäten effizient und sichtbar auszubauen, analysierte die Hochschule ihre laufenden Forschungsprojekte analog den Kriterien der HRK. Im Ergebnis der damit verbundenen Profilbildung konnten fünf voneinander fachlich klar abgegrenzte Forschungsschwerpunkte definiert werden. Gemäß seiner gesetzlichen Aufgabe bestätigte der Senat die Schwerpunkte „Energiesysteme und Energietechnik“, „Vernetzte Mobilität und Fahrzeugtechnik“, „Fertigungs- und Automatisierungstechnik“, „Health Care Management“ sowie „Innovative Lehr- und Lernformen“. Sie bewirken eine erhebliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit durch effiziente Bündelung und Sichtbarmachung der vorhandenen Fachexpertisen, auch im Rahmen der internen Strukturierung in Instituten, Kompetenzzentren und Forschergruppen. Intensiv arbeitete die Hochschulleitung an einem Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Voraussetzungen für das Kollegium bei der Durchführung von Drittmittelprojekten an der Hochschule. Ins Leben gerufen wurde eine eigene Hochschul-Schriftenreihe, als „Aushängeschild“ der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten an der Hochschule. Hier erhalten Kollegen und wissenschaftliche Mitarbeiter eine öffentlichkeitswirksame Plattform, um Tagungen, Symposien, Dissertationen und Forschungsberichte gezielt zu publizieren. Entsprechend den Zielvorgaben zur Stärkung des Wissens- und Technologietransfers einschließlich der Förderung der Verwertung von Hochschulerfindungen erarbeitete und verabschiedete die Hochschulleitung ein Strategiepapier zur effizienten Sicherung und Nutzung des geistigen Eigentums der Hochschule (IP-Strategie). Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationsstrukturen Im Rahmen der Weiterentwicklung der Informations- und Kommunikationsstrukturen standen im Berichtszeitraum u. a. die Konsolidierung und Weiterentwicklung des Identity-AcessManagements an. Weitere Handlungsfelder ergaben sich zu den Themen IT-Sicherheit und dem weiteren Ausbau der Netzstruktur. Darüber hinaus erfolgte im Sommersemester der Anschluss der Hochschule an Shibboleth, einer hochschulübergreifenden Authentifikations- und Autorisierungs-Infrastruktur (AAI) für Webanwendungen. Zusammenarbeit der schwäbischen Hochschulen Der Hochschulleitung war es stets ein wichtiges Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen den drei schwäbischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften weiter zu manifestieren. Dies gelang ihr u. a. mit der zunehmenden Nutzung des Veranstaltungsorts Hochschulschloss Illertissen für Workshops und Seminare im Form von Weiterbildungsveranstaltungen des nichtwissenschaftlichen Personals sowie verschiedener Netzwerkveranstaltungen wie bspw. dem Netzwerktreffen der Deutschlandstipendiaten. Darüber hinaus befasste sich die Hochschulleitung mit dem weiteren Ausbau des im Rahmen des Aktionsplans demografischer Wandel 2011 eingerichteten Technologienetzwerks BayerischSchwaben mit den Forschungsfeldern Ressourceneffizienz und Health Care Management. WISSENSCHAFTSGESTÜTZTES STRUKTUR- UND REGIONALISIERUNGSKONZEPT Ziel aller strukturpolitischen Aktivitäten der Hochschulleitung ist es, einen substanziellen und nachhaltigen Beitrag zur Lösung aktueller und zukünftiger Herausforderungen der Gesellschaft als Hochschule der Region Allgäu zu leisten. Wettbewerb „Partnerschaft, Hochschule und Region“ Auf Basis des wissenschaftsgestützten Struktur- und Regionalisierungskonzepts des Freistaats entschlossen sich die schwäbischen Hochschulen, sich mit einem Verbundantrag am landesweiten Wettbewerb „Partnerschaft, Hochschule und Region“, Kernelement des Struktur- und Regionalisierungskonzepts, zu beteiligen. Unter großem Zeitaufwand und besonderem persönlichen Engagement erarbeitete die Hochschulleitung gemeinsam mit den HAWs Augsburg und Neu-Ulm

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Präsident ein duales Studienkonzept mit den extramuralen, digitalen Lernorten Memmingen und Nördlingen. Ziel war es u. a. erwerbstätigen und weiterbildungswilligen jungen Menschen neue „digitale Lernorte in der Region“ und „extramurale Studienorte“ zu eröffnen, um Begabungspotenziale vor Ort zu erschließen und nachhaltig zu fördern. Im Anschluss einer erfolgreich abgeschlossenen Grundlagenqualifikation erhalten die Studierenden die Möglichkeit, das Studium vor Ort in Teilzeit oder an einer der Stammhochschulen fortzusetzen. Der Antrag berücksichtigt darüber hinaus die Entwicklung und Erprobung neuer didaktischer Konzepte für komplette Studiengänge. Die Kommunen Memmingen und Nördlingen sowie die Unternehmen der Region unterstützen das Vorhaben u. a. mit der Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten. Der Antrag wurde bayernweit als einer der besten bewilligt. Initiative „Bayern Digital“ Im Rahmen des Wettbewerbsprogramms „Digitaler Campus Bayern“ definierte die Hochschule Kempten gegenüber dem Staatsministerium ihre Fachexpertise insbesondere für den Ausbau von Forschungs- und Lehrkapazität im Bereich Cyber Security. Das Thema tangiert neben den Lehrinhalten wie bspw. IT-Sicherheit und IT im Gesundheitswesen weitgehend alle Forschungsfelder der Hochschule. Die Hochschulleitung installierte eine Arbeitsgruppe zur Erhöhung des ITAnteils im Lehrbetrieb sowie der Entwicklung neuer IT-Studienangebote. Erfreulicherweise verfügt die Hochschule bereits über ein Lehrangebot in den Schlüsselfeldern vernetzte Mobilität, Energie, Produktionstechnik, Gesundheitsinformatik und IT-Sicherheit. Wissenschaftspolitisch begründete Priorisierungsvorhaben - Studienfeld „Gesundheit und Generationen“ Die Genehmigung des ersten Studiengangs „Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege“ im neuen, innovativen Studienfeld „Gesundheit und Generationen“ stellte einen Meilenstein für die Entwicklung der Hochschule und der Region in diesem Bereich dar. Verbunden mit einem großen Lob für den ausgezeichneten Antrag erfolgte die Genehmigung in kurzer Zeit. Insgesamt bewilligte das Staatsministerium für das Studienfeld fünf Professorenstellen sowie eine Referentenstelle. Ein ganz herzlicher Dank ergeht an Herrn Ministerialdirigent Zwirglmaier für die Unterstützung beim Aufbau des Studienfelds. AKTUELLE HOCHSCHULENTWICKLUNG Die Steigerung der Effizienz der Hochschulverwaltung durch Prozessoptimierung war ein weiteres durchgängiges Anliegen der Hochschulleitung. Mit der Umwandlung des Referats Kommunikation und Studienberatung/Career Service in die Referate Hochschulkommunikation sowie Beratung und Service vollzog die Hochschulleitung eine erste strukturelle Maßnahme zur Optimierung des Studienberatungs- und Serviceangebots. Intensiv beschäftigte sich die Hochschulleitung in konstruktiver Zusammenarbeit mit den Fakultäten mit der weiteren Konkretisierung der inhaltlichen Themen des Hochschulentwicklungsplans als zentrales Instrumentarium und Leitbild für das zukünftige prozessoptimierte Wirken der Organisationseinheiten unter Verwendung anerkannter Qualitätsstandards. Die Entwicklungsarbeit stand stets im kausalen Zusammenhang mit den Ergebnissen von Profilierungsworkshops, den Analyseergebnissen einer Personalumfrage sowie der EFQM-Selbstbewertung. Mission des Hochschulentwicklungsplans: Wir entwickeln Persönlichkeiten, wir bilden Netzwerke, wir bieten innovative und internationale Lehre und Weiterbildung, interdisziplinäre Forschung und Entwicklung, sowie eine integrative Gestaltung des Lern- und Arbeitsorts an. Im Ergebnis der mehrjährigen konsequenten Arbeit am Aufbau und der Umsetzung eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements konnte an sechs Professoren sowie drei Mitarbeiterinnen und sieben Mitarbeiter aus der Verwaltung und den Zentralbereichen der Hochschule das Zertifikat zum Excellence-Assessor der European Foundation for Quality Management (EFQM) übergeben werden. Die Prozess- und Qualitätsmanagerinnen erwarben damit ein wichtiges Instrumentarium für weitere Schritte hin zur Systemakkreditierung. Die Anwendung des europaweit bewährten EFQM-Modells trägt zu einer kontinuierlichen Leistungsverbesserung und Prozessoptimierung bei.

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Präsident Für ihr Engagement für eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde die Hochschule Kempten im Juni 2015 in Berlin mit dem Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ ausgezeichnet, das damit für drei weitere Jahre verlängert wurde. Das unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin und des Bundeswirtschaftsministers stehende audit wird von den führenden deutschen Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH empfohlen. Der Grundgedanke der familiengerechten Hochschule als wichtiger Bestandteil des Profils und der Kultur wurde damit weiter vorangebracht. Konsequent unterstützte die Hochschulleitung Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenquote bezüglich Berufungen auf Professuren und die Mitarbeit in Hochschulgremien. In Abstimmung mit dem Staatsministerium erstellte die Hochschulleitung eine Vorschlagsliste für die Bestellung externer Hochschulratsmitglieder zum Wintersemester 2015/2016 mit einer Frauenquote von 37,5 %. Im Berichtszeitraum führte der Präsident mit einer großen Zahl an Bewerbern und Bewerberinnen für Professorenstellen Berufungsgespräche. Im Ergebnis der Berufungsverhandlungen erhielten unter Berücksichtigung der Gutachten über die fachliche, pädagogische und persönliche Eignung elf Bewerber, darunter drei Professorinnen und zwei Forschungsprofessoren einen Ruf an die Hochschule Kempten. Entsprechend dem Anspruch der Hochschule als akademischer Bildungspartner der Region, maßgeschneiderte, an den Beschäftigungsprofilen der Unternehmen orientierte Lehrinhalte zu bieten, startete das Wintersemester 2014/2015 erfolgreich mit neuen bzw. modifizierten Studienangeboten wie den Bachelorstudiengängen „Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik / Mechatronik“, „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“, dem Masterstudiengang „Automatisierungstechnik und Robotik“ sowie im Bereich Weiterbildung Zertifikatskurse im Rahmen des MBA „International Business Management and Leadership“ und „Technik für Betriebswirte“. Ab Sommersemester 2015 startete der Masterstudiengang „Führung in der Sozialund Gesundheitswirtschaft“ erstmals auch familienfreundlich in Teilzeit.

GREMIEN Erweiterte Hochschulleitung Der Erweiterten Hochschulleitung gehören neben der Hochschulleitung die Dekane und die Frauenbeauftragte der Hochschule an. Im regelmäßigen Austausch wurden strategische Grundsatzentscheidungen sowie Themen zur Zusammenarbeit zwischen der Hochschulleitung, den Fakultäten, Referaten und zentralen Einrichtungen beraten und beschlossen. Im Berichtszeitraum setzte sich die Erweiterte Hochschulleitung wie folgt zusammen: Dekane der Fakultäten: Betriebswirtschaft Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Elektrotechnik Prof. Dr. Walter Simon, Informatik Prof. Dr. Markus Preisenberger, Maschinenbau Prof. Dr. Michael Haupt, Soziales und Gesundheit Prof. Dr. Claus Loos, Tourismus Prof. Dr. Alfred Bauer sowie die Frauenbeauftragte Prof. Dr. Ursula Müller. Die Erweiterte Hochschulleitung tagte im Berichtszeitraum neun Mal. Senat / Hochschulrat Neben ihren gesetzlichen Aufgaben agierten Hochschulrat und Senat als wertvolle Ratgeber und Partner der Hochschulleitung. Dem Hochschulrat gehören neben den gewählten Mitgliedern des Senats zehn Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur, insbesondere aus Wirtschaft und beruflicher Praxis an.

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Präsident Im Berichtszeitraum setzte sich der Hochschulrat wie folgt zusammen: Externe Mitglieder des Hochschulrats Wolfgang E. Schultz, Dipl.-Ing. (ETH Zürich), Geschäftsführender Gesellschafter der Fa. MAGNET-SCHULTZ GmbH & Co. Fabrikations- und Vertriebs-KG, Vorsitzender des Hochschulrats; Markus Brehm, Geschäftsführer der Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Prof. Dr. med. Barbara Dockhorn-Dworniczak, Geschäftsführende Gesellschafterin des Institutes für Pathologie am Klinikum Kempten, Dr. Anna-Maria Fäßler, Geschäftsführerin Hotel & Resort Sonnenalp, Dr. Andreas Froschmayer, Division Manager Corporate Development, Dachser GmbH & Co. KG, Michael Hauke, Alleingeschäftsführer der Allgäuer Werkstätten GmbH, Friedrich Hesemann, Geschäftsführer der Liebherr-Verzahntechnik GmbH, Prof. Dr. Andreas Menzl, Titularprofessor der Universität St. Gallen, Dr.-Ing. Michael Höhn, Hauptabteilungsleiter der Robert Bosch GmbH, Christian Traumann, Geschäftsführer der Fa. Multivac Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG. Gewählte Mitglieder des Senats Prof. Dr. Christopher Barth, Prof. Dr. Günter Eberl, Vorsitzender, Prof. Dr. Dirk Jacob, Prof. Dr. Jochen Staudacher, Prof. Dr. Andreas Stieglmeyr, Prof. Dr. Tanja Wiedemann, Thomas Eberl, Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Jochen Ringholz, Vertreter der sonstigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie als Vertreter der Studierenden Michael Käser und Gaurav Bajaj. Im Berichtszeitraum tagte der Senat zehn Mal, der Hochschulrat tagte acht Mal. Kuratorium Das Kuratorium unterstützt und fördert als unabhängiges Beratungsgremium die Interessen und der Hochschule in der Öffentlichkeit. Es fördert die Aufgabenerfüllung in der Öffentlichkeit. Das Gremium wird auf Vorschlag der Hochschulleitung vom Senat bestätigt und führt seine Tätigkeit ehrenamtlich aus. Die Mitglieder sind in der Übersicht in Anlage 4 zu entnehmen: AUSBAUPLANUNG Die Hochschule Kempten begrüßte zum Wintersemester 2014/2015 1.775 neue Studierende. Insgesamt startete die Hochschule Kempten mit einem neuen Studierendenhöchststand von 5.884. Trotz leicht gesunkener Anfängerzahl wurde die Zielzahl der ersten Hochschulsemester mit 1.340 weit überschritten. Mit der Verlängerung des Hochschulpakts zwischen Bund und Ländern auf der Grundlage gleichbleibender Studienanfängerzahlen bis 2020 wurde die Weiterfinanzierung des gegenwärtigen Ausbaustandes sichergestellt. Die Hochschule Kempten erhielt im Haushaltsjahr 2015 eine Zuweisung von Ausbaumitteln in Höhe von insgesamt 9,6 Mio. Euro. Davon entfielen auf das Anmietprojekt Bestellbau (Gebäude A) rund 379 Tsd. Euro. HAUSHALTS- UND WIRTSCHAFTSFÜHRUNG Im Haushaltsjahr 2014 betrug die Sperre von staatlichen Haushaltsmitteln 12,5 % für sächliche Verwaltungsaufgaben und 10 % für sonstige Investitionen. Im Haushaltsjahr 2015 betrug die Sperre von staatlichen Haushaltsmitteln 10 % für sächliche Verwaltungsaufgaben und 10 % für sonstige Investitionen, so dass der Hochschule Kempten im Haushaltsjahr 2015 ein Betrag von etwa 2,6 Millionen Euro an sächlichen Haushaltsmitteln nach Abzug der Haushaltssperre verblieb. Die Drittmitteleinnahmen inklusive Forschung und Weiterbildung steigerten sich von insgesamt ca. 4,5 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2014 auf über 5 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2015. Mit insgesamt 2,6 Mio. Euro erhielt die Hochschule Kempten im Haushaltsjahr 2015 einen gegenüber 2014 um 300 Tsd. Euro höheren Betrag an staatlichen Studienzuschüssen. Die Vorgabe des Landtags, nur 50 % der Mittel für feste Stellen zuzulassen, gestaltete sich auch im Haushaltsjahr 2015 für die Hochschulleitung als Herausforderung, da im Einvernehmen mit dem Staatsministerium ca. 70 % der ursprünglichen Studienbeitragseinnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen in feste Stellen investiert wurden. Die Studienzuschüsse wurden von

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Präsident den Fakultäten und dem Hochschulgremium zur Verwendung der Studienzuschüsse aus dem Zentraltopf als unverzichtbare Mittelressource satzungsgemäß unter paritätischer Beteiligung der Studierenden zur Verbesserung der Studienbedingungen eingesetzt. ZUSAMMENARBEIT MIT DER WIRTSCHAFT Die Hochschule Kempten versteht sich als Hochschule des Allgäus, als Partner der regionalen mittelständischen Wirtschaft und engagiert sich daher verstärkt im interdisziplinären Wissensund Technologietransfer, insbesondere in ihren angegliederten Instituten. Zentrale Kontaktstelle der Hochschule Kempten für Unternehmen und Einrichtungen der Region ist das Forschungszentrum Allgäu (FZA). Es koordiniert fakultätsübergreifend und interdisziplinär die Kooperationen und Forschungsprojekte mit Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, mit regionalen und internationalen Unternehmen. Das Technologietransferzentrum Allgäu mit den Standorten Kempten, Memmingen und Kaufbeuren bearbeitet Projekte zu den Themen „Elektromobilität“, „Leistungselektronik für erneuerbare Energien“ und „Industrielle Datenübertragung“ mit ingenieurwissenschaftlichem Know-how in Kooperation mit der heimischen Wirtschaft und sichert so Arbeitsplätze und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der Allgäuer Unternehmen. Darüber hinaus verstehen sich die In-Institute „Energie- und Antriebstechnik“ und „Elektrische Energiesysteme“ sowie das Europäische Kompetenzzentrum für Glocken – ECC-ProBell als kompetente, innovative Beratungs- und Forschungseinrichtungen in ihren Themenbereichen. Eine Vielzahl von Unternehmen unterstützt die Hochschule im Rahmen des Hörsaalsponsorings und verhilft damit der Hochschule ihr Ausbildungsniveau zu sichern und Projekte zu realisieren. Darüber hinaus arbeiten zunehmend mehr hervorragend ausgestattete Labore eng mit Partnern aus Wirtschaft und Industrie zusammen und betreiben anwendungsorientierte Forschung. Aktuell wird die Hochschule Kempten mit zwei Stiftungsprofessuren in den Lehrgebieten „Logistik und Unternehmensführung“ sowie im Lehrgebiet „Fahrerassistenzsysteme“ gefördert. Die Hochschulleitung arbeitete gemeinsam in einer Fachgruppe u. a. mit Vertretern der IHK, dem Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie e. V., der muva kempten und dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung an der fachlichen und räumlichen Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für das „Kompetenzzentrum für angewandte Forschung in der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie“ als „außeruniversitäres Forschungsinstitut“. Vom bayerischen Landtag wurden bereits Mittel in Höhe von 1,4 Mio. Euro bewilligt. RESÜMEE UND DANK Rückblickend lässt sich der Berichtszeitraum durchgängig als erfolgreich in der Entwicklung der Lehre, der Weiterbildung und der Forschung bezeichnen. Dieser Erfolg war nur möglich durch die wohlwollende Unterstützung unserer Förderer in Wirtschaft, Politik und Kommunen sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Vertretern des Wissenschaftsministeriums. Sie alle tragen dazu bei, dass sich die Hochschule im Wettbewerb behaupten kann und die Grundlagen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung gelegt sind. Dafür spreche ich hiermit im Namen der gesamten Hochschulleitung meinen ganz besonderen, herzlichen Dank und meine Anerkennung aus. Herzlich danken möchte ich an dieser Stelle auch allen Kolleginnen und Kollegen, Dozenten und Dozentinnen, Lehrbeauftragten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierendenvertretern und studentischen Organisationen für ihren Einsatz im Interesse unserer Hochschule. Prof. Dr. Robert Schmidt Präsident

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Forschung und Entwicklung

Bericht des Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp

Forschung und Kooperation: Im Berichtszeitraum konnte die Einwerbung von Drittmitteln durch das im Jahr 2007 gegründete Forschungszentrum Allgäu an der Hochschule Kempten stark ausgebaut werden. Die zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekte werden mit Mitteln der regionalen Industrie sowie aus bayerischen, nationalen und europäischen Forschungsprogrammen finanziert. Der Hochschule standen damit Drittmitteleinnahmen in erheblichem Umfang zur Verfügung, die insbesondere für die Anstellung von jungen IngenieurInnen, InformatikerInnen und BetriebswirtInnen eingesetzt wurden. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden von den Professorinnen und Professoren der Hochschule im Rahmen der anspruchsvollen Aufgabenstellungen zum wissenschaftlichen Arbeiten angeleitet. Im Folgenden sind Beispiele aus der Vielzahl der bearbeiteten bzw. neu eingeworbenen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben beschrieben: 1. Projekte der Fakultät Maschinenbau Wärmepumpen im Altbestand: Weniger Strom bei minimiertem Erdkollektor, Prof. Dr. Matthias Stiefenhofer Häufig stehen im Altbestand nur kleine Flächen zur Verfügung, zu klein, um den Gesamtenergiebedarf einer Wärmepumpe über einen oberflächennahen Erdkollektor abdecken zu können. Hier bietet sich als zweite Energiequelle die Umgebungsluft an, deren Energie mit Hilfe von Wärmetauschern über die Dachfläche des Gebäudes gewonnen werden kann. Dies war der Ausgangspunkt des Forschungsprojekts GeoSol – Optimierung der Energieflüsse zwischen Geothermie und Solarthermie. Dabei konnte in einem Demonstrationsgebäude die benötigte Fläche des Erdkollektors um 50% reduziert werden, bei gleichzeitiger Stromeinsparung der Wärmepumpe um ca. 10 %. Der Effekt der zusätzlichen Strom- und CO2-Einsparung entsteht dabei durch die Flexibilität des Hybridsystems, optimal auf variable Randbedingungen reagieren zu können. GeoSol ist ein kooperatives Forschungsprojekt zwischen dem Handwerksbetrieb der Firma Stiefenhofer Haustechnik GmbH und der Hochschule Kempten. Exemplarisch werden im Folgenden einige Ergebnisse der Winter 2011/2012 und 2013/2014 vorgestellt. Die pro Tag anfallenden Energiemengen des Hybridsystems im Winter 2011/2012 sind in der folgenden Abbildung zu sehen.

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Forschung und Entwicklung Nach oben weisende gelbe und blaue Balken geben die pro Tag am Dachkonvektor und am Erdkollektor anfallenden Quellenergien an. Rote Balken markieren die zusätzlich benötigte elektrische Energie innerhalb der Systemgrenzen. Die nach unten weisenden gelben Balken zeigen schließlich die pro Tag am Dachkonvektor gewonnene Energie an, die zur Regeneration des Erdreichs benützt wird. Als schwarze Linie ist die über den Tagesverlauf gemittelte Außentemperatur zu sehen. Anfang Februar liegt eine ausgeprägte Kaltphase, mit bis zu -20°C vor, mit stark reduziertem Energieeintrag über den Dachkonvektor, während bereits Ende Februar eine deutliche Regeneration des Erdreichs einsetzt. In den folgenden Diagrammen sind die wesentlichen Daten bezogen auf den fünfmonatigen Zeitraum 1.11.2011-31.03.2012 zusammengefasst.

Die Tortendiagramme zeigen die Aufteilung der Heizenergie jeder Wärmepumpe in die ursprünglichen Energieformen: Hybridsystem links und konventionelles System rechts. Im Hybridsystem wird die Heizenergie zu 23 % durch Strom abgedeckt, während im konventionellen System 25 % benötigt werden. Die restliche Heizenergie wird jeweils als Quellenergie der Wärmepumpe aus der Umwelt zur Verfügung gestellt. Der regenerierte Anteil in Höhe von 17 % im Hybridsystem wird dabei über den Dachkonvektor gewonnen, im Erdreich zwischengespeichert und schließlich der Wärmepumpe zugeführt. Für den Winter 2013/2014 entstehen folgende Bilanzen.

Fazit Werden die Heizperioden 2010/2011, 2012/2013 und 2013/2014 gemeinsam berücksichtigt, so benötigt das Hybridsystem bei 50 % Reduzierung der Erdkollektorfläche im Durchschnitt ca. 10 % weniger Strom als das konventionelle System. Interessant wird das vorgestellte Hybridsystem somit in Situationen, in denen lediglich eine kleine Fläche für einen Erdkollektor zur Verfügung gestellt werden kann. Hier ist im Besonderen der Altbestand zu nennen. Der Erdkollektor fungiert dann im Sinne eines Spitzenlastkollektors, der in den Kälteperioden des Winters die Erstarrungsenergie des flüssigen Wassers zur Verfügung stellt. Ein weiteres Einsatzgebiet für das Hybridsystem entsteht aufgrund gebäudeseitiger Erweiterungsmaßnahmen, bei denen die bisherige Energiequelle zu klein wird. Als weitere Energiequelle kann dann ein Dachkonvektor benutzt werden. Die intelligente Kopplung unterschiedlicher Energiequellen stellt zukünftig die Kernkompetenz von Studierenden technischer Studiengänge dar. Projekt ENOB Monitoring: Optimierung der Energieflüsse zwischen Geothermie- und Solarthermie, -GeoSol- gefördert vom BMWi, Laufzeit vom 01.08.2008-30.04.2015.

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Forschung und Entwicklung Labor für Werkzeugmaschinen, Prof. Dr. Christian Donhauser

Bild: Frako Power Systems

Konzeption und Planung einer innovativen Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage

Bild: Frako Power Systems

Die Forschungsgruppe Energiesysteme und Eneggietechnik (FSP1) der Hochschule Kempten (Allgäu) hat in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit den Firmen Bavaria Digital Technik GmbH (BDT) in Pfronten und Frako Power Systems in Teningen ein Konzept für eine innovative Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage entwickelt. Innerhalb des Konzeptes kommen das FP20 BHKW und die FP20c Adsorptionskältemaschine der Firma Frako Power Systems zum Einsatz. Bei der Konzeption und Simulation standen eine hohe Auslastung der Einzelkomponenten, wirtschaftliche Betriebslaufzeiten des BHKW sowie ein günstiges Primärenergieverhältnis im Fokus. Aufgrund der niedrigen Betriebskosten dieses hocheffizienten Energieerzeugungssystems sowie der eigenen Stromproduktion sind Kraft-WärmeKälte-Kopplungsanlagen (KWKK) interessant für diverse Anwendungsbereiche in Industrie und Gewerbe. Gerade bei produzierenden Unternehmen mit hohem Stromverbrauch für den Betrieb von Maschinen und dem resultierenden Kühlbedarf mit hohen Laufzeiten sorgt das System nicht nur für Kostenvorteile beim Produktionsfaktor Energie, sondern überzeugt auch in ökologischer Hinsicht. Gemeinsam mit den Industriepartnern Frako Power Systems und Bavaria Digital Technik wurde innerhalb einer zweijährigen Zusammenarbeit eine Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage (KWKK) zur effizienten Energieversorgung im Umfeld eines Industriebetriebes konzeptioniert und implementiert. Die Bavaria Digital Technik GmbH (BDT GmbH) - mit Standort in Pfronten im Allgäu ist in zwei Geschäftsbereichen tätig: als Systemlieferant für die Druckmaschinenindustrie und als Anbieter für Electronic Manufacturing Services (EMS). Dabei greift das Unternehmen auf Kompetenzen in den Feldern Elektronik, Elektromechanik und Software zurück und kombiniert diese mit einer hochqualitativen Umsetzungsfähigkeit. Die Elektronikfertigung (u.a. SMT Anlage stellt hohe Anforderungen an konstante Raumtemperaturen zur Erzielung von stabilen Fertigungsprozessen. Zusammen mit der Forschungsgruppe Energiesysteme und Energietechnik (FSP1) der Hochschule Kempten (Allgäu) wurde ein Vorzeigeprojekt zur Kraft-Wärme-KälteKopplung bei gleichzeitig hoher Auslastung des FP20 BHKW realisiert. Vgl. [1]

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Forschung und Entwicklung Der Forschungsschwerpunkt Energiesysteme und Energietechnik bildet einen von insgesamt fünf Forschungsschwerpunkten des an die Hochschule Kempten angegliederten Forschungszentrums Allgäu (FZA). Vom Forschungszentrum Allgäu werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte fakultätsübergreifend und interdisziplinär koordiniert. Die Leitung einzelner Projekte liegt bei den beteiligten Professoren, die Umsetzung erfolgt durch wissenschaftliche Mitarbeiter und Doktoranden. Die Finanzierung geschieht durch Bund und Länder oder, wie in diesem Projekt, durch die Kooperation mit Industriepartnern. Einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit stellen Energiesysteme zur Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung dar. [2] Zur Projektierung weiterer KWKK-Anlagen wurde ein Projektierungstool durch die Forschungsgruppe entwickelt. Hierbei stand insbesondere die Forderung im Vordergrund, durch Variation der Einzelkomponenten sowie durch Vorgabe unterschiedlicher Gebäudelasten die Laufzeit eines oder mehrerer BHKW und, daraus folgernd, die Wirtschaftlichkeit der KWKK-Anlage zu beurteilen und einschätzen zu können. (Abbildung 2) Unter Eingabe kundenspezifischer Verbrauchswerte (bzw. Bedarfskennwerte) sowie unter Zuhilfenahme eines sogenannten Schichtzeitenmodells, lassen sich unterschiedliche Anlagenkonfigurationen und Betriebsweisen durchspielen und vergleichen. Das Ergebnis wird anschließend innerhalb eines Reports dargestellt und kann damit dem Kunden, beispielsweise zusammen mit einem entsprechenden Angebot, zur Verfügung Abb. 2: Graphical User Interface des gestellt werden. Daneben besteht die Projektierungstools für Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlagen (Forschungsgruppe Möglichkeit die Anlagenkonfiguration, Energiesysteme und Energietechnik der Hochschule beispielsweise die Dimensionierung der Kempten (Allgäu) Speicher zu variieren. [2] Nach Eingabe benutzerspezifischer Daten sowie der Klimazonen-Einordnung für das Test-Referenz-Jahr, werden alle spezifischen Daten abgefragt, welche zu einer überschlägigen Projektierung und Wirtschaftlichkeitsabschätzung benötigt werden. Mittels eines detaillierten Schichtzeiten Modells werden die Wärme- und Kälte- sowie überschlägig auch die Stromlasten über ein gesamtes Jahr ermittelt. [2] Die Anlage in Pfronten (Allgäu) wurde in diesem Jahr in Betrieb genommen Vgl. [2]. Für die Klimatisierung einer neuen Montagehalle realisierte der schwäbische Maschinenbauer Hermle im Anschluss ein ausgefeiltes Konzept zur KraftWärme-Kälte-Kopplung, bestehend aus drei kaskadierten Blockheizkraftwerken und einer Absorptionskälteanlage (Abbildung 3). Als Voraussetzung für die hohe Präzision der

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Abb. 3: kaskadierte Blockheizkraftwerke in Verbindung mit einer Absorptionskältemaschine bei der Firma Hermle AG (Bild: Frako Power Systems)

Forschung und Entwicklung Hermle-Bearbeitungszentren ist ein konstantes Klima in den Montagehallen erforderlich. In der neuen Halle wird nun eine KWKK-Anlage für die Klimatisierung eingesetzt. Vgl. [3] Mit dezentraler Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplung wird ein nachhaltiger Beitrag zur wärmeseitigen Energiewende in Deutschland geleistet. Erdgas lässt sich mit aufbereitetem Biogas und ferner, mit einem begrenzten Anteil an Wasserstoff anreichern. Mittels Power to Gas lässt sich regenerativ erzeugter Wasserstoff, unter Nutzung von regenerativ erzeugtem Kohlenstoff-dioxid, in Methan synthetisieren vgl. [2]. Der Primärenergieträger Gas wird über die Kraft-Wärme-(Kälte)Kopplung effizient in Strom und Wärme umgewandelt, denn die zweifache Nutzung des Primärenergieträgers ermöglicht hohe Gesamtnutzungsgrade von teilweise > 95 %. Dies spiegelt sich in einem günstigen Primärenergieverhältnis wider. Wird am Standort gleichzeitig Kälte benötigt, kann die Laufzeit der dezentralen Erzeugeranlage verlängert werden. Man spricht dann von Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (kurz KWKK). Mit der Abwärme des BHKW wird eine Sorptionsanlage angetrieben und Kälte erzeugt. Die beiden Forschungsprojekte Konzept KWKK und KWKK Implement wurden während dem Zeitraum Juli 2013 bis April 2015 durch die Forschungsgruppe Energiesysteme und Energietechnik unter der Projektleitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Braun abgeschlossen. Das Projekt wurde vollständig durch Industriepartner finanziert. Die Projekte knüpften hierbei an die Dissertation von Herrn Dr. Michael Becker [4] (mittlerweile Dr. Michael Klärner) an, der bereits eine erste Demonstrationsanlage im Labor für Energietechnik der Hochschule Kempten realisierte und untersuchte. Während des Bearbeitungszeitraums waren bis zu zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und mehrere studentische Hilfskräfte beteiligt. Die Projektkoordination lag bei Herrn Jörg Reinhardt (Konzept KWKK) sowie bei Herrn Angelus Dillmann (KWKK Implement). Die Ergebnisse des Projektes wurden innerhalb des Artikels Innovative Kraft-Wärme-KälteKopplungsanlage. Hintergründe zur Konzeption und Planung. Fachzeitschrift BWK Bd. 67 (2015) Nr. 9, S. 10 -17 [1] veröffentlicht.

Veröffentlichungen und Beiträge zum Thema: 1. Dillmann A., Schak M., Braun J., Mayer W., van het Reve J., Kruse W., Innovative Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage. Hintergründe zur Konzeption und Planung. Fachzeitschrift BWK Bd. 67 (2015) Nr. 9, S. 10 -17 2. Frako Power Systems GmbH & Co. KG. Referenzen. Bavaria Digitaltechnik. Internetlink: http://frakopowersystems.de/referenzen/bavaria-digital-technik/. Abgerufen am 03.01.2016 3. Frako Power Systems GmbH & Co. KG. Referenzen. Hermle AG. Internetlink: http://frakopowersystems.de/referenzen/hermle/. Abgerufen am 03.01.2016 4. Becker, M.M.: Solar-unterstützte Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung. Technische und wirtschaftliche Potenziale einer neuen Systemkombination. Dissertation. TU München. 2014

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Forschung und Entwicklung Forschungsschwerpunkt Monitoring, Prof. Dr. Andreas Rupp Unter Monitoring wird allgemein die messtechnische Langzeitüberwachung der Funktion und des Zustandes von Strukturen, Komponenten und Prozessen bei Maschinen, Fahrzeugen, Produktionsanlagen etc. verstanden. Mit innovativen Monitoring-Verfahren und geeigneten Bewertungsstrategien lassen sich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit technischer Einrichtungen entscheidend erhöhen. Die folgenden Anwendungsgebiete sind für die Hochschule von aktuellem Interesse:  Flugzeuge: Entwicklung von Verfahren und Werkzeugen zur zustandsabhängigen Wartung und Erfassung von Überlastungen  Schienenfahrzeuge: Reduzierung des hohen Wartungsaufwandes  Nutz- und Sonderfahrzeuge: „Prädiktive Diagnose“, d. h. Erkennen eines nutzungsbedingten Wartungsbedarfs und von sich ankündigenden Schäden; Verringerung der Life-Cycle-Kosten  Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen: Ermittlung wissensbasierter Entscheidungshilfen, um die Prozess-Parameter bei der Einstellung auf ein neues Produkt vorzunehmen und für eine Online-Überwachung, um Abweichungen der Parameter vom Normwert anzuzeigen  Kirchenglocken: Schadenfrüherkennung Monitoring ist der Sammelbegriff, bei dem es sich technisch um die Messdatenerfassung unter realen Betriebsbedingungen handelt und unter dem sich Themen wie Zustandsüberwachung, Condition Monitoring, Structrual Health Monitoring oder auch Predictive Maintenance befinden. Monitoring unterstützt Hersteller und Betreiber technischer Systeme bei der Verhaltens- und Eigenschaftsbeobachtung. Monitoringobjekte sind mechanische Objekte wie Fahrzeuge, Flugzeuge, Maschinen, Anlagen oder Bauwerke aller Art. Beobachtet wird deren physikalisches Verhalten unter realen Einsatzbedingungen mittels einer geeigneten Mess- und Analysetechnik. Monitoring Daten führen zu einem unmittelbaren Nutzen und sind daher von hoher Relevanz. Entwicklungsprozesse werden mit realen Messdaten unterstützt, die in die Optimierung von Simulationsmodellen und Prüfstandskonzepten einfließen. Massive Kostensparpotenziale ergeben sich durch optimierte Wartungspläne und objektivierbare Gewährleistungsfragen beim Betrieb von z. B. Fahrzeugen, Maschinen oder auch Bauwerken. Im Zuge der immer leistungsfähigeren Telekommunikation, Internet- und neuen innovativen Messtechnik- und Sensortechnologien ergeben sich neue Chancen für breite Anwendungsgebiete, die sich universell und kostengünstig adressieren lassen. Es ist zu erwarten, dass dieser bisherige Nischenmarkt große Wachstumspotenziale hat.

Metall-Keramik-Verbundschichten, Prof. Dr. Matthias Leonhardt In dem genannten Projekt wird ein neuartiges, an der Hochschule Kempten durch Prof. Schindele entwickeltes Beschichtungsverfahren auf keramische Werkstoffe adaptiert und weiterentwickelt. Es soll dabei eine metallische Schicht auf keramischem Substrat abgeschieden werden, die sich durch hohe Haftfestigkeit auszeichnet. Wegen der schlechten Benetzbarkeit von Keramik mit Metall und den unterschiedlichen Bindungsverhältnissen und chemischen Aktivitäten der beiden Werkstoffgruppen stellt die Realisierung hoher Haftfestigkeiten eine besondere Herausforderung dar. Im Fokus der Arbeiten stehen weniger die verfahrenstechnischen Umsetzungen als vielmehr materialwissenschaftliche und oberflächentechnische Betrachtungen und Forschungen, um Wirkmechanismen in Bezug auf die ausgeprägten technisch relevanten Eigenschaftsprofile zu erschließen. Das Projekt läuft seit dem Sommersemester 2014 und wird von der Dobeneck-TechnologieStiftung gefördert. Innerhalb des Projektes wird es einem wissenschaftlichen Mitarbeiter ermöglicht, im Rahmen einer kooperativen Promotion eine Dissertation anzufertigen.

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Forschung und Entwicklung ThermoGen, Prof. Dr. Michael Layh Das Projekt „Energieeffizienter Thermoelektrischer Generator für Anwendungen im Außenbereich“ (ThermoGen) ist ein vom BMBF finanziertes Projekt im Rahmen des Programms FHprofUnt und befasst sich mit der umweltfreundlichen Energiegewinnung auf Basis natürlich vorhandener Wärmequellen. Zwischen Gewässern, Böden und der umgebenden Luft treten während des Verlaufes eines Tages deutliche Temperaturdifferenzen auf, die bei geschickter Ankopplung von Wärmesenken und -quellen durch thermoelektrische Generatoren zur elektrischen Energiegewinnung genutzt werden können. Eine besondere Energieeffizienz ohne Notwendigkeit zusätzlicher Solarpanels soll erreicht werden, indem auch die Sonneneinstrahlung als Wärme gespeichert und mit Hilfe der thermoelektrischen Generatorelemente in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Realisierung eines solchen Generatorsystems, das mehrere verschiedene Wärmequellen nutzt, macht die Erforschung und Entwicklung innovativer Komponenten wie zum Beispiel eines mikrostrukturierten Wärmestromschalters zum An- und Abkoppeln von Wärmereservoirs notwendig. Neben dieser Komponentenentwicklung ist auch die Integration der einzelnen Komponenten zu einem Gesamtsystem und dessen Charakterisierung im Versuchstand und in Feldversuchen geplant. Zielanwendung der in dem Projekt entwickelten Generatoren ist die Energieversorgung von autarken Wetter- und Pegelmessstationen. Da diese generell im Außenbereich aufgestellt werden, liegt ein Teil der Entwicklungs- und Forschungsarbeit auch bei den zur Anwendung kommenden Materialien und Technologien, um diese besonders robust und witterungsbeständig zu gestalten. Die breite Anwendbarkeit des Generators und der neuartigen Komponenten zur Darstellung umweltfreundlicher und autarker Stromversorgungen über die im Projekt behandelte Pilotanwendung hinaus, soll aufgezeigt werden.

Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) Johann Schnur (Masterand); M. Eng. Yaacov Edisherashvili (Elektronikingenieur); Dipl.-Ing. (FH) Matthias Geissler (Maschinenbauingenieur); Michael Warmuth (Studentische Hilfskraft) Laufzeit vom 01.07.2012 bis 30.06.2015.

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Forschung und Entwicklung ARISTOKAT – Prof. Dr. Andreas Rupp und Dipl.-Ing. Beate Wenzel Landelasterfassung an neuen Verkehrsflugzeugen: Flugzeugfahrwerke sind im Betrieb unterschiedlichen physikalischen Lastbedingungen ausgesetzt. Hohe Belastungen treten beim Landestoß auf, aber ebenso bei dem Rollen auf dem Rollfeld, dem Kurven sowie insbesondere dem Bremsen. Zusätzliche Lasten wirken beim Manövrieren mit Zugmaschinen am Bugfahrwerk sowie beim Ein- und Ausklappen. Diese Lasten führen in Abhängigkeit der konstruktiven Gestaltung zu ausgeprägten Beanspruchungen in den verschiedenen Bereichen der Fahrwerke. Die Fahrwerkkomponenten sind neben den Lastübertragungselementen besonders an den Gelenken im wesentlichen aus modernen Leichtbauwerkstoffen hergestellt. Diese weisen materialspezifische Schädigungsmechanismen unter den unterschiedlichen Lastbedingungen auf, wobei auch speziell die Lasteinleitungen mit den spezifischen Lastübertragungselementen betrachtet werden. Die Fahrwerke mit ihren unterschiedlichen Komponenten werden für detailliert vorgegebene Belastungsbedingungen, die nach Höhe und Häufigkeit ihres Auftretens spezifiziert sind, ausgelegt. In umfangreichen Belastungstests und Lebensdauernachweisversuchen werden die Konstruktionen einzeln und im Verbund qualifiziert. Eine besondere Bedeutung wird der Detektion von harten Landungen beigemessen. In den seit 2009 laufenden Projekten wurden für verschiedene Flugzeuge mit sehr unterschiedlichen Bug- bzw. Hauptfahrwerken Sensorkonzepte anhand virtueller Kalibrierung im Finite-Elemente-Modell entwickelt. Nach erfolgter Applikation von Dehnungsmess-Streifen an den Fahrwerken der ersten Flugzeuge der neuen Typen wurden die Fahrwerke im Prüfstand kalibriert, um eine Rückrechnung der Beanspruchung des Fahrwerks aus den gemessenen Dehnungen zu ermöglichen. Der Vergleich zwischen virtuellen und gemessenen Dehnungen zeigte eine gute Übereinstimmung. Die instrumentierten Fahrwerke werden in den ersten Flugzeugen der neuen Typen genutzt, um die tatsächlich auftretenden Fahrwerksbelastungen den für die Konstruktion und Auslegung zugrunde gelegten Lasten gegenüber zu stellen und so die Konstruktion zu bewerten.

Europäisches Kompetenzzentrum für Glocken ECC-ProBell® Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp und Dr.-Ing. Dipl.-Theol. Michael Plitzner Glocken werden beim Läuten hohen Beanspruchungen ausgesetzt, so dass Ermüdungsrisse entstehen können. Mit den gängigen Methoden der Werkstoffprüfung können diese im Allgemeinen erst dann festgestellt werden, wenn die Ausdehnung des Risses den Klang der Glocke bereits nachhaltig verändert oder sogar zerstört hat. (Abb. 1)

Abb. 1: Historische Glocke mit fortgeschrittenem Ermüdungsriss

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Forschung und Entwicklung Seitens des Denkmalschutzes und der Glockenexperten der Kirchen besteht großes Interesse daran, insbesondere historisch wertvolle und große Glocken untersuchen und überwachen zu können, um Ermüdungsrisse zu vermeiden bzw. die Ausbreitung vorhandener Risse zu verhindern. Zur Vermeidung solcher Schäden wurden durch das ECC-ProBell seit 2005 Verfahren und Methoden entwickelt, die das Beanspruchungsniveau der Glocke beim Läuten verringern und möglichst gering halten. Diese Verfahren wurden in den vergangenen Jahren beständig weiterentwickelt und kommen derzeit unter anderem bei der Komplettsanierung des 18-stimmigen Geläutes des Freiburger Münsters zum Einsatz. (Abb. 2)

Abb. 2: Geläute des Freiburger Münsters (Ausschnitt)

Zur zuverlässigen Früherkennung von Ermüdungsschäden wurde im Herbst 2015 die Dissertationsschrift „Der musikalische Fingerabdruck von Glocken als Mittel zur Schadensfrüherkennung“ veröffentlicht, in der ein Verfahren vorgestellt wird, wie Schäden an Glocken zerstörungsfrei und kostengünstig ermittelt und lokalisiert werden können. Ausgangspunkt ist die Analyse des Glockenklangs, der aus dem komplexen Schwingverhalten der Struktur resultiert und im Wesentlichen durch die Eigenfrequenzen sowie Frequenz-aufspaltungen, die sich aus dem schwingungsdynamischen Phänomen des Modensplittings ergeben, beschrieben wird. Anhand von Simulationen und Messungen wird nachgewiesen, dass sich die durch Risse verursachten signifikanten Veränderungen im Schwingverhalten von Glocken aufgrund ihrer spezifischen Charakteristik eindeutig vom Einfluss anderer Fehlstellen und Schäden auf das Schwingverhalten unterscheiden lassen. (Abb. 3) Darüber hinaus wird ein Verfahren entwickelt, das eine zuverlässige Früherkennung von Rissen beschreibt, sodass durch Anwendung der vorhandenen Erkenntnisse für ein schonendes Läuten ein Weiterbetrieb vorgeschädigter Glocken möglich ist.

Abb. 3: Testglocke mit unterschiedlicher Risstiefe (links) und Darstellung der signifikanten Tonspaltungen der Glocke im Diagramm des musikalischen Fingerabdrucks (rechts)

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Forschung und Entwicklung ENEVATE 2.0, Prof. Dr. Andreas Rupp The European Network of Electric Vehicles and Transferring Expertise – ist ein Projekt von sieben europäischen Partnern aus vier Ländern, das die beschleunigte Einführung von Elektromobilität in Nordwesteuropa durch eine strukturierte transnationale Kooperation erreichen möchte. Das ENEVATE-Projekt wird durch das Programm Interreg (IVB) NWE gefördert und soll die Zusammenarbeit zwischen den Ländern in der Großregion Nordwesteuropa stärken. Ziel des Projektes ist es, Informationen über Elektromobilitätsprojekte zu sammeln, Erfahrungen auszutauschen und einen möglichen Wissenstransfer in andere Regionen zu prüfen. Im Rahmen des Projektes wurde ein Wissenstransfer aus den Allgäuer Projekten in ein bestehendes internationales Konsortium vorgenommen und neu aufgelegt. Insbesondere die Haltung von Jugendlichen mit ihrer Affinität zu modernen Kommunikationssystemen und ihre Bereitschaft und Möglichkeiten, ihre Mobilitätsbedarfe gemeinschaftlich zu organisieren, werden untersucht. Daneben sind auch die besonderen Anforderungen an Elektromobilität im ländlichen Raum Teil der Analysen. Die Hochschule Kempten arbeitet für das ENEVATE-Projekt unter anderem mit dem ADAC vor Ort zusammen. Auf dem ADAC Fahrsicherheitsgelände in Kempten haben junge Menschen die Möglichkeit, Elektromobilität über die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining mit einem EAuto, das dort zur Verfügung steht, einmal selbst zu erleben. Geschulte Trainer informieren zusätzlich über das Thema. Das Projekt schafft nicht nur positive Erfahrungen mit Elektromobilität, es ermöglicht auch, die Nutzungsprofile von jungen Fahrern zu untersuchen, Informationen über die Anforderungen von jungen Fahrern an (ihre) Fahrzeuge zu erhalten sowie ausfindig zu machen, inwieweit und wie Fahrgemeinschaften von ihnen organisiert werden. Das Projekt ENEVATE wird im Rahmen des INTERREG IVB North West Europe Programs durch den European Regional Development Fund (ERDF) gefördert und läuft bis Dezember 2014. Weitere Informationen: www.enevate.eu. IPRO, Prof. Dr. Dierk Hartmann Die Analyse von Prozessparametern spielt in Gießereien eine wichtige Rolle, denn durch das Zusammenspiel mehrerer geringfügiger Parameteränderungen kann die Gussteilqualität erheblich beeinflusst werden. Die große Anzahl an Einflussgrößen und deren wechselseitigen Wirkungen gestalten das Erkennen der Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge oftmals schwierig oder gar unmöglich. Gleiches gilt für die Erarbeitung der optimalen Prozessfenster. Ziel des IPRO-Projektes ist die Entwicklung des Softwaresystems EidoMiner. Dieses soll Prognosen über die zu erwartende Qualität und die Eigenschaften des fertigen Gussteils, basierend auf den aktuellen Prozessdaten der Fertigung, erstellen sowie optimale Prozessfenster ermitteln. Aufgrund der Prognosen werden entsprechende Vorschläge oder Anweisungen gegeben, damit die geforderte Qualität und Eigenschaften des Gussteils erreicht werden. Um dies zu realisieren, wirken mehrere Programmmodule simultan. Die prozessrelevanten Fertigungsdaten werden in der zentralen Prozessdatenbank (IPROdb) gespeichert und den einzelnen Gussstücken zugeordnet. Außerdem werden Daten über die Qualität erhoben und mit den Gussteilen in der Datenbank verknüpft. Der intelligente Analysemanager (EidoMiner) wertet diese Datensätze mittels verschiedener Data-MiningAlgorithmen aus. Bevor Prognosen erstellt werden können, müssen diese Algorithmen in der sogenannten Trainingsphase trainiert werden. Dies geschieht mit den relevanten Prozess- und den dazugehörigen Qualitätsdaten. Die Algorithmen lernen kontinuierlich dazu, sodass es möglich wird, optimale Prozessfenster durch Variation von Parametern zu eruieren. Diese werden in der Datenbank gespeichert. Das letzte Tool des Systems ist die Wissensdatenbank (WIBA), in der das fertigungsrelevante Prozesswissen eingebracht und gespeichert wird. Die Wissensdatenbank verknüpft die Prognosen mit den aktuellen Prozessdaten und den gespeicherten optimalen Prozessfenstern und erstellt aufgrund dessen konkrete Handlungsanweisungen zur Steuerung des Fertigungsprozesses.

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Forschung und Entwicklung Durch diesen komplexen Prozessregelkreis wird ein gezieltes Eingreifen in den Prozess ermöglicht, wodurch eine konstante Gussteilqualität gewährleistet werden kann. Daraus folgend können die Fertigungskosten verringert und die Reduzierung von Ausschuss und Nacharbeit erreicht werden. Das Projekt wird im EU-Programm eurostars von Mitteln des BMBF gefördert. IDA, Prof. Dr. Dierk Hartmann Die Herstellung eines Gussteils ist aufgrund der vielfältigen, ineinandergreifenden Teilprozesse äußerst komplex. Dementsprechend viele Prozessparameter beeinflussen die Produkt- und Prozesseigenschaften in Hinblick auf eine wirtschaftliche und ressourcenschonende Produktion. Doch viele dieser Daten werden nicht digital erfasst. Nur durch vollständige Erfassung und intelligente Korrelation der Prozess- und Produktdaten, ist es möglich den Fertigungsprozess stabil und den Anforderungen entsprechend zu gestalten. Im Rahmen des IDA-Projektes werden innovative Datenerfassungsmethoden entwickelt, um Qualitätsmerkmale sowie eine exakte Datenzuordnung auf entsprechende Prozesskenngrößen zu gewährleisten. Dadurch wird eine vereinfachte und schnellere Datenanalyse mithilfe des Data Mining ermöglicht. Es werden diejenigen Prozessparameter identifiziert, die hochrelevant, aber bislang nicht oder nur unzureichend erfasst werden. Die Erhebung dieser Daten wird mittels modernster Kameratechnik und der Einführung spezieller Kennzeichnungstechniken durchgeführt. Ursachen für Qualitätsabweichungen können durch die Kameras und entsprechende Bildauswertung genauer festgestellt werden. Durch die Kennzeichnung wird zum einen die Rückverfolgbarkeit der Gussteile gewährleistet, sowie der Zugriff auf die jeweiligen Produktionsdaten. Neben einer robusten und zuverlässigen technischen Funktionalität müssen die Systeme unter den schwierigen technischen Umgebungs- und Rahmenbedingungen einer Gießerei wirtschaftlich betrieben werden können. Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten definieren die Anforderungen. Diese Aufgaben können nur durch eine enge Vernetzung von industriellen und wissenschaftlichen Kompetenzen aus der Informatik und Gießereitechnik bewältigt werden. Das Projekt IDA arbeitet dementsprechend mit bayerischen Industriepartnern aus den Bereichen Sensortechnik, Datenübertragung und Gießereifertigung zusammen.

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Forschung und Entwicklung GussTough, Prof. Dr. Dierk Hartmann Die Herstellung duktiler Gusseisen erfodert bis heute die Verwendung seltener Erden (insbesondere Cer). Ziel des Projektes ist die Substitution dieser Elemente aus der Herstellung sowie der Wertschöpfungskette duktiler Gusseisen und zugleich die Steigerung der Kaltzähigkeit des Materials. Dabei verfolgt das Projekt den Ansatz, duktile Gusseisen nach den herkömmlichen Methoden ohne eine zusätzliche Wärmebehandlung einzustellen und die gefügebildenden Vorgänge über unkritische Elemente durchzuführen. Im Zuge des Projektes wird zudem an der Hochschule Kempten ein Verfahren zur Erfassung bruchmechanischer Kennwerte auf Basis des instrumentierten Kerbschlagbiegeversuches entwickelt, da die Bruchmechanik als Versagenskriterium in den Schwerpunktbereichen des Projektes (Windenergie, PKW und Nutzfahrzeuge sowie weitere Sicherheitsbauteile) immer weiter an Bedeutung gewinnt. Förderprogramm: Förderer:

MatResource Bundesministerium für Bildung und Forschung

Laufzeit:

01.08.2014–31.07.2017

Konsortium:

CLAAS GUSS GmbH, Nortorf ENERCON WRD GmbH, Aurich HegerGuss GmbH, Enkenbach-Alsenborn Hochschule Kempten MAGMA Gießereitechnologie GmbH, Aachen Technische Universität Clausthal-Zellerfeld ZF AG, Friedrichshafen

Nicht geförderte Partner:

Elkem AS, Kristiansand - NO +GF+ Automotive AG, Schaffhausen - CH MAN SE, München Prof. Dr. Dierk Hartmann Projektleitung, Dipl.-Ing. (FH) Jakob Breiner, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dipl.-Ing. (FH) Magdale na Hartweg wissenschaftliche Mitarbeiterin

Projektteam:

IPROguss- Entwicklung und Einführung eines innovativen Verfahrens für die effektive und schnelle technische Prozessführung in Gießereien, Prof. Dr. Dierk Hartmann Förderprogramm: Förderer:

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Konsortium:

Eidologic GmbH; Recklinghausen Franken Guss Kitzingen GmbH & Co KG; Kitzingen Karl Casper GmbH & Co KG; Remchingen Kemptener Eisengießerei Adam Hönig AG; Kempten MAGMA Gießereitechnologie GmbH; Aachen Universität Duisburg-Essen; Duisburg-Essen

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Forschung und Entwicklung Zukunftssicherung erfordert die Weiterentwicklung von Prozesstechnologie und -beherrschung in Richtung intelligenter, adaptiver und flexibler Fertigungstechnologien. Dies definiert die Zielsetzung von IPROguss: Dynamisches Planen und Reagieren auf sich schnell ändernde Produktanforderungen und Prozesssituationen sowie eine effiziente und verlässliche Selbstoptimierung und -konfiguration des Gesamtprozesses. Der vorgeschlagene Lösungsansatz entwickelt eine innovative Methode zur Optimierung und Steuerung von Gießereifertigungsprozessen. Dies geschieht über die Verknüpfung virtueller Optimierungsverfahren der Prozesssimulation mit innovativen Methoden der Prozessdatenanalytik und der Prozessprognose. Letztlich soll eine konkrete Optimierungskette für die Betriebsanwendung in der Gießereifertigung für eine schnelle Vorhersage und Einstellung optimaler Betriebszustände realisiert werden. IPROguss bildet eine breite und solide Basis, die es erlaubt, eine abgestimmte Produktvermarktung unter Nutzung der im Projekt erarbeiteten Synergieeffekte erfolgreich zu gestalten und umzusetzen. Projektteam: Prof. Dr.-Ing. Dierk Hartmann, Projektleitung; Dipl.-Ing. (FH) Alexander Kostgeld, Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Reibbeschichten, Prof. Dr. Paul Schindele Reibbeschichten, Reibnahtschweißen, Reibquetschschweißen Im Labor für Verbindungs- und Handhabungstechnik werden seit ca. sieben Jahren neue Beschichtungs- und Schweißverfahren entwickelt. Reibbeschichten Auf bevorzugt metallische, aber auch nichtmetallische Grundwerkstoffe lassen sich Metall- oder Kunststoffschichten in einem schnellen, kostengünstigen Reibprozess auftragen. Die Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet werden im kommenden Jahr weitergeführt, nachdem aus der Wirtschaft immer mehr Anwendungen für das Verfahren nachgefragt werden. Das Beschichtungsmaterial sowie die Werkstückoberfläche werden vor und evtl. auch während des Beschichtungsvorganges so erwärmt, dass das Beschichtungsmaterial in einem Reibverbindungsvorgang auf die Werkstückoberfläche aufgetragen werden kann. Beschichten Metall auf Metall, z. B. Beschichten von Wellen und Rohren mit:  Lagerwerkstoffen wie Messing, Bronze etc.  Verschleißschutzschichten (Hartstoffe)  Korrosionsschutzschichten (Zink, Edelstahl)  elektrisch und thermisch leitenden Werkstoffen (Kupfer, Aluminium) Gegenüber anderen Beschichtungsverfahren ergeben sich folgende Vorteile:  Poren- und Lunker freie Beschichtungen  sehr viele Materialkombinationen sind möglich  kurze Beschichtungszeiten  Beschichtungsdicke fast beliebig einstellbar  hohe Haftfestigkeit des Beschichtungswerkstoffes auf dem Grundwerkstoff  glatte Oberflächen erzeugbar Die Forschungsarbeiten auf dem Gebiet des Reibbeschichtens konnten im letzten Jahr mit einer Promotionsarbeit auf diesem Gebiet erfolgreich weitergeführt werden. Detaillierte Informationen zum Verfahren können auf der Internetseite der Hochschule unter Forschung + Kooperation und „Reibbeschichten“ nachgesehen werden.

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Forschung und Entwicklung Reibnahtschweißen Ein Projekt zum Thema Reibnahtschweißen wurde in 2011 neu gestartet. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das sich von dem Reibbeschichten ableitet. Es handelt sich dabei um ein Festphasenfügeverfahren. Das Ziel des Verfahrens ist, Schweißverbindungen durch das Verfahren des Reibauftrages wie beim Reibbeschichten durch eine oder mehrere Beschichtungslagen zwischen zwei oder mehreren Werkstücken herzustellen. Es erstreckt sich auf alle schweißbaren Materialien. Das Verfahren wurde so weit entwickelt, dass mittlerweile sehr zufriedenstellende Nahtfestigkeiten erzielbar sind. Damit können praktisch beliebig dicke Nähte im Mehrlagenverfahren hergestellt werden. Detaillierte Informationen zum Verfahren gibt es auf der Internetseite der Hochschule unter Forschung + Kooperation und „Reibnahtschweißen“. Reibquetschschweißen Aus den Erfahrungen der beiden vorgenannten Projekte entstand ein neues Schweißverfahren, das Reibquetschschweißen mit verschiedenen Varianten, das eine Reihe von Vorteilen gegenüber existierenden Verfahren aufweist. Es zielt hauptsächlich auf den Bereich der Dünnbleche, wie sie z. B. im Automobilbereich eingesetzt werden. So sind mit dem neuen Verfahren Materialkombinationen schweißbar, die sonst als schlecht oder nicht schweißbar galten wie z. B. Stahl mit Aluminium oder Kupfer mit Aluminium. Die dabei erzielbaren Nahtformen und Nahtqualitäten sind sehr vielseitig, sodass sich viele interessante Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Mit dem Verfahren wurde eine Firma, die rqstec GmbH aus der Hochschule ausgegründet. Nähere Informationen sind ebenfalls auf der Internetseite der Hochschule und Forschung und Kooperation sowie dem Stichwort „Reibquetschschweißen“ und der Internetseite der Ausgründung www.rqstec.de nachzusehen.

Übertragung der Flächenpressung von Luftreifen über ein Luftlager bei Flachbahnprüfständen, Projektleiter Prof. Dr. Walter Kurz Bei dem mit Mitteln der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Vorhaben ist die Hochschule Kempten Projektpartner der Fa. MAHA-AIP GmbH & Co KG, Haldenwang. Das Ende 2012 begonnene Forschungsprojekt wurde fortgeführt und im Dezember 2014 erfolgreich abgeschlossen. Flachbahnprüfstände zur Übertragung der Reifenkräfte werden in der Automobilindustrie eingesetzt bei Kraftfahrzeugwindkanälen und für Fahrdynamikuntersuchungen. Die Übertragung und Erfassung der Vertikal-, Längs- und Querkräfte vom Reifen auf das Band steht dabei im Fokus. Bei Flachbahnprüfständen wird ein beschichtetes endloses Stahlband, auf dem der Reifen abrollt, über zwei Rollen geführt. Die Umfangs- und Querkräfte werden dabei vom Band auf die Rollen übertragen. Die Radlast mit der in der Reifenaufstandsfläche (Reifenlatsch) auftretenden Flächenpressung wird durch die vertikale Abstützung des Bandes durch ein im Radaufstandsbereich unter dem Band angeordnetes ebenes Luftlager übernommen. Bei der Übertragung der im Reifenlatsch als Flächenpressung auftretenden vertikal wirkenden Kräfte über Band und Luftlager gibt es eine Reihe ungeklärter Fragestellungen.

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Forschung und Entwicklung Insbesondere sind die auftretenden Wechselwirkungen zwischen dem Band und der Luftströmung im Lagerspalt und dem sich daraus ergebenden Tragverhalten des Lagers bisher nicht hinreichend bekannt. Im Rahmen dieses Projektes sollen die physikalischen und technischen Parameter, die für die Kraftübertragung wesentlich sind, mit theoretischen und experimentellen Methoden untersucht und analysiert werden.

Abb. 1: Flächenpressung im Reifenlatsch über dem Luftlager (Radlast 5 kN, Reifendruck 2 bar)

Die Wirkflächen des Luftlagers, zwischen denen sich der tragende Luftspalt bildet, sind einerseits das Stahlband selbst und eine untere, ebene Tragplatte aus porösem Graphit, durch die Druckluft mit einem Vordruck von ca. 25 bar zugeführt wird. Die Zufuhr der Druckluft in den Lagerspalt ergibt den hydrostatischen Traganteil des Lagers. Bei dem Flachbahnprüfstand ist infolge der elastischen Verformung des Stahlbandes der Spalt zwischen dem Band und der unteren Tragplatte des Lagers nicht konstant. Die Spalthöhe resultiert aus dem Gleichgewicht zwischen den Kräften am Reifenlatsch, den elastischen Rückstellkräften des Stahlbandes und den lokalen Stützkräften durch den statischen Druck im Luftspalt des Lagers. Dadurch variiert die Spalthöhe erheblich, was bereits das hydrostatische Tragverhalten stark beeinflusst. Bei höheren Bandgeschwindigkeiten kommt zu dem hydrostatischen Traganteil ein hydrodynamischer Trageffekt in der Strömung des Luftspaltes hinzu. Die von der Radlast und den Parametern des Reifens bestimmte Flächenpressung im Reifenlatsch stellt dabei die das Problem bestimmende Eingangsgröße dar. Die im Reifenlatsch auftretende Verteilung der Flächenpressung ist mit Hilfe von Druckmessfolien für unterschiedliche Radlasten und Reifeninnendrücke ermittelt worden. Abb. 1. zeigt die Flächenpressung bei einer Radlast von 5000 N und dem Reifeninnendruck von 2 bar. Die Werte sind stark von der Profilgestaltung des belasteten Reifens abhängig.

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Forschung und Entwicklung Prüfstand mit Messtechnik für experimentelle Untersuchungen Für die experimentellen Untersuchungen wurde bei MAHA-AIP ein Prüfstand konzipiert und aufgebaut, der die realen Bedingungen beim Abrollen des Luftreifens auf dem Band und die Verhältnisse im Luftlager wiedergibt, siehe Abb. 2. Mit einer speziell konstruierten LuftlagerTragplatte kann die Druckverteilung im Luftspalt an 32 Druckmessbohrungen in der GraphitTragplatte bestimmt und die Höhe des Luftspalts an neun repräsentativen Positionen mit induktiven Abstandssensoren erfasst werden.

Abb. 2: Ausgeführter Prüfstand mit Luftlager

Entwicklung und Anwendung der numerischen Simulationsverfahren Die Berechnung der Verformungen und der Kräfte im Stahlband wird mit Hilfe des auf der Methode der finiten Elemente basierenden Moduls ANSYS Mechanical durchgeführt (FEMBerechnung). Die Berechnung der Luftlagerströmung erfolgt unter Verwendung des Moduls ANSYS FLUENT, welches auf der Methode der finiten Volumen basiert (CFD-Berechnung). Die Wechselwirkung zwischen Bandverformung und dem von der Lagerspalthöhe abhängigen Lagerspaltdruck erfordert eine elasto-hydrodynamische Kopplung der Berechnungsmethoden für das Band (FEM) und den Luftspalt (CFD). Die Einströmung der Druckluft durch die Graphittragplatte in den Lagerspalt kann durch eine analytische implizite Formulierung beschrieben werden. Außerhalb des Luftlagertragbereichs wird das Band in vertikaler Richtung durch ein Stützlager geführt, über dem das Band kräftefrei in ca. 20 µm Abstand in Schwebe gehalten wird. In Abb. 3 sind die Verformung des Bandes und damit die Spalthöhe des Lagerspaltes dargestellt. Abb. 4 zeigt den Verlauf des Drucks im Lagerspalt und die Spalthöhe quer zur Fahrtrichtung. Es zeigt sich, dass die Größen im Luftspalt unter dem Reifenlatsch dominant von der durch das Reifenprofil (hier ausgeprägte Umfangs-Stege bzw.-Rillen) bestimmten Latsch-Flächenpressung bestimmt werden. Außerhalb des Latsch-Bereichs hebt sich das Band durch den Spaltdruck deutlich von der Tragfläche des Luftlagers ab (hier bis ca. 0,4 mm). Unterhalb des Reifenlatsches beträgt der Abstand des Bandes von der Tragfläche des Luftlagers an stark belasteten Stellen nur wenige µm. Der Druck im Lagerspalt erreicht dort Werte um 4 bar. Der Betriebsbereich des Lagers befindet sich hier im Mischreibungsgebiet.

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Abb. 3: Verformung des Bandes über Luftlager und Stützlager (Latsch nach Abb. 1)

Die Ergebnisse der Simulation zeigen sich in guter Übereinstimmung mit den entsprechenden im Experiment ermittelten Druckwerten und Spalthöhen (hier nicht dargestellt). Mit der Simulation konnten mit Hilfe der am Band berechneten Druckverteilungen und der Geometrie der Bandverformung die Störeinflüsse bei der Kraftübertragung vom Reifen auf das Luftlager analysiert werden.

Abb. 4: Verteilung des Drucks und der Spalthöhe im Lagerspalt (Latsch nach Abb. 1)

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Forschung und Entwicklung Darüber hinaus wurden mit der Simulation die Zustandsgrößen im Lagerspalt für verschiedene äußere Parameter, speziell für verschiedene Radlasten und Reifeninnendrücke, ermittelt. Es wurden die Ergebnisse für die Banddicken 0,6 mm und 0,8 mm und unterschiedliche Bandvorspannungen sowie verschiedene Bandgeschwindigkeiten analysiert. Das Ergebnis zeigt hier, dass eine zunehmende Bandgeschwindigkeit sich nur in geringem Umfang auf die Druckverteilung und die Luftspalthöhe auswirkt. Daraus kann gefolgert werden, dass der hydrodynamische Trageffekt des Luftlagers gegenüber dem hydrostatischen Tragverhalten nachrangig ist. Das Projekt-Team der Hochschule Kempten (Prof. Dr. W. Kurz, Dipl.-Ing.(FH) F. Ruther, B. Eng. Ph. Schrott, B. Eng. T.Faber) wurde unterstützt durch Dr. Mittermayer, Prof. Dr. G. Bischoff, Prof. Dr. B. Müller sowie durch die Mitarbeiter der Fa. MAHA-AIP, Frau Unsin, Herrn Küchle und Herrn Heinz. Kleinvermieterstrukturen, Prof. Dr. Gabriele Schäfer Auftraggeber und Leadpartner: Hochschule Kempten, Kleinwalsertal Tourismus eG Projektmitarbeiter: Jochen Häfele, Projektleitung: Prof. Dr. Gabriele Schäfer Gegenstand des durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanzierten Projekts war die Untersuchung der Gründe für den Rückgang von Kleinvermieterangeboten in den Tourismus-Regionen Allgäu, Kleinwalsertal und Außerfern sowie Ableitung von Maßnahmen zur Stabilisierung und Erweiterung der bestehenden Angebote. Projektbeteiligte waren neben der Hochschule Kempten und der Kleinwalsertal Tourismus eG die Ferienregion Alpsee-Grünten, das Landratsamt Oberallgäu, die Naturparkregion Reutte sowie Tourismus Oberstdorf. Kleinvermieter stellen ein wichtiges Segment im Tourismusangebot der Region dar. Sie ermöglichen eine bessere Kundenbindung der Übernachtungsgäste und sichern vor allem das positive Image des Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor in der jeweiligen Region. Die Studie wurde den Projektbeteiligten am 22.01.2015 in den Räumen von Tourismus Oberstdorf vorgestellt. Im Anschluss daran erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Tagesworkshop eine Prioritätenliste zur Umsetzung der Erkenntnisse aus der Studie. Die Ergebnisse der im Rahmen des Projekts durchgeführten Untersuchungen stützen u. a. die These eines multifaktoriellen Erklärungsansatzes für den in nahezu allen Regionen zu konstatierenden Rückgang der Kleinvermieter. Hierzu zählt ein feststellbarer Strukturwandel, der wiederum durch Heterogenität gekennzeichnet ist und neben einer veränderten Arbeitswelt auch eine andere Anspruchshaltung der Gäste gegenüber Kleinvermietern umfasst. Vielerorts fehlt es an einem Betriebsnachfolger/einer Betriebsnachfolgerin. Die Untersuchung brachte zutage, dass der Grund häufig in einem Informationsmangel hinsichtlich des Übernahmeprozesses liegt. Als grundsätzliches Problem wurde durch die Studie das Fehlen zuverlässiger und aussagefähiger Statistiken über Kleinvermieter identifiziert. Diesbezüglich wurde von allen Projektbeteiligten ein dringender Handlungsbedarf zur Verbesserung der Datengrundlage gesehen. Die wichtigste Erkenntnis der Studie und des Workshops liegt jedoch darin, dass alle Maßnahmen auf den Kleinvermieter als tragende Person gerichtet sein sollten. Allgemeine Marketingmaßnahmen, wie beispielsweise Hochglanzbroschüren zur Bewerbung einer Ferienregion, gehen am Grundproblem oft vorbei: Die Kleinvermieter benötigen praktische und leicht zugängliche Unterstützungsangebote, die auf ihre individuelle Situation zugeschnitten sind.

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Forschung und Entwicklung Einige der untersuchten Orte können Maßnahmen vorweisen, die sich möglicherweise auf andere Gemeinden übertragen lassen. Generell ist es das Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen, das die Kleinvermieterstrukturen stabilisieren kann. Insbesondere der persönliche Kontakt zwischen der jeweiligen Gemeinde und den Kleinvermietern sowie ein Klima der Wertschätzung der von den Kleinvermietern erbrachten Leistungen scheinen eine Schlüsselrolle zu spielen. Geplant ist die Beantragung eines Folgeprojekts, das die Umsetzung der identifizierten Maßnahmen zum Ziel hat.

2. Projekte der Fakultät Elektrotechnik Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) Leitungsgremium: Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Helmuth Biechl (Direktor) Prof. Dr.-Ing. Frank Fischer Prof. Dr.-Ing. Michael Patt M. Sc. Lothar Geist Wissenschaftliche Mitarbeiter: M. Eng. Andreas Armstorfer B. Eng. Mario Jörg B. Eng Mathis Wolf B. Eng. Sebastian Suchy M. Eng. Jorge Helguero

Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Thomas Eberl B. Eng. Christian Milz B. Eng. Daniel Suchy M. Eng. Ahmad Rahmoun

Abb. 1: Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) mit Prof. Biechl und Mitarbeitern

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Forschung und Entwicklung Profil des Instituts für Elektrische Energiesysteme (IEES) Das Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) der Hochschule Kempten (HKE) wurde zunächst unter dem Namen Institut für angewandte Batterieforschung (IABF) am 1. Mai 2011 gegründet. Ziel war und ist es noch heute, fachbereichsübergreifend angewandte Forschung an Batterien zu betreiben, wobei der Fokus auf Energiespeicher für Elektrofahrzeuge und stationäre Anwendungen in Verteilnetzen ausgerichtet war. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums des Instituts ergab sich aus den gestiegenen Anforderungen im Bereich der Anwendung von Batteriespeichern. Schwerpunkte der Forschung sind neue Systeme mit Energiespeichern, elektrischen Antrieben und elektrischen Stromversorgungsnetzen. Die Betrachtung des Gesamtsystems, d. h. die Interaktion der einzelnen Betriebsmittel einschließlich der Regelung steht dabei im Vordergrund. Beispiele hierfür sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge, Energiespeicher für den Einsatz in Energieversorgungsnetzen, der Netzanschluss regenerativer Energiequellen sowie Smart Grids und Microgrids mit leistungselektronischen Anlagen. Die hervorragende Ausstattung des Instituts mit Mess- und Prüfeinrichtungen erlaubt sowohl elektrische als auch thermische Untersuchungen von Batterien in Bezug auf Funktionalität und Lebensdauer. Weiterhin können mit hochauflösenden Messsystemen Messungen an elektrischen Antrieben und in elektrischen Verteilnetzen durchgeführt werden. Das Institut verfügt über eine umfangreiche Softwareausstattung für Simulationsrechnungen auf den beschriebenen Arbeitsgebieten.

Abb. 2: IEES – angewandte Batterieforschung

Derzeit ist das IEES mit der Ausführung mehrerer Forschungsprojekte befasst, die von Bundesministerien, vom Freistaat Bayern sowie von der Industrie finanziert werden. Das Institut versteht sich als Beratungs- und Forschungseinrichtung des Allgäus und darüber hinaus. Es bestehen nationale und internationale Kooperationen mit anderen Forschungsinstituten und Industrieunternehmen. Neben wissenschaftlichen Mitarbeitern werden auch Studierende durch Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten an aktuellen wissenschaftlichen Fragestellungen beteiligt. Das durch die Fakultät Elektrotechnik eingeführte Teilzeitstudium im Masterstudiengang Electrical Engineering eignet sich in besonderer Weise dazu, Studium, Forschung und Einkommen zu verbinden und sich profilbildend weiter zu qualifizieren. In besonderen Fällen besteht für wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts für Elektrische Energiesysteme die Möglichkeit der Promotion.

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Forschung und Entwicklung Die Verzahnung von praxisnaher Forschung mit der Lehre und die Einbeziehung von Studierenden erlaubt es, aktuelle technische und betriebswirtschaftliche Fragestellungen an Studierende heranzutragen und Ergebnisse der angewandten Forschung in der Lehre zu integrieren. Hierdurch wird auch gewährleistet, einschlägige Industrieunternehmen mit Ingenieurinnen und Ingenieuren zu versorgen, die bereits über ein fundiertes praktisches und theoretisches Fachwissen verfügen, das sie sich durch Lehrveranstaltungen und die Mitwirkung in Projekten der angewandten Forschung auf dem Gebiet elektrischer Energiesysteme aneignen konnten. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist der Aufbau eines elektrischen Energiespeichers mit Ultracapacitors, der einen elektrischen Fahrzeugantrieb speist. Dieses Speichersystem erlaubt etwa eine Million Ladezyklen. Weiterhin ist eine Rückspeisung, die sogenannte Rekuperation, mit sehr großem Strom möglich. Hierdurch kann die beim Bremsen entstehende Energie wieder genutzt werden.

Abb. 3: Elektrischer Fahrzeugantrieb gespeist durch einen elektrischen Energiespeicher mit Ultracapacitors

Im Berichtszeitraum wurden die folgenden internationalen wissenschaftlichen Publikationen erstellt: 1. Rahmoun, A.; Biechl, H.; Rosin, A.: „Case study of ECD model accuracy in estimating the cell output voltage and power dissipation,“ in Closing Conference of the Project „Doctoral School of Energy and Geotechnology II,“ Pärnu, Estonia, January 2015, pp. 25. 2. Rahmoun, A.; Armstorfer, A.; Biechl, H.; Rosin, A.: Modelling and Simulation of an Energy Storage System for a Smart Grid Including Power Electronics and Battery Model. Poster, IRES2015, Düsseldorf, 2015, Germany. 3. Rahmoun, A.; Milz, Ch.; Rosin, A.; Biechl, H.: Impact of Li-Ion battery models an the dynamical behavior of an electric vehicle drive system. Poster, Kraftwerk Batterie, Aachen, 2015 Germany. Herr Christian Milz, wissenschaftlicher Mitarbeiter im IEES, erhielt für seine Masterarbeit im Rahme seiner Forschungstätigkeit den VDE-Preis für hervorragende Abschlussarbeiten. Herr Andreas Armstofer, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter im IEES, erhielt den VDI-Preis für seine Masterarbeit.

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Forschung und Entwicklung Projekt IREN2 (zukunftsfähige Netze für die Integration regenerativer Energiesysteme) Aufbauend auf den Ergebnissen des Projekts IRENE, wurde das Vorhaben IREN2 Zukunftsfähige Netze für die Integration Regenerativer Energiesysteme – als Folgeprojekt Mitte 2014 gestartet. Das bestehende Konsortium aus Hochschule Kempten, Allgäuer Überlandwerk, Siemens und RWTH Aachen wurde um den IT Partner ID.KOM erweitert. Das Forschungsvorhaben IREN2 wird vom BMWI von 01.07.2014 - 30.06.2017 gefördert und weist ein gesamtes Projektbudget von ca. 5 Mio. Euro auf.

Abb. 4: IREN2 Auftaktveranstaltung mit Projektpartnern und Gästen aus Politik und Wirtschaft

In einem Teilnetz von Wildpoldsried sollen weitere grundlegende Untersuchungen zum sicheren und stabilen Betrieb von inselnetzfähigen Microgrids und topologischen Kraftwerken durchgeführt werden. Als Microgrids werden intelligente Netze mit hohem Anteil regenerativer Energien bezeichnet, die sich bei Bedarf autark versorgen können. Topologische Kraftwerke beschreiben Netzabschnitte, deren Erzeuger und Verbraucher gemeinsam wie ein konventionelles Kraftwerk gesteuert werden können.

Abb. 5: Batteriespeicher – intelligente Komponente des IREN2 Microgrids

Microgrids können eine zukunftsweisende Innovation darstellen und durch ihren dezentralen Ansatz helfen – trotz hohem Anteil erneuerbarer Stromerzeugung – auch zukünftig die Versorgungssicherheit kosteneffizient sicher zu stellen. Neuartige Systemdienstleistungen, die künftig aus den topologischen Kraftwerken geliefert werden können, sollen den Übertragungsnetzbetreiber in die Lage versetzen, zeitweise auf konventionelle Warmreserve (thermische Kraftwerke) zu verzichten.

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Forschung und Entwicklung Im Einzelnen wird das Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) der Hochschule Kempten folgendes untersuchen:        

Neue und nachhaltige Infrastrukturlösungen, insbesondere intelligente Netze unter Einbindung von Informations- und Kommunikationstechnologien Mathematische Modelle und Algorithmen zur Netzplanung Netzregelungsverfahren und Netzanschlussregelung für Microgrids Analyse kritischer Netzbetriebszustände im Inselnetzbetrieb Dezentrale Automatisierungskonzepte und intelligente Subsysteme Netzleittechnik unter Einbeziehung von Microgrids Topologische Kraftwerke als Schnittstelle zwischen Übertragungs- und Verteilnetz Systemverhalten und Systemsicherheit von Microgrids

CoKeTT – Mechatronische Systeme für Gesundheit und Generationen an der Hochschule Kempten Leitung: Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich wissenschaftliche Mitarbeiter: M.Sc. Michael Hinderer Dipl.-Ing. Kai Hinderer Beide streben die Promotion an der TU München an. CoKeTT ist das erste AAL-Anwendungszentrum an der Hochschule Kempten in der Gesundheitsregion Allgäu. Es ist ein Test- und Trainingszentrum bzw. Living Lab für altersgerechte Produkte und Lösungen. CoKeTT, im Herbst 2011 gegründet, ist ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der Technischen Universität München und steht für COMES® Kempten Test- und Trainingszentrum.

Abb. 1: Forschungsbereiche des CoKeTT Zentrums

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Forschung und Entwicklung Ambient Assisted Living (AAL) erforscht Fragen und Lösungen im Zusammenhang mit dem demographischen Wandel. Mit Hilfe technischer Assistenzsysteme wird im Alter ein längeres Leben zu Hause in den eigenen vier Wänden ermöglicht. Dazu werden alle Lebensbereiche, von der Gesundheit, dem Wohnen, der Mobilität, der Arbeitswelt bis hin zur sozialen Interaktion einbezogen. In diesem Kontext wurde beschlossen, die anwendungsorientierten Fragestellungen des am Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik verfolgten COMES®1 und KOMPASS Projektes (Kognitives Medizinisches Personalisiertes Assistenzsystem) verstärkt in einem speziell hierfür ausgestatteten Living Lab an der Hochschule Kempten zu bearbeiten. CoKeTT verfolgt das Ziel, die an der TU München entwickelten Systeme in Zusammenarbeit mit bestehenden und neuen Anwenderkollektiven auf seine praktische Verwendungsfähigkeit zu testen. In diesem Zusammenhang steht CoKeTT allen medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen zur Verfügung, die mittels moderner Technologie personalisierte Assistenzsysteme einsetzen wollen oder bei deren Einsatz Unterstützung benötigen.

Abb. 2: Ambient Medicine® bedeutet die kombinierte Nutzung von Sensorik, IT und Systemen zur Realisierung von gesundheitsunterstützenden Assistenzsystemen zu Hause oder unterwegs. Consumer Elektronik und Smart Home Technologien ergänzen dies.

Das AAL-Labor CoKeTT der Hochschule Kempten ermöglicht den Studierenden aller Fakultäten direkte Erfahrungen im Umgang mit modernsten Technologien und Assistenzsystemen für die älter werdende Bevölkerung. Durch die Mitwirkung in interdisziplinären Projekten lernen die Studierenden im direkten Umgang mit den Nutzerinnen und Nutzern, Ärztinnen und Ärzten, Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Technikerinnen und Technikern die vielfältigen Herausforderungen und Anforderungen an AAL-Lösungen kennen. Ambient Assisted Living ist eine Vertiefungsrichtung im Studiengang Mechatronik der Fakultät Elektrotechnik. Im CoKeTT Zentrum können praxisorientierte Therapiemanagementsysteme für die Befindlichkeitsstörungen Diabetes, Adipositas, Herz-Kreislauf-Krankheiten, psychosomatische Erkrankungen und rehabilitative Maßnahmen erprobt werden. Hierzu verfügt das Living Lab über verschiedene telematische Messsysteme, die unterschiedlich konfiguriert und der unterschiedlichen Kommunikationsinfrastruktur der medizinischen Einrichtungen angepasst werden können. Dabei sind sowohl Festnetz- als auch Mobilfunk gestützte Analyse- und Therapieplattformen möglich, die alle auf einen bereits existierenden Server (COMES®) zugreifen können, mit dessen Hilfe sowohl Fragestellungen des Telemonitorings wie der Entwicklung telematischer personalisierter Therapiestrukturen möglich sind. Mögliche Anwender können zusammen mit CoKeTT entsprechende Erprobungsszenarien entwickeln, bestehende Ausstattungen fortschreiben oder auch neue Diagnose- und Therapiesysteme vor Ort testen.

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Forschung und Entwicklung 1. Entwicklungen zu innovativen Therapiekonzepten für Diabetes und Adipositas Mithilfe der mobilen Diagnose- und Therapieplattform COMES® ist es den Betroffenen möglich an allen Orten und zu beliebigen Zeitpunkten ihre selbst erhobenen physiologischen Daten wie beispielsweise den Blutdruck, Blutzucker oder das Körpergewicht sowie deren Trendverläufe einzusehen. Durch die bereits bestehende Möglichkeit individualisierte Rückmeldungen vom System an den Nutzer zu schicken, hat dieser einen telemedizinischen Begleiter und Coach bei der Unterstützung von Therapien oder auch Lebensstiländerungen. Zusätzlich können auf Wunsch entsprechende Motivationshinweise und Informationen - beispielsweise zu Ernährung und Bewegung - übermittelt werden. Dies wird aktuell in dem vom bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege geförderten Projekt PUMA, Prävention und Motivation am Beispiel von Adipositas, an der Hochschule Kempten in Kooperation mit dem Heinz NixdorfLehrstuhl für Medizinische Elektronik der Technischen Universität München, der Alpenklinik Santa Maria (Bad Hindelang/Oberjoch) und der Klinik St. Irmingard (Prien/Chiemsee) sowie weiteren Reha-Kliniken im Allgäu durchgeführt, realisiert und erprobt. (Laufzeit 1.11.12 bis 31.12.15) PUMA hat zum Ziel, mittels der Telemedizinplattform COMES® nachhaltig angelegte Lebensstiländerungen am Beispiel Adipositas zu managen. Hauptsteuerungselement zur Gewichtskontrolle ist ein bewegungsgesteuertes Interventionsverfahren zur Anpassung des Kalorienbedarfs an den mechanischen Leistungsbedarf des Probanden. Das Körpergewicht wird mittels einer telemedizinischen Waage, eines interaktiven Smartphones und einer interaktiven medizinischen Datenbank ermittelt. Weitere notwendige flankierende Parameter (Bewegungsaktivität, optional Blutdruck und Blutzucker) werden durch additive Sensoren ermittelt und mit den Gewichtsdaten korreliert. Auf dieser Basis wird ein Assistenzsystem aufgebaut, das je nach gewünschtem Umfang später mit und ohne ärztliche Begleitung in der Lage ist, eine wirksame Gewichtskontrolle und Einhaltung eines vereinbarten Zielgewichtes zu ermöglichen. 2. Das Virtual Lab in Forschung und Lehre Das Virtual Lab, wie es COMES® darstellt, bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Diagnostik und Therapie. Es erlaubt, reale Datenmuster in authentischer Umgebung der Patienten zu erheben, und damit erstmals einen unmittelbaren wirklichkeitsgetreuen Eindruck von beliebigen Interventionsstrategien zu erhalten. Damit eignet es sich auch sehr gut für klinische Studien. Wir haben mit dem Virtual Lab in den letzten Jahren zahlreiche Untersuchungen speziell mit Hypertonie Patienten durchgeführt. In Ausbildung und Lehre dient es dem flexiblen Kompetenzerwerb im Umgang mit mechatronischen Systemen für die Gesundheit und das Alter. Die dazugehörige Sensorik, Aktorik, Mensch-Maschine-Schnittstellen, telemedizinische Assistenzsysteme wie auch verschiedene Untersuchungsverfahren werden in Hands on Projekten direkt erfahren und erlernt. 3. Biophysikalische Feedbacktherapien Ton und Tonus ist ein beispielhaftes Projekt für eine Feedbacktherapie mit unserem Cognitiven Medizinischen System COMES®. Darin wird speziell die blutdrucksenkende Wirkung bestimmter iterativer Klangmuster als Interventionsmöglichkeit bei arterieller Hypertonie untersucht. Ein weiteres Projektbeispiel ist die Gestaltung therapierelevanter Raumbeleuchtung mittels moderner LED Technologie bis hin zu einer biodynamischen zirkadianen Lichtsteuerung in Kooperation mit der Ambright GmbH. Neben den bereits bekannten physiologischen Effekten nimmt Licht auch Einfluss auf die menschliche Psyche. Vor allem im Gesundheitswesen und AAL findet der Einsatz dynamischer und individueller Lichtlösungen vermehrt Zustimmung.

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Forschung und Entwicklung Audiofeedback in der telemedizinischen neurologischen Rehabilitation Der demographische Wandel bedingt zunehmend höhere Fallzahlen bei Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel-, Atemwegserkrankungen wie auch bei Hirnleistungsstörungen und Mobilitätseinschränkungen aufgrund von Defekten des Bewegungsapparates. Dies hat enorme Auswirkungen auf die medizinische Nachsorge und Rehabilitation. Telemedizinische Assistenzsysteme und telematisch gestützte innovative Therapiekonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei der Entwicklung neuer Trainingsprogramme in der neurologischen Rehabilitation. Eine Variante ist die Nutzung von akustischem Biofeedback in der Arbeit mit dem Patienten. Deshalb haben wir ein Trainingsprogramm entwickelt, welches gezielt akustisches Feedback in Form von Musik verwendet. Dieses ist zunächst für die Behandlung von Parkinson-Patienten ausgelegt, kann jedoch problemlos auf andere Bereiche erweitert werden, z. B. einem Bewegungstraining im Alter oder bei der Apoplex-Nachsorge. Das Training besteht dabei aus einem Fahrrad-Trainer kombiniert mit einer Software, welche auf einem Einplatinencomputer implementiert wurde und die Wiedergabe der Musik steuert. Dem Patienten wird so geholfen ein gleichmäßiges Trainingstempo zu etablieren, als auch Trainingsparameter wie Dauer und Geschwindigkeit können auf diese Weise spielerisch kontrolliert und moduliert werden. Die Verwendung von Musik führt zudem zu einem erhöhten Spaßfaktor und steigert somit die Motivation zur Bewegung. Um Musikstücke für alle individuellen Präferenzen bereitstellen zu können, werden zudem einige Algorithmen zur automatisierten Tempoanalyse von Musik und dessen Geschwindigkeitsänderung in Echtzeit eingesetzt. 4. Telemedizinische Rehabilitation und Bewegungstherapien Die Mobilitätserhaltung bewegungseingeschränkter Personen ist ein zentrales übergeordnetes Anliegen heutiger Rehabilitations- und Trainingsregimes. Studien haben gezeigt, dass bereits ein 15-minütiges tägliches Bewegungsprogramm nicht nur zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch zu einer Steigerung der Lebenserwartung geführt hat. Insofern ist die gesteuerte Bewegungsförderung ein zentrales Anliegen rehabilitativer Maßnahmen. Im Rahmen der AAL-Arbeiten an der Hochschule Kempten wird in einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik und der medica Medizintechnik GmbH ein telemedizinischer Bewegungstrainer als Home Care Produkt entwickelt. Damit wird die therapeutisch wichtige, tägliche Bewegung bei älteren Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gefördert. Aufgenommene Trainingsdaten wie Kalorien und Umdrehungen pro Minute werden auf die COMES® Datenbank übertragen. Diese Daten sind die Basis für eine als Spiel aufbereitete Echtzeitanimation auf dem TV-Gerät, z. B. ein Radrennen. Die vom Therapeuten bewerteten Trainingsergebnisse werden dem Nutzer zusammen mit einer Trainingsempfehlung auf den Fernsehbildschirm zurückgegeben. Die Integration weiterführender telemedizinischer Dienste und Rehabilitationskonzepte ist vorgesehen.

Abb. 3: Erprobung im AAL-Labor CoKeTT

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Forschung und Entwicklung Aus den positiven Resultaten dieser Vorarbeit hat sich das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte ZIM Projekt DorsiFlex in Kooperation mit der medica Medizintechnik GmbH herausgebildet (Laufzeit 01.04.2013 - 31.12.2015). DorsiFlex Ziel und Motivation dieses Projekts ist es, Menschen mit Fußheberschwäche durch individuell angepasstes Training wieder die Möglichkeit zu geben, ein normales Gangbild zu erlernen und damit an Lebensqualität zu gewinnen. In Deutschland erleiden jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall. Zurück bleibt in rund zwei Drittel aller Fälle eine Einschränkung der Motorik und des Bewegungsapparates insbesondere eine sogenannte Fußheberschwäche. Eine nachhaltige Behandlung ist mit aktuellen Therapieformen sowohl für Therapeutinnen und Therapeuten, als auch für Betroffene äußerst aufwendig. Aus dieser Tatsache heraus wurde die Projektidee zu "DorsiFlex" entwickelt, welche beiden Seiten eine einfache und intelligente Lösung bietet. Die Innovation dieses Systems besteht in einem neuartigen Trainingsgerät für den Einsatz zu Hause oder in der physiotherapeutischen Praxis, das sich durch qualifiziertes Biofeedback, benutzerfreundliche Schnittstellen und eine telemedizinische Vernetzung auszeichnet. Ein technisch hoch entwickeltes Gerät für das spezifische Training des unteren Bewegungsapparates, welches die verschiedenen Therapieformen vereint, ist bisher einzigartig.

Abb. 4: Entwicklung eines neuartigen Rehabilitationstrainers für die feedbackgesteuerte Therapie zu Hause

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Forschung und Entwicklung BalThaSAR – BalanceTherapie mit automatisierter Sonifikation, Antriebstechnik für die Rehabilitation In diesem neuen ZIM Projekt wird die Entwicklung eines autonom und intelligent arbeitenden Rehabilitationssystems, das neurologisch geschädigte Personen bei der Wiederherstellung der reaktiven Balance und der Somatosensorik unterstützt, gefördert. Unsere Aufgabe besteht in der Entwicklung des Sonifikationssystems, geeigneter Feedbackmethoden und der algorithmischen Dynamisierung mit Hilfe von Therapeutinnen und Therapeuten sowie Probandinnen und Probanden. Weitere Projektpartner sind die medica Medizintechnik GmbH, die FEO Elektronik GmbH sowie die Schön Klinik Bad Aibling. Laufzeit von 07.2015–08.2017. 5. Wohnen – Leben – Arbeiten Die Entwicklung neuer Lösungskonzepte für den Arbeitsprozess und -platz können eine verlängerte Lebensarbeitszeit ermöglichen. Hierbei leisten technische Assistenzsysteme z. B. in fertigungsnahen Umgebungen, unmittelbare Hilfe und Erleichterung für den Arbeitnehmer. Altersbedingte körperliche Einschränkungen können kompensiert und gleichzeitig ein Plus an Sicherheit und Freiheit am Arbeitsplatz oder auch in der eigenen Wohnung ermöglicht werden. Die bereits oben beschriebenen telemedizinischen Konzepte können in der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention effizient und nachhaltig eingesetzt werden. Zunehmend an Bedeutung gewinnt die Gestaltung von Digitalisierung und Technik in der Pflege.

6. User Centered Design Allen AAL Arbeiten und Projekten ist gemeinsam, dass die Nutzerinnen und Nutzern sowie Anwenderinnen und Anwender im Mittelpunkt stehen. Daher sollte dies bereits bei der Entwicklung von Produkten und Lösungen für die Zielgruppe beachtet werden. Dafür steht der nutzerzentrierte Entwicklungsprozess, der User Centered Design Process. Im Rahmen eines Projekts für das nutzerzentrierte Design und die Implementierung einer mobilen AAL-Applikation für hochaltrige und mehrfach eingeschränkte Menschen wurde dieser Prozess konsequent umgesetzt. Es werden die Herausforderungen im häuslichen Leben aufgegriffen, und die Nutzerinnen und Nutzer darin unterstützt, trotz ihrer altersbedingten Limitationen ein unabhängiges Leben zu führen. Entstanden ist eine auf dem iPad basierende Universalfernbedienung. Das iPad dient als zentrale Steuereinheit zur Bedienung und Fernsteuerung möglichst vieler verschieden zu schaltender und regelnder Geräte im Haushalt und in der Wohnung. Vorrangig ist an die Steuerung des Fernsehens, Radios sowie alle weiteren Geräte der Unterhaltungselektronik gedacht, aber auch die Lichtsteuerung, Türöffner und Rollosteuerung.

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Forschung und Entwicklung

Abb. 5: Dargestellt ist der nutzerzentrierte Entwicklungsprozess, sowie die daraus resultierende Oberfläche auf dem iPad.

Für die Durchführung notwendiger Usability Untersuchungen, die Entwicklung weiterer AALLösungen sowie die öffentlichkeitswirksame Verbreitung dieser Themen ist eine Ambient Assisted Living Musterwohnungen in Kempten St. Mang in Kooperation mit der Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG, BSG Allgäu in Vorbereitung. Dazu wurden im Berichtszeitraum etliche Vorbereitungen und Vorarbeiten durchgeführt. 7. Assistierte Mobilität In enger Kooperation mit dem Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der Technischen Universität München werden personalisierte Mobilitätshilfen für bewegungseingeschränkte Personen jeglichen Alters entwickelt. Ein Leitprojekt ist hier das Projekt „iMob“ welches mit „Uneingeschränkte Mobilität in jedem Alter und zu jeder Zeit“ untertitelt ist. „iMob“ steht für „intelligente Mobilität“ und zielt auf ein gesamtheitliches Mobilitätskonzept. Dazu bedarf es Kompetenzen der Mechatronik und angewandten Robotik.

Abb. 6: Prinzipdarstellung des Projektes „iMOB – Der Rollstuhl als Fahrersitz“

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Forschung und Entwicklung Ziel des Projektes iMob ist es, das eine technische Lösung für ältere und behinderte Menschen mit selbstbestimmter und eigenständige Mobilität ermöglicht wird. Der Bereich Mobilität im Alter gewinnt angesichts unserer älter werdenden Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Besonders für ältere Menschen ist Mobilität die zentrale Komponente eines aktiven Lebensstils. Sie ist ein unverzichtbares Grundbedürfnis und eng mit Lebensqualität verknüpft. Kann also ein älterer Mensch nicht mehr selbstständig laufen, aber ein Auto mit entsprechenden Assistenzsystemen führen, werden dafür zusätzliche Technologien benötigt. Ein weiteres Problem für diese Menschen stellen vor allem Treppen und Stufen dar, die mit einem Rollstuhl nicht ohne Hilfe überwindbar sind.

Abb. 7: Realisierungskonzept mittels Beinmodell sowie der dazugehörige Demonstrator im Massstab 1:2.

Aufgrund der Nachteile der schon vorhandenen Technologien beschäftigt sich das aktuelle Forschungsprojekt mit einem neuartigen Rollstuhlkonzept, das die maximale Selbständigkeit in Bezug auf die Mobilität der Betroffenen zum Ziel hat. Die neue Technologie soll unabhängig vom Alter, der Krankheit oder den persönlichen Umständen bedien- und verwendbar sein. Durch die Kombination einer intelligenten Steuerung mit innovativer Mechanik sollen Barrieren, wie z. B. Treppen und Stufen, ohne fremde Hilfe überwindbar sein. Die kompakte Bauweise ermöglicht das Manövrieren in engen Gebäuden wodurch auch eine gute, assistierte IndoorMobilitätslösung entsteht. Um weite Strecken zurücklegen zu können, beschäftigt sich ein Teil des Projektes mit der Integration des Konzeptrollstuhles in Serienfahrzeuge, so dass die Betroffenen ihr KFZ wie gewohnt einsetzen können.

Abb. 8: Konzept der Fahrzeugschnittstelle für den iMob Rollstuhl

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Forschung und Entwicklung Im Berichtsjahr wurden die Projekte und wissenschaftlichen Arbeiten auf den einschlägigen Tagungen, Kongressen und Messen der Fachwelt vorgestellt und präsentiert. Hier einige ausgewählte Beispiele: Wissenschaftliche Tagungen, Kongresse, Messen:          

111. Jahrestagung der DGKJ in München, 03.09.2015 Zukunft Lebensräume 2015 in Frankfurt am Main, 29.-30.04.2015 Fachtagung Digitalisierung und Technik in der Pflege in München, 16.04.2015 18th Annual Meeting BFE Rome, 26.03.2015 32. Arzt-Patienten Forum in München, 19.03.2015 Medica 2014 und Teilnahme am Health IT Forum in Düsseldorf, 12.-15.11.2014 European Congress on e-Cardiology & e-Health in Bern, 29.-31.10.2014 VDE-Kongress 2014 in Frankfurt am Main, 20.-21.10.2014 Entwicklerforum Medizinelektronik in München, 08.-09.10.2014 4th International Conference on Consumer Electronics IEEE 2014 ICCE-Berlin, 6.-11.9.14, Berlin

Eigene Veranstaltungen:  

VDE-Kolloquium „Medizin 4.0“ – Die Zukunft der Medizinelektronik in München, 07.07.2015 Ambient Medicine® Forum zum Forschungsprojekt PUMA in Kempten, 25.02.2015

sowie diverse Chair-, Reviewer- und Gutachtertätigkeiten:          

Zukunft Lebensräume 2015 in Frankfurt am Main, 29.-30.04.2015 IEEE 2014 ICCE – Berlin, 06.-11.09.2014 Wissenschaftliche Ko-Leitung des VDE Arbeitskreises Medizintechnik & Life Science Electronic im 11. Jahr Fachbeirat des Fachmagazins für Entwickler und Konstrukteure MED engineering des Carl Hanser Verlages Reviewerin bei der BMT, Biomedical Engineering, Annual Conference of the German Society for Biomedical Engineering Fachbeirat des Fachmagazins für Entwickler und Konstrukteure MED engineering des Carl Hanser Verlages, jetzt Mediengruppe Oberfranken VDE Arbeitskreises Medizintechnik & LifeScience Electronic (AKML) im 11. Jahr VDE ITG Fachausschuss 9.3 Biomedizinische Informationstechnik VDE Smart Home Contest 2014 Gutachterliche Tätigkeiten für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Referat „Demografischer Wandel; Mensch-Technik-Interaktion“

Öffentlichkeitsarbeit:    

Chiemsee Herz-Aktiv Tag in Prien, 18.04.2015 Allgäuer Hochschulmesse 2015 in Kempten, 07.04.2015 VDE Smart Home Contest 2014 in München, 26.11.2014 Vortrag und Laborführung AAL/CoKeTT (MINT-Lehrer) an der Hochschule Kempten, 16.07.2014

Lehre:   

Gastvorlesung im Seminar Lebens- und Kariereplanung an der TUM in München, 13.05.2015 Kinder-Uni „Wie Mechatronik Menschen hilft“ an der Hochschule Kempten, 14.10.2014 Gastvorlesung Smart Home/AAL an Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, 16.06.2014

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Forschung und Entwicklung Exkursion im Rahmen der Vorlesung “Schall, Technik, Hören” im Sommersemester 2015 zu Müller-BBM GmbH in Planegg bei München. Dies ist das größte Ingenieurbüro in Deutschland in allen akustischen Bereichen. Des Weiteren sind im Berichtszeitraum folgende Publikationen veröffentlicht worden: Friedrich Petra, Wolf Bernhard, Hinderer Michael, Bengler Klaus (2015): "iMob" - A mechatronic AAL project of the CoKeTT Zentrum at Hochschule Kempten in cooperation with Technische Universität München. In: Medizintechnik in Bayern. Friedrich Petra, Wolf Bernhard, Hinderer Michael, Bengler Klaus (2015): "iMob" – ein mechatronisches AAL-Projekt des CoKeTT Zentrums der Hochschule Kempten mit der TU München. In: Medizintechnik in Bayern, S. 50–54. Friedrich Petra, Bittner Julinka, Angstenberger Sabine, Rosenecker Josef, Wolf Bernhard (2015): Orientierende Untersuchungen zu einem telemedizinischen Assistenzsystem für adipöse Jugendliche auf der Basis von COMES®. 111. Jahrestagung der DGKJ. München, 03.09.2015. Wolf Bernhard, Grothe Helmut, Herzog Karolin, Demmel Franz, Wiest Joachim, Wirths Walter, Clauss Johannes, Brischwein Martin, Dormeyer Christian, Gül Murat, Hinderer Kai, Friedrich Petra (2015): Von der TUM in den Markt: Mikroelektronik für Diagnose und Therapie. In: eHealth 2015, S. 235–242. Hinderer Kai Uwe, Friedrich Petra, Eberle Phillip, Wolf Bernhard (Hg.) (2015): Systemintegration von Telemedizin und Smart Home: 8. AAL-Kongress 2015. Frankfurt/Main, 29.04.201530.04.2015. VDE, DGBMT, Zukunft Lebensräume: VDE-Verlag. Hinderer Michael, Hilkesberger M., Friedrich Petra, Wolf Bernhard, Bengler Klaus (Hg.) (2015): Gefühlte Sicherheit in einem autonomen treppensteigenden Rollstuhl. Subjective safety with an autonoumus stairclimbing wheelchair: 8. AAL Kongress 2015. Frankfurt/Main, 29.04.201530.04.2015. VDE, DGBMT, Zukunft Lebensräume: VDE-Verlag. Eberle Philipp, Ziemann Ralph, Friedrich Petra (Hg.) (2014): Der Weg vom Smart Home zur Smart City. The way from Smart Home to Smart City: VDE-Kongress 2014 – Smart Cities. Frankfurt/Main, 20.10.2014-21.10.2014: VDE-Verlag. Häcker Michael, Friedrich Petra (Hg.) (2014): Barrierefreiheit in der Stadt der Zukunft am Beispiel von iMob. Barrier free mobility in a future city explained by the example iMob: VDEKongress 2014 – Smart Cities. Frankfurt/Main, 20.10.2014-21.10.2014: VDE-Verlag. Friedrich Petra, Paleduhn Simon, Wolf Bernhard (2014): PUMA – Prävention und Motivation am Beispiel „Adipositas“ mit COMES®. In: Spektrum Telemedizin Bayern, S. 123–128. Wolf Bernhard, Friedrich Petra, Brockt Michael (2014): Für ein selbstbestimmtes Leben. In: Deutsches Ärzteblatt (4), S. 24-27. Wolf Bernhard, Spittler Thomas, Clauss Johannes, Scholz Alexander, Friedrich Petra, Herzog Karolin (2014): Telemedizin – rundum gut betreut. Einsatzgebiete des telemedizinischen Netzwerkes Comes. In: Bulletin (4), S. 33-37. Spittler Thomas, Polterauer Daniel, Clauss Johannes, Friedrich Petra, Wolf Bernhard (2014): Monitoring of Therapeutic Progress by COMES®. In: Ambient Assisted Living – 07. AAL Kongress 2014 Berlin, 21.-22.01.2014. Exkursion im Rahmen der Vorlesung “Schall, Technik, Hören” im Sommersemester 2014 in das Veranstaltungs- und Kulturzentrum der Stadt München, den Gasteig sowie in das Funkhaus des Bayerischen Rundfunks, München.

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Forschung und Entwicklung 3. Projekte der Fakultät Informatik 3.1. Labor für Computergrafik und Interaktionsdesign inkl. CAVE (Cave Automatic Virtual Environment) im Raum V306 Leitung:

Prof. Dr. Bernd Dreier

Mitarbeiter:

Hr. Fischer, Hr. Schmid (Projekt e-connect) Hr. Blas (seit 01.04.2013, Projekt IDA)

Labor und Lehrveranstaltungen Im Jahr 2014 wurde der Betrieb in den Laboren S3.20 sowie V306 auf Basis der bestehenden Installationen und Software fortgesetzt. Die folgenden Lehrveranstaltungen wurden neu bzw. umgestaltet:  Das Fach “Computergrafik” wurde neu konzipiert, als Wahlpflichtfach für die Studierenden der Informatik sowie als Pflichtfach für die Studierenden Informatik – Game Engineering. Der Schwerpunkt lag hier insbesondere bei der Einführung der komplett neuen Methodik von OpenGL 4.x. Die Fokussierung dieser neuen Versionen auf die Programmierung auf GPU’s stellte besondere Anforderungen an die Didaktik, die durch die Einführung eines Top-Down-Approaches mit Hilfe eines eigenen Frameworks gelöst werden konnten.  Im Fach Softwaretechnik 2 wurde eine Neugestaltung mit dem Ziel des projektbasierten Lernens und Reduktion der Prüfungslast für Bachelorstudiengänge vorgenommen. So bearbeiten die Studierenden nunmehr über das ganze Semester hinweg ein eigenes Projekt und werden dabei individuell betreut. Gleichzeitig wird dieses Projekt am Ende des Semesters benotet und ersetzt dadurch eine bislang erforderliche schriftliche Prüfung. Forschung Die Projekt e-connect und IDA liefen wie geplant weiter. Die erreichten Ziele konnten auf der AGIT 2014 (s. u.) als Full-Paper veröffentlicht werden. Insbesondere im Projekt IDA konnten sehr gute Forschungsergebnisse erzielt werden: Hierbei geht es um die Akquisition von Produktionsparametern in Gießereien mit dem Ziel Fehlerquoten zu reduzieren. Durch den Einsatz verschiedener Bildverarbeitungsalgorithmen werden Objekte sowie Zustände erkannt. Es wurde ein neues Verfahren entwickelt, das auf Basis der individuellen Struktur von Sandkernen eine Zuordnung der Daten zur Gussform und damit dem Gussteil ermöglicht. Ein weiteres neues Modul beschäftigt sich mit der individuellen Markierung von Gussteilen. Hierfür wurde ein Verfahren entwickelt, welches einen individuellen und maschinell interpretierbaren Code während des Urformprozesses generiert und in die Negativform integriert. Der Code besteht aus mehreren Elementen wie Positionierhilfe oder Code Elemente. Durch die Extraktion der Nadelgeometrie sowie der Interpretation der Nadelausrichtung ist es möglich, das Gussteil individuell zu erkennen, wodurch auf den Herstellzeitpunkt sowie die Herstellparameter eingegangen werden kann. Diese neuen Verfahren erzielen sehr gute Ergebnisse, was zu einer Annahme der Veröffentlichung als Full Paper auf einer der europäischen Spitzenkonferenzen in der Bildverarbeitung, der VISAPP 2015, geführt hat. 

Ein weiteres Forschungsgebiet, zu dem bislang Skizzen erstellt wurden, die aber noch zu keiner Genehmigung führten ist die Erforschung der Integration von Usability EngineeringProzessen in agile Vorgehensmodelle, wie z.B. SCRUM.

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Forschung und Entwicklung Veröffentlichungen und Vorträge 

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Dreier, B., Blas, F., Kostgeld, A.: Data acquisition in cast iron foundries by image analysis, In: VISAPP/VISIGRAPP the 11th International Joint Conference on Computer Vision, Imaging and Computer Graphics Theory and Applications, Berlin, 2015 Dreier, B., Göhner, U., Fischer, A., Schmid, R., Eco-Routing auf Smartphones für Elektrofahrzeuge, In: Angewandte Geoinformatik 26. AGIT-Symposium, Salzburg, 2014 Dreier B.: Anwender oder Entwickler: Wie viel Computergrafik müssen Game-EngineeringAbsolventen heute noch können?, Ringvorlesung der bayrischen Games-Professoren, München, 2014 Dreier B.: User Experience 2.0: Gamification / Google Glass / iWatch ... Was wird der nächste Hype?, Atrivio Forum 2014 Dreier B.: User Centered Design: Von Marketing-Schlagworten zur Realisierung: UsabilityEngineering in modernen Softwareprojekten, Saxonia Forum, 2014

3.2. EVELIN für eine verbesserte Lehre, Prof. Dr. Georg Hagel, Fakultät Informatik Der Name des BMBF-Forschungsprojekts EVELIN steht für „Experimentelle Verbesserung des Lernens von Software Engineering“. Seit Anfang 2012 leistet das Verbundprojekt gemeinsam mit fünf anderen bayrischen Hochschulen einen erheblichen Beitrag zur Qualität der Lehre durch die Professionalisierung des Lehrens und Lernens unter besonderer Beachtung der Kompetenzentwicklung der Studierenden für das Software Engineering. Im Verbundprojekt werden didaktische Ansätze auf ihre Einsetzbarkeit für diese spezifische Themenstellungen im Kontext unterschiedlicher Studiengänge untersucht und weiterentwickelt.

Das beinhaltet unterschiedliche Bereiche:  Um die vielfältigen Anforderungen an Softwareentwickler/-innen zu ermitteln, werden zahlreiche qualitative und quantitative empirische Untersuchungen (unter anderem Leitfadeninterviews mit Vertretern der Wirtschaft oder Stellenanzeigenanalysen) durchgeführt. In einem umfassenden Kompetenzmodell werden die ermittelten Anforderungen systematisch zusammengetragen und mit der Lehrpraxis abgeglichen.  Zahlreiche didaktische Methoden und Lehr-Lernarrangements werden experimentell in der Lehre eingesetzt und wissenschaftlich untersucht.  Neue Technologien, wie beispielweis interaktive Whiteboards, mobile Lernapplikationen oder Classroom Response Systeme, werden im hochschuldidaktischen Lehrkontext eingesetzt und wissenschaftlich bewertet.  Durch zielgerichtete Evaluationen auf verschiedenen Ebenen sollen Rückschlüsse auf die bisherige Lehrqualität, die Erwartungen und die motivationale Ausrichtung der Studierenden gezogen werden.  Es sollen Kompetenzprofile für die verschiedenen Zielgruppen des Software Engineering entwickelt, mit passgenauen didaktischen Ansätzen hinterlegt und auf ihre Zielerreichung hin überprüft werden.  Die wissenschaftlich erprobten Ansätze sollen auf eine breite Basis gestellt und den Fachkollegen/-innen verfügbar gemacht werden sowie den Transfer anregen, u. a. durch entsprechende Seminarangebote und Konferenzen.

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Forschung und Entwicklung Im Ergebnis des Projekts sollen bis 2016 wissenschaftlich fundierte Handlungsempfehlungen gegeben werden, wie die Lehre nachhaltig, kompetenzorientiert, individualisiert und adressatenspezifisch methodisch-didaktisch konzipiert werden kann. www.evelinprojekt.de Im Berichtszeitraum arbeiteten fünf wissenschaftliche Mitarbeiter/-innen am Standort Kempten an der Verbesserung der Lehre: Prof. Dr. Georg Hagel (Projektleiter am Standort Kempten) Alexander Bartel, B. Sc. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Masterand) Andreas Baumgärtner, B. Sc. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Masterand) Paula Figas, B. A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin) Andreas Küchler, Dipl. Informatiker (FH) (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) Martina Müller-Amthor, Dipl-Kffr. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

3.3 Das Forschungsprojekts Swim-RTM, Prof. Dr. Ulrich Göhner (steht für „Softwaregestützte Auslegung der industriellen Massenfertigung von Faserverbund-Bauteilen im RTM-Verfahren“ Faserverstärkte Kunststoffe sind wichtige Werkstoffe im Leichtbau, da sie hervorragende Werkstoffeigenschaften bezüglich Festigkeit und Steifigkeit im Verhältnis zum Materialgewicht besitzen. Derzeit werden besonders in der Automobilindustrie Möglichkeiten für eine effiziente Massenfertigung von Bauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen untersucht. Eine derartige Bauweise ermöglicht signifikante Gewichtseinsparungen bei Strukturkomponenten von Fahrzeugen. Dies ist insbesondere im sich aktuell entwickelnden Bereich der Elektromobilität von immenser Bedeutung. Für eine industrielle Massenfertigung derartiger Teile stellt das RTM-Verfahren (Resin-TransferMolding), siehe Abbildung 1, eine sehr aussichtsreiche Methode dar. Hierbei wird ein den Kraftflüssen entsprechend hergestelltes Fasergewebe in eine Negativform des späteren Bauteils eingelegt, die Form wird geschlossen und Harz mit Überdruck an Injektionspunkten in das Gewebe eingeleitet.

Abb. 1: Prinzipskizze zum RTM-Verfahren

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Forschung und Entwicklung Mit einer kompletten Simulationsumgebung soll der Herstellprozess simuliert und die Prozessparameter optimiert werden, um möglichst hohe Stückzahlen und niedrige Zykluszeiten zu erzielen. Die an der HKE durchgeführten Arbeiten sind im Bereich der Softwareerstellung zur automatisierten Erstellung von Simulationsmodellen angesiedelt. So würde z. B. an einem Projekt eine interaktive Software zur einfachen interaktive Generierung von Simulationsdaten erstellt (siehe Abbildung 2) und eine Plattform zur Verwaltung von Modell- und Ergebnisdaten entwickelt. In 2014 wurden studentische Projekt- und Abschlussarbeiten zur Unterstützung und Ergänzung der Forschungsarbeiten in diesem Bereich vergeben. Als Mitarbeiter waren im Berichtszeitraum Herr Sebastian Vesenmayer und Frau Fanily Kipova als wissenschaftliche Mitarbeiter beschäftigt.

Abb. 2: Simulationsmodell der Fasern

4. Projekte der Fakultät Soziales und Gesundheit RegGen: Regionales Generationenmanagement Die Hochschule Kempten beforscht in einem Verbund mit den Hochschulen St. Gallen und Vorarlberg – in einem von der Internationalen Bodenseehochschule (IBH) geförderten Projekt – die Entwicklung von altersgerecht gestalteten Arbeitsplätzen und Karrierewegen in der IKTBranche. Der allgemeine demografische Wandel wirkt sich auch auf Klein- und Mittelständischenunternehmen (KMU) aus. Er birgt für sie eine besondere Problemlage in ländlichen Regionen, nämlich:  eine abnehmende Anzahl an beruflichen Nachwuchskräften,  eine abnehmende Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften,  die Notwendigkeit, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern länger in der Berufstätigkeit zu belassen,  die Notwendigkeit weitere „Reservergruppen“ des Arbeitsmarktes für eine berufliche Tätigkeit zu mobilisieren und  eine im Vergleich zum urbanen Raum stärker belastete wirtschaftliche und soziale Situation durch die zunehmende Landflucht. Es ist davon auszugehen, dass die Verfügbarkeit von Humankapital nicht nur für einzelne Unternehmen zum (einschränkenden) Wettbewerbsfaktor wird, sondern für ganze Regionen. Um das Fachkräfteangebot qualitativ und quantitativ nachhaltig sichern zu können ist es notwendig, als attraktive Region Potenziale anzuziehen und zu halten sowie umfassende Möglichkeiten zum Aufbau und zur Entwicklung von Kompetenz vorzuhalten. Nun bestehen bereits zahlreiche Initiativen zur Unterstützung von Unternehmen, um den spezifischen Bedarf von Erwerbspersonen unterschiedlicher Altersklassen an der Schnittstelle Beruf/Privatleben zu decken. Diese sind aber in ihrer Gesamtheit für Außenstehende und die eigentlich Betroffenen schwer erkennbar und daher zum Teil nur per Zufall zugänglich.

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Forschung und Entwicklung Vor diesem Hintergrund realisieren die drei am Projekt beteiligten IBH-Hochschulen, die FH Vorarlberg (FHV), die FHS St.Gallen sowie die Hochschule Kempten, ein IBH-gefördertes Projekt, das Angebote zusammenführt und den bisher nicht gedeckten Bedarf an Maßnahmen des Generationenmanagements identifiziert. Im Projektverlauf werden konkrete Vorschläge für die systematische Weiterentwicklung und Vervollständigung des regionalen Angebots erstellt. In diesem Kontext wird u. a. ein Selbstevaluierungsinstrument entwickelt, das es KMU in ländlichen Regionen erlaubt, Generationenmanagement eigenständig zu evaluieren und daraus Maßnahmen abzuleiten. Wissenschaftliche Unterstützung des Strategieprozesses bei einem Hersteller von patentfreien Arzneimitteln, Prof. Dr. Thomas Schmid Mit der Forcierung von Rabattverträgen nach § 130a Absatz 8 des SGB V seit Ende der 2000er Jahre ist der Wettbewerb bei patentfreien Arzneimitteln in Deutschland deutlich intensiver geworden. Dies lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass viele Hersteller von Generika (wirkstoffgleiche Arzneimittel, die nach Ablauf des Patentschutzes des Erstanbieters auf den Markt gebracht werden) in den letzten Jahren in großem Umfang Personal abgebaut haben. Auch Deregulierungsmaßnahmen wie die Aufhebung der Preisbindung für Fertigarzneimittel in parenteralen Zubereitungen im Rahmen der 15. AMG Novelle und nicht zuletzt zusätzliche Regulierungen wie Preismoratorien/Herstellerrabatte haben dazu geführt, dass Strategien für Hersteller patentfreier Arzneimittel immer individueller auf einzelne Produkte abgestimmt und unter Einbeziehung immer mehr exogener Faktoren entwickelt werden müssen. Vor diesem Hintergrund kam im Sommer 2013 ein Projekt mit einem führenden Hersteller patentfreier Arzneimittel zur wissenschaftlichen Unterstützung des Strategieprozesses zustande. Die Ziele des Projekts liegen unter anderem darin 



im Rahmen einer deskriptiven Analyse mit Hilfe von Data-Mining Techniken Strategien von Wettbewerbern im patentfreien Arzneimittelmarkt zu identifizieren und kategorisieren in Analogie zum PIMS Konzept Zusammenhänge zwischen Strategie und Markterfolg zu analysieren und zu beschreiben.

Im Kontext von Projekten zum Arzneimittelbereich an der Hochschule Kempten entstanden im Berichtszeitraum folgende Veröffentlichungen: Schmid T. (2014), Innovationen bei patentfreien Arzneimitteln / Können Sie sich noch lohnen, in: Die pharmazeutische Industrie, Band 76, Nr. 3, S. 356-362 Schmid T. (2014), Perspektivpapier: Umsetzung als Herausforderung, in: Pharmazeutische Zeitung, 159. Jg., Nr. 43, S. 12-14

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Forschung und Entwicklung FISNet - Flexible and Individualized Service Networks, Prof. Dr. Tanja Wiedemann und Prof. Dr. Thomas Schmid FISnet ist ein Verbund aus Wissenschaft, Betrieben/Organisationen, (Gesundheits-) Dienstleistern und Privatpersonen in der Region Augsburg/Schwaben, der gemeinsam in Form innovativer, regionaler Dienstleistungskooperationen bedarfsgerechte und individualisierte präventive Gesundheitsdienstleistungen rund um die Phase des Altersübergangs (55-75) entwickeln, organisieren und modellhaft implementieren will. Insgesamt sind knapp 30 Partner an dem Forschungsverbund beteiligt.

Das generelle Ziel des FISnet-Konzeptes ist die modellhafte Entwicklung von individualisierten, flexiblen, bedarfsgerechten und bedürfnisorientierten Angeboten in interaktiven Dienstleistungsnetzwerken für die gesundheitliche Prävention im Altersübergang und für die in der Regel daran anschließende Phase des ‚aktiven Alters‘. Das besondere Merkmal dieser interaktiven Gesundheitsdienstleistungen ist, dass sich das Angebot um den jeweiligen individuellen Bedarfsfall herum immer wieder neu konstituiert. Die konkrete Aufgabe der Hochschule Kempten innerhalb des Verbundvorhabens besteht in der Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der erarbeiteten Dienstleistungsangebote. Zum einen sollen Organisations- und Finanzierungsformen entwickelt werden, die einen nachhaltigen Betrieb des Projektnetzwerks über die Förderung hinaus gewährleisten. Zum anderen sollen Anforderungen an eine langfristige gesundheitsökonomische Bewertung und die Übertragung des Projekts in die Fläche definiert werden. Das Projektteam setzt sich aus Prof. Dr. Tanja Wiedemann (Projektleiterin) und Prof. Dr. Thomas Schmid (Projektleiter) sowie Dr. Jessica Striebel und Stephanie Manges als wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen zusammen. Das Projekt läuft vom 01.11.2014 bis zum 31.10.2018 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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Forschung und Entwicklung JuB_Imp_So – Prof. Dr. Peter Nick Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten beteiligte sich an der zweiten Runde des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ mit dem Projekt „Jugendarbeit und Bildung – Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit“ (JuB_Imp_So). Die Laufzeit der ersten Förderphase umfasst 42 Monate. Sie begann am 01.08.2014 und endet am 31.01.2018. Das Projekt ist als Praxisforschung zu dem zum Wintersemester 2014/2015 eingeführten berufsbegleitenden Studiengang „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ an der Fakultät Soziales und Gesundheit angelegt. Dieser ist eine Reaktion der Hochschule Kempten in Kooperation mit dem Bayerischen Jugendring und dem Institut für Jugendarbeit auf die in der hochschulpolitischen Diskussion geforderte stärkere Durchlässigkeit von Bildungsbiographien und die Öffnung der Hochschulen für die Gruppe der „Nicht-traditionell Studierenden“. Aufbauend auf ihren beruflichen Erfahrungen sollen die Studierenden die Möglichkeit erhalten, im bisherigen beruflichen Umfeld einen Bachelorabschluss zu erwerben. Ziele von JuB_Imp_So sind zum einen die Begleitung, Qualifizierung und Evaluierung des berufs-begleitenden Studiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“. Das bestehende Curriculum wird kontinuierlich im Theorie-Praxisaustausch weiterentwickelt. Weiteres Augenmerk des Projekts liegt auf der Förderung der Zielgruppe der hauptberuflich in der Jugendarbeit Tätigen. Es sollen unterschiedliche Unterstützungsangebote zur erfolgreichen Begleitung der Studierenden konzipiert und angewendet werden. Neue Lehr- und Lernmethoden sollen entwickelt und erforscht werden. Zentrale These des Projektes ist, dass die Themen und Inhalte aus der Praxis der Jugendarbeit besonders geeignet sind, den Prozess der Vermittlung der Kernkompetenzen in dem generalistisch ausgerichteten Studiengang Soziale Arbeit zu ermöglichen. Relevant ist in diesem Zusammenhang zudem, inwieweit in der Jugendarbeit Querschnittskompetenzen erworben werden, die auch für andere gesellschaftliche Bereiche als relevant angesehen werden können und wie diese im Theorie-Praxisaustausch von den Lehrenden in die Lehr-Lern-Prozesse der Studiums eingebracht werden können.

Abb. 9: JuB_Imp_So als Schnittstelle

Das Projektteam setzt sich zusammen aus: Prof. Dr. Peter Nick (Projektleiter) und Prof. Dr. Patricia Pfeil (Stellvertretende Projektleiterin), Micha Jung, B. A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) und Monika Winter, B. A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin) sowie Thomas Miller, M. A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand), Stephan Müller, M. A. (Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand) und Theresa Riechert, M. A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin).

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Forschung und Entwicklung 5. Fakultätsübergreifende Projekte Econnect – Germany: Elektromobilität für das Allgäu: Prof. Dr. Andreas Rupp, Fakultät Maschinenbau Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus Prof. Dr. Bernd Dreier und Prof. Dr. U. Göhner, Fakultät Informatik Im Allgäu, einer Region mit typischer ländlicher Infrastruktur und einer bergigen Topographie ist für Einheimische und Gäste die individuelle Mobilität von großer Bedeutung. Als größte zusammenhängende Tourismusregion Deutschlands hat das Allgäu zudem hohe Ansprüche an Umweltschutz und die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätsangebote für Gäste. Im Rahmen des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung wurde daher im TechnologieWettbewerb „Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität“ im April 2009 entschieden, das Allgäu als eine von sieben Pilotregionen auszuwählen. Die hohen Anforderungen, die das Allgäu und der Tourismus an die Technik der Elektromobilität stellen, haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) vom Konzept des Allgäuer Projektes überzeugt. Ziel des BMWi ist es, „Deutschland schnellstmöglich zu einem Leitmarkt für Elektromobilität zu machen“. Bis September 2011 erforschte und realisierte das Projekt eE-Tour Allgäu die Möglichkeiten der Elektromobilität für den Tourismus im Allgäu. Darüber hinaus wurde ein Netz an Stromtankstellen im Allgäu errichtet, an dem ausschließlich Strom aus regenerativen Energiequellen abgegeben wurde und damit auch dem Aspekt der Umweltverträglichkeit Rechnung getragen wurde. Durch den Einsatz der Elektromobilität im Tourismus sollte ein Alleinstellungsmerkmal für die Region geschaffen werden, das die Attraktivität des Allgäus für anspruchsvolle, umweltbewusste Konsumenten aus dem Tourismus und dem Gesundheitssektor erhöht. Urlaubsgäste sollen Geschmack an innovativen, umweltfreundlichen Mobilitätskonzepten finden und die Botschaft mit nach Hause nehmen: „Wir konnten es im Urlaub probieren. Wir können es auch zu Hause tun.“ Darüber hinaus forschte das Projektteam eE-Tour Allgäu an neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Elektromobilität und unterstützte somit das Vorhaben des BMWi. Inzwischen wird das erfolgreiche Forschungsprojekt eE-Tour Allgäu durch ein zweites Folgeprojekt fortgeführt. Dieses startete im Januar 2012 unter dem Titel „econnect GermanyAllgäu“ und endet voraussichtlich Anfang 2015. Das weiterführende Projekt geht über den touristischen Ansatz hinaus. Aufbauend auf den geschaffenen Ergebnissen und Strukturen aus eE-Tour Allgäu sollen nun E-Mobilitäts-Angebote gezielt in die Verkehrssysteme des Allgäus integriert werden. Intermodale Mobilitätsketten, die sinnvolle Verknüpfung unterschiedlicher Verkehrsträger und darauf aufbauend die Entwicklung und Erprobung von Geschäftsmodellen ist ein wesentlicher Ansatz des weiterführenden Projektes. So werden die über 30 unterschiedlichen Elektrofahrzeuge nun nicht mehr nur über touristischen Einrichtungen an Gäste und Einheimische verliehen, sondern auch von Kommunen und Unternehmen genutzt und weitervermietet. Darüber hinaus sind ein Carsharing- und ein Taxiunternehmen Partner im Forschungsprojekt. Weitere Informationen sind auf der Website des Forschungsprojekts www.econnect-allgaeu.de zu finden.

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Forschung und Entwicklung Projekt E-Lieferung im Allgäu (Projekt innerhalb des „Schaufenster Elektromobilität Bayern- Sachsen“) Im Projekt „E-Lieferung im Allgäu“ wird zusammen mit dem Projektpartner ABT Sportsline für die Deutsche Post AG eine Kleinproduktion von ca. 50 BEV-Lieferfahrzeugen für den kommerziellen Lieferverkehr im Allgäu eingerichtet. Dabei werden konkrete Bedürfnisse eines großen Dienstleisters aufgenommen und die Besonderheiten der Technologie bei den klimatischen und geografischen Besonderheiten der Region untersucht.

Abb. 10: Elektrolieferfahrzeug der Firma ABT (Quelle ABT Sportsline)

Das Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) an der Hochschule Kempten bearbeitet das Teilprojekt Batterieforschung. Der Aufgabenbereich umfasst Messungen zum statischen und dynamischen Verhalten von Lithium-Ionen-Zellen und ganzen Batteriepacks, sowie die Simulation des gesamten Antriebsstranges eines Elektrofahrzeugs. Die Untersuchungen werden in Abhängigkeit des Ladezustands (SOC), der Umgebungstemperatur und bei verschiedenen Alterungszuständen (kalendarisch und zyklisch) durchgeführt. Mit Hilfe der Messergebnisse werden Parameter für die elektrischen und thermischen Ersatzschaltbilder (ESB) durch mathematische Verfahren gewonnen. Diese finden Ihre Anwendung in der Simulationen des elektrischen Antriebsstranges bestehend aus Batterie, Umrichter und Motor, um das Optimierungspotential der Systemkomponenten zu untersuchen. Der Aufbau eines Versuchsstandes und die Ermittlung von Strom- und Temperaturverteilung sowie Gefahrenpotential (Brand, etc.) im Kurzschlussfall sind weiterer Bestandteil der Forschung. Der Kapazitätsrückgang durch die kalendarische Alterung sowie die Ermittlung der Zyklenfestigkeit (Kapazität in Abhängigkeit der Zyklenzahl) bei definierter Last unter realistischen Bedingungen und verschiedenen Umgebungstemperaturen gibt einen Aufschluss über die Haltbarkeit der Batterie im täglichen Einsatz. Diese Erkenntnisse stellen die Grundlage für ein Alterungsmodel dar, mit dessen Hilfe eine Abschätzung über die mögliche Restnutzungsdauer getroffen werden kann. Für Werkstätten und Servicestationen ist es weiterhin erforderlich, über charakteristische Schnellmessverfahren eine einigermaßen genau Aussage über den Batteriezustand (Alter, nutzbare Kapazität) treffen zu können. Dies ist sowohl für den Nutzer des Elektrofahrzeugs als auch für den gegenwärtig entstehenden Gebrauchtwagenmarkt erforderlich. Ein weiterer Forschungsbestandteil ist die Bewertung der Belastung des Stromnetzes durch Oberschwingungen aufgrund der Ladevorgänge der Elektrofahrzeuge.

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Forschung und Entwicklung Datenbereitstellung und Dienstleistungen zum Einsatz von E-Fahrzeugen Die Hochschule Kempten verfügt für eine Reihe von Anforderungen in verschiedenen Anwendungen über messtechnische Verfahren und Ausrüstungen, die für den Einsatz von Elektrofahrzeugen zur Erfassung von Nutzungs- und Belastungsdaten hervorragend geeignet sind. Im Rahmen eines laufenden Projektes werden derzeit deutschlandweit laufend Daten von E-Fahrzeugflotten gesammelt. Insbesondere interessiert dabei die Integration der E-Autos in die Stromnetze mit einem großen Anteil an volatiler erneuerbarer Energieerzeugung. Um elektromobile Anwendungen zu fördern und den Markthochlauf zu unterstützen wird seit Ende 2013 eine Dienstleistung Elektromobilitätscoaching eingesetzt. Interessierte Privatpersonen, Wirtschaftsbetriebe und Flottenbetreiber können im Rahmen dieser Dienstleistung individuell erfahren, ob sie sich die Nutzung eines Elektrofahrzeugs für sie lohnt. Dabei können einerseits CAN-Bus Informationen der Fahrzeuge mit einbezogen werden. Andererseits ist ein vereinfachtes Verfahren entwickelt worden, mit dem auch die Nutzung von Fahrzeugen festgestellt werden kann, bei denen Informationen vom Fahrzeug, z. B. über den CAN-Bus, nicht verfügbar sind. Die fehlenden Informationen können mithilfe eines Energiemodells berechnet werden. Die Analyse- und Berechnungsverfahren wurden durch umfangreiche Messfahrten und Prüfstandsversuche verifiziert. Als Basis für diese Aussagen dienen die in verschiedenen Elektromobilitäts-Projekten gesammelten Informationen. In der Basisversion der Dienstleistung werden in konventionellen Fahrzeugen einfache Datenlogger an eine 12V Schnittstelle angeschlossen und nach sechs Wochen ausgelesen. Im Anschluss werden anhand eines geeignet abgestimmten Energiemodells Simulationen zum Fahrzeug selbst aber auch zur benötigten Infrastruktur erstellt. Als Ergebnis wird ein Bericht geliefert, in dem geeignete Elektrofahrzeuge empfohlen werden.

Szenario 1: SoC-Verlauf über den Beobachtungszeitraum bei Flottenfahrzeug, Ladung am Ende des Tags  Szenario nicht möglich da SoC unter 0% sinkt.

Szenario 2: SoC-Verlauf über den Beobachtungszeitraum bei Flottenfahrzeug, Zwischenladung,  Szenario möglich.

Bild 1 und 2 zeigen Elektrofahrzeug-Simulationen: In Szenario 1 soll aus Bequemlichkeitsgründen erst am Ende des Fahrzeugtags geladen werden. Der SoC der Fahrzeugbatterie würde mehrmals unter die theoretische 0 % Marke sinken. Mit dieser Ladestrategie wäre das Fahrprofil mit einem Elektrofahrzeug nicht abbildbar. Besteht die Möglichkeit an geeigneten Zeitpunkten bzw. Standorten zwischen zu laden, beispielsweise dann, wenn es in der Fuhrparkgarage abgestellt wird, lässt sich das Fahrprofil auch auf einem Elektrofahrzeug realisieren.

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Forschung und Entwicklung Solche Analysen sind vor dem Hintergrund des politisch gewollten Markthochlaufs von Elektromobilen besonders für Wirtschaftsbetriebe, Kommunen und für Flottenbetreiber interessant, da wirtschaftliche Anreize genutzt und ggf. CO2-Ziele erreicht werden können. Reichweitenkarte Zur Visualisierung des Energiemodells wurde ein Algorithmus zum Berechnen einer Reichweitenkarte entwickelt. Diese wird mit den Daten des Fahrzeugs parametrisiert. Dazu zählen unter anderem die Batteriekapazität, die projizierte Fahrzeugfläche, der Motorwirkungsgrad, der Wirkungsgrad der Energierückgewinnung und die Masse. Außerdem kann der Energieverbrauch während des Fahrens in einem Elektrofahrzeug protokolliert und daraus eine bessere Energieverbrauchsprognose erstellt werden. Somit ist es möglich die Reichweitenkarte in drei Bereiche zu unterteilen:   

Maximal mögliche Reichweite (Effizient) Reichweite errechnet aus Fahrverhalten Minimal mögliche Reichweite (Ineffizient)

Abb. 11: Reichweitenkarte mit den drei Bereichen von außen nach innen: effizienter Fahrstil, momentaner Fahrstil und ineffizienter Fahrstil (berechnet und gezeichnet auf einem Android System)

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Forschung und Entwicklung Technologie Netzwerk Allgäu – Memmingen (TNA-MM) Am Standort Memmingen wird Leistungselektronik für erneuerbare Energien entwickelt und erforscht. Das Thema Leistungselektronik für erneuerbare Energien ist bei den aktuellen politischen und technologischen Entwicklungen hoch aktuell. Einerseits wird ein sehr hoher Konkurrenzdruck gerade aus China beobachtet, der deutsche Marktanteile in diesem Bereich gefährden kann. Andererseits wird bei der Nutzung erneuerbarer Energien ein wichtiger Zukunftsmarkt gesehen. Interessierten Allgäuer Firmen stehen in Memmingen Professorinnen und Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter und Studierende der Hochschule Kempten zur Verfügung, um gemeinsam Forschung und Entwicklung zu betreiben. Die Räume des Technologie Netzwerk Allgäu – Memmingen in der Donaustraße 29 wurden zum 01.09.2012 bezogen. Die Büroräume im zweiten Stock sind eingerichtet, der Aufbau des Labors im dritten Stock ist abgeschlossen, die zum Test von Wechselrichtern und Ladereglern erforderliche Photovoltaikanlage ist installiert worden. Die zur flexiblen Verschaltung der Photovoltaikanlage notwendige Schaltmatrix wurde entwickelt.

Abb. 1: Frei verschaltbare Solarschaltmatrix

Mit ihr können Gleichspannungen zwischen 75,6 V und 756 V sowie Gleichströme zwischen 165,6 A und 16,5 A erzeugt werden. Damit sind Versuchsreihen an selbst entwickelten sowie kommerziell erhältlichen ein- und dreiphasigen Photovoltaik-Wechselrichtern und Ladereglern möglich.

Am TNA Memmingen derzeit tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  Prof. Dr.-Ing. Michael Patt  Dipl. Wirt.-Ing. (FH) Susanne Menzel  Dipl.-Ing. (TU) Winfried Natterer  Dipl.-Ing. (FH) Thomas Herb  Dipl.-Ing. (FH) Karl-Heinz Mühlberg  M. Sc. (TUM) Martin Jagau  M. Sc. Toktam-Bahareh Khani  David Kürbiß, staatlich geprüfter Techniker  B. Eng. Roman Dirin Derzeit laufende Forschungs- und Entwicklungsprojekte  FHPROFUNT: Mehrpunktwechselrichter zur Optimierung elektrisch betriebener Arbeitsmaschinen  Insel-Batteriewechselrichter  PHIL power hardware in the loop  Wechselrichter zur Simulation eines dreiphasigen Motors  ITZB: Induktives Laden für elektrisch betriebene Fahrzeuge

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Lehre und Qualitätsmanagement

Bericht des Vizepräsidenten für Lehre und Qualitätsmanagement Prof. Dr.-Ing. Frank Niemeier

Qualitätsmanagement Aus der Ende 2014 stattgefundenen EFQM-Schulung aller Prozess- und Qualitätsmanager / innen und Erkenntnissen der Personalumfrage 2014 wurde ein Handlungskonzept sowie ein Vorgehensplan zur Entwicklung des Hochschulentwicklungsplans Kempten (HEPKE) erarbeitet. Die Formulierung einer Vision/Mission stand im Vordergrund für die zukünftige Ausrichtung der Hochschule. Über mehrere Besprechungs- und Überarbeitungszyklen mit der erweiterten Hochschulleitung konnte eine stabile Version verabschiedet werden. Diese dient den mittlerweile 19 Prozess- und Qualitätsmanagern bzw. -managerinnen zur Orientierung für die weitere Erarbeitung zukünftiger Zielsetzungen und Maßnahmen im Rahmen des HEPKE. Somit kann auch für das entscheidende EFQM-Kriterium „Strategie“ ein Entwicklungsprozess aufgezeigt werden. Parallel zu diesem Schwerpunkt der Qualitätsentwicklung wurden die folgenden analysierten Prozesse durch den Qualitätslenkungskreis freigegeben und zur verbindlichen Umsetzung sowohl im QM-Handbuch als auch im HKE-internen WIKI veröffentlicht: 

Neueinstellung von wissenschaftlichem und nichtwissenschaftlichem Personal mit umfangreicher Checkliste von der Bedarfsmeldung bis zur Einarbeitung der/des neuen Hochschulangehörigen.



Identity Management mit einem Prozessablauf, der alle versorgenden Systeme enthält, und mit einem Verweis auf die umfangreiche Dokumentation der Einstellungsparameter für die zahlreichen Administrierenden der Hochschule.



Die Abwicklung für Gastlehrende Outgoing wurde mit den Beteiligten der Verwaltungsorganisationseinheiten detailliert analysiert und gemeinsam ein prozessorientiertes Bearbeitungsformular entwickelt. Außerdem gelang es erstmalig eine Prozessbeauftragte zu etablieren, die sich um den gesamten Prozessdurchlauf kümmert und die/den Gastlehrende/n bei den umfangreichen Stationen der Abwicklung begleitet sowie als zentrale Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.



Evaluationsleitlinie mit Unterschrift der gesamten erweiterten Hochschulleitung. Dazu wurde außerdem der studierendenzentrierte Evaluationsfragebogen abgestimmt, der als Papierversion, als Moodle- und Evasys-Vorlage zur Verfügung steht und seit dem Sommersemester 2015 flächendeckend eingesetzt wird.



Die Prozesse Studiengangentwicklung und Studiengangorganisation im Bereich des Lehrens und Lernens der Professional School of Business and Technology liegen dokumentiert vor und sind im Wiki mit allen mitgeltenden Unterlagen veröffentlicht. Damit konnte die internationale Akkreditierung der „European Foundation for Management Development“ (EFMD) für den Studiengang „MBA International Business Management & Leadership“ mit dem Zertifikat „EPAS Accredited“ erfolgreich unterstützt werden.



Zur Unterstützung der strategischen Personalentwicklung wurde auch der Prozess zur Bedarfsmeldung sowie Anmeldung einer internen Weiterbildung dokumentiert und die mitgeltenden Unterlagen im WIKI zur Verfügung gestellt. Somit haben alle Hochschulangehörigen die Möglichkeit, am angebotenen Weiterbildungsprogramm der LERNZEIT, welches nachhaltig um vielfältige Veranstaltungen erweitert wird, auf transparente und strukturierte Art und Weise teilzunehmen.

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Lehre und Qualitätsmanagement Interne Weiterbildung „LERNZEIT“ Im Wintersemester 2014/15 konnte das interne Weiterbildungsprogramm „LERNZEIT“ zum 4. Mal den Beschäftigten der Hochschule Kempten angeboten werden. Aufgrund der gewonnenen Erfahrungen aus dem vorangegangenen Semester und aufgrund von Auswertungen der durchgeführten Evaluationen, wurde ein Programm mit 12 Veranstaltungen zu den Themen Sprachen, IT-Anwendungen, Schlüsselqualifikationen, Lehre, Führung und Gesundheit organisiert. Für die Verbesserung der Lehre wurde das DiZ-Seminar „Lehren lernen; Lernen lernen“ angeboten. Darin ging es vor allem um neue Ansätze und Erkenntnisse der Neurowissenschaften, wie Lernen und die Motivation dazu funktioniert und welche Lehrangebote geschaffen werden sollen, damit sich die Studierenden den jeweiligen Lernstoff aneignen können. Erstmals konnte eine für die Führungskräfte verpflichtende Weiterbildung zum Thema „Strukturierte Teammeetings“ angeboten werden. Durch den verpflichtenden Charakter soll sichergestellt werden, dass auch alle Führungskräfte daran teilnehmen und sich dadurch ein Standard der Führung etabliert. Insgesamt haben an den 12 durchgeführten Weiterbildungsveranstaltungen 128 Beschäftigte der Hochschule teilgenommen.

Anzahl TeilnehmerInnen Wintersemester 14/15 30 25 20 15 10 5 0

Anzahl TeilnehmerInnen Wintersemester14/15

Im Sommersemester 2015 wurde „Baylern“ in das LERNZEIT Programm integriert. Baylern ist die gemeinsame Lernplattform der bayerischen Landesbehörden. Dabei geht es um die zentrale Bereitstellung von Weiterbildungsangeboten zu verschiedensten Themen. Diese werden vor allem in Form von E-Learnings durchgeführt. Damit können auch Themen angeboten werden, die nicht auf breites Interesse stoßen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Teilnahme der Weiterbildung direkt am Arbeitsplatz. An der Hochschule Kempten wurden E-Learnings zu den Themen Businessetikette, Office-Anwendungen, Korruptionsprävention und Kommunikation am Telefon angeboten. Diese Angebote wurden von 25 Beschäftigten wahrgenommen.

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Lehre und Qualitätsmanagement Grundlage für das Weiterbildungsprogramm war die Durchführung einer Mitarbeiterumfrage im Wintersemester 2014/2015. Darin wurden Fragen zum Weiterbildungsverhalten und -interesse der Beschäftigten integriert, die wertvolle Informationen zu möglichen Angeboten gaben. Insgesamt haben im Sommersemester 2015 an den 14 durchgeführten Weiterbildungsveranstaltungen 123 Beschäftigte der Hochschule teilgenommen.

Anzahl TeilnehmerInnen Sommersemester 15 25 20 15 10 5 0

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Moodle

Lauftreff

Baylern

Walking

Führen 2. Reihe

Arbeitsrecht

Lernen Lehren

Präsentation

Excel Tabellen

Ceus

Einführung

Spanisch A1

Englisch Advanced

Englisch B1

Anzahl TeilnehmerInnen SS15

Fakultät Betriebswirtschaft

Berichte aus den Fakultäten Fakultät Betriebswirtschaft Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Dekan

Anzahl Studierende Studienanfängerinnen / -anfänger (Erstsemester) Bachelor Betriebswirtschaft Master Global Business Development Master Logistik

Wintersemester 2014/2015 1078 327

Sommersemsester 2015 968 14

985 49 44

877 36 55

Das Angebot an Spezialisierungsmodulen beinhaltet 16 Fachgebiete:

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International Management: Sales & Marketing Prozessmanagement Unternehmensentwicklung und -beratung Informations- und Projektmanagement Wirtschaftsrecht und Compliance Personalmanagement Bank-, Finanz- und Versicherungswirtschaft Logistik Marketing Steuern Unternehmensplanung und Business Intelligence Auslandsschwerpunkt „International Business Studies“ Managementorientiertes Controlling Externes Rechnungswesen Internationales Finanzmanagement Raum- und Immobilienmanagement

Exkursionen, Vorträge, Workshops 1. Bachelor Betriebswirtschaft

– Allgemein

Bachelor Betriebswirtschaft (Mai 2015):  Exkursion von BA-Studierenden nach Kavala vom 05.-09.05.2015 (Griechenland)

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Fakultät Betriebswirtschaft Exkursion des Genossenschaftsverbandes Bayern e. V. Bezirksverband Schwaben mit Studierenden der betriebswirtschaftlichen Fakultäten der Hochschule Augsburg und der Hochschule Kempten (April 2015) Die Einladung des Genossenschaftsverbandes Bayern zu einem zweitägigen Seminar in Grainau hat inzwischen schon Tradition. Auch vom 10.-11.04.2015 nahmen wieder 30 Studierende der Hochschulen Augsburg und Kempten teil. Das Tagungsprogramm beinhaltete die folgenden Vorträge:

  

 

Geheimnisse der SCHUFA (Gaston Volk; Key Account Manager Genossenschaftsbanken; SCHUFA Holding AG) Körpersprache: Lassen Sie Ihre Leistungen sichtbar werden! (Monika Matschnig; Wirkung.Immer.Überall.) Aktuelle Herausforderungen in der Lebensversicherung (Dr. Thomas Wiesemann; Vorstand Allianz Lebensversicherungs-AG und Allianz Private Krankenversicherungs-AG) Vom Studienabsolventen zum Bankvorstand (Georg Straub; Vorstand der Volksbank Lindenberg eG) Europäische Geldpolitik: Wo stehen wir? (Manfred Eder; Referatsleiter Bonitätsanalyse und Wertpapiere, Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung in Bayern)

Bachelor Betriebswirtschaft (Juni 2015):  Eintägige Exkursion von Volkswirtschaftspolitik-Studierenden nach Straßburg Insgesamt 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer inkl. Prof. Dr. Schweighoffer verbrachten am 08.06.2015 einen interessanten Tag in Straßburg. Im Mittelpunkt stand ein Besuch des Europäischen Parlamentes mit Vorträgen zur Geschichte der Europäischen Integration und der Besuch des Plenarsaales. Anschließend wurde eine Straßburg-Besichtigung mit professioneller Stadtführung durchgeführt. 2. Bachelor Betriebswirtschaft - Spezialisierungsmodule Schwerpunkt Logistik (Oktober 2014):  mehrtägige Exkursion nach Stuttgart mit Besuchen bei den Firmen: o Daimler AG o Flughafen Stuttgart o Logistics Group International (LGI) o Rhenus AG o Mercedes Benz Museum 

Vortrag: Karrieremöglichkeiten bei einem logistischem Dienstleister (Herr Grünheidt, Firma Dachser)

Schwerpunkt Managementorientiertes Controlling (Oktober/November 2014)  eintägige Exkursionen mit Besuch der Firmen: o MAN (Augsburg)  Werksbesichtigung  Vorträge zu spezifischen Controlling-Themen o Liebherr (Biberach) o ESK (Kempten)

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Fakultät Betriebswirtschaft Schwerpunkt Bank-, Finanz- und Versicherungswirtschaft (November 2014): 

Vortrag mit Diskussion über das Thema: Einlagensicherung im Umbruch



Das Risikoma-

nagement der Einlagensicherung der privaten Banken o Herr Thorbjörn Karp, Vorstand o Frau Marlena Schrott, Prüferin Schwerpunkt Marketing (Dezember 2014):  mehrtägige Exkursion nach Nürnberg-Dresden-Glashütte (02.-04.12.2014) mit Besuchen der Firmen: o Nautische Instrumente Mühle Glashütte/Sa. o Uhrenmuseum Glashütte o Volkswagen Gläserne Manufaktur

Schwerpunkt Unternehmensplanung und Business Intelligence (Dezember 2014):  Koblenz 08.-10.12.2014 Im Rahmen des Studienschwerpunktes Unternehmensplanung und Business Intelligence begaben sich Anfang Dezember zehn Studierende mit Professor Jeske auf den Weg nach Koblenz. Die Wahl für diese Destination begründete sich in der Möglichkeit, unterschiedliche Einrichtungen verschiedener Branchen in örtlicher Nähe besichtigen zu können. Neben dem statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz, welches in Bad Ems angesiedelt ist, wurde die Firma Brohl Wellpappe in Mayen sowie ein traditionelles Weingut an der Mosel besichtigt. Damit konnten wesentliche Eindrücke aus einem öffentlichen Dienstleistungsunternehmen, einem Gewerbebetrieb sowie einem kleinen landwirtschaftlichen Unternehmen gewonnen werden. Das straffe Programm hinterließ zahlreiche bleibende Eindrücke aus den unterschiedlichsten Branchen und Bereichen. Innerhalb der Gruppe wurden nachfolgend die Thematiken mehrfach diskutiert und spiegelten dadurch das rege Interesse der Studierenden für die gewonnenen Erkenntnisse. Sehr positiv ist an dieser Stelle anzumerken, dass die Studierendengruppe ausschließlich sehr herzlich empfangen wurde und die Besichtigungstermine seitens der Unternehmen und Institutionen sehr ernst genommen wurden.

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Fakultät Betriebswirtschaft

Schwerpunkt Steuern (Dezember 2014)  eintägige Exkursion mit Besuch des: o BFH (München) Schwerpunkt Personalmanagement (Mai 2014):  20. Personalforum 27.05.2014 Es trafen sich Studierende des Schwerpunktes Personal mit Personalleitern und Praktikern. Das seit nunmehr 20 Jahren etablierte Forum widmete sich in diesem Jahr dem Thema „Führung, Motivation und Bindung junger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Präsentation einer hochschulinternen Studierendenbefragung zu den Erwartungen der Fach- und Führungskräfte von morgen an deren künftigen Arbeitsplatz. Basierend darauf wurden mit den anwesenden Personalverantwortlichen aus der freien Wirtschaft, Strategien der Rekrutierung, Bindung und Entwicklung von jungen Talenten diskutiert. Als Gastredner konnte Herbert Singer von der Sozialbau Kempten, Wohnungs- und Städtebau GmbH gewonnen werden. Weitere Informationen finden sich im anhängenden Zeitungsartikel der Allgäuer Allgemeinen unter dem Punkt Pressemitteilungen. Schwerpunkt International Management: Sales & Marketing (April und Juni 2015):  Budapest 27.-30.04.2015  London 22.-24.06.2015 Schwerpunkt Prozessmanagement (Mai/Juni 2015):  eintägige Exkursionen zu den Firmen: o Grob (Mindelheim) o Wieland (Vöhringen) o EvoBus (Neu-Ulm) Schwerpunkt Externes Rechnungswesen (Juni 2015):  eintägige Werkbesichtigung bei: o MTU in München Schwerpunkt Internationales Finanzmanagement (Juni 2015)  London 22.-24.06.2015 o Exkursion zur Besichtigung des IASB

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Fakultät Betriebswirtschaft

3. Master Logistik Masterstudiengang Logistik (Wintersemester 2014/2015):  Vorträge/Workshops: o IT Projekte bei Bosch: Darstellung des Projektmanagements an einem konkreten Beispiel, Herr Hagspihl, Robert Bosch GmbH o o o o o o 

Industrie 4.0

– Welche Herausforderung entsteht für die

Intralogistik im Mittelstand? Herr Alt, Scherr & Klimke Risikomanagement – Bedeutung in der Logistik, Wirtschaftskriminalität in der Praxis, Herr Stachel Effiziente Geschäftsprozessmigration in ein ERP-System, Herr Weißer, Meta Systems GmbH, München Netzwerkplanung/Standortoptimierung, Herr Baur, Firma LOCOM Kontraktlogistikverhandlungen, Herr Krautwurst-Leister, Herr Söldner, DACHSER GmbH & Co. KG Elektronische Frachtausschreibungen, Herr Bereiter, Herr Pearman, TICONTRACT

Exkursionen: o Teilnahme am BME-Kongress in Berlin (drei Tage) o Dachser GmbH & Co. KG, Memmingen o Liebherr Aerospace GmbH, Lindenberg o ALDI, Altenstadt o Briefverteilzentrum, Kempten o Robert Bosch GmbH, Seifen o LZA, Seifen

Masterstudiengang „Logistik“ (Sommersemester 2015):  Vorträge/Workshops: o Einblicke in die Krankenhauslogistik Herr Alt, Scherr & Klimke



– gängige Vertragsvarianten und angewandte Preisstrategien bei

o

Erfolgreich Verhandeln

o

internationalen Liefergeschäften, Herr Stachel Das Transport-Managementsystem Carlo, Herr Heidl, Soloplan GmbH, Kempten

Exkursionen: o Mehrtägige Exkursion nach München mit Besuchen bei den Firmen:  BMW AG  Flughafen München  Transport logistic Messe  Volkswagen OTLG  Müllverbrennung Kempten  Rohde & Schwarz GmbH & Co. KG, Memmingen  AGCO/Fendt GmbH, Marktoberdorf  Liebherr Logistics GmbH, Kirchdorf  Allgäuer Medienzentrum (AZ), Kempten  AMAZON Vertriebszentrum, Graben bei Augsburg  TRICOR Packaging & Logistics AG, Bad Wörishofen  HUMEDICA, Kaufbeuren

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Fakultät Betriebswirtschaft

4. Master Internationale Unternehmensentwicklung (Global Business Development) Masterstudiengang „Internationale Unternehmensentwicklung“ (Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015):  alljährlicher Austausch der Masterstudierenden mit Studierenden der University of Ulster vom 12.-19.04.2015 (Betreuung Professorin Dr. Stefan und Professor Dr. Kolb) o Die Studierenden des Masters Internationale Unternehmensentwicklung nahmen an einer eigens für sie und die nordirischen Masterstudierenden konzipierten Lehrveranstaltung teil: Business Enterprise Von Dienstag bis Freitag fand die Vorlesung „Business Enterprise“ bei Dr. Aisling Reid in Räumlichkeiten der University of Ulster statt. Inhalte des Seminars waren:

• • • • • •

„Identify enterprising business opportunities“ „Creative thinking strategies“ „Innovative idea generation“ „Business planning“ „Seek new trends and opportunities“ „Enterprise skills“

Der Fokus des interaktiven Kurses lag auf dem umfassenden Verständnis unternehmerischer Denkweise und der kreativen Ergebnisfindung. Hier wurde anhand von Beispielen und den Firmenbesichtigungen Wirtschaftsunternehmen analysiert und diskutiert. Mit Hilfe von neuen Ansätzen und kreativen Lösungsmöglichkeiten sollen komplexe Probleme gelöst werden und/oder neue Ideen, Innovationen, Prozesse entwickelt werden. Die Vorlesung wurde zusätzlich mit Gastvorträgen ausgeschmückt. Einer davon war von Simon Bridge: „Rethinking Enterprise – Challenging assumptions and considering other aproaches“. Hierbei wurden kontrovers über den Unternehmergeist in kleinen und Großunternehmen diskutiert sowie die Frage, ob ein Businessplan noch sinnvoll ist. Ein weiteres Thema war die Relevanz von Sozialkapital (Humankapital usw.) in Unternehmen. Ein zweiter Gastvortrag von Dr. Peter Bolan mit dem Titel „Digital Enterprise“ handelte von den Themen Social Media, Mobility und Big Data. Zum Abschluss des viertägigen Kurses wurden in Gruppen Poster zum Thema „Entrepreneurial Mindset“ erstellt und vor dem gesamten Kurs präsentiert. Die Endnote setzte sich aus der Präsentation vor Ort (40%) und einer Gruppenhausarbeit in der die thematische Verknüpfung des Kurses auf ein reales Unternehmen angewandt werden sollte (60%). Das Schreiben der Hausarbeit erfolgte von Deutschland aus. Firmenbesichtigungen Die erste Firmenbesichtigung und Präsentation fand bei Seagate in Londonderry statt. Seagate ist der weltweit größte und älteste unabhängige Hersteller von Festplatten und Speicherlösungen. Das Werk in Londonderry beschäftigt über 1.400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und gilt damit als der größte Arbeitgeber der Region. Hier werden ca. 25% aller Lese- und Schreibköpfe weltweit hergestellt. Besonders interessant war es, die Produktion in Reinraumatmosphäre zu beobachten, da keiner der Anwesenden Studierenden bisher etwas Vergleichbares gesehen hat. Aus wirtschaftlicher Sicht war die spannendste Frage, weshalb Seagate heutzutage noch in Europa/Nordirland Festplatten und nicht zu 100% in Asien produziert. Die Antwort liegt wohl in der Wissenserhaltung und Schutz von Kompetenzen. Einen interessanten Einblick in die Medizintechnik lieferte Armstrong Medical in Coleraine. Das 1984 gegründete Familienunternehmen ist einer der führenden Hersteller von qualitativ hochwertigen Einweg‐Beatmungsgeräten sowie Zubehör für Anästhesie und Intensivmedizin. Der Firmengründer berichtete über die neusten Innovationen der Produktpalette, beispielsweise spezielle Beatmungsgeräte für Neugeborene und Tiefseetaucher. Des Weiteren berichtete er von den Anstrengungen für den Wiederaufbau der

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Fakultät Betriebswirtschaft Firma, nachdem ein Feuer fast das komplette Unternehmen zerstört hatte, der neuen Firmenphilosophie und dem Besuch der Queen. Ein etwas anderer Firmenbesuch wartete bei Hope & Gloria in Coleraine. Gesponsert von lokalen Partnern betreibt das Unternehmen ein non-profit vintage Lifestyle-Geschäft für Fashion, Möbel, Haushaltswaren und verschiedenen Accessoires. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentieren das Unternehmen anhand ihrer Lebensgeschichten und schafften es mit teils rührenden Erzählungen die Studierenden von ihrer Idee, dem nachhaltigen Konzept und der positiven Einstellung zum Leben zu überzeugen: „Believe ineverything is possible!“. Die letzte Betriebsbesichtigung fand bei der Old Bushmills Distillery in Bushmills statt. Whisky hat in Irland eine sehr lange Tradition. Bereits seit dem 13. Jahrhundert übt man sich in der Kunst des Brennens. Die Bushmills Distillerie ist eine der ältesten lizensierten Brennereien der Welt (seit 1784). Die Tour führte von der Gärungshalle über die Brennerei zur Fass- und Flaschenabfüllung und endete schließlich mit der Whisky Verköstigung in der Lounge. Im Anschluss an die Besichtigung fand das „Welcome Dinner“ im Tartine Distillery Arms in Bushmills statt. Nicht zuletzt rundeten vielfältige interkulturelle Erfahrungen sowie Erkundungen der schönen nordirischen Küste die Exkursion ab.

o

Gegenbesuch der nordirischen Studierenden in Kempten (November 2014)  eintägiges Teamentwicklungsevent  drei Betriebsbesichtigungen mit interessanten Präsentationen und Diskussionen (BOSCH, Fendt und Multivac).

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Fakultät Betriebswirtschaft Pressemitteilungen 

Studierende führen Großunternehmen – Hochschule Kempten nimmt am Unternehmensplanspiel EXIST priME-Cup teil (Januar 2015): Kempten – Seit 2004 gibt es mit dem priME-Cup einen bundesweiten Managementwettbewerb für Studierende aller Fachbereiche. Ähnlich wie beim DFB-Pokal im Fußball müssen die Teilnehmer aber erst mehrere Runden erfolgreich durchlaufen, um schließlich in das Bundesfinale einzuziehen. Die erste Runde ist stets der hochschulinterne Campus Cup, der in diesem Jahr am 9. und 10. Februar in Kempten unter der Leitung der Kemptener Professoren Dr. Martin Göbl und Dr. Frank Oerthel stattfand. Dabei werden fakultätsübergreifend mehrere Teams gebildet, die jeweils ein virtuelles Unternehmen übernehmen. Mit einer selbst entwickelten Geschäftsstrategie müssen sie sich über mehrere „Jahre“ hinweg erfolgreich auf dem Markt behaupten. Dabei lernen die Studierenden die ganze Komplexität realer Firmen kennen. Sie müssen für sämtliche Teilbereiche ihres Unternehmens immer wieder die richtigen Entscheidungen fällen: Wie verbessern wir unser Produkt? Stimmt das Marketingbudget? Wie viel investieren wir in unseren Maschinenpark? Haben wir genügend Mitarbeiter in der Produktion oder müssen wir einstellen oder gar Fertigungsleistungen auslagern? In welcher Höhe brauchen wir Kredite und wie lange? Dabei muss man stets im Blick haben, dass es auch Mitbewerber gibt, die ebenfalls um die Gunst der Käufer buhlen. Die Studierenden müssen ihre Strategie zudem im Rahmen einer „Hauptversammlung“ präsentieren und gut begründen, um den kritischen Fragen der Aktionäre begegnen zu können. Seit 2006 nimmt die Hochschule Kempten erfolgreich an diesem Wettbewerb teil. Während ihre Kommilitonen schon in den Ferien waren, bewiesen die am diesjährigen Campus-Cup teilnehmenden Studierenden Unternehmergeist und hohe Motivation, für ihr späteres Berufsleben etwas dazu zu lernen. Als Lohn dafür dürfen die drei besten Teams nun zu den namhaften Unternehmen Wacker in Burghausen, Krones oder Continental in Regensburg, sowie Capgemini in München fahren, wo sie sich bei den „Master-Cups“ den Siegerteams der anderen Hochschulen stellen.



Prof. Dr. Heiner Flassbeck erläutert die Hintergründe zur Euro-Krise "Der Monetarismus ist tot" (20.10.2015):

Der Einladung des Volkswirtschaftsprofessors der Hochschule Kempten, Prof. Dr. Raimund Schweighoffer (re.), gefolgt war sein Wirtschafts-Wissenschafts-Kollege und ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Prof. Dr. Heiner Flassbeck.

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Fakultät Betriebswirtschaft Kempten – Für Betriebswirtschaftsstudierende der Hochschule Kempten, die relativ regelmäßig die Vorlesungen von Prof. Dr. Raimund Schweighoffer besuchen, gehören die Vertreter einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik zum Basiswissen: Der britische Ökonom, Politiker und Mathematiker John Maynard Keynes, das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, einer der „5 Wirtschaftsweisen“, Prof. Dr. Peter Bofinger und der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Prof. Dr. Gustav Horn. Einer aber hat es dem Kemptener Volkswirtschaftsprofessor besonders angetan und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er diesen für einen Vortrag nach Kempten holen konnte: der ehemaligen Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Prof. Dr. Heiner Flassbeck. In weiser Voraussicht hatte sich Professor Schweighoffer für diesen Abend das Audimax, den größten Hörsaal der Hochschule Kempten, reservieren lassen. Denn es sollte eng werden: Die Anwesenheitsquote der Studierenden war gut. Dazu gesellten sich Professoren der Hochschule und Gäste, deren Studentenleben schon ein paar Jahre zurücklag. Und so mussten zahlreiche der 400 Zuhörer mit einem Sitzplatzprovisorium auf der Treppe oder einem Stehplatz vorlieb nehmen. Professor Schweighoffer zeigte sich hoch erfreut über den regen Zuspruch und überließ nach einer kurzen Einführung seinem Wissenschaftskollegen das Rednerpult. „Heute Abend soll es nicht nur um die Geschichte der Eurokrise gehen sondern auch um die ökonomische Theorie, die dahinter steckt“, leitete Professor Flassbeck seinen Vortrag „Eurokrise – die unendliche Geschichte?“ ein. „Man muss die Ideen verstehen, um zu verstehen, warum etwas richtig oder falsch läuft“, setzte Flassbeck zu deutlichen Worten in Richtung Politik an. Der Politik attestierte Flassbeck ein flächendeckendes Unverständnis für die Ursachen der Probleme. In drei Teile gliederte Flassbeck seinen Vortrag: 1. Analyse und Bewertung der aktuellen wirtschaftlichen Lage – 2. Hintergründe und Ursachen der Probleme – 3. Wege aus der Krise. Mit Blick auf die Daten der industriellen Produktion im Euro-Raum – einem wichtigen Merkmal für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit – verdeutlichte Flassbeck, dass sich Europa in einer wirtschaftlichen Stagnation befinde. Auf den deutlichen Rückgang in den Jahren 2008 und 2009 folgte eine schwache Erholung. Seit 2011 registriert Flassbeck eine Entwicklung, die einen Stillstand darstelle: „Selbst Deutschland, das Land von dem Alle sagen es boomt wie verrückt, stagniert – auf einem höheren Niveau als die andern Länder, aber es stagniert.“ Für die wirtschaftliche Gesamtsituation in der EU müsse man zur Kenntnis nehmen, dass es Europa nicht schaffe die Rezessionsphase zu verlassen. Das was derzeit für die südeuropäischen Länder als Aufschwung interpretiert werde verdiene diese Auszeichnung nicht: „Aufschwünge die man mit der Lupe suchen muss, sind keine Aufschwünge“, interpretierte Flassbeck nüchtern die offiziellen Statistiken. Wie brisant die Situation tatsächlich sei, vermitteln die Zahlen zur Erwerbslosigkeit von Personen unter 25 Jahren: Schweden: 19,6 Prozent – Finnland: 23,7 Prozent – Frankreich: 24,5 Prozent – Italien: 40,7 Prozent – Griechenland 48,3 Prozent – Spanien: 48,8 Prozent. Ein deutlicher Hinweis, dass es real keinen Aufschwung gebe, sei die Zinspolitik der amerikanischen Zentral-Bank, der Federal Reserve: Seit dem 16.11.2008 verharre der Leitzins der USA bei 0,25 Prozent. Ein real existierender Aufschwung würde sich in einem steigenden Leitzins

niederschlagen. Nachdenklich müssten auch die sinkenden Erzeuger- und Verbraucherpreise stimmen. Beides seien deutliche Signale für eine Deflation. Im Anschluss an die Ist-Analyse widmete sich Flassbeck den Ursachen der gegenwärtigen Probleme. Ein Problem seien Theorien, die von der Praxis widerlegt seien, und in diesem Zusammenhang müsse die wirtschaftstheoretische Konzeption des Monetarismus hinterfragt werden. „Der Monetarismus ist die einfache Lehre, dass wenn man irgendwo Geld in ein System hineinsteckt – so wie es die Europäische Zentralbank derzeit tut – die Preise steigen und dabei Inflation herauskommt“, erläuterte Flassbeck. Derzeit kaufe die EZB fleißig Staatsanlei66 | S e i t e

Fakultät Betriebswirtschaft hen auf und sorge für ein gigantisches Geldmengenwachstum. Doch statt der sich theoretisch daraus ergebenden Inflation sei Europa mit einer Deflation konfrontiert. „Die Erkenntnis aus diesen Fakten liegt auf der Hand: Der Monetarismus ist Fiktion – der Monetarismus ist tot. Die großen Notenbanken haben dies bereits realisiert“, gab Flassbeck zu bedenken. Das große Problem der Europäischen Währungs-Union sei, dass diese auf dem Fundament des Monetarismus aufgebaut sei und dieses Fundament nun instabil werde. Als weiteres Element der Instabilität machte Flassbeck die Theorie zum neoklassischen Arbeitsmarkt aus: „Wenn die Löhne hoch sind, dann steigt die Arbeitslosigkeit, wenn die Löhne sinken, dann geht die Arbeitslosigkeit zurück – so sieht das die Mehrheit der neoklassischen Ökonomen.“ Statt der Geldmenge schlug Flassbeck das Verhältnis aus Lohnstückkosten und Produktivität als Indikator für die Inflation vor. Demnach haben Griechenland, Spanien und Portugal über ihren Verhältnissen gelebt. Die Lohnstückkosten seien zu hoch, die Produktivität zu niedrig gewesen. In diesem Sinne bestätigte Flassbeck die Kritik das IFO-Chefs Prof. Dr. HansWerner Sinn an den Südeuropäern. Konsequenter Weise müsse Sinn dann aber auch Deutschland kritisieren, denn Deutschland habe sich im Verhältnis zu seiner Produktivität zu niedrige Löhne gegönnt. Dieses Ungleichgewicht habe in Folge dazu geführt, dass die Preise für Produkte aus Deutschland im Verhältnis zu den Preisen für Produkte aus anderen europäischen Ländern weniger stark gestiegen sind. Der Wettbewerbsvorteil deutscher Unternehmen müsse somit gleichzeitig als Wettbewerbsnachteil der Unternehmen in unseren Nachbarländern betrachtet werden. Die Forderung von Hans-Werner Sinn nach einer europaweiten Lohnsenkung von 20 Prozent bezeichnete Flassbeck als „grandiosen Unsinn“ – im Gegenzug forderte er deutliche Lohnerhöhungen. Und zwar in Deutschland. „Wenn wir fleißig produzieren, dann sollten wir auch entsprechend konsumieren – das kann aber nur funktionieren, wenn die Löhne ebenfalls steigen“, lautete sein Lösungsansatz. Die höhere Produktivität Deutschlands müsse sich nicht zwangsläufig in reinem Mengenwachstum niederschlagen. „Wir können auch anders wachsen – ökologisch vernünftig, klima- und umweltverträglich“, bot Flassbeck als Vorschlag an. Als kontraproduktiv stufte er den sinkenden Ölpreis ein und setzte seine Kritik an der Politik fort: „Leider bejubeln das inzwischen ja sogar die Grünen.“ Auf die Frage aus dem Publikum, wann es in Deutschland eine neue Währung geben wird, antwortete Flassbeck: „Nicht Deutschland wird aus dem Euro aussteigen, sondern andere Länder. Was, wenn Frankreich unter einer Präsidentin aus dem Euro aussteigt? Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch.“ Trübe Perspektiven. Passend zur Jahreszeit. Michael Schropp 26.10.2015 (Kreisbote)

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Fakultät Betriebswirtschaft 

Führung, Motivation, Bindung 21. Hochschulforum Personalmanagement (Mai 2015)

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Fakultät Betriebswirtschaft Darüber hinaus… 

Neue Kurse für die Virtuellen Hochschule Bayern in englischer Sprache Ein Kernziel der Hochschule Kempten besteht zum einen in der zunehmenden Ausweitung von Kursangeboten in englischer Sprache und zum anderen darin, neue Lehr-Lernmethoden vermehrt einzusetzen, um zeit- und ortsunabhängiges Lernen zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund wurden für die Virtuelle Hochschule Bayern in Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg (Lehrstuhl Prof. Dr. Rainer Thome) drei neue Kurse entwickelt und umgesetzt. Kurs 1: Leadership and communication in a global world – Introduction to international people management Kurs 2: Managing Talent in a global world Kurs 3: Management of change processes in a global world Alle Kurse basieren auf dem didaktischen Konzept des problemorientierten Lernens und verbinden die multimediale Darbietung von Inhalten mit der Bearbeitung von interaktiven Fällen, tutorieller Unterstützung und Aufgabenlösungen in Gruppen. Die Kurse 1 und 2 wurden im Wintersemester 2014 pilotiert. Bereits für die Pilotveranstaltungen haben sich jeweils mehr als 40 Studierende für die Kurse eingeschrieben. Kurs 3 wird im Sommersemester 2015 pilotiert.



VOITH Turbo übernimmt Wirtschaftsmentorenschaft in der Betriebswirtschaftslehre Ab dem Wintersemester 2014/2015 übernimmt das Unternehmen VOITH Turbo die Wirtschaftsmentorenschaft für den Master Internationale Unternehmensentwicklung. Vor diesem Hintergrund stellt das Unternehmen im Rahmen des Kurses „Innovation in HR“ konkrete, praxisrelevante Fallstudien zum Thema „Talentmanagement“ zur Verfügung. Ziel des Kurses ist es, das Zukunftsthema Talentmanagement zum einen theoretisch zu erarbeiten und im Anschluss an Hand der Fallstudien anwendungsorientiert umzusetzen. Als Ausgangspunkt für die Fallarbeit wurde am 20. November eine Exkursion zu VOITH Turbo nach Crailsheim unternommen, um den Kontext der Fallstudien umfassend vor Ort zu ergründen.

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Fakultät Elektrotechnik

Fakultät Elektrotechnik Prof. Dr.-Ing. Walter Simon, Dekan In der Fakultät Elektrotechnik wurden im Berichtszeitraum Wintersemester 2014/2015, Sommersemester 2015 folgende drei Bachelor- und drei Masterstudiengänge mit insgesamt 899 Studierenden angeboten:  Elektro- und Informationstechnik (Bachelor)  Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik (Diplom) ausgelaufen Sommersemester 15  Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik (Bachelor)  Mechatronik (Bachelor)  Electrical Engineering (Master)  Fahrerassistenzsysteme (Master)  Automatisierungstechnik und Robotik (Master) In Planung:  Technisches Innovations- und Produktmanagement (Master) Die zahlreichen Spezialisierungsmöglichkeiten im Bachelor Elektro- und Informationstechnik konnten wieder in ihrer ganzen Breite angeboten werden. Die Absolventinnen und Absolventen durften sich über eine sehr große Nachfrage regionaler und überregionaler Firmen freuen. Nach wie vor ist die Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen eines Elektrotechnik Studiums extrem hoch. Sowohl unsere Bachelorstudierenden als auch die Absolventinnen und Absolventen der Masterstudiengänge sind in der Industrie sehr begehrt, sodass der Bedarf deutlich über unserem Angebot an Absolventinnen und Absolventen dieses Ingenieurstudiums liegt. Viele Bachelor Absolventinnen und Absolventen entschieden sich für eine Fortsetzung des Studiums im Master Electrical Engineering, Fahrerassistenzsysteme oder auch für einen Master an der TUM. Um der wachsenden Internationalisierung und dem Bedarf der Industrie an Absolventinnen und Absolventen mit guten englischen Sprachkenntnissen Rechnung zu tragen, wird der Masterstudiengang in englischer Sprache durchgeführt. Dabei ist die internationale Ausrichtung, d. h. das gemeinsame Studium von deutschen und ausländischen Studierenden ausdrücklich erwünscht, da auf diesem Wege neben den fachlichen Kompetenzen auch ganz besondere soziale Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit Menschen verschiedener Kulturkreise erworben werden können. Weiterhin wird den Studierenden wie bisher die zusätzliche Möglichkeit des Erwerbs eines Doppelabschlusses an der University of Ulster und der Hochschule Kempten angeboten. Studierende die sich für eine solche Doppelgraduierung entscheiden, können durch das ERASMUS-Programm gefördert werden. Der Studiengang bietet den Studierenden ein sehr breitgefächertes Spezialisierungsangebot. Aufgrund der inhaltlichen Nähe zu den Tätigkeitsfeldern des Instituts für elektrische Energiesysteme haben die Studierenden dieses Masterstudiengangs die Möglichkeit, aktuelle Forschungsvorhaben auf ihrem Gebiet zu verfolgen oder aktiv an diesen mitzuarbeiten. Das Studienangebot der Mechatronik (Bachelor) wurde im Berichtszeitraum weiterentwickelt und konnte offensichtlich weiter an Attraktivität gewinnen. Mit einem Studienabschluss in der Mechatronik bieten sich den Absolventinnen und Absolventen heute und zukünftig vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Im technischen Bereich von Firmen können sie in Forschung und Entwicklung, in der Inbetriebnahme, im Service und im Bereich der Projektleitung eingesetzt werden. Insbesondere in Firmen im Umfeld der Automatisierungs- und Fertigungstechnik werden Absolventinnen und Absolventen aus dem Bereich der Mechatronik benötig, da die dort eingesetzten Systeme immer komplexer werden und die Abhängigkeiten der Teilbereiche Mechanik, Elektrotechnik, Elektronik und Informatik zunehmen.

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Fakultät Elektrotechnik Der Schwerpunkt „Fertigungsautomatisierung“ ermöglicht den Studierenden ihre Kenntnisse im Bereich der Produktionstechnik zu vertiefen. Automatisierung in der Produktion stellt sicher, weiterhin eine Fertigung von Produkten und damit eine Wertschöpfung im von hohen Löhnen und sinkender Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter geprägten Deutschland zu ermöglichen. Durch die Erhaltung von Produktion in Deutschland entsteht eine größere Krisenfestigkeit der gesamten Volkswirtschaft. Die Produktion kann aber nur durch andauernde Innovation in der Produktionstechnik im internationalen Umfeld, sowohl in Bezug auf Qualität als auch der Kosten, bestehen. Durch die Ausbildung hochqualifizierter Ingenieurinnen und Ingenieure in diesem Bereich werden die Zukunftschancen der produzierenden Firmen in Deutschland abgesichert. Der Schwerpunkt „Ambient Assisted Living“ beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die der demographische Wandel und damit die älter werdende Gesellschaft sowohl im Beruf als auch Privatleben mit sich bringen. Durch die interdisziplinären Vorlesungen werden den Studierenden die für diesen Bereich wichtigen Inhalte aus Technik und Medizin vermittelt, mit denen Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen gefunden werden können. Die erhoffte Anziehungskraft dieses Schwerpunkts vor allem für weibliche Studierende konnte bisher leider noch nicht erreicht werden. Durch die optionalen Möglichkeiten, den Studiengang als duales Studium, in Form des Studiums mit vertiefter Praxis oder als Verbundstudium zu absolvieren, besteht für die Studierenden die Chance, schon frühzeitig mit Firmen aus dem Bereich der Mechatronik in der Region Kontakt aufzunehmen und sich vertieft im Praxisbereich zu qualifizieren. Durch diesen, im Vergleich zum normalen Studium, noch intensiveren praktischen Bezug und den frühzeitigen Kontakt zu den jeweiligen Partnerfirmen, können sich die Studierenden noch besser für den Arbeitsmarkt qualifizieren. Im direktem Anschluss bietet sich ab dem Wintersemester 2014/15 vor allem der Masterstudiengang Automatisierungstechnik und Robotik an, der in erster Linie für die Weiterqualifizierung der Mechatronik-Studierende konzipiert wurde, aber auch Maschinenbaustudierende offen steht. Dabei zeigte sich, dass dieser Studiengang Bewerberinnen und Bewerber aus dem ganzen Bundesgebiet anzieht. Hier lohnen sich die großen Investitionen der Fakultät in die modernste Laborausstattung mit industriellen Produkten. Mit dem Masterstudiengang Automatisierungstechnik und Robotik wird hochaktuelles anwendungsorientiertes Fachwissen vermittelt, das in der Industrie für den Erhalt des Produktionsstandorts Deutschland dringend benötigt wird. Nur durch innovative Lösungen im Bereich der Automatisierungstechnik und Robotik sind die heutigen, technisch anspruchsvollen Produkte in der geforderten Qualität zu marktfähigen Preisen in Deutschland und Europa zu fertigen. Die anstehenden Herausforderungen in der Produktion spiegeln sich in den Inhalten des Studiengangs wieder. Der Studiengang vermittelt in diesem Zusammenhang nicht nur spezielle Kompetenzen aus den Fachdisziplinen der Informationsverarbeitung, Sensorik und Mechanik, sondern vor allem die notwendigen Kompetenzen zum Entwurf, der Analyse und der Optimierung des mechatronischen Gesamtsystems. Mit dem Studiengang Automatisierungstechnik und Robotik werden Spezialistinnen und Spezialisten ausgebildet, um die automatisierte und flexible Produktion von morgen zu sichern. Die Wirtschaftskraft Deutschlands basiert insbesondere auf der industriellen Produktion, die trotz der negativen Standortfaktoren in Bezug auf die hohen Kosten für Löhne, Energie und Flächen international wettbewerbsfähig ist. Einen erheblichen Anteil daran hat die Automatisierungstechnik. Deutsche Firmen sind gerade aufgrund der hohen Kosten dazu gezwungen, innovative und energieeffiziente Lösungen für die Produktion zu entwickeln. Gleichzeitig ändern sich aber auch die Anforderungen des Marktes an die Produkte.

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Fakultät Elektrotechnik So werden die Produktlebenszyklen sowohl bei den Konsumgütern als auch bei den Investitionsgütern immer kürzer. Die Anforderung an die Integrationsdichte nimmt in gleichem Maße zu, so dass sich die Produkte zu immer komplexeren Systemen bestehend aus mechanischen, elektrischen, elektronischen und informationstechnischen Komponenten, also zu mechatronischen Systemen, entwickeln. Für die Entwicklung von derartigen Systemen benötigt die Industrie entsprechende ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten, die in der Lage sind, unter Berücksichtigung der besonderen Herausforderung der Mechatronik, Systeme für die Automatisierungstechnik und damit für die Produktion von morgen zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung in der Produktionstechnik liegt insbesondere auch in der größer werdenden Individualisierung der Produkte, die der Markt fordert. Diese bringt eine sinkende Produktionsstückzahl mit sich, sodass eine Produktion möglichst stückzahl- und variantenflexibel gestaltet werden muss. Im Bereich der Automatisierungstechnik werden hierfür, nicht nur in der Automobilindustrie sondern auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen, immer häufiger Roboter eingesetzt. Die Robotertechnik hat sich in den letzten Jahren von der programmierten Bewegungsmaschine weiterentwickelt und wird immer häufiger, durch den Einsatz entsprechender Sensoren, zu einem flexibel auf äußere Einflüsse reagierenden Produktionssystem. Die Entwicklung geht dahin, dass die bis jetzt notwendige Sicherheitsumzäunung entfernt wird und Roboter kooperativ mit Menschen in der Produktion zusammen arbeiten. Diese neuen Konzepte führen hin zur Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Roboter, so dass die Produktion auch in Zukunft trotz der Herausforderungen des demografischen Wandels noch möglich sein wird. Den Absolventinnen und Absolventen des konsekutiven Masterstudiengangs Automatisierungstechnik und Robotik werden die notwendigen Qualifikationen vermittelt, um die neu entstehenden Herausforderungen zu beherrschen. Hierfür benötigen sie eine Ausbildung, die über die in Bachelorstudiengängen stattfindende Qualifikation hinaus geht und sich intensiv mit den Themen und Zusammenhängen der Sensor- und Aktortechnik, der Regelungstechnik und der Dynamik sowie der notwendigen Netzwerktechnik und der Simulationstechnik beschäftigt. Die daraus erwachsenden Zielsetzungen für den Masterstudiengang Automatisierungstechnik und Robotik sind multidisziplinär und werden durch die Module des Studiengangs vermittelt. Das Studium ist als Vollzeitstudium mit drei Semestern konzipiert, kann aber auch als Teilzeitstudium in sechs Semestern absolviert werden. Der Studienumfang entspricht 90 Credit-Points nach ECTS. Da die Semester nicht aufeinander aufbauen, ist eine Aufnahme des Studiums sowohl im Winter- als auch im Sommersemester möglich. Im Rahmen der zwei Vorlesungssemester werden die Kerninhalte der Automatisierungstechnik und Robotik im Rahmen von fünf Pflichtmodulen wie bspw. Advanced Robotics oder Modellierung und Simulation dynamischer Systeme gelehrt. Durch eine Projektarbeit, die von Projektteams aus ca. drei Studierenden in Industrieunternehmen in einem der fünf Schwerpunkte durchgeführt werden, wird ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Abläufe bei Projekten aus dem Bereich der Automatisierungstechnik gefördert. Die ersten Projekte wurden unter anderem in den Firmen AGCO, Magnet-Schultz, Elobau, Felss-Burger oder Multivac realisiert. Durch weitere drei Vertiefungsmodule ist es für die Studierenden möglich, eigene Neigungen zu vertiefen und das individuelle Qualifikationsprofil zu schärfen. Eine Besonderheit stellt dabei die Zusammenarbeit mit dem College der Fa. KUKA Roboter dar. Hier kann von den Studierenden im College der Certified Robot Engineer als Blockseminar belegt werden, das bei erfolgreichem Abschluss als Wahlpflichtmodul angerechnet wird. Zusätzlich erhalten die Studierenden aber auch das Zertifikat von der Fa. KUKA, das in der Industrie als Nachweis für vertiefte Kenntnisse in der angewandten Industrierobotik anerkannt ist. Ergänzt werden diese ingenieurwissenschaftlichen Module von zwei Modulen, in denen Zusatzkompetenzen gelehrt werden. In diesen Modulen erarbeiten sich die Studierenden Schlüsselqualifikationen in Bereichen der Kommunikation und des Managements, um für zukünftige Führungsaufgaben vorbereitet zu sein.

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Fakultät Elektrotechnik Die 20 Studierenden, die mit dem Wintersemester 2014/2015 den Studiengang aufgenommen haben, arbeiten derzeit an Ihrer abschließenden Masterarbeit. Im Sommersemester haben nochmals 11 Studenten das Studium aufgenommen und sind mit dem Wintersemester 2015/16 in das zweite Studiensemester gewechselt. Die Rückmeldungen der Studierenden zu Inhalten und Möglichkeiten des Studiengangs sind sehr positiv, so dass der Studiengang auch in Zukunft positive Akzente setzen wird und damit hervorragend qualifizierte Fachkräfte für die Wirtschaft ausgebildet werden. Im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen ist die Ablösung des Diplomstudiengangs durch ein Bachelor und Masterangebot weiter vorangeschritten. Die letzten Vorlesungen für den Diplomstudiengang fanden im Sommersemester 2015 statt. Um den Bachelorstudierenden einen nahtlosen Übergang in ein Masterstudium zu bieten, wird der Master Technisches Innovations- und Produktmanagement geplant. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie soll ein besonders hoher praktischer Anteil in diesem Studium angeboten werden. Der Start ist für das Wintersemester 2016/17 geplant und soll dann im jährlichen Rhythmus bis maximal 30 Studierende aufnehmen. Die hohe Anfängerzahl erlaubte das Studienangebot im Bachelorstudiengang weiter auszubauen und neben der Elektro- und Informationstechnik auch eine technische Spezialisierung zur Mechatronik anzubieten. Die ab dem Wintersemester 2014/2015 erstmals angebotenen Vertiefungsrichtungen sind dabei so aufgebaut, dass sie im Basisstudium die gleichen Module beinhalten und erst mit dem 3. Semester die Spezialisierung entsprechend der jeweils gewählten Ausrichtung erfolgt. Auf diese Weise bietet dieser Studiengang den Studierenden nicht nur zwei sehr aktuelle Vertiefungsrichtungen an, sondern gibt den Studierenden zusätzlich die Möglichkeit, erst nach einer Orientierungsphase die Entscheidung für die jeweilige Vertiefungsrichtung treffen zu können. Bei der Erarbeitung dieses Studienangebotes stand neben dem primären Anspruch einen attraktiven und vor allem zukunftsweisenden Studiengang aufzubauen auch die Nutzung möglicher Synergien im Mittelpunkt. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik/Mechatronik sind nach wie vor sehr gut. Eine Vielzahl der Absolventinnen und Absolventen wird direkt nach der Abschlussarbeit übernommen. Die deutschlandweite Attraktivität des Studiengangs zeigt sich in der stark gestiegenen Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger sowie der konstant hohen Nachfrage. Gerade Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure mit einem Spezialwissen im Bereich Elektround Informationstechnik und Mechatronik werden aufgrund der immer noch anhaltenden weltweiten Verlagerung der Elektroindustrie in außereuropäische Länder als Spezialisten in den typischen Schnittstellenpositionen gesucht. Die starke Vernetzung der Hochschule mit der umliegenden mittelständisch geprägten Industrie begünstigt ebenfalls einen schnellen Berufseinstieg. Die Zusammenarbeit wird vor allem durch ein großes Angebot an Praktika, Abschlussarbeiten und Stellenangeboten für Werkstudenten geprägt. Der starke Praxisbezug der technischen Ausbildung im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wird durch die große Nutzung der verschiedenen Labore der Fakultät Elektrotechnik in vorlesungsbegleitenden Praktika unterstrichen. Für die praktische Ausbildung von integrativen Kompetenzen und Fertigkeiten stehen ein eigenes Computerlabor, ein Labor für Produktionsplanung und Qualitätsmanagement “Die Lernstatt“ sowie das KUKA Labor mit einer umfangreichen Software für Betriebsstättenplanung und Ergonomie zur Verfügung.

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Fakultät Elektrotechnik Am Ende des Sommersemesters 2015 konnten die ersten Studierenden den interdisziplinär ausgerichteten Masterstudiengang Fahrerassistenzsysteme mit Erfolg abschließen. Der Studiengang geht ursprünglich auf eine Initiative der Firma Continental und der bayerischen Staatsregierung zurück, die aufgrund des Bedarfs an qualifiziertem Personal auf diesem Themengebiet den Aufbau des Studiengangs Fahrerassistenzsysteme am Standort Kempten angeregt und unterstützt haben. Die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen setzt interdisziplinäre Kenntnisse aus den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik, Informatik sowie Maschinenbau (z. B. Fahrzeugdynamik) voraus. Entsprechend dieser Anforderungen bietet der Studiengang nicht nur entsprechende Lehrveranstaltungen aus diesen Bereichen an, sondern wird auch von den fachlich beteiligten Fakultäten Informatik und Elektrotechnik gemeinsam getragen, wobei der Studiengang und die Studiengangskoordination von der Fakultät Elektrotechnik organisiert werden. Auch dieser Masterstudiengang zieht Studierende aus der ganzen Bundesrepublik an. Das besondere Interesse und Engagement der Firma Continental an diesem Masterstudiengang wird dadurch unterstrichen, dass die Firma für die Dauer von 5 Jahren eine Stiftungsprofessur in diesem Studiengang eingerichtet hat. Die vermittelten Kompetenzen befähigen die Absolventinnen und Absolventen dieses Studiengangs für eine einschlägige Entwicklungstätigkeit im Umfeld der Fahrerassistenzsysteme und für anspruchsvolle Tätigkeiten bei der Inbetriebnahme und Überwachung entsprechender Systeme der Automobil-, Fahrzeug- und Luftfahrtindustrie sowie deren Zulieferern. Darüber hinaus können die Absolventen das im Studiengang Fahrerassistenzsysteme erworbene Wissen aber auch außerhalb des automobilen Umfelds einsetzen. Themen wie Sensorsysteme, Umfelderkennung und Sensordatenfusion sind insbesondere in der Luftfahrtindustrie, der Automatisierungstechnik und dem Fahrzeugbau für die Landwirtschaft von größter Bedeutung. Die Fakultät Elektrotechnik hat ihre Studiengänge Elektro- und Informationstechnik, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik/Mechatronik und Electrical Engineering im Jahr 2015 erfolgreich durch die Akkreditierungsgesellschaft ASIIN akkreditieren lassen. Die Akkreditierung eines Studienganges dient in erster Linie der Qualitätssicherung im Bildungsbereich. Zusätzlich erzielt sie eine bessere Vergleichbarkeit bzw. Positionierung zu nationalen und internationalen Hochschulen. Die Akkreditierung der Masterstudiengänge Fahrerassistenzsysteme und Automatisierungstechnik und Robotik wurde im Laufe des Jahres 2015 eingeleitet. Den großen Anfängerzahlen der Studierenden, stand im Berichtszeitraum eine sehr angespannte Personalsituation gegenüber. Bisher konnten nur eine reguläre Professur neu besetzt werden: Die Fertigungsautomatisierung durch einen sehr erfahrenen Fachmann gerade auch im Bereich Leanmanagement. Die, von der Firma Continental eingerichtete, Stiftungsprofessur für Fahrerassistenzsysteme konnte zum Wintersemester mit Herrn Prof. Dr. Schneider besetzt werden. Er verfügt nicht nur über mehrjährige berufliche Erfahrungen im Bereich der Elektrotechnik und des Automobilbaus, sondern war darüber hinaus für einen Automobilhersteller im Bereich der Simulation von Fahrzeugen und Assistenzsystemen tätig und bringt exzellente Erfahrungen für die Professur für Fahrerassistenzsysteme und den Aufbau des Masterstudiengangs Fahrerassistenzsysteme mit. Die Forschungsprofessur „Funktionale Sicherheit“ verbunden mit der Aufgabe die Forschungsstelle in Kaufbeuren zu leiten, konnte nach langer Vakanz besetzt werden. Damit ist dieses Themengebiet auch in unseren Masterstudiengängen endlich ausreichend vertreten.

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Fakultät Elektrotechnik Weitere Berufungsverfahren mussten fortgeführt bzw. neu eingeleitet: „Systemanalyse in der Mechatronik“ musste bereits mehrfach ausgeschrieben werden, so dass sich erhebliche Probleme bei der Abdeckung der Lehrinhalte im Studiengang Mechatronik ergaben. „Informationssysteme und Datenverarbeitung“ – die Ausschreibung dieses für die Weiterentwicklung des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen bedeutsamen Lehrgebiets musste erneut erfolgen. Hier zeichnet sich aber inzwischen eine Besetzung zum Sommersemester 2016 ab. Das Lehrgebiet „Konstruktion und Produktentwicklung in der Mechatronik“ wurde ebenfalls erfolglos mehrfach ausgeschrieben und auch dieses Verfahren geht in eine weitere Runde. Die angespannte Personalsituation und die gleichzeitig sehr hohen Anfängerzahlen stellen eine große Herausforderung für die Fakultät dar. Auch die, durch die Verkürzung der Schulzeit und den Wegfall der Wehrpflicht, im Mittel deutlich jüngeren Studierenden verändern die Atmosphäre im Hörsaal. Die Fakultät ist ständig bestrebt, ihr Lehrangebot auszubauen und dessen Attraktivität zu steigern. In diesem Zusammenhang ist es den Mitgliedern der Fakultät ein besonderes Anliegen, die Studierenden nachhaltig für das Lehrangebot und die Lehrinhalte zu begeistern, um auf diese Weise auch den Studienerfolg der Studierenden zu verbessern. Der Arbeitskreis „Freude am Lernen und Lehren“ richtete wieder einige Veranstaltungen zu diesem Thema aus. Die digitale Lernplattform für die Informatik wurde weiter ausgebaut. Mit dieser Plattform wird das Ziel verfolgt, die Studierenden zum selbstständigen Üben anhand typischer Aufgabenstellungen der Informatik anzuregen. Dies hat einerseits den Hintergrund, die erworbenen Kenntnisse zu üben und damit zu festigen, andererseits sollen den Studierenden anhand der Aufgabenstellungen möglicherweise vorhandene Wissensdefizite aufgezeigt werden und durch eine anonyme Sicht auf den Erfolg anderer, kann ihr Wissensstand mit dem ihrer Kommilitonen verglichen werden, was zu größerem Einsatz anspornt. Mit einem neu gestalteten Auftritt der Fakultät auf Messen, an Schulen und bei sonstigen Veranstaltungen wird versucht eine noch bessere Resonanz auf die Werbung für unsere Studiengänge zu erhalten. Trotz der hohen Anfängerzahlen sollen vor allem im Bereich der rein technischen Studiengänge noch mehr Schülerinnen und Schüler sowie Fortbildungswillige angesprochen werden. Nach wie vor ist der Anteil weiblicher Studierender in den Fächern der Elektrotechnik und der Mechatronik sehr gering. Auch dieser Tatsache soll gezielt entgegen gewirkt werden. Exkursionen: Prof. Dr.-Ing. Walter Simon – Exkursion nach Leipzig und Berlin vom 04.-08.05.15. Auch in diesem Jahr fand wieder eine Exkursion für die Wirtschaftsingenieurinnen und ingenieure im Fach Betriebsstättenplanung und Ergonomie statt. Hierbei konnten die Studierenden tiefe Einblicke in die Praxis ihres erlernten Wissens nehmen. Zunächst konnten die Studierenden bei Hawe in Kaufbeuren die gesamte Fabrikplanung einer neuen Fertigung auf der grünen Wiese kennenlernen. Dabei wurde spürbar wie wichtig die Flexibilität der Gebäude für den Erfolg der Investition ist. Bei der Firma Fertigungstechnik Weißenfels wurde vor allem auf das Thema Standortfaktoren und die Bedeutung von Personalentwicklung eingegangen. Der Besuch im BMW Werk Leipzig bildete einen starken Kontrast zu den zuvor besuchten mittelständigen Firmen. Aufwändige Simulationsverfahren in der Planung sind Grundlage für den reibungslosen Ablauf von Erweiterungen der Fertigung. Aber auch einfachere Hilfsmittel wie die Kartonagensimulation konnten die Studierenden hautnah kennenlernen. In Berlin durfte ein Besuch des neuen Flughafens nicht fehlen. Natürlich diskutierten die Studierende hier vor allem über Themen wie Genehmigungsverfahren und Brandschutz. Bei Philip Morris in Berlin konnte man die Probleme einer Fertigung in alten Bestandsgebäuden erleben.

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Fakultät Elektrotechnik Daneben standen passend zur Vorlesung vor allem ergonomische Themen im Vordergrund. Neben den vorlesungsbezogenen Aspekten war noch Zeit für kulturelle Dinge und einem Besuch im Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth. Krönender Abschluss der Fahrt nach Berlin war der Besuch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wo es sich unser Allgäuer Bundesminister Dr. Müller nicht nehmen ließ die Gruppe persönlich zu begrüßen.

Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof.

Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr.

Nägele, Thomas Jacob, Dirk Schillhuber, Gerhard Schillhuber, Gerhard Schillhuber, Gerhard und Jacob, Dirk Claus, Peter Fischer, Frank

02.12.2014 16.02.2015 25.03.2015 26.03.2015

Ludwigsburg Gersthofen Kaufbeuren Augsburg

26.04–03.05.2015 12.05.2015 27.05.2015

Sligo/Irland Reutlingen Gaschurn/Österreich

Auszeichnungen Hochschultag 2014 Förderkreispreisträger Studiengang Elektro- und Informationstechnik B. Eng. Fabian Schmölz

Note 1,42

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik Dipl.-Ing. (FH) Robert Michael Weber Note 1,46 Studiengang Mechatronik B. Eng. Hansjörg Füß

Note 1,06

Studiengang Electrical Engineering M. Eng. Andreas Anton Adler M. Eng. Christian Meyer

Note 1,41 Note 1,41

Jahrgangsbester aller Studiengänge: B. Eng. Hansjörg Füß, Studiengang Mechtronik

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Fakultät Elektrotechnik Preis der schwäbischen Wirtschaft (IHK) Herr Hansjörg Füß, Studiengang Mechatronik VDE Award 2014 M. Eng. Andreas Anton Adler, Studiengang Electrical Engineering VDI Preis 2015 M. Eng. Andreas Armstorfer, Studiengang Electrical Engineering Neue Professoren in der Fakultät Elektrotechnik im Berichtszeitraum Ab 01.10.2014 Prof. Dr. Stefan-Alexander Schneider für das Lehrgebiet Fahrerassistenzsysteme (Stiftungsprofessur der Fa. Continental) Ab 01.09.2015 Prof. Dr. Rolf Jung für das Lehrgebiet Funktionale Sicherheit (Forschungsprofessur) Forschungsprofessuren mit 50% Lehrdeputat in der Fakultät Elektrotechnik Prof. Dr. Lothar Czarnecki (bis 30.09.2015) Prof. Dr. Michael Patt Prof. Dr. Rolf Jung (ab 01.09.2015) Internationalisierung Wintersemester 2014/2015, Sommersemester 2015 Vielfältige Aktivitäten zeigen den hohen Stellenwert der Internationalisierung an der Fakultät Elektrotechnik: So wurden die bestehenden Vereinbarungen zur Doppelgraduierung mit den Universitäten Universidad Pontificia Bolivariana (UPB) in Medellin/Kolumbien und Tallinn University of Technology (TUT) in Tallinn/Estland weiter gepflegt und vertieft. Die Zusammenarbeit mit der Mondragon University und das gemeinsame Masterstudienangebot mit der Universität Ulster in Nordirland wurden erfolgreich fortgesetzt. Im Sommersemester 2015 wurde der Studierendenaustausch mit IT-Sligo/Irland in Form einer sog. „Spring School“ zum ersten Mal durchgeführt. Zur weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit der Tallinn University of Technology (TUT) haben Herr Prof. Tönu Lechtla und Herr Dr. Argo Rosin vom 23. März 2015 bis 27. März 2015 die Hochschule Kempten besucht. Ziel des Besuchs war es, gemeinsame Forschungsprojekte zu entwickeln und den Studierendenaustausch insbesondere für Master- und PhD Studierende weiter zu pflegen. M. Eng. Ahmad Rahmoun arbeitet im Rahmen des kooperativen Promotionsabkommens mit der Tallinn University of Technology (TUT) im Rahmen seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Helmuth Biechl an seiner Promotion auf dem Gebiet der mathematischen Modellierung von Lithium-Ionen Batterien. Auch Hr. Andreas Armstorfer arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am IEES an seiner Dissertation im Rahmen des kooperativen Promotionsabkommens mit der TUT in Tallinn. Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Electrical Engineering, die ihren Bachelorstudiengang an der Universidad Pontificia Bolivariana (UPB) in Medellin/Kolumbien abgeschlossen haben, können unter der Anleitung von Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Helmuth Biechl im Institut für Elektrische Energiesysteme (IEES) der Fakultät Elektrotechnik ihre Promotion anfertigen. Hr. Prof. Biechl ist permanentes Mitglied des Promotionsausschusses der UPB. Die Promotion erfolgt an der UPB. Prof Dr.-Ing. Dr. h.c. Helmuth Biechl hat zur weiteren Vertiefung dieser umfangreichen Zusammenarbeit vom 11. -18.04.2015 die UPB besucht. Im Rahmen dieses Besuchs hat Professor Biechl zwei Vorträge an der UPB gehalten, die Betreuung eines Doktoranden intensiv fortgesetzt

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Fakultät Elektrotechnik und die Betreuung einer Bachelorarbeit aus dem Studiengang Energie- und Umwelttechnik der Fakultät Maschinenbau übernommen. An der Mondragon University in Spanien ist Professor Biechl weiterhin als Mitglied der Prüfungskommission für Promotionsverfahren tätig. In diesem Rahmen hat Professor Biechl vom 30.-02.06.2015 die Mondragon University besucht. Das gemeinsame Masterstudienangebot mit der Universität Ulster in Nordirland wurde auch im 24. Jahr seines Bestehens erfolgreich fortgesetzt. Im Rahmen des aktuellen DoppelmasterProgramms haben zwei Absolventen des Masterstudiengangs Electrical Engineering gleichzeitig einen Mastertitel an der Universität Ulster erworben. Anfang Juni besuchten Prof. Dr. D. Guldenring und Chris Rea von der University Ulster die Hochschule Kempten. Neben der Präsentation der Abschlussarbeiten fanden u. a. die Aufnahmeprüfungen für zukünftige Teilnehmer des Doppelmasterprogramms statt. Acht qualifizierte Bewerbungen zeigen das weiterhin hohe Interesse der Studierenden. Im Sommersemester 2015 wurde mit Unterstützung durch das International Office der Hochschule Kempten die Zusammenarbeit mit der Partnerhochschule IT-Sligo/Irland weiter vertieft: 20 Studierende der Mechatronik aus Sligo besuchten vom 21.-28.03.2015 die Hochschule Kempten. Zahlreiche Kollegen hielten Vorlesungen auf Englisch (z.B. Robotics, Embedded Systems), in Zusammenarbeit mit dem International Office wurde ein Deutsch-Kurs angeboten. Firmenbesuche bei KUKA und Magnet-Schulz rundeten die für alle Seiten sehr erfolgreiche Woche ab. In der Woche vom 26.04-02.05.2015 wurden 26 Studierende der Hochschule Kempten unter der Leitung von Prof. Dr. Gerhard Schillhuber und Prof. Dr. Dirk Jacob sehr freundschaftlich zum Gegenbesuch in Irland empfangen. Vorlesungen zu Robotik, Embedded Systems, SimuLink und LabView stellten das fachliche Programm dar, praktische Anwendungen wurden beim Besuch der Firma Abbott vertieft. Auch im Sommersemester 2016 wird es wieder eine derartige „Spring School“ geben, in der Studierende der IT-Sligo voraussichtlich vom 11.-17.04.2016 die Hochschule Kempten besuchen werden. Der Gegenbesuch in Sligo ist für den 25.04-01.05.2016 geplant.

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Fakultät Informatik

Fakultät Informatik Prof. Dr. rer. nat. Markus Preisenberger, Dekan In der Fakultät Informatik wurden im Studienjahr 2014/2015 drei Bachelorstudiengänge und ein Masterstudiengang angeboten. Im Berichtsjahr konnte erneut ein starker Anstieg der Studierendenzahlen verzeichnet werden. Insbesondere die Studiengänge Angewandte Informatik (Master) und Informatik – Game Engineering (Bachelor) hatten hohe Zuwachsraten. Insgesamt waren 713 Studierende zu Beginn des Wintersemesters 2014/2015 (Vorjahr 597 Studierende) eingeschrieben. Die Studierenden verteilten sich auf die einzelnen Studiengänge wie folgt, in Klammern der Zuwachs gegenüber dem Studienjahr 2013/2014:    

Informatik Informatik – Game Engineering Wirtschaftsinformatik Angewandte Informatik (Master)

248 (+14) 181 (+65) 220 (+15) 64 (+22)

Die Fakultät Informatik beteiligte sich zusätzlich am Studiengang Fahrerassistenzsysteme der Fakultät Elektrotechnik mit den Lehrveranstaltungen Computer Vision, Echtzeitsysteme und Mustererkennung. In den Studiengängen lehrten 17 Professoren und Professorinnen und 17 Lehrbeauftragte. Das Kollegium wurde von zwölf Mitarbeitenden bei der Durchführung der Lehrveranstaltungen unterstützt. Das Berufungsverfahren für das Lehrgebiet „Wirtschaftsinformatik im Gesundheitswesen“ wurde mit der Berufung von Prof. Dr. Rafael Mayoral-Malström erfolgreich abgeschlossen. Die Berufungsverfahren für die Lehrgebiete „Multimodale Sensorsysteme“, „Algorithmen und Strategien im Game Engineering“ wurden fortgeführt. Frühstudium an der Fakultät Informatik, Mathematik-Vorkurs Herr Prof. Dr. Hagel wirkte zusammen mit Prof. Dr. Deinzer bei der Planung eines Angebots für Frühstudierende für den Studiengang Wirtschaftsinformatik mit. Mehrere Studierende nutzten im Berichtszeitraum das Angebot und besuchten die Vorlesungen Softwareentwicklung und Programmieren 1 und 2 und Projektmanagement. Die Prüfungsergebnisse der Frühstudierenden waren durchweg überdurchschnittlich. Prof. Dr. Deinzer und Herr Prestel beteiligten sich an der Organisation und Durchführung des stark nachgefragten Mathematik-Vorkurses für Studienanfängerinnen und Studienanfängern. IT-Infrastruktur Im Berichtszeitraum wurde die IT-Netzwerk-Struktur der Fakultät unter Federführung von Herr Rachel überarbeitet und optimiert. Gleichzeitig wurde die Absicherung der Netze durch verschiedene Monitoring-Maßnahmen, Verbesserungen der Zugangskontrollen und Einführung von Überwachungswerkzeugen gestärkt. Die Virtualisierungslandschaft der Fakultät wurde mit der Beschaffung umfangreicher Hard- und Software weiter ausgebaut. Die Fakultät verfügt nun über ein redundantes, ausfallsicheres Netzwerk von Virtualisierungsservern, welches auf zwei Gebäude verteilt ist. Für vier Lehrveranstaltungen werden ca. 90 virtuelle Maschinen bereitgestellt und 30 Maschinen für einzelne Projekte und allgemeine Anwendungen. Für eine weitere Lehrveranstaltung im Lehrgebiet Wirtschaftsinformatik im Gesundheitswesen laufen die Planungen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde ein Leitfaden zur automatisierten ImageVerteilung über den fakultätsinternen WDS-Servers erstellt. Im Labor SU1.02 (Labor für ERPSysteme) wurden auf den vorhandenen Rechnern über den WDS-Server automatisiert neue Images verteilt.

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Fakultät Informatik Internet-Auftritt – Virtueller Infotresen Im Berichtszeitraum wurden Vorschläge erarbeitet, um den Internet-Auftritt der Fakultät attraktiver zu gestalten. Erstmals werden regelmäßig Neuigkeiten der Fakultät auf der Homepage veröffentlicht. Geplant wurden weitere Ergänzungen mit dem Ziel, die Informatik und die Arbeit der Fakultätsangehörigen für Interessenten „greifbarer“ zu machen. Seit dem Sommersemester können sich Mitglieder der Fakultät im moodle-Kurs Infotresen über fakultätsinterne Neuigkeiten (Veranstaltungshinweise, wichtige Termine, Organisatorisches) informieren. Zentrum für Computerspiele-Entwicklung und Simulation Die Computer-Labore der Fakultät im T-Gebäude wurden zusammengefasst und von Herr Gütter speziell auf die Bedürfnisse der Lehrveranstaltungen im Studiengang Informatik - Game Engineering ausgerichtet und optimiert. Damit stehen den Studierenden ca. 50 Arbeitsplätze räumlich konzentriert und mit spezieller Ausstattung für die Ausbildung im Bereich ComputerspieleEntwicklung und Simulation zur Verfügung.

Berichte aus den Lehrgebieten und Laboren

Labor Game Engineering – Prof. Dr. Tobias Breiner Gamelabor Für das Gamelabor wurden zwei weitere Oculus Rifts mit dem SDK II angeschafft. Mit diesen 3D-Datenbrillen (Head Mounted Displays) kann man immersiv in virtuelle Welten eintauchen. Sie haben eine hohe Auflösung und ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Oculus-Rifts wurden schon für verschiedene DV-Projekte verwendet. Game Competition Am 22.06.2015 wurde an der Fakultät Informatik eine Game Competition veranstaltet. 15 Spiele und drei Designstudien traten gegeneinander an. Jede Gruppe hatte ca. drei Monate Zeit, das Spiel bzw. die Designstudie zu entwickeln. Die Spiele, die zur Einreichung zugelassen wurden, waren: „Last Hope Vektoria“, „MaceRunner“, „Planet Invader“, „Rosalirini“, „Das finstere Mittelalter“, „Schmelztiegel der Ideologien“, „Hyper Head Hunter“, „Dream Drive“, „Last Hope Vektoria“, „Greedy Racer“, „Meteoria“, „FlapFlapFlap“, „Pilgram Wars“ und „Space Slug“. Die Abstimmung der Gewinner erfolgte per Wahl von der Studierendenschaft selbst. Neben Urkunden gab es auch Sachpreise. Die Gruppe „Dream Drive“ der Studierenden Adrian Habrecht, Daniel Trägner, Franz Müller, Kilian Roth und Martin Gleich unter der Leitung von Prof. Breiner gewann dabei den ersten Platz. Sie hatten eine humoristische Fahrsimulation im Retro Style mit der Game Engine Vektoria entwickelt. Kryptokämpfe 2015 wurden unter der Leitung von Prof. Breiner wieder die traditionellen „Kryptokämpfe“ durchgeführt. Hierbei treten mehrere Teams von Informatikstudierenden in einem Hörsaal unter strengen Spielregeln gegeneinander an. Ziel ist es dabei, ein kurzes Programm zu schreiben, welches einer Dekodierung seitens der gegnerischen Gruppe trotzt. Diejenige Gruppe, deren Programm einer Dechiffrierung am längsten standhält, hat gewonnen. Die Kryptokämpfe erfreuen sich unter der Studierendenschaft großer Beliebtheit. 2015 hat die Gruppe „A-Coders“ den ersten Preis geholt.

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Fakultät Informatik Lan-Party Unter der Verantwortung von Prof. Breiner wurde im Januar 2015 wieder eine LAN-Party veranstaltet. Die Organisation wurde hierbei von den Studierenden des Schwerpunktes „Game Engineering“ selbst in die Hand genommen. Ziel der LAN-Partys ist es unter anderem, die Identifikation der Studierenden mit der Hochschule zu verstärken und Game-Studierenden eine Plattform für selbst entwickelte Spiele zu geben bzw. neue Spiele auszutesten. Hochschul-Ausgründung Humanics GbR Die Humanics GbR ist eine Hochschulausgründung der zwei ehemaligen InformatikMasterstudenten Benedikt Walser und Kim Werner sowie dem Chirurgen Dr. Thomas Hesse unter der Mentorenschaft von Prof. Dr. Tobias Breiner. Die Firma erzeugt 3D-Software für die anatomische Lehre und die Operationsplanung. Mit VirtuaOPs wird von der Firma eine Software entwickelt, welche die praktischen Ausbildungsinhalte von Medizinstudierenden und angehenden Anatomen verbessert und Chirurginnen und Chirurgen hilft, eine verbesserte Patientensicherheit durch virtuell voroperierte Patientinnen und Patienten zu gewährleisten. VirtuaOPs hat im Jahr 2015 einen Durchbruch erzielt, zum Beispiel sind nun Operationsschnitte am virtuellen Bein möglich. In der Presse wurde dieser Durchbruch vielfach gewürdigt. So gab es sowohl am 06.07.2015 als auch am 11.11.2015 einen diesbezüglichen Artikel in der Allgäuer Zeitung. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 28.09.2015 über die Software. BAYERN 1 gab am 23.09.2015 einen Radiobericht. Der Bayerische Rundfunk berichtete am 21.10.2015 ausführlich in der Abendschau. In der ARD Mediathek findet sich der Bericht unter: http://www.ardmediathek.de/tv/Abendschau/Virtueller-Eingriff/BayerischesFernsehen/Video?documentId=31218090&bcastId=14913430&mpage=page.info Im Zeitraum vom 17.-19.03.2015 wurde die Software zudem auf der GPU Technology Conference in Kalifornien vorgestellt. Vektoria UG (haftungsbeschränkt) Am 23.03.2015 wurde in Kempten die Vektoria UG (haftungsbeschränkt) gegründet. Die Firma unter Leitung von Prof. Breiner entwickelt 3D Software, die vor allem für SimulatorAnwendungen interessant ist. Teile der entwickelten Software wurden der Hochschule Kempten kostenlos zur Verbesserung der Lehre gegeben. Mit Hilfe der Software können die Studierenden beispielsweise ihre Spiele stereoskopisch auf der Hochschulcave betrachten. Auch können sie schneller bestimmte Game-Levels erzeugen. Forschung Im Labor von Prof. Breiner wurden neuartige computergrafische Methoden erforscht und in die Praxis umgesetzt. Mit sogenannten „Materialderivatbildungen“ durch homogene Farbveränderungsmatrizen, Farbmaskierungstexturen und Parallaxenokklusionsjustierung lassen sich in einer 3D-Applikation wesentlich mehr Oberflächenarten darstellen als bisher. Die neue Technik wurde auf der Hochschulmesse mit einer Lehrapplikation demonstriert. GamesCampus – Treffen der bayerischen Games Professoren Prof. Buchwieser und Prof. Breiner haben beim akademischen Treffen bezüglich Computerspielen und Multimedia „GamesCampus“ an der Universität München teilgenommen. Es wurden dabei zahlreiche Kontakte zu anderen Hochschulen und Firmen der Computerspielsparte geknüpft. Es fand auch eine Live-Schaltung zu Game-Entwicklern in Großbritannien statt.

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Fakultät Informatik Labor Betriebssysteme, Rechnernetze und Telekommunikation – Prof. Dr. rer. nat. Arnulf Deinzer Jeder tut es: zwei- oder dreimal am Tag putzen wir uns die Zähne, und bis heute ist noch nicht die richtige Zahnreinigungstechnik bekannt. Frau Prof. Dr. Renate Deinzer ist Leiterin des Instituts für Medizinische Psychologie der Universität Gießen und Mitglied im Forschungsteam SMART-iBrush und erläutert: „Unsere Studien zeigen, dass es kaum ein Patient schafft die Zähne wirklich sauber zu putzen!” Bisherige Untersuchungen sind an der Universität Gießen mittels Videoaufzeichnung erfolgt, mit der die Möglichkeit einer optischen Untersuchung der Putzmethode gegeben ist. Die Videoanalyse ist sehr zeitaufwendig. In fruchtbarer Zusammenarbeit der Universitäten Gießen, Kassel und Kiel, der OTH Regensburg und der Hochschule Kempten wurde das Konzept iBrush (s. u.) konzeptioniert und patentiert und wird inzwischen sehr erfolgreich umgesetzt. So wurde an der OTH Regensburg das BiSP-Team aufgrund seiner Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Bewegungsanalyse mittels Smart-Pen mit dem Ziel angesprochen, eine elektronische Zahnbürste zur Diagnose der Zahnhygienetechnik zu entwickeln. So entstand die SMARTiBrush, die die Putzbewegungen im Mund dreidimensional erfasst, direkt aufzeichnet und speichert. Diese Informationen sollen dabei helfen, den Zahnbürstvorgang besser zu verstehen, das spezifische Zahnbürstverhalten mit der Plaqueentfernung in Verbindung zu bringen und auch das individuelle Zahnbürstverhalten zu optimieren. Im Forschungskontext besteht eine breite Zusammenarbeit der Hochschule Kempten mit der OTH Regensburg auf dem Gebiet der Softwareentwicklung, die mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen von den Doktoranden Ghassan Al-Falouji (OTH Regensburg; Anleitung Prof. Dr. Roland Mandl, Prof. Georg Scharfenberg) und Dietmar Prestel (Hochschule Kempten; Anleitung Prof. Dr. Arnulf Deinzer) durchgeführt wird. Die Promotionen finden in Kooperation mit den universitären Partnern Prof. Dr. Bernhard Sick, Universität Kassel (für G. Al-Falouji) und Prof. Dr. Dr. Wolfgang Halang, Fernuni-Hagen (für D. Prestel) statt. Die Aufgabenstellungen aus Sicht der Psychologie und der Zahnmedizin werden durch die Forschungspartner an den Universitäten Gießen durch Prof. Dr. Renate Deinzer und an der Universität Marburg durch Frau Dr. Jutta Margraf-Stiksrud vertreten. Dort wird eine weitere Promotion im Bereich der Zahnmedizin von Frau Helen Blättermann durchgeführt. Auf der Transdisziplinären Konferenz im Dezember 2014 an der Helmut-Schmidt-Universität konnte das Forschungsteam einen ersten Beitrag platzieren und den Entwicklungsstand des SMART-iBrush Systems vorstellen. Mit diesem System werden zurzeit an der Universität Gießen von etwa 100 Probanten im Rahmen eines Feldversuchs die Daten bei der Zahnreinigung erfasst. Parallel werden klinische Parameter der Plaquekontrolle und der Mundgesundheit erfasst, die mit den Beobachtungsdaten und den Messdaten des Geräts in Beziehung gebracht werden können. Neben den genannten Zielsetzungen einer ersten Validierung des Messsystems dient der Versuch der softwaretechnischen Weiterentwicklung der Messdatenanalyse. Weiterhin werden in der Untersuchung das Mundgesundheitswissen, die mundgesundheitsbezogene Entscheidungsbalance und Selbstwirksamkeit sowie Lebensqualität, Zahnbehandlungsangst, Mundhygieneverhalten und demografische Merkmale (Geschlecht, sozialer Status) erfasst und mit den erhobenen Beobachtungs- und iBrush-Daten in Beziehung gesetzt. Auf dem 15. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Verhaltensmedizin und Verhaltensmodifikation vom 25. - 27.02.2014 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bestritt die Forschungsgruppe ein eigenes Symposium mit dem Titel „Die iBrush – Entwicklung einer intelligenten Zahnbürste für Forschung und Klinik“.

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Fakultät Informatik

Bild 1: Symposiumsvortrag zur iBrush auf den Kongress der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Bild 2: Zahnreinigung mit dem SMART-iBrush System im Feldversuch an der Universität Gießen

Man braucht einen langen Atem, bis Erfindungen bis zur Patentreife kommen – aber den haben wir: so haben wir im Berichtszeitraum 14 Erfindungen durch verschiedene Stadien des Patenterteilungs-prozesses begleitet und getrieben und schließlich ein Patent zuerkannt bekommen:

Bild 3: Patenturkunde

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Fakultät Informatik Natürlich wurden im Labor auch andere Projekte realisiert. Neben der schon traditionellen Unterstützung des aktuellen TOMSOIs (formula student) wurde – von scratch – ein Quadrokopter gebaut, der autonom eine vorgegebene Strecke fliegen konnte sowie eine App für das beliebte Studentendinner entwickelt, für die wir vom DPMA unsere bereits zweite Bildmarke erhalten haben.

Bild 4: Bildmarke für Studentendinner

Die erste uns verliehene Bildmarke war die Wortbildmarke BrushGuide, die bereits in einem kommerziell erhältlichen Produkt (zwei Apps für Android und iOS) verwendet wird.

Bild 5: Wortbildmarke für iBrush

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Fakultät Informatik Schließlich wurden für eine breite Öffentlichkeit Beobachtungsmöglichkeiten der Sonnenfinsternis am 20.03.2015 organisiert:

Bild 6: Beobachtung der Sonnenfinsternis über sichere Projektion

Bild 7: Besucheransturm bei der Sonnenfinsternis

Lehrgebiet Operations Research und Statistik – Prof. Dr. Jochen Staudacher Das akademische Jahr 2014/2015 markiert den Beginn des Einsatzes der Open Source Statistiksoftware R in Lehrveranstaltungen aus dem Lehrgebiet. Die freie Software R hat sich zusammen mit der gleichfalls freien Entwicklungsumgebung RStudio in den vergangenen Jahren sowohl im akademischen Umfeld als auch in der Industrie zu einem Standard im Bereich Data Science entwickelt. Der Einsatz von R in Vorlesungen, Seminaren und Projekten trägt daher einer stetig steigenden Nachfrage der Wirtschaft nach Datenanalystinnen und -analysten mit einschlägigen Kenntnissen Rechnung. Neben ausgezeichneten grafischen Werkzeugen zur Datenanalyse und einer idealen Umgebung zum schnellen Erstellen von Prototypen zeichnet sich R als vollwertige objektorientierte Programmiersprache aus, die eigene Erweiterungen durch sog. R-Pakete problemlos ermöglicht. Im Sommersemester 2015 wurde von den Studierenden Anna Merkle, Fatma Tokay und Kübra Tokay im Rahmen eines Projekts das R-Paket CoopGame entwickelt, welches zur Unterstützung der Lehre auf dem Gebiet der Kooperativen Spieltheorie eingesetzt werden soll. So können etwa mittels CoopGame Lösungskonzepte für Kooperationsspiele hervorragend visualisiert und dadurch geometrische Aspekte der Kooperativen Spieltheorie anschaulich erarbeitet werden. Das Paket CoopGame befindet sich in der Weiterentwicklung und soll schließlich via CRAN (Comprehensive R Archive Network), dem etablierten verteilten Archiv von R-Paketen, einem weltweiten Nutzerkreis für Lehre und Forschung zur Verfügung gestellt werden. Unter mehreren betreuten Abschlussarbeiten ist die Bachelorarbeit von Herrn Maximilian Denninger mit dem Titel „An exemplary application of decision theory in robotics: autonomous calibration of depth cameras with non-overlapping fields of view on a mobile platform“ besonders hervorzuheben. Herrn Denninger gelingt in seiner in Kooperation mit dem DLR in Oberpfaffenhofen entstandenen Arbeit die Implementierung eines Entscheiders, der einen mobilen Roboter in die Lage versetzt, Entscheidungsbäume und Nutzentabellen auszuwerten. So kann der Roboter selbständig entscheiden, welche Aktion in der aktuellen Situation für ihn am vorteilhaftesten ist.

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Fakultät Informatik Labor Mathematik, Lernzentrum – Prof. Dr. Markus Preisenberger Wie in den Vorsemestern wurden im Lernzentrum mit seinen Gruppenarbeitsräumen und dem PC-Labor die praxisbegleitende Lehrveranstaltungen, Workshops und die Betreute Studierzeit durchgeführt. Zusätzlich zu den Veranstaltungen konnten die Studierenden die beiden Gruppenarbeitsräume für ihre selbständig organisierten, regelmäßigen Arbeitstreffen, etwa für Projektarbeiten, außerhalb von Lehrveranstaltungen buchen. Im Lernzentrum finden die Studierenden in der Betreuten Studierzeit Unterstützung zum Selbststudium. Die Studierenden können sich in der betreuten Studierzeit mit Fragen zum Lernstoff direkt an die Betreuenden wenden. Die Mitarbeitenden unterstützen die Studierenden bei der Bearbeitung von Übungen und der Wiederholung und Vertiefung des Lernstoffs. Die Betreute Studierzeit bietet den Studierenden insbesondere Unterstützung in den mathematischen Fächern und in Programmieren an. Unter der organisatorischen Leitung von Herrn Epple wurden mehrere studentische Hilfskräfte und Tutoren als Betreuerinnen oder Betreuer eingesetzt. Die Angebote in Mathematik und Programmieren wurden von den Studierenden sowohl während der Vorlesungszeit als auch zur Prüfungsvorbereitung rege genutzt. Das zur Unterstützung des Selbststudiums in Mathematik entwickelte E-Learning-Modul auf Basis der Vorlesungsunterlagen zur Lehrveranstaltung Lineare Algebra und Analytische Geometrie wurde von Frau Gabler mit Unterstützung von Herrn Epple weiter ausgebaut. Die ersten Evaluationsergebnisse wurden in einer umfangreichen Überarbeitung berücksichtigt. Auf die neue Version konnten die Studierenden ab dem Sommersemester 2014 zugreifen. Ergänzend wurden die Online-Tests für Analysis und Lineare Algebra erweitert

Bericht des Internationalisierungsbeauftragten – Prof. Dr. Jochen Staudacher Mehr Gaststudierende von Partnerhochschulen für ein Austauschsemester an der Fakultät Informatik zu gewinnen ist ein zentrales Anliegen. Im Rahmen eines „Internationalen Projektsemesters“ können Gaststudierende von Partnerhochschulen an der Fakultät Informatik 25 ECTS pro Semester durch Belegung von englischsprachigen Projekten und englischsprachigen Seminaren erwerben. Da Seminare und Projekte in den drei Bachelorstudiengängen der Fakultät jeweils im sechsten Fachsemester verankert sind, erscheint das Sommersemester mit einer Vielzahl von Seminar- und Projektangeboten und der Möglichkeit für Teamarbeit mit Kemptener Studierenden für Austauschstudierende besonders attraktiv. Gerne bieten wir bei entsprechender Nachfrage auch Seminare und Projekte für Gaststudierende im Wintersemester an. Anders als bei schriftlichen Prüfungen sind Austauschstudierende bei Seminaren und Projekten nicht an die bis Mitte Februar dauernde Prüfungszeit gebunden. Wir gewinnen dadurch an Anziehungskraft für potenzielle Gäste aus dem angelsächsischen Raum und aus Skandinavien, wo das zweite Semester oder Trimester in der Regel schon im Januar beginnt. Mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des International Office wurden im akademischen Jahr 2014/15 alle ERASMUS-Partner der Fakultät nochmals auf unser Angebot hingewiesen. Studierenden der Fakultät gelingt es auf der Basis der Studienpläne sehr gut, Auslandssemester zu integrieren. In diesem Kontext darf unser Masterstudiengang „Angewandte Informatik“ als Alleinstellungsmerkmal angesehen werden. Das dreisemestrige Masterprogramm sieht insgesamt fünf Pflichtfächer vor, von welchen vier bei Aufnahme des Studiums im Sommersemester absolviert werden. Das verbleibende im Wintersemester im Curriculum verankerte Pflichtprojekt kann in Abstimmung mit Studierenden, die das Wintersemester bei einem unserer internationalen Partner verbringen möchten, in das Sommersemester vorgezogen werden. Im Falle von zwei Studierenden, die bis zum Wintersemester 2014/15 ihr Studium der Wirtschaftsinformatik in der Regelstudienzeit von sieben Semestern an unserer Hochschule absolviert hatten und danach

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Fakultät Informatik unmittelbar in den Masterstudiengang „Angewandte Informatik“ wechselten, ließ sich das Konzept konkret und völlig reibungsfrei umsetzen. Durch Angebot eines entsprechenden Projekts im Sommersemester 2015 wurde es den Studierenden ermöglicht, im darauf folgenden Wintersemester bei unserem schwedischen ERASMUS-Partner, der University West in Trollhättan, 30 ECTS im Rahmen von vier Lehrveranstaltungen zu je 7.5 ECTS zu erbringen und diese vollumfänglich anerkennen zu lassen. So können wir gewährleisten, dass Auslandsaufenthalte in unserem Masterprogramm sich nicht studienzeitverlängernd auswirken.

Weitere Aktivitäten und Ereignisse in der Fakultät Gründung der Studierendengruppe der Gesellschaft für Informatik (GI) in Kempten Am 01.12.2014 gründete sich unter Federführung engagierter Studierender und der Mentoren Prof. Dr. Stefan Wind und Doris Gabler die GI Hochschulgruppe Kempten. Die Gruppe organisiert spannende Exkursionen, Vorträge und Workshops zu aktuellen Informatik-Themen.

Bild 8: Gründung GI-Hochschulgruppe: (v. l. n. r) Joachim Linse, Andreas Peter, Aaron Lüllwitz, Nicole Cyl, Kilian Seizinger, Prof. Dr. Stefan Wind, Prof. Dr. Markus Preisenberger, Doris Gabler

Prof. Dr. Stefan Wind als Initiator und Mentor der Studierendengruppe der GI und Frau Doris Gabler als Co-Mentorin haben u. a. nachfolgende Veranstaltungen bei der Planung, Organisation und teilweise bei der Durchführung aktiv unterstützt und begleitet:  Besuch der weltweit größten Messe für Informationstechnik CeBit am 16.03.2015 und 17.03.2015 in Hannover  Best Practice: GI-Hochschulgruppe Kempten auf Informatiktagen am 19.03.2015 und 20.03.2015 in Frankfurt  Beim Besuch der Informatiktage an der Goethe-Universität Frankfurt am Main konnten die Gruppenmitglieder Kontakte zu Informatikstudierenden aus ganz Deutschland knüpfen. Die Gruppe aus Kempten trat dabei als Referenzgruppe für die GIHochschulgruppen auf und gestaltete das Tagungsprogramm durch einen eigenen Vortrag mit. Mit einem eigenen Messestand präsentierte sich die GI-Hochschulgruppe Kempten, bestehend aus sieben Studierenden mehrerer Fakultäten mit dem Mentor Prof. Dr. Stefan Wind, dem interessierten Publikum auf den Informatiktagen 3.0 der Gesellschaft für Informatik e. V. in Frankfurt am Main.  Android Workshop am 29.05.2015 und 30.05.2015  Bewerbertraining  LaTeX-Workshop „What You Get Is What You Mean“ am 12.06.2015 und 19.06.2015  Monatliche Stammtische der GI-Hochschulgruppe Kempten  Semesterabschluss beim gemeinsamen Campus-Grillen an der HS Kempten

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Fakultät Informatik MedienCampus  Als Mitglied des MedienCampus Bayern war die Fakultät Informatik am 24.10.2014 auf den Medientagen München mit einem eigenen Messestand vertreten, um Interessenten für das Studium Informatik – Game Engineering zu begeistern. Studierende der Fakultät besuchten die Medientage im Rahmen einer Exkursion.  Staatssekretär Franz Josef Pschierer, Vorsitzender des MedienCampus Bayern, stattete auf seiner Medientour Schwaben der Fakultät Informatik am 06.02.2015 einen Besuch ab und informierte sich über die Einrichtungen und das Game-Engineering-Studium in Kempten.  Einige Studierende der Fakultät folgten der Einladung des MedienCampus Bayern und nahmen an der Exkursion zum Augmented Reality Day am 24.02.2015 und zum Animation Day am 25.02.2015 im Rahmen der Munich Creative Business Week teil. Hochschulmesse Am 22.04.2015 beteiligte sich die Fakultät Informatik mit einem Messestand und mehreren Workshops, Demonstrationen und Laborführungen an der Allgäuer Hochschulmesse 2015. Attraktion am Messestand der Fakultät war die Virtual-Reality-Brille, die mit einem 3DComputerspiel getestet werden konnte. Präsentations-Nachmittag Computerspiele Erstmals präsentierten im Sommersemester 2015 die Game-Engineering-Studierenden ihre Spieleentwicklungen in einem von Prof. Dr. Tobias Breiner organisierten Event, an dem das – aus Publikums-Sicht – beste Spiel prämiert wurde. Selbstverständlich konnten die Besucher die Spiele auch ausführlich testen.

Auszeichnungen am Hochschultag 2014 Informatik Angewandte Informatik

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Patrick Maximilian

Berauschek Lerchenmüller

Abschlussnote: 1,27 Abschlussnote: 1,12

Fakultät Maschinenbau

Fakultät Maschinenbau Prof. Dr. Michael Haupt, Dekan

Studierendenzahlen 1) Studiengang Maschinenbau (Diplom) - MB Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

235

200

Studienanfänger/innen

0

0

Quereinsteiger/innen

4

0

Absolventen/Absolventin

34

69

Studiengang Maschinenbau (Bachelor) - MB Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

423

408

Studienanfänger/innen

143

0

Quereinsteiger/innen

17

9

Absolventen/Absolventin

0

0

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Diplom) - WI Wintersemester 14/15

Sommersemester 15

Immatrikulierte Studierende

230

184

Studienanfänger/innen

0

0

Quereinsteiger/innen

0

0

Absolventen/Absolventin

44

82

Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Bachelor) - WI Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

351

341

Studienanfänger/innen

121

0

Quereinsteiger/innen

8

6

Absolventen/Absolventin

0

1

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Fakultät Maschinenbau Studiengang Energie- und Umwelttechnik (Bachelor) - EU Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

270

237

Studienanfänger/innen

81

0

Quereinsteiger/innen

5

5

Absolventen/Absolventin

21

21

Studiengang Lebensmittel- und Verpackungstechnologien (Bachelor) - LV Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

165

146

Studienanfänger/innen

62

0

Quereinsteiger/innen

1

3

Absolventen/Absolventin

4

17

Studiengang Produktentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau (Master) - MA Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

65

66

Studienanfänger/innen

17

9

Quereinsteiger/innen

0

1

Absolventen/Absolventin

6

26

Studiengang Energietechnik (Master) - EN Wintersemester

Sommersemester 2015

2014/2015 Immatrikulierte Studierende

45

55

Studienanfänger/innen

14

10

Quereinsteiger/innen

0

0

Absolventen/Absolventin

0

12

1) Quelle: Hochschulstudentenstatistik des jeweiligen Semesters

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Fakultät Maschinenbau Exkursionen Wintersemester 2014/2015 Datum Ort

Studiengang

31.10.2014

Fa. Deckel Maho / DMG MORI, Pfronten

07.11.2014

Fa. Edelweiss, Kempten

LV

12.11.2014

Fa. Kemptener Eisengießerei, Kempten

WI

13.11.2014

Fa. Hirschvogel, Schongau

MB, WI

27.11.2014

Fa. Voith Turbo BHS, Sonthofen

MB, WI

28.11.2014

Fa. Dachser, Memmingen

WI, LV

08.-10.12.2014

DoE-Seminar HS-Schloss Illertissen

MA

08.12.2014

Fa. Südpack, Ochsenhausen

LV

09.12.2014

Biomassekraftwerk, Rudratshofen

EN

11.12.2014

Fa. Champignon, Lauben, Fa. Ehrmann, Oberschönegg

11.12.2014

Fa. Liebherr, Biberach

MB, WI

16.12.2014

Fa. Pfeifer, Memmingen

MB, WI

17.12.2014

Fa. Kunststofftechnik Bernt, Kaufbeuren

18.12.2014

Fa. Liebherr Aerospace, Lindenberg

15.01.2015

Fa. Grob, Mindelheim

MB

19.01.2015

Fa. Voith Turbo BHS, Sonthofen

MB

Exkursionen Sommersemester 2015 Datum Ort

MB

EN

MB, WI, MA MB, WI

Studiengang

20.03.2015

Fa. Deckel Maho / DMG MORI, Pfronten

MA

25. -27.03.2015

Anuga FoodTec, Köln

LV

26.03.2015

Fa. HAWE Hydraulik, Kaufbeuren

MB

17.04.2015

Hannover Messe

28.04.2015

Fa. Endress+Hauser, Nesselwang

30.04.2015

Fa. Liebherr, Kempten

WI

06.05.2015

Fa. Continental - Prime Cup, Regensburg

WI

06.05.2015

Fa. Plansee, Reutte

MA

08.05.2015

Fa. Bosch Mahle Turbosystems, Blaichach

MB, WI

11.05.2015

Fa. ept, Peiting

MB, WI

13.05.2015

Fa. Wieland Werke AG, Vöhringen

MB, WI

18.05.2015

Fa. Multivac, Wolfertschwenden

LV

19.05.2015

Heizkraftwerk, Würzburg

ET

19.05.2015

Fa. Boehringer Ingelheim, Biberach

EU

08.06.2015

Fa. Eberle, Schwabmünchen

12.06.2015

Fa. Hoerbiger, Schongau

14.06.2015

Fa. Alfred Kärcher, Winnenden

15.06.2015

ADAC, Kaufbeuren

MB, WI

15.06.2015

Fa. Otto Bihler Maschinenfabrik, Halblech

MB, WI

16.-19.06.2015

Gießereifachmesse, Düsseldorf

MB, MA

18.06.2015

Fa. Müller Group, Aretsried

30.06.2015

Fa. Voith Turbo BHS, Sonthofen

30.06.2015

Fa. Carl Zeiss AG, Oberkochen

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MB, WI, EU, LV, EN, MA ET

MB, WI MB WI

LV MB, WI MB, WI, EU, LV

Fakultät Maschinenbau Berichte aus Laboren, Kompetenzzentren, Fachgebieten Labor für Verbindungs- und Handhabungstechnik (Prof. Dr. Paul Schindele): Informationen über laufende Forschungsprojekte des Labors für Verbindungs- und Handhabungstechnik finden sich im entsprechenden Kapitel des Jahresberichts über das Forschungszentrum Allgäu (FZA). Im Labor Verbindungs- und Handhabungstechnik wurden die Verfahren  Reibbeschichten  Reibnahtschweißen  Reibquetschschweißen weiterentwickelt In den Laboren stehen nach Anschaffung und Eigenentwicklung folgende Maschinen zur Verfügung:  eine Maschine zum Reibbeschichten und Reibnahtschweißen  zwei Portalmaschinen, ein Roboter und ein Tricept für das Reibquetschschweißen Mit den Anlagen wurden eine Reihe von Diplom-, Bachelor- und Projektarbeiten durchgeführt. Für die Blechbearbeitung erfolgte noch die Anschaffung einer neuen Plasmaschneidanlage.

Labor für Werkzeugmaschinen (Prof. Dr. Ch. Donhauser): Im Labor für Werkzeugmaschinen wurden für die entsprechenden Lehrveranstaltungen und Praktika den Studierenden spanende und umformende Fertigungsanlagen mit ausgewählten Fertigungsverfahren z. T. mit entsprechender Auswerte- und Analysevorrichtung zur Verfügung gestellt. Als besondere Ausbildungsqualifikation wurden für die Studierenden die Stanz-BiegeTechnologie sowie die Verzahnungstechnologie in Zusammenarbeit mit einigen Industriepartnern in das Lehrangebot integriert. Alle notwendigen Umbaumaßnahmen im Labor für Werkzeugmaschinen wurden erfolgreich und fristgerecht durchgeführt. Einige bilaterale Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurden erfolgreich abgeschlossen. Im Berichtzeitraum wurde u. a. auch das Stanz-Biege-Kompetenzzentrum weiterentwickelt und eine neue Forschungssäule „InnoStanz“ aufgebaut. So wird weiterhin die Stanz-BiegeTechnologie mit Projektarbeiten und wissenschaftlichen Studien für verschiedene Industrieunternehmen in die Lehre eingebunden und den Studierenden eine Vorlesung zur Technologie der Stanz-Biege-Technik mit Exkursionen und Einblick in die Forschung angeboten. Mittlerweile pflegen rund 35 Industrieunternehmen mit der Hochschule Kempten zu dieser Technologie einen sehr engen Kontakt. Informationen über laufende Forschungsprojekte des Labors für Werkzeugmaschinen finden sich im entsprechenden Kapitel des Jahresberichts über das Forschungszentrum Allgäu (FZA). Labor für Energietechnik (Prof. Dr. Jost Braun): Aktuelle Informationen zum Labor für Energietechnik in Stichpunkten: Praktikumsbetrieb (ca. 50 Praktika mit ca. 400 Studierende im Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015)      

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Mikrogasturbine Wärmepumpe Verbrennungskalorimeter (im Labor technische Thermodynamik) Wärmeübertragung (im Labor technische Thermodynamik) KWK ZUKES

Fakultät Maschinenbau Diplom-, bzw. Bachelorarbeiten (Unterstützung durch Messtechnik und Vor-Ort-Betreuung):  Effizienzsteigerung der Wärmerückgewinnung einer bestehenden Druckluftanlage  Entwicklung und Durchführung eines Konzepts zur Validierung von Reiferäumen für Weichkäse Projektarbeiten:  Projekt Wärmedurchgangsprüfstand, Aufbau und Inbetriebnahme, erste Erfassung von Messdaten, Projektgruppe mit sechs Studierenden  Projekt Skiwachsmaschine, Analyse mit IR-Kamera Praktikanten:  Integration zweier französischer Praktikanten in den Laborbetrieb, Analyse von Messdaten der Kälteanlage im S-Gebäude, Modellierung der Kälteanlage in Ebsilon Messtechnische Aufgaben:  diverse, teils laborübergreifende messtechnische Aufgaben F&E-Projekte:  Verbrauchsanalyse der Warmwasserversorgung der Liegenschaften des Milchwirtschaftlichen Vereins Sonstiges:  Rückbau Forschungsprüfstand KWKK  Neukalibrierung sämtlicher im Labor vorhandener Temperatursensoren  Umstellung der Prüfstandsleittechnik von DOS auf Windows-Oberfläche

Labor für Strömungstechnik (Prof. Dr. Jost Braun): Aktuelle Informationen zum Labor für Strömungstechnik in Stichpunkten: Praktikumsbetrieb (ca. 55 Praktika mit ca. 450 Studierenden im Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015):     

Windkanal Kraft- und Arbeitsmaschinen Durchfluss- und Druckverlustprüfstand Flachwasserkanal Mobile Prüfstände im Hörsaal (Pelton-Turbine, Strömungskanal)

Diplom-, bzw. Bachelorarbeiten: 

Entwicklung und Optimierung eines Fahrtwindgebläses für Kraftfahrzeugleistungsprüfstände (Unterstützung durch Messtechnik)

Messtechnische Aufgaben:  

Widerstandsmessung von Rückspiegeln im Windkanal Widerstandsmessung eines Regensensors im Windkanal

Sonstiges:  

Laborführungen (Schulklassen, Firmenvertreter, ausländische Gäste) Kinder-Uni

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Fakultät Maschinenbau Labor Technische Thermodynamik (Prof. Dr. Bernhard Müller): Die Einrichtung des neuen Labors “Technische Thermodynamik“ hat eine verbesserte Ausbildung im Bereich der energietechnischen Grundlagen zum Ziel. Aktuell werden hier mehrere Versuchsanlagen aufgebaut und in Betrieb genommen, z. B. zur Vermessung wärmeübertragender Apparate, der Analyse von Phasenumwandlungsprozessen oder der kalorimetrischen Brennwertbestimmung von Brennstoffen. Diese Aktivitäten wurden teilweise durch studentische Projekten unterstützt. So wurde im Rahmen von zwei Projektarbeiten ein neuartiges Konzept für die Messung von Wärmedurchgängen entwickelt. Der Versuchsstand wurde bereits aufgebaut und in Betrieb genommen. Mit ihm lassen sich in einem großen Temperaturbereich sehr genau Wärmedurchgänge durch Bauteile (z. B. Wandstrukturen aus dem Baubereich) oder Wärmeleitfähigkeiten nichtmetallischer Festkörper messen. Außerdem wurde die numerische Strömungssimulation in der Fakultät verankert, aufgrund eines steigenden Interesses an diesem Thema sowohl von Studierendenseite als auch von der Industrie. Es wurde ein Arbeitsraum für Studierende mit leistungsfähigen Workstations eingerichtet, der für Projektarbeiten oder Abschlussarbeiten für verschiedene rechenintensive Simulationsanwendungen zur Verfügung steht.

Labor für Werkstofftechnik und Betriebsfestigkeit-LWB (Prof. Dr. Hartmann): Ein in 2013 gestartetes BMBF Industrieverbundforschungsprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung extrem kaltzäher duktiler Gusseisenlegierungen für Windkraftanlagen und Fahrwerksteile für Nutzkraftfahrzeuge. Einer der Forschungsschwerpunkte für das LWB wird die Entwicklung einer neuartigen Prüfmethode für die Bruchzähigkeitsbestimmung sein. Mit der Neueinrichtung des Labors für Keramische Werkstoffe und Oberflächentechnik unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Leonhardt stehen seit 2012 nun auch modernste Prüf- und Messmethoden zur Charakterisierung von Oberflächen und keramischen Werkstoffen für Lehre und Forschung zur Verfügung. Fachgebiet Gießereitechnik Im Rahmen der Lehre stehen dem Fachgebiet zehn Arbeitsplätze der Software Magmasoft zur Verfügung. Mit diesem Werkzeug werden Gussteile im Entwicklungsstadium hinsichtlich ihres Designs werkstoff- und fertigungsgerecht ausgelegt und bauteilbezogene Prozessoptimierungen vorgenommen. Das Angebot an die Studierenden wird immer als Projektarbeit ausgeschrieben. Größtmögliche Praxisnähe wird mit begleitenden Exkursionen zu den einzelnen Projekten gewährleistet. Hier werden tiefe und interessante Einblicke in die „fertigungstechnische“ Entwicklung von Gussteilen gewährt, Fertigungsabläufe in einer Gießerei werden „vor Ort“ ersichtlich. So wurde beispielsweise ein 10 Tonnen schweres Diffusorgehäuse aus einer warmfesten Eisengusslegierung hinsichtlich innerer Fehlstellen und minimaler Eigenspannungsbelastung fertigungstechnisch optimiert. Grundlage für diese Projektarbeit bildeten der Besuch der Gießerei, die Besichtigung der Fertigung vor Ort und die Diskussion mit den Gießereifachleuten des Unternehmens.

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Fakultät Maschinenbau Labor Logistik im Maschinenbau (Prof. Dr. Gerald Winz, Prof. Dr. Seeberg) Die Einrichtung des neuen Labors hat die Ausbildung im Bereich Fabrikplanung verbessert. Es stehen 30 akademische Lizenzen der Siemens Simulationssoftware Tecnomatix zur Verfügung. Mittels Simulation können schlanke Materialflüsse und Produktionssysteme digital abgebildet und optimiert werden. Typische Optimierungskenngrößen sind Durchlaufzeit, Bestand, Produktionskapazität und Auslastung. Im vergangenen Jahr wurde eine Vielzahl von Simulationsmodellen erstellt zur Fabrik- und Lagerplanung, zur Optimierung einer Werkstattfertigung und zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung. Projekt- und Abschlussarbeiten werden oftmals mit Industriepartnern gemeinsam durchgeführt. Aktuell wird von Studierenden die Simulation von Kanban Systemen sowohl im Modell als auch physikalisch durchgeführt. Die elektronische Lernplattform Moodle dient als Wissens- und Selbstlernplattform. Alle Simulationsprojekte sind im Modell mit einer ausführlichen Beschreibung und einem eigenen Video dokumentiert.

Abb 1: Simulation ergonomischer Handarbeitsplatz

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Fakultät Maschinenbau

Abb. 2: Simulation Lagerstrategien

Labor für Keramik und Oberflächentechnik (LKO) (Prof. Dr. Leonhardt) Das Labor für Keramik und Oberflächentechnik (LKO) der Hochschule Kempten ist ein Lehr- und Forschungslabor. Es ist spezialisiert auf die mechanische und thermische Charakterisierung von technischen Keramiken und auf die Charakterisierung von Oberflächen, wobei bei Letzterem sowohl Oberflächenbehandlungen als auch Beschichtungen im Fokus stehen. Im Berichtszeitraum Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015 konnten zusätzlich zu der bereits vorhandenen Ausstattung des Labors interessante weitere Geräteanschaffungen realisiert werden. Zu nennen ist im Besonderen eine hochwertige Poliermaschine zur Präparation von Materialproben für weiterführende analytische Untersuchungen und zur Herstellung von normgerechten Prüfkörpern. Die genannte Poliermaschine wurde freundlicherweise von der Fa. Robert Bosch GmbH in Form einer Schenkung zur Verfügung gestellt. Zusätzlich konnten im Rahmen von Projektarbeiten eine Messvorrichtung zur Bestimmung von Oberflächenspannungen und weitere Prüfvorrichtungen zur Bestimmung von Haft- und Scherfestigkeiten von Materialbeschichtungen aufgebaut werden. Die genannten Apparaturen arbeiten auf der Basis von genormten Standards und wurden bereits erfolgreich in unterschiedlichen Laborpraktika eingesetzt. Im LKO finden seit Wintersemester 2013/2014 im Rahmen des werkstofftechnischen Grundpraktikums zwei Basisversuche zum thermischen Materialverhalten statt. Zudem konnten Praktika in das Wahlpflichtangebot „Keramische Werkstoffkunde“ und „Oberflächentechnik“ integriert werden. Auch im neuen Masterstudiengang „Energietechnik“ werden Laborversuche zum Thema „Hochtemperatur Werkstoffkunde“ im LKO angeboten. Laufend durchgeführte Projektarbeiten mit einem hohen Praxisanteil und Unterstützung bei Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten komplettieren die Aufgabenpalette des LKO zur Sicherstellung einer insgesamt qualitativ hochwertigen und praxisorientierten Hochschulausbildung.

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Fakultät Maschinenbau Labor Lebensmittel- und Verpackungstechnologie und Kunststofftechnik (LV-Labor) (Prof. Dr. Prem) Der Ausbau des neuen LV-Labors verbessert die Möglichkeiten der praktischen Ausbildung im Bachelorstudiengang Lebensmittel- und Verpackungstechnologie (LV) umfassend. Mit Hilfe der dynamischen Differenzkalorimetrie können Kunststoffe auf ihre elementaren thermischen Eigenschaften geprüft werden. Daneben werden tiefe Einblicke in die thermische Verarbeitung von Kunststoffen gewonnen, die im Modul Werkstoff und Fertigungsverfahren theoretisch und praktisch thematisiert werden. Einen absoluten Mehrwert für den Studiengang LV stellt der neue Flachbettplotter mit CADSoftware dar. Die Studierenden sind nun befähigt dreidimensionale Verpackungen aus Karton, Wellpappe und Kunststofffolien zu fertigen. Dabei nutzen Sie eine Verpackungsentwicklungssoftware, die Ihnen eine ingenieurtechnische und kreative Arbeitsweise abverlangt. Durch das RemoteApp Angebot an der Hochschule Kempten erhalten die Studierenden sowohl von zu Hause als auch von den internen Computerarbeitsplätzen Zugriff auf die Software. Infinity-Racing: Tatkräftige Unterstützung des Infinity-Racing Teams zum Bau des aktuellen Tomsoi-Rennfahrzeugs in den Laboren Kraftfahrzeugmaschinen, Strömungstechnik, Handhabungstechnik, Messtechnik und Werkzeugmaschinen.

Internationalisierung Wintersemester 2014/2015 Acht Studierende kommen aus dem Ausland und absolvieren ein Studiensemester an unserer Hochschule1) 19 Studierende absolvieren ein Studiensemester im Ausland1) Zehn Studierende absolvieren ihr Praktikum im Ausland1)

Sommersemester 2015 17 Studierende kommen aus dem Ausland und absolvieren ein Studiensemester an unserer Hochschule 1) 19 Studierende absolvieren ein Studiensemester im Ausland 1) drei Studierende absolvieren ihr Praktikum im Ausland 1)

     

Kooperation mit Universität Hangzhou und jährlicher Aufnahme von ca. acht bis zehn chinesischen Studierenden Abschluss einer kooperativen Promotion mit der Glyndwr University in Wrexham, Wales (UK) Zwei laufende kooperative Promotionen mit der Glyndwr University in Wrexham, Wales (UK) Kontaktpflege zu verschiedenen ausländischen Partner-Universitäten Konzipierung und erste Umsetzung eines Studienangebotes für internationale Studierende Teilnahme von Mitarbeitern an Fremdsprachenseminaren

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Fakultät Maschinenbau Vertiefte Praxis Wintersemester 2014/2015 103 Studierende studieren mit vertiefter Praxis.

1)

Sommersemester 2015 94 Studierende studieren mit vertiefter Praxis.

1)

1)

Quelle: Hochschulstudierendenstatistik des jeweiligen Semesters

Auszeichnung von Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Maschinenbau Im Rahmen des Hochschultages 2015 wurden ausgezeichnet: Hochschulpreis des Förderkreises (Jahrgangsbeste) Maschinenbau – B. Eng. Johannes Buch Wirtschaftsingenieurswesen Maschinenbau – B. Eng. Markus Mayr Energie- und Umwelttechnik - B. Eng. Philipp Ernst Lebensmittel und Verpackungstechnologie – B. Eng. Michaela Fraidling Energietechnik – M. Eng. Johannes Patrick Produktentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau – M. Eng. Fabian Müller Förderpreis des Bezirks Schwaben (Sonderpreis für herausragende Abschlussarbeit) Lebensmittel- und Verpackungstechnologie – B. Eng. Anna Liebrich

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Fakultät Soziales und Gesundheit

Fakultät Soziales und Gesundheit Prof. Dr. Claus Loos, Dekan Studierendenzahlen Studiengang Gesundheitswirtschaft Bachelor Wintersemester 2014/2015 Immatrikulierte Studierende 232 Studienanfänger/innen 68 Quereinsteiger/innen 0

Sommersemester 2015 216 0 0

Studiengang Sozialwirtschaft Bachelor

Immatrikulierte Studierende Studienanfänger/innen Quereinsteiger/innen

Wintersemester 2014/2015 294 77 0

Sommersemester 2015 266 0 0

Studiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit Bachelor

Immatrikulierte Studierende Studienanfänger/innen Quereinsteiger/innen

Wintersemester 2014/2015 28 28 0

Sommersemester 2015 25 0 0

Studiengang Führung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft Master

Immatrikulierte Studierende Studienanfänger/innen Quereinsteiger/innen

Wintersemester 2014/2015 -------

Sommersemester 2015 15 15 0

Allgemeines Wie bereits aus den oben dargestellten Studierendenzahlen ersichtlich wird, bot die Fakultät Soziales und Gesundheit (SG) im Berichtszeitraum vier Studiengänge an – zum Kernangebot Sozialwirtschaft und Gesundheitswirtschaft sind der berufsbegleitende Bachelorstudiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit und der Masterstudiengang Führung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft hinzugekommen. Damit ist das Entwicklungspotenzial freilich noch nicht erschöpft, denn zum Sommersemester 2016 wird hoffentlich der Bachelorstudiengang Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege starten, der ein weiteres Semester später um ein zweites Studienangebot im neuen Studienfeld Gesundheit und Generationen ergänzt werden soll. Im letzten Jahresbericht wurden nähere Informationen zu zwei der Fakultät zuzuordnenden Forschungsprojekten – JuB_Imp_So und FISnet – angekündigt. Der Artikel befindet sich im Bericht des Vizepräsidenten für Forschung und Entwicklung (s. S. 48-49). Ein Thema, dem sich die Fakultät SG besonders widmet, ist die verstärkte Internationalisierung. Diese hat im Wintersemester 2014/2015 und im Sommersemester 2015 an Kontur gewonnen. Im Berichtszeitraum absolvierten Studierende der Fakultät studienbezogene Auslandsaufenthalte in den USA, den Niederlanden, Frankreich, Peru, Indonesien und Schweden. Um die Zahl der outgoing Studierenden weiter zu erhöhen, werden seit dem Wintersemester 2014/2015 regelmäßig Informationsveranstaltungen zu studienbezogenen Auslandsaufenthalten an der Fakultät durchgeführt. Zur Weiterentwicklung ihrer Internationalisierung hat die Fakultät insbesondere

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Fakultät Soziales und Gesundheit unsere östlichen Nachbarländer Polen, Tschechien und die Slowakei ins Auge gefasst. Als erster Schritt in Richtung einer engeren Zusammenarbeit mit Hochschulen in diesen Ländern wurden Erasmus+-Vereinbarungen mit der Karls-Universität in Prag sowie der Nikolaus Kopernikus Universität in Bygdosz (Polen) geschlossen, weitere sind in Vorbereitung. Um es internationalen Interessenten zu erleichtern, sich über die Studiengänge der Fakultät zu informieren, wurden zudem die entsprechenden Modulhandbücher ins Englische übersetzt. Im Juli 2015 ist die sechste Ausgabe unseres Newsletters „EinBlick“ erschienen und hat den vorher festgelegten Probezyklus abgeschlossen. Das Votum des Fakultätsrates fiel eindeutig aus, sodass der Newsletter zur Dauereinrichtung wird und weiterhin zwei Ausgaben im Jahr erscheinen werden. Sie möchten sich für den Newsletter anmelden? Bitte senden Sie eine E-Mail an [email protected]. Alle bisherigen Ausgaben finden Sie auf den Fakultätsseiten der Webseite der Hochschule Kempten. Nach einer Binsenweisheit im Fußball ist nach dem Spiel vor dem Spiel. Analog dazu lässt sich sagen, dass nach der Akkreditierung vor der Akkreditierung ist. Dabei werden, in regelmäßigem Rhythmus, einzelne Studiengänge von dafür eigens zugelassenen Agenturen extern evaluiert (s. hierzu auch den Beitrag in unserem Newsletter „EinBlick“ #3 vom Januar 2014). Die nächsten Verfahren betreffen die neuen Studienangebote Führung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft sowie Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit; insoweit haben wir, wie bei fast allem, Sorgfalt und Mühe auf die Erstellung der geforderten Selbstdokumentationen verwendet. Eine Fakultät, die nicht müde wird, neue Studienangebote an den Start zu bringen, kommt – zum Glück – ohne Personalmehrung nicht aus. Zum 01.12.2014 wurde Prof. Dr. Cornelia Haag für„Betriebswirtschaftslehre in der Sozialwirtschaft mit den Schwerpunkten Personal, Arbeitsmarkt- und Personaldienstleistungen“ berufen, zum 15.09.2015 Prof. Dr. Veronika Schraut für „Pflege- und Rehabilitationswissenschaften in der geriatrischen Versorgung“. Ferner hat Stephanie Sauter zum 01.09.2015 ihren Dienst als Lehrkraft für besondere Aufgaben für „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ aufgenommen und ist insoweit Dr. Regina Münderlein nachgefolgt, die auf die Professur mit dem gleichnamigen Lehrgebiet berufen wurde. Schließlich hat Prof. Dr. Brigitte Trippmacher mit Ablauf des Wintersemesters 2014/15 nach einem langen und reichhaltigen Berufsleben den Ruhestand angetreten.

Ereignisse im Berichtszeitraum Die nachfolgenden Ereignisse haben, chronologisch geordnet, Eingang in diesen Bericht gefunden: 01.10.2014

Start des berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs „Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit“ mit 28 Studierenden

07.10.2014

Vorstellung des Forschungsprojekts JuB_Imp_So (Jugendarbeit und Bildung – Implementierung in den Studiengang Soziale Arbeit) bei der Auftaktveranstaltung in Berlin zur 2. Wettbewerbsrunde des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“

24.10.2014

Auszeichnungen anlässlich des Hochschultages 2014: Simone Baiz und Julia Furtenbach erhalten Preise der Margaretha- und Josephinenstiftung für "Ältere Mitarbeiter/innen im Unternehmen – ein Konzept für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz" (Betreuer: Prof. Dr. Wirth) und für „Spezifische Anforderungen an das klinische Risikomanagement im Bereich der Pflege bei einem ländlichen Grundversorger – am Beispiel der St. Vinzenz Klinik Pfronten im Allgäu GmbH" (Prof. Dr. Schmid)

29.10.2014

SoWiSo-Fachgespräch mit MdB Stephan Stracke zur Gesundheits- und Sozialpolitik

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Fakultät Soziales und Gesundheit 07.-08.11.2014

Exkursion(en) und Vertretung der Fakultät auf Fachmesse ConSozial in Nürnberg

11.11.2014

10. Kamingespräch, BARMER GEK, Kempten

18.-22.11.2014

Studienfahrt nach Berlin des Schwerpunkts „Sektorenübergreifende Versorgungssysteme“ (Prof. Dr. Astrid Selder, Prof. Dr. Matthias Knecht): U.a. Fachgespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Deutscher Krankenhausgesellschaft, Kassenärztlicher Bundesvereinigung, GKVSpitzenverband, G-BA, Bundesministerium für Gesundheit

26.11.2014

Teamklausur im Hotel Ammerwald (teilweise mit Anreise zu Fuß ab Hohenschwangau)

16.12.2014

(Studentisch organisierte) Weihnachtsfeier der Fakultät SG

16.03.2015

Start des Masterstudiengangs „Führung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft“ mit 15 Studierenden

08.-11.06.2015

Studienfahrt nach Bern und Genf: U.a. Bundesamt für Gesundheit (BAG) beim EDI, UNHCR, WHO, MSF, EAS, Völkerbundpalast

19.06.2015

12. Fachtagung der Fakultät Soziales und Gesundheit: „Flüchtlingsarbeit gestalten: Herausforderung für die Sozialwirtschaft“ [Leitung: Prof. Dr. Pfeil]: U.a. mit Vortrag Kay Wendel: „Unterbringung von Flüchtlingen in Deutschland. Regelungen und Praxis der Bundesländer im Vergleich“, mit einer Podiumsdiskussion (Miriam Duran, Dr. Christian Gerlinger, Bernward Lingemann, Eugen Turi, Kay Wendel), mit Workshops

07.07.2015

Teamklausur auf dem Staufner Haus (teilweise mit Anreise zu Fuß ab Balderschwang)

28.07.2015

Studienfahrt nach Ludwigsburg: Besuch der „Zentralen Stelle“ der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, dort Vorträge und Gespräche von/mit Kurt Schrimm und Klaus Pflieger sowie Besuch der Dauerausstellung „Die Ermittler von Ludwigsburg“

Zuletzt Im feuilletonistisch angehauchten Schlussteil soll zu Guter Letzt die studentisch organisierte Weihnachtsfeier besonders hervorgehoben werden, die uns am 16.12.2014 mit dem Nikolaus, mit Klausen und Engeln gebetene und ungebetene Besucher beschert hat, in der der Nikolaus über jedes Fakultätsmitglied zu berichten wusste und in der eine studentische Pamina und ein lehrender Papageno ein Liebes-Duett zum Besten gaben.

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Fakultät Tourismus

Fakultät Tourismus Prof. Dr. Alfred Bauer, Dekan Studierendenzahlen Studiengang Tourismus-Management Bachelor

Immatrikulierte Studenten Studienanfänger Quereinsteiger

Wintersemester 2014/2015 618 162 12

Sommersemester 2015 554 0 4

Studiengang Innovation, Unternehmertum und Leadership

Immatrikulierte Studenten Studienanfänger Quereinsteiger

Wintersemester 2014/2015 29 9 0

Sommersemester 2015 27 0 0

Allgemeines Der Bachelorstudiengang Tourismus-Management bietet 6 Spezialisierungsmodule an:      

Internationales Hospitality Management Reiseveranstaltung Destinationsmanagement/ Regionale Tourismuswirtschaft Management von Verkehrsträgern Kunden- und Qualitätsmanagement International Tourism Studies

Der Masterstudiengang „Innovationen und Unternehmertum im Tourismus“ wurde mit Genehmigung des Ministeriums umbenannt in „Innovation, Unternehmertum und Leadership“. Berufungsverfahren: Im Berichtszeitraum haben folgende Professoren ihr Amt in der Fakultät Tourismus neu angetreten: Prof. Dr. Guido Sommer Lehrgebiet: „Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing im Tourismus“ Prof. Dr. Julia Peters Lehrgebiet: „Nachhaltigkeit und Internationales Management“ Das Berufungsverfahren „Rechnungswesen und Controlling“ konnte im Berichtszeitraum noch nicht abgeschlossen werden.

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Fakultät Tourismus Veranstaltungen: Outdoorseminar zur Gestaltung persönlicher Sozial- und Führungskompetenzen Neben dem traditionellen Teamentwicklungsseminar für die Erstsemester des Bachelorstudiengangs Tourismusmanagement veranstaltete die Fakultät zu Beginn des Wintersemesters 2014/2015 auch erneut für die Studierenden des Masterstudiengangs „Innovation, Unternehmertum und Leadership“ ein Outdoor-Seminar zur Gestaltung persönlicher Sozial- und Führungskompetenzen im Gunzesrieder Tal. Zusammen mit erfahrenen Trainern sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einige wichtige Aspekte ihrer Ausbildung sensibilisiert werden, die später auch Teil der theoretischen Ausbildung im Studium waren (z. B. Konfliktmanagement/Mediation, Verhandlungstechniken, Cross Culture Negotiation, Leadership). Veranstaltungsreihe: Allgäuer Tourismusgespräche 4. Allgäuer Tourismusgespräch „Herausforderung Saisonalität im Allgäu – Erfolgsstrategien für touristische Unternehmen“ Organisation: Prof. Dr. Markus Landvogt Die Saisonalität der touristischen Nachfrage ist eines der weitverbreitetsten und typischsten Phänomene im Tourismus und gilt gleichzeitig als eines der am wenigsten verstandenen Aspekte des Tourismus. Gelegentlich wird die Saisonalität im Tourismus als vorteilhaft gesehen, gibt er den Leistungsträgern wie auch der Natur Zeit zur Regeneration. Überwiegend werden der Saisonalität allerdings negative Auswirkungen zugeschrieben, da in den Zeiten einer schwachen Nachfrage Kapazitäten ungenutzt bleiben und sich auch auf die Dauer- und Vollbeschäftigung nachteilig auswirken können. Auch der Tourismus im Allgäu leidet unter einer ausgeprägten Saisonalität im Tourismus vergleicht man diese mit der des gesamten Bundeslandes oder mit allen anderen Regierungsbezirken in Bayern. Die Ausprägung der Saisonalität im Allgäu ist um 42 % starker als in Bayern insgesamt. Die starke Saisonalität im Allgäuer Tourismus ist deshalb umso dramatischer als das Allgäu eine der höchsten Tourismusintensitäten in Bayern aufweist. Im Vergleich zu Bayern und den anderen Regierungsbezirken beherbergen die Gastgeber nach der Beherbergungsstatistik wesentlich mehr Gäste pro Einwohner als andere Regionen. So hat das Allgäu im Verhältnis zu den Bevölkerungszahlen etwa dreimal so viele Gäste wie das für Bayern gilt. Eine hohe Tourismusintensität ist gleichbedeutend mit einer höheren wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus. Im Allgäu kommt also beides zusammen, ein erhöhter Beitrag des Tourismus zur Wirtschaftskraft und eine stärkere Saisonalität. Wegen der hohen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus ist es von daher enorm wichtig, sich intensiver mit Maßnahmen zur Verminderung der Saisonalität zu beschäftigen, um somit die schon vorhandenen Ressourcen effektiver zu nutzen. Das Allgäuer Tourismusgespräch zum Thema Saisonalität im Tourismus thematisierte die möglichen Maßnahmen zur Verminderung der Saisonalität. Zwei Referenten aus der Praxis, die sich intensiv mit dem Problem der Saisonalität beschäftigt hatten, stellten ihre jeweils entwickelten Maßnahmen vor, um der Saisonalität entgegen zu wirken.

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Fakultät Tourismus Exkursionen: 08.-10.06.2015 Studienfahrt zum Thema „Städte- und Weintourismus“ nach Würzburg und ins Fränkische Weinland Exkursionsleitung: Prof. Dr. Alfred Bauer Auf einer Exkursionsreise nach Würzburg und ins Fränkische Weinland konnten sich 30 Studierende ein Bild vom Städtetourismus in Würzburg und den touristischen Entwicklungen im Fränkischen Weinland machen. Neben Fachvorträgen der Fränkischen Weinland Tourismus GmbH standen auch Besichtigungen unterschiedlicher Weingüter und Winzergenossenschaften (z. B. Weingut Juliusspital, Staatliche Hofkellerei Würzburg, Winzereigenossenschaft Sommerach) und ein Fachvortrag zum Würzburger Städtetourismus auf dem Programm. Abgerundet wurde das Programm durch die Besichtigung eines Winzerhofes in Frickenhausen.

Fachexkursion Antalya/Belek, Türkei Exkursionsleitung: Prof. Armin Brysch / Prof. Dr. Sommer Nach anfänglichen Startschwierigkeiten der Fluggesellschaft „Tailwind“ und intensiver Koffersuche am ICF Airport, erreichten wir Sonntagabend schließlich unser Ziel an der türkischen Riviera – das Vera Mare Hotel in Belek. Den Abend ließen wir ganz entspannt ausklingen und starteten am nächsten Tag motiviert unser Exkursionsprogramm. Das erste Thema bezog sich auf die Bereiche Hospitality und Incoming in der Türkei. Hierzu hörten wir Vorträge von der Incoming Agentur MTS und dem Manager unseres Hotels. Um Unterschiede in der Hotellerie, vor allem zu unserem All-Inclusive Hotel, erkennen und Vergleiche ziehen zu können, besuchten wir am Nachmittag den Robinson Club Nobilis, wo wir mit offenen Armen und Erdbeer-Cocktails empfangen wurden. Besonders hat uns der Club durch seine Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit und Individualität beeindruckt. Am Morgen darauf hatten wir die Möglichkeit das Headquarter der Airline SunExpress zu besichtigen. Da der Tag unter dem Motto „Aviation“ stand, zog es uns anschließend zum Flughafen von Antalya. An beiden Orten erhielten wir wertvolle Informationen durch Vorträge und Rundführungen. Ein schönes Ende fand der Tag mit einer Führung durch die Altstadt Antalyas und einem Einkaufsbummel über den Basar. Der Mittwoch gehörte ganz der Destination Antalya und ihrer Kultur. So besichtigten wir bei 32°C im Schatten die nahe gelegenen Wasserfälle, gefolgt von den Ausgrabungsstätten Perge und Aspendos. Anders als in Deutschland gehört die türkische Kultur und Geschichte nicht zu den Hauptreisemotiven der Touristen. Für uns ist dies unverständlich, da wir interessante Stunden erleben durften.

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Fakultät Tourismus Am letzten Tag der Exkursion besuchten wir unsere Partnerhochschule, die Universität Akdeniz. Bei interkulturellen Diskussionen mit den türkischen Studenten entwickelten wir in Gruppen neue Marketing Strategien für das touristische Angebot in der Region, die wir anschließend mit Erfolg der Fakultät Tourismus präsentierten. Zudem hatten wir einen Vortrag über E-Marketing und besichtigten die Einrichtung. Mit themenspezifischen Vorträgen brachte sich zusätzlich jeder Exkursions-Teilnehmer individuell ein. Zusammenfassend können wir sagen, dass wir eine gelungene Exkursion in der Türkei erleben durften und mit vielen neuen und aufschlussreichen Eindrücken nach Deutschland zurückkehrten. Auf diese Art macht unser Studium besonders viel Spaß! Exkursion nach Levi in Nordfinnland 05.12.-08.12.2014 und 13.-16.02.2015 Organisation: Prof. Dr. Raija Seppälä-Esser und Prof. Dr. Markus Landvogt Exkursionsleitung 1. Exkursion mit 15 Studierenden: Prof. Dr. Markus Landvogt Exkursionsleitung 2. Exkursion mit 20 Studierenden Prof. Dr. Guido Sommer Auf der Exkursion lernten die Studierenden eine relativ neue Winterdestination kennen, die sich aufgrund der vorhandenen Schneesicherheit generalstabsmäßig auf den starken Ausbau einiger Alleinstellungsmerkmale bei der touristischen Produktentwicklung konzentriert. So bietet die Destination neben den Wintersportmöglichkeiten wie Ski- und Snowboardfahren, Langlaufen und Schneeschuhwandern auch einzigartige Attraktionen und Aktivitäten wie Schneemobilsafari, Husky Schlittenfahrten, Schneehotel, Saunakultur, Polarnacht und Polarlicht. Neben Fachvorträgen mit Vertretern der Destination Management Organisation und des Schneehotels Snowvillage und des Betreibers von einem Duzend Restaurants in Levi Hullo Poro konnten sich die Exkursionsteilnehmer auch selbst einige dieser Aktivitäten austesten, wie Schneemobilfahren, Husky Safari und Schneeschuhwanderung. Abgerundet wurde das Programm durch die Selbstversorgung in Form des Studentendinners. Vor und während der Reise wurden der Einsatz von verschiedenen sozialen Medien für die Organisation und die Berichterstattung getestet. Die Exkursion kam durch Unterstützung des Charterflugveranstalter FlyCar GmbH aus Oppenheim mit relativ günstigen Flügen zustande. Die Flüge werden in erster Linie von der Automobilindustrie genutzt, um die Testgelände für extrem kalte Bedingungen zu erreichen.

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Fakultät Tourismus Exkursion zur Expo Mailand Juni 2015 Exkursionsleitung: Prof. Dr. Ulrich Bauer Am Freitag, den 12.06.2015 brachen 28 Studierende mit Professor Ulrich Bauer zu einer spannenden Exkursion nach Mailand auf, um die Expo 2015 zu besuchen. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Zwischenstopp um die Hochschule in Chur zu besichtigen. Unser weiterer Weg führte uns über den Gardasee direkt nach Mailand. Dort erkundeten wir mit einer erfahrenen Reiseführerin Mailand. Die Innenstadt beeindruckt mit Gebäuden, von denen alle schon gehört hatten wie z. B. der Scala. Am nächsten Morgen brachen wir gespannt zur Expo auf. Die Expo 2015 trug das Thema "Feeding the Planet, Energy for Life" und sollte zu Antworten auf die zukünftigen, großen Herausforderungen der Welternährung beitragen. Da die meisten Studierenden auf dieser Exkursion aus dem Ergänzungsmodul „Nachhaltigkeit“ kamen, war das Thema der EXPO in besonderem Maße spannend. Im Rahmen eines konzeptionellen Masterplans stellte diese Weltausstellung einen expliziten Paradigmenwechsel dar, hier wurde auf repräsentative Monumentalbauten verzichtet. Vielmehr präsentierte sie sich als "nachhaltiger Agrofood-Park". Es war im Vorfeld gelungen, eine exklusive Führung durch Mitarbeiter des gestaltenden Designbüros des Deutschen Pavillons zu organisieren und die Präsentation dieses großartigen Beitrages mit einem anschließenden Fachgespräch war ein Höhepunkt der Exkursion. Der „Deutsche Pavillon“ gibt den Besuchern der Expo 2015 Einblicke in neue und überraschende Lösungsansätze aus Deutschland, für die Ernährung der Zukunft und lädt die Besucher ein, selbst aktiv zu werden. Dabei zeigt Deutschland seine Landwirtschaft als einen starken und modernen Wirtschaftszweig und zeigt sie als Teil der besonderen Kulturlandschaft. Der Pavillon vermittelt den Besuchern ein modernes und oftmals überraschendes Deutschlandbild: offen, sympathisch und humorvoll. Das Motto "Fields of ideas" war planerisch aber auch didaktisch sehr überzeugend umgesetzt. Anschließenden besuchten wir individuell die verschiedenen Pavillons der anderen Länder. Nach zwei Tagen hieß es Abschied nehmen von Mailand und Herzlich willkommen in Südtirol. In Meran hatten wir Zeit das Touriseum zu erkunden und hatten anschließend eine anregende, mehrstündige Fachdiskussion mit dem Direktor, in der wir viel über die Tourismusgeschichte lernten. Bevor wir endgültig wieder Richtung Heimat aufbrachen, besuchten wir den Kränzelhof, eine wunderschönes Weingut, mit Besichtigung der Gärten und anschließend kamen wir noch in den Genuss einer beeindruckenden Weinprobe. Obwohl es anstrengende fünf Tage waren, konnte jeder Einzelne von uns viele neue Erfahrungen machen, dazulernen und neue Eindrücke gewinnen.

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Fakultät Tourismus Prof. Dr. Alfred Bauer Schwerpunkt Destinationsmanagement, Regionale Tourismuswirtschaft und umweltorientierter Tourismus Fallbeispiele  Tourismuskonzept Oy-Mittelberg im Wintersemester 2014/2015  Tourismuskonzept Schwangau im Sommersemester 2015 Gastreferenten  Anne Riedler, Geschäfteführerin: Kleinwalsertal Tourismus  Michael Weber: Destinationsentwicklung in touristischen Entwicklungsländern  Petra Köpf, Kurdirektorin: Der Tourismus in Schwangau Vorträge und Workshops  „Gästezufriedenheit“ – Vorträge bei verschiedenen Bergbahnen  Architekturforum in Bad Hindelang  „Marktsegmentierungen für das Allgäu unter besonderer Berücksichtigung der Lebensstile“ – Vortrag im Fachbeirat Tourismus der Allgäu GmbH  „Elektromobilität“ – Vortrag beim Marketing Club Allgäu  „Das Allgäu im alpinen Wettbewerb“ – Workshop mit Allgäuer Touristikern  „Tourismusforschung der Hochschule Kempten“ – Vortrag bei der Tagung der schwäbischen Heimatpfleger in Irsee  „Weihnachtsmarktstudie“ – Vortrag bei der Stadt Kempten  „Das Allgäu im alpinen Wettbewerb“ – Vortrag beim Symposium Perspektiven Tourismus der Fakultät Tourismus der Hochschule Kempten  „Geschäftsmodelle in der Elektromobilität“ – Vortrag Fakultät Maschinenbau Hochschule  „Das Allgäu im alpinen Wettbewerb“ – Vortrag bei den GRÜNEN in Immenstadt  „Gesundheitstourismus“ – Workshop mit der Arbeitsgruppe Gesundheit der Allgäu GmbH  „Bayern im alpinen Wettbewerb“ – Vortrag bei der AG Tourismus der CSU Fraktion im bayerischen Landtag  „Hotelansiedlung in Immenstadt“ – Podiumsdiskussion der Allgäuer Zeitung  „Die Zukunft des Tourismus in Bayern“ – Vortrag bei den GRÜNEN in Kempten  „Das Image von Oberstdorf“ – Vortrag in Oberstdorf Exkursionen  Studienfahrt zum Thema „Städte- und Weintourismus“ nach Würzburg und ins Fränkische Weinland, 08.-10.06.2015  „Destination Oy-Mittelberg mit Studenten des Schwerpunktes  „Destination Schwangau“ mit Studierenden des Schwerpunktes  DRV Tagung Abu Dhabi 02.-06.12.2014  Alicante, Murcia, Palma de Mallorca 01.-08.05.2015 Forschungsprojekt „Health Care Management in der Gesundheitsregion Schwaben“  Studie zur Marktentwicklung des Gesundheitstourismus im deutschen Quellmarkt Forschungsprojekt „Econnect Germany - Elektromobilität für das Allgäu“ Fakultätsübergreifendes Projekt unter Mitwirkung von:   

Prof. Dr. Alfred Bauer, Fakultät Tourismus Prof. Dr. Andreas Rupp, Fakultät Maschinenbau Prof. Dr. Bernd Dreier und Prof. Dr. Ulrich Göhner, Fakultät Informatik

Mitgliedschaften  IHK-Ausschuss für Freizeitwirtschaft  Fachbeirat Tourismus der Allgäu GmbH  Jury des Ideenwettbewerbs Allgäu Jury des AllgäuInnovationsAward

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Fakultät Tourismus Prof. Dr. Christian Brenner Lehrgebiet Recht und Unternehmensgründung Gastreferentinnen und -referenten  Paul Labic, Global Program Director VW Group Faurecia Emissions Control Technologies, “Cross Cultural Negotiations in China”  Bill Nichols, Bucks New University, Deputy Director-CHCR and Fellow, “Cross-Cultural Negotiations”  Daniela Billerbeck, Schlichterin bei söp - Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personennahverkehr e. V., „Das Schlichtungsverfahren sowie die Schlichtung im Luftverkehr“  Robert Kriwanek, Richter am Landgericht Kempten, „Das Güterichterverfahren“  Stephanie Swoboda, Mediationszentrum Allgäu, „Besondere Situationen im Mediationsverfahren: Co-Mediation, Mehrparteienmediation, Mediation in Ungleichsituationen und Machtungleichgewicht“ Vorträge  „Reiserecht in Theorie und Praxis“, Tourismusverband Dresden  „Recht im Tourismus“, Tourismus Oberstdorf  „Recht im Beherbergungsgewerbe“, Nürnberger Land  „Die Schwierigkeiten bei der Unternehmensnachfolge“, Allgäuer Tourismusgespräche, Hochschule Kempten Veröffentlichungen  Recht im Tourismus, 1. Auflage 2014, Tessa Verlag  Wirtschaftsrecht, 1. Auflage 2015, Tessa Verlag  Recht im Tourismus, 2. Auflage 2015, Tessa Verlag

Prof. Armin A. Brysch Lehrgebiet: Dienstleistungsorientierte BWL Schwerpunkt Kunden- und Qualitätsmanagement (Service Excellence) Gastreferentinnen und -referenten  Stefan Premer, ALPSTEIN Tourismus GmbH & Co. KG  Lorena Meyer, infomax websolutions GmbH  Matthias Lenz, Allgäu Events  Bruno Müller, BM CAPITAL MUNICH  Rene Kieninger, FERCHAU ENGINEERING GmbH Vorträge  Service Excellence, DGQ, 03.11.2014, München  Aktuelle Entwicklungen in der Reisebranche, DRV Berufsschullehrertagung, 14.11.2014, Heidelberg  Control Service Quality Problems, Buckinghamshire New University, 21.11.2014, High Wycombe  Sustainability in Tourism, Workshop DRV-Jahrestagung, Abu Dhabi, VAE, 04.12.2014  Online Reputation Management, Workshop DRV-Jahrestagung, Abu Dhabi, VAE, 04.12.2014  Schöne neue Datenwelt – Big Data in der Internetökonomie, Vortrag Allgäuer Tourismusgespräche, Hochschule Kempten, 27.11.2014  International Quality Management, Vorlesung Winter Crash Course, Hochschule Kempten, 09.02.2015  Einführung von Service Excellence mit der DIN Spec, DTV-Fachausschuss Qualitätsinitiativen im Tourismus, 24.02.2014, Berlin  Aus- und Weiterbildung im Tourismus, Vortrag DRV Säule E, 26.03.2015, Berlin  Zukunft des E-Tourismus; Outdooractive Tage, 17.09.2015, Immenstadt

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Fakultät Tourismus Projektgruppe Internationalisierung  Weiterentwicklung der Internationalisierungsstrategie der Hochschule  Projektsteuerung und Umsetzung diverser Maßnahmen im Projekt „Erweiterung der englischsprachigen Lehre“ (ENGEL) Exkursionen  Exkursionsleitung und Betreuung des Messestandes der Hochschule Kempten auf der ITB 2015, 03.-07.03.2015, Berlin  Master-Exkursion BMW Welt und Olympia-Park, 19.01.2015, München  Exkursion Service Excellence im Tourismus – Innovative Projekte und Marketingstrategien , 31.05.-05.06.2015, Türkei Gespräche mit (Partner-)Hochschulen und Universitäten als Internationalisierungsbeauftragter der Fakultät Tourismus  Professor Dr. Akın Aksu, Akdeniz University, Türkei  Professor Dr. Meltem Caber, Akdeniz University, Türkei  Dr. Graham Pike, Vancouver Island University, Kanada  Dr. Aggie Weighill, Vancouver Island University, Kanada  Professor Dr. Joseph Chen, Indiana University, USA  Dr. John Fong, The Emirates Academy of Hospitality Management, Dubai, VAE  Andreas R. Beisser, The Emirates Academy of Hospitality Management, Dubai, VAE  Gerold Beyer, Université d’Angers, Frankreich  Professor Dr. Cristina Blanco-Perez, University of Balearic Islands, Spanien  Prof. Dr. Jennifer Tilbury, Buckinghamshire New University, GB  Dr. Simon Lee-Price, Buckinghamshire New University, GB  Dr. Kaarina Kantele, Lapland University, Finnland  Dr. Alon Gelbman, Kinneret College on the Sea of Galilee, Israel Veröffentlichungen  Brysch, A. (2015): Internetökonomie und eTourismus, in: Schulz, A. et al. (Hrsg.): eTourismus: Prozesse und Systeme, Berlin, S. 34–51

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Fakultät Tourismus Prof. Dr. Marco A. Gardini Schwerpunkt Internationales Hospitality Management und Master Innovation, Unternehmertum und Leadership Vorträge  „Der Kunde – Das unbekannte Wesen ? Das Management von Kundeninformationen als Schlüssel zum Erfolg“, Allgäuer Tourismusgespräche, Kempten, 27.11.2014  „Zukunft Personal – Personal der Zukunft: Was exzellente Unternehmen leisten müssen“, Zötler-Gastro-Forum, Kempten, 22.1.2015  „Der Mitarbeiter als Erfolgsfaktor – Personalmanagement im Tourismus zwischen Schein und Sein“, m:kubik Hotelkompetenzzentrum, Fachtagung für Personalentscheider in der Hotellerie und Gastronomie, 25.06.2015, Oberschleißheim b. München. Veranstaltungen  Allgäuer Tourismusgespräche, “Big Data im Tourismus” Kempten, 27.11.2014 Gastreferentinnen und -referenten  Dirk Schoppmann, Geschäftsführer ProAllgäu: „Hotelkooperationen: Die Top Allgäu Hotels“  Niels Dörje, CEO und Gründer, Holiday Insider, „Big Data im Tourismus – Der schwierige Weg zum richtigen Kunden  Veronika Simon, Direktor Franchising, Choice Hotels International, München: „Franchisestrategien internationaler Hotelkonzerne – am Beispiel der Choice Hotels International“  Michael Toedt, Geschäftsführer Toedt, Dr. Selk & Coll., München: „CRM und Big Data im Tourismus“ Projekte/Exkursionen  Projekt Service Design im Masterstudium mit den Allgäu Events Hotels, Sonthofen  Exkursion mit den Studierenden des Masterstudiengangs „Innovation, Unternehmertum und Leadership“ nach München (BMW-Welt, Olympiapark)  Allgäu Hoteltour Oberjoch mit Besichtigungen/Vorträgen (Panorama Hotel, Kinderhotel Oberjoch, Hotel Lanig) mit Studierenden des Schwerpunktes IHM Veröffentlichungen  Marketing-Management in der Hotellerie, 3.Aufl., Oldenbourg Verlag, München, Wien 2015 (1. Aufl. 2004)  Mit der Marke zum Erfolg - Brand Leadership in der Gastronomie, in: Bölts, M., Fladung, U., Seidl, M. (Hrsg.): Modernes Verpflegungsmanagement, Matthaes, Stuttgart 2015, S. 304-326  Marketingexzellenz – Fünf Leadership-Prinzipien die man beherrschen sollte, in: Peinelt, V., Wetterau, J. (Hrsg.): Handbuch der Gemeinschaftsgastronomie: AnforderungenUmsetzungsprobleme-Lösungskonzepte, Band 1, Berlin, 2015, S. 137-160  The Challenge of Branding and Brand Management: Perspectives from the Hospitality Industry, in: Pechlaner, H., Smeral, E. (Eds.): Tourism and Leisure: Current Issues and Perspectives of Development, Springer, Wiesbaden, 2015, S. 247-268 Pressespiegel  „Marketingfaktor Personal“, in: First Class, H.9, S. 43, 2014  „Datenschätze richtig nutzen“, 22.11.2014, Allgäuer Zeitung, Hochschulseite.  „(Fast) alle gleich“, in: fvw Heft 3 vom 30.01.2015, S. 78-80  „Willy Scharnow Preis für Masterkonzept“, Allgäu Hit am 13.3.2015, http://www.allgaeuhit.de/Kempten-Fakultaet-Tourismus-der-Hochschule-Kemptenausgezeichnet-Willy-Scharnow-Preis-fuer-Masterkonzept-geehrt-article10009326.html  „Lohn für innovative Ausbildung“, in: 21. März 2015, Allgäuer Zeitung, Hochschulseite.  „Preis für Masterkonzept“, in. First Class, H.4, 2015, S. 6  „Akademische Zukunft“, in: Hotel & Touristik, H.4, 2015, S .37-39  „Große innovieren, Kleine imitieren“, Hotel Revue, Schweizer Fachzeitung für Tourismus, 4.06.2015, S. 14  “Innovation statt Imitation”, Interview in: First Class, H.8, 2015, S. 171 “Konzerne punkten beim Nachwuchs“, in: fvw, Heft 15 vom 17.07.2015, S. 18-22

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Fakultät Tourismus Prof. Dr. Markus Landvogt Lehrgebiet Informationsmanagement im Tourismus Gastprofessur Incoming  Heike Schänzel, Auckland University of Technology zwecks Publikation im Bereich Familientourismus Gastreferentinnen und -referenten  Heike Schänzel, Auckland University of Technology „Family Groups and Tourist Experiences“  Hans-Jörg Lingg, Hotel Bergkristall – Natur und Spa „Vollauslastung mit Wunschgästen“  Marc Traubel, Hubertus Alpin Lodge & Spa „Und es geht doch – erfolgreiche Einführung eines Revenue Management Systems außerhalb der Stadthotellerie“ Vorträge  „Saisonalität im Tourismus und ihre Berechnung“ im Rahmen des 4. Allgäuer Tourismusgesprächs Exkursionen  Organisation und Leitung einer Studienflugreise nach Levi, Lappland, Nordfinnland, 05.-08.12.2014  Organisation einer Studienflugreise nach Levi, Lappland, Nordfinnland, 13.-16.02.2014

Prof. Dr. Peter Reißner Lehrgebiet: Dienstleistungsorientierte BWL insb. Innovation und Unternehmertum Gastreferentinnen und -referenten Master Innovation und Unternehmertum  Frau Dr. Karch, BayBG: Beteiligungsfinanzierung und Micromezzanine für Existenzgründer  Herr Dr. Gulder BayBG: Venture Capital  Herr Schilling, BayStartup: Die Bedeutung des Businessplanwettbewerbs  Herr Matthias Lenz, Gründer und Geschäftsführer Allgäu Events und Iglu Lodge Oberstdorf: Meine eigene Gründungserfahrung  Herr Lukas: Bedeutung von Businessplan und Pitch Gastreferentinnen und -referenten Unternehmensführung  Herren Stricker, Geschäftsführer und Gründer von Sons.: Bedeutung von Vision Mission und Unternehmenskultur für den Erfolg eines Unternehmens Vortrag  „Personalführung: Im Spannungsfeld von Kontrolle und Motivation“ gehalten vor Unternehmensnachfolgern und beim Unternehmerstammtisch Sonstiges  Munich Businessplanwettbewerb: Jurymitglied  Businessplanwettbewerb „Creative Stage“: Jurymitglied und Laudatio  Coaching des Siegers Businessplanwettbewerb Frau Maag Projekt  Hotel Tanneck, Bad Wörsihofen: Zusammenarbeit mit Insolvenzverwaltern und Eigentümern zur Krisenbewältigung durch Einführung eines systematischen Innovationsmanagements

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Fakultät Tourismus Internationale Tourismusbörse (ITB) vom 03.–08.03.2015 Projektleitung: Prof. Armin Brysch Jährlich findet in Berlin die weltgrößte Tourismusmesse, die ITB, statt. Die Hochschule Kempten nahm dies zum Anlass, um sich vor Fachpublikum (Reiseunternehmen, Destinationen, Studierende, Politik etc.) zu präsentieren. Zudem wurden die Kontakte zu ehemaligen Studierenden (Alumni) und Wirtschaftspartnern vertieft, um das breite Netzwerk der Fakultät weiter zu stärken. Auf dem Messestand wurde wieder ein Empfang organisiert, zudem mehr als 30 Multiplikatoren aus Wirtschaft, Lehre und Presse anwesend waren. Zudem besuchten der Bayerische Staatssekretäre Franz Josef Pschierer mit Delegation den Stand zum wissenschaftlichen Austausch.

Besuch auf dem ITB Messestand 2015 (v. l.): Studentinnen mit Staatssekretär Franz Josef Pschierer und dem Präsident Prof. Dr. Robert F. Schmidt

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Preisverleihung für das beste Masterprogramm auf der ITB 2015 (v. l.): Uwe Müller, Prof. Dr. Marco Gardini, Präsident Prof. Dr. F. Robert Schmidt, Walter Krombach

Allgemeinwissenschaftliche Fächer

Bericht aus dem allgemeinwissenschaftlichen Bereich (AW-Fächer) Björn Walter

Zentrale Einrichtung „Allgemeinwissenschaftliche Fächer“ Mit dem Ziel, die interdisziplinäre Ausbildung zu fördern, werden in den Allgemeinwissenschaftlichen Fächern (AW-Fächer) Lehrveranstaltungen aus verschiedenen Fachgebieten angeboten:

         

Arbeits- und Kreativitätstechniken Ethik und Philosophie Geschichte und Politik Gesundheit und Medizin Kommunikation und Rhetorik Kunst und Kultur Naturwissenschaften und Technik Pädagogik, Psychologie, Soziologie Rechts- und Wirtschaftswissenschaften Sprachen

Die Studierenden haben damit neben Ihren Pflichtvorlesungen die Möglichkeit, in weitere interessante Themengebiete Einblick zu erhalten und eine breite Wissensbasis zu erwerben. Seit der Ausgliederung der AW-Fächer von der Fakultät Betriebswirtschaft im Oktober 2013 wurde kontinuierlich an qualitativen und quantitativen Verbesserungen gearbeitet. Maßgeblich dazu beigetragen hat die organisatorische Neustrukturierung. Durch die verbesserten Rahmenbedingungen kann das Potential und die Ausbauperspektiven intensiver genutzt werden. Die Allgemeinwissenschaftlichen Fächern haben sich in diesem Zuge mittlerweile als zentrale Organisationseinheit etabliert und sind ein wichtiger Bestandteil der Hochschule geworden.

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Allgemeinwissenschaftliche Fächer Die Organisationsstruktur der Einrichtung:

Jede Fakultät sendet einen Vertreter. Aufgabenschwerpunkt des Gremiums: → strategische Ausrichtung

Gremium „Steuerungsgruppe Allgemeinwissenschaftliche Fächer“

Unterstützung der Steuerungsgruppe bei der Weiterentwicklung und Verantwortlich für das operative Tagesgeschäft. Ansprechpartner der verschiedenen Personengruppen

Referent der Allgemeinwissenschaftliche Fächer

Verantwortlich für die Lehre. Es sind hauptsächlich Lehrbeauftragte im Einsatz.

Dozentinnen und Dozenten

Die Zusammensetzung des Gremiums hat den Vorteil, dass alle Fakultäten der Hochschule vertreten sind und dadurch die unterschiedlichen Interessensgruppen mit Blick auf die interdisziplinäre Ausbildung stärker eingebunden werden können. Außerdem wurde durch die neu geschaffene Referentenstelle als Ansprechpartner bzw. Schnittstelle zwischen Lehrbeauftragten, Studierenden, Verwaltung und Gremium eine Verbesserung in der Dienstleistungsqualität erzielt:   

das Büro der Allgemeinwissenschaftlichen Fächer in Gebäude M hat sich zu einer zentralen Anlaufstelle für Studierende und Lehrbeauftragte etabliert. die Betreuung der Studierenden und Lehrbeauftragten ist intensiver möglich. der Informationsfluss durch einen eigenen Homepageauftritt mit Informationen über Aktuelles, Voraussetzungen/Belegungsverfahren, Fächer und Prüfungen sowie dem erstmalig aufgelegten Flyer der AW-Fächer und dem Modulhandbuch hat sich verbessert.

Außerdem wurde das Veranstaltungsangebot für alle Fakultäten aufgewertet:

Anzahl gen

Veranstaltun-

Verfügbare Plätze Zulassungen

Wintersemester 2014/2015

Sommersemester 2015

42

47

1197

1352

855

1011

Ziel ist es, zukünftig ein Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot zu finden, um größtmögliche Stabilität im Belegungsverfahren zu erreichen. Die Belegung der AW-Fächer erfolgt entweder im Rahmen des Moduls „Allgemeinwissenschaftliche Fächer“ oder als freiwillige Zusatzleistung. Ein besonderes Projekt konnte im vergangenen Sommersemester in Zusammenarbeit mit dem StartUp-Center in das Angebot mit aufgenommen werden. Unter dem Motto „Start up your idea“ wurde den Studierenden erstmalig der „5-Euro-Business“-Wettbewerb angeboten. Dieser findet seit 1999 erfolgreich an verschiedenen bayerischen Hochschulstandorten statt. Es handelt sich um einen praxisorientierten Wettbewerb zum Thema Existenzgründung der vom Bildungswerk der bayerischen Wirtschaft (bbw) angeboten wird. Den Studierenden wird im Rahmen der AWFächer damit die Möglichkeit gegeben, im geschützten Rahmen erste und wichtige Erfahrungen mit dem Thema Existenzgründung sowie Praxiserfahrung zu sammeln. Im Mittelpunkt stehen Motivation und Qualifizierung der Studierenden hinsichtlich einer Entrepreneurship Education. Im Verlauf des Projektes konnten in der Vergangenheit bereits einige im Rahmen dieses Wett-

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Allgemeinwissenschaftliche Fächer bewerbes entstandenen Ideen anschließend weiterentwickelt und gewinnbringend vermarktet werden. Beim „5-Euro-Business“-Wettbewerb gründen Studierende für die Dauer eines Semesters eine real am Markt existierende GbR. Sie sind u. a. gefordert, Netzwerke zu aktivieren, um sich erfolgreich am Markt zu platzieren. In der Theoriephase entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Team eine Geschäftsidee und bekommen das nötige Fachwissen in begleitenden Seminaren. Für die Unternehmensphase erhalten sie ein symbolisches Startkapital von fünf Euro zur Verwirklichung ihrer Idee. Führungskräfte aus ortsansässigen Unternehmen beraten und begleiten die Teams. Den feierlichen Abschluss bildet eine große Abschlussveranstaltung, bei der sich die Jungunternehmerinnen und -unternehmer mit Firmenständen und Präsentationen positionieren. Die drei besten Geschäftsideen werden durch eine fachkundige Jury ermittelt und ausgezeichnet. Der Standortsieger der HS Kempten „Lila Lavendellimo GbR“ nahm im Anschluss an das auf hochschuleben ausgetragene Projekt mit der Idee „eine Limonade mit Lavendelgeschmack“ Anfang Oktober erfolgreich beim bayernweiten Endausscheid, dem sogenannten Bayerncup, in Nürnberg teil. Mit ihrer Geschäftsidee sicherte sich das Team dort den zweiten Platz. Ihre Konkurrenten waren die Gewinner der „5-Euro-Business“Wettbewerbe, die zuvor aus 64 Teams der Hochschulen Erlangen-Nürnberg, Ingolstadt, Kempten, Passau und Regensburg ermittelt wurden. Geschlagen geben musste sich das Team der Hochschule Kempten nur einer „Künstlervermittlung“ aus Nürnberg-Erlangen, die die Jury aus externen Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern knapp Foto: v. l. Alexander Kiel (Betriebswirtschaft); vorne sah. Das Preisgeld von 800 Euro haben die Joshua Fischer (Informatik – Game Engineering) Jungunternehmer in ihr Unternehmen investiert und Timo Brandes (Betriebswirtschaft) von der „Lila Lavendellimo GbR“ beim Bayerncup des und arbeiten derzeit an der Weiterentwicklung „5-Euro-Business“-Wettbewerbs in Nürnberg ihrer Idee. (Quelle: bbw)

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Professional School of Business & Technology

Bericht der Professional School of Business & Technology (Weiterbildung) Prof. Dr. Christoph Desjardins I.

Weiterbildungsangebote

Auch im Studienjahr Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015 wurden die Weiterbildungsangebote stark nachgefragt. Neben der großen Nachfrage nach dem MBA International Business Management & Leadership (Master of Business Administration) waren die Weiterbildungsangebote Master Supervision, Organisationsberatung & Coaching (Master of Arts), Business Coaching (Zertifikatskurs) sowie Technik für Betriebswirte (Zertifikatskurs) erneut ausgebucht. Insgesamt starteten in beiden Semestern folgende Weiterbildungsangebote: Weiterbildungsangebote Business Coaching (Zertifikatskurs) Master of Business Administration (MBA) „International Business Management & Leadership“ Master Supervision, Organisationsberatung & Coaching Modulstudium Technik für Betriebswirte (Zertifikatskurs) insgesamt

Teilnehmerzahlen 2014/2015 12 (Wintersemester) 39 (Winter- und Sommersemester) 21 (Wintersemester) 2 (Sommersemester) 22 (Wintersemester) 96 (Winter- und Sommersemester)

Mit insgesamt 21 Studierenden ist der Master Supervision, Organisationsberatung & Coaching auch bei seinem zweitmaligen Start komplett ausgebucht. Der Master richtet sich insbesondere an Fach- und Führungskräfte aus der Sozial-, Privat- und Gesundheitswirtschaft. Das Studium ist so gestaltet, dass zwei Abschlüsse erworben werden können. Zum einen wird das 6-semestrige Weiterbildungsstudium mit einem Master of Arts abgeschlossen. Der zweite wichtige Baustein ist die fakultative Supervisionsausbildung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Supervision (DGSv). Das MBA-Studium ist stark anwendungsorientiert, vermittelt aktuelles Managementwissen und ermöglicht die nachhaltige Entwicklung von führungsrelevantem Wissen und persönlichen Führungskompetenzen bei Führungskräften und Young Professionals. Im Wintersemester 2014/2015 waren insgesamt 132 Studierende und im Sommersemester 2015 137 Studierende im Master of Business Administration (MBA) „International Business Management & Leadership“ immatrikuliert. Auch 2014/2015 wurde das neue Angebot des Vollzeit-MBA von internationalen Studierende stark nachgefragt. Sechs der Studierenden kamen aus Indien, Indonesien, Italien, Palästina und Thailand. Auch die deutschen Studierenden kamen aus unterschiedlichen Regionen der Bundesrepublik, wie beispielsweise aus Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder Thüringen. Zwei Studienanfänger entschieden sich für ein Modulstudium. Modulstudien setzen sich aus inhaltlich zusammenhängenden Seminaren des MBA-Programms „International Business Management & Leadership“ zusammen und werden in englischer Sprache durchgeführt. Die während des Modulstudiums erworbenen ECTS-Punkte werden bei einem späteren Einstieg in das MBA-Programm angerechnet.

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Professional School of Business & Technology Im September 2014 startete zum vierten Mal die Ausbildung Business Coaching im Vöhlinschloss Illertissen. Mit insgesamt zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde, wie im vergangenen Jahr, die maximale Gruppengröße erreicht. Die Gruppe setzt sich aus Personalexpertinnen und Presonalexperten, Führungskräften, Beraterinnen und Beratern sowie Trainerinnen und Trainern zusammen, die durchschnittlich 43 Jahre alt sind und über 15 Jahre Berufserfahrung verfügen. Sie werden zu professionellen Coaches ausgebildet, die Managerinnen und Managern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als kompetente Wegbegleiter bei der Bewältigung ihrer berufsbezogenen Herausforderungen und bei der Erreichung ihrer persönlichen Karriereziele unterstützen können. In dem Zertifikatslehrgang Technik für Betriebswirte erlangen Betriebswirte und Kaufleute ingenieurstechnische Grundlagen zur besseren Beurteilung betrieblicher Entscheidungsprozesse. Es wird das notwendige Wissen vermittelt, um bestehende Kommunikationsbarrieren zwischen technisch und betriebswirtschaftlich ausgebildeten Kolleginnen und Kollegen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abzubauen. Dieser stark nachgefragte Zertifikatskurs war im Wintersemester 2014/15 zum vierten Mal in Folge ausgebucht. Die große Nachfrage bestätigt dabei den Bedarf von Betriebswirten, ingenieurstechnische Grundlagen zu erlernen. II. Akkreditierung Am 10.06.2015 erhielt der MBA International Business Management & Leadership die internationale EPAS-Akkreditierung (European Program Accreditation System). Als internationales Gütesiegel bewertet EPAS die Qualität und internationale Ausrichtung von einzelnen Programmen, wie beispielsweise MBAs. Die Akkreditierung wird durch die EFMD (European Foundation for Management Development) vergeben. In ganz Deutschland wurden bisher nur fünf Programme von der EFMD akkreditiert. Die Professional School möchte mit der Akkreditierung in erster Linie ihre internationale Bekanntheit erhöhen. Viele MBA-Interessenten, insbesondere aus dem Ausland, orientieren sich bei der Studienwahl an internationalen Gütesiegeln. III. Veranstltungen Alumni-Event Im Februar 2015 fand erstmalig ein 2-tägiges Alumni-Event in Kempten statt. Bei der Abendveranstaltung am 20.02.2015 trafen sich Alumni aller Weiterbildungsangebote, Dozentinnen und Dozenten sowie das Team der Professional School. Alle 55 Teilnehmer nutzten die Zeit, um sich untereinander auszutauschen. Auch das Ganztagsseminar von Mark Baker am 21.02.2015 begeisterte die Teilnehmer. Hier hatten Alumni die Möglichkeit einen Tag lang Lösungen für aktuelle Führungsaufgaben zu entwickeln und sie bekamen Tipps für eine ausgeglichene und harmonische Work-Life-Balance. Karriereplanung- und coaching für Offiziere In der Woche vom 20.-24.04.2015 nutzten insgesamt 30 sowohl ehemalige als auch aktive Offiziere die Veranstaltung „Karriereplanung und –coaching“, um sich auf ihre zivilberufliche Karriere vorzubereiten. Die Karrierewoche wurde von der Professional School of Business & Technology, Hochschule Kempten, organisiert. Ziel der Veranstaltung war es, die ehemaligen sowie aktiven Offiziere bei ihrer Entscheidungsfindung über ihre bevorstehende zivilberufliche Karriere zu unterstützen. Unterschiedliche Kurzvorträge, Diskussionsrunden und Workshops von Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft boten dabei Orientierung in den Bereichen Technik, Wirtschaft und akademischer Weiterbildung. Graduierungsfeier Am 03.07.2015 feierten 49 Absolventinnen und Absolventen des Kemptener MBA (Master of Business Administration) „International Business Management & Leadership“ die Graduierung Ihres MBA-Studiums im Theater Kempten.

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Professional School of Business & Technology IV. Ausblick Die Professional School of Business & Technology, Hochschule Kempten, hat erstmalig einen berufsbegleitenden Bachelor in ihrem Weiterbildungsangebot – den Berufsbegleitenden Bachelor Betriebswirtschaft (BBB). Der berufsbegleitende Bachelor richtet sich an eine breite Zielgruppe, die neben dem Beruf ein betriebswirtschaftliches Erststudium absolvieren will. Der Start wurde vom Wintersemester 2014/2015 auf das Wintersemester 2015/2016 verschoben. Ab November 2015 soll der berufsbegleitende Zertifikatskurs „Betriebswirtschaftliche Zusatzqualifikation Sozialmanager/in“ zum ersten Mal angeboten werden. Zielgruppe sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem sozialen Bereich, die für Fach- und Führungsaufgaben betriebswirtschaftliche Kompetenzen benötigen.

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Kommunikation und Studienberatung

Berichte der Verwaltungsreferate Kommunikation und Studienberatung RAR‘in Margit Stirnweis

Aufgabengebiet und Personalsituation Das Aufgabenspektrum des Referats Kommunikation und Studienberatung (I/1) umfasst die Bereiche     

PR, Marketing & Kommunikation Allgemeine Studienberatung hochschule dual Career Service Deutschlandstipendium/Unternehmenskooperationen

Das Referat wurde in den letzten Jahren durch neue Aufgaben und im Hinblick auf das rasante Wachstum der Hochschule kontinuierlich weiter ausgebaut. Die heterogenen Aufgabenbereiche und Personalveränderungen waren Anlass, die bisherige Organisationsstruktur zu überdenken. Als Ergebnis wird ab dem Wintersemester 2015/2016 das bisherige Referat Kommunikation und Studienberatung in zwei neue eigenständige Organisationseinheiten aufgeteilt: Hochschulkommunikation (Referat I/1) Beratung und Service (Referat I/3) Die Referatsleitung I/1 übernimmt Frau Sybille Adamer, für Referat I/3 ist Frau Margit Stirnweis zuständig. Der Prozess der organisatorischen Trennung und die praktische Umsetzung war ständiger Begleiter ab Frühjahr 2015 und wird sein Ende im Umzug von Beratung und Service in das D-Gebäude finden. Ein erster Schritt, um wichtige Servicestellen für Studieninteressierte und Studierende zu bündeln.

PR, Marketing und Kommunikation Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Zu             

den regelmäßigen Aufgaben der Pressestelle zählten im Berichtszeitraum: Erstellung von Pressemeldungen zu aktuellen Hochschulthemen Verbreitung der Pressemeldungen über diverse Verteiler Veröffentlichung der Meldungen auf der Hochschulhomepage Veröffentlichung ausgewählter Meldungen im Informationsdienst Wissenschaft (idw) Veröffentlichung ausgewählter Meldungen in sozialen Netzwerken Beantwortung von Medienanfragen in Abstimmung mit der Hochschulleitung Vermittlung von Interviewpartnern Aufbau und Pflege der Presseverteiler Bereitstellung von Bildmaterial (intern und extern) Erstellung des Pressespiegels Veranstaltungsankündigungen wurden über die zuvor genannten Kommunikationskanäle verbreitet Datenübermittlung und Pflege öffentlicher Verzeichnisse, Statistiken etc. Koordination und Durchführung des bundesweiten Berufsorientierungstags für Mädchen „Girls’Day“ in Zusammenarbeit mit den Fakultäten

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Kommunikation und Studienberatung Themenschwerpunkte im Berichtszeitraum waren der Hochschultag 2014, das Deutschlandstipendium, neue Studienangebote, die Hochschulmesse, Auszeichnungen und die Forschungsprojekte der Hochschule. Die Pressestelle arbeitet eng mit der Marketingreferentin der Professional School of Business & Technology sowie der Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit in der Forschung zusammen. Es wurden themenspezifische Fachverteiler gepflegt und mit entsprechenden Meldungen bedient. Die Hochschule ist Mitglied im Bundesverband Hochschulkommunikation und im entsprechenden Landesverband Hochschulkommunikation Bayern. Dreimal jährlich fanden Arbeitstreffen und Konferenzen zum Informationsaustausch und zur Weiterbildung statt. Kinder-Uni Die Kinder-Uni ist weiterhin fester Bestandteil der allgemeinen Öffentlichkeitsarbeit an der Hochschule Kempten. Das Referat I/1 organisiert und bewirbt die achtteilige Veranstaltungsreihe. Dazu gehören:  Recherche relevanter Themen und Suche nach Referenten  Vorbereitung und Betreuung der Vorlesungen  Koordination mit dem Technischen Amt  Konzeption und Druckabwicklung des Flyers, der Diplome und der Ausweise  Externe Kommunikation an Schulen, Institutionen für Kinder im gesamten Allgäu  Pflege des Internetauftritts  begleitende Pressearbeit Im Wintersemester 2014/2015 wurden folgende Themen angeboten:    

Wie Mechatronik Menschen hilft – Prof. Dr. Petra Friedrich, Hochschule Kempten Wir stimmen ab: Wahlsysteme – Prof. Dr. Jochen Staudacher, Hochschule Kempten Wer hat Angst vor Kartoffeln aus Amerika? – Anselm Dohle-Beltinger, Hochschule Kempten Mein Freund der Roboter – Prof. Dr. Dirk Jacob, Hochschule Kempten

Im Sommersemester 2015 gab es folgende Vorlesungen:    

Genusswelt – Den 5 Sinnen auf der Spur – Susanne Boms, Diplom-Oecotrophologin, AOK-Ernährungsberaterin Die heiße Spur des Geldes – Prof. Dr. Georg Köpf, Hochschule Kempten Mensch und Weltraum – Prof. Dr. Martin Schirra, Hochschule Kempten Punkt, Punkt, Komma, Strich fertig ist das Spielgesicht – Prof. Dr. Sabine Buchwieser, Hochschule Kempten

Die Veranstaltungen der Kinder-Uni wurden von Prof. Dr. Arnulf Deinzer unterstützt. Er begrüßte und verabschiedete Besucherinnen und Besucher sowie Referentinnen und Referenten der einzelnen Vorlesungen, moderierte die Vergabe der Kinder-Uni-Diplome, half bei der Findung von Referentinnen und Referenten und stand als Interviewpartner zur Verfügung. Weiterhin unterstützte das Projekt Kinder-Uni die Allgäuer Zeitung als Medienpartner sowie die Raiffeisenbank Kempten, die Buchhandlung Hugendubel, die AOK Gesundheitskasse sowie M-net als Sponsoren.

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Kommunikation und Studienberatung Publikationen Zu den jährlichen Publikationen des Referats zählen der  Studienführer und der  Jahresbericht. Die bewährte Zusammenarbeit zur Erstellung des Studienführers mit der Allgäuer Zeitung konnte erfolgreich fortgeführt werden. Sie übernimmt die komplette Anzeigenakquise und drucktechnische Umsetzung des Produkts. Zur Erstellung des Studienführers sowie des Jahresberichtes ist die Pressestelle mit den Vorarbeiten, internen Abstimmungen und der Redaktion betraut. Marketing Der Bereich Marketing umfasst derzeit folgende Aufgabenstellungen:   

 

    

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Pflege und Sicherung des Corporate Design der Hochschule Erstellung von Ausstellungssystemen (Messestände, Roll-ups) sowie weiteren Produkten im Hochschullook (Fahnen, Beklebungen, Geschenke, Beschilderungen) Unterstützung (Beratung und teils Koordinierung) von Fakultäten, Instituten und Verwaltungsbereichen bei der Erstellung von Print- und Produkten für Informations- und Werbezwecke im Rahmen eines einheitlichen Erscheinungsbildes (Layout) Umsetzung und Weiterentwicklung des Studierendenmarketing-Konzeptes sowie Erfolgskontrolle Konzeption, Durchführung und Weiterentwicklung von Maßnahmen und Projekten zur Studierendengewinnung (= Studierendenmarketing) für grundständige und Masterstudiengänge Erstellung und Verbreitung von Werbematerialen (Flyer, Plakate, Infopostkarte, Merchandising) Pflege und Weiterentwicklung des Online-Auftritts Pflege externer Datenbanken und Online-Portale zur Studienorientierung Anzeigenwerbung (Abiturzeitungen, Sonderbeilagen) In Zusammenarbeit mit der Studienberatung: o Schul-Mailings o Organisation und Durchführung von Messeteilnahmen (Bildungs- und Fachmessen) sowie von Hausmessen an Schulen und in den Berufsinformationszentren der Agentur für Arbeit o Schulbesuche (intern und extern) o Konzeption und Durchführung von Informationsveranstaltungen • Schnupperstudium • hochschule dual • Hochschulmesse Aufbau, Pflege und Redaktion der Hochschulauftritte in Social Media Plattformen Schnittstellenfunktionen zur Marketing/Öffentlichkeitsarbeit der Bereiche International Office, Alumni-Tourismus, Büro für Gleichstellung, Fundraising/Stipendien Veranstaltungsmanagement (v. a. Erstsemestertag, Hochschultag, Hochschulmesse, externe Veranstaltungen) sowie Unterstützung der Fakultäten, Verwaltungsbereiche und Institute bei der Durchführung von Veranstaltungen Koordinierung und Umsetzung des Erstsemesterbegrüßungsgeschenks

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Kommunikation und Studienberatung Neben der Bewerkstelligung der regelmäßigen Aufgaben, sind für den Berichtszeitraum folgende Aktivitäten hervorzuheben. 

Schülerlabor Sinneswahrnehmung

Im Berichtszeitraum wurde der Aufbau des Schülerlabors Sinneswahrnehmungen unter Leitung von Professor Dr. Thomas Eimüller mit der Entwicklung von Kommunikationsmaterialen, der Einbindung in den Online-Auftritt, der Organisation einer Eröffnungsfeier sowie mit Pressearbeit unterstützt. 

Kompetenzzentrum für angewandte Forschung in der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie

Unter Projektverantwortung von Professorin Dr. Regina Schreiber begannen Anfang des Jahres 2015 in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV die Vorbereitungen für den Aufbau einer neuen Forschungseinrichtung für Lebensmittelund Verpackungstechnologie. Hierfür wurden im Referat entsprechende Kommunikationsmaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Dazu gehörten die Erstellung eines Erscheinungsbildes, die Begleitung der Namensfindung, erste Kommunikationsmaterialien (Flyer, Briefkopf, Ausstellungssysteme, Präsentationsvorlagen), die Einbindung in den Online-Auftritt der Hochschule, Pressearbeit etc. Bis zur geplanten Eröffnung im April 2016 werden weitere Maßnahmen (Beschilderungen, eigene Homepage etc.) umgesetzt sowie eine große Eröffnungsveranstaltung organisiert. 

Internet

Das Referat ist weiterhin im Arbeitskreis Internet aktiv, der für die Erweiterung und Optimierung der Hochschul-Homepage verantwortlich ist. Im Berichtszeitraum fanden zwei Treffen statt. Redaktionell werden die Seiten/Inhalte Hochschul-News, Aktuelles, Pressemeldungen und Veranstaltungen-Termine, Vor dem Studium, Anfahrt-Lage-Parken, Zahlen-Daten-Fakten, Geschichte, Förderkreis, Partnerhochschule des Spitzensports, Kinder-Uni, Duale Studienangebote, Studienberatung, Career Service, BAföG, Stipendien, Akkreditierung, Mensa/Cafeteria, Wohnen und Alumni betreut. 

Erstsemesterbegrüßungsgeschenk

Das Referat setzte zum fünften Mal ein Begrüßungsgeschenk für Erstsemester um. Zur Realisierung konnte die Robert Bosch GmbH, Blaichach erneut als Sponsor gewonnen werden. Es wurden 1.700 hochwertige Tragetaschen im Hochschul-CD mit Partnerbranding erstellt und an die Erstsemester verteilt. 

Social Media

Die bestehenden Social-Media-Kanäle haben sich in den letzten vier Jahren zu einem wichtigen Bestandteil der Hochschulkommunikation entwickelt. Sie dienen als Sprachrohr, um mit allen Interessensgruppen in Kontakt zu treten und deren Verbundenheit zur Hochschule zu stärken. Über unten angegebene Kanäle werden regelmäßig Pressemeldungen, Termine, Veranstaltungen und andere für die Zielgruppen relevanten Inhalte verbreitet. Aufgrund der kontinuierlich ansteigenden Zahl an Fans bzw. Followern kann die Hochschule ihr Kontaktnetzwerk in diesem Bereich ständig ausbauen.

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Kommunikation und Studienberatung Aktuell werden durch das Referat I/1 die folgenden Social-Media-Kanäle betreut:     

Facebook (www.facebook.com/hs.kempten) Twitter (www.twitter.com/hskempten) Flickr (www.flickr.com/photos/hskempten) Google+ (https://plus.google.com/+hochschulekempten) YouTube-Kanal (www.youtube.com/hskemptentv)

Besonders der Facebook-Kanal der Hochschule Kempten entwickelt sich zu einer immer wichtigeren Kommunikationsplattform für Studierende. Dies wird durch die ständig ansteigenden Interaktionen mit der Seite durch die Zielgruppe bestätigt. Die Fanzahlen steigen wöchentlich um einen Mittelwert von 0,4 Prozent. Zum Ende des Berichtszeitraums wurde die Marke von 5.000 Gefällt-mir-Angaben erreicht. Auch in Zukunft sollen diese Plattformen zur Verbreitung von Informationen und Inhalten weiter ausgebaut und gepflegt werden. Die Hochschule Kempten soll mit deren Hilfe an Bekanntheit gewinnen, weiterhin Studieninteressierte ansprechen und von der Hochschule überzeugen sowie generell die Verbundenheit mit der Hochschule Kempten weiter stärken. Darüber hinaus bieten diese Kanäle eine schnelle Kontaktaufnahme mit der Hochschule an. Die Anfragen wurden entweder direkt beantwortet oder an den jeweiligen Ansprechpartner weitergeleitet.

Veranstaltungsmanagement 

Erstsemestertag 2014

Aufgrund der erneut hohen Einschreibezahl von 1.740 wurde die Veranstaltung wie im Vorjahr in der bigBox Allgäu durchgeführt. Hochschulpräsident Prof. Dr. Robert F. Schmidt sowie weitere Mitglieder von Hochschule und Studierendenvertretung hießen die frischgebackenen Studierenden herzlich willkommen, musikalisch umrahmt vom hochschuleigenen CampusChor und der Bigband JazzBrauerei. Für einen humorvollen Einstieg ins Studium sorgte der Kabarettist und selbsternannte Campus Consultant Josef Bertl. Im Anschluss an die Begrüßungsfeier fanden die fachspezifischen Einführungsveranstaltungen der Fakultäten statt. Mit Unterstützung der Firma Robert Bosch GmbH aus Blaichach konnte den Erstsemestern eine hochwertige Umhängetasche im Hochschullook überreicht werden. 

Hochschultag 2014 in der bigBox

Am Freitag, den 24. Oktober fand in der bigBOX Allgäu der traditionelle Hochschultag statt. Im Rahmen dieser Festveranstaltung verabschiedete die Hochschule 857 Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs 2014 aus 18 verschiedenen Studiengängen. Insgesamt feierten rund 2.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diesen besonderen Anlass. Neben der Übergabe der Abschlussurkunden wurden herausragende Absolventinnen und Absolventen von Vertreterinnen und Vertretern der Allgäuer Wirtschaft und anderen Institutionen für ihre Studienleistungen geehrt. Als prominenten Festredner präsentierte die Hochschule in diesem Jahr Franz Fehrenbach. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Robert Bosch GmbH und geschäftsführender Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG, gehört er zu den bedeutendsten Wirtschaftsgrößen der Republik. Persönlich statt In seiner Festansprache, die den Titel „Innovation und Wettbewerbsfähigkeit – eine Unternehmerperspektive“ trug, wendete er sich direkt an die Absolventinnen und Absolventen. Das Referat I/1 übernahm die gesamte Organisation der Veranstaltung. Der Hochschulball fand im Anschluss an den Hochschultag im Kornhaus statt und wurde von den Studierendengruppen unterweks e. V. und Ju.m.p e. V. organisiert und betreut. Der Hochschultag 2015 wird ebenfalls in der bigBox Allgäu stattfinden.

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Kommunikation und Studienberatung 

Allgäuer Hochschulmesse 2015

Zum 16. Mal wurde am 22. April 2015 die Allgäuer Hochschulmesse veranstaltet. Rund 3.000 Schülerinnen und Schüler, Studieninteressierte und Studierende besuchten Studiengangs- und Projektpräsentationen, Vorträge, Laborbesichtigungen und Workshops zum Thema Studium und Beruf. Unter Berücksichtigung des Brandschutzes konnte die Hochschule rund 110 Unternehmen einen Ausstellungsplatz im Rahmen der Firmenkontaktmesse zur Verfügung stellen. Der Bereich PR & Kommunikation war insbesondere bei der Konzeption und der Vorbereitung der redaktionellen Berichterstattung durch die AZ eingebunden, aktualisierte den Flyer und die Plakate sowie weitere Werbemittel und stand in laufendem Kontakt mit dem Mittelstandsinstitut (MIT). Auf Basis zusätzlicher attraktiver Kommunikationsmaßnahmen wurden gemeinsam mit dem Mittelstandsinstitut neue Werbepakete für die Aussteller entwickelt. Darüber hinaus wurde die Struktur des Messekataloges überarbeitet. Um die Orientierung insbesondere von Studieninteressierten auf dem Campus zu verbessern, wurde das Raumkonzept optimiert. Alle Veranstaltungen wurden thematisch und räumlich gegliedert. Die Vorstellungen der Bachelorstudiengängen fanden im Gebäude V statt, die Masterstudiengänge wurden im TGebäude präsentiert und alle weiteren Vorträge, Workshops und Talkrunden rund um das Studium waren im Gebäude S platziert. Dies spiegelte sich auch in dem neuen Beschilderungskonzept wieder, welches für Studieninfotag und Firmenkontaktmesse vereinheitlicht wurde. 

EINEWELT – Unsere Verantwortung – Tagung mit Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller

Gemeinsam mit dem Landkreis Oberallgäu, der Stadt Kempten, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und der Engagement Global gGmbH wurde im Berichtszeitraum die Fachtagung „EINEWELT“ organisiert und am 07.03. 2015 durchgeführt. Auf Basis der 2014 verabschiedeten Zukunftscharta „EINEWELT – Unsere Verantwortung“, an der Organisationen und Initiativen aus der ganzen Gesellschaft beteiligt waren, stellte sie die Fragen: Wie können sich Kommunen, Wirtschaft oder Kirche in der Entwicklungspolitik engagieren? Welche Rolle spielt das Engagement der Bürgerinnen und Bürger und der zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vereine? Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller lud interessante Referentinnen und Referenten sowie Gäste an die Hochschule ein, um neue Ideen der Entwicklungszusammenarbeit zu diskutieren. Aktive und Engagierte aus der EineWelt-Arbeit, Flüchtlingsorganisationen sowie Kommunalvertreterinnen und -vertretern kamen dabei ins Gespräch und lernten Praxisbeispiele, vor allem aus der Region Allgäu, kennen. Die Tagung in Kempten bildete gleichzeitig den Auftakt für eine Vielzahl von Veranstaltungen zur Zukunftscharta in ganz Deutschland.

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Kommunikation und Studienberatung Allgemeine Studienberatung Das Ziel der allgemeinen Studienberatung ist, Studieninteressierte über das Studienangebot der Hochschule zu informieren, ihnen bei der Studienorientierung beratend zur Seite zu stehen und dadurch die Studienwahl zu erleichtern. Des Weiteren können Studierende eine Unterstützung in verschiedenen problematischen Situationen im Laufe des Studiums erfahren. Die steigende Studierendenzahl der letzten Jahre hat einen erhöhten Bedarf an Information und Beratung mit sich gebracht. Seit der Einführung der Studienberatung an der Hochschule Kempten ist ein Anstieg der Anzahl der persönlichen Gespräche zu verzeichnen. Im Berichtszeitraum fanden 261 Beratungsgespräche statt, mehr als 800 E-Mailanfragen und zahlreiche Anfragen per Telefon wurden beantwortet. Auffallend ist der Anstieg der Anfragen von ausländischen Studieninteressierten in englischer Sprache. In den Anfragen geht es vor allem um Zulassungsbedingungen, Bewerbungsmodalitäten, Studienablauf und Studieninhalte. Themen wie Berufsbilder und Weiterentwicklungsmöglichkeiten nach dem Studium bekommen eine zunehmende Bedeutung. Die Abendsprechstunde wird hauptsächlich von Berufstätigen genutzt. Die Nachfrage nach berufsbegleitenden oder Teilzeitstudiengängen ist gestiegen. Für Studierende geht es in der Studienberatung oft um den Studienfortschritt im Falle gescheiterter Prüfungen, den Wechsel des Studienfachs oder der Hochschule und um Anerkennung erbrachter Prüfungsleistungen im Falle eines Studiengangwechsels. Die Expertise der Fachstudienberater ist hier unerlässlich. Die psychologische Beratung, die von der Hochschule Kempten in Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk Augsburg angeboten wird, ergänzt das Beratungsangebot der Hochschule bei Themen wie Prüfungsangst und in psychisch belastenden Lebenssituationen. Das bekannte und beliebte Schnupperstudium fand auch in diesem Berichtsjahr in den Herbstund Osterferien statt. Über 160 Studieninteressierte, meist Schülerinnen und Schüler hatten das Angebot in Anspruch genommen, laufende Vorlesungen aus allen Studiengängen der Hochschule zu besuchen. Diese Möglichkeit die Hochschule kennen zu lernen, nutzten vor allem Personen aus der Region Allgäu. Zum Aufgabengebiet der allgemeinen Studienberatung gehört auch die Kontaktpflege mit den Schulen der Region Allgäu. Schulen wird ermöglicht die Hochschule persönlich kennen zu lernen. Schulklassen können in Begleitung von Lehrerinnen und Lehrern die Hochschule besuchen. Dafür werden Veranstaltungen in unterschiedlichen Formaten angeboten. In Zusammenarbeit mit BayBIDS bietet die Hochschule Kempten Deutschen Auslands- und Partnerschulen an, die Hochschule Kempten zu besuchen. Im Berichtszeitraum haben Gruppen aus der Ukraine, Bulgarien und Südafrika dieses Angebot genutzt. Zur Bekanntmachung und Verbreitung von Informationen über das Studienangebot dient auch die Präsenz auf kommerziellen Studieninformationsmessen. Dort ist die Studienberatung mit einer Auswahl an Studierenden anwesend und berät und informiert Interessierte. Meist besteht die Möglichkeit, einen Vortrag über die Hochschule zu halten. Diese Messen haben eine Dauer von bis zu drei Tagen. Ziel der allgemeinen Studienberatung ist, die Präsenz der Hochschule Kempten auf Studieninformationsmessen im Umkreis von bis zu ca. 130 km zu stärken. Im Berichtzeitraum waren wir auf folgenden Informationsveranstaltungen:

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Kommunikation und Studienberatung Informationsveranstaltungen 2014/2015

Monat

Datum

Ort

Art

Oktober

22.10.2014

Campusreporter Gym. Oberstdorf HKE*

Schule

04.11.2014

Continental/ADAS: Lindau "Kleine Messe"

Unternehmen

05.11.2014

Carl-von-Linde-Gymnasium HKE*

Schule

18.11.2014

Master & More München

Messe

21./22.11.2014

Einstieg Abi München

Messe

18.12.2014

Bernhard-Strigel-Gymnasium Memmingen

Schule

30.01.2015

Hochschultag Dillingen

Schule/Messe

14.01.2015

Realschule Salzstr. HKE*

Schule

11.02.2015

Abi, was dann? FOS Kaufbeuren

Schule/Messe

28.02.2015

Stuzubi, München

Messe

01.03.2015

Berufsinfotag Kaufbeuren

Messe

06.03.2015

KS Wangen

Schule/Messe

07.03.2015

Lehrstellenbörse Kempten

Messe

10.03.2015

FOS/ BOS Neu-Ulm

Schule/Messe

19.03.2015

Kolleg Illertissen

Schule

19.03.2015

Zum Stift, Wirtschaftsjunioren, Kempten

Infoveranstaltung

21.03.2015

Allgäu-Gymnasium, Kempten

Schule/Messe

26.03.2015

Dominikus-Zimmermann-Gymnasium berg am Lech

14.04.2015

Lehrerbesuch: FOS BOS Lindau

Schule

23./24.04.2015

Ausbildungsmesse Marktoberdorf

Messe

28./29.04.2015

Vocatium München

Messe

06.05.2015

Ausländische Schülergruppe: Ukrainer, HKE*

Schule

07.05.2015

Karrierestart Ravensburg

Messe

10.06.2015

Ausländische Schülergruppe: Kapstadt, HKE*

Schule

11.06.2015

Campusreporter FOS Landsberg HKE*

Schule

13.06.2015

Studieninfo Aalen

Messe

15.06.2015

FOS Kempten Schulbesuch

Schule

16.06.2015

Ausländische Schülergruppe: Ternopol, HKE*

Schule

17./18.06.2015

Vocatium Augsburg

Messe

23./24.06.2015

Vocatium Friedrichshafen

Messe

29.06.2015

FOS Kempten HKE*

Schule

2./3.07.2015

Vocatium Neu-Ulm

Messe

10.07.2015

Traumberuf IT&Technik / absolut karriere, München Messe

21.07.2015

FOS Sonthofen HKE*

Schule

Gymnasium Ochsenhausen

Schule/Hochschulinfotag

ABIT. Bertha-von-Sutter-Gym. Neu-Ulm

Schule/ Messe

November

Dezember Januar Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

September 26.09.2015 30.09.2015

Lands- Schule/Hochschulinfotag

Die allgemeine Studienberatung nahm an Arbeitskreistreffen der Bildungsregion Oberallgäu in Sonthofen teil und trug Angebote zum Übergang Schule-Hochschule bei. *Schulbesuch an der Hochschule Kempten

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Kommunikation und Studienberatung hochschule dual Alle Wissenschaftsbereiche der Hochschule Kempten bieten Varianten der dualen Studienmöglichkeiten an. Unsere dual Studierenden sind in den vorlesungsfreien Zeiten im Partner-Unternehmen. Der Theorieumfang entspricht dem des regulären akademischen Studiums. Die Praxisphasen kommen noch hinzu. Theoretisch und praktisch breit ausgebildet zu sein - das macht die dualen Studienabsolventinnen und -absolventen für die Wirtschaft sehr attraktiv. Die dualen Modelle wachsen und entwickeln sich ständig weiter. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit, der IHK Schwaben, den PartnerUnternehmen, der Hochschule Kempten und ausgewählten Berufsschulen trägt zum Erfolg und der Qualität der dualen Studienangebote bei. Status Quo 2015:  Studium mit vertiefter Praxis (= Akademisches Hochschulstudium mit Bachelor- oder Masterabschluss + umfassende Praxisphasen im Unternehmen ohne Kammerabschluss) absolvieren zurzeit 182 (+ 9 im dualen Master) Studierende. 

Verbundstudium (= Hochschulstudium + Berufsausbildung mit IHK/HWK Abschluss) Das Verbundstudium beinhaltet ein Studium und eine Berufsausbildung, also zwei Abschlüsse kombiniert, in nur 4,5 Jahren! Diesen dualen Weg gehen momentan 93 Studierende.



154 Unternehmenspartner hatten im Jahr 2014 einen oder mehrere Dualis in Ihrem Betrieb.

Die Nachfrage und die Tendenz steigen kontinuierlich an. Zu den bereits bestehenden, komfortablen Verbund-Studiengängen im Bereich Maschinenbau und Mechatronik wird uns die Kooperation mit der Hochschule Augsburg noch mehr Verbund-Kombinationsmöglichkeiten u. a. im Bereich Betriebswirtschaft sowie Elektro– und Informationstechnik bringen. Die Entwicklung von passgenauen und zukunftsweisenden dualen Studienmöglichkeiten ist unsere Arbeit. Dafür pflegen wir Netzwerke und stehen im engen Kontakt mit den Unternehmen.

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Kommunikation und Studienberatung Career Service Als Serviceeinrichtung entwickelt der Career Service (CS) Informations- und Beratungsangebote für den Übergang in den Beruf und unterstützt die Studierenden in der Persönlichkeitsentwicklung. Für Unternehmen ist der CS eine zentrale Anlaufstelle, um den Kontakt zur Hochschule und den Studierenden zu fördern. Der CS der Hochschule Kempten ist sehr gut etabliert und wird von Studierenden aus allen Fakultäten angenommen. Der Aufgabenschwerpunkt liegt auf der Planung und Durchführung eines umfangreichen Seminar- und Workshop Angebots, das sich auf folgende Bereiche erstreckt:

  

Berufsfelder und Arbeitsmarkt Karriereplanung und Bewerbungsprozess Persönlichkeitsentwicklung/Schlüsselqualifikationen

Der zentrale Angelpunkt für Berufsfelder und Arbeitsmarkt ist die jährliche Allgäuer Hochschulmesse. Der CS ist für die konzeptionelle Weiterentwicklung zuständig. Die operative Umsetzung wird für den Studieninformationstag von den Marketing-Mitarbeiterinnen durchgeführt. Für die Firmenkontaktmesse erfolgt dies durch das Mittelstandsinstitut an der Hochschule Kempten. An der Messe 2015 waren 115 Unternehmen vertreten, bei denen sich die Studierenden wie auch Schülerinnen und Schüler umfassend informieren konnten. Während bei den Studierenden Praxissemester, Abschlussarbeitsthemen und Jobs im Vordergrund stehen, geht es dem jüngeren Klientel eher um Plätze für das duale Studium, Vorpraxisstellen oder noch ganz allgemein um die berufliche Orientierung. Der CS organisierte zur Hochschulmesse ein Coaching für Bewerbungsgespräche, das von einer Schauspielerin unterhaltsam und lehrreich umgesetzt wurde. Impulse zu einer eigenen, individuellen Karriereorientierung gab das Seminar „Wie geht es nach dem Studium weiter?“. Von der Absolventenvereinigung Alumni Cambodunum organisierte Unternehmensexkursionen stehen auch den Studierenden offen und werden über den CS vermittelt. Für die Karriereplanung und den Bewerbungsprozess sind bereits feste Bausteine im Career-Service-Programm verankert. Dazu zählen im Berichtszeitraum insbesondere:        

Bewerbungsunterlagen (deutsch und englisch) Bewerbungsgespräche Assessment-Center-Training Potenzialanalyse Business-Etikette Gehaltsverhandlungen Strategische Karriereplanung Bewerbungsmappencheck

Gerade letzteren schätzen die Studierenden sehr, der mit Vor- und Nachbereitung eine sehr konstruktive und wertvolle Unterstützung bietet. Im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung (Schlüsselkompetenzen) zielt das Programm des CS in erster Linie darauf ab, die Sozial-, Selbst- und Methodenkompetenz der Studierenden zu fördern und zu stärken. Auf der einen Seite richten sich Angebote an Studienanfängerinnen und Studienanfänger, die ihr Studium optimaler organisieren möchten. Auf der anderen Seite werden Soft Skills trainiert, die auch im Berufsleben wichtig sind.

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Kommunikation und Studienberatung Die Themen im Berichtszeitraum befassten sich u. a. mit  Lern- und Arbeitstechniken  Selbstmanagement  Kommunikation/Präsentation/Rhetorik  Team- / Konfliktfähigkeit/Führung  Stimmtraining  Motivation  Entspannungstechniken/Work-Life-Balance  DV-Anwendungen (Crash-Kurse in Word/Excel, Power Point und Adobe Photoshop) In den beiden Berichtssemestern wurden 72 Veranstaltungen angeboten, die von insgesamt 1146 Studierenden besucht wurden, ergänzt durch kontinuierliche Informationsangebote der Bibliothek sowie der akademischen Berufs-und Gründerberatung. Die Nachfrage übersteigt teilweise das Angebote, so dass vermehrt Absagen erteilt werden müssen. Workshop- und Seminarinhalte vermitteln zum einen externe, selbständige Referentinnen und Referenten. Zum anderen leisten auch Unternehmensvertreterinnen und -vertreter einen wertvollen Anteil, die ihr spezielles Wissen und ihre Kenntnisse direkt aus der Arbeitswelt heraus an die Studierenden herantragen. Gerade auch diese Nähe zum Arbeitsmarkt wird von den Studierenden sehr geschätzt. Netzwerke bestehen zur Absolventenvereinigung Alumni Cambodunum und der Ökumenischen Hochschulgemeinde, die so zur Abrundung des CS-Gesamtprogramms beitragen. Als Mitglied der Steuerungsgruppe im Rahmen des Faches Projektmanagement bei Professorin Dr. Schreiber begleitete der CS im Wintersemester das Thema „Eignung von mittelständischen Unternehmen für Berufseinsteiger des Studienganges Energietechnik“. Die unterschiedlichen Herangehensweisen und alternativen Lösungsansätze führten in allen Projektarbeiten zum Erfolg. Erkenntnisse daraus werden im CS an Studierende auf Stellensuche weitergegeben. Kooperationen zur örtlichen Agentur für Arbeit, der Handwerkskammer für Schwaben sowie der Industrie- und Handelskammer Schwaben verfestigten sich durch die Aktivitäten des Fachkräftenetzwerks Allgäu, dem die Referatsleiterin als Steuerungsmitglied angehört. Im Rahmen der Fachkräftegewinnung und -sicherung wurde die Zielgruppe „Studienabbrecher“ als Handlungsfeld definiert. Mit verschiedenen Maßnahmen wurde ein Netzwerk geschaffen und über verschiedene Kommunikationsmittel bekannt gemacht. So steht dem betroffenen Personenkreis seit Mitte 2015 ein aktives Netzwerk zur Seite, zu dem als letztes Mitglied die Akquisiteurin für Studienabbruch der Handwerkskammer für Schwaben hinzukam. Arbeitgeber nutzen den Career Service als erste Anlaufstelle für Hochschulmarketing und -recruiting. Die Anfragen dazu nehmen zu. Der CS vermittelt entsprechende Anfragen an die Fakultäten und an den Bereich Stipendien und Fundraising. Der bedeutendste Event für die Unternehmen ist die o. g. jährliche Allgäuer Hochschulmesse, auf der wegen der hohen Nachfrage und des begrenzten Platzangebots nicht mehr alle Unternehmen teilnehmen können. Für Stellenanzeigen steht als zentrales digitales Medium die Hochschul-Jobbörse, ein Gemeinschaftsprojekt von 14 bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, zur Verfügung. Damit können fast flächendeckend Studierende und Absolventinnen und Absolventen aus ganz Bayern erreicht werden. Über die auf der Homepage eingerichteten News informiert der CS auch über Messe- und Recruiting-Aktionen der Unternehmen. Personen aus Wirtschaft und Verwaltung bilden als Referentinnen und Referenten in CS-Veranstaltungen eine weitere Schnittstelle zwischen Hochschule und zum Arbeitsmarkt.

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Kommunikation und Studienberatung Ein weiteres Netzwerk besteht im Rahmen der Internationalen Bodenseehochschule: Hier haben sich u.a. die CS der Bodenseeregion als „AG Karriere“ zu einem intensiven Austausch zusammengeschlossen. Das Angebot der einzelnen CS-Einrichtungen wird besser vernetzt; so können Kemptener Studierende zentral organisierte Workshops bis hin in die Schweiz nutzen. Der kontinuierliche Erfahrungsaustausch über die Ländergrenzen hinweg, die Ausweitung des CS-Netzwerkes und Fortbildungsangebote befruchten die Arbeit im lokalen CS. Im Februar 2015 fungierte Kempten als Gastgeber für das Frühjahrstreffen, das sich u.a. mit der Methode des Design Thinking befasste. In Kooperation mit den Career Services der Hochschule Augsburg und Neu-Ulm laufen seit Sommersemester 2013 erfolgreich kooperative Workshops und Seminare zu Schlüsselqualifikationen. Ziel ist dabei, Studierenden einen erweiterten Zugang zu verschiedenen Angeboten auf diesem Sektor zu verschaffen. Das Hochschulzentrum Vöhlinschloss in Illertissen bietet mit seinem barocken Charme eine attraktive Kulisse. Zusätzlich können die Studierenden der drei Hochschulen ihr Netzwerk erweitern und wichtige Kontakte knüpfen. Die Nachfrage ist groß, so dass bei weitem nicht alle Interessierte zum Zuge kamen. Aber nicht nur die Studierenden profitieren von dieser Zusammenarbeit, auch die Vertreterinnen und Vertreter der Career Services schätzen den fachlichen und persönlichen Austausch auf ihrem Gebiet. Dies setzt sich auch in den bayernweiten Treffen der Career Services fort. Zielgruppe des Kemptener CS sind bewusst Studierende aller Semester, besonders auch Studienanfängerinnen und Studienanfänger. Diese werden speziell mit studienorganisatorischen Angeboten versorgt. Gerade im Hinblick auf Berufsfelder und Schlüsselkompetenzen strebt der CS eine frühzeitige Begegnung mit den Studierenden im Studium an, um Impulsen einen weiten Raum für Entwicklungen zu geben. Besonders erfolgreich gestaltete sich in dieser Hinsicht das Sommersemester 2015. Hier waren erstmals alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahezu gleichmäßig über den Studienverlauf verteilt. Das Workshop- und Seminarangebot wird laufend evaluiert. Zusätzlich wurden die Informationskanäle untersucht und demographische Angaben erhoben. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 911 Fragebögen mit EVASYS ausgewertet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus allen Fakultäten. Spitzenreiter ist wie auch im letzten Jahr die Fakultät Maschinenbau (MB) mit durchschnittlich 30 %, was auch deren Anteil an der Gesamtstudierendenzahl ausmacht. Dies trifft im Verhältnis auch auf die Fakultät Betriebswirtschaft mit 17 % zu. Während die Studierenden der Fakultäten Elektrotechnik und Informatik im Vergleich zur Gesamtstudierendenzahl nur zu einem Drittel bis zur Hälfte CSVeranstaltungen besuchen, liegt der Anteil in den Fakultäten Soziales und Gesundheit sowie Tourismus doppelt so hoch. Das Hauptklientel sind naturgemäß die Studierenden der grundständigen Bachelor- und Diplomstudiengänge. Im Wintersemester 2014/2015 stieg der Anteil der Masterstudierenden im Vergleich zum Vorjahr von 6 auf 8 %. Das Verhältnis im Sommersemester 2015 zum Vorjahr blieb mit 11 % konstant. Tendenziell besuchen mehr Frauen als Männer die Veranstaltungen. Während im Wintersemester 2014/2015 der Anteil bei den Frauen bei 36 % vorlag, waren sie bei den CS-Veranstaltungen mit 55 % der Teilnehmenden in der Überzahl, im Sommersemester 2015 betrug der Anteil 59 %. Mit den Kursen waren im Berichtszeitraum insgesamt 90 % der Studierenden voll zufrieden bzw. zufrieden. Dabei urteilten 93 % der Teilnehmenden, dass sie das Gelernte anwenden können (trifft voll zu/trifft zu), auf 6 % traf dies weniger zu und 1 % erkannte keinen Gewinn für sich. Das CS-Programm wird jedes Semester über verschiedene Kommunikationswege und Werbemittel beworben. Im SB-Portal nehmen die Studierenden mit über 37 % das Programm am stärksten wahr, danach folgt die Homepage mit 30 %. Rund 17 % erfuhren per Rundmail vom aktuellen CS-Programm, im Durchschnitt 15 % erhielten Informationen durch Mundpropaganda

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Kommunikation und Studienberatung von Kommilitonen. Der Rest verteilte sich auf Print (8 %) und in kleinem Maß auf Aushänge, FBSeiten und Lehrpersonal. Die Hochschule ist Mitglied im Career Service Netzwerk Deutschland e. V. Als Dachverband fördert er den fachlichen Austausch und bietet Qualifizierungsmaßnahmen für Career Service Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die der Verbesserung des CS-Angebotes vor Ort zu Gute kommen. Die Abwicklung der CS-Veranstaltungen mit An-/Abmeldung, Zulassung und Ausschluss ist über das Selbstbedienungsportal sehr gut organisiert. Dies erlaubt einen schnellen Überblick über die Buchungssituation und mit den bestehenden Servicefunktionen ist eine schnelle und unkomplizierte Information der Studierenden gewährleistet. Die Rahmenbedingungen für die Veranstaltungen sind akzeptabel. Die Hörsäle sind mit Vorlesungen teilweise ganztägig ausgelastet, so dass die Hörsaalsuche bei der Organisation viel Zeit in Anspruch nimmt. Ein Großteil der Veranstaltungen lässt sich nur nachmittags oder am frühen Abend realisieren. Ganztägige Angebote werden auf vorlesungsfreie Zeiten oder Samstag gelegt. Die Angebote werden aus Studienzuschüssen finanziert, wobei darauf geachtet wird, dass sich durch Kooperationen die Kosten in einem verträglichen Rahmen halten. 14 bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften sind derzeit im Verbund der Online-Jobbörse zusammengeschlossen. Die Ohm-Hochschule Nürnberg als federführende und technisch betreuende Hochschule in Nürnberg organisiert und verwaltet alle eingehenden Inserate. Vermittelt werden Praxissemester, Abschlussarbeiten, Studentenjobs und Stellen. Mit dieser in die jeweilige Hochschulhomepage integrierten Vermittlungsplattform erschließen sich Arbeitgeber ein Potential von über 90.000 Studierenden. Mit einer zentralen Internetseite und weiteren Werbemitteln (Plakate, Postkarten, Roll-Ups) werben alle beteiligten Hochschulen um ihre Zielgruppen. Fakultätssekretariate, Studienamt, International Office und CS arbeiten in Kempten zusammen, um Unternehmen für die Online-Jobbörse zu gewinnen. Praktikumsplätze und Abschlussarbeiten können von den Unternehmen kostenlos in die Jobbörse eingetragen werden. Ein auch für Studierende komfortables Angebot, da sie bequem von zuhause aus alle Inserate sichten können. Nur gegen Gebühr sind Anzeigen für Stellen und Jobs zu platzieren.

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Kommunikation und Studienberatung Deutschlandstipendium Das Deutschlandstipendium startete an der Hochschule Kempten zum Wintersemester 2011/2012 mit 15 Stipendien und entwickelte sich seither für alle Beteiligten sehr positiv. Zum Wintersemester 2014/2015 konnte die Stipendienrate auf 55 Stipendien erhöht werden. 55 Deutschlandstipendiatinnen und –stipendiaten wurden im November 2014 für Ihre sehr guten Leistungen bei einer feierlichen Zeremonie vom Präsidenten der Hochschule Kempten ausgezeichnet. Anschließend wurde ihnen vom jeweiligen Förderer eine Ehrenkordel umgelegt, um symbolisch ein Zeichen zu setzen. Studierende sowie Studienanfängerinnen und –anfänger können die Leistungskriterien, Bewerbungsfristen und Bewerbungsbedingungen auf der Webseite der Hochschule einsehen. Bewerberinnen und Bewerber, die den entsprechenden Auswahlprozess erfolgreich durchlaufen haben, werden für einen definierten Zeitraum mit je 300 Euro im Monat unterstützt. 150 Euro zahlen private Förderer, 150 Euro steuert der Bund bei. Neben sehr guten Noten werden auch ehrenamtliches/soziales/gesellschaftliches Engagement und besondere persönliche Leistungen vom Auswahlgremium berücksichtigt. Die Hochschule Kempten vergibt ihre Deutschlandstipendien einmal jährlich zum jeweiligen Wintersemester. Ab Juni 2014 startete die Ausschreibung für die Bewerbung des Deutschlandstipendiums für das Wintersemester 2014/2015 und das Sommersemester 2015. Im Rahmen des Deutschlandstipendiums organisierten die Hochschulen Augsburg, Neu-Ulm und Kempten im Mai 2015 eine gemeinsame Netzwerkveranstaltung auf dem Vöhlinschloss in Illertissen. Ziel war es, zum einen, dass sich die Förderer und die Stipendiatinnen und Stipendiaten in einer ungezwungenen und angenehmen Atmosphäre näher kennenlernen. Zum anderen sollten vermehrt Synergien zwischen den drei Hochschulen genutzt werden, um die jeweiligen Stipendienprogramme mit neuen Ideen zu bereichern.

Oskar-Karl-Forster-Stipendium Es handelt sich hierbei um eine einmalige Beihilfe zur Beschaffung von Büchern oder sonstigen Lernmitteln aus dem Erbe des Konsuls Oskar Karl Forster. Die Beihilfe beträgt höchstens 400 Euro. Die Voraussetzungen und Netto-Einkommensgrenzen der Eltern für die Vergabe der Beihilfe sind auf der Webseite der Hochschule Kempten eingestellt. Fundraising Fundraising Im Bereich Fundraising konnte die Hochschule ihre Aktivitäten im Bereich Hörsaalsponsoring weiter ausbauen und für das Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015 zusätzliche Labore und Hörsäle nach Sponsoren benennen. Erneut konnte ein Begrüßungsgeschenk für Erstsemesterstudierende realisiert werden. Das Unternehmen Robert Bosch GmbH, Standort Blaichach/Immenstadt stellte 1.500 hochwertige Tragetaschen im Hochschul-CD mit Partnerbranding für die Erstsemesterstudierenden der Bachelor-, Diplom- und Masterstudiengänge bereit. Unternehmenskooperationen Die sechs Fakultäten der Hochschule Kempten pflegen z. T. mit Unterstützung des Fundraisings Beziehungen zu regionalen und überregionalen Wirtschaftsunternehmen und weiteren Organisationen.

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International Office

International Office Donata Santüns, Diplom-Verwaltungswirtin (FH) Referatsleitung: Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter:

Donata Santüns Bernd Holzhauser – Erasmus+ Hochschulkoordinator, stellvertretender Referatsleiter Karin Lohmann – International Programmes Coordinator (Outgoing) Theresa Lempenauer (bis 12/2014) Lisa Bommhardt (ab 11/2014) International Students Adviser (Incoming) Stephanie Friedrich (Teilzeit) Gertie Müller-Hoorens (Teilzeit)

1. Aufgabengebiet   

   

  

Unterstützung der Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten der Hochschule Kempten in allen internationalen Angelegenheiten Unterstützung der Hochschulleitung und der Internationalisierungsbeauftragten der Fakultäten beim Aufbau und der Pflege internationaler Hochschulkooperationen Information und Beratung der Studierenden der Hochschule Kempten in allen Fragen eines Auslandsaufenthaltes (z.B. Studium oder Praktikum im Ausland) einschließlich Anerkennungsverfahren (outgoings) Organisation und Abwicklung des Studierendenaustauschs in Zusammenarbeit mit den ausländischen Partnerhochschulen Information, Beratung und Betreuung der internationalen Studierenden (incomings: Austauschstudierende von Partnerhochschulen und grundständig Studierende) Betreuung internationaler Gäste und Delegationen Erasmus+ Referat: Erledigung aller Aufgaben im Rahmen des Erasmus+ Programms (Beantragung der Universitätscharta, Mittelverwaltung, Berichtswesen, Erasmus+ Mobilitätsbeihilfen etc.) Information und Beratung der Studierenden zu internationalen Förder- und Stipendienprogrammen Mittelverwaltung internationaler Programme Teilnahme an internationalen Konferenzen und Hochschulmessen.

2. Unterstützung der Hochschulleitung und der Internationalisierungsbeauftragten der Fakultäten beim Aufbau und der Pflege internationaler Hochschulkooperationen Diese Aufgabe umfasst sowohl administrative Arbeiten als auch die Kontaktpflege zu den (potentiellen und bestehenden) internationalen Partnern (Besuch der Gasthochschulen, Teilnahme an internationalen Hochschulmessen [siehe Ziff. 8], Betreuung der internationalen Gäste an der Hochschule Kempten).

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International Office 2.1 Partnerhochschulen Es bestehen derzeit 91 internationale Hochschulpartnerschaften, 63 davon in Europa (davon 61 Erasmus+ Partnerhochschulen). In dem Berichtszeitraum wurden folgende neue Kooperationsabkommen geschlossen:   

Australien: Macquarie University, alle Fakultäten Italien: Università degli Studi di Firenze, Fakultät Maschinenbau, Erasmus+ Abkommen Polen: Nicolaus Copernicus University in Torún, Fakultät Soziales und Gesundheit, Erasmus+ Abkommen  Tschechien: Charles University Prague, Fakultät Soziales und Gesundheit, Erasmus+ Abkommen  Ungarn: University of West Hungary (Sopron), Fakultät Betriebswirtschaft und Elektrotechnik, Erasmus+ Abkommen Die vollständige Übersicht aller aktuellen Partnerhochschulen der Hochschule Kempten finden Sie auf der Webseite (www.hs-kempten.de) unter INTERNATIONALES / PARTNERHOCHSCHULEN. 2.2 Auslandsreisen zu Partnerhochschulen Besuch von Partnerhochschulen in Spanien Der Dekan der Fakultät Tourismus besuchte zusammen mit einem Vertreter des International Office im Mai 2015 drei Partnerhochschulen in Spanien zu Informations- und Koordinierungsgesprächen (Erasmus+ Programm). Besucht wurden die Universidad de Alicante, Universidad de Murcia und Universitat de les Iles Balears, Palma de Mallorca. Schwerpunkt der Reise war die Abgleichung der Studienprogramme und die Prüfung von Anrechnungsmöglichkeiten. Auch sollen die Kooperationen vertieft werden. Da in den letzten Jahren die Zahlen der incoming Studierenden von unseren spanischen Partnerhochschulen gesunken ist, wurden im Rahmen einer Präsentation für die spanischen Studierenden über die guten Studien- und Austauschmöglichkeiten an der Hochschule Kempten informiert. Brüssel, Besuch EU-Kommission Bei der Einführung von Erasmus+ im Jahr 2014 traten viele administrative Probleme auf. Auch erscheint das den Hochschulen zur Verfügung gestellte Budget geringer als von der EU ursprünglich in Aussicht gestellt. Vor diesem Hintergrund lud der Europaabgeordnete für Bayerisch-Schwaben, MEP Markus Ferber alle Erasmus+ Hochschulkoordinatoren/-innen der Universitäten und Hochschulen im Regierungsbezirk Schwaben zu einem Gesprächstermin mit Mitgliedern des Haushaltsausschusses des Europaparlaments und mit Mitgliedern der Erasmus+ Programmverwaltung der EU-Kommission ein. Für die Hochschule Kempten reiste der Erasmus+ Hochschulkoordinator im Juli nach Brüssel. In Gesprächen wurde die o. g. Problematik diskutiert, ein öffentliches Hearing vor dem Europaparlament für Dezember 2015 anberaumt sowie gemeinsam mit dem DAAD eine Petition an die Leiterin des EP Kulturausschusses verfasst. Dadurch erhoffen sich die Hochschulen eine Entbürokratisierung und Vereinfachung der Verwaltung und Erhöhung des Programmbudgets. Besuch der Partnerhochschulen Napier University und Queen Margret University (Schottland) Im September 2015 war das International Office im Rahmen der in Glasgow statt findenden EAIE Konferenz (siehe Ziff. 8) von der o. g. Partnerhochschule zu einem International Partnerday eingeladen. Die Queen Margaret University ist bereits seit 1995 ein wichtiger und aktiver Kooperationspartner der Fakultät Tourismus mit regem Studierenden- und Dozentenaustausch in beide Richtungen. Die Napier University ist zwar kein Erasmus+ Partner, aber als Zielhochschule für Kemptener Studierende aller Studiengänge ein gefragter Partner.

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International Office Im Rahmen der Besuch fanden Gespräche mit den Internationalen Büros und den Fakultäten statt. Es war eine sehr gute Gelegenheit, den Campus kennen zu lernen und einen Eindruck von den Studienbedingungen vor Ort zu erhalten.

3. Auslandsmobilität von Studierenden (outgoings) 3.1 Information und Beratung zur Auslandsmobilität Das International Office bietet für alle Studierende der Hochschule Kempten, die an Auslandsaufenthalten während ihres Studiums interessiert sind, verschiedene Informations- und Beratungsmöglichkeiten an:  Informationsveranstaltungen zu den Themenbereichen „Basisinformationen zur Auslandsmobilität“, „Theoriesemester im Ausland“, „Auslandspraktikum“ und „Förder- und Stipendienprogramm“ im Rahmen der International Week (Herbst) und der Allgäuer Hochschulmesse (Frühjahr) BasisTheorieFörder- und informationen Praktikum im semester im Stipendienzur AuslandsAusland Ausland programme mobilität Wintrsemester 2014/2015 80 TN 130 TN 65 TN 50 (International Week, November 2014) Sommersemester 2015 30 TN 65 TN 75 TN 30 (Allgäuer Hochschulmesse, April 2015) 





  

Ergänzende Informationsveranstaltungen der Partnerhochschulen (Gäste, die die Hochschule Kempten regelmäßig besuchen) Siehe unter Ziff. 5. Info- und Fragestunden für alle zugelassenen outgoings: Alle, für das folgende Semester zum Auslandsstudium zugelassenen Studierenden werden im Rahmen von zwei Info- und Fragestunden auf das Auslandsstudium vorbereitet und ergänzend zu folgenden Themen informiert: Anrechnungsmöglichkeiten von im Ausland erbrachter Prüfungsleistungen, erforderliche Formalitäten zum Erasmus+ Programm, Tipps vor der Abreise etc. Außerdem besteht für alle outgoings die Möglichkeit, alle noch offenen Fragen des Auslandsaufenthaltes zu klären und Kontakte zu den Mitkommilitonen zu knüpfen. Ca. 2/3 der zugelassenen und eingeladenen outgoings nutzen diese zusätzliche Informationsmöglichkeit. Einzelberatungen: Viele Studierende, die die Einzelberatung aufsuchen, sind gut informiert und haben im Vorfeld die zur Verfügung stehenden Angebote (Informationsveranstaltungen, Webseite etc.) im Vorfeld genutzt. Daher überwiegen ausführliche, zeitlich und inhaltlich umfassende Beratungsgespräche. Besonderer Bedarf an Information und Beratungen besteht zu Anrechnungsmöglichkeiten von im Ausland erbrachter Studienleistungen. Webseite der Hochschule Kempten - Menüpunkt „INTERNATIONALES“ Siehe unter Ziff. 9.2. Infothek (jederzeit zugänglich, bietet interessantes und anschauliches Informationsmaterial der Partnerhochschulen und zu den Zielregionen) Erfahrungsberichte ehemaliger outgoing-Studierender: Veröffentlichung ausgewählter Berichte auf der Webseite (Partnerhochschulen-Navigator).

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International Office 3.2 Organisation und Abwicklung des Studierendenaustauschs Die Abwicklung von Auslandsstudienaufenthalten umfasst insbesondere folgende Aufgaben:  Datenerfassung und Auswahl der Bewerber/innen  Prüfung der Voraussetzungen für ein Auslandsstudium (prüfungsrechtliche und sprachliche Voraussetzungen)  Kontaktaufnahme mit der Partnerhochschule  Sicherstellung des vollständigen und korrekten Ausfüllens der Bewerbungsunterlagen der Partnerhochschulen  ggf. Einschaltung des accomodation services (Wohnraumvermittlung) im Ausland  Ausstellung von Sprachzeugnissen  Abklärung des Studienplans an der Partnerhochschule einschließlich Anrechnungsmöglichkeiten an der Hochschule Kempten (learning agreement, Anrechnungsantrag vorab)  Sicherstellung der Einhaltung der EU-Vorschriften (Erasmus+) einschließlich Einforderung der erforderlichen Unterlagen von den Studierenden  Auszahlung von Erasmus+ Förderungen  Unterstützung der Studierenden bei der Visums Beantragung und Beantragung anderer Leistungen (BAföG) oder Stipendien (z.B. DAAD)  Überwachung des fristgerechten Eingangs aller erforderlichen Unterlagen (insbesondere Erasmus+) nach Rückkehr der Studierenden (Abschlussbericht, transcript, confirmation of students stay abroad)  Beratung, Unterstützung und formale Prüfung bei der Notenanrechnung einschließlich Vorschlagswesen für Notenumrechnungen. 3.3 Statistik

Wintersemester 2014/2015: Sommersemester 2014 Gesamt

Theoriesemester im Ausland 111

Praktikum im Ausland

Gesamt 19

130

52

46

98

163 (davon 77 Erasmus+)

65 (davon 26 Erasmus+)

228

Die Austauschzahlen insgesamt sind gegenüber dem letzten Berichtszeitraum leicht gestiegen (Veränderung Theoriesemester: 156 < 163, Veränderung Praktika im Ausland 63 < 65). Erfreulicherweise sind die outgoing Mobilitäten im Erasmus+ Programm gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen (Theoriesemester von 45 < 77, Praktikum von 14 < 26). Weitere Statistiken (z.B. hinsichtlich Zielländer, Austauschzahlen aufgeteilt nach Studiengängen etc.) sind der offiziellen Hochschulstatistik zu entnehmen. 3.4 Anerkennung von im Ausland erbrachter Studienleistungen Das International Office ist mit vielen Aufgaben im Anerkennungsprozess betraut und ist bei Fragen zur Anrechnung von im Ausland erbrachter Studienleistungen erste Anlaufstelle.  Erstbearbeitung der Anrechnungsanträge (learning agreement, Anrechnungsantrag vorab, Antrag auf Notenanrechnungen), z. B. formale Prüfung auf Vollständigkeit und Echtheit der Unterlagen  Führen der Anrechnungslisten  Erarbeitung von Vorschlägen zur Notenumrechnung  Information und Beratung der Studierenden (Einzelberatungen, Info- und Fragestunden). Da alle Studierenden das Anerkennungsverfahren im International Office einleiten, fallen im Jahr ca. 500 Einzelinformationen/-beratungen an.

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International Office Das Anerkennungsverfahren der Hochschule Kempten ist durch die Hochschulrektorenkonferenz als „Beispiel guter Praxis“ anerkannt (siehe http://www.hrknexus.de/themen/anerkennung/beispiele-und-konzepte/browse/2/). Daher wurde das International Office im Rahmen der Erasmus+ Regionaltagung an der Hochschule WeihenstephanTriesdorf eingeladen, zum Tagesordnungspunkt „Anerkennung von Mobilitätsphasen“ zu berichten.

4. Internationale Studierende (incomings) 4.1 Austauschstudierende Im International Office werden sämtliche Arbeiten erledigt, die im Zusammenhang mit der Organisation und Durchführung von Studienaufenthalten von Austauschstudierenden anfallen:  Auswahl der Bewerber/innen und administrative Abwicklung mit der Partnerhochschule im Vorfeld  Zimmervermittlung  Information, Beratung und Betreuung während der Einführungs-/Orientierungswochen (zwei Wochen vor Semesterbeginn): Information über die Hochschule Kempten, die Region, den Studienablauf, Organisation von Deutsch-Intensivsprachkursen, Unterstützung bei Behördengängen, Angebot von Exkursionen zum Kennenlernen des Studienortes etc.  Organisation des Tandem-Programms (ausländische Studierende bekommen auf Wunsch einen deutschen Tandem-Partner/eine deutsche Tandem-Partnerin zur Seite)  Information, Beratung und Betreuung während des Semesters, z. B. Stundenplanberatung, Information zur Fachbelegung und zum Prüfungsanmeldeverfahren, Einführung in das SB-Portal etc.  Ausstellung der Notenbescheinigungen/transcript of records nach Abschluss der Prüfungsperiode  Ausstellung und Bestätigung der erforderlichen Erasmus+ Formulare für die Partnerhochschule (confirmation of student stay abroad, learning agreement). 4.2 Veranstaltungsangebot für internationale Studierende im Berichtszeitraum Neben den allgemeinen Informations-, Beratungs- und Betreuungsaufgaben wurden im Berichtszeitraum folgende Veranstaltungen angeboten: Wintersemester 2014/2015 Welcome-Party gleich zu Beginn der Einführungs-/Orientierungswochen, Begrüßung der neuen Austauschstudierenden durch den Oberbürgermeister im Rathaus, historische Stadtführung Kempten, Besichtigung von Schloss Neuschwanstein, Besuch des Viehscheids in Immenstadt sowie Tagesausflug nach Ulm mit Stadtführung und Besteigung des Ulmer Münsters. Im Semesterverlauf verschiedene Veranstaltungsangebote des CultShare Clubs, siehe Punkt 9.2 Sommersemester 2015 Welcome-Party zu Beginn der Einführungs-/Orientierungswochen, Begrüßung der neuen Austauschstudierenden durch den Oberbürgermeister im Rathaus, historische Stadtführung durch Kempten, Besuch des Allgäu Museums in Kempten, Besichtigung von Schloss Neuschwanstein, Tagesauflug nach München mit Stadtführung und Besteigung des Kirchturms der Sankt Peter Kirche. Ein weiteres Angebot ist das vom International Office organisierte Tandem-Programm, das sowohl von den ausländischen als auch deutschen Studierenden sehr gut genutzt wird: das International Office vermittelt interessierten Kemptener Studierenden ausländische Studierende als „Tandem-Partner“. Dies ist von beiderseitigem Nutzen und Interesse, denn es können nicht nur Sprachkenntnisse verbessert werden (deutsch für die ausländischen Studierenden und eine Fremdsprache für Kemptener Studierende), sondern auch interkulturelle Erfahrungen gesammelt und Freundschaften aufgebaut werden. Das Programm hilft ausländischen Studierenden beim besseren und schnelleren Einleben in den Studienalltag, die Kemptener

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International Office Studierenden können z.B. zu Studierenden einer Partnerhochschule Kontakt finden, an der sie selbst einmal ein Auslandssemester verbringen möchten. 4.3 Information, Beratung und Betreuung ausländischer Studienbewerber/innen und Studierender (grundständig Studierende) einschließlich Stipendienvergabe Ausländische Studienbewerber/innen werden vom International Office (in Ergänzung zur Studienberatung und zum Studienamt) über die Voraussetzungen für ein Studium in Deutschland bzw. an der Hochschule Kempten informiert und beraten. Es ist weiterhin ein Anstieg der Anfragen (insbesondere per E-Mail aus dem außereuropäischen Ausland) zu verzeichnen. International Studierende werden auch in die Einführungsveranstaltungen und die vom International Office organisierten Exkursionen einbezogen (siehe Ziff. 4.2.). Zur Stipendienvergabe siehe Ziff. 7. 4.4 Statistik Ausländische Studierende

Wintersemester 2014/15 Sommersemester 2015 Gesamt

Bildungsausländer

Bildungsinländer

Gesamt

171

223

394

davon Austauschstudierende (ohne Abschluss) 32

176

201

377

40 72

Die Zahl der ausländischen Studierenden ist gegenüber dem letzten Jahr weiter gestiegen (Wintersemester: 340 < 396, SS: 336 < 377), und zwar sowohl die Zahl der Bildungsinländer als auch Bildungsausländer. Die Zahl der Austauschstudierenden ist – nach Rückgang im letzten Berichtszeitraum – erfreulicherweise wieder gestiegen (57 < 72). Weitere Statistiken (z. B. hinsichtlich der Herkunftsländer, der Studiengänge etc.) sind der offiziellen Hochschulstatistik zu entnehmen. 4.5 Stipendienprogramm Ciência sem Fronteiras Alemanha (CsF) Dieses Programm der brasilianischen Regierung soll dazu beitragen, die Forschungslandschaft in Brasilien zu konsolidieren und zu internationalisieren. Das Programm fördert den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftler/innen in den Bereichen der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Seit 2012 studieren brasilianische Regierungsstipendiaten auch an der Hochschule Kempten, und zwar in den Studiengängen der Fakultäten Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau. Die Stipendiaten kommen gut vorbereitet und mit guten DeutschSprachkenntnissen für zwei Semester als Austauschstudierende um anschließend ihr Studium an der Heimathochschule in Brasilien abzuschließen. Im Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015 waren 19 CsF-Studierende an der Hochschule Kempten, die durch ein zusätzliches Sprach-, Tutorien- und Betreuungsangebot vom International Office betreut wurden. 4.6 Malaysia-German Fachhochschul-Programm Der Freistaat Bayern und die Republik Malaysia haben im Jahr 2003 eine Wissenschaftskooperation vereinbart, in dessen Rahmen ausgewählte und besonders qualifizierte malaysische Nachwuchskräfte an verschiedenen bayrischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften studieren. Derzeit werden ca. 100 Studierende aus Malaysia an bayerischen Hochschulen betreut. Seit 2010 wird das Programm von der Hochschule Deggendorf betreut. Im Wintersemester 2014/15 hat eine neue Studentin des Bayern-Malaysia Programm ihr Studium im Studiengang Energie- und Umwelttechnik aufgenommen.

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International Office 5. Betreuung internationaler Gäste und Delegationen Die Hochschule Kempten hatte zahlreiche internationale Gäste zu Besuch. Das International Office hat folgende Besuche unterstützend organisiert und (mit)betreut:

Oktober 2014

Name des Gastes, Herkunft Universidad Pontificia Bolivariana/Kolumbien Rector, Pbro. Julio Jairo Ceballos Sepulveda Miguel Betancur, Director de Relaciones Internacionales University of Ulster/UK Masterstudierende University of Ulster at Coleraine/UK Judith Hough

November 2014

Dezember 2014

Januar 2015

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International College of Management, Sydney, Australien Don Shiell, Vice-President, und ISO Germany (deutsches Koordinationsbüro) Lapland University of Applied Sciences 6 Delegationsteilnehmer/innen

Institute of Technology Sligo/Irland Eamonn Reddin, lecturer, Dept. Mechanical and Electronic Engineering (Mechatronics), Ian Craig, Dr. John Hession Zhejiang University of Science and Technology Huahui Zhang (International Office) National University, San Diego/USA Dr. Michael R. Cunningham (President NU), Bob Benson (Vice-President, Office of International Affairs NU) und ISOGermany (deutsches Koordinationsbüro) Vancouver Island University/ Kanada Dr. Graham Pike (Dean, International Education) und ISO-Germany (deutsches Koordinationsbüro) Dr. Gregor Berghorn, Leiter der DAAD-Außenstelle in Moskau

Anlass des Besuchs Kooperationsgespräche, Fakultät Elektrotechnik

1 Woche im Studiengang Internationale Unternehmensentwicklung (GBD) Einwöchiger Erasmus+ staff exchange, Aufenthalt im International Office Informationsveranstaltung für Studierende Fakultät Tourismus: Arbeit am Projekt “project Learning Tourism: Creating Innovative and Permanent Methods and Practices for Multidimensional Education Collaboration under the Erasmus+ programme” Fakultät Elektrotechnik: Aufbau/Erarbeitung einer Spring School Kooperationsgespräche Kooperationsgespräche, Informationsveranstaltung für Studierende Kooperationsgespräche (Betriebswirtschaft, Tourismus), Informationsveranstaltung für Studierende Vortrag Dr. Berghorn über „Das Hochschulsystem in Russland - aktuelle Entwicklungen und Kooperationsansätze“

International Office

Mai 2015

Juni 2015

University of West Hungary/Sopron, Ungarn Dr. Tamás Rosta, Dipl Ing für Maschinenbau Prof. Dr. Róbert Németh, Vizerektor für Forschung und Internationales Universitat de les Iles Balears, Palma de Mallorca/Spanien Prof. Cristina Blanco-Perez SUNY Oswego/USA Frau Prof. Dr. Edwards John Whiteman/UK Senior Advisor beim International Car Distribution Programme Budapest Business School/Ungarn Prof. Csaba Sólyom

Kooperationsgespräche mit der Fakultät Elektrotechnik

Einwöchiger Lehraufenthalt in den Fakultäten Betriebswirtschaft und Tourismus Gastvorlesungen in Betriebswirtschaft, Kooperationsgespräche Erasmus+ Lehraufenthalt in Betriebswirtschaft Lehraufenthalt in der Fakultät Betriebswirtschaft

6. Erasmus+ Referat Aufgabe ist die Verwaltung, Organisation und Durchführung sämtlicher Arbeiten im Zusammenhang mit dem Erasmus+ Programm. Dazu zählen u. a. die Beantragung der Erasmus+ Charta, die jährliche Mittelbeantragung für die Studierenden-, Lehrenden- und Personalmobilität, die Erledigung sämtlicher Formalitäten im Rahmen der Mobilitäten (learning agreement, placement agreement, confirmations etc.), die Prüfung und Entscheidung über die Auszahlung von Mobilitätsbeihilfen sowie die jährlichen Rechenschaftsberichte an die nationale Agentur, den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Erasmus+ Programmkoordinator an der Hochschule Kempten ist Bernd Holzhauser. 6.1 im Berichtszeitraum Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015 Das europäische Bildungsprogramm ab 2014 heißt „Eramus+“. In dem Programm wird u.a. die Mobilität von Studierenden und Angehörigen von Hochschulen und Universitäten gefördert. Im Rahmen der Studierendenmobilität werden sowohl theoretische Auslandssemester als auch praktische Studiensemester gefördert. Beide Komponenten der Studierendenmobilität (Theorie und Praktikum) sind unter den Studierenden gut bekannt (durch Info-Veranstaltungen, Aushänge, Internet, Einzelberatungen) und nachgefragt. Die Auswahl der Bewerber/innen, die Mittelverwaltung und Stipendienvergabe erfolgt im International Office. Die Gesamtzuwendung im ERASMUS Programm 2014-2016 für die Hochschule Kempten betrug 149.256 € (die Zuweisung durch den DAAD erfolgt past performance, d. h. die jährliche Zuwendung hängt von der Anzahl Mobilitäten (nur outgoings) des vorletzten akademischen Jahres ab.

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International Office

ERASMUS Mobilitäten in 2014/2015 Studierendenmobilität – Theoriesemester Studierendenmobilität – Praktikum im Ausland Lehrendenmobilität (Gastvorlesungen an Erasmus+ Partnerhochschulen) Personalmobilität GESAMT

Geförderte Personen* 75 (60) 33 (19) 6 (6) 1 (1) 115 (86)

Gesamtbetrag* 64.639 € (63.135 €) 51.863 € (28.375 €) 4.070 € (4.803 €) 1.132 € (1.692 €) 121.704 € (98.005 €)

* Angaben kursiv in Klammern: Zahlen des Vorjahres Mittel zur Organisation der Mobilität Mit diesen Geldern können die Hochschulen einen Teil Ihrer Mehraufwendungen im Verwaltungsbereich abdecken (z. B. für Beratung, Information, sprachliche Vorbereitung etc. im Sinne und für das Erasmus+ Programm). Für den Berichtszeitraum wurden die Mittel u. a. zur Finanzierung der Deutschkurse für Austauschstudierende eingesetzt und zur Co-Finanzierung von Ausgaben im Zusammenhang mit dem Aufbau, Ausbau und der Pflege europäischer Hochschulkontakte verwendet.

7. Förder- und Stipendienprogramme, Mittelverwaltung internationaler Programme Die Hochschule Kempten beteiligt sich an zahlreichen internationalen Programmen, die Fördermittel für Individualstipendien und Mittel zur Förderung der Internationalität an Hochschulen zur Verfügung stellt. Das International Office ist für folgende Programme zuständig (Mittelbeantragung, Verwaltung und Durchführung der Maßnahmen, Projektevaluierung, Einreichung der Abschlussberichte) zuständig: 7.1 Stipendien- und Betreuungsprogramm STIBET (DAAD) Das kombinierte Stipendien- und Betreuungsprogramm STIBET dient der verbesserten Betreuung ausländischer Studierender und stellt gleichzeitig Stipendien für ausländische Studierende bereit. Betreuungsmaßnahmen sind z. B. die im Rahmen von Einführungs-, Deutschland- oder länderkundlichen Veranstaltungen angebotenen Welcome-Partys, fachbezogenen Deutschkurse, Stadtführungen, Ausflüge in die nähere Umgebung etc. Die vom International Office beantragten Mittel wurden für die unter Ziff. 4.2. aufgeführten Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 7.289 € eingesetzt. Mit den Stipendienmitteln (ca. die Hälfte des Betrages), die ausschließlich ausländischen Studierenden vorbehalten sind, konnten insgesamt fünf Studierende gefördert werden: zwei Stipendien wurden für besonders engagierte Studierende vergeben und drei Stipendien an Austauschstudierende (Kontakt-Stipendien zur Stützung der Hochschulkooperation). 7.2 Programm Ostpartnerschaften (DAAD) Ziel dieses Programms ist es, partnerschaftliche Beziehungen deutscher Hochschulen zu Hochschulen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie den Ländern der GUS zu fördern. Der Hochschule Kempten wurden für die neue Programmlaufzeit 2014-2016 insgesamt 30.000 € bewilligt (jährlich 10.000 €). Folgende Partnerhochschulen sind – neben der Hochschule Kempten – an dem Programm beteiligt:  Gazdasagi Fösiskola Budapest/Budapest Business School (Ungarn)  Univerzita Matej Bel Banska Bystrica (Slowakei)  Technical University Tallinn (Estland)

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International Office  Saint Petersburg State University of Economics (Russland). Im Berichtszeitraum wurden folgende Maßnahmen in diesem Programms gefördert:  Ein Kurzaufenthalt (Reisekosten) eines Professors an der Technical University Tallinn (Elektrotechnik)  Ein Lehraufenthalt (Reisekosten) eines Kemptener Dozenten an der Budapest Business School (Betriebswirtschaft)  Aufenthaltskosten von zwei Professoren der Technical University Tallinn anlässlich des Besuchs an der Hochschule Kempten (Kooperation im Doppelabschlussprogramm im Masterstudiengang Electrical Engineering und kooperative Promotion). 7.3 Förderpreis für herausragende Leistungen ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen (DAAD) Der jährlich vom DAAD ausgeschrieben Förderpreis ist mit 1.000 € dotiert. Das International Office hat auch 2015 erfolgreich die Zuwendung beantragt. Der Preis wurde im Oktober 2015 im Rahmen des Hochschultages an den besten ausländischen Studierenden des akademischen Jahres 2014/15 vergeben, dies war ein Student aus Syrien, der mit sehr guten Leistungen sein Studium im Masterstudiengang „Electrical Engineering“ erfolgreich abgeschlossen hat. 7.4 Programm „Hochschule International“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Aus diesem Programm stehen Stipendienmittel und Mittel zur Internationalisierung der Hochschulen bzw. Pflege der Beziehungen mit ausländischen Hochschulen zur Verfügung. Stipendien Die Stipendienmittel, die finanziell bedürftigen Studierenden vorbehalten sind, sollen sowohl an ausländische Studierende für die Zeit ihres Studiums an der Hochschule Kempten, als auch an deutsche Studierende für ein Auslandsvorhaben vergeben werden. Im Berichtszeitraum wurden folgende Stipendien vergeben: Art der Stipendien An ausländische Studierende Für Auslandsaufenthalte Ehrenamtsstipendien Gesamt

Anzahl der Stipendien

Mittel für Stipendien

7

10.350 €

10

11.250 €

2

550 €

19

22.150 €

Internationalisierungsmittel In dem Berichtszeitraum wurden 19.000 € für die Internationalisierung der Hochschule Kempten eingesetzt und für folgende Maßnahmen eingesetzt: 1) Empfang und Betreuung von Gästen und Delegationen ausländischer (Partner-) Hochschulen, Reisen von Hochschulmitgliedern zur Pflege/Anbahnung von internationalen Hochschulkooperationen (i.d.R. Teilfinanzierungen für Reise- und Aufenthaltskosten sowie Gastgeschenke), Beteiligung an internationalen Hochschulmessen 2) Finanzielle Unterstützung von Maßnahmen des CultShare Club, Einsatzstipendium an Studierende im Rahmen der Betreuung internationaler Studierender, Finanzierung des Abholservices für neu anreisende, ausländische Studierende 3) Finanzierung zur Erstellung von englischsprachigem Werbematerial (Flyer, Broschüren) für die Hochschule Kempten) 4) Finanzierung von Veranstaltungen (z. B. International Week).

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International Office 7.5 Programm zur Mobilität von deutschen Studierenden und Doktoranden – PROMOS (DAAD) Im Kalenderjahr 2015 wurden Fördermittel in Höhe von 21.900 € für Stipendien an Studierende eingesetzt. Die durchschnittliche Stipendienhöhe betrug ca. 1.150 €. Statistik (von insgesamt 45 eingereichten Anträgen) Bewilligte Stipendien Theoriesemester im Ausland Praktikum im Ausland Abschlussarbeit

Gesamt

1. Halbjahr 2015 6

2. Halbjahr 2015 6

Zielländer

2

2

Australien, Dänemark, Peru, Südkorea, USA, Chile, Kolumbien

2

1

Brasilien, Kolumbien

10

9

19

Verteilung Studiengänge BW: 3 GW: 1 LV: 1 MB: 2 MT: 2 TO: 3 WE: 2 WI: 4 GD: 1 19

Das PROMOS Stipendium ist ein Leistungsstipendium, die Auswahl richtet sich nach folgenden Kriterien: bisherige Studienleistungen, Sinnhaftigkeit des geplanten Aufenthalts in Bezug zum bisherigen Studium, bestehende Sprachkenntnisse, Grad der Vorbereitung einschließlich der Vorkenntnisse über die ausländische Hochschule/Firma und Zielregion, allgemeine Persönlichkeitsmerkmale (z. B. studentisches Engagement, Fähigkeit zur Kommunikation und Interaktion über die Grenzen des eigenen fachlichen Horizontes hinaus), sonstiges Engagement (politisch, sozial, kulturell), Verbundenheit zur Hochschule Kempten und ein positives Deutschlandbild (Botschafter-Funktion). Alle Stipendiaten erhalten eine DAAD Stipendienurkunde, die sie als besonders qualifizierte Studierende auszeichnen.

8. Teilnahme an internationalen Konferenzen und Hochschulmessen EAIE Glasgow Das International Office nahm an der jährlich in Europa stattfindenden Messe EAIE – „European Association for International Education“ teil, die in diesem Jahr im September in Glasgow / Großbritannien stattfand. Die EAIE ist eine Kombination aus Konferenz und Networking-Messe. Es werden Vorträge und Workshops angeboten, die eine sehr gute Möglichkeit der Fort- und Weiterbildung sind. Neben der Arbeit am Messestand der bayrischen Hochschulen ist die EIAE eine hervorragende Möglichkeit, die Vertreter/innen der Partnerhochschulen zu treffen und die Kooperationen zu evaluieren.

9. Weitere Aufgaben des International Office im Berichtszeitraum 9.1 Erledigung der Fremdsprachenkorrespondenz Als staatlich geprüfter Dolmetscher erledigt Herr Holzhauser Übersetzungsarbeiten für das International Office der Hochschule Kempten (englisch, auch spanisch und französisch).

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International Office 9.2 CultShare Clubs Der CultShare Club, der eine studentische Projektgruppe unter Leitung des International Office ist, startete sein Veranstaltungsprogramm zum Wintersemester 2013/14. Das Angebot richtet sich an Studierende der Hochschule Kempten aller Studiengänge und aller Nationalitäten. Insbesondere sollen die ausländischen Studierenden sowie deutschen Studierenden mit interkulturellem Interesse angesprochen werden. Organisiert werden die Veranstaltungen hauptsächlich von Mitgliedern des CutlShare Club. Unterstützt werden sie dabei vom International Office. Im Berichtszeitraum waren über 20 Mitglieder unterschiedlichster Nationalität und aus verschiedenen Studiengängen im CultShare Club aktiv. Seit Gründung des CultShare Clubs hat die Teilnehmerzahl bei den angebotenen verschiedenen Veranstaltungen stetig zugenommen. Im Berichtszeitraum wurden folgende Veranstaltungen angeboten.  International Dinner (jedes Semester): Studierende brachten Speisen aus ihren Heimatländern mit, Teilnehmerzahl ca. 150  Länderabend Brasilien, Ecuador, Kolumbien und Mexiko und China, Südkorea und Thailand: Studierende präsentierten und berichten über ihr Heimatland, musikalische und Tanz-Einlagen, anschließend wurden landestypische Speisen und Getränke gereicht, Teilnehmerzahl je ca. 100  Weihnachtsfeier: Studierende berichteten über die Art Weihnachten (oder andere Feste) in ihren Heimatländern zu feiern, Teilnehmerzahl ca. 60  Ausflug zum Alpsee in Immenstadt, Fahrt mit dem Alpsee Coaster  Grillen am Campus zum Semesterausklang, Teilnehmerzahl ca. 40  Mittagsstammtisch in der Mensa: Studierende aller Studiengänge und Nationalitäten trafen sich wöchentlich zur gemeinsamen Mittagspause in der Mensa.

10. Internationalisierungsbeauftragte der Fakultäten Die Fachfunktionen nehmen die Internationalisierungsbeauftragten der jeweiligen Fakultäten wahr: Fakultät Fakultät Fakultät Fakultät

Betriebswirtschaft Elektrotechnik Informatik Maschinenbau

Fakultät Soziales und Gesundheit Fakultät Tourismus

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Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof. Prof.

Dr. Peter Weis Dr. Ing. Gerhard Schillhuber Dr. rer. nat. Jochen Staudacher Dr. rer. nat. Michael Layh und Dr. Matthias Leonhardt Dr. rer. pol. Thomas Schmid Armin Brysch

Personalamt

Personalamt ROAR Hermann Schedlbauer Personalsituation an der Hochschule zum Stichtag 30.09.2015 bzw. 01.10.2015 verfügte die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten über folgende personelle Kapazität: Anzahl der Professorinnen und Professoren (ohne Fälle der Altersteilzeit/Freistellungsphase) in den Fakultäten: Fakultät Betriebswirtschaft Elektrotechnik Informatik Maschinenbau Soziales und Gesundheit Tourismus Insgesamt

Anzahl 22 24 17 39 12 13 127

Anzahl der hauptberuflichen Lehrkräfte für besondere Aufgaben: Fakultät Betriebswirtschaft Fakultät Elektrotechnik Fakultät Maschinenbau Fakultät Soziales und Gesundheit Fakultät Tourismus Insgesamt

1 1 0 1 1 4

Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im nichtwissenschaftlichen und im Forschungs- Bereich (einschl. Teilzeitkräfte und befristet Beschäftigte) in den Organisationseinheiten: Fakultät Betriebswirtschaft Fakultät Elektrotechnik Fakultät Informatik Fakultät Maschinenbau Fakultät Soziales und Gesundheit Fakultät Tourismus Bibliothek Zentrale Einrichtung Rechenzentrum (ZRZ) Zentrale Betriebswerkstatt (ZBW) und Technisches Amt Hochschulleitung (ohne Vizepräsidenten) und zentrale Hochschulverwaltung Forschungsbereich (FZA und Forschungsprojekte): - Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen/-arbeiter - Nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen/-arbeiter Professional School of Business and Technology Koordinationsstelle Gleichstellung „hochschule dual“ (gemeinsame Einrichtung aller bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften; die Hochschule Kempten ist hier die personalverwaltende Dienststelle): insgesamt:

145 | S e i t e

7 18 9 33 4 3 8 6 17 76 42 25 5 3 10

266

Personalamt Nebenberuflich tätige Lehrpersonen: Lehrbeauftragte und nebenberufliche Lehrkräfte für besondere Aufgaben:

Insgesamt rd. 360 Personen, davon durchschnittlich 200 Personen pro Semester im Lehreinsatz

Honorarprofessoren an der Hochschule Kempten:

6 Personen

Studentische Hilfskräfte und Tutoren (mit unterschiedlichem Stundenumfang und Dauer): rd. 196 Personen je Semester (im Durchschnitt)

Im Berichtszeitraum konnte das neue Zahlungsverfahren „Abrechnung mit Festbetrag“ erfolgreich eingeführt werden. Die Studentischen Hilfskräfte und Tutoren erhalten hierbei ihre Vergütung nicht mehr wie bisher in einer Gesamtsumme erst nach Ende der Vertragszeit sondern bereits in monatlichen Festbeträgen ausbezahlt bzw. überwiesen.

Im Berichtszeitraum wurden folgende Professuren der Hochschule durch Berufungen besetzt: Fakultät Informatik Maschinenbau Informatik Elektrotechnik Elektrotechnik Maschinenbau Maschinenbau Soziales und Gesundheit Tourismus Soziales und Gesundheit Soziales und Gesundheit

Lehrgebiet Wirtschaftsinformatik im Gesundheitswesen Werkzeugmaschinen, Fertigprozesse und Werkstoffe Sensordatenverarbeitung und Programmieren Fertigungsautomatisierung und Automatisierungssysteme Funktionale Sicherheit Fahrzeugmesstechnik und Datenanalyse Grundlagen der Fahrerassistenzsysteme Betriebswirtschaft in der Sozialwirtschaft mit den Schwerpunkten Personal, Arbeitsmarkt und Personalwirtschaft Nachhaltigkeit und Internationales Management Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit Pflege- und Rehabilitationswissenschaften in der geriatrischen Versorgung

Anzahl der Professorinnen/Professoren, die im Studienjahr 2014/2015

1. in den Ruhestand getreten sind: Fakultät Soziales und Gesundheit

Anzahl 1

2. die Hochschule verlassen haben, um den Ruf an eine andere Hochschule anzunehmen: Fakultät Elektrotechnik

146 | S e i t e

Anzahl 1

Studienamt

Studienamt ROI Dirk Gerke Allgemeines Für das Wintersemester 2014/2015 war ein leichter Rückgang der Bewerberzahlen zu verzeichnen. Das Bewerbungs-, Zulassungs- und Vergabeverfahren wurde ausschließlich online abgewickelt. Zulassungsverfahren Die Bewerberzahlen (Stand 15.07.2015) in den Bachelor- und Masterstudiengängen fielen im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Studiengang Angewandte Informatik Automatisierungstechnik und Robotik Betriebswirtschaft Electrical Engineering Elektro- und Informationstechnik Energietechnik Energie- und Umwelttechnik Führung in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege Gesundheitswirtschaft Internationale Unternehmensentwicklung (Global Business Development) Informatik Informatik – Game Engineering Innovationen, Unternehmertum und Leadership Lebensmittel- und Verpackungstechnologie Logistik Maschinenbau Mechatronik Produktentwicklung im Maschinen- und Anlagenbau Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Jugendarbeit Sozialwirtschaft Tourismus-Management Wirtschaftsinformatik Wirtschaftsingenieurwesen – EL/MT Wirtschaftsingenieurwesen – MB Zusammen

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Bewerberzahlen 2014 2015 31 18 39 42 1239 1218 157 111 171 119 76 58 297 210 0 111 0 27 545 481 89 111 230 199 220 246 37 94 182 96 127 126 479 396 201 138 77 82 41 233 458 439 1322 1224 236 220 311 236 429 336 7.029 6.619

Studienamt Im Bewerbungsverfahren wurden die Studiengänge Betriebswirtschaft, Gesundheitswirtschaft, Informatik, Informatik – Game Engineering, Maschinenbau, Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit, Sozialwirtschaft, Tourismus- Management, Wirtschaftsinformatik sowie Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau als NC-Studiengänge geführt. In den Studiengängen Elektro- und Informationstechnik, Energie- und Umwelttechnik, Lebensmittel- und Verpackungstechnologie, Maschinenbau, Mechatronik, und Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik / Mechatronik konnte jedem Bewerber ein Studienplatz zugeteilt werden. Auch für das Wintersemester 2014/2015 waren Bewerbungen für die freien technischen Studiengänge teilweise bis unmittelbar vor dem Beginn des Wintersemester möglich. Um zusätzliche Interesierte auf die noch freien Studienplätze gezielt aufmerksam zu machen, wurden diese - wie auch in den zurückliegenden Jahren auf zwei Informationsplattformen (hochschulkompass.de, studieren.de) eingestellt. Bewerberinnen und Bewerber in den freien Studiengängen wurden sofort zugelassen und erhielten „klick genau“ ein Zulassungsangebot online übermittelt. In den zulassungsbeschränken Studiengängen wurden die Hauptverfahren Anfang August durchgeführt. Hier erfolgte die Übermittlung/Abbildung der Zulassungsangebote sowohl online als auch per Post in Papierform. Die zugelassenen BewerberInnen konnten sich ab Zugang des Zulassungsangebotes online immatrikulieren. Während dieses Prozesses wurden wie üblich die persönlichen Daten abgefragt. Zusätzlich verlangt wurde die Überspielung eines digitalen Passfotos zur Erstellung der CampusCard. Bis auf wenige Ausnahmen (ca. 35-50 Fälle bei knapp 1700 Immatrikulationen) verlief dies problemlos. Nach Eingang der Immatrikulationsunterlagen wurden die Bewerberinnen und Bewerber immatrikuliert, die CampusCard erstellt und mit den Immatrikulationsunterlagen wie TAN-Liste und Kontrollblatt mit Zugangskennungen postwendend zurückgeschickt. Dies verhalf dem Studienamt zu einer erheblichen Arbeitsentlastung während des Immatrikulationszeitraums im August. Die Nachrückverfahren verliefen ebenso unproblematisch. Die letztjährigen Überbuchungszahlen für die Hauptverfahren wurden analog verwendet, da die beteiligten Fakultäten davon ausgehen mussten, dass sich das sehr gute Annahmeverhalten des vergangenen Wintersemesters wiederholen würde. Leider wurden die Plätze in nicht allen Hauptverfahren wie erwartet in ausreichender Zahl angenommen. Um die notwendigen Zahlen zu erreichen, waren deshalb in einzelnen Studiengängen mehrere kleinere Nachrückverfahren nötig.

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Studienamt Grenzwerte bei den Zulassungsverfahren 2014/2015 für die einzelnen Studiengänge 2014/2015 Wartezeit 8 8

Berufsquote 3,2 3,4

Qualifikation 2,8 3,0 alle Bew. zugelassen

2014/2015 Wartezeit 6 6

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Qualifikation 2,7 3,0 keine Bew.

2014/2015 Wartezeit 0 0

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Qualifikation 2,9 3,2 keine Bew.

BW ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 2,7 2,9 Meister 2,0 Geselle 2,5

GW ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 2,8 3,2 Meister 3,7 Geselle 2,3

GE ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 3,1 3,3 keine Bew.

IF ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 3,1 3,4 alle Bew. zugelassen

SW ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 2,5 2,8 Meister/Geselle 2,5

TO ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 2,4 2,8 alle Bew. zugelassen

2015/2016 Wartezeit 3

WI ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 2,9 3,4 alle Bew. zugelassen

WK ABI FOS Quali. Berufst.

Qualifikation 3,5 3,7 keine Bew.

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2015/2016 Wartezeit 6

2015/2016 Wartezeit 8

2015/2016 Wartezeit 4

Berufsquote 3,3 3,5

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Berufsquote alle Bew. zugelassen

2014/2015 Wartezeit 6 6

2014/2015 Wartezeit 8 8

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Berufsquote 3,2 3,3

2014/2015 Wartezeit 2 2

Berufsquote alle Bew. zugelassen

2015/2016 Wartezeit 3

Berufsquote keine Bew.

Qualifikation 2,4 2,8 alle Bew. zugelassen

Qualifikation 2,5 2,8 alle Bew. zugelassen

Qualifikation 3,0 3,3 alle Bew. zugelassen

2015/2016 Wartezeit 8

2015/2016 Wartezeit 6

2015/2016 Wartezeit 4

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Berufsquote alle Bew. zugelassen

Studienamt Studentenzahlen Die Studierendenzahl in den Bachelor-, Diplomstudien und Masterstudiengängen im Sommersemester 15 hat im Vergleich zum Wintersemester 2014/2015 abgenommen. Ursächlich hierfür waren u. a. viel höhere Erstsemesterimmatrikulationen in den vorhergehenden Wintersemester und dem daraus resultierenden mehr an Diplomierungen bzw. Graduierungen. Sommer- / Wintersemester 2013 2013/2014 2014 2014/2015 2015

Gesamt 4213 5392 4963 5863 5359

Erstsemester Die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in den Bachelorstudiengängen ist aufgrund der erneut gestiegenen Einschreibungen im Vergleich zum Wintersemester 2014/15 leicht zurückgegangen. Wintersemester 2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016

Gesamt 1335 1402 1778 1674

Studienanfängerinnen und -anfänger Masterstudiengänge Sommer- / Wintersemester 2013/2014 2014 2014/2015 2015

Gesamt 109 77 111 128

Praktikantenstatistik Sommer- / Wintersemester 2013 2013/2014 2014 2014/2015 2015

Studierende im Praktikum 352 523 333 543 186

Anzahl Studierender mit vertiefter Praxis bzw. Verbundstudium Sommer- / Wintersemester 2013/2014 2014 2014/2015 2015

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Gesamt 214 213 213 213

davon im Ausland 44 25 38 19 46

= % Anteil 12,5 4,7 11,4 3,6 24,7

% % % % %

Technisches Amt

Technisches Amt mit Zentraler Betriebswerkstatt Refaratsleitung / Baubeauftragter Dipl.-Ing. (FH) Hartmut Müller Mitarbeiter/innen:

Annika Rohde Dietmar Gruner (stellv. Referatsleiter) Matthias Vollmuth Gottfried Gschwend Josef Blersch Joseph Hayse

Zentrale Betriebswerkstatt: Elektrowerkstatt:

Mechanische Werkstatt:

Holzwerkstatt:

Dietmar Gruner (Leitung Elektrowerkstatt) Franz Uhlemayr Thomas Barth Matthias Vollmuth (Leitung Mechanische Werkstatt) Andreas Hiltensberger Christian Hösle Kay Seifert Walter Burger Matthias Vollmuth (Leitung Holzwerkstatt) Karl Schöllhorn

Aufgaben des Technischen Amtes:     



Einsatz und personelle Betreuung des technischen Personals im Referat VI und in der ZBW Vollzug der TA-Beschaffungen, Überwachung der Energieversorgung und der Lager des TAs Technische Vorgaben für den Abschluss von Wartungsverträgen für technische Anlagen an der Hochschule Technische und verwaltungsorganisatorische Betreuung von Umbaumaßnahmen und Laboreinrichtungen in Verbindung mit dem staatlichen Bauamt und den Fakultäten Sicherheitstechnik der Hochschulanlagen mit Brandschutz und Notstromversorgung  Haus- und Gebäudereinigung – Technische Zielvorgaben zur Vertragsgestaltung und Controlling der externen Dienstleistung  Steuerung der zentralen Gebäudeleitstation (u.a. der Heizungs- und Lüftungsanlagen)  Technische Betreuung mit Erweiterungen der Telefonanlage  Koordinierung und Überwachung von sicherheitstechnischen Überprüfungen und Wartungen  Technische Unterstützung von internen und externen Veranstaltungen an der Hochschule  Transportdienste bei Veranstaltungen der Hochschule sowie den einzelnen Fakultäten  Entsorgung von Wertstoffen Haus- und Geländebewirtschaftung  Wege-Verkehrssicherungspflicht mit Streudienst und Schneeräumung  Campus- und Parkplatzreinigung  Pflege der Grünanlagen  Koordination der Reinigungsdienste  Koordination der externen Dienstleister zur Gebäudekontrolle incl. Schließdienst  Instandhaltungsmaßnahmen und -reparaturen  Verwaltung und Betriebsbereitschaft der Dienstfahrzeuge

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Technisches Amt   

Postabhol- und Postverteildienst an der Hochschule Verwaltung der Parkberechtigungen der weißen Parkkarte Verwaltung und Ausgabe der Gebäude- und Raumzugangsberechtigungen gemäß Berechtigungsformular der Hochschule

Aufgaben des Baubeauftragten:

  

Koordination der Bauplanung Neubau und Erweiterung der Hochschule mit der Hochschulleitung, den Fakultäten und dem Staatlichen Bauamt Zielsetzung mit der Hochschulleitung für die Aufstellung der Budgetplanung zur Durchführung der Bauunterhaltsmaßnahmen unter Mitwirkung des Staatlichen Bauamtes Controlling der in Eigenregie und vom Staatlichen Bauamt durchgeführten Baumaßnahmen

Aufgaben der Zentralen Betriebswerkstatt:

    

Reparatur, Wartung, Prüfung von technischen Anlagen, Betriebsmittel und Mediengeräten an der Hochschule Technischer Service für Fuhrpark und Geräte zur Geländebewirtschaftung Herstellung, Wartung und Reparatur spezieller Laboreinrichtungen, Präsentationsgegenstände und Versuchsaufbauten für die Lehre i. V. m. den Laborleitern und dem fakultätstechnischen Laborpersonals Anfertigung von Baugruppeneinheiten für Diplom-/ Bachelor-/Masterarbeiten. Bereitstellen und Bearbeiten von Material für Praktika der Fakultäten Kontrolle und Aufsicht der Arbeiten von Studierenden gemäß Vorgaben des Betriebssicherheitsgesetzes

Im Wintersemester 2014/2015 und Sommersemester 2015 wurden neben den regulär wiederkehrenden Tätigkeiten viele (Bau-) Maßnahmen realisiert. Einige unten aufgelistet:  Bodensanierung Halle H (H208–H212)  Sanierung nach Heizungsrohrbruch in Gebäude W (W110)  Fertigstellung der Außentreppenanlage für die Bibliothek  Nachrüsten einer redundanter Klimaanlage Gebäude V (Hauptserverraum V217)  Brandschutzertüchtigung D Keller und Gangbereiche Gebäude D  Anbindung FZA im Saurer Allma Mietgebäude mit Richtfunk  Treppenstufenmarkierungen Gebäude W, TE, TM  Umstellung des Schließsystems im Gebäude W auf Elektro-mechanisch  Umstellung der Parkberechtigung auf die CampusCard incl. Schrankenumbau  Bodenbelagserneuerung Gebäude TE (T324, T325)  Umbau Gebäude A 3. Obergeschoss (für neuen Studiengang Gesundheit und Generationen)  Umbau Gebäude T, Batterielabor T009 – Elektro  Umbau Gebäude T, Labor T102 – Festverglasung  Umbau Gebäude S, Labor S1.16a, S1.16b, S1.17 – Elektro  Umbau Gebäude V Raum V106 – Trennwand  Umbau Gebäude W Raum W213 – Elektro  Austausch Kälteanlagen (Tiefkühlräume Mensa)  Austausch Treppenhausbeleuchtung Gebäude S Südturm mit LED Leuchtmittel  Maßnahmen zur Sicherung der Telefonanlage nach Hackerangriff

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Technisches Amt  

Zusammenarbeit mit studentischem Arbeitskreis AK-Öko (Anlegen einer Wildblumenfläche im Kreisel am V-Gebäude, Anbringen von Nisthilfen für Vögel) Aktionen zu „Bayern Barrierefrei 2023“  Schaffung behindertengerechter Zugänge zu Gebäude W und Halle H (Installation automatischer Drehtüren)  Bordsteinabschrägung bei Gebäude V  Tiefersetzen der Notruftelefone in diversen Gebäude

Es wurden diverse Veranstaltungen unterstützt: Wintersemester 2014/2015: Sommersemester 2015:

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Um einige zu nennen:

        

Altbautage von der Firma eza! Hochschulmesse Hochschultag Campus Open Air Mensaparty Weihnachtsmarkt auf dem Campus Prävention und Motivation am Beispiel Adipositas (Puma) EineWelt Fachtag Rotkreuz Blutspendemobil

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Bibliothek

Berichte aus den Zentralen Einrichtungen Bibliothek BAR Günter Höld

Grundlagen Die Bibliothek hat als zentrale Einrichtung insbesondere folgende Aufgaben:  Die gesamte an der Hochschule für Lehre, Studium und Forschung benötigte Literatur in gedruckter und elektronischer Form zu beschaffen und in ihren Räumen zur Benutzung bereitzustellen bzw. auszuleihen.  Nicht vorhandene Werke aus anderen Bibliotheken zu vermitteln.  Die Benutzer bei der Informationssuche in verschiedensten Datenbanken (OPAC, Gateway Bayern, fachspezifische Datenbanken) zu unterstützen und zu schulen. Die Benutzung richtet sich nach der Allgemeinen Benützungsordnung der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken vom 18.08.1993 (GVBl S. 635). Raum Das Thema „Bibliothek als Lernort“ wird bezüglich der Kundenzufriedenheit immer wichtiger und ist deshalb in diesem Jahresbericht wiederum ganz vorn angesiedelt. Die Bibliothek verfügt aktuell über eine Fläche von 1.262 m² – zusätzliche Flächen konnten leider nicht gewonnen werden. Die hohen Studierendenzahlen machen zunehmend Probleme. Immer wieder klagen Studierende über zu wenig Platz zum Lernen. Die Gruppenarbeitsplätze im Anbau sind während des gesamten Semesters heiß begehrt. Die Anzahl von 36 Gruppenlernplätzen reicht dabei nicht annähernd zur Bedarfsdeckung aus. Bei den Einzelarbeitsplätzen gibt es in den ersten Wochen eines neuen Semesters noch einzelne freie Plätze. Diese werden jedoch immer mehr zur Mangelware je näher die Prüfungen rücken. In den Zeiten der Prüfungsvorbereitung verlassen etliche Studierende die Bibliothek nach einem kurzen Blick auf die Leseplätze wieder, weil keine freien Arbeitsplätze vorhanden sind. Die Unzufriedenheit der Benutzer mit dem zu geringen Angebot an Lernplätzen führt dazu, dass die Studierendenvertretung zusammen mit der Bibliothek nach Möglichkeiten sucht, zumindest das Platzreservieren zu reduzieren. Eine deutliche Entspannung der räumlichen Situation wäre nur über einen neuen Anbau möglich, der sowohl für die Bibliothek als auch für die Mensa neue Arbeits- bzw. Essplätze erschließen würde. Aktuelle Überlegungen, zusätzliche Lernangebote in einem neuen Bauabschnitt auf dem Seitzgelände unterzubringen, stecken noch in den Anfängen. Positiv ist, dass die Mensaräume den Studierenden auch zum Lernen zur Verfügung stehen. Während der Prüfungszeit ist die Mensa als Lernort auch am Samstag und Sonntag geöffnet. Unter der Woche kollidieren aber die Interessen, wenn lernende Studierende mit ihren Unterlagen die Esstische blockieren. Die Fluchttreppe, die aus Brandschutzgründen notwendig war, konnte im Berichtszeitraum fertiggestellt werden. Damit ist die Gefahr gebannt, dass die Galerie im Obergeschoss noch einmal geschlossen werden muss.

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Bibliothek Die Nutzung des Hochschulgeländes als Lernort durch die Studierenden ist ein Trend, der ständig anwächst. Um dabei den individuellen Bedürfnissen der Studierenden vom ruhigen Einzellernen bis zum Teamlernen in verschiedenen Gruppengrößen gerecht zu werden, ist ein Zusammenwirken der unterschiedlichen Organisationseinheiten zur optimalen Ausnutzung des vorhandenen Raumangebots zwingend erforderlich.

Bestand Der Bibliotheksbestand beläuft sich mittlerweile auf 93.000 gedruckte Bände. Etwa 4.000 Bände kamen im Berichtszeitraum neu dazu. Die Zahl der laufend gehaltenen, gedruckten Fachzeitschriften liegt weiter bei 240. Nach wie vor können die Wünsche der Studierenden nach Mehrfachexemplaren nicht im gewünschten Umfang erfüllt werden. Das liegt in erster Linie an der fehlenden Planungssicherheit wegen zu niedriger originärer Bibliotheksmittel. Während der Zugang bei den gedruckten Medien stagniert, konnte der digitale Bestand deutlich erweitert werden. Das Angebot an elektronischen Zeitschriften wächst stetig. Die Benutzer können inzwischen auf über 50.000 E-Journals zugreifen. Ergänzt wird dieses Angebot durch den Zugriff auf mittlerweile 180.000 E-Books. Kurzfristig bereitgestellte zusätzliche Mittel ermöglichten wieder die Lizenzierung der einschlägigen Datenbanken und E-Book-Verlage. Neu im Berichtszeitraum war dabei die befristete Freischaltung des kompletten Verlagsprogramms der Verlage Hanser, Vahlen, de Gruyter, Beltz und Juventa. Am Ende der Laufzeit kann die Bibliothek in Höhe der Lizenzkosten die am besten genutzten Werke endgültig in den eigenen Bestand übernehmen. Durch die Freischaltung der Academic Collection von EBSCO haben die Bibliotheksbenutzer für ein Jahr Zugriff auf 138.000 überwiegend englischsprachige Werke. Diese Medien verbessern damit deutlich den Bestand für die Masterstudiengänge. Soweit möglich werden die elektronischen Medien über Konsortialabkommen erworben. Dabei können in der Regel günstigere Konditionen vereinbart werden. Sehr oft werden die Verhandlungen über die Konsortialstelle der Bayerischen Staatsbibliothek in München geführt, teilweise gibt es deutschlandweite Konsortien, die von außerbayerischen Bibliotheken verhandelt werden. Daneben finanziert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sogenannte Nationallizenzen, die für die interessierten deutschen Hochschulen ohne zusätzliche Kosten zur Verfügung stehen. Hier werden von wichtigen internationalen Verlagen rückwärtige Zeitschriftenarchive zur Volltextrecherche angeboten, allerdings sind damit die aktuellen Zeitschriftenjahrgänge nicht abgedeckt. Informationsvermittlung Eine starke Nachfrage war wieder bei der Vermittlung von Informationskompetenz zu verzeichnen. Das Bibliotheksangebot im Bereich der elektronischen Medien macht intensive Benutzerschulungen im bibliothekseigenen Schulungsraum erforderlich, um die Potenziale sinnvoll auszuschöpfen.

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Bibliothek Die Bibliothek bietet den Studierenden für Abschlussarbeiten weiterhin die Möglichkeit zu einer individuellen Einführung in das Datenbankangebot und in die Recherchetechniken an. Diese Schulungen finden in den Büros der Bibliotheksmitarbeiter statt und werden nach wie vor sehr gut angenommen. Daneben gibt es Einführungen in die allgemeine Bibliotheksbenutzung für Erstsemester. Auch Gymnasien, Fachoberschulen, Berufsoberschulen, Berufsschule und Technikerschule sind regelmäßige Gäste an Führungen. Die Lizenzierung der Literaturverwaltungssoftware Citavi ermöglicht den Studierenden, ihre Rechercheergebnisse professionell zu verwalten. Auch in die Handhabung dieser Literaturverwaltungssoftware bietet die Bibliothek Einführungsveranstaltungen an. Leider nehmen die Studierenden der einzelnen Fakultäten die Schulungsangebote unterschiedlich wahr. Zusammen mit den Fakultäten sollen Lösungen gefunden werden, die Vermittlung der Informationskompetenz durch das Bibliothekspersonal während des Studiums in einer geeigneten Vorlesung im Umfang von 90 Minuten zu verankern. Bücherdiebstahl Im Sommersemester 2015 wurde die Bibliothek durch einen Bücherdiebstahl großen Umfangs erschüttert. Der Aufmerksamkeit des Bibliotheksteams ist es zu verdanken, dass der Dieb schnell ermittelt werden konnte. Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen konnten etwa 400 Bücher sichergestellt werden, die zum Großteil entwendet wurden, bevor im Jahr 2012 die elektronische Buchsicherungsanlage installiert wurde. Die Regulierung des entstandenen Schadens wird gerichtlich angestrebt. Benutzung Die Ausleihzahlen im Berichtszeitraum erreichten mit knapp 99.000 Ausleihen annähernd das Vorjahresniveau. Das ist besonders bemerkenswert, weil sich die Nutzung der elektronischen Medien einer ständig steigenden Beliebtheit erfreut. Durch das immer größere Angebot an elektronischen Medien nehmen die Volltextaufrufe eine immer wichtigere Rolle ein. Der Aufruf von Volltextdokumenten übertrifft die Ausleihzahlen auf Print-Literatur deutlich und liegt inzwischen bei 700.000 Volltextaufrufen jährlich. Ein großer Vorteil der elektronischen Medien liegt darin, dass die Hochschulangehörigen den Bestand an E-Books und E-Journals auch außerhalb der Bibliotheksräume per vpn-Zugang über das Internet im Volltext einsehen, speichern und ausdrucken können. Außerdem können gleichzeitig mehrere Nutzer auf ein Medium zugreifen. Neu im Berichtszeitraum war die Einführung der Shibboleth-Nutzung. Die Benutzer sind bei den wichtigsten Datenbanken nun nicht mehr gezwungen, einen vpn-Client auf Ihrem Rechner zu installieren. Sie können über Shibboleth jetzt auch durch Eingabe Ihrer Hochschulkennung eine Nutzung der Datenbanken an verschiedensten Rechnern realisieren. Die nötigen Vorarbeiten wurden im Rechenzentrum geleistet. Die Zahl der aktiven Bibliotheksbenutzer pendelte sich im Berichtsjahr bei knapp 6.000 ein. Neben den Hochschulangehörigen nutzten auch mehr als 800 Externe die Hochschulbibliothek. Die Gymnasien aus Kempten, Memmingen, Kaufbeuren, Oberstdorf, Immenstadt und Isny nehmen im Rahmen der W-Seminare regelmäßig die Möglichkeit der Schulung zum Angebot der Hochschulbibliothek Kempten wahr. Für das Anfertigen der Seminararbeiten wird die Hochschulbibliothek im Anschluss an die Schulung rege genutzt. In eigenen Workshops können die Schüler die erlernten Kompetenzen vertiefen. Damit leistet die Bibliothek weiterhin einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Literaturversorgung der Region. Die Bibliothek steht allen Interessierten zur Benutzung offen.

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Bibliothek Die Zahl der Mahnungen wuchs auf einen neuen Rekord von 700. Die gebende Fernleihe (Ausleihe unserer Bestände an fremde Bibliotheken) ging leicht zurück auf 2.600. Die nehmende Fernleihe (Ausleihe fremder Bibliotheksbestände durch unsere Nutzer) ist auf etwa 6.000 Bestellungen angestiegen. Über die Homepage der Hochschulbibliothek können die Benutzer in verschiedenen Katalogen und Datenbanken unabhängig von den Bibliotheksöffnungszeiten recherchieren. So ist es möglich, vom PC zu Hause die eigenen entliehenen Bücher zu verlängern, entliehene Bücher vorzumerken, das eigene Benutzerkonto zu überwachen und Fernleihbestellungen im Gateway Bayern aufzugeben, ohne die Bibliothek betreten zu müssen. Automatische Voraberinnerungen werden den Benutzern drei Tage vor Leihfristende per Mail zugestellt. In der Bibliothek liegen gedruckte Bedienungsanleitungen aus, die auch über das Internet eingesehen werden können. Erwerbungsetat Die Etatsituation hat sich sehr gut entwickelt. Mit 525.000 EUR konnte die Bibliothek einen Rekord aufstellen. Pro Studierendem standen 86 EUR zur Verfügung – so viel wie noch nie. Dieser Versorgungsgrad kommt dem Mittelbedarf schon recht nahe, der aktuell bei etwa 100 EUR pro Studierendem liegt. Dieser Bedarf ergibt sich aus dem Etatbedarfsmodell für die bayerischen Hochschulbibliotheken, das 2006 durch die Präsidentenkonferenz verabschiedet wurde. Die Abhängigkeit von Zuweisungen aus Studienzuschüssen und sonstigen Verstärkungen des Bibliotheksansatzes 52373 bleibt aber nach wie vor ein großes Problem. Der originäre Ansatz für Wissenschaftliches Schrifttum kann den Bedarf nicht annähernd decken. Um die Bibliotheksentwicklung dauerhaft abzusichern, ist zwingend eine Erhöhung des Haushaltsansatzes bei 52373 anzustreben. Nur mit einem fest verankerten Grundetat ist Planungssicherheit für die Beschaffung gegeben. Bei den gedruckten Büchern konnte zumindest die einschlägige deutschsprachige Fachliteratur weitgehend erworben werden. Hier gibt es die größten Probleme in Bezug auf die Nachfrage nach den wichtigen Lehrbüchern in Mehrfachexemplaren. Wenn der Etat nicht einmal für ein gedrucktes neues Buch jährlich für jeden eingeschriebenen Studierenden reicht, ist klar, dass die Wünsche nach Mehrfachexemplaren der eingesetzten Lehrbücher nicht im erhofften Umfang realisierbar sind. Bei den elektronischen Medien konnte die Situation deutlich verbessert werden. Hier gibt es in vielen Fällen aber ein Leasingproblem. Die Datenbanken stehen für wissenschaftliche Recherchen nur solange bereit wie Lizenzgebühren bezahlt werden. Bei einem Wegfall der benötigten Mittel gibt es in etlichen Fällen keine Archivzugriffe, d.h. diese Datenbanken können dann nicht mehr recherchiert werden. Diese Situation führt dazu, dass erhebliche Mittel gebunden sind, wenn man den Nutzern das aufgebaute Angebot dauerhaft zur Verfügung stellen will.

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Bibliothek Wenn der jetzt erreichte Standard zumindest gehalten werden soll, bedarf es weiterhin der Verstärkung des viel zu niedrigen originären Ansatzes durch Umschichtung aus anderen Titeln sowie der kontinuierlichen Bereitstellung von Studienzuschüssen zur Weiterentwicklung einer Hochschulbibliothek, die neben herkömmlichen gedruckten Werken auch die elektronischen Medien in einer überzeugenden Auswahl anbietet. EDV Das lokale Bibliothekssystem ist auf einem Server installiert, der am Leibniz-Rechenzentrum steht. Auf diesem Server befinden sich die Datenbanken mehrerer Hochschulbibliotheken. Die Anwenderbetreuung wird weiterhin durch Mitarbeiter der Verbundzentrale an der Bayerischen Staatsbibliothek in München übernommen. Die Parametrisierung der Bibliothekssoftware und die Betreuung der Rechner vor Ort wird jedoch in Kempten durch eigenes Personal durchgeführt. Der Systemverwalter der Bibliothek betreut zur Zeit einen Rechnerpool von 29 PCs. Die Herausforderungen einer hybriden Bibliothek (Print- und elektronische Angebote) unter verstärkter Einbeziehung digitaler und virtueller Elemente nehmen immer weiter zu. Die Erschließung aktuellster Informationen bedingt neben einer ausgereiften Hard- und Softwareausstattung auch eine entsprechende Systembetreuung der bereitgestellten Rechner, die nur durch die Mithilfe von EDV-Fachpersonal zu leisten ist. Neben der zentralen Unterstützung durch die Verbundzentrale sind hier eigene EDV-Leistungen und die Unterstützung des Rechenzentrums unabdingbar. Der Internetauftritt wird in einem zentralen Content-Management-System durch den Bibliotheks-Systemverwalter laufend gepflegt. Katalogisierung Die Katalogisierung im bayerischen ALEPH-Verbundkatalog funktioniert weiterhin problemlos. Die bayerischen Hochschulbibliotheken erfassen dabei ihre Bestände in einer gemeinsamen Datenbank auf einem Server in München. Die lokalen Kataloge werden aus diesem Datenpool generiert. Die Katalogisierungsregeln wurden international vereinheitlicht. Das Regelwerk RAK-WB wurde durch RDA abgelöst. Nachdem es hier um eine große Regelwerksänderung geht, wurden deutschlandweit identische Schulungen angeboten. Das Kemptener Katalogisierungsteam wurde an der Universitätsbibliothek Augsburg geschult. Der Discovery-Service Primo wird laufend besser genutzt, obwohl immer noch eine Beta-Version im Einsatz ist. Primo soll den Nutzern die Suche in verschiedenen Datenbanken unter einer Suchoberfläche ermöglichen, was eine deutliche Recherche-Erleichterung ergeben sollte. Der lokale Katalog (Infoguide) wurde nach wie vor in der gewohnten Oberfläche angeboten. Eine Umstellung auf die neue Oberfläche TouchPoint ist geplant. Öffnungszeiten Die Bibliothek ist wöchentlich 55,75 Stunden geöffnet, im Prüfungszeitraum 65,75 Stunden. Während der kompletten Öffnungszeit steht den Nutzern ausgebildetes Bibliothekspersonal zur Betreuung und für Fragen zur Verfügung. Bundesweit liegt die Hochschulbibliothek Kempten bei diesem Angebot mit an der Spitze. Im bayerischen Vergleich gibt es keine Hochschulbibliothek, die pro Mitarbeiter mehr servicebetreute Öffnungsstunden anbietet. Personal Die sechs Bibliotheksstellen sind mit acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (z.T. in Teilzeit) besetzt. Der bayerische Vergleich zeigt ebenso wie das deutschlandweite Bibliotheksranking eine deutlich unterdurchschnittliche Personalausstattung.

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Verwaltungs-IT

Verwaltungs-IT ROAR’in Dipl. Inf. (FH) Monika Vogler Referatsleitung Mitarbeiter

Dipl.-Inf.(FH) Monika Vogler Fachinformatikerin Annette Drechsel B.Sc. Wirtschaftsinf. Martin Geisenhof Dipl.-Ing.(FH) Petra Kaufmann (ab März 2015) Dipl.-Inf.(FH) Stefan Schreieck B.Sc. Inf. Thilo Straßer Dipl.-Inf.(FH) Elisabeth Weber-Wihowsky (bis Februar 2015)

Der Aufgabenbereich der Verwaltungs-IT umfasst Konzeption, Einführung, Betrieb und fachliche Betreuung der in der Zentralverwaltung eingesetzten EDV-Verfahren, sowie einiger hochschulweiter Verfahren, die von der Verwaltungs-IT zentral gesteuert und koordiniert werden. Insbesondere sind dies  das SB-Portal für Studierende, Lehrpersonal und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den Online-Funktionen für Prüfungsmanagement, Veranstaltungsmanagement und das Zentrale Identity-Management der Hochschule mit dem angeschlossenen OpenLDAPVerzeichnis,  das Bewerberportal MeinCampus,  das Wiki Hochschule Intern,  die Internetpräsenz der Hochschule,  die Verfahren zum Betrieb der CampusCard,  die Infrastruktur Verwaltungsnetz Die Verwaltungs-IT ist für eine Vielzahl an Anwendungen in Verwaltungsreferaten und in den Fakultäten verantwortlich. Dort wird das ganze Jahr Unterstützung und Support geleistet. Einen Überblick über das gesamte Dienstleistungsangebot können Sie im Wiki Hochschule Intern einsehen. Im aktuellen Jahresbericht beschränken wir uns auf unsere Entwicklungsschwerpunkte und Neueinführungen im Berichtszeitraum. Die Verwaltungs-IT stimmt ihre hochschulweiten Projekte mit dem CIO der Hochschule ab. Im Berichtszeitraum war die Verwaltungs-IT dreimal zu Sitzungen des IT-Steuerkreises geladen. 1. Infrastruktur Verwaltungsnetz Nachdem die Hardware der bestehenden Virtualisierungslösung nun schon mehr als fünf Jahre produktiv im Einsatz war, wurde sie im Laufe des Sommersemesters durch eine neue Lösung mit zwei Servern plus neuem SAN-System ersetzt. Die bisherige Umgebung wurde in ein Testsystem überführt. In diesem Zuge wurde ebenfalls eine komplett eigenständige ManagementSäule aufgesetzt, um die Systeme reibungslos verwalten zu können. Selbstverständlich wurden bei diesen Schritten die Software der Virtualisierungslösung sowie der SAN-Systeme, wenn bisher noch nicht aktuell, auf den neuesten Stand gebracht. In der Management-Säule werden momentan vier, im Testsystem 15 und produktiv 25 virtuelle Server verwaltet. Zählt man hierzu noch die physikalischen Server, betreute die Verwaltungs-IT zum Ende des Berichtszeitraums 49 Server. Für die Arbeitsplatzrechner in der Verwaltung wurde im Berichtszeitraum ein neues Image erstellt. Hintergrund war die Beschaffung neuer, leistungsfähigerer Rechner sowie die Umstellung der Softwarearchitektur von 32-bit auf 64-bit. Zu diesem Zweck mussten die verwendeten Behördenprogramme und sonstige in der Verwaltung eingesetzte, nicht standardmäßige Software ausgiebig getestet werden.

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Verwaltungs-IT Nach der vom Haushaltsamt befürworteten Beschaffung von neuen Rechnern für alle Arbeitsplätze im Verwaltungsnetz wurden diese nach und nach mit dem neuen Image bestückt und an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ausgeliefert. (Derzeit insgesamt 71 PCs im Verwaltungsnetz) Laut Vorgabe des Landesamts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung wurde zum 30.09.2015 der Zugang in das Behördennetz über den F5-Client (SSL Proxy) durch eine neue Lösung abgelöst. Die PCs der Behördennetznutzer wurden mit einer neuen Software ausgestattet und die Anwender und Anwenderinnen über die neue Art des Zugangs, ab sofort als Webanwendung, unterrichtet. Im Laufe des Sommersemesters wurde die organisatorische Trennung des Referates KuS in zwei eigenständige Referate Beratung und Service und Hochschulkommunikation vollzogen. Die Trennung wurde zunächst im IDM-Quellsystem LSF vorbereitet. Zu Beginn des Wintersemesters erfolgte dann die Einrichtung der neuen Referate in der Infrastruktur Verwaltungsnetz. Für die beiden neuen Referate wurde der in Outlook integrierbare Business Contact Manager als referatsübergreifende Kontaktdatenbank evaluiert. Die vorhandenen Adressdaten der Referate wurden aufbereitet und importiert. Seit August 2015 steht die Anwendung einzelnen Mitarbeitern der Referate zum Testen zur Verfügung. Auf Bestreben des Technischen Amtes wurden im Sommer alle Parkschranken auf das von der Verwaltungs-IT betriebene System umgestellt. Daraus ergab sich eine neue Rollenverteilung: Die Verwaltungs-IT betreibt weiterhin die EDV-Komponente des Systems und stellt die aktuellen Kartendaten zur Verfügung, das Technische Amt übernimmt neben der Schrankensteuerung zusätzlich noch die Verwaltung der Parkberechtigungen. Für die digitale Anbindung der CampusCard als Semesterticket wurde von der Verwaltungs-IT eine SOAP-Schnittstelle zur Verfügung gestellt, bei der eine Whitelist von berechtigten Karten abgerufen werden konnte. Einmal pro Nacht sollte dieser Webservice die fahrberechtigten Karten an die Lesegeräte in den eingesetzten Bussen übermitteln. Leider wird diese Lösung nicht umgesetzt, da die Busunternehmen aus finanziellen Gründen die Lesegeräte nicht umrüsten werden. 2. Neue und verbesserte Verfahren im Bereich Campusmanagement Das bereits im SS14 erstmalig durchgeführte SEPA-Lastschriftverfahren wurde weiter verbessert. Durch neue Kontrolllisten, die in HISISY zur Verfügung gestellt wurden, konnte das Verfahren weiter stabilisiert werden. Für das Technische Amt wurde im Bereich LSF/Veranstaltungsmanagement eine Veranstaltungsart „Spezialplanung“ eingeführt, mit der Dienstfahrzeuge und Werkstattplätze reserviert werden können. Vorgaben waren eine Planung ausschließlich über Technisches Amt bzw. Hochschulleitung und eine differenzierte Sichtbarkeit der Belegungstermine für TA und HL einerseits und die übrigen Benutzer andererseits. Das Verfahren wurde zum Ende des Sommersemesters 2015 freigegeben. Die bereits für PK-Vorsitzende eingerichtete Auswertung von Abschlussarbeiten wurde ergänzt für die Fakultätsadministratoren (Abschlussarbeiten meiner Fakultät), sowie für Lehrende (Meine Abschlussarbeiten). Beide Exporte sind unter „Meine Auswertungen“ zu finden. Die Bearbeitung und Auswertung der Räume wurde dahingehend verbessert, dass nach der Raumsuche weitere Raummerkmale direkt angezeigt werden. In der Einzelansicht sind die zugeordneten Personen zu sehen. Nach der Suche sind im Kopf der gefundenen Gruppe Direktexporte über Veranstaltungsräume mit Ausstattungen, Dienstraumbelegungen und Gesamtraumlisten für Einrichtungsadministratoren anwählbar. Neben anderen Themen wurden diese Neuerungen im LSF-AK am 11.11.2014 vorgestellt.

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Verwaltungs-IT Da im Juli 2015 der Update QIS/LSF von Version 12 auf Version 17 abgeschlossen wurde, gab es einige Erweiterungen bei der Bearbeitung von Veranstaltungen, die im Rahmen eines LSF-AK am 28.04.2015 vorgestellt wurden. Im Einzelnen sind diese Verbesserungen auf den Seiten des LSF-AK im hochschulinternen Wiki beschrieben. 3. Belegung von Fächern mit der Modulbelegung (SB-Portal) Im Bereich des Veranstaltungsmanagements wurden im Wintersemester 14/15 und im Sommersemester 15 jeweils drei Belegungsphasen mit Platzvergabe von der Verwaltungs-IT vorbereitet und durchgeführt: die Belegung für Schwerpunkte zum Folgesemester für alle Fakultäten die Belegung für Wahlpflichtfächer und variable Schwerpunkte zum Folgesemester die Belegung der Allgemeinwissenschaftlichen Wahlpflichtfächer und der Wahlpflichtfächer der Fakultät Betriebswirtschaft jeweils zu Beginn des Semesters für das aktuelle Semester Für die Belegung wurden neue Funktionen realisiert: Die Möglichkeit zur Belegung unter einem bestimmten Konto kann jetzt über die Einschränkung auf ein frühestes Lehrplansemester geregelt werden. Neue Kontrolllisten, die direkt an den Belegungsüberschriften erzeugt werden können, sollen die Vorbereitung zur Belegung vereinfachen. Am 28.04.2015 veranstaltete die Verwaltungs-IT im Rahmen des turnusmäßigen LSF-AK einen Workshop zur Belegung mit den Belegungsverantwortlichen aus allen Fakultäten. 4. Konsolidierung und Weiterentwicklung des Identity Management (SB-Portal) Das Identity Management mit den Quellsystemen SOS/QISSOS und LSF läuft stabil. Im Berichtszeitraum wurde die Dokumentation fortgeschrieben. Die Regeln und Geschäftsprozesse des Identity Management sind ausführlich im Hochschul-Wiki beschrieben. Außerdem wurde eine Verfahrensbeschreibung für die datenschutzrechtliche Freigabe erstellt. Die Freigabe wurde erteilt. Die Möglichkeiten zur Bearbeitung und Auswertung im Bereich Personen wurden erweitert. Es werden jetzt umfangreiche Informationen der gefundenen Personen angezeigt. Außerdem gibt es jetzt für jeden Nutzer den Excel-Export von Email-Adressen nach einer Personensuche direkt im Kopfbereich der gefundenen Gruppe. Professoren und Mitarbeiter haben außerdem die Möglichkeit für einen ausführlicheren Personenexport mit allen Funktionen der gefundenen Personen. Immer mehr Anwendungen werden an den OpenLDAP Server der Hochschule angebunden. Mittlerweile benutzen 18 Systeme den Server zur Authentifizierung. Um die Funktionalität weiter zu erhöhen, wurden im Berichtszeitraum weitere IDM-Felder in das LDAP-Verzeichnis integriert. 5. Bewerbungsverfahren mit HISinOne: MeinCampus Für die Online-Bewerbung, die Studienplatzvergabe, sowie die Online-Immatrikulation der Studienbewerber wurde im Berichtszeitraum wieder die Software HISinOne APP in Form des MeinCampus-Portals an der Hochschule Kempten eingesetzt. Aufgrund der im Vergleich zu früheren Versionen verbesserten Funktionen und Stabilität wurde die schon im Vorsemester verwendeten Version 5.0.1 beibehalten. Außerdem werden bei einem Bewerbungsbeginn am 1. April seitens HIS neue Versionen für umfangreiche Updates regelmäßig zu spät freigegeben, so dass auf eine größere Aktualisierung der Software verzichtet wurde. Dafür brachte die Einführung des neuen Studienganges Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit einen erhöhten Konfigurationsaufwand mit sich. Bei diesem kommt im Rahmen der Zulassung eine veränderte hochschuleigene Quote mit einem eigenen Punktesystem zum Einsatz. Hierbei wird die Abschlussnote der Hochschulzulassungsberechtigung anhand eines vorgegebenen Schemas in einen Punktwert überführt und die studiengangsspezifischen praktischen Tätigkeiten und Vorerfahrungen werden ebenfalls in Form von Punkten angerechnet. Dies machte das Anlegen einer hochschuleigenen Auswahlordnung, in der die beiden Teilpunktezahlen vom Studienamt erfasst und automatisch zu einem Gesamtwert berechnet werden können, notwendig. Daneben wurde ein angepasstes, nur für diesen

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Verwaltungs-IT Studiengang gültiges Vergabeschema implementiert, das auf der Ebene der Standardquoten den berechneten Gesamtpunktewert, aufgeteilt in je eine Quote für Abiturienten und Fachoberschüler, als Zulassungskriterium heranzieht. Leider gehören statistische Auswertungen nicht zu den Stärken von HISinOne APP. Sogar einfache Berichte, wie die Übersicht über aktuelle Bewerberzahlen liegen in der Standardauslieferung nicht vor. Der von HIS vorgesehene Weg ist der Erwerb und die Installation von HISinOne BI, einem Datawarehouse Modul, das aufgrund der zusätzlichen Kosten und des großen Umfangs bisher noch nicht an der Hochschule Kempten in Angriff genommen wurde. Bisher behalf man sich damit, dass über Access mit direktem Zugriff auf die Datenbank eigene Abfragen und Berichte erstellt wurden, die z. B. Auskünfte über Bewerberzahlen liefern können. Dies ist nicht zuletzt aufgrund der Komplexität bzw. auch des sich evtl. ändernden internen Datenmodells eine unter Umständen fehlerträchtige Lösung. Außerdem werden so stets zusätzliche Voraussetzungen wie z. B. ein funktionstüchtiger Datenbanktreiber mit entsprechenden Zugriffsrechten an jedem Arbeitsplatz notwendig, an dem die Statistiken erzeugt werden soll. Mit cleverem Konfigurationsgeschick ist es gelungen, über die separate Zuordnung von Zulassungspaketen zu jeweils einem Studiengang, einen Bericht mit einer Übersicht über Bewerberzahlen zu implementieren, der nun direkt in der Oberfläche von HISinOne abrufbar ist. Dies erlaubt den flexiblen Zugriff von jedem internetfähigen PC unter Berücksichtigung der HISinOne eigenen Rollen und Rechte. 6. Die Internetpräsenz der Hochschule Die Verwaltungs-IT betreibt und administriert die Server für die Internetpräsenz und leistet hochschulweit den Support für Typo3 und Piwik. Zu Beginn des Wintersemester 14/15 erfolgte die Produktivsetzung des LSF-Typo3-Connectors. Damit erfolgt die Darstellung nahezu aller Personenangaben auf der Homepage der Hochschule aus dem IDM-Quellsystem LSF. Im LSF-AK am 11.11.2014 und im Internet-AK am 19.11.2014 wurden alle Darstellungen mit den Verantwortlichen aus den Fakultäten und der Verwaltung diskutiert. Danach wurde die Darstellung der Personendaten auf der Homepage über den LSF-Typo3-Connector weiter verfeinert. Im Sommersemester 15 wurde die Version von Typo3 und aller verwendeten Fremd-Plugins und selbst geschriebenen Plugins auf die Typo3 Version 6.2.15 aktualisiert. Es wurde zusätzlich die Authentifizierung der Redakteure über OpenLDAP aufgenommen, sowie die Darstellung der Personendetails für englische Informationen ermöglicht. Durch Verwendung eines anderen Editors ist es mittlerweile auch möglich, direkt im Detailtext zur Person Links anzugeben. Ebenfalls im Sommersemester 15 wurde Piwik auf einem separaten Server neu aufgesetzt und konfiguriert. Die Authentifizierung der berechtigten Personen wurde in Piwik auf OpenLDAP umgestellt. 7. Das Datawarehouse CEUS lokal Zu den Stichtagen 15.11. und 15.05. wurde jeweils der Upload für die Domäne Bewerber/Studierende/Prüfungen durchgeführt. Das von der KDV-FH zur Verfügung gestellte und dort erweiterte Extraktionsskript musste erneut für die Hochschule Kempten adaptiert werden. Nach erfolgter Prüfung der Daten wurden diese freigegeben. Mit der semesterweisen Hochschulstudierendenstatistik wurden die wichtigsten Auswertungen aus CEUS lokal gezogen und im Wiki Hochschule Intern zur Verfügung gestellt. Die Domäne Finanzcontrolling ist weiterhin im Testbetrieb. Die Verwaltungs-IT nahm im Berichtszeitraum an zwei bayernweiten CEUS-Sitzungen im Wissenschaftsministerium in München teil.

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Frauenbeauftragte

Berichte spezieller Funktionsträger Bericht der Frauenbeauftragten Prof. Dr. Ursula Müller Stellung und Aufgabenbereich der Frauenbeauftragten Die Frauenbeauftragten der Hochschule und der Fakultäten beraten und unterstützen die Hochschule bei der Herstellung der verfassungsrechtlich gebotenen Chancengleichheit und der Vermeidung bzw. Beseitigung von Nachteilen für Studentinnen, Professorinnen und weibliche Lehrpersonen. Die Frauenbeauftragte der Hochschule ist kraft ihres Amtes stimmberechtigtes Mitglied in der erweiterten Hochschulleitung und im Senat. Sie ist in allen anderen Gremien der Hochschule – insbesondere auch im Hochschulrat – Mitglied mit beratender Stimme. Die Frauenbeauftragten der Fakultäten sind stimmberechtigte Mitglieder der Fakultätsräte und der Berufungskommissionen. Unterstützt wird die Arbeit der Frauenbeauftragten durch das Büro für Gleichstellung und Familie. Frauenbeauftragte der Hochschule ist seit Oktober 2014 Prof. Dr. Ursula Müller, ihre Stellvertreterin Prof. Dr. Mechtild Becker. Als Fakultätsfrauenbeauftragte engagierten sich im Berichtszeitraum:  Fakultät Betriebswirtschaft: Prof. Dr. phil. Mechtild Becker, ab Wintersemester 2015/2016 Prof. Dr. Kathrin Winkler  Fakultät Elektrotechnik: Prof. Dr.-Ing. Petra Friedrich  Fakultät Informatik: Prof. Dipl.-Design (FH), M.A. Sabine Buchwieser  Fakultät Maschinenbau: Prof. Dr. rer. nat. Irene Weber  Fakultät Soziales und Gesundheit: Prof. Dr. oec. publ. Astrid Selder  Fakultät Tourismus: Dipl.-Philologin (Universität), Dipl.-Betriebswirtin (BA) Ana Fernández-Fernández Gleichstellungsaktivitäten auf Hochschulebene Unter den Studierenden lag der Frauenanteil im Wintersemester 2014/2015 insgesamt bei 37 %; in den technischen Fakultäten lag er bei 16,5 % (Maschinenbau), bei 14,3 % (Elektrotechnik) und bei 12,9 % (Informatik). Den höchsten Frauenanteil weist der BachelorStudiengang Tourismus-Management mit 87 % auf, der am wenigsten von Frauen belegte Studiengang ist mit 2,4 % der Master Fahrerassistenzsysteme. Von den insgesamt 128 Professuren im Jahr 2015 wurden 20 Positionen von Frauen besetzt. Das entspricht einem Anteil an weiblichen Professuren von 16 %. Zu nennen ist darüber hinaus, dass seit Oktober mit Prof. Dr. Mechtild Becker erstmals eine Vizepräsidentin im Präsidium der Hochschule vertreten ist; ihre Zuständigkeit fällt in den Bereich der Internationalisierung und Weiterbildung. Außerdem tritt mit Prof. Dr. Tanja Wiedemann erstmals eine Professorin als stellvertretende Senatsvorsitzende an sowie auch mit Prof. Dr. med. Barbara Dockhorn-Dworniczak erstmals eine Frau den Vorsitz des Hochschulrates einnimmt. Ein Schwerpunkt der Gleichstellungsaktivitäten der Hochschule lag auch im Studienjahr 2014/2015 wieder auf der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des „audits familiengerechte hochschule“. Besonders hervorzuheben ist an dieser Stelle die erfolgreiche ReAuditierung der Hochschule Kempten im Wintersemester 2014/2015. Auch im vierten Jahr der Zertifizierung wurden wieder verschiedene Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Studium beziehungsweise Arbeit und familiären Verpflichtungen umgesetzt. Unter anderem ist es unter der Trägerschaft

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Frauenbeauftragte des Regionalverbandes Allgäu der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. erneut gelungen, die Großtagespflege „Campuszwerge“ an der Hochschule einzurichten. Das Kinderbetreuungsangebot kann sowohl von Studierenden als auch von Mitarbeitenden genutzt werden. Daneben initiiert das Büro für Gleichstellung und Familie beispielsweise einen regelmäßigen Elterntreff an der Hochschule, der zum einen eine stärkere Vernetzung sowie den Austausch von Studierenden mit Kind untereinander fördern soll, zum anderen aber auch den persönlichen Kontakt mit dem Büro für Gleichstellung und Familie zum Ziel hat. Zwei sogenannte Kids-Boxen, die von der Hochschule Kempten angeschafft wurden, ermöglichen als mobile Eltern-Kind-Zimmer außerdem eine flexible Beschäftigungsform, um jeweilige spontane Bedarfe abzudecken, und die Einführung abschließbarer Familienparkplätze am Campus unterstützt studierende Eltern oder pflegende Angehörige, Versorgungsaufgaben und Studium verbinden zu können. Durch Fachvorträge wurde der Blick auf Care-Arbeit bei pflegenden Angehörigen gelenkt. Die Möglichkeiten der Ferienbetreuung für Schulkinder, „Campuskids“, ist zu einem festen Bestandteil für Studierende und Beschäftigte geworden. Das bayernweite Mentoring-Programm für Studentinnen in technischen Studiengängen wurde auch im Studienjahr 2014/2015 wieder erfolgreich durchgeführt. Das Programm hat zum Ziel, Studentinnen der technischen Fakultäten berufsorientierend zu begleiten und zu fördern. Im MentoringProfessional wurden 15 Studentinnen ein Jahr lang je von einer Mentorin aus der regionalen Wirtschaft begleitet. Die zweite Programmstufe, das MentoringJunior, richtet sich an Erstsemester-Studentinnen. Sie werden in den ersten drei Monaten ihres Studiums von einer Studentin aus einem höheren Semester begleitet. Im Jahr 2015 nahmen 17 Studentinnen als Junior-Mentee und 12 als Junior-Mentorinnen das Angebot wahr. Neben persönlichen Kontakten konnten die Teilnehmerinnen des Programms ein attraktives bayernweites Seminarangebot nutzen und sich bei regelmäßigen Treffen austauschen. Großer Beliebtheit erfreuten sich gemeinsame Exkursionen zu verschiedenen regionalen Arbeitgebern. Das siebte Hochschulforum Frau & Beruf, das für Mai 2015 zum zweiten Mal als Hochschulforum Familie & Beruf geplant wurde, musste kurzfristig abgesagt werden. Außerdem kamen auch zwei von drei geplanten Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Career Service nicht zustande, die sich an Studierende mit Kind richteten, da die Zahl der Teilnehmenden zu gering ausfiel. Veranstaltungen außerhalb der Hochschule Kempten, die dem Austausch und der Vernetzung dienen, fanden unter anderem in Form einer Exkursion mit Studierenden zum Kongress „frauen für führungspositionen fff – high-flying high potentials“ an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich statt. Im Rahmen dieses Kongresses erfolgte auch ein Vortrag von Prof. Dr. Ursula Müller zum Thema „Apropos Aufstieg“. Unter dem Titel „Leiten und Führen – (k)ein Thema für Frauen in der Sozialen Arbeit“ nahm Prof. Dr. Ursula Müller außerdem als Gesprächsteilnehmerin an einer Podiumsdiskussion an der Katholischen Stiftungsfachhochschule Benediktbeuern teil. Gleichstellungsarbeit in den Fakultäten Auf Fakultätsebene wurden, unterstützt von den Fakultätsfrauenbeauftragten, die erfolgreichen Projekte der letzten Jahre weitergeführt. Diese sind insbesondere auf die Akquirierung von Studentinnen in den Fakultäten Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau ausgerichtet. Die technischen Fakultäten beteiligten sich beispielsweise wieder am bundesweiten Girls‘ Day im April 2015 und boten Schülerinnen aus der Region Einblicke in technischingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Im Rahmen der Allgäuer Hochschulmesse fand im April 2015 erneut eine Diskussionsrunde zum Thema „Typisch Frau – typisch Mann? Vorstellungen und Vorurteile zu Studiengängen und Berufsbildern“ statt. Eine Ingenieurin, Studentinnen aus technischen Studiengängen und Studenten der Studiengänge Tourismus-Management und Sozialwirtschaft sowie eine Professorin und ein Professor der Hochschule trugen mit einem angeregten Gespräch zur Sensibilisierung der Besucherinnen und Besucher der Hochschulmesse für geschlechter(un)typische Studien- und Berufswahl bei.

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Frauenbeauftragte Darüber hinaus wurde das Professorinnenprogramm I zum 30.09.2015 abgeschlossen; das Professorinnenprogramm II hat noch eine Laufzeit bis zum Jahr 2019. Das durch Bund und Länder finanzierte Programm dient als eine Maßnahme, promovierten Frauen eine wissenschaftliche Laufbahn zu ermöglichen. So soll der Anteil weiblicher Professuren an deutschen Hochschulen erhöht werden und die Gleichstellungsmaßnahmen an Hochschulen befördert werden. Bei Vorlage eines hinreichenden Gleichstellungskonzeptes wurden den jeweiligen Hochschulen bis zu drei Stellen für Professuren, die von Frauen besetzt wurden, als Anschubfinanzierung für fünf Jahre gefördert. Ergänzend verzeichnet die Hochschule Kempten für das Sommersemester 2015 drei bewilligte Anträge für weibliche Lehrbeauftragte über das Programm „rein in die Hörsäle“ der Landeskonferenz der Frauenbeauftragten (LaKoF). Büro für Gleichstellung und Familie Im Büro für Gleichstellung und Familie hat Kirsten Gnahm ihre Tätigkeit zum 30.09.2015 beendet und Ulrike Finkenzeller hat das Büro zum 31.12.2015 verlassen. Als neue Referentin für Gleichstellung und Familie wird ab 01.12.2015 Melanie Lüders tätig sein, die die verantwortliche Führung des Büros übernimmt. Daneben arbeitet ab 01.12.2015 Valerie Jochim als Referentin für die Frauenbeauftragte im Büro für Gleichstellung und Familie. Die Stelle von Melanie Lüders kann aus Mitteln des Professorinnenprogramms II finanziert werden. Die Stelle von Valerie Jochim wird über die Beschäftigungsentgelte zur Unterstützung der Frauenbeauftragten getragen (gemäß Art. 4 Bayer. Hochschulgesetz – Kap. 15 06 Tit. 427 01). In Abstimmung mit der LaKoF erfolgt die Verteilung dieser Mittel über das Staatsministerium. Ab Dezember werden sind die Öffnungszeiten auf Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr erweitert, wodurch die Möglichkeit für Hochschulangehörige, Einzelberatungen in Anspruch zu nehmen, weiter ausgebaut wird. Bedarfe bestehen hier insbesondere in Bezug auf die Thematik „Vereinbarkeit von Studium und Kinderbetreuung“.

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Förderkreis

Förderkreis für die Hochschule Kempten e. V. Petra Fundus, Geschäftsführerin Der Verein hat den Zweck, ideell und materiell, insbesondere Bestand, Ausbau und Förderung der Hochschule Kempten selbstlos zu unterstützen. Der Förderkreis beteiligt sich deswegen seit vielen Jahren an Vorhaben, bei denen öffentliche Mittel nicht in ausreichendem Maße eingesetzt oder verwendet werden können. Im Berichtszeitraum unterstützte der Förderkreis die Hochschule im Besonderen bei der Öffentlichkeitsarbeit. Der Förderkreis war auch wieder bereit leistungsstarke Studierende im Rahmen des Deutschlandstipendiums zu fördern; dabei wurden zum Wintersemester 2014/2015 finanzielle Mittel für zehn Stipendien bereitgestellt. Wie bereits in den Jahren zuvor, unterstützte der Verein vor allem den jährlichen Hochschultag, zeichnete die besten Studiengangsabsolventinnen und -absolventen mit Förderpreisen aus und stellte Mittel für die Feier in der Veranstaltungshalle BigBox Allgäu zur Verfügung. Die Geschäftsführung des Förderkreises hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch zusätzliche Spenden und Mitglieder zu akquirieren. So wurden beispielsweise aufgrund von proaktiven Aktionen, weitere Mitglieder gewonnen und zusätzliche Spenden eingeworben.

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Anhang

Anhang Anlage 1:

Entwicklung der Studierendenzahlen

Anlage 2:

Entwicklung der Studienanfängerzahlen

Anlage 3:

Entwicklung der Absolventenzahlen

Anlage 4:

Kuratorium

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Anlage 1

Entwicklung Studierendenzahlen(grundständige Studiengänge)

Quelle: Hochschulstatistik Wintersemester 2014/2015

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Anlage 2

Entwicklung Studierendenzahlen(grundständige Studiengänge)

Quelle: Hochschulstatistik Wintersemester 2014/2015

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Anlage 3

Entwicklung Absolventenzahlen

Quelle: Hochschulstatistik Wintersemester 2014/2015

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Anlage 4 Kuratorium Das Kuratorium unterstützt die Interessen und der Hochschule Kempten in der Öffentlichkeit und fördert deren Aufgabenerfüllung. Die Mitglieder werden auf Vorschlag der Hochschulleitung vom Senat bestätigt und führen ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Dem Gremium gehörten folgende Personen an: Stimmberechtigte Mitglieder Thomas Kreuzer, Vorsitzender, Mitglied des Landtags, Vorsitzender der CSU-Landtagsfraktion Gerhard Schlichtherle, stellv. Vorsitzender, Geschäftsführer der ACREDO BAU GmbH Indra Baier-Müller Geschäftsführerin, Diakonie Kempten Allgäu Stefan Bosse, Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren Peter Dobler, Geschäftsführer der Dobler GmbH & Co. KG Günther Erdtl, Direktor AOK Bayern – Die Gesundheitskasse Direktion Kempten-Oberallgäu Thomas Gehring, Mitglied des Landtags Alfred Geißler, Geschäftsführer der DECKEL MAHO Pfronten GmbH Richard Geßwein, Geschäftsstellenleiter, Siemens AG, Kempten Dieter Groher, Geschäftsführer der Management Centrum Schloss Lautrach Manfred Grundner, Geschäftsleitung Otto Bihler Maschinenfabrik GmBH & Co. KG Michael Geschwender, Geschäftsführer und Finanzvorstand der AGCO GmbH Thomas Holderried, Vorsitzender der IHK-Regional-versammlung Lindau-Bodensee Klaus Holetschek, Mitglied des Landtags Dr. Ivo Holzinger, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen Gebhard Kaiser, Landrat des Landkreises Oberallgäu Markus Kaiser, Geschäftsstellenleiter des MedienCampus e. V. Helmut Kalteis, Endress+Hauser Wetzer GmbH & Co. KG Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerk GmbH Dr. Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Ulrike Müller, Mitglied des Europäischen Parlaments Dr. Ulrich Netzer, Präsident des Sparkassenverbands Bayern Gerhard Pfeifer, Geschäftsführer der Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH Franz Pschierer, Mitglied des Landtags, Staatssekretär Dr. Ulrich Reiners, Managing Director EXECUTIVE PACKAGING Andreas Ruland, Geschäftsführer der Kliniken Oberallgäu gGmbH Jürgen Schmid, Präsident Handwerkskammer für Schwaben Elmar Stegmann, Landrat des Landkreises Lindau Stephan Thomae, Mitglied des Bundestags Dr. Paul Wengert, Mitglied des Landtags Beratende Mitglieder: Christian Herrmann, Kanzler Prof. Dr. Frank Niemeier, Vizepräsident für Lehre und Qualitätsmanagement Prof. Dr. Andreas Rupp, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung Prof. Dr. Robert F. Schmidt, Präsident Ltd. MR Johann Zwirglmaier, Bayerisches Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst

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